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zu Theil geworden und so auch hier zu allgemeiner freudiger Genug⸗ thuung 2 Grundsatz der Gewissensfreiheit, welchen Preußens hoch⸗ erleuchtete Regenten seit Jahrhunderten aufgestellt haben, zur Aner⸗ kennung gelangt. Gleichwohl ist in der oberen Kirchen⸗Verwaltung nach einer anderen Seite hin in neuerer Zeit eine mit jenem Grundsatze und mit dem Wesen der Union unvereinbare Tendenz hervorgetreten. Entgegen zahlreichen Allerhöchsten Kabinets⸗Ordres und früheren Ministe rial Verfügungen, entgegen der langjährigen kirchlichen Praxis und dem allgemeinen Zeitbewußtsein, faßt man die Union nur als einen äußerlichen Duldunge⸗Att auf. Die Kirchen-Regierung vertritt wie derum den im 16ten Jahrhundert formulirten Lehrbegriff und strebt dahin, in der evangelisch-unirten Kirche für eine ausschließende Sym ⸗ bol⸗Gläubigkeit die Alleinherrschaft zu begründen. — Namentlich geht dies hervor: „aus der konsequenten Begünstigung von Männern dieser ausschließenden Richtung bei Besetzung von Schul und Kirchen⸗ Aemtern, aus der in demselben Sinne erfolgten Zusammensetzung der Konsistorien und der evangelisch⸗theologischen Fakultäten, aus der strengen Ueberwachung und Jen eh derjenigen, welche den freien evangelischen Standpunkt der Union bel und offen bekennen, so wie vor Allem daraus“: daß in neuerer Zeit Lurch den General- Superintendenten der Provinz gegen die seit Ein⸗ führung der Union hergebrachte Praxis und, in direktem Widerspruche mit dem kirchengeschichtlichen Verhältnisse der ehe⸗ mals reformirten, jetzt unirten Gemeinden in Schle sien, alle Prediger bei der Ordination nicht auf die heilige Schrift allein, sondern auch auf die symbolischen Bücher, „vornehmlich die Augsburgische Kon⸗ session, ais das Grund⸗Symbol der evangelischen Kirche, verpflich⸗ tel werden. — Nothwendig müssen sich hierdurch alle diejenigen in ihren heiligsten Interessen bedroht fühlen, welche, treu dem christ⸗ lichen Geisle der Liebe, des Friedens und der Duldung, nur die hei⸗ lige Schrift als Glaubensquelle anerkennen, und welche als wesent⸗ lich allein dasjenige festhalten, worin auf Grund der Schrift beide evan⸗ elische Konfessionen übereinstimmen. Auf diesem Standpunkt be⸗ irn sich der überwiegend größte Theil der protestantischen Be⸗ völferung unserer Stadt, ja, wie wir, gestützt auf unzweideutige Er⸗ scheinungen und Zeugnisse, behaupten dürfen, der ganzen Provinz; Prediger und Lehrer, welche in diesem Geiste gebildet sind, aus den Schulen des Staats zu erhalten, ist für ihn ein unabweisbares Be⸗ dürfniß, welches nur seine Befriedigung sinden kann, wenn, der frühe⸗ ren Tendenz gemäß, das Kirchen= Regiment die jeßt befolgte, mit jener Glaubens- Ansicht unvereinbare Richtung aufglebt. Die Besorg⸗ nisse für die Zukunft der Kirche und den Fortbestand, des Unions- werkes, jenes herrlichen Vermächtnisses des hochseligen Königs Majestät, haben daher auch hierorts eine Unruhe, Verstimmung und Aufregung hervorgerufen, welche bei der immer unabweislicher sich ausdrängenden Ueberzeugung, daß bei dem bisherigen Verfahren der mit der obe⸗ ren Kirchenverwaltung beauftragten Staatsbehörde die Glaubens⸗ und Gewissensfreiheit, so wie eine ruhige Entwickelung der evangelisch⸗ unirten Kirche aus sich selbst, ja sogar die Existenz der Union geradezu gefährdet werde, „zu einer offenen Trennung und zur Bildung ab⸗ gesonderter kirchlicher Gemeinden“ führen muß. — Zur Verhütung dessen bitten Ew. Majestät wir allerunterthänigst: ' . eine solche Handhabung der kirchlichen Verwaltung huldreichst wie⸗ derherstellen zu wollen, welche, treu dem Prinzip der Glaubens⸗ und Gewissensfreiheit und der Union, die Gewissen nicht mit Men⸗ schensatzungen belastet, sondern dem Glauben das Recht einer freien Entwickelung und Bethätigung unverkümmert bewahrt und sichert. Die wir in tiefster Unterthänigkeit ersterben Ew. Majestät
Breslau, ben 10. Januar 1846. .,
Der Magistrat. Die Stadtverordneten.“ (Folgen die Unterschriften.)
II. „Der Magistrat und die Stadtverordneten zu Breslau wür⸗ den ihre Mir sehr uünwillkommene Eingabe vom 10ten v. M. unterlassen haben, wenn sie vor derselben den Erlaß Meines hochseligen Herrn Vaters Masestät vom 27. September 1817, auf welchen sie sich be⸗ ziehen, so wie die Ordre desselben vom 28. Februar 18314, sorgsam geprüft und beherzigt hätten. Sie hätten daraus die Ueberzeugung gewinnen müssen, daß das segensreiche Werk der Union keinesweges, wie sie meinen, auf der Grundlage der Verwerfung jeglichen überlie- ferten oder überkommenen kirchlichen Bekenntnisses erbaut ist, daß es vielmehr nur erbaut werden konnte und sollte auf dem Bewußtsein der Üebereinstimmung der Symbole beider evangelischen Kirchen in allen den Grundwahrheiten, von denen die chrisliche Kirche als solche sich nicht lossagen kann und namentlich die evangelischen Kirchen im Vater⸗ lanbe' sich nicht lossagen wollen und können, ohne zug eich ihr Wesen als christliche und evangelische aufzugeben. Dem. Magistrat und den Stadtverordneten ist dieser Gesichtspunkt auch keinegweges ein frem⸗ der, sie bezeichnen ihn vielmehr selbst in ihrer Eingabe, ganz in Uebereinstimmung mit der Intention Meines in Gott ruhenden Herrn Vaters Majestät, in den Worten: „„die Bekenntnißschriften beider Konfessionen verloren ihren trennenden Charafter; und nicht mehr die Differenz, sondern das, worin beide übereinstimmten, galt ihnen jetzt als Kern' und Wesen des Christenthums.““ Bei klarem Festhalten an dieser erkannten Wahrheit wären alle falsche Folgerungen über den Geist der Union und über das Bedürfniß der evangelischen Kirche unmöglich geworden, deren ihre Eingabe voll ist. Haben die schlesi⸗ schen Yee fe Behr den die Verpflichtung der unirten Geistlichen auf die symbolischen Bücher ihres Bekenntnisses (deren Fortbestand in der Union durch jene Erlasse und die Drdinations⸗ Formulare klar bezeugt ist) früherhin wirklich unterlassen, so haben sie sich einer ahn⸗ dungswürdigen Vernachlässigung schuldig gemacht,. Wenn meine jetzi⸗
en Behörden der deutlich gebotenen Pflichterfüllung selbst etwaige fjer l Ansichten unterordnen, so verdienen sie von Mir Lob ihrer Pflichttreue und nicht tadelnde Zurechtweisung, wie Magistrat, und Stadtverordnete sich erlauben, sie von Mir zu verlangen. Ich be⸗ daure in hohem Grade, den Magistrat an der Spitze der unerfreu⸗ lichen Eingabe gezeichnet zu hi. Sein Beruf weist ihn nicht an, leere „Befürchtungen“, diesen Hebel der Volksver⸗ führer, zu unterstützen, wohl aber ihnen entgegenzuarbeiten mit aller der Autorität, welche eine freie iel. dir fern demsel⸗ ben reichlich beigelegt hat. Zu „befürchten wäre nur, wenn das Kirchen⸗Regiment der evangelischen Kirche, uneingedenk der ihm gegen dieselbe obliegenden Pflichten, sich dazu verstehen wollte, auch dieje⸗ nigen als Diener der Kirche zu betrachten, welche, allen Fundamenten des christlichen Glaubens Hohn sprechend, es dennoch wagen, sich auf die heilige Schrift zu berufen; ihre völlige Gewissens⸗ und Glaubensfreiheit wird auch diesen unter Meinem Scepter nicht versagt werden; aber das falsche Vorgeben wird nicht Anerkennung finden, daß sie mit solchem Bekenntniß Diener der evangelischen Landeslirche sein können. Die Unterstützung, welche der 6 von Breslau, bei einem so tiefen Eingehen in die Sache, wie seine Petition es bezeugt, den von ihm bezeichneten Befürchtungen leihet, ist um so unerklärlicher in einem Zeitpunkt, wo ihm unmoglich das erwachende Leben verborgen bleiben konnte, welches sich in der evan⸗ gelischen Kirche des Vaterlandes durch die Belebung der von des hochseligen Königs Majestät der Kirche verliehenen Organe so erfreu⸗ lich“ kundgiebt und die Hoffnung aüf beilsame Gestaltung derselben
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gistrat von Breslau Mir hinfort keine Veranlassung mehr geben wird, ihn auf ähnliches Verkennen seines Amtsberuss aufmerksam machen n nien, den 1. Febmiar 186 en 1. Februar 1846. 3 s Friedrich Wilhelm.
An den Magistrat und die Stadtverordneten zu Breslau.“
rovinz Schlesien. Der preußische Nesident in der freien 2 67 von Engelhardt, und der General Chlopicki tra⸗
fen am 25. Februar aus Krakau in Breslau ein. An dem nämlichen
Tage ging von dort, der Breslauer Zeitung zufolge, das 2te Bataillon? des 10ten Infanterie-Regiments nebst einer Compagnie Jäger auf der Eisenbahn nach Krakau ab. Mittags solgten Stück Geschütze mit Bemannung, und von Neisse aus sollten 2 Stück nach derseiben Bestimmung abgehen.
Deutsche Bundesstaaten.
Königreich Sachsen. In der Sitzung der er st en Kam— mer vom 196 Februar wurde der gestern erwähnte Deputations⸗Be⸗ richt über die Adre sse berathen und, nach einer längeren Debatte, die Frage: „Steht einer Kammer einseitig das Recht zu, eine Adre sse zu erlassen?“ gegen 8 Stimmen verneint, so wie der Antrag, die Kammer möge den Anträgen der zweiten Kammer ihren Beitritt ver⸗ agen, gegen Stimmen angenommen. . s 2 li: Sitzung der 6 Kammer begann die Berathung der einzelnen Abschnüͤte des Deputations-Perichts über die Eisenbahnen; Fer erste dieser Abschnitte betrifft die Säch sisch-Baperische Eisenbahn. Das Anlagekapital war nach dem ersten Anschlage auf 6 Mill. Nthlr. an⸗ gesetzt worden, bei welcher Summe sich der Staat zum vierten Theile als Ünternehmer, jedoch mit Zurückstehung auf Dividende und Zinsen, wenn der Reinertrag nicht eine Nente von A pCt. für die Actie deckt, betheiligte. Jetzt ergiebt sich jedoch, daß dieses ursprunglich angenommene Anlagelapital von 6 Mill. Rihlr. zur Vellendung des Baues bei weitem nicht ausreichend ist, und daß ein Mehrbedarf von 5 Mill. R. hlr. nöthig wird, um das Unternchmen zu Ende zu führen. Unter diesen Umständen sahen sich das Direktorium und der Aus- schuß der Sächsisch-Bayerischen Bahn veranlaßt, auch für diesen Mehrbedarf bie Betheiligung des Staats in Anspruch zu nehmen und verbanden mit diesem Anirage' zugleich das Gesuch, daß die Siaatsbetheiligung bei dieser Bahn von einem nl el auf ein Drittel des Anlage · Kapitals erhöht wer⸗ den' möchte. Die Staats -Negierung faßte, auf die in der Vorlage näher ausgeführten Gründe gestützt, den Entschluß, das Gesuch der Gesellschafis⸗ Organe der Sächsisch-⸗Baperischen Eisenbahn unter zweifacher Beschrän⸗ kung zu gewähren und die Zustimmung hierzu bei den Ständen zu bevor⸗ worten, nämlich daß 1) die Erhöhung der Staatsbetheiligung von einem Viertel auf ein Drittel sich nur auf den noch aufzubringenden Geld⸗ bedarf von 5 Mill. Rthlin. beziehen solle, und daß Y) sich die Actien⸗ Gesellschaft als Gegenzugeständniß für die zu gewährenden eiweiterten Begünstigungen einer angemessenen Modisication der stipulirten Rücktaufs bedingungen zu Gunsten des Staates zu unterwerfen habe, Die hiernach von der Regierung dem Direktorium der Sch sisch Vaperischen Eisenbahn⸗ Compagnie mit dem Vorbehalte der noch erforderlich en Vernehmung mit den Ständen ertheilte Erklärung ist in dem Deputations - Bericht abgedruckt und umfaßt sieben Punkte, von denen jedoch der siebente und mit ihm solgerecht das ganze Erbieten der Regierung von den Actionaiten in der General⸗Versammlung der Säch sisch⸗Baverschen Eisenbahn⸗ Compagnie vom 27. Juni 1815 mit Stimmenmehrheit abgelehnt wurde. Das Direkto⸗ rium hat hierauf bei der Negierung die Aufgabe dez in der General⸗Ver⸗ sammlung abgelehnten Punltes 7 der Rezierungs⸗ Erklärung unter Aufrecht⸗ erhaltung der übrigen beantragt; allein die Regierung ist hierauf nicht ein- gegangen, sondern hat dem Direltorium zu erlennen gegeben, daß sie die An⸗ gelegenheit in dem jetzigen Stande zur Kenntniß der Stande bringen werde, und Rach Vernehmung und Vereinbarung mit leßteren weitere Enischließung sich vor⸗ behalte. Der von der Deputation in Bezug auf, diese Punlie der Regierungs- erklärung gestellte Antrag, der in seinen Motiven hauptsächlich auf Grün⸗ den der Billigung beruht, lautet: Die Kammer wolle a) den in der Re⸗ gierungs Vorlage enthaltenen Antrag? „daß die Stände-Versammlung der unterm 26. Mai v. J. gegen das Direftorium der Sächsisch ⸗Baverischen Eifenbahn⸗Eompagnie abgegebenen Erllärung ihre Zustimmung ertheile und sich damit einverstehe, daß die darin enthaltenen Bestimmungen dem mit der gedachten Aciien,Geseilschaft über die Mitwirkung des Staats bei der nöthig gewordenen Ergänzung des Anlage Kapitals bis zur Höhe des wirklichen Bedarfs zu treffenden Abkommen zu Grunde gelegt werde, genehmigen und b) zugleich die hohe Staats ⸗ Regierung ermächtigen: auf das in Punkt 7 der gedachten Erllätrung vem 26. Mai v. J. bean⸗ spruchte Zugeständniß der Sächsisch⸗Bayperischen Eisenbahn ⸗ Compagnie zu verzichten. Bie Diskussson über diesen Gegenstand wuide durch den Abg. Mei⸗ fel eröffnet, der den Antrag stellte, daß der BVeschluß in Bezug auf die neuerdings in veränderter Weise beantragte Staatsbetheiligung an, der Sächsisch-⸗Bayerischen Eisenbahn bis nach der Berathung des zweiten Thei⸗ ses des Deputationsberichts (Her zur Zeit der Kammer noch nicht vorliegt) ausgesetzt werden möge,, Bei der Abstimmung wurde jedoch dieser von 21 Ilbgeordneten unterstützte Antrag gegen 6 Stimmen abgelehnt. Hier— nächst erhielt nun der Abgeordnete Sch asfrath das Wort; zuvörderst be⸗ dauerte derselbe, auch hier gegen die Anträge der Regierung und der Deputation Opposition machen zu müssen; er könne versichern, daß er sich gewissermaßen habe zwingen wollen, mit der Vorlage zu stimmen, aber alle Gründe, die en zur Unterstützung dieses Vor- fatzes hervorgesucht, hätten ihn überzeugt, daß es nicht, gehe, Zu dem Gegenstande selbst übergehend, müsse er gestehen, daß ihm bei Üeberlegung der Lage der Sächsisch ⸗Bayperischen Eisenbahn und solcher Vorkommnssse der Verstand still gestanden habe, und er müsse die For⸗ derungen, welche hier diese Eisenbahn ⸗ Compagnie an den Staat stelle, für wahrhaft maßlos halten, wie er namentlich auch die Form, in der sie gefordert werden, durchaus nicht als die geeignete ansehen könne. Der Referent (Abg. Georgi) entgegnete: Auf die , in dem Be⸗ richte liegen sollenden Widersprüche welle er hier nicht speziell eingehen, wohl aber könne er die Vemerkung nicht unterdrücken, daß seiner Ansicht nach die Regierung den Actionairen gegenüber allerdings moralisch ver⸗ pflichtet sei, sich bei dem Mebrbedarf zu betheiligen, denn die Voranschläge, nach denen sich jetzt die große Täuschung herausstelle, seien von der Regie⸗ rung entworfen worden, und die Actionaire seien eben im Vertrauen auf die Richtigkeit dieser Voranschläge ihre Verbindlichkeiten eingegangen. Die Bemerkung, daß, wenn die Eisen bahn Compagnie nicht baue, dann der Staat bauen werde, sei allerdings richtig, da der Staat durch den mit Bayern abgeschlossenen Vertrag hierzu verpflichtet sei; auch daran zweifle er nicht, daß die Acijonaire die Bahn an den Staat abtreten würden, wenn sie diefelbe gut bezahlt erhielten; allein eine andere Frage sei es, ob es im Interesse des Staats liege, die Bahn allein zu bauen, und ob die finan⸗ ziellen Verhältnisse gestaiten, diese käuflich an sich zu bringen, und diese Frage könne er unmöglich bejahend beantworten. Die letztere Ansicht theilt auch der Abg. von Thie! au, auch trat ihr der Abg. q. d. Winckel bei, der das Prinzip, die sämmtlichen Eisenbahnen auf Staatslosten zu bauen, als ein solches bezeichnete, welches das Land durch eine zu große Schuldenlast erdrücken würde. Der Abgeordnete Metzler äußerte, daß er ungern den Anträgen der Regierung und der Deputation beitrete, nicht als ob er eiwa die Nothwendigkeit oder Rentabilität der Sächsisch⸗ Baherischen Bahn in Zweifel ziehe, sondern weil sich die Kammer bei diefer Bewilligung in einem gewisen unsreien Zustande befinde; er werde abtr dennoch mit der Deputation stimmen, weil, er vollständig die honetten., Gründe anerkenne, welche sie bestimmt hätten, von der augenblicklichen Verlegenheit der Sächsisch⸗Bayeri⸗ schen Eisenbahn- Compagnie keinen Nutzen zu ziehen. Im Prinzipe sei übrigens auch er für Staats Eisenbahnen, doch glaube er nicht, daß er sich hier durch diese Abstimmung präjudiziren lönne; nur den Wunsch müsse er nöch aussprechen, daß die Regierung das Direktorium hinsichtlich der Verwendung ber hier zu bewilligenden Gelder mit aller Strenge überwachen möge. Dem Abg. Brockhaus wollte es scheinen, als ob bei den Eisen⸗ bahnen allerdings in einer Weise verfahren werde, die sonst in Sachsen nicht ganz gewöhnlich sei, denn man spiele hier mit Millionen, als ob es eben nicht Millionen seien; indessen theile auch er die Ansicht, daß die Lage der Sache hier fein Zurückgehen gestaite. Staaté-Minister von Falten=
schon jetzt rechtfertigt. — Ich rechne bestimmt darauf, daß der Ma⸗
ste in bemerfte, daß ein moralisch-politischer Gesichtspunkt zur Beurtheilung
2 in ei and verbreiteten Gährung ge⸗ hier nochmals näher eingehen, da diese in der Negierungs. Voꝛiage ö Boihandenscin einer durch das ganze Land verbreiteter hrung g diefes Ünternchmen für das gesammte Nationalwohl, Haß ne . ren am 14ten, 15ten und 16ten unter den Arbeitern, Hand⸗ gewähren, sondern darum, ein, großartiges; zur Ehre es Im e, Verhaftungen vorgenommen wurden. Ein Anschlag auf das ĩ ö z j Jun n zu ; ; aber bei dieser Gelegenheit auf eine geheime Sitzung antrug, da J n PVerke 4 ö. nichts weniger als beunruhigend gelautet. sorderliche Unterstützung von 3 Stimmen, wurde jedoch von den 9 zeitung meldet; „Die Erinnerung an den Todestag Luther's und“ auf das Begehren von drei Mitgliedern eintreten könnten; n ö. J is allen evangelischen Gemeinden hiesiger Stadt fanden sich ragraph der Verfassungs- Urkunde das Wort „und“ im Sinne der irn n e r ade Glauben neue Nahrung und Stärkung werde geboten wer⸗ Antrag der Königl. Kommissare, noch auf den dreier Stände. Mitzi n ätim G ragraphen der Verfassungs - Urkunde um so weniger zweifelhaft son sn 56 Herrn General-Superintendenten, der Bericht desselben über die Landtags- Srdnieng aufgenommen sel, steis mit Joden. als gleichttimr . itgliedes der Bibelgesellschaft über die Verbreitung der heiligen Schrift, wahrung gegen die zeitherige Praris bis dahin, wo der hierauf bejn⸗ . j serlichen Stimmung wie zum Ausdrucke. Waren diese Zeugnisse eine Zeschan und einige Kammer-Mitglieder die Verwahrung als nich n öhten seierlichen Sti gwiez 8 se Zeugniss ten auf Len folgenden Tag, 10 Uhr, vor Beginn der öffcntlichtn C sammlung auf den Grund ihres evangelischen Glaubens und verein⸗ Frühlngswetter, wie sonst kaum gegen Ende März; die Felde on] digen und geliebten Monarchen.“ rection bringt unterm 18. Februar zur öffentlichen Kenntniß r Frankreich. den dürfen. . ; ots auf sofortige Wiederaufnahme des Gesetz⸗ Entwurfs über den Oesterreichische Monarchie. nzeitgemäßheit an. „Herr Thiers“, sagte der Minister, „will in von Posen und Krakau beschränkt; der Thatbestand beweist, daß je Lage der Dinge verändert habe. Aber gerade dieser Akt, seine getäuscht zu haben. 1 im kommunistischen Sinne eingeleitete Angriffe, welche ne über die oberste Central⸗Verwaltung des öffentlichen Unterrichts chen Gewalten gerichtet waren, gerüstet. Der Tag und die sohzn heiten eingerichtet war, zu der in der Charte versprochenen Unter— wundeten und Leichen gefüllten Wagen bildeten, vor das Krenn negedehnt und verwickelt. Diese Verwickelung, welche alle Vernünf⸗ ablieferten. Thüsache, man muß also eine Zeit lang hingehen lassen, um erst mittelst Gewaltthätigkeiten, deren Opfer einige Bauern ihm Deshalb erscheint der Regierung der jetzige Augenblick als unzeitig wegen, deren Plünderung, nebst der Niedermetzelung aller nicht di hrlamentarische Eifersucht erhebe, daß die Kammer, daß alle Ge— Im ferneren Verlaufe des Tages kamen noch aus andern eges eine Beleidigung für die Kammer, sse daran zu erinnern, daß liche Auftritte zu Lissa⸗Gura stattgefunden hatten. Eine dhl n, was sie beim Anfang derselben hätte beginnen können. kig ist, so mag die Regierung sie auflösen.) An einigen Orten des bochniaer Kreises haben Auswiegtln or zwei oder drei Jahren, vorlegen könne. Es liegt im Interesse Am Tage des Einzuges der Kaiserlichen Hülfstrupxen inn nr Verhandlung komme, wenn die Aussicht da ist, daß die Zeit hin— „Das Jusammenitreffen außerordentlicher, die persönliche Cttl lie lange Debatte zwischen ihm und Herrn Guizot, an der auch die bewaffnete Macht dieses Landes zu verstärlen. Die in diesen h iellen Majorität von 6 timmen verworfen wurde. ĩ S a ährt worden. 6. . r t i drei hohen Schutzmächte, gewährt wonde besͤhwichtigen; aber es geräth fast mit sich selbst in Widerspruch, Anentate, ergriffen. c Fesultat es nichts weniger als beruhigend findet. der Hoffnung hin, daß die hiesigen Bürger und Einwohner die th 8 ing n E Zulunst unserer Herrschaft. Abd el Kader begründet nichts durch seine ruhiges und lopales Benehmen die, Landes Regierung in ihten if 1 Lärrbben, Transporten und Hülfsguellen'schonendenumgehen, Fuͤr den Senats-Präsidenten, r . r nr n, Eindringen Abd cl Kaders in die Metidscha Nist in den J. Son in o ti ; mandenz on Möarseills sagte, die gestern dies Gerücht in Paris verbrei⸗ = 1 J i volutionairen Angriffs benni. bevorstehenden Ausbruche eines revolr griff aa, Nustabhg. Biese Lager deckten den oöstlichen Theil der Nerd scha!? Sir 1. . . z ĩ Inn J ñ⸗ Miliz, die Allarniposten. Die Nacht verlief ,, a igt haiten und diese in allen Richtungen verwüsteten. Seit der Be⸗= den. Einige Haufen bewaffneter Landleute aus dem 3 hahlagtn Und, außerdem über das Gebirge eine Straße für uhrwerk gä— ngen, sehr belebt. Die Br rie unt Led g „Die Brigade des Generals Gentil hatte kürzlich am Lemberg, 16. Febr. (l. 3) Es herrscht hin ; dich sch Ben Salem, Kalifa der Kabylen des ĩ ĩ 1. Fa . 26 : zu verpflanzen versuchte, reißende Fortschritte macher 0 n Blonz i geschsahen lt setferslölleth anden am ö.
dieser Angelegenheit der richtige sei; er wolle nicht auf die Ain c nen gen — 41 * lnischen Komplottsache sind in Lem⸗ ö ie ausführlich und zweckmäßig beleuchtet finn sselt werden kann. In der po ) k . r b nn 2. . ö 31 ben letzten Tagen neue Entdeckungen gemacht worden, in h . . . . I . 2 * handle sich hier nicht darum, den Actionairen irgend eina;! Fig. . Studenten der Universität und des Polytechnikums zahl- begonntnès Unternehmen zweckmäßig und rasch zu Ende zu n Fiche slachäude! und auf die Befreiung der Gefangenen scheint im ** Reihe der Sprecher war jetzt an dem Abg. von 3e; shhisin niminalge a sein. Die Nachrichten aus Galizien hatten bis was er vorzubringen habe, nicht in öffentlicher Sitzung entwickeln zu ' wor ein p ur bh. . enn. erhielt auch die nach der Landtage . Vll e z ÜUußland und Polen. —ᷓ ö St. Petersburg, 20. Febr. Die St. Petersbungische Schaffrath als sormell unzulässig bekämpft, da nach s. 135 der an St. sungs rkunde geheime Sitzungen nur auf Antrag der Königl. lonnsn ud vorgestern hier auf eine, wie es sich von dem Bedürfnisse der Lanvtags-⸗Hrdnung fei zwar das dort nd. mit dem Went an, Fit erwarten ließ, höchst würdige und ergreifende Weise gefeiert. i ö i i werde, daß in oba, . tauscht worden, allein so lange nicht nachgewiesen werde; daß in oh eur neilnehmer an dem Schluß -Gottesdienste der Synodal-Be— und der Stände von 1K 31 „oder“ heißen solle, müsse die gramm, ungen in der Erwartung ein, daß bei dieser Gelegenheit Auslegung festgehalten werden, nach welcher aber weder auf den !* . ; . :
d ; - itim, m. Und in der That machte dieser in der überfüllten St. Petri⸗ dern nur, wenn Beide sich vereint hätten, eine Geheimsißzung zuläsig an * gehaltene Gottesdienst einen tiefen und bewegenden Eindruck. Die Staats. Minisser von Zesch au bemerkte, daß der Sinn des gedaänn n, i Ulchemernen, unte, ihnen viele mit: greisem Hauptc, um ald! vorn dem Wole „und“ ein Komma stehe, Laß aber hier ne] öm Altar, die geschichtliche Bedeutung des Tages, die Sonodalrede
. . j f t, w 9 ; k ; . die vicrzehnjährige Praxis, bei welcher jenes Wor ie es auh hn Erne ing kirchlicher Interessen, unte welchen die Stiftung einer Bi⸗ angeschen worden, als gültige Interpreiation gelten könne. Der pin] Hiothet für die evangelischen Gemeinden, der Bericht eines hochwürdigen machte den Vorschlag, dem Anirage des Abg. von Zezschwißz uin zerbre
rie Stiftung einer St. petersburger Section dieser Gesellschaft und zum aragraͤph der neuen Landtags -Ordnung zur Berathung kommen m hlusse die Ausheilung des heiligen Abend mahls, das Alles diente der er— . zu geben, welcher Vorschlag auch, nachdem Staats- Minisjn 1 ; ü ige Erinnerung an den vor drei Jahrhunderten heimgegangenen bzetchnet hatten, don der Kammer gegen wenige Stinimen angmn Penig — s n ᷣ 3 . 6 wurde dic beantragle Wehrimstzung von dem aun Blaubenshelden, so erbauten sie zugleich von neuem die zahlreiche Ver , , n die Herzen aller Anwesenden in dem Bitt⸗ und Dankgebet für In Sresden und der Umgegend herrscht seit mehreren nn] die Erhaltung der göttlichen Wahrheit und für das Wohl ihres gnä— Stadt sind grün, und Lerchen zeigen sich bereits hier und da. AZSarschan, 23. Febr. Der Ober-Polizeimeister der Stadt Kurfürstenthum KHessen. Die Kurfürstl. Ober ⸗· M Barschau, General Abramowicz, ist wieder hier eingetroffen.
Gemäßheit höchster Verfügung, sämmtliche Getraidegattunßn s Deputirten⸗-Kammer. Sitzung vom 21. Februar. Hülsenfrüchte bis auf Weiteres zollfrei in das Land eingesihn herr Guizot führte in seiner Rede gegen den Antrag Odilon Bar—
mittleren Unterricht, eben so wie Graf Salvandy, als eigentlichen Wien, 21. Febr. (Dest. Beob.) Die Partei des Um Hrund, warum das Ministerium sich dieser Motion . die se verbrecherischen Umtriebe und Pläne nicht allein auf die Pn ; linister
, , ,. ö n Verordnungen vom 7. Dezember (über den Universitäts -Nath) dieselben auch auf Galizien ausgedehnt hat. In diesem Lande hn ien Grund für die Zeitgemäßheit finden, weil nämlich dieser Akt
ᷣ rnehmer der Revolution sich indeß in ihren Berechmnn t, ;
ö sch ö ; hisihen und Folgen sind für uns ein Beweggrund für die Ver—
Die K. Behörden der Stadt Tarnow, welche bereits oon! . gung der Diskussion. Man nahm wahr, daß sich neben der Frage trieben in der Gegend unterrichtet waren, hatten sich zum Wide ii die Unterrichtsfreiheit und über den mittleren Unterricht die n eigen der Landbewohner zufolge, am 18. Februar sin ö hob, und daß auch hier bedeutende Aenderungen vorzunehmen seien
ö 6 gegen die . el Bewohner und die oh in diese Verwaltung, die nach einem anderen System, in anderen Nacht verlief indeß ruhig, als am 19ten, um halb 10 Uhr Mont nrichtsfreiheit, die der Zweck des Gesetzes über den mittleren Unter⸗ . * . welche die Begleitung von mehreren mt dicht ist, in das richtige Verhältniß zu setzen. Die Frage war also
j ogen, sammilich Gutsbesstzer, Herrschafts- Beamte, Oeke¶igen einsahen, führte zu den Verordnungen vom 7. Dezember, welche . . an ö Zahl, . die Bauern an die Rbcgts l C Central - Unterrichts -Verwaltung änderten. Dies ist eine neue Nach den Aussagen der Bauern und anderer Zeugen halten Bie söthigen Erfahrungen über die Folgen dieser Veränderung
. es . die Gemeinden mit Drohungen ind sa h nachen, ehe man in der Unterrichts-Gesetzgebung weiter fortfährt.
aren, zum Antheil' an dem auf den 18ten bestimmten un , Wiederaufnahme des betreffenden Gesctz⸗Entwurfe. Die Negie⸗
. lui nden 26. sonach zum 3 gegen die Kreisstad all ng wünscht, daß diese Frage sich über den Parteistreit, über die
nien, sie fa Aussichk' gestellt hatten. Wie die treuen Gen Milten, daß alle Personen, welche hierbei mitzuwirken haben, erst zu
. ö . , n,, hat die blutige That bewiesl,. Illkommen ruhiger Gemüthsfassung gelangen. Auch ist es keines⸗
en Hausen von Bauern in die Stadt, welche Gefangene de ich schon im vierten Jahre ihrer Existenz befindet, und daß es
g rern . Am Nachmittag lief die Kunde ein, doss icht weise wäre, gegen Ende ihrer Laufbahn etwas zu begin— sendete Truppen Abtheilung that dem Gemetzel Einhalt und li . Boulay de la Meurthe: Wenn die Kammer ohnmäch- bie gefangenen und verwundeten Aufrührer nach Tarnon, n — Reg uflö Ich bitte um Verzei— Letzteren. durch Fürsorge der Autoritäten, theils in, dem übesc ung, eine Kammer ist niemals ohnmächtig, so lange sie besteht, aber Mllitair-Spital, iheils in anderen Gebäuden untergebracht win PVamit ist noch nicht gesagt, daß die Regierung ihr jetzt dasselbe, wie
ĩ alli se M Tller, daß die Unterrichtsf denselben Gewal di e derselben Art stattgefunden und sind auf gleiche Wrse ! er, daß rrichtsfrage von denselben Gewalten und in dem—
ö . vereitelt ö elben Geist zu Ende geführt werde, also, daß dieselbe nur dann
dr Krakau hat der Senat des Freistaatés die nihstkf ichen werde, sie von derselben Kammer erledigt zu sehen.“ Herr
, mnahfn: lhiers nahm darauf wieder das Wort, und es entspann sich noch
ü ien Std n err Berryer Theil Das Resul j
ind Las Eigenthum der Bürger und Einwohner der sreien inn Ter Theil nahm. Das Resultat war jedoch, daß der
. hat die dringende Nothwendigkeit herwan trag O. Barrot's mit 211 9g 144, also mit 2 9. . * . 3 z J ö
benöthigte Hülfe ist der Negierung der freien Stadt Krakau, durh Paris, 22 Feb Das J 1d s i
gie ; Tru ppen cin ; „22. Jeb. Das Journal des Débats bemüht heunigen Tage erfolgte Eintücken eincr lbiheilung von Trupp 0 ch, die Besorgnisse in Betreff der Zustände in Algier einigermaßen sese Maßnahme wärde jediglich aus Vorsicht und Sorgsils 4 . bbst,
9 n n, ö cid Hing so wie zur Abwendung ne dem es eine Zusammenstellung der letzten Ereignisse giebt, deren
ndem der Senat dies zur öffentlichen Kenntniß bringt, ii ; Die Lage der Dinge“, sagt dasselbe in feinem gestrigen Blatte, „ist 5 und . lerdings schwierig und mühsam, aber sie hat nichts Besorgnißerregendes für nahme! als deinen Beweis der Sorgfalt für das Wohl dicses 1 n, He
trachten und diese Wohlthat zu würdigen wissen, so wie, daß si n ichen Streiszüge, er kann sich nirgends festsetzen und thut den Arabern
; ü Rn, erheblichen Schaden. Wenn wir nut Geduld haben und mit unse nen gen zur Aufrechthaltung der gesetzlichen Ordnung unierstützen w , . sporte Krakau, am 18. Februar 1846. aeg ir alle diese Stämme, die eine fanatische Aufsässigkeit jetzt so heftig . , liegt, zu rechter Zeit unter das Joch des Friedens zurückbringen. Von unterz.) J. . ) Der General⸗Secretair des Stnal gierischen Blättern vom 12. Februar keine Rede. Fonduk, wo er erschie⸗ 6 ] ein sollte, liegt übrigens 10 Lieuez von Algier, nicht 3, wie eine Kor— Berichten aus Krakau vom 21. . ae g, 0 , w aneh hsssni . Ke . d die Militair⸗Behörden am vorhergehenden Tage [ Laen * mr, er Straße nach Konstantine über Hamsa uind die l, h z denist waren zwei Lager aufgeschlagen, das von Ehamis und des oon worden. ; der M Nen aber sehr ungesund ain n g ü ; ; , ; der 9 und überdies nöthigte ihre Entfernung dazu, Die Kaiserlichen Hülfetruppen bezogen; vereint me an il causzuheben, als Ven Salem un? zi i dad; sich 3 n h 66 sfrü i ᷣ hung von Dellvs ĩ
früh, wo Haufen von Aufrührern Angriffe auf die ,, Is hat man auf der nach dieser Stadt führenden Straße
welche von dem Mülitair mit Kraft und Erfolg zu lg, hal er von Wed-Lorso am Faß des Tenig oder Ben. lissa-Passes auf— :: . ur die nach dem Isfer -T h 3. reistaats haben sich bis an die Thore der Stadt gewag tra er- Thal und von da nach Dells führt. Diese
5. ö. . di . e, ,. az ist Lon. Len Käatblen, die ihts' bens in nach Algier zu Markte
erso ihre Stellung geno . l n . Of genommen, um diese Straße zu bewachen und
,, n, , , . e, ĩ eib ö 9 . n., überfiel am Iten plötzlich di 8
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die kommunistischen Elemente, die man nach rm 1a Stämme am rechten Ufer des Isser, wurde am 6ten f C. hz j * 5 hem La
fallender Unbotmäßigkeit kommen sowohl in Städten n n n nher vom Generai Gentil überfallen, der über d a
flachen Lande jmmer häufiger vor, so daß kaum m n ibi den Iser gegangen war, . ihm rie lch h 9
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Ben Salem's Angriff zukam. Abd el Kader über Hamsa aus der Wüste an, ging unterhalb der Ben— Hini-⸗Brücke, 10 Lieues von Fonduk und 20 von Algier, über den Isser, nahm aber, statt auf der Straße von Fenduk vorzurücken, seinen Weg den Fluß abwärts längs einem sehr engen Desilt, welches das linke Ufer be⸗ gleitet, und fiel wie der Blitz über die Stämme her, welche die schönen Ebenen des Isser am östlichen Abhang der Ben-Aissa-Gebirge bewohnen. Die Stämme beider Ufer sind uns sehr ergeben; sie — sich 1811 ohne Schwertschlag, wurden steis gut behandelt, gewannen viel Geld in ihrem Handelsverkehr mit uns und genossen in Arbeitsamkeit und Frieden einen bedeutenden Wohlstand. Abd el Kader und Ben Salem richteten dort furchtbare Verheerungen an, steckten Dugrs und Dörfer in Brand, fällten die Fruchtbäume, führten alles Vieh mit fort und ließen sämmtiichen angeschensten Häuptlingen den Kopf abschlagen. Man muß erstannen, daß Abd el Kader, trotz der kurz vorhergegangenen Niederlage Ben Salem's, sich in der Ebene des Isser so weit vorwagte. Auch begreift man nicht, daß General Gentil diese unglücklichen Stämme nicht schützen konnte. Vielleicht war er damit beschäftigt, die Trümmer des Lagers Ben Salem's in den Gebirgen am rechten Ufer zu versolgen, und Abd el Kader benutzse dies sogleich, um seine fürchterliche Razzia in der Ebene am linken Ufer auszuführen. In diesem Fall würde er den General Gentil mit einer sehr ermüdeten Kolonne hinter sich gelassen haben, und nichts könnte den Emir hindern, jetzt Krieg und Verheerung nach einem anderen Punkte hin zu bringen, wo man ihn vielleicht eben so wenig erwartet, wie man ihn am Isser erwartete. Diese Ereignisse, die etwa 20 Liencs von Algier vorfielen und die Ebene der Metidscha den Unternehmungen des Feindes ausgesetzt ließen, mußten Unruhe in der Stadt erregen und allerlei Gerüchte hervorrufen, um so mehr, als man noch nicht wußte, welche Richtung Abd el Kader in Folge seiner Razzia eingeschlagen hatte. Unier diesen Umständen hat man zwei Bataillone der städtischen Miliz mobil gemacht, 500 Mann des Depots der Militair-Sträflinge bewaffnet, und General Jussuf ist mit 5— 600 Reitern nach Fonduk aufgebrochen. Diese Reiterei war so eben vom Marschall nach Algier zumückgeschickt worden, um sich von den dreimonatlichen übermäßigen Strapazen zu erholen, welche sie auszu— stehen hatte. Es sind dies die letzten und einzigen Hülfsmittel, über die man gegen Abd el Kader gebieten kann, falls es diesem einkäme, durch die Ebene zwischen Buffgrik und Blidah zu dringen und auf der Straße ven Medeah und Beruagia nach dem Süden zurückzukeh en. Unsere verschiedenen Kolonnen sind alle noch ziemlich weit entfernt von dem gegenwäitigen Schau⸗ platz der Operationen Abd el Kader's. Em hatte sie, als er sich in das Gebiet der Uled⸗Nails begeben und von da aus den südlichen Theil der Provinz Konstantine bedrohen zu wollen schien, ihm nach in die Wüste gelockt. Marschall Bugeaud, General Bedeau, General Marey, General Arbouville, diese vier Kolonnenführer, manövrirten übereinstimmend, dem Emir den Weg in die Provinz; Konstantine zu sperren. Was thut er? Er zieht so zu sagen zwischen ihren Kolonnen durch und läßt sie alle vier weit hinter sich zurück. General Gentil, den man aus weiser Vorsicht im Lager Wed Korso gelassen hatte, ist im Augenblick, wo seine Gegenwart am nöthigsten gewesen wäre, in Verfolgung des Trupps Ben Salem's ab— wesend, und der Emir kann ungestört feine Nache kühlen an den uns ver— bündeten Stämmen. Auch zu Blit ah war beim Anfang des Feldzugs ein Reserve- Corps aufgestellt worden. Aber General Comman, der es befeh⸗— ligte, hatte vor kurzem Befehl erhalten, Blidah zu verlassen und nach Me— deah zu ziehen. Jetzt hat man ihm nun wieder Gegenbefehl zu— gehen lassen: er soll eilig nach Blidah zurückkehren. Obeist Eynard, der zu Orleansville kommandirt, ist nach der Provinz Algier ge— rufen worden; er sell zu Milianah Halt machen und, wenn es noth thut, in die Ebene herabsteigen. Durch diese Vorkeh— rungen wird die von Truppen ganz entblößt gewesene Umgegend von Algier vor etwaigen Unternehmungen des Feindes zureichend gedeckt. All' diese großen Störungen, . durch einen Araber-Häuptling, der nicht mehr als 5 — 800 Neiter bei sich hat, wecken bei vielen verständigen Leuten den Gedanken, daß es für den Augenblick besser sein würde, nur die wichtigeren Bezirke um unsere Waffenplätze her zu decken und sich die Züchtigung der entfernten Stämme auf künftige Zeit vorzubehalten, statt, wie bisher, Trup— pen, Pferde und Kriegsmaterial abzunutzen in Verfolgung des Emirs, der uns bald in der einen, bald in der anderen Richtung nach sich zieht, aber nie erreicht und zum Schlagen gebracht wird. Es heißt wirklich, man habe für dieses Jahr einen neuen Feldzugsplan rntworfen: die inne⸗ ren Distrikte sollen gut bewacht, zwei sehr bewegliche Kolonnen auf der Linie unserer Forts unfern der Wüste aufgestellt und mittelst einer Expedition über die marokfanische Gränze hinaus die Deira des Emirs an der Maluia zerstört werden. Man hatte am 12ten zu Algier keine Nachrichten von Abd el Kader seit seiner Razzia am Isser, die er am 10ten mit Tagesanbruch ausgeführt hatte; doch hieß es, General Gentil sei am Abend desselben Tages wieder auf dem Paß von Ben Aissa erschie— nen. (Man vergleiche das Schreiben aus Paris in unserem gestrigen Blatte) Der Messager unterstellt, es sei die Expedition Ben Salem's gewesen, welche an das Erscheinen Abd el Kader's im Osten von Algerien habe glauben lassen. Inzwischen erhellt aus bestimmten Zeitangaben, die wir nach den algierischen Blättern zusammengestellt haben, daß von zwei verschiedenen Angriffen an getrennten Orten die Rede ist. Ben Salem vollzog seine Nazzia am 5. Februar auf dem rechten Ufer des Isser, wäh— rend Abd el Kader die seinige am 19. Februar auf dem linken Ufer aus- führte. Uebrigens meldet auch ein Schreiben aus Dellos in Courrier d' Afrique aufs bestimmteste, Abd el Kader sei in jener Gegend ein— getroffen.“
Die Regierung hat heute auch amtliche Berichte aus Algerien bekannt machen lassen, die schon bis zum 15̃ten reichen, und nach denen weder die gestrige Angabe des Messager, noch die obige Darstellung des Journal des Däbats in allen Punkten richtig zu sein scheint. Letzteres Blatt sieht sich auch heute selbst zu einigen Berichtigungen veranlaßt, die weiter unten folgen. Die Vermuthung des Messager, Abd el Kader sei gar nicht am Isser angekommen, hat sich nicht bestätigt. Es ist vielmehr nach einem Bülletin des Marschalls Bugeaud vom 11. Februar außer Zweifel, daß Abd el Kader sich mit seinen Truppen in das Dschurdschura-Gebirge gewor— fen hat. Dagegen scheinen die algierischen Journale, indem sie von einer am 19. Februar von dem Emir ausgeführten Razzia sprachen, in einem Irrthum befangen gewesen zu sein, da der offizielle Bericht vom 15. Februar nichts davon erwähnt. Das Journal des D— bats giebt heute folgende Uebersicht über die neuen Nachrichten:
„Ein zweites Pakeiboot, das zu Marseille angekommen, hat algierische Blätter und Briefe vom 15. Februar überbracht. Die Besorgnisse zu Al- gier hatten sich ganz gelegt; sie waren nicht einmal so lebhast gewesen, als man behauptete. Die Miliz Bataillone sind nicht mobil gemacht, sondern nur, mit Hinsicht auf ihre Bewaffnung und Equipirung, gemustert worden; die Maulthiere und Lastpferde wurden requirirt, um den Sperations-Kolon- nen in den östlichen Gebirgen Lebensmittel zuzuführen; endlich sicherten mehr als hinreichende Streitltäfte nun die Ruhe in der Ebene, und der Maitschall General-Gouverneur war in Eilmärschen am oberen Isser ange⸗ langt. Was Abd el Kader betrifft, so ist er jetzt mit allen seinen Leuten bei den Kabplen am Nord -Abhange des Dschurdschura, 10 Lieues oberhalb von Dellps. Neueren Nachrichten zufolge wäre es das Lager Abd el Ka— der's selbst gewesen, nicht das Ben Salem's, welches am 7. Februar vom General Gentil überfallen und zersprengt worden, oder wenigstens hätte sich eine Abtheilung von dem Gum des Emir dort gelagert befunden. Der Moniteur algerien vom 15ten bestätigt die Anwesen= heit Abd el Kader's in dem angegriffenen Lager; aber er erwähnt nichts von der Razzia, welche drei Tage später, am 10ten, gegen die Stämme
des rechten Users ausgeführt sein sollte. Der Akhbar vom 12ten hatte
dies aber als ganz bestimmt gemeldet und der Courrier d Afrique vom 14ten es bestätigt. Der Moniteur algerien vem 135ten hatte daher der Thatsache entweder einfach widersprechen oder einige Ausschlüsse
über die Angaben, welche an den vorhergehenden Tagen in Algier verbrei⸗
tet waren, mittheilen sollen. In Ermangelung genauerer Auftlärungen ist es noch nicht ausgemacht, ob nicht zwei verschiedene Razzias, am 7ten und 10ten, auf dem einen und dem anderen Ufer des Isser ausgeführt worden, wie wir nach dem Tert der ersten Nachrichten glauben mußten. Indeß ist es wahrscheinlich, daß die algierischen Blätter Verwirrung angerichtet haben,
da die offiziellen Berichte von einer nach dem Gefecht vom 7ten, wo das Lager überfallen wurde, ausgeführten Razzia nichts erwähnen.“
Zwei Tage darauf, am 9glen, langte
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Ein Bericht des Marschall Bugeaud an den Kriegsminister, aus Suk⸗el-Chamis des Mettenen am rechten Ufer des Isser, vom 11. Februar, lautet:
„Abd el Kader hat sich, wie ich es stets voraussah, in den Dschur⸗= dschura geworsen und unerhörte Austrengungen gemacht, um sich dort eine Stütze zu schaffen. Bis jetzt scheint er zwar bei den Kabylen nicht viel ausgerichtet zu haben, da er aber nach der Niederlage, welche ihm Gene⸗ ral Gentil in dem nächtlichen Ueberfall beigebracht, noch dort verweilt, so muß er doch Anhang finden und einige Hoffnungen hegen. Unter diesen Umständen vereinigte ich mich am 9ten am Wed Segua mit General Be— dean. Unsere beiden Kolonnen haben zusammen mehr als hinreichende Reiterei für die schwierigen Gebirgsgegenden, in denen wir zu thun bekommen werden. Faßvolt aber lonnte ich nicht so viel aufbringen, als ich gewünscht hätte, weil gleichzeitig die südliche Linie gegen die Unternehmungen des Unterbefehlshabers, den der Er-Emir in der Wuͤste eingesetzt hat, geschützt und die Zugänge von Algier im Westen gedeckt werden müssen. ch setze mich in Marsch, um die Flanle des General Gentil zu unteistützen und den Feind, wo mög⸗ lich, in das obere Thal des Schau zurückzudrängen; aber ich fürchte, daß die beginnenden Regengüsse diese Bewegung hindern werden. So lange Abd el Kader im Dschurdschura ist, können wir die Linie am Isser nicht verlassen. Wenn er sich darauf versetzꝛt, in diesen rauhen Gebirgen zu bleiben, und wenn er dort Anflang findet, so müssen wir ihm einen Theil unserer Streit= lräfte entgegenführen und ihn immer mehr nach den Höhen zurückdrängen, die ihm wenig Hülfé quellen bieten. Es ist sicher, daß Abd el Kader selbst sich in dem Lager befand, welches General Gentil des Nachts angriff. Die- ser General muthmaßte dies nur, als er seinen Bericht abfaßte. Ich habe durch mehrere Araber, die sich an Ort und Stelle befanden, die Gewißheit davon erhalten.“
Hieran schließt sich eine w. des Genenal⸗Lieutenant de Bar an den Kriegs Minister, aus Algier vom 15. Februar, welche indeß dem Obigen wenig Bemerkenswerthes hinzufügt. Marschall Bugeaud befand sich danach am 14ten zu Bordsch-el-Vokin, und Abd el Kader soll zuletzt östlich von Bordsch⸗Menail, zwischen dem Isser und dem Wed Sebau, gesehen worden sein.
Nach dem Constitutionnel ist in Folge der neuesten Vor⸗ gänge in Algerien die Beförderung von Auswanderern nach dieser Kolonie eingestellt worden. Der Kriegs -Minister soll beschlossen haben, daß keine Beförderungen von Kolonisten zu den von der Re⸗ gierung seither bewilligten Bedingungen stattfinden sollten, bis sich die Angelegenheiten in Algerien wieder günstiger gestaltet haben würden.
Aus Toulon schreibt man vom 17ten: „Abtheilungen verschie⸗ dener Corps erwarten in unserer Stadt ihre Einschiffung nach Alge⸗— rien. Ein Theil dieser Truppen wird sich am 20sten an Bord der Dampf-⸗Fregatte einschiffen, welche die Post nach Algerien zu bringen beauftragt ist. Der General-Lieutenant Baraguay d'Hilliers hat sich nach Algier begeben. Es heißt, er sei dazu bestimmt, den General Bedeau, welcher an der Spitze einer mobilen Kolonne bleiben solle, in dem Ober-Kommando der Provinz Konstantine zu ersetzen.“
In der Presse liest man folgende Klagen mit Hinsicht auf die Ereignisse in Afrika: „Algier kostet uns schon über eine Milliarde; was es uns aber kostet, ist noch das geringste; wir halten für weit wichtiger, an was es uns hindert; es hindert uns, die so mangel⸗ hafte und so kostspielige Organisation unserer Armee zu reformiren; es hindert uns, jährlich hundert Millionen auszusetzen, zum Erlaß drücken⸗ der Steuern und zur Beförderung nützlicher Unternehmungen. Algier ist offenbar bestimmt, bei dem ersten Zusammenstoß der Mächte, bei der ersten Störung des europäischen Friedens, eine große Rolle zu spielen, eine vielleicht für Frankreichs Zukunft und Unabhängigkeit entscheidende Rolle. Das springt in die Augen, und doch müssen wir, um unsere unfruchtbaren Zänkereien einen Augenblick ruhen zu lassen und uns ernstlich mit unseren Besitzungen in Afrika zu beschäftigen, aus unserer sträflichen Indolenz gerissen werden durch irgend eine trostlose Nachricht vom Kriegsschauplatz, durch den Bericht von irgend einer empörenden und nutzlosen Grausamkeit. Wohin gerathen wir auf diesem Wege? Der Zustand ist so besorgnißerregend, daß wir es für unsere Pflicht erkannt haben, nichts zu sparen, um uns eine regel⸗ mäßige, unabhängige, unparteiische Korrespondenz aus Algerien zu verschaffen. Frankreich muß Alles wissen, was dort vorgeht, was ge⸗ schehen sollte und was nicht geschieht. Wir werden diese Mittheilun⸗ en künftig unter der Rubrik: „„Afrikanische Post““ geben.“ Hier i. auf fünf Foliospalten die ersten Früchte dieser afrikanischen Korrespondenz, eine ausgeführte Beschwerdeschrift gegen die Civil⸗ und Militair⸗-Verwaltung Algeriens unter dem „verderblichen“ Einfluß des Marschalls Bugeand; neue Daten über die Vorgänge zwischen dem Ften und 12. Februar sindet man nicht darin.
Paris, 23. Febr. Die indische Ueberlandpost aus Bombay vom 15. Januar ist diesmal rascher über Marseille als über Triest
angelangt. Sie kam vorige Nacht auf dem Wege nach London hier durch; man erhält damit Detail -Nachrichten über die Schlachten am Sutletsch vom 18. bis 21. Dezember. Die
anglo = indische Armee unter Sir Henry Hardinge hat über die Seikhs gesiegt, aber der Sieg wurde theuer erkauft. Der Verlust auf anglo-indischer Seite wird angegeben, wie folgt: Offiziere: getödtet 54, verwundet 95; Soldaten: getödtet oder ver— wundet 3061; Gesammtverlust 3233 Mann. General Sir Robert Sale ist unter den Todten. Bei Abgang des letzten Couriers von Sir Henry Hardinge war die englische Armee auf dem Marsch nach Lahore; doch hieß es, sie habe einen Theil ihrer Artillerie zurück- lassen müssen.
X Paris, 22. Febr. Man hat heute die Gewißheit, daß, obgleich auch das Journal des Dbats die Nachricht mittheilt, ein Bataillon eingeborener Schützen sei durch die Aufrührer der Au⸗ resgebirge in der Medschana eingeschlossen, diese Angabe doch alles Grundes entbehrt. Briefe aus Batna vom 8. Februar, also ganz neuen Datums und aus einem Orte, der mitten in dem genannten Gebirge liegt, ferner auch Briefe aus Konstantine vom 13. Februar geben darüber Gewißheit. Auch melden Briefe aus Algier vom 135ten mehrere interessante Thatsachen, die bis jetzt weder durch Korrespon⸗ denzen, noch durch die algierische Blätter zur Oeffentlichkeit gekommen sind. Ein Dutzend Chess der Subdivision Milianah, die des Hoch- verraths angeklagt sind, waren kurz vor Abgang des letzten Paket⸗ bootes in Algier unter starker Bedeckung eingetroffen. Der Basch— Agha-el-Bagdadi und Bu⸗Alem-Ben⸗Scherifa, Agha von Oschendel, waren in den ersten Tagen des Februar in Kenntniß gesetzt worden, daß mehrere Kaids und Scheiks der unterworfenen Stämme unter ihrer Verwaltung das Komplott gebildet hatten, sie zu ermorden und dann nach vollbrachter That dem Kaddur⸗-Uld⸗el⸗-Hadsch⸗Sghir, Ka—⸗ lifa Abd el Kader's in den Warenseris-Bergen, sich anzuschließen. Die beiden genannten Chefs, die von der französischen Behörde an die Spitze der Verwaltung der Stämme des Scheliff gestellt waren, hatten nicht die nöthigen Mittel zu ihrer Verfügung, um die An⸗= stifter dieses Komplotts festzunebmen. Sie wendeten sich daher an die französische Behörde um Beistand. Es wurde zwischen ihnen und dem General Reveu, Kommandanten von Milianah, eine Verabredung getroffen, wonach der Gum der Aghaliks der Subdivision zusammen⸗ berufen werden sollte, unter dem Vorwand, eine Ezpedition unter den Befeblen des Generals zu machen. Der Gum sollte sich sechs Stunden Weges von Milianah in der Ebene des Schekff der französischen Kolonne anschließen. Am angedeuteten Tage und zur bezeichneten Stunde bewersstelligte eine Kolonne, bestehend aus
100 Mann Infanterie und einer Escadron Kavallerie, ihre Vereini⸗
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