1846 / 61 p. 2 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

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In der Sitzung der zweiten Kammer vom 25sten fuhr der General- Secretair mit der Verlesung der zahlreich eingegangenen Königl. Kabineis Schreiben vom 24. Februar fort, und es wurde damit, eine durch die Be—= eidigung von zwei neugewählten Deputirten herbeigeführte furze Unter- abgerechnet, die ganze Sitzung ausgefüllt. Namentlich kamen, außer einigen vertraulichen Mittheilungen, zur Verlesung: 1) Kabinets⸗ Schreiben, die Anerkennung der Virilstimme des Majorais des Kammer- herrn Grafen von der Decken betreffend; 2) die Besteuerung des Brannt- weins; 3) die Aufhebung des Mahl- und Schlacht Licenta in den Licent= Städten; ) die Abänderung des Gesetzes vom 21. Oftober 1831 über die direk- ten persönlichen Steuern; 5) die Wiedervereinigung der Directionen der direl · ten und indirelten Steuern; 6) die Dienst⸗Verbesserung der Steuer -Einnehmer; 7) die Dienstverbesserung der Steuerdiener; 8) die Erhöhung der Besol— dung der Ober-Steuerräthe betreffend; 9) Nachschrist 9, Lie Eisenbahnen, insbesondere das Verhältniß der Eisenbahn zur Postverwaltung, und 16) Nachschrift 10, die Fahrtarife betreffend; 14) die Einnahmen für ver— äußerte Domanial⸗Grundstücke und an Domanial-Ablösungsgeldern, so wie die Ausgabe für neue Erwerbungen; endlich 12) den hannoverschen An— theil an dem kur- und oberrheinischen Schuldenwesen betreffend. Einge führt wurden die neu gewählten Deputirten des Königlichen Konsistoriums zu Osnabrück, Justizrath Bacmeister, und der fünf kleineren Bergstädte, Ober⸗Finanzrath Wiste. Beide wurden in Eid und Pflicht genommen und nahmen ihren Sitz in der Versammlung ein. .

Am 27. Februar empfing Se. Majestät der Äönig, im Beisein Ihrer Königl. Hoheiten des Kronprinzen und der Kronprinzessin, eine Deputation des Magistrats und der Bürgerschaft der Residenzstadt, welche die Ehre hatte, Sr. Majestät das von der Stadt zu der Taufe des Erbprinzen geschenkte Taufbecken zu überreichen. Obwohl dasselbe bei der am 4. Februar stattgehabten Taufhandlung schon be⸗ nutzt war, hatte sich doch die feierliche Ueberreichung bisher verzögert.

Großherzogthum Baden. Das Großherzogliche Re⸗ gierung s⸗Blatt vom 23. Februar enthält das amtliche Verzeich⸗ niß der zu den bevorstehenden neuen Wahlen der Abgeordneten der beiden landständischen Kammern ernannten landesherrlichen Wahl⸗ Commissaire. Einige Blätter heben den Umstand hervor, daß der Regierungs-Direktor Schaaf in Mannheim sich diesmal nicht auf der Liste, von der er sonst nie ausgeschlossen gewesen, besindet.

Mehrere badische Oppositionsblätter enthalten einen an den „Gewerbe⸗ und Landmann“ gerichteten Artikel, dessen Verfasser sich einen „Bürger vom Lande“ nennt und durch Aufzählung der von 1820 bis 1845 im Großherzogthum erlassenen Gesetze darzuthun sucht, daß die Landstände nicht so ganz überflüssig seien, wie man von gewisser Seite her dem Volke begreiflich machen wolle. Die Karlsruher Zeitung nimmt Veranlassung, hierauf Folgendes zu entgegnen:

„Unsere Verfassung, das kostbarste Vermächtniß des sterbenden Großher— zogs Karl, ist unstreinig ein unschätzbares Besitzthum des badischen Volles, und es wird keinem wahrhaften Freunde des Vaterlandes im Ernste ein- fallen, das Institut der Landstände, die ein Ausfluß jener Versassung sind, als ein unnützes zu bezeichnen und die Vottheile desselben zu verkennen. Ja, wir dürfen in der That mit dankerfülltem Herzen des Gründers der Verfassung gedenken, wie wir mit innigster Verehrung für seine beiden Nachfolger, welche dieselbe „treu zu beobachten und beobachten zu lassen“ als ihre schönsten Regentenpflichten erkannten, erfüllt zu sein alle Ursache haben. Allein, wenn man den Nutzen, welchen die Landstände dem Volke gewähren, aus den durch ihre Mitwirkung zu Stande gekommenen Gesetzen nachweisen will, so muß man nicht, wie unser „Bürger vom Lande“ thut, der Kammern allein erwähnen und alles Gute nur auf sie übertragen, denn es ist dies nur die halbe Wahrheit, da die Regierung mindestens auch ihren Antheil daran hat. Es wird uns nie in den Sinn kommen, das Verdienst der Stände zu verkennen oder gar zu schmälern, aber wo ihrer Zwei irgend etwas Gutes vollbringen, ist es un⸗ recht, nur des Einen zu erwähnen. „„Wir wollen die ganze Wahrheit““, hat Welcker ost gesagt, und in Zeiten, wo man so gern die Regierung verdächtigt, ihr nicht selten voltsfeindliche Absichten zu unterschieben bemüht ist, wird es für den ehrlichen Mann doppelte Pflicht, auch in Beziehung auf die Regierung die Wahrheit zu sagen. Es ist aber eine Thatsache, daß die Regierung des Großherzogs Leopold überall zu ver- nünftiger Reform die Hand bietet, den natürlichen Gang politischer Ent- wickelung, die Sache der bürgerlichen Freiheit mit Liebe und kluger Umsicht fördert. Von jenen 67 Gesetzen, die „der Bürger vom Lande“ aufzählt, gehören 52 der Regierungs- Periode unseres ge— genwärtigen allverehrten Landesoaters an, und sehr viele derselben sind un⸗ mittelbar, ohne Veranlassung der Stände, von der Regierung, welche die Bedürfnisse der Zeit lennt und ihr besonnen zu solgen weiß, aus⸗ egangen und den Kammern zur Berathung vorgelegt worden. Die Stände fa haben dies wiederholt anerkannt. Wir erinnern nur an die Ge— meindegesetze, nach deren langer Berathung bekanntlich der Abgeordnete von Itzstein den von den Kammern gegen ihn ausgesprochenen Danl zum größeren Theil der Regierungs-Kommission zuerlannte. Wir könnten noch eine gen Neihe solcher Fälle mittheilen, wo die Negierung bei Vorlage und Berathung von Gesetz- Entwürfen in gleicher Weise ein ungeschmälertes Verdienst sich erworben hat. Freilich lag es ohne Zweifel nicht in der Absicht unseres „Bürgers vom Lande“, im gegenwärtigen Au— genblick der Regierung mit Anerkennung zu gedenken, weil es nun eben gerade nicht in seinen Kram taugen mochte.“ .

Nach einer Korrespondenz im Schwäbischen Merkur, aus Heidelberg, vom 22. Februar, beabsichtigt die Oppositions⸗Partei der dortigen Bürger, die Wahl der Herren von Itzstein und Welcker für die Stadt zu betreiben, sofern dieselben in ihren bisherigen Bezirken

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durchfallen sollten. In der nämlichen Korrespondenz wird gemeldet, dem Hofrath Welcker sei das Bürgerrecht der Stadt Heidelberg un— entgeltlich ertheilt worden, jedoch unter dem Widerspruche einer An— zahl Bürger, welche darauf hingewiesen, daß bisher diese Auszeich—⸗ nung nur Männern zu Theil geworden, welche durch langjährige und spezielle, für die Blüthe der Universität und das Wohl der Stadt besonders gewichtige Leistungen um dieselbe sich verdient gemacht hät- ten, dies aber bei Herrn Welcker nicht der Fall sei.

Oesterreichische Monarchie.

Wien, 24. Febr. (Oest. Beob.) Im Verlaufe des gestri—⸗ gen Tages haben die hier aus Galizien, von der ganzen Strecke von Lemberg bis an die schlesische Gränze eingelaufenen Nachrichten keine Kunde von neuen Vorfällen gebracht. Von Seiten der Civil- und Militair-Behörden wurden die zur Aufrechthaltung der öffentlichen Ruhe ergriffenen Maßregeln aller Art fortwährend gehandhabt, und denselben kommt die Volksstimme überall entgegen.

Aus einem amtlichen Berichte aus Tarnow vom 19. Februar ergiebt sich noch Nachstehendes über die dortigen Vorfälle am 18ten und 19ten d. M. (s. Allg. Preuß. Ztg. Nr. 59):

„Die Civil und Militair-Behörden dieser Stadt, von der revolutionai- ren Bewegung, die sich immer mehr einem förmlichen Ausbruch näherte, unter- richtet, standen, in Erwartung der Exeignisse, gerüstet. Mit dem Beginn des 18ten kamen Abgesandte aus siebzig Gemeinden, welche, in deren Namen, die Behörden benachrichtigten, daß an vielen Punkten Insurgenten, bestehend aus Giundherren, Mandataren, Oekonomen, Schreibern z., sich zusammen⸗ rotteten und die Gemeinden unter Diobungen und Gewalt- Anwendung aufforderten, an der auf die kommende Nacht festgesetzten Insurrection Theil zu nehmen, sich mit Waffen, welche die Verschwörer ihnen anboten, mit Sensen und Heugabeln, zu bewaffnen und ihrem Zuge nach der Kreisstadt Tarnow zu solgen, um sie bei Einnahme derselben und Niedermetzelung aller Nicht-Polen zu unterstützen. Alle diese Depu— tationen äußerten die Gesinnungen der treuesten Anhänglichleit an die Sache der Regierung und baten um militairischen Beistand zur Aufgreifung der Verräther. Die selbst so hart bedrohte Stadt konnte diesen Beistand, wie natürlich, im Augenblick nicht leisten; die Abgeordneten wurden sonach mit der Ermahnung zum Beharren bei ihren treuen, der Erhaltung der öffent— lichen Ordnung gewidmeten Gesinnungen entlassten. Die Ruhe der Stadt selbst war indeß durch nichts unterbrochen. Die Maßregeln zur Abwehr des gegen sie gedrohten Angriffes wurden die ganze Nacht hindurch sestge—= halten. Am frühen Morgen erfuhr man, daß während der Nacht eine Neihe von Kämpfen, welche die einzelnen Unterthans - Gemeinden mit den Insur—= genten, die sie zur Theilnahme an der Empörung verleiten wollten, zu be— stehen hatten, und wobei auch mehrere Bauern das Leben verleren, statt— gefunden hatte. Mit anbrechendem Morgen schon näherten sich der Stadt von allen Seiten her Schaaren von Landleuten, welche Lie gefangenge— nommenen Insurgenten mit sich führten und neunzehn derselben, worunter sechs Todte, auf Wagen vor das Kreis -Amisgebände brachten. Diese Arrestanten-Kondukte der Bauern dauerten bis gegen Mittag sort, und es sind heute noch mehrere Einbringungen von gu fe ni zu erwarten, da nunmehr von dem Kaiserl. Truppen-Divisions-Ktommando zur Esfortitung jener Insurgenten, die auf einigen Dörfein von den Bauern sestgehalten und bewacht wurden, Militair⸗Koömmandos ausgeschickt worden sind.“

Nachrichten aus Krakau von 22. Februar zufolge, war in die ser Stadt keine Ruhestörung mehr vorgefallen, und man beschäftigte sich mit Einsammeln der Waffen, die in eigens hierzu bestimmten De— pots niedergelegt werden sollen.

Wien, 26. Febr. (Dest. Beob.) Es ist bereits gemeldet worden, daß die in Krakau eingerückten Kaiserlichen Truppen den Aufstand mit aller Macht bekämpften. Als jedoch im Verlaufe des 22sten d. M. der Truppen-Kommandant zuverlässige Nachricht von dem Heranrücken bedeutender Massen von Insurgenten aus dem Gebiete des Freistaats gegen die Stadt Krakau, wo sie von ihren Anhängern Unterstützung gewärtigen konnten, erhielt, fand er es aus militairischen Rücksichten angemessen, die Stadt Krakau vor der Hand mit seinen Truppen zu verlassen und in Podgorze eine entsprechende Stellung einzunehmen. Diese militairische Bewegung fand in Folge gegebenen Befehls ohne Störung statt.

Um die in jenen Gegenden unterbrochene öffentliche Ruhe und Ordnung wieder herzustellen, sind von Sr. Majestät dem Kaiser die kräftigsten Maßregeln angeordnet und bereits sehr beträchtliche Streit— kräfte an die bedrohten Punkte entsendet worden.

Aus Galizien vernimmt man, daß von Seiten des dortigen Ge— neral-Gouvernements alle zur Herstellung und Erhaltung der gesetz lichen Ordnung erforderlichen Maßregeln getroffen worden sind.

O Wien, 24. Febr. Nach einem kürzlich erlassenen Regie⸗ rungs⸗Reskripte haben Se. Majestät der Kaiser sich die Verhandlun⸗ gen wegen einiger in neuester Zeit stattgefundenen Uebertritte von der katholischen zur protestantischen Kirche vorlegen lassen und in Folge dessen angeordnet, daß, in Absicht auf die Dauer des zu erthei⸗ lenden Unterrichtes an die zum Uebertritte von der katholischen Kirche zu einer der beiden protestantischen Konfessionen sich Meldenden, der katholische Klerus überhaupt nur an den diese Dauer auf 6 Wochen beschränkenden Buchstaben des Gesetzes sich zu halten habe.

Für die deutsche Leder-Industrie dürfte die Nachricht von In— teresse sein, daß die von mehreren Gerbern bereits vor 3 Jahren

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nachgesuchte Erhöhung des Ausfuhrzolles für Lohrinde nicht bewil wurde, weil die hohen Knoppernpreise, die hierzu Anlaß gegeben

ben, seitdem wieder bedeutend zurückgewichen und ansehnliche Knopp Vorräthe in der . 1 der schon⸗ stehende Ausfuhrzoll den Einfuhrzoll fünffach übersteigt und zwiss =

3 und 1 21 des Preises der Waare beträgt. Auch hätte a nd 6, r ,n . ee. w gesonnene Maßregel kaum die bezweckte Wirkung gehabt, wohl Die ra chern, 2 zogs, von egg nach Algerien wird, wie die Waldbesitzer, die nach den örtlichen Verhältnissen auf den au es heißt, am onnerstag erfolgen.

1 . j Uli Der bisherige General-Konsul zu Marokfo, Herr von Nion, ist wärtigen Absatz ihrer Lohrinde angewiesen sind, über billiges * HeneraleKonsul in der Molbau“ nut Wallache ernannt worden.

behindert, abgese davon, daß sie eine ähnliche Verfügung z

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reich hervorrufen könnte, deren schädliche Nückwirkung um so emp * rr, . will auch das Risensor—

licher wäre, weil im Ganzen mehr Gerberlohe an Rinden nach!! 1 ;

. , . ö . Die Börse war heute fast ganz verödet und der Umsatz ohne

österreichischen Staaten ein als von selben ausgeführt wird. Dänen bie ieh ahl ker Shells nr date iich u bie Hon leelbe Frankreich. begeben, um die Fastnachtsmaeken zu sehen. Nordbahn-⸗Actien 778. 75.

Deputirten-Kammer. Sitzung vom 23. Febru— Nach Beendigung der bereits mitgetheilten Debatte über Artikt des GesetzVorschlags in Betreff des Schlachtvieh-Octrois wurde! erste Paragraph dieses Artikels, der die Erhebung der Abgaben 1 dem Gewicht statt nach dem Stück bestimmt unverändert angenomm der zweite Paragraph aber mit der Aenderung, daß statt 5 Fr. . . 9: J , r it 6 ö ö . . 1 9. ö! ; J,, , en , g ö has Gebiet de ammes der Beni Kralfrun, die ür e hinaus die bisherige Abgabe nach dem Stück beibehalten werden s . erklärt hatten, eingedrungen und hatte eine beträchtliche Razzia J ö ; w en diesen Stamm ausgefünrt, der sich stets sehr feindselig ge— zaris, 21. Febr. Herr Guizot z gegen diesen St efürrt, - 9 ,,, jeden Gedanken an eine Expedition gegen Madagaskar aufgegtt Neu . ö . . . habe und sich damit begnügen werde, die Garnisonen von Von n ass . Diese seoñ g zu H und von Mayotte zu verstärken, so wie, daß die Engländer eben 1 , . ,,, ig ü e. 6 . wenig eine Ezpedition gegen die Hovas unternehmen würden. ig, , , n n. 6. . gegn , Namen des gemeinen Besten und der Ehre Frankreichs“ sügt d i n , n, ö . Dart dee Hern hters Hinzu, „whnsche s war an Hic 6 scheint sich, wie gestern auch ein Deputirter in den Büreaus der Rieberlage des Kabinets. So wie die Eypedition mit England mmer . zu bestätigen, daß die Kabylen des Ostens sich meinschafilich beabsichtigt war, hätte sie nur unsere Interessen u wäigert Caben, Ats. el Kader sich anzuschließen; fa, die ein iat;

; ö ö 7 ichsten Männer unter diesen Gebirgsbewohnern sollen nicht einmal Rechte mit Verlust vielen Menschenlebens gefährden können. sfen in großer Zahl unter ihnen verbreitete Schreiben ünd Auf—

Die Blätter von Marseille melden, es sei dort ein Schiff . Paben iesen wollen. Die Kolonne unt ö ö Algier mit Nachrichten vom 18ten d. eingetroffen, die aber ni 2. rn fl n nn n ,, ,,, 3. von besonderem Belang seien. Man, Hatte keine neuere bestimm Ans Mülianah vom 12. Februar erfährt man, daß die Kolonne Kunde von den Bewegungen Abd el, Kader s. In 531 ist s Spersten Eynard am Sien daselbst wieder eingerückt war. Sie offizielle Nachricht von der demnächstigen Abreise des Herzogs iM n, um sich mit frischen Lebensmitteln zu versorgen, nicht ohne Noth Aumale nach. Algierien angelangt. Der Prinz wird am 3. oder 4. Mi im sie stieß auf den lebhaftesten Wider stand von Seiten der Beni? in Toulon eintreffen und sich daselbst an Vord der Dampf- Fregn dunn, mit welchen sie sich vom 235. bis 27. Januar in einem sehr „Albatros“ nach Algier einschiff'n. Es sollen dann, wie es hei wierigen Gebirgslande herumschlagen mußte. Der General Reveu sofort große militairische Operationen dort beginnen. Am 2 auf höheren Befehl das Kommando der Subdivision dem Sberꝰ wurde eine Summe von 600, 090 Ir; von Toulon nach a Eynard hatte übergeben müssen, hat es schon 24 Stunden spä⸗ gier zu Besoldung der Truppen abgeschickt, und am 28sten solt, in Folge neuer Instructionen wieder übernlom men. Ti Kolonne 1,200,009 Fr. folgen. Ein Schreiben aus Toulon vom 20 sten sa7 Duersten Eynard sollte am 131en wieder, mit Lebensmitte auf man ersahre so eben, daß der Stamm der Aribs der bis jetzt run (en Tage versehen, von Milianah in der Richtung nach Blidah zu unter der Herrschaft der Franzosen gelebt, 1509. Mann starl, sich n Brechen. In der ganzen Umgegend von Miliahah bemerkt mon Abd el Kader vereinigt habe. Das Schiff „Meteor, auf welch hrung. Niemand kann es wagen, vereinzelt auf den Straßen der maroffanische Botschafter von Tetuan zu Marseille angekomm reisen. . war, ist wieder zu dessen Verfügung gestellt und man wollte in Wa Aus Oran vom l3ten erfährt man, daß die Kolonne des Ober— lon wissen, er habe, den dringenden Wünschen der französischen R Gachot sich Sidi Bel Abbes genähert hat, wo sie am 13ten gierung nachgebend, Algier und die Hauptpunkte der französischen en beträchtlichen Convoi, der auf Wagen und Lastthieren am sitzFngen in Nord-Afrika zu besuchen versprochen, wo man sich vos ten von Sran' für sie abgegangen war, empfangen sollte. General- seinem Erscheinen eine gute Wirkung verspreche, da Abd el Rader destutenant von Lamoricirre stand am 19ten zu Ain Tifria im Ssten Eingeborenen fortwährend versichere, er habe sich der aufrichtiges n Saida. Er hatte durch Razzias einige Abtheilungen von Stäm⸗ Unterstützung von Seiten des Kaisers von Maroklo zu erfreuen. n der Jakubia für ihre neuerlichen Veibindungen mit dem Feinde

Das Comité der äußersten Linken veröffentlicht heute im Na üchtigt. Ein großer Theil des Stammes der Assassenas, der be— tional ein von ihm an seine Korrespondenten in den Departement nrendste der ganzen Gegend, hatte dem General seine Unterwer⸗ in Bezug auf den bevorstehenden Wahlkampf gerichtetes Umlaufschrt wg erklärt. In Folge des Zuges und längeren Verweilens Abd ben. Es heißt darin, die demokratische Partei müsse beständig bern J Raber'z in der Provinz Algier, haben die an' der Gränze des Tell sein zu der Rolle, die derselben durch ihre Vergangenheit und ih afgestellten Beobachtungs-Kölonnen ebenfalls eine Bewegung nach Zukunft, die Vertheidigung der großen National-Interessen, angewi scher Seite zu gemacht. Sberst Pelissser soll östlich über Teniet el sen sei, Auch der Constitutionnel, der die jetzt verbündete Pm Had hmausrlicken und der Oberst Renaud sich in der Nähe des letzt= kei ThiersBarrot, linkes Centrum und Linke, vertritt, eröffnet scssghannten Postens halten. Die Reserven von Mostaganem organi⸗ heutiges Blatt mit einer Aufforderung an Lie, ähler, indem er san fen sich zu einer mobilen Kolonne, die nöthigenfalls im Junern des „Die Minister der auswärtigen Angelegenheiten und des öffentliche gandes agiren soll.

Unterrichts haben vorgestern (bei der Debatte über die Unterrich! Aus? Bong vom 14. Februar vernimmt man, daß das erste Frage) erklärt, daß die gegenwärtige Session die letzte dieser ö des 2Aten Regiments der Fremden-Legion aus seiner Gar—

Dem Vernehmen nach, sind mehrere italienische Staaten ent— lossen, wichtige Zoll=Köonzessionen zu machen und ihre Tarife we— ntlich abzuändern. J ;

Es erhält sich das Gerücht, der Großfürst Konstantin von Ruß-

Paris, 24. Febr. Nachrichten aus Algier vom 18ten zu⸗

latur sei, und daß die Kammer aufgelöst werden solle, (Direkt habenison Guelma nach Konstantine berufen worden“ ist, um daselbst di die Minister dies zwar nicht gesagt, aber indirekt allerdings zu vn Truppen zu def gn k durch , ö. letzten 6 . stehen gegeben, indem sie daran erinnerten, da die Kammer sich lrerlsttenen Verluste und die zahlreichen Erkrankungen, welche der Un— reits in ihrer vierten Session befinde. Fünf Jahr ist bekanntlich glücksfall von Bu-Taleb zur Folge hatte, außerordentlich geschwächt sängste gesetzliche Dauer einer Kamnier, die man aber, niemals gustwaren. Das Ite Bataillon desselben Regimenks ist von Bona an die bis zu Ende ablaufen zu lassen pflegt; Der Augenblick ist alss Stelle des abgegangenen nach Guelma gerückt

wo diejenigen, welche die ministerielle Politik mißbelligen, ihre Anspwun—= j ö ; ; J

ö u . 3 ö. , Großbritanien und Irland.

ten müssen. Wir wissen, daß die zu Paris bestehenden Wahl⸗Comii! London, 24. —ᷓ sestät die Köniai an des linken Centrums und der linken Seite ihre Arbeiten wieder quMlbrecht werden zu . v ,n J nehmen werden, und daß sie baldigst neue Umlaufschreiben an ih Insel Wight sich begeben. Gestern und heute fanden im auswärti—

Korrespondenten richten wollen.“ R Amte Kabinets-Berathungen statt, welchen fast sämmtliche Mini— er beiwohnten. ;

Meisterwerke zum Grunde liegt, bei Verarbeitung desselben kaum zu vermei den. Doch enthält die Sonatine so viel Eigenes, Interessantes, trägt da— bei durchweg ein so angenehm (idyllisch) gefärbtes Kolorit, daß sie trotzdem einen höchst befriedigenden Eindruck zu machen nicht verfehlen kann.

Wit kommen jetzt zu dem letzten erschienenen Werke des Komponisten, das wieder der Gesangs-Composition gewidmet ist:

Op. 6. Sechs Lieder für eine Alt- oder Mezzo⸗Sopran—⸗ Stimme.

Wenn wir gleich diese Sammlung nicht dem zweiten Werle des Verfassers, das wir als das durchweg gelungenste bezeichneten, zur Seite stellen können, so enthält es dennoch viel Gutes, obwohl auch Manches, bas in die Kategorie der oben den Instrumentalwerken vorgeworfenen Män- gel gehört. Die Ausstellungen treffen auch in der That nur die Beglei⸗ ungen weniger Lieder dieses Heftes: Nr. 1 3. B., „die Nonne“ (Hemolh), führt in der Pianofortestimme ein einziges bewegtes Motiv, das in jedem Talte zweimal vorkommt, durchs ganze Lied durch. Eine gewisse Eintönigkeit ist hier die unvermeidliche Folge dieser Ein förmigtkeit, um so mehr als das Lied drei Strophen hat. en . stellt sich dieser Uebelstand bei Nr. 5, „Silberbaum“, heraus, das sich kürzer gestaltet; obgleich auch hier ein ein ziges Motiv konsequent durchgeführt ward. Nr. 6. „Nelken wind' ich und Jasmin“ (nach dem Spanischen von E. Geibel), hält ebenfalls die schon im Vorspiel auftretende Figur rhythmisch, wenigstens bis zum Ende beharr-= lich fest, wodurch bei der Lange des Liedes, das übrigens von höchst charak- teristischer Färbung ist, der Wirkung des Ganzen Abbruch geschieht. Jenes Kunstgesetz aber, das uns lehrt, Einheit mit Mannigfaltigkeit zu paaren, ist zu tief in der Natur begründet, als daß man wagen durfte, ungestraft dagegen zu fehlen! 60.

Gung'l's Konzert zum Besten der Stadt Schwetz.

Berlin. Am 28. Februar veranstaltete Herr Josef Gung'l ein Konzert für die unglücklichen Bewohner der Stadt Schwetz, das auch aus rein künstlerischem Gesichts punkte Anerkennung verdient. Es kamen z. B. größere Instrumentalwerke, als: „die Weihe der Töne“, Tongemälde in Form einer Symphonie von Louis Spohr chier noch nicht öffentlich ge= spielt)h und die Ouvertüren zu den „Hugenotten“ und zum „Freischütz“, zur Ausführung, die dem braven Orchester vielfach Gelegenheit gaben, gutes . Präzision und Energie zu entfalten. Erwägt man die

Schwierigkeit der Spohrschen Symphonie, so lann die Aufgabe wirklich als

recht glücklich gelöst betrachtet werden, und nur in Bezug auf Dis cretion blieb mitunter zu wünschen. Jedenfalls hat sich der Konzertgeber z wie— fachen Dank für sein Unternehmen eiworben, insofern er dadurch nicht nur wohlthätige, sondern auch Kunstzwecke zu fördern beabsichtigte.

Kunst⸗Notiz.

Berlin, 29. Febr. Unsere Stadt ist kürzlich durch einige schöne Kunstwerke, eine Sammlung spanischer und italienischer Original⸗Gemälde⸗ die Herr Ludwig Ritter aus Spanien und Italien erhalten hat, be— reichert worden. Es zeichnen sich unter diesen Gemälden besonders aus: vorzügliche Werke des Murillo, Velasquez, Spagnoletto, Cor— reggio, Domenichino, Guerecino, Luca Giordano, Tizian, Andrea Vaccaro, Marco da Siena, Nicolo Ralinconico, Antonio Solario, Vincenzo Anemolo, Andrea da Salerno, Albano, Francia, Caracci, Salvator Rosa, Canaletto, La— back und sehr schöne Jagdstücke von BalLdasar de Caro, so wie vor— treffliche Fruchtstücke von Ruoppoli, Francesco Quaranta und Giacomo Nani. Schöne große Altar- Gemälde des 15ten und 16ten Jahrhunderts, aus Kirchen und Klöstern, befinden sich in dieser Sammlung, worunter besonders zu nennen sind: zwei Gemälde von Vincenzo Ane⸗ molo, 1542 für ein Kloster in Palermo gemalt, so wie ein ganz erhaltenes Gemälde von Andrea Sabbatini da Salerno, welches sich in einem Kloster zwischen Salerns und Avellino befand, und ein größeres Gemälde von Bernardino Luini.

Unter den kürzlich aus Italien angelanglen Antiquitäten des Herm Ritter sind die antiken Malereien, so wie die Bronzen und einige farbige Gläser mit goldenen Basen, besonders bemerlenswerth; auch befinden sich unter den Münzen und Siegel-Ningen mit Inschriften viele seltene Prachtstücke.

Das von der Stadt Hannover geschenkte Tau fbecken.

Das Taufbecken, welches die Residenzstadt Hannover bei Gelegenheit der Taufe des Erbprinzen hat anfertigen lassen und Sr. Majestät dem Kö-

nige übeneicht hat (s. den politischen Theil der Allg. Pr. Ztg.), ist in

Die vertagte Debatte über die Getraide⸗Geseßze ist auch gestern

der Grundform ein auf drei zu drei zusammengefügten Säulen gestellin Unterh aufe noch nicht zum Schluß gediehen. Sie wurde meist

Kugelsegment. In den von diesen Säulen eingeschlossenen Nischen sind von untergeordneten Redne üßr 3 drei Tugenden, Wahrheit, Humanität und Krast, in runden Figuren af 6 JJ r ö gestellt. Ueber diesen sind an der Außenseite des Beckens die Voꝛbereitun storngeseßze kin Inttiese ö k elte e en die Weihe und der Lohn des Cvangelluns in Bgsreliefs dargestellt busdathe daufsahm in,, Sn n . ; . as Haus . D Johannes den Täufer, die vier Evangelisten und Petrus, der den Himnnels 's, daß hie 5 . . ö .

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erschließt. Das Ganze ist umgeben mit einem à jhur gearbeiteten KRla . . blattkranze. Im Innern des Beckens liegt das Kreuz, als Symbol wh! vorlegen werde, so lange die gegenwärtig dem Par—

christlichen Glaubens, aus dessen Mitte eine Sonne strahlt, über welcher ühent vorliegenden Handels-Maßregeln noch nicht erledigt wären, heilige Geist, in Form einer Taube, umgeben von einem Sternenkranze, schwihl aber demnächst eine Bill eingebracht werden sollte, die den Zweck In den von dem Kreuze gebildeten vier Ecken sind Posaunen-Engel angebraächääkte, die Kultur der Ländereien“ in Irland durch Entsch die unds ah⸗ welche auf einem Bande die Worte Matthäi Kap. III. V. 17 tragäungen an die Pächter für die von ihnen bewirkten Meli 29 gözah⸗ Dieses wird umschlossen von der Widmung, die aus dem Königlichördern. Außer dieser sollen noch drei andere Bill lelioratißonen zu Wappen hervorgeht und darin endet. Das Ganze wird von einer Ahn, theils um das Wahlrecht in' de 6G h . 8 eingebracht wer⸗ beste umgeben, die mit Kleeblättern geziert ist. Am Fuße des Postamensnm bei den Wahlen im Allgemeine 1 . ist das Wappen der Residenzstadt Hannover. Das Taufbecken ist in den den Munizipalstädten denen in amn verbessern, theils die Wahlen schem Stole nach dem Entwurfe und unter der Leitung des Hof⸗Baum m achten. X 3 ö n Eugland so viel wie möglich gleich sters Melihan von dem Hof-Goldschmied Lameyer zu Hannover in vergl. . d 1 ; , 3 ane erhielt die Bill des Grafen St. betem Silber ausgeführt und wiegt 4 Mart. Die' Grundform des Pet ür mans durch welche Maßregeln getroffen werden, um ben im. ments zu diesem Becken sind vier sich durchschneidende Dreiecke, die dh mehrüberhandnehmenden, Leben und, Eigenthum gefährdenden einem Sechseck sich begründen und wieder darin übergehen, wodurch sie l Haltthätigkeiten in Irland ein Ziel zu setzen, die zweile Lesun

der Grundsorm des Beckens mit den drei zu drei gebundenen Säulen gh entspann sich darüber eine längere Diskussion, an welcher . den drei Nischen anschließen. Das Postament, ebenfalls in deusschnhs Brougham, Farnham, Elancarty, Clauricard'e ö. re Theil nahmen. Bie Bill wurde von der Opposition nun

Stole, ist von dem oben genannten Architekten angegeben und durch de Hof-Stein-Lieferanten Lüdeling von inländischem Marmor ausgeführt. ; ich bestritten und ohne Adstimmung zur zweiten rann! nr —————— ( sen. ü 5112

Ein Extrablatt der gestrigen Gazette veröffentlicht die De— en des Ober-Befehlshabers der ostindischen n Sir Hugh h, über die am 17)ten bei Mudlih und am 22. Dezember bei 44 den Seikhs gelieferten Schlachten, deren Haupt⸗Data wir 4 reits berichtet haben. Der Verlust des britischen Heeres . Schlacht belief sich auf 215 Todte, darunter 13 euro= 3 Offiziere, und 667 Verwundete, darunter 39 europäische Offi⸗ 1. in ö. zweiten Schlacht verloren die Engländer 691 Todte, er c uropäische Offiziere, und 1721 Verwundete, darunter

Das hamburger Stadt-Theater.

In einer am 26. Februar abgehaltenen General⸗-Versammlung d Actionaire des hamburger Stadt-Theaters zur Entscheidung über die Dinl— tion desselben, vom 1. April 1817 an, auf welchen Termin die jetzige Din tion ihren Kontrakt gekündigt hatte, fiel die Wahl der Actionalre dun Stimmenmehrheit (mit 760 Stimmen) auf die Herren Maurice um L. Schneider gegen die Herren Mühling und Baison (welche 43) und b Herren Wurda und Gloy (welche 10 Stimmen erhielten), die sich mit ihnch zur Uebernahme der Direction gemeldet hatten.

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kuropäische Offijiere. Aus den Schlacht Berichten des

275 Ober- Befehlshabers geht nichts Neues hervor, außer die Bestätigung der Nachricht, daß Se. Königliche Hoheit der

Prinz Waldemar von Preußen unter dem Namen eines Gra⸗ fen von Navensberg mit seinem Gefolge an beiden Schlachten sehr thätigen Antheil genommen hat und der Leibarzt des Prinzen, Pi. Hoffmeister, im Kampfe geblieben ist. Sir Hugh Gough meldet darüber in seinem Bericht an den General- Gouverneur aus dem Lager von Feruzeschah unterm 22. Dezember Folgendes: „Ich er— laube mir nun noch auf das Verhalten eines erlauchten Edeimannes, des Grafen Ravensberg, aufmerksam zu machen, welcher mit den Offizieren seines Gefolges, der Grafen Gröben und Oriola, uns die Ehre erwies, die Truppen während der Operationen zu begleiten. Sie waren bei Mudkih anwesend und auch in der letzten großen Schlacht. Mit der größten Freude und Aufrichtigkeit kann ich Zeug niß geben von ihrer bei diesen Gelegenheiten bewiesenen Tapferkeit, welche des hohen Waffenruhmes ihrer Landeleute und des großen Vorfahren des Einen von ihnen würdig war. Ich bedaure, hinzufügen zu müssen, daß Dr. Hoffmeister, der Leibarzt des Grafen, in dem Kampfe am 2lsten das Leben verlor.“ Der General-Gou— verneur, Sir Henry Hardinge selbst, hatte, wie erwähnt, in seiner Eigenschast als General-Lieutenant, während der Operationen die zweite Befehlshaberstelle inne, und auch sein Bericht an den Ober— Befehlshaber thut der ausgezeichneten Fremden Erwähnung: „Ich habe“, heißt es in demselben, „Ew. Excellenz Aufmerksamkeit auf das Verhalten eines erlauchten Edelmannes, des Grafen Ravensberg, zu richten, welcher mit den Offizieren seines Gefolges, der Grafen Grö— ben und Oriola, mich im Felde begleitete. Diese preußischen Offiziere hielten den Ruf ihrer Landsleute aufrecht. Des Prinzen Arzt wurde durch eine Kugel niedergestreckt. Ich sah, wie Se. Königl. Hoheit sogleich zu seinem Beistand vom Pferde sprang; doch war des Prin— zen Menschenfreundlichkeit nutzlos; der Tod hatte schon des Ärztes Laufbahn beschlossen. Ich kenne die respektvolle Achtung, welche Ew. Excellenz für diesen erlauchten Edelmann und seine Begleiter, Rei⸗ sende im Osten, hegen, und ich weiß, daß dieser kurze Bericht ihres Verhaltens Ew. Excellenz angenehm sein wird.“

Der Sieg über die Seikhs ist das allgemeine Gespräch des Tages, jedoch haben die großen Opfer, welche derselbe gekostet, und der Wi— derstand, den die Seikhs hartnäckig geleistet, auf die Börse nicht son—⸗ derlich günstig gewirkt. Es herrschte eine gewisse Flauheit an der— selben, von der man sich heute nicht erholte.

Aus Hongkong (China) sind Nachrichten eingegangen bis zum 30. Dezember, denen zufolge der chinesische Ober-Commissair Kijing eine Proclamation erlassen hat, welche allen Christen, ohne Unter⸗ schied der Glaubenspartei, freie Religions Uebung in den dem Ver— kehr geöffneten Häfen bewilligt.

nieder hande.

Amsterdam, 23. Febr. Die Unterhandlungen mit Belgien wegen eines neuen Handels⸗-Traktates gehen nicht so rasch vorwärts, als man anfangs glaubte; die Haupt- Schwierigkeiten sollen in der Zulassung der ostindischen Produkte auf den belgischen Märkten und in der Zulassung der belgischen Fabrikate in den ostindischen Besitzungen bestehen, worüber die. Instructionen so entgegengesetzt sind, daß die belgischen Bevollmächtigten es für rathsam erachteten, ihrer Regierung die eingetretenen Hindernisse zur Prüfung vorzulegen. Man serwar' tet jedoch, daß die Unterhandlungen bald wieder angeknüpft und fort— gesetzt werden. .

In Holland ist die Lutherfeier an fast allen Orten des Landes aufs festlichste begangen worden.

8elgien.

Brüssel, 25. Febr. Der Moniteur enthält eine Königliche Verordnung, welche Herrn d'Anethan, Justiz- und Polizei- Minister, auch mit der iuterimistischen Unterzeichnung des Kriegs-Bepartements beauftragt. Die Nachricht von der sehr ernstlichen Erkrankung des Kriegs⸗Ministers, General Dupont, ist begründet, und man glaubt, er werde schwerlich das Portefeuille wieder übernehmen. Herr Van⸗— deweyer dagegen ist von seiner Unpäßlichkeit ziemlich wiederhergestellt. Ein Blatt bemerkt, als sehr bezeichnend sei es zu betrachten, daß die Linke der Repräsentanten-Kammer sich in Masse in der Wohnung des Kranken einschrieb, während sich kein Mitglied des Centrums und der Rechten daselbst blicken ließ.

Die heutigen Blätter bringen eine Adresse, weche die lütticher Handels-Kammer am 20. Jebruar an den Minister der aus⸗ wärtigen Angelegenheiten gerichtet, um ihn zu bitten, für Mittel zu sorgen, welche den Befürchtungen der Industrie, die ihr aus dem Ta— riffriege mit Holland erwilchsen, so schleunig als möglich ein Ende machen. Ueber die Beilegung des Tarifkrieges selbst weiß man hier noch nichts Näheres. Die Provinz Lüttich leidet dabei am meisten.

Spanien.

Z Madrid, 18. Febr. Der vorgestrige Tag bildet einen Abschnitt in der neueren Geschichte Spaniens. Die schwierigste aller Aufgaben, die völlige Beruhigung der bis zu einer fieberhaften Auf— regung erhitzten Gemüther, ist durch denselben Mann gelöst worden, den man als den Urheber der jene Aufregung hervorruͤfenden Maß— regel betrachten mußte.

Die schlichten und anspruchslosen Worte, mit denen der Mar— Juis von Miraflores darthat, daß er sich nicht zur Gewalt gedrängt, sondern vielmehr den Mann, der als das Hinderniß der Aufstellung eines neuen heilsameren politischen Systems erschien, mit unumwun“ dener Offenheit und Vermeidung jeder Intrigue zum Rücktritt aus dem Ministerium bewogen hatte, nahmen sogleich den Senat und den Kongreß zu seinen Gunsten ein. Mit demselben Freimuth erklärte der neue Minister-Präsident, daß er und seine Anitsgenossen die Ver— antwortlichkeit für das dem Herzog von Valencia die so großen An stand erregende Würde übertragende Dekcet übernähmen. Sobald er aber hinzugefügt hatte, daß diese Würde nichts als ein leerer Titel wäre, der neue General en Chef kein wirkliches Kommando führe und ihm ein solches nur in besonderen Fällen und in Folge eines aus⸗— drücklichen von dem Gesammt-Ministerium auszufertigenden Dekrets übertragen werden könnte, erklärte sogar die Minorität des Kon— gresses durch den Mund des Herrn Roca de Togores sich für völlig befriedigt. Wenn im Senate der General Serrano, aufgeregt durch einige weniger überlegte Worte des Kriegs-Ministers Roͤncali, dar— auf bestand, die Königin könne ohne Genehmigung der Cortes eine so hohe Würde nicht verleihen, so schien er zu vergessen, daß er im Jahre 1843 sich selbst aus eigener Machtvollkommenheit, zwar nicht zum General en Chef der Armee, wohl aber zum Chef der ganzen Regierung ernannte, und daß die Constitution (Art. 33) dem Könige ö. Besugniß beilegt, Aemter und Chrentitel jeder Klasse zu erthei— en. Waren die Zusicherungen des Minister-Präsidenten von anderen Lippen ausgesprochen, fo häkzten sie als ungenügend erscheinen können. Dem Biedersinn und der Wahrhaftigkeit des Marquis von Miraflores wurde einstimmig gehuldigt und der Friede der Gemüther wieder⸗ , .

Als der Marquis vorgestern den Palast des Kongresses verlie entblößten unwilllürlich die zahlreich r n ln , 49. Häupter vor dem in einen schlichten Mantel gehüllten Mann, der seit so vielen Jahren keinem Hülfsbedürftigen seinen Beistand, keinem

Bedrängten seinen Rath versagt, nie auch dem geringsten Spanier das Gewicht seines Reichthums und Ranges hatte fühlen iassen. Während er freundlich grüßend zu Fuß dahinschritt, sah man den General Narvaez, unter der Last seiner von Gold und Ordenssternen strotzenden Uniform fast erliegend, mit sinsterer Geberde in einen mit drei Lakaien besetzten Staatswagen steigen.

Die Minorität des Kongresses beschloß in einer bei Herrn Pa⸗ checo stattgehabten Versammlung, dem neuen Ministerium für jetzt keine Opposition zu machen, sondern es gegen alle antiparlamentari⸗ schen Intriguen und Einflüsse aufrichtig zu unterstützen. Etwa dreißig Deputirte der Majorität versammelten sich vorgestern bei Herrn Bravo Murillo und faßten den Beschluß, dem Ministerium ihren Beistand zu verleihen, so lange es auf der angekündigten Bahn verbliebe.

Man kann sagen, daß der Marquis von Miraflores Wunder gethan hat. Zum erstenmale, seitdem Isabella II. den Thron bestieg, sind alle Parteien durch die Ernennung eines Ministeriums zufrieden⸗ gestellt worden, und diese allgemeine Befriedigung äußert sich nicht durch das rohe Geschrei eines vorübergehenden Rausches, sondern durch den klaren Abdruck eines zur Beruhigung gelangten Bewußt⸗ seins. Das Versprechen, daß nur das Gesetz und nicht länger die materielle Kraft herrschen, daß den Anforderungen dieser oder jener Partei fortan nicht mebr nachgegeben werden soile“, sagt heute der Espanñol, „gereicht allen Spaniern zum wohlthätigen Balsam, und, wenn wir uns nicht sehr irren, wird der Anklang, den die edlen Worte des Marquis von Miraflores in den Provinzen finden wer— den, den, welchen sie in Madrid bereits fanden, noch übersteigen.“

Alle hier erscheinenden Blätter, ohne eine einzige Ausnahme, begrüßen das neue Ministerium mit Worten der Achtung und Auf— munterung. Selbst die Organe der progressistischen Partei vermögen keine begründeten Einwendungen aufzufinden und freuen sich wenig— stens der Auflösung des verhaßten Kabinettes Narvaez. Der He⸗ raldo, das Organ dieses Generals, schmeichelt bereits dem neuen Ministerium, vielleicht in der Absicht, ihm zu schaden. Diejenigen Blätter endlich, welche vorzugsweise die Interessen des Grafen von Montemolin vertheidigen, scheinen gleichfalls an den Personen der neuen Minister keinen Anstoß zu nehmen. Man wird sich erinnern, daß, als die Cortes in die umgeformte Constitution den Artikel ein schalteten, welcher der Königin untersagt, sich mit einer von der Thronfolge ausgeschlossenen Person zu vermählen, der Marquis von Miraflores dem Senat anrieth, sich nicht auf diese Weise sür die Zu— kunft die Hände zu binden und den Zwist der Königlichen Familie nicht zu verewigen. In demselben Sinne sprach damals der jetzige Justiz⸗Minister, Arrazola, sich im Kongreß aus.

„Der Präsident des neuen Ministeriums“, sagt heute der Uni— versal, „zeichnet sich unter den Granden von Spanien, zu denen er kraft seiner Geburt gehört, durch die gemäßigten liberalen Grund— sätze, die er von jeher bekannte, und durch den Eifer und die Arbeit— samkeit, mit denen er Staatsgeschäften obliegt, aus. Als erfahrener und in Europa bekannter Diplomat ragt er durch seine höflichen For— men hervor. Als Ehrenmann ohne Makel wird er durch die Recht lichkeit seiner Gesinnungen geleitet, ohne leicht von seinen Vorsätzen abzustehen. An seiner aufrichtigen Biederkeit zweifelt Niemand.“

„Herr Isturiz“, sagt dasselbe Blatt, „ist einer der wichtigsten Staatsmänner Spaniens. Er wird vorzüglich dazu beitragen, dem Nabinet Farbe und Ansehen zu verleihen, denn sein Charakter und seine Fähigkeiten werden allgemein geschätzt.

Es scheint, daß die neuen Minister die bezweckten Reformen

ohne Verletzung rechtlich bestehender Interessen vorzunehmen beab— sichtigen. Daher wird der herkömmliche Wechsel aller Beamten nur in sehr beschränktem Maßstabe stattsinden. Die abgegangenen Mini— ster, deren hartnäckige Weigerung, freiwillig ihrè Entlassung ein— zureichen, man achtbaren Gründen zuschrieb, haben diese Ansicht wi⸗ derlegt. Die kurze Zeit, die seit dem Austritte des Generals Nar— vaez bis zu ihrer Amtsentsetzung verfloß, benutzten sie, vorzüglich die Herren Mon, Pidal und Mayans, um ihre Angehörigen und Partei— gänger mit einträglichen Aemtern und Chrenstellen zu versehen, ein Verfahren, das hohe Mißbilligung findet. Wenn nun das neue Kabinet unter günstigen Vorbedeutungen ins Leben getreten ist, so darf man doch nicht die gewaltigen Schwie⸗ rigkeiten übersehen, mit denen es zu kämpfen haben wird. Diese ent⸗ springen zum Theil schon aus den überspannten Erwartungen, die jede Partei sich bildet, aus der unbefriedigt gebliebenen Ehrsucht gar mancher aufstrebenden Intriguanten und endlich aus der muthmaͤß⸗ lichen Verstimmung eines mächtigen fremden Kabinets und dem auf die junge Königin einwirkenden, in der Natur, aber nicht in den Staatsgesetzen begründeten Einflusse. In dieser Beziehung sagt ein progressistisches Blatt Folgendes: „Das neue Mininisterium wird mit den beiden Elementen, die seit längerer Zeit jede gute Regierung in Spanien unmöglich machen, dem Auslande und der verborgenen Gewalt zu kämpfen haben oder hat vielleicht bereits mit ihnen ge⸗ kämpft. Wenn nun das neue Ministerium sich nicht durch Gestattung ge⸗ setzwidriger Einflüsse entehren will, so hat es zwischen zwei Wegen zu wählen; entweder muß es sie bekämpfen, bis es sie besiegt, ge—⸗ schähe dies auch vermöge etwas geräuschvoller Mittel, oder, falls ihm der Sieg nicht gelingt, sich zurückziehen und dem Lande diese Schwie⸗ rigkeiten, an denen die Regierung scheitert, anzeigen, damit das Land selbst sie beseitige.“

Diese Frage von unerlaubtem Einflusse führt von selbst auf die neue Stellung, welche der Herzog von Valencia einnimmt. Ich werde sie in meinem nächsten Schreiben zu beleuchten suchen.

Der Infant Don Enrique verließ plötzlich den ihm angewiesenen Aufenthaltsort Ferrol und begab sich zu Pferde über Corusia nach San— tiago, wo 690) seiner Parteigänger ihm am 1sten jubelnd entgegenzogen. Am 12ten fuhr er weiter nach dem Hafen Vigo, wo die Esparteri— sten sehr zahlreich sind. Der General-Capitain schickte von Coruñia vier Compagnieen nach Santiago ab, sobald er erfuhr, daß der In— fant seinen Weg dahin nahm. Letzterer soll den ihm übertragenen Befehl einer Korvette jetzt zurückgewiesen haben. Der französische Botschafter ist vollkommen wiederhergestellt. proz. baar 32, auf Lieferung 33, 333.

gandels- und Börsen - Nachrichten.

Berlin, 28. Febr. Die Schlußwoche in diesem Monat hat den gün⸗ sligen Erwartungen, welche man von der Liquidation zu erwarten berech- tigt war, nicht entsprochen. Das plötzliche Einhalten der Ankäuse seitens unseres Königl. Seehandlungs-Instituts, verbunden mit den Nachrichten über die Ereignisse in dem lrakauischen Gebiet, außerdem sehr ansehnliche Verkauf-Ordres aus den Provinzen, die sich jedoch meist nur auf Rea⸗ lisirung früherer Engagements bezogen, wirllen heute sehr ungünstig auf unsere Eisenbahn-Ackien und veranlaßten einen bedeutenden Ruͤckgang der Course. Was die Ausführung der Verkäufe anbetrifft, so waren old mitunter schwierig coursgemäß zu effektuiren, da seit einigen Tagen einige unbedeutende Anläufe, besondeis von Köln -Minden, kurz vor der Cours= Notiz ausgeführt und die bewilligten höheren Course für maßgebend ange— nommen wurden, ohne auf die vorangegangenen billigeren Verkäufe . Posten Rücksicht zu nehmen. Es wurde an heutiger Börse von einen bald eintretenden Neduction des Diskonto's unserer Königl. Hauptbank gesprochen und so dürfte, wenngleich heute die günstige Wirkung dieser Maßregel aus den oben angeführten Gründen keinen Effest machen konnte, doch dieselbe zu erwarten sein. Unsere Course blieben wie solgt:

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