1846 / 76 p. 1 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

e

. , , , n

*

Dee, / . .

e

soll ein Wekil (Velegirker) ernannt und dieser mit der Besorgung der Angelegenheiten derfelben beauftragt werden. Bei Streitigkeiten zwischen Individuen beider Nationen soll von ihnen ein Schiedsrichter, der weder Druse noch Maronit, gewählt werden, der mit den We⸗ lils und Naibs (Richtern) beider Nationen die streitige Sache entscheide. Aus Mangel des Einheits Prinzips der Regie⸗ rung beständig neue Künsteleien. Die Gesandten weiden übrigens wahrscheinlich auf diesen Vorschlag eingehen. Die meisten derselben sind der ewig dauernden Libanonsfrage überdrüssig und wün⸗ schen sie so schnell als möglich beendigt. Trotzhem hat Herr von Bourqueney nach den von Herrn Guizot erhaltenen neuesten In⸗ structionen wieder Schritte gethan, die eine abermalige Verwickelung herbeiführen könnten, wenn man auf sie einginge. Er schlägt näm— lich der Pforte die Ernennung eines christlichen Fürsten für den gan⸗ zen Libanon vor, um das alte Einheits-Prinzip wiederherzustellen. Da einmal Herr Guizot in der französischen Kammer ähnliche Reden geführt hatte, so konnte man natürlicherweise nicht umhin, auch in Konstantinopel einige Schritte zu thun, um sagen zu können, daß man etwas gethan habe. An eine Realisirung dieser französischen Vor⸗ schläge ist, wenigstens in dem jetzigen Augenblicke, gar nicht zu denken.

gandels und Börsen - Nachrichten.

Berlin, 14. März. Wir haben selten über eine dem Eisenbahn⸗ Acliengeschäft so ungünstige Woche zu berichten, als es die abgelaufene war. Die Course erlitten einen sehr beträchtlichen Rückgang, und doch weiß sich Niemand bei dem sehr günstigen Stand der fremden Börsen die- sen Zustand der unstigen zu erklären. Umsonst suchen wir die Veranlassung hierzu im Bereich der Politit oder sonstigen Verhältnissen des In- oder Auslandes, da im Gegentheil die neuesten Nachrichten in diesen Beziehun- gen durchaus beruhigend lauten. Dagegen scheint das Vertrauen zu den im Bau begriffenen Eisenbahnen durch den Mehrbedarf an Kapitalien, ferner durch die neu ertheilten Konzessionen und ausgeschriebenen Einzahlungen auf Unternehmungen, deren Sistirung man mit Ge— wißheit entgegensehen durfte, in so hohem Maße erschüttert, daß selbst unsere stärksten Actienbesitzer sich um jeden Preis ihrer Actien entledi⸗ gen. Als ein Beispiel, wie wenig geneigt man zur ferneren Theilnahme an dergleichen Unternehmungen ist, mag das Faktum dienen, daß Posen Stargarder Eisenbahn-Quittungsbogen, worauf die zweite Einzahlung aus- geschrieben, heute ganz umsonst, unter Abtretung der Rechte und Pflichten des ursprünglichen Zeichners, ausgeboten worden sind; eben so sind Brieg Neisse fast um den Betrag der bereits geleisteten Einzahlungen zu kaufen, und leicht dürften auch andere Unternehmungen und besonders solche, wor⸗ auf nur 1035 eingezahlt sind, entwerthet werden und sich Niemand geneigt finden, die ferneren Einzahlungen zu leisten.

Uebrigens war das Geschäft wieder sehr beträchtlich, wozu die Deckun—Q gen der Eontremineurs am meisten beigeiragen haben. Wären derartige Speculationen nicht von einem großen Theil unseres Börsen-Publikums unternommen, so würde das Weichen noch bedeutender gewesen sein, der entstehende tägliche Bedarf indeß bringt immer wieder neüe Käufer hervor. Wir notiren die heutigen Schluß-Eourse wie folgt: Berlin- Anhalter Lit. A. 113 a2 ' bez., Stettiner 113 2 11253 30 bez. und Br., Ober- schlesische Litt. A. 10235 35 und Litt. B. 96 965 Br., Niederschlesisch⸗Mär- fische 92 „6 bez. u. Br., Düsseldorf-Elberselder 95 59 bez., Rheinische 85 96

334 Br., Koöln⸗Minden 955 a 9590 bezablt und Br., Berlin⸗Anhalter Liti. B. 103z 2 I X bez., Beriin Hamburger 1937 2 103 99, Berlin ⸗Magdeburger 35 . Br., Halle ⸗Thüringer 9145 q, Magdeburg⸗Wittenberger 90 . 96 bez., Köln Minden⸗Thüringer 95 2 41 30, Friedrich⸗Wilhelms Nordbahn Si5 a S1 3, Kosel-Oderberger (Wilhelmebahn) 91 bez. und Br. In diefen Quittungsbogen ging viel um, während die übrigen meistens unver- läuflich blieben. Von 1 Actien waren Kiel Altonaer a 1059 * be- gehrt. In Oesterreichischen Bahnen wurde heute nichts gemacht; Pesther 2 104 39 Br. und G., und Rotterdamer sind a 167 949 zu haben gewesen.

Unsere Staatsschuldscheine sind im Laufe der Woche von 97 a Nh 9h gestiegen; auch wurden Pfandbriefe höher bezahlt. Für ausländische Fonds zeigte sich zu ebenfalls besseren Coursen mehr Begehr. Wechsel auf allen Plätzen gut zu lassen, und Geld gegen Diekonto 33 76 vergeben; auf Pro= longation 5 und 141 * gemacht. (

us wärtige Börsen. Niederl. virkl. Seh. 60.

Amsterdam, 1I. Marz. 59h Span. 203.

199 do. 375. Fass. Aus. insl. —. Preuss. Pr. Seb. —. Folu. —. ZI) Russ. Ilope 90 5. Antwerpen, 10. Marz. Zinsl. —. Neue Aul. 19.

Frankfurt a. NM., 12. März. hh Met. 112. J. Bank Actien p. ult. 1878 6. Bayr. Bauk- Actien tzõõ Br. Hope 88 Er. Stiel. 871 Er. Int. 59 *. 58 4. Ppoln. 300 Fl. 98] Br. do. S00 FI. 81 6.

HI m bu rg, 13. März. Bank- Actien 1589 Br. Engl. Russ. 107. 106.

Londo n., 10. März. Cons. 39h 95. 3. kel. 935 97. Neue Aul. 265. 253. Passive 51 55. Ausg. Sch. 17. 16. 23 * Iloll. 659. 583. 190 do. 94. z. Neue Fort. 57. 55. Engl. Russ. 116. 108. Rras. 8d. 82. Chili 100. 98. Mex. 315. 31. Peru 38. 36.

Paris, 10. März. 595 Rente fin cour. 119. 25. 399 do. iin our. 83. 70. Neapl. —. 575 Spaun. Rente . Pass. —.

Wien, 11. März. 53h Met. 1123. 495 do. 101 J. 395 75. Bank- Aeües 1580. Aul. de 1834 1565. do. 1839 1220. Nordb. 193. Mail. 1223. Livorn. 1153. Pest. 10455. Budv. 90.

Meteorologische Geobachtungen.

¶iloktn. 14 .

1846. Morgens Nachmittags Abends Nach einmaliger 14. Mär. 6 Uhr. 2 Uhr. 10 Uhr. Beobachtung.

Lustdruck. .... 336,5 rar. 335, 22* Par. 33 I/ 00 PR. Quellwärme 7,7) R. Lufrwäürme .... 4 6,7“ n. 4 6,27 R. 4 4,57 R. HFlusswärme 5,7 R.˖ Thaupunkt .... 3,47 IJ. 4 2,8) R. * 90, 5 R. Boden wärme 4, 0ꝰ R. HuunstsattiBung. S2 pC. 75 pCt. 74 pCt. Aunsdünstuns (Q, 00 Rh. Wetter...... trüb. Regen. Sturm. Niederasehlas O, os 9 Rb. win . w. w. Nw. Warme wechsel 6,3 Wolken zuß ... 3,57.

W. Tagesmittel: 334, sz“ Far. . 5,57 n... 4 2,27 R.. 77 pC. WNw.

Königliche Schau spiele.

Montag, 16. März. Im Schauspielhause. 51ste Abonnements⸗ Vorstellung: Die Schule der Alten, Lustspiel in 5 Abth., nach De⸗ lavigne's Ecole des Vieillards, von J. F. von Mosel. (Olle. Viereck: Agnese, als zweites Debüt.) Hierauf: Doktor Robin, Schau⸗ spiel in 1 Akt, nach dem Französischen, von W. Friedrich.

Dienstag, 17. März. Im Opernhause. 34ste Abonnemente-=

Ballet in 2 Abth. Musik von Abam. Für die hiesige 8. Bühne eingerichtet vom Balletmeister Hoguesl. (Dlle. Fanny C. und Herr Arthur Saint⸗Leon: Gisela und Albert, als erste Partieen. Vorher: Das Stelldichein, komische Oper in 1 Akt. von Nicolo Isouard. Zu dieser Vorstellung werden Billets im Billet⸗Verkaufe⸗8. des Schauspielhauses zu den erhöhten Preisen verkauft.

Im Schauspielhause. A8ste französische Abonnements Vorstel

La premiere reprèésentation de: Riche d'amour, ou: Pu, moi-cent- sous, vaudeville comique en 1 acte, du this Vaudeville, par MꝰI. Xavier, Duvert et Lauzanne. ͤ

Mittwoch, 18. März. Im Schauspielhause. J2ste Ab ments⸗Vorstellung: Anna von Oesterreich, Intriguenstück in 35 und einem Nachspiele, von Ch. Birch⸗Pfeiffer.

Freitag, 29. März. Im Opernhause. Mit aufgehet Abonnement: Die Willys, oder: Gisela. (Dlle. Fanny Cerrin Herr Saint⸗Leon: Gisela und Albert.. Vorher: Adrian von 8! Operette in 1 Akt. Masik von Weigl.

im Kassenflur des Königlichen Opernhauses von heute, Monte. 16ͤten d. M., Vormittags 9 Uhr, an zu den erhöhten Pre; haben. Die Abonnements-Billets werden bis Donnerstag, den Mittags 2 Uhr, für die resp. Abonnenten reservirt, sodann abe g nicht abgeholten Billets anderweit verkauft. ;

Im Schauspielhause. 49ste französische Abonnements⸗Vorstel

Rönigsstädtisches Theater.

Montag, 156. März. (Italienische Opern-Vorstellung .

di Lammermoor. Oper in 3 Akten. Musik von Donizetti.

Bozetti, von seinem Karnevals⸗Engagement in Verona zurückge

wird als Edgardo wieder auftreten. Sgr. Crivelli: Lord M Sga. Donatelli: Lucia.)

Zu dieser Vorstellung sind die Billets im Lokale der 2. 1

Oeffentliche Aufführungen. Im Saale der Sing⸗Akademie. Mittwoch, den 18. März Zweites g Konzert, veranstaltet von dem Violinisten He nrv Vieurtemps. De wird ein Concerto mit Orchester⸗Begleitung eigener Composition, in Theilen, und eine Fantasie auf der 6 -Seite über Themas aus Norma, falls mit Orchester⸗Begleitung und eigener Composition, vortragen. Auf werden sich die fünf Herren Distin, Hornvirtuosen aus London, in Horn-Quintetts hören lassen und Herr Musikdirektor Hiller ein Ko stück für Piano mit Oꝛchester-Begleitung eigener Composition vom Die Ouvertüre zur Vestalin eröffnet das Konzert. Wir glauben

Musikfreunde auf das vortrefflich! Spiel des Herin Vieurtempss

besonders aufmeiksam machen zu müssen. Ansang 7 Uhr. Billets und 1 Thlr. in der Schlesingerschen Buch⸗ und Musifhandlung un

dem Kastellan der Sing⸗Alademie. handels- und Bör sen⸗ Nachrichten. Berlin. Börse. Frank

siter Börsen-Bericht.

Verantwortlicher Redacteur Dr. J. W. Zinleisen. 9 Im Selbstverlage der Expedition.

tadt Bremen.

as Abs nne ment beträgt:

2 Kthlr. ür J Aahr.

1 Rthlr. 3 Jahr

s üthlr. - 1 Jahr. . Theilen der Monarchie 9 * Preiserhöhung. serlions-Gebühr sür, den meiner Zeile des Allg.

Anzeigers 2 Sgr.

Allgemeine

Preußische Zeitung.

Alle Pest⸗-Anstalten des An- und Auslandes nehmen Sestellung auf dieses Slalt an, sür Gerlin die Expedition der Allg. Preuß. Zeitung: Friedrichs siraße Ur. 72.

Inhalt.

nutsche BUundesstaaten. Königreich Hannover. Landtag. urfurstenthum Hessen. Landtags- Angelegenheiten. Freie Gasbeleuchtung der Stadt. ie Stadt Krakau. Berlin. Erllärung des Herrn von Mecis- uns in Betreff seiner Theilnahme an dem krakauer Ausstande. land und Polen. St. Petersburg. Ordens Verleihungen. umeldung der beurlaubten Ofsiziere. Dienst-Anrechnungs⸗Vorschris⸗ * Vermischtes. nkreich. Paris. Ministerielle Eillärung und Zurechtweisung der posttions · Presse. Herzog von Aumale. Sarim Pascha. An⸗ in Betkeff des Zeitungsstempels. Die Ruhestörung in der Oper. Vemnschtes. Schreiben aus Paris. (Zucker-Besteuerung; Abd el öder's Stellung; Unterwerfungen; Beute Vertheilung; Abreise des serzogs von Aumale.)

bsbritanien und Irland. Unterhaus. Erzichungswesen in Fales. Antrag zu Gunsten der deportirten Chartisten verworfen.

Fr Brougham gegen O'Connell. Aufhebung der gesetzlichen Beschrän—

ngen der Katholiken. London. Lord Catheart zum General-Gou— meur der nordamerikanischen Besitzungen ernannt. Die russische ndels⸗Gesellschaft. gien. Brüssel. Die Ministerkrisis. Preisfragen. Dampf⸗ ifffahrt. Fallen der Kartoffelpreise.

emark. Kopenhagen. Gesuch der Schullehrer um Gehalts- höhung. Pensions-Stiftung für Bildung von Arbeitern.

weiz. Kanton Zürich. Gesetz gegen kommunistische Umtriebe. anton Luzern. Luzerner Stadtraih.

kei. Konstantinopel. Liberalität des Sultans.

Statistit der deutschen Universitäten.

ig. Opernhaus. („Der Freischütz. Herr Häitinger: Max.)

¶Vorstellung. Neu in Scene gesetzt: Die Willys, oder: Gisela, phantastisches

Gedruckt in der Decken schen Geheimen Ober ⸗Hofbuchdruckerei.

Bekanntmachungen.

2261 Erledigter Stechrief.

Der wegen des Handlungsdieners August Wolff unterm 2. Mai 1839 erlassene Steckbrief ist durch dessen Wiederergreifung erledigt.

Berlin, den 11. März 1848.

Königliches Kriminalgericht hiesiger Residenz. v. Schroetter.

1351 Nothwendiger Verkauf. Stadtgericht zu Berlin, den 3. Januar 1846. Das in der Landsbergerstraße Nr. 80 belegene, Vol. 39. No. 2421. des Oypothekenbuchs von der Königs- stadt verzeichnete Töpfermeister Hattenbachsche Grundstuͤck, gerichtlich abgeschätzt zu 116141 Thlr. 23 Sgr. 9 Pf., soll am 28. August 1846, Vormitt. 11 Uhr, an der Gerichtsstelle subhastirt werden. Taxe und Hy— pothekenschein sind in der Registratur ein zusehen.

12075! ö

Ungarische Central⸗Eisenbahn. n . In Bezugnahme auf unsere Anzeige

vom 11. Februar c. kann die 4te

. Ein zahlung auf die Actien der * Ungarischen Central⸗-Eisenbahn bis zum 27sten dieses Monats inelus.

bei uns geleistet werden und zwar pro Actie Fl. 25.

ab Zinsen 1. 30

Fl. 23. 30

nebst 4 75 Verzugszinsen vom 1. Januar bis 13. Februar,

Ih N 153. Februar bis zum Tage

der Einzahlung und 56 Agentur-Speesen von der Ein— zahlungs⸗Rate.

Beilin, den 12. März 1816.

Hirschfeld C Wolff,

Linden Nr. 27.

Lud vigshafen-Bexhacher laos yl Eisenbahn. Vollmacht.

In Folge des uns zu⸗ stehenden Rechtes und in Bezugnahme an die Be⸗ kanntmachung des Di⸗ k, retoriums der Königlich Baverischen konzessionir⸗ ten Pfälzischen Ludwigs⸗

bahn⸗Gesellschaft d. 4. Speyer, den 1. März 1846, beauftragen wir die

Herren Hirschfeld C Wolff in Berlin, vi uf den 15. April 1846 ausgeschriebene 5te Ein⸗

zahlung von 10 96 auf die Ludwigshafen-Bexba⸗ cher Eisenbahn-Actien in unserem Namen von den sich meldenden Actienbesitzern in Empfang zu nehmen und

die Einzahlung auf den Quittungsbogen in unserem Namen zu quittiren.

S. v. Haber C Söhne in Karlsruhe.

W. H. Ladenburg C Söhne in Mannheim.

Laut obiger uns ertheilter Vollmacht sind wir beauf⸗— tragt, die ste Einzahlung von 10 P oder 50 Fl. abzüglich Zinsen2*

mithin 8 Ji. pr. Actie

in Empfang zu nehmen und auf den Actien zu quitti⸗

ren. Wir ersuchen demnach die Besitzer, die betreffende

Eimahlunz bis zum 15. April 1840, spätestens jedoch bis zum 15. Mai mit 4 Verzugszinsen vom 15. April

an gerechnet, Vormittags von 9 bis 12 Uhr, in unserem Comtoir, Linden Nr. 27, zu leisten und die einzuzahlenden Actien mit einem Verzeichniß nach der Nummerreihe, Litt. A. von Litt. B. getrennt, zu ver- sehen. Die uns eingereichten Stücke werden wir den Inhabern binnen kürzester Zeit zurückstellen.

Berlin, den 13. März 1816.

Hirschfeld C Wolff. Tas]

Zu dem Vermögen des Bürgers, Kaufmanns und Fabrikanten Hrn. Friedrich Wilhelm Backmann zu Glauchau, des alleinigen Inhabers des daselbst unter der Firma Backmann C Comp. geführten Fa⸗ brik⸗ und Handlungs⸗Geschästes, ist der Konkurs⸗Pro- zeß zu eröffnen gewesen. Es werden daher die bekann— ien und unbekannten Gläubiger Hrn. Backmann's, überhaupt Alle, welche an dessen Vermögen aus irgend einem Grunde Ansprüche zu haben glauben, hierdurch geladen, bei Strafe des Ausschlusses, so wie bei Ver= sust der Rechtswohlthat der Wiedereinsetzung in den vorigen Stand, in dem auf

den 30. März 1846 anberaumten Liquidations⸗Termine zur rechten frühen Gerichtszeit im Justizamte allhier persönlich oder durch gehörig legitimirke und instruirte Bevollmächtigte zu erscheinen, ihre Forderungen anzumelden und zu be⸗ scheinigen, mit dem verordneten Rechtsvertreter, so wie auch, nach Besinden, der Priorität wegen unter sich, darüber zu verfahren, binnen sechs Wochen zu beschlie⸗ ßen und sodann

den 22. Mai 18456 der Publication eines Präklusivbescheids, welche rück= sichtlich der Außenbleibenden für geschehen geachtet werden wird, ferner

den 9. Juni 1846

der Abhaltung eines Verhörs zum Behufe der Abschlie- ßung cines Hauptvergleichs, wobei von denjenigen, welche gar nicht oder nicht gehörig erscheinen, oder sich gar nicht oder nicht bestimmt erklären, angenommen werden wird, daß sie den Beschlüssen der übrigen Gläu— biger beitreten, dafern aber eine Vereinigung nicht zu Stande kommt,

den 20. Juni 18456 der Inrotulation der Akten und

den 18. August 1846 der Publication des Locations-Erkenntnisses, welches in Ansehung der Ausbleibenden für publizirt erachtet werden wird, sich zu gewärtigen.

Auswärtige Gläubiger haben zur Annahme künftiger Ladungen Bevollmächtigte in Glauchau zu bestellen.

Gräflich Schönburgsches Justizamt Forder⸗Glauchau im Königreich Sachsen, den 22. Oktober 1845.

Für den beurlaubten Beamten. Theodor Siegel, Attuar.

Allgemeiner Anzeiger.

187 Auf Antrag der Kuratel der minorennen Töchter des

weiland Gutsbesitzers Düßler auf Jaebitz werden alle

diejenigen, welche an den Nachlaß des Letzteren aus irgend einem civilrechtlichen Grunde Ansprüche und Forderungen zu haben vermeinen, peremtorie hiermit geladen: am zweiten Mai dieses Jahres, Mor⸗ gens um 10 Ühr, auf hiesiger Großherzoglicher Justiz= Kanzlei zu erscheinen, und solche ihre Ansprüche und Forderungen genau und bestimmt anzumelden, widri⸗ genfalls aber zu gewärtigen, daß sie damit unter Auf⸗ erlegung eines ewigen Stillschweigens von der Nach- laßmasse auf stets werden prätludirt und abgewiesen werden.

Von dieser Anmeldungspflicht werden jedoch ausdrück=

lich hierdurch ausgenommen:

1) die in das Dammwolde⸗Jaebitzer Hypothekenbuch intabulirten Gläubiger, sowohl hinsichtlich des Ka- pitals, als auch wegen der darauf laufenden Zinsen,

2) alle öffentlichen Behörden, so wie die Feuer- und Hagel⸗Versicherungs-⸗Gesellschaften, letztere wegen der laufenden Abgaben und Beiträge, und endlich

3) die Kirche und Pfarre zu Dammwolde wegen der an sie zu entrichienden nicht fälligen Prästationen,

mindestens haben selbige eine Erstattung der Liquida⸗ tionskosten nicht zu gewärtigen.

Gegeben Güstrow, den 14. Februar 1846.

Großherzogliche Mecklenburg- Schwerinsche Justiz⸗ Kanzlei. (. 8.) G. Brandt.

Main n- Ludwigs hafener

17061 ö je tnt ö ö. Hessische Ludwigs-Fisen- bahn.

Naclidem die Ver- handlungen wegen des Baues der Bahn so weit gediehen sind, dals die Arbeiten nunmelim

unverzüglich beginnen werden, so findet sicli der Verwaltungs- Rail veranlalst,

die erste kinzahlung von Fünf Prozent

auf die Kapitalsumme hiermit einzufordern.

Dic Inhaber der Interimsscheine werden demnach ersuchit, diese Fünf Prozent, an welclien das bei der Einzeichnung bereits bezahlte Ein Prozent laut §. 13. der Statuten in Abzug zu hringen ist, bis längstens den 31. März dieses Jahres einzuw zalilen, von welchem Lage an die Zinsen von den zu leistenden Zahlungen den Aciionairen zu vier Protent verzütet werden.

Die Zahlungen können für Rechnung der Gesell- schast an nachbenannte Handelshäuser geleistet werden:

in Mainz bei den Herren Fink C Heidelberger, G. L. Kayser, Friedr.

9 9 * )

n 39 1 * rn,

. J Clemens LauterensSohn, VW—oöorms * P. J. Valckenberg, Frankfurt * RI. A. von Roths child

C Söhne,

Uichtamtlicher Theil.

. Deutsche Bundesstaaten.

Königreich Hannover. Die erste Kammer der allge⸗ nen Stände⸗Versammlung schritt in ihrer Sitzung vom 11. März Fersten Berathung des mittelst Kabinets-Schreibens vom 24. Fe⸗ ar 1846 vorgelegten Entwurfs einer neuen allgemeinen bürger⸗ en Prozeß⸗Ordnung. Beim Beginn der Berathung schickte Mitglied einige allgemeine Bemerkungen voraus. Der Redner e mi Vergnügen wahrgenommen, daß der Gesetz-Entwurf auf Grundlage des Bestehenden fortbaue. Er hatte dabei die von en Seiten gewünschte Mündlichkeit und Oeffentlichkeit im ge, wofür er sich nicht erklären könne. Entgegenstehe nämlich besonders komplizirte Rechtszustand im Lande, ferner die ganze Gerichts⸗Ver⸗ ung, welche zur öffentlichen 9 , , . Verhandlung nicht passen ; h . Ie. Diese Gründe würden schon allein hinreichen, und wolle er nur . ö gn r nen lle , die größere G ründlichkeit erwähnen, die durch das schrift⸗ Doltor den Philo sophie und Theologie, Superin tel e Verfahren erreicht werde. Was man für die Oeffentlichkeit anzuführen Professor uͤnd Oberpfarrer zu Franffurt a. d. Sn] Fe, bestehe hauptsächlich darin, daß das Recht ungescheuter zur Dar⸗ Nitter 2c. u 1, Die ser e hne. . n bei . und

2 . ; = ö. Wnharteilichleit des deutschen Richterstandes nicht zu passen. Eine an⸗ Sechste * er besserte Ain Frage sei die nach einem allgemeinen deutschen Rechtsbuche; er la e halle das für ungleich wichtiger, wobei er jedoch besorge, daß das

ö . 8 ĩ ö Verlangen danach ein frommer Wunsch bleiben werde. Uebrigens . einem g n, . = ,, iene die bestimmte und deutliche Fassung des Entwurfs lobende 24 Bogen in Oktav. 9 ö . zelinpapier. Sanhsforfennung. Auch einige erhebliche , ,. habe s⸗ darin ö. ö . AsSceMigenommen, namentlich die durchgängige Annahme der affirmati⸗ , theil ung ver fünften! Aufläg é: „Piescsß Veh dlute beibehalten worden, müsse jedoch dafür halten, daß die Fä⸗ und Koömmunionbuch eines auch durch viele anden Leit der Rechtekraft sich auf solche Interlokute zu beschränken habe, elchen zugleich eine bedingte Entscheidung der Hauptsache ausge⸗

tige Arbeiten im Gebiete der Ascetik rühmlichst bil ten Verfs. ist eines der besten, welche dem Nef Hen werde. Es ward dann mit der Verlesung und Berathung einzelnen Paragraphen verfahren.

noch zur Hand gekommen sind. Für die Trefflt des Werkes, . ö. fast allen ,, n,, ingetheiltesten Beifall aufgenommen worden ist, 23. . z . . ige enn, daß es jetzt sche⸗ , n. 3 dem ö ; , fünfte Auflage erlebt hat. Wie sein Inhalt ei. * 6 Sei h ng j ö. 9 gegebenen au ͤrlicheren ericht scinem Zwecke entsprechend und die Sprache korn J itzung, der kurhessischen Stände vom 10. März (. Nr. 74 so ist auch das Aeußere desselben würdevoll au 19. Pr. 3tg.) ergiebt sich, daß die regierungsseitig beanstan⸗ Wahlen die Herren Engel aus Ernsthausen für den Wahlbe-— Frankenberg, Stadt-Secretair Wippermann für den Landwahl⸗ k der Weser, Bürgermeister Möller zu Wiera sür den Land—

in Berlin bei den Herren Anklalht C Wagen

Köln y A brah, Schanaffhaun Main“, den 21. Februar 1816.

Der Ver waltung s -— Rath.

Literarische Anzeigen. 222 Im Verlage von C. F. Amelang in Ben (Brüderstraße Nr. 11) erschien so eben und ist R alle Buchhandlungen des In und Auslandes zu hi

Des Herrn Abendmahl

tet. Ein geschmackvolles Titelkupser sammt Vi gefälliger Linn. gutes Papier zeichnen dasselh ; dielen seines Gleichen aus. Es verdient also in & Hinsicht der Empfehlung und ist der weitesten WM sung werth. Mit Recht ist Christus der Hauptg⸗ der sich durchs ganze Weil fortbewegt, von dem; einzelnen Abendmahlsbetrachtungen Alles ausgeh auf welchen Alles zurückgeführt wird. Daß den

die Geschichte der letzten Lebenstage Jesu, seine

tungsvollen Reden, seine tröstenden Verheißungen.

hoffnungsreichen Betrachtungen die rechte Vet und Beziehung, gleichsam eine geschichtliche Grun geben, sindet Ref. in der That lobenswerth.“

Königliches Opernhaus. Der Freischütz. Herr Härtinger: Max. (Am 15. März.)

e . des Mar sagt der Individualität unseres Gastes jeden mösrn . als jene des Marco in Lachner's „Catharina Cornaro“, = y. Einen n üben sn, , , an cht dra⸗ = J js inn kü. Ela lne gt. Herr Härtinger hatte daher vielfache Gelegen- Agentur⸗ und Kommission 4 . ö. in wie nr Gesangskunst überhaupt 6 * „aßen, wahrend sich die Schattenseiten selten, eigentlich nur lꝛos b Gesuch. den ehen Arie des ersten Altes, herauskehrten. Die Art und Weise Ein junger Kaufmann, der den hiesigen Plan r n g Arie bestätigte übrigens aufs neue unser neulich aus Umgegend genau kennt, auch ein disponibles Vem h ttheil, das dem Sänger zwar innere dramatische Kraft zu⸗ von 5000 Thlr. besitzt, von hiesigen Banqʒie ig 1 . die Mittel, letztere überall zu entsprechender, ästheiischer gut empfohlen werden kann, wünscht, da er sich diho nge; abspricht. Seine Vorzüge: schöne Stimme, angeneh⸗ Kommissions - Geschäfte widmen will, von ab lkzollen Vortrag, konnte er im lyrischen Theile der Arie, ini An— Handlungshäusern und. Fabriken in jeder Bie Agenturen und Kommissionen zu übernehmen,

entfalten; die reizende Cantilene: prompte Ausführung in jeder Hinsicht zuges hen

„Durch die Wälder, durch die Auen“ 2c. 2 si auch in der That mit dem höchsten Wohllaut, dessen die Stimme Für den Fall, daß Einkäufe zu machen sind, solche ebenfalls aufs sorgfältigste ausgeführt.

st, und mit inniger Empfindun Zufri n g zur vollen Zufriedenheit aus. Die 96 deckte das Allegro auf, in . 5 Sprache der Hierauf Refleltirende werden höslichst geber an , . gesühct wird. Hier scheiterie die Wirkung unter der Chiffer x. u. E. poste restante Leipʒ slippe, die er freilich nicht zu umschiffen vermag: an der fälligst franco zu melden. Leipzig, den 10. März 1840.

Macht seines zur Ausmalung gesteigerter Affeste nicht ausreichenden

1 7 ten

Berlin, Dienstag den

wahl Bezirk Ziegenhain, Hennenhofer für den Landwahl-Bezirk Hofgeismar und Advokat Faust für die Stadt Bergen betreffen.

Freie Stadt Brenien. Zu den Berathungen des Bud— gets, welche während dieses Monats in wiederholten Versammlungen der bremer Bürgerschaft vorgenommen werden, kam in dem am iz. März abgehaltenen Bürger -Konvente noch die Einführung einer all⸗ gemeinen Gasbeleuchtung der Stadt zur Sprache. Es sollen deshalb von mehreren Gas- Compagnieen Anträge und Anerbietungen erfolgt sein. Zur Begutachtung dieses Gegenstandes wurde eine Deputation niedergesetzt.

Freie Stadt Krakau.

Berlin, 16. März, So eben ist uns nachstehende Erklärung zugegangen, welche wir der Oeffentlichkeit zu übergeben keinen An⸗ stand nehmen:

„Krakau, 12. März.

Die Wiener Privilegirte Zeitung vom 4. März 1846 Nr. 63 hat die Nachricht veröffentlicht, „daß der an der Spitze der revolutiongiren Regierung in Krakau gestandene Diktator Hilarius Meciszewsli abgesetzt, verhastet und an seine Stelle ein anderer Dik= tator erwählt worden sei.““

Diese Nachricht, als einem amtlichen Blatte entlehnt, machte die Runde in ganz Europa und war von allen Blättern Deutschlands aufgenommen und wiederholt, und in Folge dessen ist mein Name vor der ganzen Welt als der eines Mannes gestempelt, welcher ein , und rasendes Unternehmen nicht nur theilte, aber auch eitete.

Ich bin es meiner Ehre, der strengen Wahrheit und der Ruhe meiner, Familie schuldig, gegen den Bericht des genannten Blattes öffentlich zu protestiren, und, überzeugt, daß alle wohlgesinnten Re⸗ dactionen mir hülfreiche Hand bieten werden, die von ihnen im guten Glauben verbreitete Verleumdung von mir zu weisen, ersuche ich eine

löbliche Redaction der Allgemeinen Preußischen Zeitung nachstehende Erklärung meinerseits aufzunehm im ö veröffentlichen zu fun ; .

a. Daß ich in keiner Weise bei den in K ö ruhen betheiligt worden ei . . b. Daß ich niemals an der Spitze einer re volutionairen Regierung in Krakau gestanden habe, demnach auch nie Diktator sein* konnte oder ng ich al

c. Daß ich also von diesem Posten nicht abgesetzt sein konnte.

Ich war wirklich vom Diktator Tyssowski während der hiesigen Revolutign verhaftet und vor das Revolutions-Tribunal gestellt, aber nicht in Felge eines Ringens um die Macht, sondern aus dem Grunde allein, daß ich, als Wohlgesinnter und das ganze Unternehmen vom 5 an Tadelnder, dessen Verdacht und Zorn auf mich gezo— gen habe.

Hilarius von Meciszewski.“

Rußland und Polen.

St. Petersburg, 7. März. Se. Majestät der Kaiser hat dem russischen Gesandten am sieilianischen Hofe, Grafen Leo Po⸗ tozli, den St. Alexander-Newski⸗-Orden und dem Commandeur des Reserve⸗Keavallerie⸗ Corps der Garde, General- Adjutanten, General der Kavallerie, Knorring, den St. Wladimir-Orden erster Klasse ver— liehen. Letzterem mit solgendem Reskript:

„Ihr vieljähriger, ausgezeichnet eifriger und nützlicher Dienst hat stets Unsere Kaiserliche Ausmerksamkeit auf sich gelenkt. Gegenwärtig, wo Wir wünschen, Ihnen, einen Beweis Unseres besonderen Wohlwollens sür Ihre angestrengten Mühwaltungen und die rastlose Sorge zu geben, welche Sie dem Wohlbestehen des Ihrem Befehle anvertrauten ö der Garde gewidmet haben, dessen Truppentheile in jeder Hinsicht auf eine hohe Stufe der Vollkommenheit gebracht sind, die Wir stets zu ÜUnserer be— sonderen Genugthuung an denselben wahrzunehmen gewohnt sind, einennen Wir Sie Allergnädigst, gemäß der Würdigung S. K. H. des Ober- Com- mandeurs des Garde- und Grenadier-Corps, zum Ritter des Ordens erster lasse des heiligen apostelgleichen Fürsten Wladimir, dessen Insignien Wir Ihnen hierbei uͤbersenden und Ihnen mit Unserer Kaiserlichen Gnade wohl⸗ gewogen verbleiben. (gez.) Nikolaus.“

Ein Erlaß des Kriegs-Ministers bringt folgenden Kaiserlichen Befehl zu allgemeiner Kenntniß: Die auf Urlaub befindlichen Stabs— und Ober⸗Offiziere haben sowohl bei ihrer Ankunft in den Städten, als auch bei ihrer Abreise aus denselben, sich nicht nur bei den Chefs der inneren Wache, sondern auch bei den Kommandanten zu melden; die Kommandanten sind gehalten, über dieselben in ihren Verwaltun— gen genaue Namens -Register mit Angabe der Lebensweise und des

Stimm Materials. Auch diesmal verleiteten ihn Ausbrüche der Leidenschast= lichkeit, wie: . .

„Mich faßt Verzweiflung, follert Spott“,

zu einem gewaltsamen Ueberbieten der Stimme, besonders in den höheren Tonlagen, so daß mitunter wirkliche Mißklänge zum Vorschein kamen und die Wirkung theilweise eine unschöne ward. Wir wiederholen jedoch, daß unsere Ausstellungen nur diesen Theil der Partie, und zwar in rein musika⸗ lischer Beziehung, treffen. Im Uebrigen war die Leistung sehr anerkennungs—⸗ werth, nicht nur in Ansehung der Gesangs⸗Ausfübrung, sondern auch was Darstellung, Auffassung und Durchführung des Charakters betrifft. Der Dialog wurde ebenfalls deutlich, nur mitunter ohne Ursache übertrieben laut gesprochen. Die Ausführung der mehrstimmigen Musitstücke gewann durch die Mitwirkung des Gastes ungemein; musikasische Sicherheit, richtiges Ver= ständniß beim Vortrag, der schöne, edle Klang seiner angenehmen Brust= stimme an und für sich trugen hier wesentlich zur erhöhten Wirkung bei, um so mehr, als der Komponist die Singstimme niemals durch zu starke Instrumeniirung bedeckte und folglich das Organ des Hern Härtinger uberall ohne Anstrengung durchzudringen vermochte. Wir erwäbnen z. B. der beiden Terzeite im ersten Alt mit Kuno, Kasper und Chor, im zweiten Alte mit Agathe und Aennchen, und bemerten dabei, daß wir uns nicht erinnern, diese Musilstücke im Ensemble⸗Vortrage übereinstimmender, über haupt gelungener gehört zu haben, ein Resultat, welches Herr Härtinger mit herbeigeführi zu haben jedenfalls das Verdienst hat.

Wir erlauben uns noch einige Worte über die anderweitige Besetzung

der Oper.

Dlle. Marx hatte diesmal die Agathe, vielleicht eine ibrer

März

1846.

Wandels eines Jeden führen zu lassen, und nach Ablauf eines jeden Tertials darüber dem Inspections-Departement des Kriegs⸗Ministeriums Bericht zu erstatten. Die Kommandanten haben ferner streng dar- über zu wachen, daß die in den Städten lebenden Stabs- und Ober⸗ Offiziere, wenn die auf unbestimmte Zeit beurlaubten niederen Mili⸗ tairs einberufen werden, sich solcher Berufung nicht entziehen, nur besonders triftige gesetzliche Gründe, über welche zu gehöriger Zeit die nöthigen Zeugnisse beizubringen sind, gestatten hiervon eine Aus⸗ nahme, sondern sich unfehlbar und zum gehörigen Termin, an die laut Repartition ihnen angewiesenen Sammelplätze verfügen.

Mittelst eines vom Kaiser bestätigten Gutachtens des Reichs- Raths wird verordnet, daß Personen, welche einen wissenschaftlichen Kursus in Rußland absolvirt und gelehrte Grade erworben haben, wenn sie von Seiten der Regierung, unmittelbar nach ihrem Austritte aus den Lehr⸗Anstalten, zu ihrer weiteren wissenschaftlichen Ausbil- dung ins Ausland gesandt werden, als im wirkichen Staatsdienste stehend angesehen werden und als solche die ganze Zeit ihres Aufent⸗ haltes im Auslande angerechnet erhalten sollen. Gleichermaßen ist auch denjenigen von der Regierung ins Ausland geschickten Personen, welche zur Zeit ihrer Abfertigung dahin in Staatsdiensten standen, der Aufenthalt im Auslande als effektiver Dienst in dem Verwal⸗ tungszweige anzurechnen, in welchem sie bei ihrer Sendung ins Aus⸗ land dienten. Sowohl den in den Jahren 1832 und 1834 der zwei⸗ ten Section der eigenen Kanzlei Sr. Majestät des Kaisers aggregir⸗ ten, als auch überhaupt allen jungen Leuten, welche vor gegenwärti⸗ ger Verordnung ins Ausland gesandt wurden, um später Stellen im Lehrfache zu bekleiden, sollen die Vortheile und Vorrechte des effekti⸗ ven Dienstes zu Gute kommen und ihnen die Zeit seit ihrer Absen⸗ dung ins Ausland als Dienst entweder im Lehrfache oder in der all- gemeinen Civil-Verwaltung, je nach dem Ressort, in welchem sie nach ihrer Rückfehr angestellt wurden, angerechnet werden.

Die Senats⸗Zeitung enthält jetzt den am 25. September 1815 zwischen Rußland und Neapel abgeschlossenen Handels- und Schifffahrts⸗Traktat.

Den im neurussischen Gebiete handeltreibenden Ausländern ist der freie Einkauf von Getraide und anderen ländlichen Produkten, gleich den russischen Unterthanen, gestattet.

Frankre mich.

Paris, 11. März. Herr Guizot hat es für nöthig gefunden, in der ministeriellen Epoque der Behauptung eines Oppositions⸗ Blattes widersprechen zu lassen, daß er in den Vorsälen der Kammer zu Jemand gesagt hätte, ganz Deutschland sei in Flammen. Von demselben Blatte werden, eben so wie von der Presse, die Oppo⸗ sitions-Zeitungen wegen ihrer sinnlosen Uebertreibung der polnischen Unruhen und wegen der Zumuthungen, die sie in Bezug darauf der französischen Regierung machen, zurechtgewiesen und an die wahrhaft väterliche Huld erinnert, welche den Polen von Seiten Preußens und Oesterreichs zu Theil geworden sei. „Zu verlangen (wie es ein Theil der Oppositionspresse thut), daß wir unverzüglich 50,000 Mann an die Rheingränze, eben so viel an die Gränze von Italien und eine Flotte nach dem Schwarzen Meere schicken sollten“, fügt das ministe— rielle Journal hinzu, „erscheint uns im höchsten Grade leichtfertig und knabenhaft.“

Der Moniteur zeigt an, daß der König den Herzog von Aumale am 6. März ermächtigt habe, sich nach Algerien zu begeben.

Sarim Pascha, vormaliger Botschafter der ottomanischen Pforte in London, hat Paris nach einem kurzen Aufenthalte verlassen, um sich nach Konstantinoßel zu begeben und daselbst seine neuen Functio— nen als Handels⸗Minister anzutreten.

Marquis von Preigne hat einen Vorschlag in Betreff des Porto's und des Stempels der Journale in der Teputirten-Kammer niedergelegt, worin er beantragt, daß die Journale, je nach ihrer Größe, 4, 5 und 6 Cts.⸗Stempel tragen und dagegen portofrei nach dem ganzen Lande befördert werden sollen.

Ueber die erwähnte Ruhestörung in der Oper wird in den hie⸗ sigen Blättern folgendes Nähere berichtet: „Im Parterre waren an diesem Abend 150 bis 200 Polizei⸗Agenten aufgestellt. Das Mini— sterium, welches in Erfahrung gebracht, daß man vom Orchester die Marseillaise oder die Cracovienne verlangen werde, hatte dem Polizei- Präfekten den Befehl ertheilt, diese Manifestation um jeden Preis zu verhindern. Nach dem ersten Akt von „Lucia“ verlangte wirklich einer der Anwesenden die Marseillaise (nach Anderen die Var sovienne); die Agenten riefen aber alsbald: „das Stück! das Stück!“ und das Orchester begann die Introduction des zweiten Akts. Es versammelte sich nun eine Abtheilung Stadt⸗Sergeanten, welche bisher in der Um-

——

besten Partieen, inne; sie sang und stellte sie mit Leidenschaft und Feuer dar. Die große Scene und Arie im zweiten Akt:

„Wie nahte mir der Schlummer“ ꝛc., ist ein musikalisch⸗dramatischer Prüsstein für Sängerinnen. Dlle. Marr löste die auch in rein technischer Hinsicht schwierige Ausgabe mit großem Erfolge. Das viel Unbequemes bietende jubelnde Schluß -Allegro:

„All' meine Pulse schlagen“,

riß, so schwungvoll und feurig vorgetragen, zu allgemeinem Beifall bin; wie denn überhaupt das Publikum der mit sebr anerkennenswerthen Vor- zügen ausgestatteten braven Sangerin diesmal volle Gerechtigkeit wider- fahren ließ. Dlle. Tuczek war ein anmuthiges „Aennchen“; ibre Ariette:

„Kommt ein schlanker Bursch gegangen“, trug sie so reizend vor, daß Dacapo-Ruf erfolgte, dem willig Gebor gelei-= stet ward. Herr Bötticher (Kasver) bewahrt sich stets als ein echter Künstler, der noch immer sichtlich auf der Babn des Fortschritts begriffen ist; sowobl die Darstellung, als die musilalische Durchfuhrung der Rolle, legten Zeugnis davon ab.

Chor, Oꝛrchester und die Ausfübrung der Ensemblestücke mit Aus— nabme der oben erwäbnten Terzette betreffend, blieb jedech zu wünschen. Es schien keine sorgfältige Probe stattgefunden zu baben. Wensgstens ließen viele vorgelommene Schwankungen diese Vermuthung auftauchen. Wir machen diese Bemerkung um so unlieber, als wir senst unter Leitung des Herrn Taubert an präzise, in allen Tbeilen gut vorbereitete Auffübrun-= gen gewohnt sind. 2.

t

.

/

ö

ö