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Veihaftung eines großen Theils der in bie diesmalige Verschwörung Eingeweihten und bei der muthmaßlichen Verschwiegenheit der Nicht- verhafteten, über den eigentlichen Zusammenhang der Sache nur we⸗ nig ins Publikum gekommen sein kann, und daß darüber andere Blät⸗ ter, wenn sie sich nicht auf phantasiereiche Vermuthungen einlassen wollen, nicht im mindesten mehr zu sagen wissen, als wir. Was aber manche Blätter in Besprechung der polnischen Umtriebe und Unruhen vor uns voraus haben, und worin wir deren Ueberlegenheit anerken⸗ nen müssen, das ist der Reichthum an grundlosen Erdichtungen, lee⸗ ren Vermuthungen und Entstellungen der Thatsachen. Eine Benuz- zung derartiger Mittel füllt allerdings in leichter Weise viele Zei⸗ tungs-Spalten; auch kann der Urheber einer Erdichtung sich stets rühmen, der Erste zu sein, der dieselbe ins Publikum bringe. Allein ein solcher Ruhm und eine also erkaufte Ausführlichkeit kann nicht das sein, was wir bezwecken. Das ehrenvolle Zutrauen, welches das Publikum in die Zuverlässigkeit unserer Quellen und in unsere eigene Gewissenhaftigkeit setzt, legt uns die Pflicht auf, alle anderen Mittel außer der Darlegung bewährter Thatsachen zu verschmähen, und die— ser Pflicht nach besten Kräften nachzukommen, wird, wie bisher, so auch fortan, unser Bestreben sein.
Rhein⸗-Provinz. Am 12. März starb in Bonn der Geh. Regierungs-Rath und ordentliche Professor der Geschichte an der dortigen Universität, Dr. K. D. Hüllmann.
Deutsche Gundesstaaten.
Königreich Sachsen. Bei der zweiten Kammer ist am 5. März der Bericht der vierten Deputation, die Entziehung der Kon⸗ zession bei den Zeitschristen Das Echo vom Hochwalde, Die Sonne und die Sächsischen Vaterlandsblätter, so wie das Konzessionswesen bei Zeitschriften im Allgemeinen betreffend, einge— gangen. Die Deputation trägt darauf an, die Kammer möge sich, im Vereine mit der ersten Kammer, für Zurücknahme der Maßregel, welche die genannten drei Zeitschriften betroffen, bei der Staats-Re⸗ gierung verwenden.
Kurfürstenthum KHessen. In der Sitzung der kurhessi⸗ schen Stände⸗Versammlung vom 13. März wurde die Diskussion über den Bericht des Herrn Henckel, die Wahl des Abgeordneten der Stadt Marburg, Forstmeister Harnickel, betreffend (. Nr. 74 der Allg. Pr. Ztg.), eröffnet. Nach den Ausführungen mehrerer Red— ner für und gegen die Wahl, beschloß die Versammlung, dem Antrag des Ausschusses, die Wahl für ungültig zu erklären, beizutreten. So—⸗ dann berichteten für den Legitimations-Prüfungs⸗Ausschuß die Herren Henckel über die Wahl des Abgeordneten Schäfer, — von Baum— bach Zter über die des Abgeordneten Eng el — und Eberhard über die der Abgeordneten Hennenhofer, Fa ust und Wipperm ann, welche regierungsseitig beanstandet waren, mit dem Antrage, diese 5 Deputirten für legitimirt zu erklären. Man beschloß den Druck der drei Berichte und ging zu einer vertraulichen Sitzung über.
Oesterreichische Monarchie.
Wien, 12. März. (Bresl. Ztg.) Nach Berichten aus Podgorze war Se, Königl. Hoheit der General-Gouverneur, Erzher⸗ zog Ferdinand d'Este, am 9ten dort eingetroffen, um sich, wie es heißt, mit den Königlichen Näthen, Grafen Laszanski und Zalefski, über die jetzt obsichwebenden verhängnißvollen bäuerlichen Verhältnisse, und mit dem Feldmarschall- Lieutenant Grafen Wrbna über die militairischen Dispositionen zu besprechen. Man versichert, der Erzherzog habe erklärt, daß die bereits designirten militairischen Verstärkungen mehr als hin⸗ länglich seien, um die Ruhe in dem unglücklichen Galizien wieder her⸗ zustellen und aufrecht zu erhalten. Unterdessen ist aber beschlossen, daß ein fliegendes Corps von 10,000. Mann, unter Kommando des Feld⸗ marschall⸗Lieutenants Grafen Wrbna, unverzüglich seine Operationen zur allgemeinen Entwaffnung des Landes beginnen soll. Noch vor der Abreise des Erzherzogs aus Lemberg hatte sich eine Deputation des galizischen Adels an Se. K. Hoheit gewendet, um Se, K. Hohest zu bewegen, sich beim Allerhöchsten Hof für die verrätherischen Edelleute Galizlens zu verwenden. Der Prinz soll sie nach Wien gewiesen haben.
Freie Stadt Krakau.
Breslau, 11. März. (Bresl. 3.) Nachdem auf Grund der Stipulationen der drei hohen Schutzmächte des Freistaats Krakau, österreichischerseits von dem Feldmarschall⸗Lieutenant Grafen Wrbna, russischerseits von dem General von Rüdiger und preußischerseits von dem General-Lieutenant Grafen Brandenburg, eine Convention wegen Besetzung der Stadt Krakau und ihres Gebiets abgeschlossen worden wal, räumten am 12ten d. M. die preußischen Truppen die Stadt Kralau, welche von österreichischen Truppen allein besetzt blieb, wäh⸗ rend die russischen und preußischen Occupations-Truppen sich ihren Gränzen näherten, um bis auf Weiteres das freistädtische Gebiet be⸗ setzt zu behalten. Unter dem General-Major von Felden haben zwi⸗ schen Poremba, Lipowice und Chrzanow
das 1ste Bataillon 10ten Jufanterie-Regiments, das 1ste Bataillon 23sten Infanterie⸗-Regiments, die 3Zte und 4te Escadron 2ten Ulanen-Regiments
Kantonnirungs-Quartiere bezogen, in denen sie zur Disposition des in dem Freistaat Krakau den Oberbefehl führenden österreichischen Feldmarschall- Lieutenant Grafen von Castiglione stehen. Eine Jä⸗ ger- Compagnie ist noch in Neu-Berun vorläufig stehen geblieben.
Alle übrigen im Krakauischen unter dem General-Lieutenant von Rohr
konzentrirten preußischen Truppen haben den Rückmarsch in ihre Gar— nison bereits angetreten, und mit ihrem Eintreffen daselbst werden sämmtliche noch einbehaltene Reserven, so wie das koseler und woh— lauer Landwehr-Bataillon, zur Entlassung kommen. In Krakau ist von den drei Schutzmächten eine militairische Untersuchungs⸗-Kommis— sion eingesetzt, deren Präses der Oberst von Hohe, Commandeur des 1I0ten Infanterie-Regiments, ist.
'ußland und Polen.
St. Petersburg, 8. März. Durch ein vom Kaiser bestä⸗ tigtes Gutachten des Reichsrathes wird als Ergänzung zu den be⸗ treffenden Paragraphen des Swods der Gesetze verordnet, daß Be— amte, welche in den entlegenen Gegenden des Reiches angestellt wer den und dabei eine besondere Unterstützung aus dem Schatze beziehen, von dort nicht eher, als bis sie die vorgeschriebene Zeit ausgedient haben, zu versetzen sind. Im , . Falle müssen die er= wähnten Unterstützungsgelder entweder von den Beamten selbst, wenn die Versetzung auf deren eigenen Wunsch geschah, dem Schaßzze zurück erstattet werden oder, wenn solche Beamte nicht auf ihre Bitte, son- dern auf die unmittelbare Veranstaltung einer Behörde aus den eut⸗ fernten in die im Innern des Reiches gelegenen Gouvernements ver⸗ fetzt wurden, aus den eigenen Fonds dieser Behörde.
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Frankreich.
Paris, 12. März. Der französische Gesandte am preußischen Hofe, Marquis de Dalmatie, wird täglich hier erwartet; eben so der Gesandtschafts⸗Secretair Graf von Montessuy; Herr Jules Humann soll unterdessen die Gesandtschafts- Angelegenheiten in Berlin versehen.
Man versichert, der zum Botschafter zu Paris ernannte Herr Martinez de la Rosa sei mit Vollmachten der Königin Christine für die Vermählung ihrer Tochter Luisa Fernanda mit dem Herzoge von Montpenster . und er werde sich mit dieser Unterhandlung gleich nach seiner Ankunft zu Paris beschäftigen.
Es heißt, die Abdankung des Generals Marey sei vom Kriegs-Minister nicht angenommen worden. Dieser General habe blos einen Urlaub erhalten, um nach der eben begonnenen Ezpedition nach Frankreich zu kommen.
Fünfundsunfzig Gesellschaften sind mit Kapitalien, die sich auf ungefähr eine Milliarde belaufen, organisirt, um auf die 11 Eisen⸗ bahnen zweiten Ranges, welche noch zuzuschlagen sind, zu bieten.
Paris, 12. März. Die Deputirten⸗Kammer setzte heute die gestern abgebrochene Verhandlung des Gesetz⸗ Entwurfs über die Erhebung der Auflage auf den inländischen Zucker fort. Nach Annahme des Amendements des Herrn Fould zum 10ten Artikel wa ren die folgenden Artikel an die Kommission zurückverwiesen worden, um eine nothwendig gewordene veränderte Fassung zu erhalten. Durch den neuen Artikel 10 wird verboten, in die Fabriken und Raffinerieen inländischen oder exotischen Zucker, Syrup oder Melasse einzuführen. Herr von Beaumont von der Somme schlägt als Art. 11 eine Bestimmung vor, wodurch das im Art. 19 ausgesprochene absolute Ver— bot in etwas beschräukt werden soll. Der Redner findet das absolute Ver⸗ bot monströs, dasselbe habe nur von einer Kammer votirt werden können, die nichts von der Frage veistehe. (Kufe: Zur Ordnung! Der Präsident erinnert den Redner an die den Beschlüssen der Kammer gebührende Achtung. Herr von Beaumont: Er achte die Entscheidungen der Kammer, doch habe er sagen zu können geglaubt, daß die Kammer oder doch die Mehrheit derselben den Operationen der Fabrication nicht beigewohnt habe . . . (Unterbrechende Rufe.) Der Finanz⸗ Minister spricht gegen das Amendement in seiner jetzigen Fassung. Er schlägt eine andere vor, welche von Herrn Benoit, Berichter— statter der Kommission, Namens dieser gutgeheißen wird, und die Kammer nimmt das Amendement in der neuen Fassung an. Es bil— det nun den §. 1 des Art. 11. Der §. 2 und dann der ganze Artikel 11 werden votirt, desgleichen Artikel 12 und 13, letz—⸗ terer nach kurzer Debatte zwischen den Herren Wüstemberg und Lestiboudois, welchen der Finanz-Minister antwortet. Der Art. 14, betreffend die Wegnahme der in den Fabriken versteckten Zucker, Syrupe, Melasse, wird nun ebenfalls votirt. Der Art. 15 betrifft die Formalitäten, die zu beobachten sind, um die Zucker, Sy⸗ rup und Melasse, welche von der Auflage befreit sind, in Umlauf zu setzen. Herr Lherbette schlägt bei diesem Anlasse Aufhebung des für die Kolonieen bestehenden Verbotes, ihren Zucker selbst zu raffi— niren, vor. Herr Lacrosse bekämpft dieses Amendement. Dasselbe sei allerdings ein Beweis von Edelmuth und im Namen der Freiheit gestellt. Aber es gebe Freiheiten für die Einen, welche den Anderen sehr schädlich werden könnten. Durch Aufhebung dieses Verbots würde eine sehr schwunghaste Industrie, die der Raffinirer, in welcher bedeu⸗ tende Kapitalien angelegt seien, zu Grunde gerichtet, während diese Industrie doch sehr bedeutend zur Hebung des Handels und also auch der Kriegsmarine beitrage. Herr Lherbette besteht auf sein Amendement. Dasselbe würde der Zucker-Erzeugung, den Verbrau⸗ chenden und der Schifffahrt zugleich sehr nützlich sein, ohne daß die Kriegsmarine darunter litte. Bie Herren Gauthier de Rumilly und Tristaint sprechen noch. Der Finanz-Minister: Eine solche Maßregel könne nicht improvisirt werden. Sie müßte in Ein⸗ klang gebracht werden mit der ganzen Gesetzgebung, welche den Ko— lonicen das Raffiniren ihres Zuckers untersage. Die Frage stehe auch in Verbindung mit dem Tonnengehalte der Schiffe und mit dem Kolonialpakte. Es müßte also ein Ganzes von Maßregeln angenommen werden. Die Kammer möge daher das Amen⸗ dement nicht annehmen. Die Einsuhr fremden Zuckers in Frankreich würde dadurch begünstigt. Die Kammer wisse, daß er einer solchen Maßregel nicht seindselig sei, allein der Kolonialpakt stehe nun einmal entgegen, und an diesen sei man gebunden. Es sprechen noch die Herren Aylies und Bureau de Pu zy. Herr Levavassenr: Er sei Feind aller Monopole, Anhänger der Freiheit der Industrie. (Rufe: „Dann werden Sie gegen das Amendement stimmen!“ Er werde nicht gegen das Amendement sprechen; aber ein großes Prinzip sei angeregt durch dasselbe: das der Freiheit des Handels und der Industrie. Ob die Kammer bereit sei, sie zu dis- futiren? Ob das der Platz sei zu dieser Diskussion? Er glaube es nicht. Die Frage sei zu wichtig, um so nebenbei abgethan zu wer— den. Der Vorschlag der Regierung und der Kommission sei nützlich den Kolonieen und dem Musterlande. Für den Augenblick verwerfe er die vorgeschlagene Maßregel. Die Sitzung dauert noch fort.
Großbritanien und Irland.
London, 13. März. Ihre Majestät die Königin wird am 2isten d. M. von der Insel Wight nach Windsorschloß wieder zu— rückkehren.
Das Unterhaus hielt gestern keine Sitzung, da die beschluß— fähige Anzahl von 140 Mitgliedern sich nicht zusammengefunden hatte.
Das Oberhaus saß nur sehr kurze Zeit und verhandelte nichts von Bedeutung.
Das Paketschiff „Rochester“ ist gestern mit Nachrichten aus den Vereinigten Staaten (New⸗-Nork bis zum X. Februar) in diver⸗ pool eingetroffen. Die Oregon- Debatte im Senate war noch nicht beendet und bot wegen der Aehnlichkeit der gehaltenen Reden wenig Juteresse. Aber allen kriegerischen Reden war auch ein Ende gemacht durch die mit der „Cambria“ von Eugland eingelaufene Nachricht von dem Vorschlage Sir R. Peel's im Parlamente zur Abschaffung der Korngesetze und der Anwendung der Prinzipien des freien Han⸗ dels. Diese Nachricht hat in Amerika einen ungeheuren Eindruck ge⸗ macht; in Washington traf sie am 20sten Abends ein, als eben die Berichte für das Paketschiff „Rochtster“ abgehen sollten, und man fügte diesen Berichten sogleich noch hinzu, daß „Peel's glorreiche Maßregel Alles sich unterwerfen, von Polk und Krieg aber nicht mehr die Rede sein werde.“ Man hatte übrigens seis vier Wochen in Amerika keine Nachrichten aus England gehabt und die Ankunft der „Cambria“ darum schon lange mit lingeduld erwartrt. New ⸗Norker Zeitungen hatten mit einem Kosten-Aufwande von 3000 Dollars Expresse nach Halifax geschickt, um die Depeschen sogleich in Empfang zu nehmen, und von Boston nach New⸗Nork, eine Strecke von 250 Miles, wurden dieselben in 7 Stunden 25 Minuten befördert. Die mit dem „Rochester“ eingegan⸗ genen amerikanischen Blätter begrüßen Sir R. Peel's große Maßre⸗ gel des freien Handels mit lautem Jubel und erkennen in ihr das heste Mittel, die Dregon⸗Frage auf friedliche Weise zu lösen. Mor⸗
gen erwartet man übrigens ausführlichere Nachrichten durt Dampsschiff „Cambria.
Ter Globe sagt in seinem City-Artikel: „Der Nutzen z reits bewerkstelligten Reformen in dem Handels Tarif unsertz des tritt von Tag zu Tage klarer und unwiderstehlicher hervon, Glashandel hat bereits dadurch, daß er von übermäßigen und h den Beschränkungen befreit ward, in mehrfacher Hinsicht gen während das Land jetzt jährlich, nach Peel's Angabe, S2, n an Beamten⸗Gehalten erspart. handel schwer danieder, und die meisten Fabrikanten hatten ihn beiten theilweise eingestellt. Voriges Jahr aber hat Peel's A rung der Glaszölle große Thätigleit in diesem Fabrication hervorgerusen. Nach den Berichten, welche den Actionaizen m Fabriken von Kron- und Spiegelglas erstattet worden sind, Geschäst jetzt im blühendsten Zustande, indem die Nachfrage n trag dessen, was fabrizit wird, weit übersteigt und daher sch. größere Verwendung von Kapitalien herbeigeführt hat.“
o, welches der Fürst von Chimay, Herr Desmaisieres ndependance an der Sielle des Herrn Malou als ster aufgeführt wird) und Herr Orban bilden würden, ist ß es nur das doppelte Gefühl des Mitleids und des egen kann.“ Der Ob servateur sagt: „Gestern um 2 Uhr mmensetzung des Ministeriums definitiv so beschlossen, te Herr von Hoffschmidt meh⸗ er durch Herrn Orban ersetzt hm um 2 Uhr in der Kammer die etwas ironischen Herr Dechamps wandte sich bald an die Mitglieder zur Rechten, bald an die Mitglie⸗ Iten, um sie zu fragen, was sie von der neuen Combina— Die Antworten lauteten natürlich nicht sehr günstig, ber Minister der auswärtigen Angekegenheiten schien etwas Um 5 Uhr wichen die Unternehmer schon wieder vor Lächerlichkeit ihres Werkes zurück, Was die
ber das Tri
die Jusa z 24 ben; Mittags kündi
ini itischen Freunde an, da Vor einigen Jahren lag der sitischen Freunde an, de
che seiner Kollegen entgegen.
und Alles Schwierigkeit daß Herr Malou, der etwas
rzt.
ü glaublich en La in Frage „Lage vermehrt, ist der Umstand, x Zukunft sieht, sich weigert, an dieser Combination theil⸗ cbhmen. Man würde ihn also durch Herrn Desmaisihres oder d a Coste ersetzen müssen.“ Das Journal de Bruxelles, atholischen Partei und namentlich des Herrn Dechamps, Ministerwechsel: Vandeweyer
Seit Beendigung der großen
X London, 11. März. timmen zu Gunsten der
die mit einer Majorität von 97 S schloß, haben die Freihandels-Maßregeln einen außerordentlich! Fortgang gehabt. Der neue herabgesetzte Tarif ist thatsit Krast, nachdem man den größeren Theil der Resolutionen ben Unterhause angenommen hat, und die Protectionisten sind bei Anblick der Dinge durchaus entmuthigt. Selbst ihre strebende führer, die noch vor einer Woche geneigt schienen, ihr Glück in Hochtory⸗Regierung zu suchen, schrecken vor dieser unausfih Aufgabe zurück. Vorgestern faud eine Privat, Versammlung der Pairs statt, in welcher die Ansicht vorherrschte, daß jeder n Widerstand sowohl gefährlich, als nutzlos wäre; und die Bil demnach wohl im Oberhause nach zwei oder drei scharfen D 188 Stimmen angenommen werten gebe indrß diese Zahl nicht mit voller Gewißheit, da man d; sichten der Pairs nicht eben so genau erkennen kann, als die da glieder des Unterhauses, welche durch genen Verpflichtungen gebunden sind. felt Niemand daran, daß die ganze Bill durchgehen werde, um ohne bedeutende Verzögerung.
Eben so wenig aber kann auch bezweifelt werden, daß Durchsetzung der Bill die Auflösung des Kabinets erfolgen Sir R. Perl ist an jedem Abend und in jeder Frage, mit Aue der Freihandels-Maßregel, einer Niederlage ausgesetzt; denn die Whigs ihn angreifen und das Haus zur ͤ veranlassen, so können die Tories die Regierung i lassen, wenn sie einfach das Haus verlassen und men; sobald die Tories die
folgendermaßen
ers handeln, ie gen Monaten ein politisches Programm entwickelt, in welchem nd Versöhnung predigte; er wies darin jedes aus⸗ Sostem zurück und nahm die seit 1830 von der Regierung Denen, die à priori die politische uuchtung unserer Meinung verlangten, antwortete er mit energi— m Freimuth: Ich werde liberal sein mit den Katholiken, aber nicht en sie. Was ist nun seit einigen Monaten geschehen? Herr Van— ver lündigte an, er sei mit seinen Kollegen über die Anwen⸗ g Programm gab die Absicht kund, sich zurückzuziehen, ohne deshalb, man erke dies wohl, sein Programm zu verleugnen, ohne dessen Grund— Die Krone konnte und mußte also, das Pro— imm aufrechthaltend, Herrn Vandeweyer allen Spielraum lassen, Kollegen beizugesellen, die sich mit ihm über die Anwendung die—⸗ Programms verständigten; mit anderen Worten, sie mußte ihm Auftrag ertheilen, ein Kabinet auf denselben Grundlagen und das vom 30. Juli, durch die ausgesprochen, freistehen,
sigten Ueberlieserungen an.
mit einer Majorität von
ihre bei den Wahlen einz
In der Hauptsache indeß die öl e zurückzuweisen.
Abstimmung geo Vandeweyer n einer n gar nicht Angreifenden sind, können die sich zurückziehen. Dies ist der gewöhnliche Brauch parlamenn Minister von der gezwungenen Unter zu unfehlbarem
die Person des Königs bloß— Folgerung aus der inungs⸗-Unterlegung zu ziehen, die sich Herr Vandewiyer der Kö⸗ lichen Gewalt gegenüber erlaubt hat. wissen, keine so unfaßbare Abstraction, daß es ihr nicht gestattet ge, einen Willen zu haben und denselben kundzugeben. Die Ver⸗ warllichkeit für alle daraus hervorgehende Handlungen haben darum ht minder diejenigen, welche verfassungsmäßig dafür Rede stehen
Diese Gewalt ist, so viel
Kriegführung, wenn ein seiner Gegner abh des Ministeriums. R. Peel's übrig bleibt, ist die, Unmuth verschmerzen und auf ihre alten Plätze hinter den Bänken zurückkehren. Ein solches Resultat ist keinesweges um das Ereigniß einer Kriegs-Erklärung Vereinigten Staaten würde eine starke Regierung und gen Enischluß des Landes nothwendig machen und diese Partei- Doch ist die größere? scheinlichkeit dafür, daß Lord John Russell bald nach Ost tzt sein wird, Sir R. Peel zu verdrängen und anf ; Ich habe schon oft die Gu eine Whig⸗-Regierung wedr Versuch dazu wird allerdim ber in zwei Jahren, davon bin ich überzeugt, lmit verstärster Gewalt ans Ruder zurückkehren. Zwischenzeit wird stürmisch und ungewiß sein. erer Angelegenheiten mit i Man zweifelt nicht daran, daß die Resoln men werden, aber es scheint auch g daß Herr Polk mit Ernst und Auftith Er und seine Partei scheinen den K nlich aus falscher Berechnung der Abneigur⸗ Sie haben Unrecht.
ängt, und dieser Bruch führt Die einzige Aussicht, welche der Verwaltmn daß die Tories noch einma
Die Repräsentanten⸗Kammer hat vorgestern das Gesetz über das zemeine Rechnungswesen des Staats einstimmig (mit 65 Stimmen) henommen. Hierauf war die Diskussion des Gesetz- Entwurfes, wel⸗ die Organisation des Rechnungshofes feststellt, an der Tages— daß die Kammer Berathung eines Gesetz-Entwurss, der zu wichtig sei, um vor sem Ministerium, dessen Stellung so ungewiß, erörtert zu werden, auf Tage verschiebe. Herr Malou, der Finanz-Minister, erklärte, daß er h zur Verfügung der Kammer halte, ohne sich über die Vertagungs-⸗Mo— Rauszusprechen, welche von Herrn von Merode bekämpft und von der Eine Motion des Herrn Lebeau, die den eck hatte, den 1sten Artikel nicht zu diekutiren, wurde ebenfalls hht angenommen und die Berathung dieses Artikels eröffnet. Die be handelte während einiger Zeit von der Frage, ob bei dem Rech— ngshofe ein die Regierung repräsentirender General-Prokurator an⸗ Dieser durch Herrn Lebeau unterstützte und durch dere lebhaft bekämpfte Vorschlag ward nicht angenommen. mmer genehmigte hierauf die 13 ersten Artikel des Gesetz-Entwurfs. Die Beschwerden gegen die Convention mit Frankreich häufen
Die Handels-Kammer von Courtray hat sich dahin ausge⸗ Rrochen, daß die neuen Bestimmungen derselben die Linnen-Industrie rchaus nicht zu fördern geeignet seien, daß die Frankreich gemachten Bonzessionen durchaus nicht gerechtfertigt erschienen, und daß es aus
sen Gründen wünschenswerth sei, die Convention nicht zu sanctioniren. ich die Woll-Industrie beschwert sich bitter über die Frankreich F: So haben die Wollspinner und Wollenfa⸗ ( Fkanten mehrerer Städte eine Denkschrift an die Kammer gerichtet,
brin sie ihre Ansichten dahin aussprechen, daß vor Annabme der envention Frankreich seine Ausgange prämien auf Wollenfabrikate fheben und die belgische Fabrication unter gleichen Bedingungen bei Man hält es für sehr wahrscheinlich, daß die Con—
zwischen Großbritanien n
Lebeau machte den Antrag,
tigkeiten mit einem Schlage beenden. Stand gese Statt eine Regierung zu bilden. dargelegt, warum ich glaube, daß Erfolg noch Dauer sein kann; der macht werde Sir R. Pee
dwmer verworfen wurde.
Der Zustand uns Amerika hat ein
Interesse gewonnen. des Kongresses angenom Wahrscheinlichkeit daf unterhandeln wer wollen, wahrschei lands, sich darin einzulassen. * pool haben die letzten Vorgänge in den Vereinigten Staaten zer ungerüstete und unwirksame 3
stellt werden soll.
haftesten Unwillen erregt. der amerikanischen Streitkräfte ist überdies so offenbar, begreist, wie das Kabinet von Was gen kann; es bedarf jetzt Herausforderungen länder in einen vollständigen Kriegstaumel zu Veranlassung und gestüm zum Kriege allein auf Seiten desjenigen ches am wenigsten sähig ist, ihn zu unterhalten. amerikanische Regierung ist verp
Für England hat die Frag aber keine Gefahr; für die Vereinigten Staaten is Kann man deshalb wohl begreifen, da in, und Nichts thun, sie zu umz e Regierung der Union sich jeh Politik aus Partei-⸗Motiven sih ämmtlichen Streitkrä
hington einen solchen Kami nur noch weniger, um ein Geringes sti⸗ der Amerikaner,
wmversetzen.
machten Konzessionen.
andes Knd, Die Amen . th zulassen solle.
c viel Unber⸗ tion verworsen werden wird.
t die Gefa ö. daß sie doch
oder wenigstens die Gefahr zu vermeiden.
Schweiz.
Die Kommunisten-Propaganda in einem ziemlich günstigen Zeitpunkte ihre Ideen unter das ä geworfen. Durch die fehlgeschlagene Kartoffel-Aerndte ist näm—
in dem gebirgigeren und vorzüglich industriellen Theile des Kan— ks die ärmere Volksklasse in große Noth gestürzt worden. Wemeinden vermögen ihrer Pflicht, die Armen zu unterhalten, nicht Besonders hart bedrängt ist die Gemeinde
und gewiß. l aufbieten, sie noch zu vergröße In den Händen, in welchen di det, mag diese ausschweifende t ren lassen, England aber ist mit seinen s li all seiner Energie zum Kriege vollständig gerüstet.
Kanton Zürich.
8Selgien.
Wmhr nachzukommen.
e gn Luzern. Der Gioße Rath hat folgenden Beschluß
„Dic von der Liquidations-Kommission ausgestellten, vom Regierungs
ngen über Festsetzung des Beitrags einzelner die Gesammtsumme der Aufruhrslosten sind hier⸗ und es ist somit denselben, mit Ausnahme der ürgerrechte, volle Begnadigun ufruhre ertheilt. Die über die
l theiligten an 8 rn erf , . ̃ 8 im Attiv B Antheilnahme am A hängte oder in Folge Ueli
für das Verbrechen 2 ö e Betheiligten bereits heils zu verhängende kriminelle Einstellung im
81
341 solgenlose Einstellung umgewandelt, mit der besonderen Einschränkung je— doch, daß diese Einstellung so lange dauert, als sie nicht vom Großen Ratihe durch das Mittel der Rehabilitation aufgehoben wird, und daß sie nebst Ausschluß von der Stimm- und Wahl—⸗ fähigkeit und nebst der Unfähigkeit, öffentliche Stellen oder Bedien- stungen zu bekleiden, sür den Beireffenden auch Ausschluß von der Pflicht und Ehre, die Waffen fürs Vaterland zu tragen, mit sich sührt. Dieselben lönnen jedoch, so lange sie im Alter der Militairpflichtigkeit stehen, dies falls eniweder zu einer daherigen Militair-Entlassungs-Tare, oder zu ent⸗ sprechenden Militair⸗Aibeiten, bei welchen Tragung der Waffen nicht noth-— wendig ist, angehalten werden. Den übrigen Betheiligten wird gestattet, bis züm 31. März nächsthin ihren Beitrag zu entrichten. Alle jene Auf— ruhrsbetheiligten, welche durch Antheilnahme an Aufruhr zugleich eines Mi— litair⸗Verbrechens sich schuldig gemacht, bercits kriegsgerichtlich abgestraft sind oder ein Strafurtheil zu gewärtigen haben, ihren Beitrag an die Auf— ruhrskosten nach Verlangen der Liquidatiens- Jommission leisteten, sind von der Strafe ihres Militairverbrechens des Gänzlichen begnadigt, dagegen haben sie die Kosten ihrer kriegsgerichtlichen Untersuchung und Beurtheilung zu bezahlen.“
Portugal.
Tage des Karnevals vorüber sind, am 26sten ihre Arbeiten wieder aufgenommen, und namentlich die Deputirten- Kammer beschäftigt sich jetze vorzugsweise mit den materiellen Interessen des Landes, die un— ter den politischen Stürmen, welche das Land so lange erschütterten, nur zu sehr vernachlässigt worden waren. Der Minister des Innern, Graf von Thomar, sicherte auch im Namen der Regierung Erfüllung der Wünsche der Deputirten zu, die auch seine eigenen und die aller seiner Kollegen seien. Besonders auefühilich verbreitete er sich über die Frage der Tajo⸗ Schifffahrt und, kündete an, daß er so eben eine Kommission ernannt habe, mit dem Auftrage, alle von verschiedenen Gesellschaften eingereichten Vorschläge zu prüfen; er warte nur den Bericht dieser Kommission ab, um den Kammern dann einen Gesetz⸗-Entwurf über diese so wichtige Angelegenheit vorzulegen. Seine Erklärungen machten allgemein auch im Publikum den besten Eindruck, da Jedermann eikennt, von welch hoher Bedeutung die baldige und vollständige Lösung dieser Aufgabe für die beiden König— reiche der pyrenäischen Halbinsel ist. Vor einigen Tagen hat der Minister der kirchlichen Angelegenheiten, Herr Silva Cabral, der Deputirten-Kammer fünf Gesetz⸗Entwürfe über. Ernennung von Richtern, Preßzustände, Untersuchung bei Kriminal-Vergehen ꝛc. vorgelegt.
Der Karneval ist dieses Jahr eben so lebhast als glänzend ge— wesen. Die Bälle der Herzoge von Palmella und Terceira, des spa⸗ nischen Gesandten, des Marquis von Fonteira vereinigten die Elite der Gesellschaft von Lissabon in deren Salons, wo Luxus und Ge— schmack ihre Zauberreize entfalteten. Auch die geschlossenen Gesell— schaften blieben nicht zurück. Am 19ten gab die Gesellschaft Thalia Ball mit dramatischer Vorstellung. Der lusitanische, philharmonische und lissaboner Verein, wie der lissaboner Klub, veranstalteten in den letzten Tagen des Karnevals nicht minder glänzende Feste. Masken⸗ bälle fanden an den drei letzten Karnevals-Abenden im Theg— ter San Carlos statt und waren ziemlich belebt, obgleich sie nicht so zahlreich besucht waren, da man an Maskeraden überhaupt hier nicht sonderlichen Geschmack zu sinden scheint. Bei den außerdem zu dieser Zeit hier üblichen Volksbelustigungen sind auch einige beklagenswerthe Unfälle vorgekommen, indem mehrere Personen das Leben einbüßten. Auffallend erschien hier das von dem zeitweiligen General-Secretair und Civil⸗-Gouverneur von Porto da⸗ felbst erlassene Verbot der Abhaltung von Maskenbällen im Theater jener Stadt, da als Grund die Besorgniß angegeben ward, es könn— ten revolutionaire Bewegungen von den Masfkenbällen ausgehen. Der beste Beweis, daß der Urheber dieses Verbots auf eigene Hand hin gehandelt hat, ohne die Regierung vorher darüber zu befragen, liegt in dem scharfen Tadel, den die Maßregel von Seiten eines entschie— denen Ministerial-Blattes von Porto findet. Diese Ueberzeugung waltet auch hier vor. .
Auf dem Geldmarkt ist hier in diesen Tagen viel Leben bemerk— bar gewesen. Die höheren Notirungen der portugiesischen Staats⸗ Papiere auf dem londoner Markte sind davon die Ursache.
Sriechenland.
v Athen, 1. März. Die Adresse ber Kammer an den König ist endlich nach mehr als einmonatlichen Debatten fertig geworden (s. Allg. Preuß. Ztg. Nr. 52). Der Senat handelte viel schneller, indem er eine Kommission ernannte, um die Adresse zu entwerfen, die er dann in einer einzigen Sitzung ohne Veränderung annahm. Vorgestern Abend begab sich eine Deputation der Kammer, bestehend aus dem Präsidenten, Vice-Präsidenten und 10 durchs Loos bestimmte Deputirten, zum Könige, um die Adresse zu überreichen, welches in Gegenwart des ganzen Hofes im Thron-Saale stattfand.
Nachdem der Präsident der Kammer die Adresse verlesen hatte, antwortete der König, wie folgt:
„Meine Herren Deputirten!
„Die Liebe und Ergebenheit des griechischen Volls für Mich, welche Sie Mir in dessen Namen aussprechen, sind die genügendste Belohnung für Meine unaufhörlichen Bemühungen, sein Glück zu be⸗ fördern und zu sichern.
„Ich vernehme mit besonderem Vergnügen das Versprechen der aufrichtigen Mitwirkung der Kammer zu der Aufrechthaltung der Prä⸗ rogative der Krone, wodurch es Mir leichter wird, Mich derselben zur Besörderung der allgemeinen Interessen des Staats zu bedienen.
„Mit eben so großer Freude vernehme Ich die ausgesprochene Bereitwilligkeit der Kammer, bei den Gesetz⸗ Entwürfen, welche ihr im Interesfe des Volks vorgelegt werden sollen, Meine Regierung zu unterstützen. Die schnelle Annahme des Budgets wird nicht wenig dazu beitragen, die Ordnung in der Verwaltung zu sichern, und Meine Minister werden zu gleicher Zeit Ihnen den Zustand der finanziellen Verhältnisse des Landes vorlegen.
„Ich werde die Wünsche, welche die Kammer ausdrückt, in reif— liche Ueberlegung ziehen.“
Das Budget wird wahrscheinlich in der folgenden Woche der Kammer vorgelegt werden. Gestern beschäftigte sie sich mit dem Viehsteuer-Gesetz für 1816, welches dasselbe ist, wie im vorigen Jahre, nämlich 25 Lepta pro Stück. Die Opposttion versuchte, diese Abgabe auf 26 L. zu reduziren, doch fand der Vorschlag keine Untersiützung, , n, That ist der Beirag (etwa 1 Sgr. 8 Pf.) durchaus nicht rückend.
Die plötzliche und etwas geheimnißvolle Abreise des Königlichen Dampsschiffs „Olto“ aus dem Piräeus, mit dem griechischen Konsul in Smyrna, Herrn enos, an Bord, beschästigte das Publikum diese Woche und gab zu den albernsten Gerüchten Veranlassung. Das wahre Sachverhältniß ist Folgendes: Man wird sich erinnern, daß zu der Zeit, als Herr Kolettis in Paris war, der gegenwärtige Premier⸗Minister der Pforte, Reschid Pascha, sich als türkischer Gesandter ebendaselbst befand. Diese beiden Herren lernten sich dort näher kennen und achten, und jetzt stehen Beide in ihrem Vaterlande am Steuerruder des Staats. Herr Xenos ist nun nach Konstantinopel abgereist, um Kolettis' Glückwunsch
te wird hieimt auf dem Wege der Gnade in eine blos
nebst einigen Geschenken an Reschid Pascha zu überbringen, zugleich
A Lissabon, 2. März. Beide Kammern haben, nachdem die
aber auch die Versicherung der freundschaftlichen Gesinnungen der griechischen Regierung gegen die Pforte und den lebhaften Wunsch der ersteren, das bisherige gute Einverständniß der beiden Nachbar- staaten zu erhalten und noch fester zu knüpfen. Dieser Mission mehr Gewicht und größeres Ansehen im Publikum zu geben, ist Herr Aenos mit dem griechischen Dampfschiffe nach Konstantinopel abgereist, und wenn man bedenkt, wie wichtig es für Griechenland ist, im freund⸗ schaftlichen Verhältnisse mit der Türkei zu leben, so wird man wohl zu der Ueberzeugung kommen, daß diese Sendung den seinen Takt und die politische Klugheit Kolettis' verräth und ihm Ehre macht. Der Königl. preußische Gesandte, Freiherr von Werther, hat in einem Schreiben an Herrn Kolettis der griechischen Regierung ange— zeigt, daß Se. Majestät der König von Preußen beschlossen habe, die in den Bibliotheken der preußischen Universitäten befindlichen Du— plikatwerke der Bibliothek der Otto- Universität in Athen zum Ge⸗ schenk zu machen. Diese Sammlung, bestehend aus 1100 Werken (über 10060 Bände) aus allen Zweigen der Wissenschaft, soll bereits
angekommen sein. Die Zahl der Bücher in der hiesigen Universi—⸗ täts-Bibliothek ist jetzt auf beinahe 100,000 Bände angewachsen.
Moldau und wallachei.
Galaez, 9. Febr. Den eifrigen Bemühungen des österreichi⸗ schen Konsuls in Galacz und für das ganze Donau-Littorale, Herrn Huber, ist es gelungen, die Anstellung von österreichischen Konsular- ,,. in allen Stapelplätzen der unteren Donau bis Sulinah zu bewirken.
Ueber die deutsche Donau⸗-Handels-⸗Gesellschaft hat seit einiger Zeit hier nichts Neues verlautet, jedoch sind auf dem Wege privati⸗ ver Bestellung unlängst etliche Transporte zollvereinsländischer Waa⸗ ren in der Moldau angelangt, mit welchen Sendungen die betreffen⸗ den Besteller dem Vernehmen nach sehr zufrieden sein sollen.
Bis jetzt erfreuen wir uns noch immer des herrlichsten Früh— lingswetters. Schnee haben wir noch nicht gesehen, und auch der Koth, sonst die Plage unserer milden Winter, hat uns diesmal ziem— lich verschont. Die Donau ist gänzlich frei vom Eise, und die Schiff- fahrt hätte ungestört noch immer sortdauern können. Aus dem Schwarzen Meere sind bereits einige Schiffe in die Donau einge⸗ laufen, die nächstens hier erwartet werden. Der Seret, welcher nach einigen Nachtfrösten mit einer dünnen Eisrinde überzogen wurde, ist wieder frei, und somit die Verbindung zwischen Galacz und Braila nicht unterbrochen.
Eisenbahnen.
XX Frankfurt a. M., 12. März. Bei der anhaltenden schönen Frühlingswitterung werden in dem Umkreise unseres Stadt— gebietes die Eisenbahn-Arbeiten mit regem Eifer betrieben und mehr und mehr entwickelt sich große Bauthätigkeit. Der Bahnhof der Main⸗Neckar Eisenbahn diesseits des Mains vor dem Gallusthore be⸗ ginnt in den nächsten Tagen im Baue, und die Zeichnungen lassen in der Ausführung eine großartige Anlage erwarten. Die drei Bahn⸗ höfe (der Main-Neckar, der Taunus⸗- und der Frankfurt-Kasseler Ei⸗ senbahnen) werden unmittelbar neben einander errichtet, und es geht das Gerücht, daß man in ihre Nähe auch den Bahnhof der Frank— furt-Hanauer (resp. Ludwig-⸗West⸗) Bahn verlegen wolle. Bis jetzt ist des letzteren Stelle vor dem Allerheiligen Thore (das direkt nach Hanau führt) abgesteckt, und die dortigen Grundbesitzer leben in großer Be⸗ sorgniß, daß der Plan der Verlegung des Bahnhofes durchgesetzt werde. Es ist indessen noch nicht gewiß, ob es geschieht. — Die zweite 3Zweigbahn der Taunus-Eisenbahn, die Höchst⸗Sodener Eisenbahn, wird noch in diesem Sommer vollendet werden, dagegen hört man von dem Baue der Rheingauer (Bieberich⸗Wiesbadener) Eisenbahn noch nichts. — Was neulich in öffentlichen Blättern von Schwierigkeiten gesagt wor— den, welche dem Baue der Frankfurt⸗Kasseler Eisenbahn noch entge⸗ gengestanden, ist unbegreiflich, da für den Anfang des Baues der Bahn bereits alle Anordnungen getroffen sind. Gespannt ist man, welche Submissionen am I6ten d. wegen Uebernahme unseres zur Konkurrenz ausgeschriebenen Eisenbahn⸗Anlehens von fünf Millionen Gulden gemacht werden. Wahrscheinlich giebt es Anlehen zu 95 pCt., wobei kein großer Gewinn zu erwarten steht.
Berlin- Potsdamer Eisenbahn. In der Woche vom 10. bis incl. 16. März c. sind aul der Berlin- Poisdanier Eisenbahn 5866 Personen gefahren.
Handels- und Börsen - nachrichten.
Marktpreise vom Getraide. Berlin, den 16. März 1846.
Zu Lande: Weizen 2 Rihlr. 21 Sgr., auch 2 Rihlr. 16 Sgr. 10 Pf.; Roggen 1 Rthlr. 27 Sgr. 5 Pf., auch 1 Rthlr. 25 Sgr. 10 Pf. ; lleine Gerste 1 Rthlr. 11 Sgr. 5 Pf.; Hafer 1 Rthlr. 7 Sgr. 2Pf., auch 1 Rthlr. 1 Sgr. 2 Pf.; Erbsen 2 Rihlr. Eingegangen sind 61 Wispel.
Zu Wasser: Weizen (weißer) 2 Rihlt. 26 Sgr. 5 Pf., auch 2 Rihlr. 21 Sgr. 7 Pf. und 2 Rthlr. 12 Sgr.; Roggen 2 Nihlr., auch 1 Rihlr. 26 Sgr. 5 Pf; große Gerste 1 Nihlr. 18 Sgr.; lleine Gerste 1 Nihlr. 15 Sgr. 7 Pf.; Hafer 4 Rihlr. 6 Sgr. 11 Pf.; Erbsen 2 Rihlr. 12 Sgr., auch 3 Rthlr. 8 Sgr. 5 Pf. (schlechte Sorte.) Eingegangen sind 245 Wispel 21 Scheffel.
Sonnabend, den 114. März 1816.
Das Schock Stroh 8 Rthlr. 10 Sgr., auch 6 Nihlr. 109 Sgr. Der
Centner Hea 1 Rihlr. ? Sgr. 6 Pf., auch 20 Sgr.
Berliner Börse. Den 17. Mär 1846.
* * ' Fön.. 8 Hr. ¶ our. Aotien, ü Pr. Cour. nrief. (eld. rief. Gel. Gem.
St. Schuld-Sch. 3 97 ͤ 97 rl. xotsd. Kis enb. 5 — — Prämieu- Scheine do. do. Prior. Obl. 4 — —
d. Seeh. à 5) I. — S6] — Mg. Lpz. Bisenh. — — — kur- u. Neumüärlke. do. do. Prior. Obl. 4 — —
Schul. lverschr. 3] 96 — Rel. Anh. abkest. — 113 J kerliner Stadt- do. do. Prior. Op. 4 100 ö.
Obligationen 3 973. 3 Diiss. lb. BEisenb.— — 94 Danz. do. in Ih. — — — do. do. Prior. Obl. 1 97 — Westpr. Pfaudbr.: . 96 * — Rhein. Bisenb. — 86 — Grosskh. Pos. do. 1 102 — Ido. do. Prior. Ol. 4 98 .
do. do. 3 93 — 40.6. 8taat garani. 3. — ö Ostpr. Pfandhr. 3 97* — 0b. Sehles. B. 1. A 4 — — Pomm. do. 35 973 963 do. Prior. 4 ᷣ — ur- u. Neum. il. 3 983 97 do. Lt. B. — — . Schlesische do. 37 — 977 u. St. E. Lt. A. u. R. — 1123 111 do. v. Staat g. Li E. 3 96 — Magd. Halbst. Rh. 4 — 103
—— Br. Schw. Frb. B. 4 — — ( zold al marco. — — — do. d0. Prior. Obl. 4 — 42 Friedrichsd'or. — 13 63 1319 kBonn-Kölner Esb. 5 — 137 8 And. GI din. à 6 Th. — 1 14 11è3 Nie ders eh. Mk. v.. 4 92 ven Disconto. K 3 45 do. Prioritat 4 97 — Wilh. B. (C.- 0 4 — — 1G —
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