.
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Vorschlage, die Preßvergehen vor eine Jury zu verweisen, widersetzt hätten. Man glaubte allgemein, daß das Ministerium sich auflösen und das vorige unter Narvaez wieder eintreten werde.
vereinigte Staaten von nord -Amerika.
London, 17. März. (B. H.) Obgleich nach den letzten (gestern mitgetheilten) Nachrichten aus New-Nork vom 28. Fes bruar der amerifanische Senat noch zu keinem Beschluß in Betreff der von dem Repräsentantenhause ihm zugegangenen Oregon Reso lutionen gekommen war und man Grund hatte, anzunehmen, daß dieselben durch das Votum des Senats wohl eine noch mildere Form erbalten werden, so haben diese Nachrichten doch einen weniger fried lichen Anstrich, als die zuletzt eingegangenen, welche unter dem ersten Eindruck der Kunde von den durch Sir R. Peel beantragten Han— dels-Reformen abgefertigt worden waren. Ein bestimmter Grund dafür läßt sich nicht erkennen, er wäre denn in gewissen vagen Ge— rüchten über die neuesten Communicationen zwischen Herrn Palenham und dem Kabinet von Washington zu finden, welche von dem New⸗— Nork-Herald in einer vom 26. Februar datirten Korrespondenz aus Wasbington mitgetheilt werden. Es soll nämlich Herr Paken— bam am 25. Februar Apends dem amerikanischen Secretair für die auswärtigen Angelegenbeiten, Herrn Buchanan, in einer län- geren Konserenz das Ultimatum der britischen Regierung vorgelegt daben und darauf sofort eine Kabinets-Versammlung zusammenberufen worden sein, in welcher dieses Ultimatum zum Gegenstand der Be⸗ ratbungen gemacht wurde. Ob der Korrespondent des New - ANork⸗ Herald eine Autorität sür Mittheilungen dieser Art ist, wird da= bingestellt bleiben müssen, um so mehr also auch die Bedeutung der Bemerkungen, welche er jener Mittheilung anfügt, und welche also lauten: „Es ist nicht nötbig, daß ich angebe, welcher Art der Vorschlag des britischen Gesandten ist, auch würde mir in dem gegenwärtigen Justande der Dinge die Klugheit dies verbieten; aber das will ich sagen, daß derselbe einen solchen Charakter an sich tragt, daß unsere Regierung ihn in keiner Weise annebmen kann, und daß die gegenwärtige Aussicht der Dinge eine friegerische — ja, eine kriegerische ist. Neben diesem Gerüchte wa⸗ ren noch andere im Umlaufe, denen es indeß eben so sehr an Be⸗ glaubigung feblte. Unter Anderem bieß es, die Unterhaudlungen seien auf der Basis wieder eröffnet, daß England in der Oregon- Frage nachgeben wolle unter der Bedingung, daß die Vereinigten Staaten idren Tarif modifiziren. Diese an und für sich schon sebr unwahr— scheinliche Angabe erklärt indeß die Wasbington Union, das Or gan des Präsidenten, für unbegründet. Uebrigens wäre es nicht un⸗ möglich, daß die weniger friedlichen Aspekten, welche die neuesten Be⸗ richte aus den Vereinigten Staaten darbieten, ihren Grund nur in der wahrscheinlichen Rückkehr des Herrn Pakenbam nach England haben, welche indeß, wenn sie statthaben sollte, nicht durch den Stand der Unterbandlungen veranlafitt werden würde, sondern dadurch, dast der Gesandte sich, wie es heißt, von den sein Benehmen tadelnden Bemerkungen Sir Robert Peel's im Unterhause schwer verletzt ge⸗ fühlt dat. (Der Tadel betraf bekanntlich den Umstand, daß Herr Patendam die letzten Vergleichssorschläge des Kabinets von Was- bington auf eigene Verantwortlichkeit und ohne sie vorher dem briti⸗ scken Ministerium mitzutdeilen, zurückgewiesen bat. — Zu bemerken t Üorteene, daß die londoner Times in dem Tone der Autorität die Nachricht des Herald, von der Ueberreichung eines Ultimatum für gänzlich unbegründet erklärt und eben so auch eine andere Nachricht, Der zufelge Herr Pakenbam Instructionen erbalten haben soll, die Un⸗ terdendlungch durch das Anerbieten der Tbeilung in 197 N. Br. und Fir Tession von Vanceuvers-Insel, gegen Auebedingung freier Schiff⸗ fahrt auf dem Columbia sür 20 Jahre, wieder aufzunehmen.)
Ein schcußliches Duell hat zwischen zwei rivalisirenden Zeitungs⸗ SwPreibern in Richmond, bei Washington, stattgehabt. Jeder der Tellanten soll mit einer sechsläufigen Pistole und außerdem der Eine wit cinem Stockdegen, der Andere mit einem Bowie⸗Messer bewaff⸗ net gewesen sei. Nachdem sie aus einer Entfernung von 40 Schritten alle re Kugeln erfolglos auf einander abgeschlossen batten, griffen sie zu hren Fleserve- Waffen und zerfleischten einander auf eine scheuß⸗ lich? Weift. Dem Einen wurde der Bauch aufgeschlitzt, worauf der Sieger im Triumphzuge in Wasbington einzog.
Berichten aus Kanada zufolge, werden die Vorbereitungen zum
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Schutze ber Kolonie für den Fall eines Krieges mit den Vereinigten Staaten mit Eifer fortgesetzt. Die Miliz soll organisirt und ver= mehrt, das stehende Heer verstärkt und mehrere Schwadronen reiten⸗ der Jäger zur Gränzbewachung errichtet werden. Die Ernennung eines Militairs, des Grafen Cathcart, zum General-Gouverneur der
britischen Besitzungen in Nord-Amerika, deutet an und für sich schon darauf hin, daß die Regierung es für nöthig hält, sich auf den Krieg
gefaßt zu machen. Unbeglaubigte Berichte von der kangdischen Gränze im Rew- NJork-⸗Herasld vom 28. Februar spee*en schon von Ver⸗ suchen, die Ruhe an der Gränze zu stören; es oll auf einen briti⸗ schen Steuer Einnehmer geschossen und ein Versuch gemacht worden sein, die zwischen Fort Erie und Black Rock fahrende Dampffähre zu vernichten.
La Plata— Staaten.
London, 17. März. Die schwedische Korvette „Carlscrona“ hat Nachrichten aus Buenos- Apres vom Iten und aus Monte— video vom 9. Januar nach Falmouth gebracht. Der Diktator Ro- sas hatte in seiner vom 27. Dezember datirten Jahresbotschaft an die argentinische Legislatur von neuem, wie gewöhnlich, den Wunsch ausgesprochen, sein Amt niederzulegen; er erwartet indeß, wie immer, die Bitte, es noch länger zu behalten. Das Budget, welches den Kammern vorgelegt worden, ergiebt eine Ausgabe von 60 Millionen Piaster und eine Einnahme von nur 7 Millionen; es wird daher sür die Dauer der Blokade eine außerordentliche Steuer von 2 Millio— nen Piaster monatlich verlangt. Vom Kriegsschauplatz sind keine Nachrichten eingegangen, und auch das Paketschiff „Petrel“, welches von Rio Janeiro am 25. Januar abgegangen ist, hat nichts Neues überbracht.
gandels- und Gärsen- Nachrichten.
Berlin, 21. März. Es hatte sich Ansangs dieser Woche eine solche Muthlosigkeit unserer Börse bemächtigt, daß, so niedrig auch die Course der Eisenbahn - Actien schon waren, solche eine noch bedeutendere Reaction er⸗ suhren. Die Veranlassung hierzu war der Andrang zum Verkauf von Sei⸗ sen unserer Privaten und der bedeutendsten Actien-Besitzer an der Börse, und wir würden diesen traurigen Zustand, der einer vollkommenen Zerrüt⸗ tung des Vertrauens ähnlich in noch weiter empfunden haben, wenn nicht das Ausland, auf den niedrigen Stand unserer Eisenbahnen bereits auf⸗ merksam geworden, sich mit NKaufs - Aufträgen eingestellt hätte. Zunächst trafen solche von Franlfurt a. M., dann aber auch von Wien ein, und die erste Felge davon war eine plötzliche Wend ung der Tendenz. Wir haben schon ost als einen mächtigen Hebel für unser Geschäft die Theilnahme auswärtiger Börsen gehalten und können jetzt, wo die Course einen fast unnatürlich niedrigen Stand erreicht haben, um so mehr darauf rechnen, daß unseren Actien ein guter Absatz bevorsteht. — Uinsere ersten Banquier ˖ Häuser kauften am Donnerstag fast die meisten Actien und Quittungsbogen; dazu kam die Aengstlichkeit unserer Contremincure, und so rapid das Fallen der Course eingetreten, eben so rasch ersolgte die Steigerung. Es hat sich selbst heute, wenngleich kein neuer Aufschwung erfolgte, auch das Geschäft nicht sonder= lich belebt war, dennoch eine große Festigkeit behauptet, und wir dürfen endlich auf ein regelmäßigeres Geschäft rechnen. Unsere Cours-Notirungen waren wie folgt: Anhalt. A. von 11a 13 X, Stettiner von 1102114 99 Oberschl. Litt? B. 95 2 97 6, Magdeburg ⸗Halberst. von 102 2 109 Ih, Rheinische von 841 a S6 J, Düsseldorf-Elberf. von 95 a 100 995, Niederschl. Märk. von 80? a 93 6 bezahlt. In Quittungsbogen war die Steige⸗ rund eben so beträchtlich.
Köln. Mindener von 92 a 96 u. 954 bez. u. G., Halle-Thüringer von 91 a 93 96, Magdeburg ⸗Wittenberger von 935 a 964 u. 95 bez., Berlin⸗ Hamburger von 101 a 103, Magdeburg- Potsdamer von 923 bis 96 5, Rheinische Stamm-Priorit. von 93 a 94 5, Kosel Oderberger Wilhelms babn) von S8 a 91 76, Dresden Görlitzer von 993 a 102 Yo, Friedr. Wilh. Nordbabn von Sz. a 86 X, Köln-⸗Minden ⸗ Thüringer von 915 a2 93) hh und so im Verhäliniß alle übrigen bei sehr lebhastem Geschäst gestiegen. In fremden Bahnen wurde aus Mangel an Abgebern wenig gemacht; nur in Pesthern ist von 103 a 105 3. Mehreres umgesetzt. Auch gingen heute einige Posten Notterdamer um, dagegen stockt das Geschäft in österreichischen Bahnen fast ganz. . ;
Preußische Staatsschuldscheine, bis 965 0 gedrückt, blieben heute 977 „ begehrt, auch sind die meisten fremden Fonds etwas gestiegen.
In Wechseln war das Geschäft nicht von großer Bedeutung, doch fan⸗
den sich für die meisten Valuten Nehmer, nur heute blieben bie au don in t. S. und Hamburg 2 Mt. die meisten Devisen mehr an 19 als begehrt. Der Heidßand bleibt befriedigend; Disionio 4 K, n Prolongation a 5 Ib angeboten. d
Auswärtige Eörsen.
u 2 2401 iel. wirkl. Seb. 668. bh . iusl. 6. Preuss. Pr. Sch. — ' .
Amsterdam, 18. Marz. 396 do. 363. Pass. 553. Ausg. —. 96 Russ. IIope 90. Antwerpen, 17. Marz. Eiusl. — Neue Aul. 193. Frankfurt a. M., I19. Marz. 6 Met. 112. z. Hank Auen; 18590. 88. nayr. Bauk- Actien 667 G6. IIlope SS he. Stiegl. d7 * nr. Iut 59 . Palu. 300 FI. 964 Rr. dv. S800 HI. GI (. . II am hur. 20. Mürz. Rauk-Actien 1600 Hir. Kußzl. Muss. 107 1 London, 17. Marz. Cous. 396 965. 95. eld. 98. 97. Neue Aul. 23] r 66 4. 2a Sch. 17. 167 2 iin. 6h. 59; 1. 14. H Neue l'urt. 573. 567. Hug. Uuss. i09. 168. res. 84. S2. Chili 10. 99 317 312. Pe 38. 36. 16 Paris, 17. März. 595 Rente sin cour. 120. 80. 399 do. fin cou. 96 * Neapl. — h h Span. Rente —. Haas. 5. . Wien, 18. Mürz. 5 Ih Mei. 112. 195 40. 101 6. 395 75 1 Acuen 1580. Aul. de 1831 1553. du. 1829 1233. Nardb. 193. ( 3 Mail. 1207. Liοu. 1145. Fest. 1037. Hudw. 90.
2 1. 2
)))) —— Meteorologische Beobachtungen. 9 Uhr ab bis Nachmittags 4 Uhr in unscrem Expeditions⸗-Lokale, einer Zeile 1846. Morgens Nachmittags Alena Nach cinmelien . machungen 21. Müræ. h Uhr. 2 Ubr. 190 Uhr. Reohacktuuns finden. Al a,. 361 Lustilruck. .... 331,91 . 3, 1. Y X3, ** Ira. Quellwärme 7,10] ö I.ust würime.... 1,69 n. * 1161 n. . 6,0“ R. Fluss wärme 4,50 ö Thaupunkt .... — 1,19 R. 4 2,87 R. — 9,07 R. Hoden wärme 4,9) . HPunstsüttigung . 79 pet. 19 pet. 61 pi. Ausdünatung (, . Wetter ...... hall · heiter. heiter. heiter. Nie derachlas 0. 3 n h a l t. Wind . ...... SW. SW. SW. Würme wechsel / Wolkenzu ... — SW. — 3 2,0). Amtlicher Theil.
Tagesmittel: 3A, 25“ Far... 4 6, n. .. — O, 37 R... 63 pt. Wo Königliche Schauspiele. .
Montag, 23. März. Im Schauspielhause. FZöste Abn ments⸗Vorstellung: Anna von Oesterreich, Intriguenstück in 5 h und einem Nachfpiele, frei nach dem Roman des A. Dumas, Ch. Birch⸗Pfeiffer. Der Marsch im Nachspiele ist von dem Kön Kapellmeister Henning.
Dienstag, 21. März. Im Opernhause. 37ste Abonnememn Vorstellung. (Noch unbestimmt.)
Im Schauspieihause. Flste französische Abonnements ⸗Vorstellun La premiere reprèsentation de: Gabrielle, Gu: les Rides. camp, comélie - vaude ville, en 2 adtes, du tihéätre du Pala royal, de Mr. N. Fournier. La Polka en province; vaude comique en 1 acte. Ine bonne réputation, comédie noufch en 1 acte, du thäatre frangais par M. Arnould.
Mittwoch, 25. März. Im Schauspielhause. Hoste Abonnent Vorstellung. Zum eistenmale: Zenobia, Trauerspiel in 5 Alten J. L. lein.
allen Theilen der Monarchie
in bie, . Zeile des Allg.
eCmedition selbst (Friedrichs ⸗ Straße dem angegebenen Datum, kann nicht mit Gewißhei Uebrigens ist die Einrichtung getroffen, daß Inserate, deren Aufnahme in den All Friedrichs-Straße Nr. 78, in Empfang genommen werden. 2 Sgr. Um wiederholten Anfragen zu begegnen, wird zugleich bemerkt, daß in dem Anzeiger der Allg. Preuß. der Königl. Behörden, literarischen und Kunst-Anzeigen, auch Familien⸗Nachrichten jeder Art, so wie Industrie und Handel betreffende Anzeigen, uswärtige haben ihre Inserate unter der Adresse der Expedition in frankirten Briefen einzusenden.
Inland. S Korrespondent über die galizischen Vorfälle. — Die Literarische Zig. über die Haltung der Oppositions Presse. Deutsche Bundesstaaten. Konvent. esterreichische Monarchie. Von der galizischen Gränze und Rzeszow. Weiteres über den Zustand Galiziens. — Aus Nord- Ungarn. Stimmung in Betreff der galizischen Unruhen. Rußland und Volen. bewiesenen Bauerntreue. — Vermischtes. Frankreich. Hofnachrichten. — Abd el Kader's Daira. — Antijesuitische Bewegung in Toscana. — Veimischtes. — Schreiben aus Paris. (Schluß der Deputirten- Perhandlung über die Inlompatibilitäten.) . i ö. Db 26 u s. Erklärung Lord Aber⸗ een, Angelegenheit. — Unterhaus. ,, 2 3 ) hau g. Fortsetzung der sit Zulassung von Mais in Irland. — Wahlen. — Beför nppen durch Aegypten nach Indien. ö a nn, m gieder lande. salsche Banknoten. Belgien. Kabinets. — Bank Bericht. Italien. Rom. Der polnische Ausstand. — Die Fürstin Piombini 4. —
Pas Abs ane ment beträgt:
2 Rihlr. sür z Aahr. Rihlr. I Jahr S Rthir. =
ohne preis erhöhung. lions - Gebühr sür den
Anjeigers 2 Sgr.
Allgemeine
Preußische Zeitung.
Alle Ppest⸗-Anstalten des In- und Auslandes nehmen SGestellung ans dieses Slatt an, für GSerlin die Erpeditign f= Allg. Preuß. itung: Friedrichstraße Ur. 72.
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Die vierteljährliche
r. 2) gemacht, und jeder innerhalb der Ring frei ins Haus gesandt. — Auswärtige, des In⸗
Berlin, Dienstag den 214 sin März
An die Leser.
ränuneration dieser Zeitung beträgt 2 Rthlr. Preuß. Cour. für das Inland. imnauer der Stadt wohnende Pränumerant erhält das Blatt durch die Stadtpost, schon den Abend vor
oder Auslandes, bewirken ihre Bestellungen rechtzeitig bei den resp. Post⸗Aemtern; wer dies versäumt,
t die Nummern erwarten, die vor der hier eingögangenen Meldung erschienen sind. Für einzelne Nummern des Blattes ist der Preis 243 Sgr. emeinen Anzeiger dieser Zeitung gewünscht wird, an den Wochentagen von Morgens
1846.
Bestellungen für Berlin werden in der
Der Preis der Insertion beträgt für den Raum
eitung, außer gerichtlichen und anderen öffentlichen Bekannt⸗
stets Aufnahme
Berlin. Die Augsburger Allg. Zig. und ihr wiener
Freie Stadt Bremen. Bütger⸗
Warschau. Belohnung der bei den Unruhen
Deputirten⸗Kammer. Thierssche Rede. — Paris.
erwerfung des Amendements. — London. Zoll—
Aus dem Haag. Widerlegung des Gerüchts über
Brüssel. Die Verhandlungen zur Bildung eines neuen
5ni dti Unruhen. = Königsstadtischt⸗ Theater, ll Linl Eisenbahnen. Hannoversche West und Südbahn. Montag, 23. März. OItalienische Opern Vorstel ung, Liu Handels- und Börsen⸗Nachrichten. Berlin. Börsen⸗ und Marlt= di Csiamouni (Linda von Chamouni), Oper in 3 Akten, v bericht. Rossini. Musik von Donizetti. Elec . . ; Preise der Plätze: in Platz in den Logen und i . gat? des ersten Ranges 1 Rthlr. ꝛc. In Geschichte der berliner Oper.
Verantwortlicher Redacteur Dr. J. W. Zinkeisen.
Im Selbstverlage der Exnpedition.
Gedruckt in der Deckerschen Geheimen Ober -Hofbuchdruckerti,
Amtlicher Theil.
Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht:
Den Kabinetsrath Illaire zum Mitgliede des Staats-Raths zu
tkrnennen.
Die Ziehung der Zten Klasse 93ster Königl. Klassen- Lotterie wird den 351. März d. J., Morgens 7 Uhr, im Ziehungssaale des Lotteriehauses ihren Anfang nehmen.
Berlin, den 24. März 1846.
Königl. General-Lotterie-Direction.
Uichtamtlicher Theil.
Anland.
Berlin, 23. März. Eine in Ni. 65 unseres Blattes enthal⸗ tene Privat⸗Mittheilung über die jüngsten Ereignisse in Galizien hat das Unglück gehabt, der Augsburger Allg. Ztg. besonders zu mißfallen und namentlich, den Zorn eines Wiener Korrespondenten dieses Blattes in Nr. 71 zu erregen. Wir haben zur Vermeidung jeden Mißverständnisses in Nr. 70 ausdrücklich bemerkt, daß für die Wahrheit der einzelnen Thatsachen in jenem Privatberichte keine Bürgschaft übernommen werden könne, und daß die Darstellung des Verhaltens der Kaiserlichen Behörden in Tarnom von anderen zuver— lässigen Berichten abweiche. Der wiener Korrespondent der Augs⸗ burger Allgemeinen Zeitung nimmt aber aus seinem Artikel Anlaß zu einer Herzens-Ergießung so heftiger Art, daß es erlaubt sein muß, sowohl nach der , . der A. A. Z. zu ihrer Phi⸗ lippica, als nach der thatsächlichen Begründung der letzteren zu fragen.
So viel das Erste, die Befugniß gerade des augsburger Blat⸗ tes zu einer derartigen Kritik, wie sie Ein Artikel aus Wien liefert, anlangt, so müssen wir hier an die bekannte Schilderung der galizi⸗ schen Ereignisse erinnern, welche eben dasselbe Blatt in Nr. 68 nach einer Korrespondenz aus Ka sch au brachte. In dieser Korrespondenz heißt es, nach einer im Ganzen mit dem von uns mitgetheilten Be⸗ 9 , Darstellung des begonnenen Blutbads, wört⸗ ich weiter: .
„Zugleich erschien eine feierliche Deputation der immer anwachsen⸗— den Bauern⸗Armee beim tarnower Kreis⸗Amte, mit der Bitte, bewaffnet bleiben zu dürfen, um die Verschworenen zu bekämpfen und lebend oder todt einzuliefern. Wäh— rend man einerseits dies Erbieten in dem Drange des Augenblicks als eine unerwartete Hülfe annehmen mußte, war man andererseits gar nicht in der Lage, es abweisen oder die blutschnaubende Rotte plötzlich wieder in ihre Schranken zurückführen zu können.“
Diese Darstellung der Sache stimmt zwar mit den Angaben des Oesterreichischen Beobachters über das, was ö den
Bauern und der Kreisbehörde in Tarnow verhandelt ist, nicht über⸗ ein, hat aber eine sehr nahe Verwandtschaft mit der jetzt so lebhaft angegriffenen Schilderung. War die Kreis⸗Behörde wirklich in einer so vollig verzweifelten und machtlosen Lage, wie sie der von der Augsburgerin eingeführte kaschauer Berichterstatter darstellt, so war ein hinzugefügtes Geloversprechen zu der nothgedrungenen Annahme des „Erbietens“ zur Tödtung der Verschworenen in der That kein allzu wesentlicher Umstand. Zu geschweigen, daß der kaschauer Bericht in der Beschreibung der vorgefallenen Gräuelscenen sich von der Er⸗ zählung unferes Korrespondenten nur durch noch weiter gehende An⸗ gaben über die Zahl der ermordeten und verwundeten Edelleute un— ferscheidet. Unser Korrespondent sprach von 139 Leichen und 90 Verwundeten, die A. A. Z. spricht von der „Vernichtung des tarnower Adels“ und von binnen zwei Tagen in Tarnow eingebrachten 400 Adeligen, „meistens grausam zugerichtet“, und darunter über 100 Leichen. Wenn nun, insofern sie wirklich vorhanden sind, thatsäch⸗ liche Irrthümer eines Berichts, der sich ausdrücklich für nichts weiter als eine Privat⸗Mittheilung ausgiebt, die Berechtigung für andere begründen sollen, das Blatt, das jene angeblichen Irrthümer enthielt, des Mangels an „Scharssinn und Urtheilskraft“ zu zeihen, so wird man dieses Recht wenigstens auch gegen die A. A. 3. im vorliegenden Falle anzuwenden befugt sein und dieselbe ersuchen dür= fen, den „ganz geringen Grad gesunden Urtheils“, welchen sie in der Aufnahme des Berichtes sindet, um ihres kaschauer Artikels willen schwesterlich zu theilen.
Aber auch die thatsächliche Begründung des wiener Korrespon- denz-⸗Urtheils über die von uns gebrachte Privat⸗Mittheilung steht auf schwachen Füßen. Wir lassen es jetzt ganz dahingestellt, ob den Bauern Geldversprechungen geschehen sind oder nicht, sind auch nicht in der Lage, wenn das Erstere der Fall gewesen ist, zu beurtheilen, ob die Behörde in Tarnow nicht durch eine anderswie unabwendliche Gefahr der ihrem Schutze Anvertrauten zu den Mitteln der Verzweif⸗ lung gezwungen war. Wir finden auch nicht, daß der faktischen Angabe über jenes Geldversprechen irgend ein Urtheil hinzugefügt worden wäre. Wir wollen aber annehmen, jenes Geldversprechen sei durch die Dar- stellung als ein Mißgriff bezeichnet worden. Wie kommt denn der wiener Korrespondent des augsburger Blattes dazu, der Angabe über den Mißgriff eines oder einiger in die gefährlichste Lage versetzten Beamten die Absicht eines Angriffs auf den österreichischen „Staat“, dem eine menschliche Behandlung Angeklagter nie bestritten worden ist und von uns wahrlich nicht bestritten werden soll, unterzuschieben? Auf welche Weise, durch welch' ein Wort, auch nur ein einziges, des von uns aufgenommenen Berichts will der Korrespondent der A. A. Z. einen solchen Angriff motiviren, für den er uns das Beiwort er⸗ lassen möge? Reichen sein „Scharfsinn“, seine „Urtheilskraft“ nicht
Allgemeiner Anzeiger.
gekanntmachungen.
an der Gerichtssielle subhastirt werden. Ta zothekenschein sind in der Registratur einzusehen.
Taxe und Hy⸗
1251 Bekanntmachung.
Das von der Johanne Christiane Kegler für die männlichen Nachlommen bes Elias Rast unt vit Scheff— lersch« Familit in Goerlitz gestiftett, in ven Zinsen ei⸗ nes Kapitals von 1500 Thlr. bestehendt Universitäts- Stivendium wirt mit termine Ostern d. J. vakant Unt werben biejenigen, welcht darauf einen Aunsptruck zu haben glauben, hierburd aufgesorpert, sich bis n ãmiud Ostern d. J. dieserhalb schriftlich unt in pe freien Briesen an ven Kurator der 9, Tuchma⸗ chermeister Samuel Rotht zu Goerlit, zu wenden un sicãh durck Einsendung ber Vern anbtschafte Zeugnisst, r wit der Universitäts- Atieste, zu legitimiren, win rigen salts ber vorräthige Zinsenbestant zur Ausstattung finzs weiblichen Mugliegs ver genannter Familien, ver Stis⸗ zungs-Urtkundt gemäß, verwendet werven wirt
Glogan, ber Mär; 18414 t .
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Siaoigetricht zi Berlin, ven 8. November 1584.
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Me 1e belegen! Grunostüc? gerichtlcd abgeschähl ze g2zi0 Thlr. S5 Sg P lol Theilunge halbe
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12 ersolgte Rüdgewähl brit genehmigten Statuten bes Pttuß Mali ndleYνsichttunge Sνsellschast vecbintettt ung, früher rem S. 18. b (Gesetz̃s übt Ghelsegscaften vom d. 7 o vember 18 sich!t Cet of euttichen wetanntmachung unstit? Horstan-
e Central⸗-Eisenbahn.
In Bezugnahme auf unsere Anzeige
Som 14. Ftbruar é. kann die te yt h 6 Ein zahlung auf die Actien der Ungarischen Central-Eisenbahn bis zum Vsten dieses Monats inclus zum 27, sten dieses Bonals inclus. gtltißtt werttn und zwar pio Actie Fl. 25. — aezinsen blung und
erlin, vorn 12. März 1516.
Hirschseld C Wolff,
Vit zeit dahe⸗ 1 — an, aß gegen wäntig 9 ö 0 L9G. Ralh dä bei Vestd Kdaufatdnun Aenold,
di e aus den beiden Unterzeichneten besteht. Steltin, den 18. März 1846.
Le monius.
deren Stellvertretern Herren Kaufmann Theel, Kaufmann und See- und Han⸗ delegerichts Asessor Sauer, und ,, .
Die Direction der Preuß. National-Versiche⸗ rungs⸗Gesellschaft.
Noehmer.
Steinkohlen- Actien - Gesell n isn schaft.
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Tte Einzahlung zu 10 pCt oder 20 Thaler pro Actie.
Die Inhaber von Interimsscheinen der Obel dorfer Steinfohlen - Acien-Gesellschaft werden hin in Gemäßheit des §. 2. der Statuten aufgeforde Jie Einzahlung mit 26 Thaler pro Actie bis spöh—
. ; f ab dinsen “ 1. 30 146 h
Fl. 23. 36
vom J. Januan bis 13. Februar, „13. Februar bis zum Tage e, Agentur Spttstn von ber Ein-
yt 7 .
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die 7
„inten Nr. 27.
anugt bicses zahrtz von ben höch— ⸗ h 4 h ö mil 1246,
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vorlussig. Iittaun, ben 17. Februgr 1810,
Kansilgund Heeg don, CQ G,, Keüsul chillom,
zust iz Konmimissatiug neh,
Ni o s itz, .
Loebau-Zittauer Eisenbahn. 3
Von den in unserer Belanntmachung vom 2. Januar J. J. ausgeführ⸗ ten 195 Sick. Interims- Actien, auf welche bis zum 31. Dezember v. J. vier le nicht geleistet worden war, sind bis mit Ablauf der
ö Prällusivsrist (den 16ten pb. Mig) solgenbe Nummern ver dritten Einzahlung: Inh, Go. 6st. 6767 hi mit tzo0. 1283360 bis
mithin 24. Stüc, nicht eingelöst worben.
In Gemäßhelt §. 16 ber GHesellschasts Statuten wer= ken nun hictuist virst vorausgesilhtten Actien ver dritten 06 Einzahlung für erloschtn eislätt, und sind vemgemüäss ät kedleutenddan Mitteln, sucht zur Besortzunß gr bern nhahet allet ihnen als solchen usli beuten)
Li TYtHOIMCum be Fuochau- Iittaues Gisenbahr-Gesellschast. Helsst.
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den 26. März d. J. an die derten h
rich Küstner C Co. in Leipzig ;
zu leisten und die desfallsigen Zahlungen samm e
Interimsscheinen Behuss der darauf zu bringlsů
Quittungen portofrei an dieselben einzusenden.
Zugleich wird die im S. 7. der Statuten für die ii
zum bestimmten Tage bewirkte Einzahlung sesh
TJonvenlionalstrafe von 10 pCt. der ausge schtih
Einzahlungssumme hierdurch zur Nachachtung in Eiist rung gebracht.
Leipzig, den 23. Februar 18440.
Das Direltorium der Oberhohndorser Steinloh' Actien · Gesellschast.
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Einzahlung
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echte üäsnntlichen VWechsel- und 1ncasso Ges cliäste elh, RHonnn
lüüerliuer Ulanquicr oder ein tzutes hiesige ( rell
ichn (zaschüäfi und will den eu beansbru li land Rredlit kyhꝛuiliokar iel Sicher ziellen.
ł i bel werden k ald sub. . . p este rest. Berlin erl —
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KS ad , Muesse, indem es die Kronprinzliche Zeit in Rheinsberg beschießt und dam zur Geschichte der Oper in Berlin, 1740 - 1786, , .
ungern die zahlreichste fürstliche Kapelle in Europa, entwicelt.
äh in genaues Verzeichniß der Riusiket, welche von Friedrich bei der eisten . der rheinsberger Kapelle berufen worden, nicht mehr vorhanden. ö fanden sich in derselben nicht.
wird
Berliner neint seien. Naterial
Zur Geschichte der berliner Oper.
Oberhohndortfer SGeschichte der Oper und des Königlichen Opern hauses
in Berlin von L. Schneider, Regisseur der Königlichen Oper. Mit architektonischen Beiträgen von Langhans, Königlich preußischem Ober⸗-Baurath. Pracht⸗-Ausgabe mit historischen Dokumenten, artistischen Beilagen und eingedruck= ten Holzschnitten. Lieserung II. Berlin, Verlag von Duncker und Humblot. ͤ
Wir haben den Anfang dieses wahren Prachtwerkes mit gebührendem Das eben erscheinende zweite Heft ist von noch giößerem
Aus der Kapelle in Rheinsberg hat sich die jetzige berliner Kapelle, Leider
ine Kabinets-Osdre, in welcher der Bau des Opernhauses befohlen
beiten zum Opernhause den 20. Juli 1741 begonnen haben, sagt die
von K
es j ; 5 j ; , 1. w . einstweilen das 1805 erst abgerissene Theater im König d
ater gespielt, getanzt und gesungen werden. Surintendant des batiments et jardius, bekam den 22. och Befehl, den Platz u einem großen deutschen Thea⸗ welches aber wieder in Vergessenheit gerathen zu sein scheint.
bestimmt, während im dritten Range Einwohner der Stadt zugelassen wur— den. Die Parterre-Logen waren vorzugsweise für die in Berlin anwesen— den Fremden bestimmt, und die Königlichen Hof Fouriere mußten sich in allen Gasthöfen erkundigen, wie viele solcher Fremden gerade in Berlin anwesend waren, um ihnen Billets zukommen zu lassen. In den äußersten Logen des dritten Ranges, zunächst der Bühne, waren die Trom⸗ peter und Pauker der Garde du Corps und des Regiments Gendarmes aufgestellt, welche beim Eintritt des Königs und am Ende der Oper Tusch bliesen. Auf dem Proscenium, rechts und links zu beiden Seiten der Bühne, standen zwei Grenadiere der potsdamer Garde mit Gewehr bei Fuß, welche jedesmal im Zwischenakte abgelöst wurden und der ganzen Vorstellung vor den Augen des Publikums zusahen. Um 5 Uhr wurde das Publikum ein— gelassen; die Militairpersonen im Parade ⸗Anzuge, die Civil Beamten und die Damen im Cour -Anzuge. Selbst bei dem Publikum des dritten Ran— ges wurde auf eine sorgfältige Toilette gesehen.
Der König trat (um 6 Uhr) durch die Parterre-Thür links neben dem Orchester ein, grüßte bei dem Tusch das Publikum und setzte sich sofort auf seinen Armsessel. Graf Gotter, Intendant des Spectacles, stand hinter dem Stuhle des Königs und gab dem wartenden Kapellmeister das Zeichen zum Beginn der Ouvertüre, sobald Se. Majestät sich gesetzt hatte. Die Königin und die Prinzessinnen befanden sich in der Königlichen Mittelloge, und zwar schon vor der Ankunft des Königs. Alles empfing Se. Majestät steh end und setzte sich erst mit dem Beginn der Ouvertüre. Der Kapellmeister Graun dirigirte in einer weißen Alongeperücke und rothem Mantel am Flü— gel. Eben solchen Mantel trug der Konzertmeister Benda.
Die zweite in dem berliner Opernhause (den 3. Dezember 1743) auf⸗ gefübrte Oper „La Clemenza di Tito“ von Hasse wurde den 10. Oktober 1714 wiederholt, an welchem Abende, nach der Oper, zum eistenmale eine Redoute im Opernhause gehalten wurde.
Mit dem Engagement der berühmten Tänzerin Barberina bricht dieses zweite Heft ab. Die Erzählung ist überall in Bezug auf Kunst⸗ und Sittengeschichte seht belehrend und den Geist der Zeit charakterisitend, und doppelt belehrend, da ein Kunstgenosse, nach vielen gründlichen Archiv- Stu dien, die geübte Feder führt.
Unter den diei Bogen Beilagen sind besonders (Nr. 17, S. 9 - 42) . zur Geschichte der Signora Barberina aus dem Jahre 1711 ichtig. ĩ Vie Geschichte der Kapelle wird bis auf die Zeit König Friedrich's J. fünf Negierungen hindurch, sortgeführt.
Die drei artistischen Beilagen geben:
1 * . Kostüme der Oper in Berlin, aus den Jabren
. 3 M Facsimile eines Autographs Friedrich's II.:: Aria dell' Opera Cleofide del Sig. Hasse: Veränderungen oder Auszierungen,
i 9 große König eigenhändig für den Sänger Porporino auf—
gese at;
3) 6 Fagade, hintere Fagade und Seiten⸗Fagade des alten Opern- hauses.
Die gesammte Ausstattung dieses Werkes gereicht der dazu nöthig ge— wesenen Industrie und Kunstbeflissenheit, so wie dem Unternehmungsgesste der Verlagshandlung, zur Ehre.
Nach S. 16 des Textes soll der Baron von Knobelsdorff schon bei Erbauung des Opernhauses den Titel eines Intendant des Spec- tacles geführt haben; wir hätten gern den Beweis dafür gehabt. In der Eloge, welche der König selbst diesem berühmten Architekten gewidmet hat, steht ausdrücklich: „En 1740, après la mort de Frédéric-Guillaume, le koi lui connsia la surintendance des batiments et jardins.“ Weiterhin, nachdem der Königliche Verfasser von Knobelsdorff's Reisen in Italien, Frank⸗ reich und Flandern gesprochen hat, heißt es: „Arrivè à Bersin, le Roi le chargea de la construction de la maison d'opéra, un des édifices les plus beaux et les plus rézuliers qui ornent cette capitale. La fagade en est imitse, et non pas copiée, d'après celle du Panthéon; et dans l'intéricur le rapport heureux des proportions rend ce vase sonore, quelle que soit son immensitè. . Baron von Knobelsdorff ist, nach dem Kirchenbuche von Kossar bei Krossen, den 17. Februar 1699 in dem Dorse Kuhiädel am Bober geboren und hat nur die beiden Taufnamen George Wenceslaus bekommen; gestorben ist er den 16. September 1753.
Die „schöne Primadonna Formerina“ in Dresden (S. 13) wird in den MNEmoires der Markgräfin von Bayreuth (Brunswic 1810, T. I. p. 104) „la belle Form era“ genannt. Wir hätten, ihrer anderweitigen Verhälinisse wegen, gern bei dieser Gelegenheit erfahren, ob sie wirklich der dresdener Oper im Jahre 1728 als Sängerin oder als Tänzerin ange- hört habe.
Nach S. 18 langten Anfangs Au gu st 1742 die Tänzer für die große Oper, namentlich der Balleimeister Michel Poitier, Dlle. Roland und die Dlles. Cochois, an. Vielleicht sind sie schon zeitiger eingetroffen, so daß Dlle. Ro- land oder die eine Dlle. Cochois in folgenden Worten des Königs bezeich- net sein dürfte: „UI 7 à une danseuse ici dont la touchante beauté doit surpasser de cent piques les charmes de la Campidli, c'est la Venus de Médicis en comparaison de la Diane d'Ephese. Diese Worte ge- hören als Poststript zu dem Briefe des Königs an den Grafen Algarofti, Potsdam, den 18. Juli 1742, und sind uns erst (unter anderen werthvollen Bereicherungen und Berichtigungen der Korrespondenz mit diesem Freunde) durch die Güte des Herrn Geheimen Regierungs-Raihs Friedrich von Rau mer belannt geworden, welcher sie auf der Königlichen Bibliothek in Turin gefunden hat. . ⸗ ⸗
Die allgemeine vaterländische Geschichte wird alle Sprzialwerke immer als wahre Fundgruben für ihre Domaine zu betrachten und dankbar zu be- nutzen haben. P.
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