1846 / 108 p. 1 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

468 Meteorologische Geobachtungen.

Abends Nach eiumaliger 10 uhr. RKeobacht- g.

Allgemeine

ußische Zeitung.

Abonnement beträgt:

Gesang in 4 Abtheilungen, von G. Räber. Musik Komp onisten. . 2 Kihlr. sür g Zahr.

Die nenen Decorationen, nämlich: Unterirdische Jelsengron Rihlr. I Jahr Gegend in Algier unfern vom Atlas⸗Gebirge, das fran zösssche Loa! s Rihir. · I Jahr. Felsengegend und dessen Verwandlung in die Mauern und Dassc ba allen Theilen der Monarchie einer ö das Eis- Gebirge am Norbpol, der artesische Brin un n ohne Preiserhöhung. und der Erd⸗Palast des Hu sr Girsen sind sämmtlich vom Derz. yisertion s- Gebühr sür den rations⸗Maler Herrn Professor Montini. zun ciner Zeile des Allg.

(Herr Räder, Königl. sächsischerl Hof⸗Schauspieler: Balthasar u Anjeigers 2 Sgr.

Hamburg, 15. Apa. ak- cαλ· L16900 R. Rug. Nasz. 1073. 106. von mehrtin

Wien, 13. April. Nordb. 1903. Glossu. 1383. Mail. 11713. Livorn. 1119 Pest. 1033. Rudw. —.

Alle Pest-Anstalten des In- und Aus landes uchmen gesie lung aus dieses Glatt an, sür Berlin die Expedilion der Allg. Preuß. Zeitung: Friedrichstraße Ur. 72.

1846. . 16. April.

Lustalruck. .... Lustw arme... Thaupunkt ... Dunstsũẽttigung.

Nachmittags

Morgens 2 Uhr.

6 Uhr.

37, 10. 38, is πρ. 338, 8s“ P..

5,80 n. 4 8,8 R. 4 6, 17 R.

* h, 0* R. 4,6 R. * 4, 37 R. pci. 71 pci. Sb pci

reguisz trüb. trüb.

Quell rie 7, 7* K. Fluss warne 8,687 M. hoden v iùrme &, o N. Aasdünstung O, Oos“ nm Niederschlas O.

Berliner Börse. Den 17. April 1846.

Pr. Cour.

Pr

Cour.

Pr.

Fond s. Actien.

Kries. Ciel.

ð niet. Geld. G.

RO. NO.

6j Pots d. Magdebur- ger Obl. Lit. A. Magd. Lp. Bisenb. do. do. Prior. Obl. Erl. Anh. abgest. do. 40. Prior. Obi. Düss. Elb. Eisenb. do. 0. Prior. Obi. Rhein. Eisenb. do. do. Prior. ObI. do. v. Staat garant. 3 Ob. - Sehles. E. I. A do. Prior. do. Lt. K. KE. -St. E. Lt. A. u. H. Pieg. d. IHalbat. Eb. r. Schw. -Frb. E. do. d0. Prior. Obi. oun-Kölner Eab. ie ders ch. Mk. v. e. o. Prioritat Wilb. R. (C.0O.)

St. Schuld- Sch. Prämieu - Scheine d. Seełh. à õᷣ0 ⁊. Kur- u. Neumäürk. Schuldversekr. KHerliner Stadt- Obligationen Danz. do. in Th. Westpr. Pfandbr.: Grossb. Pos. do. do. do. Ostpr. Pfau dbr. PFPomm. do. Kur- u. Neum. do. Schlesische do. do. v. Staat g. Li B.

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Gold al mareo. Friedrichs ' or. And. ¶Eldm. à 5 Th. Disconto.

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Wolken zu. Lagesmiĩttel:

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Warme wechsel 9, o? * 4,1.

NO.

Ehe.)

151111

111.

.

Sonnabend, 18. April.

Sonntag, 19. April.

Königliche Schauspiele.

Auf Allerhöchsten Befehl sind die Königlichen Theater heute, Sonnabend, den 18. April, geschlossen.

Die zu dem Trauerspiel: Faust bereits gekauften, mit Sonnabend bezeichneten Billeis werden zum nächsten Montage, an welchem diese Vorstellung angesetzt ist, gültig sein, auch sind die zu derselben noch zu verkausenden Billets mit Sonnabend bezeichnet.

Königsstädtisches Theater.

Auf Allerhöchsten Befehl muß das

Theater heute geschlossen bleiben. j . Die angekündigt gewesene Oper: „l Matrimonio segreto“ (Die

heimliche Ehe) wird Montag, den 20sten, gegeben, und bleiben die

mit „Mittwoch“ bezeichneten Billets zu derselben gültig.

Der artesische Brunnen, Zauberposse mit

Gastrolle.) ö

Montag, 29. April. erstenmale in dieser Saison: II Matrimonio segreto (Die heim Komische Oper in 2 Alten. Scene gesetzt von Sgr. russischer Hof⸗Opernsänger: Den Grafen, als Gastrolle.)

Zu dieser Opern⸗Vorstellung sind die mit „Mittwoch“ bezeichne. ten Billets gültig.

Preise der Plätze: Ein Platz in den Logen und im gal des ersten Ranges 1 Rthlr. 10 Sgr., im Parquet und in den Puntt⸗ Logen 1 Rthlr., im Amphitheater und . Ranges 20 Sgr., Parterre 15 Sgr., Sperrsitz des dritten Rant 10 Sgr., Gallerie 75 Sgr. Ein Platz in der Orchester⸗Loge 29Niss.

(Italienische Opern- Vorstellung) 3u

Mustk von Cimarosa.

Tamburini. (Sgr., Tamburini, Kaiszl

in den Logen des zun

Verantwortlicher Redacteur Dr. J. W. Zinkeisen.

Im Selbstverlage der Enpedition.

Gedruckt in der Decker schen Geheimen Ober⸗-Hofbuchdruckerei.

Gekanntmachungen.

(i283 Nothwendiger Verkauf. Stadtgericht zu Berlin, den 26. Rovember 1845. Das in der Sophieenstraße Nr. 5. belegene, im

stadtgerichtlichen Hypothekenbuche Vol. 3. No. 233. ver-

zeichnete Liebenersche Grundstück, gerichtlich abgeschätzt zu 9571 Thlr. 13 Sgr. 9 ; soll am 7. Juli 1846, Vormittags 11 Uhr.

an der Gerichtsstelle subhastirt werden. Taxe und Hy⸗

pothelfenschein sind in der Negistratur einzusehen.

139 Nothwendiger Verkauf.

Stadtgericht zu Berlin, den 29. Dezember 1845.

Das in der projeltirten neuen Straße von der neuen Jalobsstraße nach dem projektirten Kirchplatz belegene, Vol. 14. Nr. 901. des Hypothekenbuchs von der Loui⸗ senstadt verzeichnete Kammergerichts⸗Kanzlist Schiedler⸗ sche Grundstück, gerichtlich abgeschätzt zu 6418 Thwr. 20 Sgr., soll ö

am 26. August 1846, Vormittags 11 Uhr, an der Gerichisstelle subhastirt werden. Taye und Hy⸗ polhelenschein sind in der Registratur einzusehen.

140 Nothwendiger Verkauf. Stadtgericht zu Berlin, den 31. Dezember 1845. Das in der Gartenstraße Nr. 28 32 belegene, Vol. 7. Nr. 501. des Hypothelenbuchs verzeichnete Pistorsche Grundstück, taxirt zu 16, 091 Thlr. 1 Sgr. 8 Pf., soll am 27. August 1846, Vormittags 11 uhr, an der Gerichtsstelle subhastirt werden. Tare und Hy⸗ pothelenschein sind in der Registratur einzusehen.

330] Nothwendiger Verkauf. Stadtgericht zu Berlin, den 1. April 1846.

Das allhier Neu-Köln am Wasser Nr. 24 belegene, Vol. 3. No. 175. im Hypothelenbuche verzeichnete Hen⸗ Ih , gerichtlich abgeschätzt zu 24, 66 1 Thlr. 33 Pf., so ain 11. November 1846, Vormittags 11 Uhr, an der Gerichtsstelle subhastirt werden. Taxe und Hy⸗ pothelenschein sind in der Registratur einzusehen.

1331] Obrigkeitliche Bekanntmachung.

Dem von hier abwesenden Friedrich Fluthwedell, dessen Aufenthaltsort unbekannt ist, wird hierdurch be⸗ kannt gemacht, baß seine am 7. November 1845 ver= storbene Schwester, die Wittwe Pletzer, Catharine

Louise, geb. Fluthwedell, in ihrem Testemant ihm für den Fall seiner Rückkehr ein Vermächtniß von 200 Thalern ausgesetzt hat.

Berlin, den 4. April 1846.

Königl. Stadigericht hiesiger Residenz.

lsa Dampsschifffahrt ; nd zwischen Magdeburg

6 und Hamburg. Dienst sür den Monat April. Passagierfahrten

v. Magdeburg ubganz v. Hamburg

Sonntag Nachm. 3 Uhr, Sonntag Abends 6 Uhr, Dienstag 3 * 3 . Donnerstag 2 3 » Donnerstag » Freitag 3 8 Sonnabend Schleppreisen: Sonntag, Sonntag, Donnerstag. Mittwoch.

Zur direkten Einschreibung für die Fahrt von Berlin über hier nach Hamburg eriheilt die Passagier-Expedi-⸗ tion der Berlin ⸗Anhaltischen Eisenbahn⸗Gesellschaft die nöthigen Billette, und sind die Preise:

von Verlin nach Hamburg: für 1 Person in 11. Wagenklasse der Eisenbahn und J. Kaj. des Dampsschiffes excl. Bett 85 Thlr. 1 Person in III. Wagenllasse der Eisen bahn und II. Kaj. des Dampsschiffes excl. Beit 67 Thlr. von Hamburg nach Berlin: für 1 Person in J. Kaj. des Dampsschiffes exel. Bett und II. Wagenllasse der Eisenbahn 71 Thlr.

1 Person in II. Kaj. des Dampfschiffes erel.

Bett und III. Wagenklasse der Eisenbahn 45 Thlr.

Magdeburg, im April 1846.

Die Direction der vereinigten Hamburg Magdeburger Dampsschifffahrts · Compagnle. Holtz apfel.

Allgemeiner Anzeiger. Passagier⸗Dampfschiff⸗ fah

325 hl . von Potsdam nach Ham—

burg. Montags Dampsb. „Prinz Carl“, Vorm. 9 Uhr.

Donnerstags „Falle“, (Eisenbahnzug Sonnabends „Adler“, 8 Uhr Vorm.)

Nähere Auskunft und Fahmbillette ertheilt Anker, Taubensir. Nr. 10.

[286] Stargard-Posener Eisenbahn.

Gemäß §. 54. des Statuts wird die diesiährige or? dentliche General ⸗Versammlung der Actionaire der Stargard⸗Posener ien ae gn lsenndast hiersel b st

a m 5. Mai, Vormittags 9 Uhr,

im Börsenhause stattsinden, welches wir den Mitglie⸗ dern der Gesellschaft mit dem Bemerken bekannt ma⸗

chen, daß die Erscheinenden über ihre Berechtigung zur Anwesenheit in der Versammlung und über ihr darin auszuübendes Stimmrecht dur ihren Namen lautenden oder rechtsgültig auf sie über⸗ gegangenen Quittungsbogen, und bevolimächtigte Mit- glieder durch gleichzeitige Abgabe ihrer Vollmacht, an den drei der , , voraufgehenden Tagen in dem Geschästslokale der Gesellschaft, Domstraße Nr. 791, sich zu legitimiren haben und daselbst auch die Ein iris- und Stimmlarten in Empfang nehmen können. Da selbst kann ausnahmsweise für Auswärtige auch noch an dem Tage der Versammlung, jedoch nur bis zum Beginn derselben, die Legitimationsführung und Entgegennahme der Stimmlarten erfolgen.

Um der Deposition der zur Legitimation präsentirten Quittungsbogen überhoben zu sein, werden solche mit einem rothen Striche durch den Anfangs ⸗Buchstaben derselben (8) bezeichnet werden. .

Die Ausbleibenden werden statutenmäßig durch die Beschlüsse der Erschienenen verpflichtet.

Stettin, den 1. April 1816.

Der Verwaltungs-⸗-Rath der Stargard ⸗Posener Eisenbahn⸗Gesellschasft.

Ludwigshafen -Bexhacher

lsa ij üisenbahn.

Mit Bezugnahme auf unsere Anzeige vom 13ten v. M. nehmen wir die 51e s Einzahlung auf die Ludwigshafen⸗

8 Berbacher Eisenbahn⸗Actien noch 4 2 1 ; bis zum 15. Mai d. J.

à A8 Fl. pr. Sick,, mit Hinzuziehung von 4 P Verzugszinsen, vom 15. April bis zum Tage der Einzahlung gerechnet, an und werden den Be⸗ sitzern in kürzester Zest die Stücke wieder einhändigen.

Berlin, den 16. April 1846.

Birschfeld C Wolff,

Linden Nr. 27.

332 3 ö sel IHubertusbad.

Die Eröffnung des Hubertus bades am Roßtrapp bei Thale unweit Quedlinburg beginnt mit dem 15. Mai d. J. Außer den so lräftigen Soolbädern werden auf Verlangen andere künstliche Bäder mit verabreicht.

Wegen Besorgung der Logis wird ergebenst gebeten, sich gefälligst an Herrmann Daude in Thale, we⸗ gen Auskunft über das Bad selbst aber an den De. Medic. Herrn Schwalbe zu Quedlinburg zu ver-= wenden. ; .

Thale bei Quedlinburg, den 14. April 1846.

Der Guts ⸗Förster Dau de.

Vorlegung der auf

Citeraris⸗ che Anzeigen.

In vor Nicolaischen Buchhand⸗ lung in Berlin, Brüderstraße Ni. 13,

ist so eben erschienen:

Spekulalive Staatslehre

oder

Philosophie des Rechts

von

Dr. Carl Moriz Kahle,

Docenten bei der philosophischen Fakultät der Universi⸗ tät zu Berlin. Gehestet. 1 Thlr. 20 Sgr. Das vorliegende Wen enthält, nächst einer Geschichte und Kritik, die Grundlegung der Philosophie des Rechts

1328

im Zusammenhange mil der ersten Idee und den ethi⸗

schen Hauptbegriffen demunächst die Anwendung der hieraus folgenden Grundsätze theils auf das Puvat- und Strafrecht, theils auf das höhere Staats-, Staats⸗ sormen⸗ und Formungs⸗, kurz auf das gesammte Ver⸗ nunst⸗Recht mit Vermeidung alles Hyper- Abstrakten in Jedem zugänglicher Wendung der Rede geschrieben.

Von demselben Verfasser erschien 1845 in der

Vossischen Sortiments⸗Buchhandlung (J. Strikfer):

Darstellung und Kritit der Hegelschen Rechtsphilosophie. Geh. 165 Sgr.

Bei G. Mayer in Leipzig ist eben erschienen und vothiz bei E. S. Schroeder,

0 Buch- und Kunsthändler, Unter den Linden 23:

13331 Die Gemein de⸗ Ver fassung der östlichen Provinzen des Preußischen Staates und der Rhein⸗Provinz von L. Buhl. gr. 8. geh. Preis 156 Sgr.

,

Johann Maria Farina,

1324 b] ältester Destillateur des echten

Cölni schen Wassers in COkELN .. Jülichs-Platz No. 4,

Lieferant mehrerer Höfe, macht hiermit die ergebene Anzeige, daß er die bevor- stehende Leipziger Jubilate⸗Messe bezieht. Sein Lager daselbst ist Grimmasche Straße Nr. 36 (Selliers Hof).

Da sich in letzterer Zeit mehrere Eau dle Colagne- Fabriken etablirt haben, die sich mielir gder minder rechtlich meines Namens bedienen, so hitte ich um, genaue Aufgabe meiner Adresse unter Beifägung des Domizils und der Haus-

nummer.

317 b lire g e gegen Frankfurt a. d. Oder. Am Wilhelmé⸗Platz Nr. Z in der freguentesten Gegend hie siger Stadt ist das Lokal, in welchem der Kaufmann Hr. Friedr. Ferd. Grabow seit 11Jahren ein lebhaftes Material- und Ita⸗ lie nerwaaren⸗Geschäft betreibt, vom 1. April 1847 an anderweitig zu vermiethen. Nähere Auskunft giebt Wilhelm Paetzel in Frankfurt a. O.

323 b z . Anzeige.

Die seit vielen Jahren alljährlich vom Auslande an den Unterzeichneten gelangten Anfragen und Aufträge für Vieheinkäufe in hiesigem und dem benachbarten Kanton Freiburg mußte er wegen anderweitigen Ge⸗ schäften meistens unberüchsichtigt lassen oder sie Jemand anderem zur Aussührung überragen; allein im letzten Falle enssprach die Ausführung nicht immer seinen Wünschen und Erwartungen.

Die sowohl im Preise als in der Auswahl (dul. tät) so sehr verschiedenen Vieheinkäuse, wie sie hien, n sonders durch ausländische unbelannte Käufer, ost g schehen, müssen nothwendig zur Folge haben, daß aut sehr verschiedene Urtheile über das hiesige Vieh u den Viehhand l vom Auslande abgegeben werden.

Um einerseiss die Reputation des Schweizerviehn die ihm in mehrfacher Beziehung gebührt, ö erhallen andererseits die HH. Einkäufer sicher zu stellen, daß diejenige Qualität Viehes, die sie wünschen, erhah und dabei währschaft und redlich bedient wenn hat der Unterzeichnete die Vorsorge geiroffen, daß By stellungen, die sernerhin wie bisher an ihn gelangen, pünkilich u. gewissenhaft unter seiner Lei⸗ tung und Garantie ausgeführt werden. Diesn Vor sorge glaubt er um so sscherer entsprechen zu fön⸗ nen, als er die Gegenden der Schweiz, namentlich in den Kantonen Bern und t e, wo die beste Uech⸗ zucht betrieben wird, auch die Ragen und Pneist des Viehes genau kennt. ö .

Zur Verwirklichung der Vieheinkäufe würden folgende Verpflichtungen und Bedingungen gestellt:

1) Der nierzeichneie verspricht den HY. Fäusem wenn sie es vorziehen, die Einkäufe hier selbs⸗ en,, die nöthige Anleitung und Mithülfe di zu geben.

2) Bessellungen, die an ihn zur Verwirklichung ge langen, sollen getreu nach. den obigen Grundsäßn ver wirklicht werden.

3) Die HH. Kommissions Geber lönnen die für du Einkauf nöthigen Gelder entweder in einer A weisung oder baar in ein hiesiges Banquierhau deponiten. Diese Gelder sollen jedoch unberühn bleiben, bis die Vieheinläufe verwirklicht sind. Wird nur Anleitung und Mithülfe zu den Vieh—⸗ Einkäufen verlangt, so übernehmen die HH. Käu—

ser alle auf dieselben bezüglichen Mulosten und ho⸗

noriren die sie begleitende Person nach vorheriger Uebereinkunft. ö Wenn hingegen die Besorgung der Einläufe dem unterzeichneten übertragen wird, so bezahlen die HH. Kommissions⸗Geber ein zu bestimmendes Pra zent per Stück oder per Summe, die darauf ver wvendet wird. Alle Unkosten (besondere Auslagen z. B. für Beschläg des Viehes 2. vorbehallen werden in diesem Falle von hier aus so lange stritten, bis der Tranaport Vieh zum Abmäast vereinigt ist. Von da an zählen die Kosten an Rechnung der Ho. Kommissions Geber, unter d bestimmten Zusicherung jedoch, daß ihre Interess eben so sorgfältig gewahrt werden sollen, als win sie von hier aus bestritten werden müssen. Ueber die bezogenen Gelder soll getreue Rechnum entweder an das Haus, in weschem sie erhohy worden, oder an die HH. Kommissions-Geber ses abgelegt werden. ie vortheilhafteste Zeit der Vieh Einkäufe in den hiesigen Gegenden bleibt immer der Amnsanz des Frühlings, vorzüglich aber des Herbstes, M= Bestellungen müßten deshalb auch, wenn st nl Vortheil für die HH. Kommissions- Geber aucht= führt werden sollen, vor Ablauf der Monat Matz und August gegeben werden.

Das hiesige bekannte Banquierhaus „Lu dwih Fried. Sch mid“ hat die Geneigiheit autgessst chen, allfällige nähere Auskunft entweder unmühtltm oder durch Vermittelung der Herren Gebrüder Schit— ler in Berlin zu geben.

Bern, im Januar 1846.

M. Anh er, Professor der Thierheillm

1329 Aus dem Nachlasse des fürgewesenen pr agen l demie Direliorgs Joseph. Bergler is Sammlung schätz barer Kup ferst iche Ju, Handzeichnungen (unter den letzteren 2 On sten von Raphael in den Bessz ber zu Prag in e isten Haupivsertels wohnenden Beanntenwöistwe slüh, zisla Anighofer gedichen, welche selbe eniweder in gn zen oder partieweise zu veräußern willens ist. Diejenigen, welche diese Kunstsammlung i

welche mit dem 8. Mai l. J. in das Haus in n in der Herrngasse ilten Haupfdiertels übensie beln vi

Prag, am 31. März 1846. Franzis ka An ig hoft⸗

Berlin, Sonntag den 191 April

gatlicher Theil. . Berlin. Königl. Kabineis-Ordres, und Publications- HYatent.· Ernennung in der Armee. Po sen. Kabincis· 'idre in Betreff der süngsten Truppen⸗Vewegungen. ; Deutsche Bundesstaaten. Königreich Sach sen. Landtag. aönigreich Hannover. Beglückwünschung der Kronprüagessin. hetzogthum Holstein. Erleichterung bei Waaren-⸗Versendangen. Luswande rungen.

Desterreichische Monarchie. Kaiserl. Erlaß und sädtishe Ehren- nelgung in Folge der neulichen geln en Unruhen. : grntreich. Paris. Der Finanz -Minister in der Budgets⸗Mumis⸗

jim = Ankunft des Fürsten von Musignano. Vorlesung C. 8. Rmischtes. Schreiben aus Paris. (Verhandlungen der Depnien ier die Marine.)

greßbritanien und Irland. London. Loid Aberdten's dro⸗ hende Note über die griechischen Finanzen. Vermischtes.

Belgien. Brüssel. Erhaltung der Ruhe in Gent. Handels- und Gewerbe- Vereine. Dit neue Convention mit Frankreich. Die Uni= versität Lüttich.

Schweiz. Kanton Genf. Großraths, Wahlen.

Spanien. Schreiben aus Paris. (Die Veranlassung zum Stuize des General Narvacz; Aufstand in Galizien.)

Handels⸗ und Börsen⸗Nachrichten. Berlin. Börsk.

Königl. Opernhaus. (Lucrezia Borgia“) Königsstädtisches Theater. (Der antesische Brunnen /“) J gostädtisch heater

J

Amtlicher Theil.

ke: Majestät der König haben Allergnädigst geruht: Dem General⸗Lieutenant von Wedell, Commandeur der ten Hüiston, den Rothen Adler · Orden erster Klasse mit Eichenlaub zu

leihen; Den bisherigen Ober⸗Zoll⸗Inspeltor, Kammergerichts⸗Assessor Fein le e er zum eg run e erf 6 f z Die Seitens des Bischofes von Paderborn erfolgte Ernennung a geistlichen Raths Wagm uth zum Mitgliede des Domkapitels Padeiborn; und Die Beförderung des Pfarrers und Dechanten, Nicolaus WRller zu Simmern, zum Ehren ⸗Domherrn bei der athedral· ih zu Trier landesherrlich zu genehmigen; so wie Dem Arzte bei der Straf⸗-Anstalt zu Insterburg, Dr. Si ehr, Charakter als Sanitäts⸗Rath zu verleihen.

Angekommen: Der General⸗-Major und Inspecteur der hien Artillerie⸗Inspection, von Jenichen, von .

Der General⸗Major und Commandeur der 16ten Infanterie⸗ shiigede, von Wussow, von Koblenz.

Abgereist: Der General-Major und Remonte⸗Inspecteur, Eitin von Kaminski, nach Treptow a. R.

1st

Berlin, den 18. April 1846.

gaéchenle fand die feierliche Beiseßung der hohen Leiche Ihrer öhiglichen Hoheit der Prinzessin Gemahlin des Prinzen Wiühelm pon Preußen, geborenen Prinzessin von Hessen⸗ Homburg, nach Maß⸗ be des darüber erschienẽ nen Reglements statt.

. Nachdem Se. Majestät der ÄAönig, Ihre Majestät die Königin, n hohen Leidtragenden und die anderen Prinzen und Prinzessinnen s Königlichen Hauses, Königl. Hoheiten, die von dem Ober ⸗Hof⸗ hediger Ehrenberg in dem Ehronzimmer des Königlichen Schlosses m Sarge gesprochene Rede angehört hatten, begaben Sich Ihre

ajestäten der König und die stönigin, die Kronprinzessin von Bayern, e Prinzessin Karl von Hessen und bei Rhein und die Prinzessinnen

des Königlichen Hauses, Königl. Heheihen, in die Domkirche und er= warteten daselbst die Anlunst des Zages.

Se. Majestät der König gingen dem Sarge bis vor den Ein— gang der Kirche entgegen und geleiteten 2 während der Chor das Lied: „Jesus meine Zuversscht“ anstimmte, bis vor den Altar, worauf der Gottesdienst nach der Kirchen-Agende, eine Rede von dem Hof- und Domprediger Strauß gehalten, der Sarg einge⸗ segnet und mit dem Liede: „Ich habe nun den Grund gefunden, der meinen Anker ewig hält“, die Feierlichkeit beschlossen wurde.

Uichtamtlicher Theil.

Inland.

Berlin, 18. April. Se. Majestät der König haben Aller⸗ gnädigst geruht, dem Geheimen Ober- Finiazrathe von Viebahn die Anlegung des ihm verliehenen Ritterkreuzes des Königlich bayeri⸗ schen Civil⸗Verdienst⸗Ordens; so wie dem Matrosen Friedrich Kniep zu Born, Kreis Franzburg, die Anlegung der ihm verliehenen König ,, , ngen Verdienst⸗Medaille für Rettung aus Gefahr, zu ge⸗

en. t

„Berlin, 18. April. Die in bem heute ausgegebenen 10ten Stück der Gese h Sammiimnen erih e ree Allerhöchste Kabinets - Ordre, die Ausdehnung der bisherigen Wäirlfamkeit der Bank und die ser= . Ausgabe von Banknoten Seitens verselben betreffend, lautet wie olgt: .

„Da Ich es als nothwendig anerkenne, die Bank zu einer dem zunehmenden Handels? und Gewerbeverkehr angemessenen Ausdehnung ihrer bisherigen Wirksamkeit in den Stand zu setzen, so wie die er⸗ forderlichen Einleitungen zu treffen, daß diefer Zweck in noch größe. ren. Maße durch Beiheiligung von Privatpersonen, sowohl in der Hauptstadt als in den Provinzen, bei den Geschäften der Bank erreicht werde, so will Ich nach Ihrem in dem Perichie des Staats-Mini- steriunis vom 151en v. M. befürworteten Antrage vom 19. März v. J. die der Bank in dem Stiftungs⸗Reglemeut vom 29. Oktober 1766 verliehene, seit Erlaß der Ordre vom 5. Dezember 1836 (Gesetz⸗ Sammlung S. 318) nicht ausgeübte Befugniß zur Ausgabe von Banknoten unter nachsteßenden Modalitäten wieder in Kraft treten lassen: 1) Es soll der Bank gestattet sein, auf dem Wege und nach dem Vebürfniß des reglementomäßige. n Bankverkehre Noten in Apoint von 25 Rthlr., 509 Rihlr., 100 Rthlr. und 500 Nthlr. bis zum Be⸗ trage von zehn Millionen Thalern auszugeben. 7 Von dem Ge— sammt-Betrage der im Umlaufe befindlichen Banknoten muß bei den Banklassen, außer den zu den übrigen Bankgeschäften erforderlichen

Silberbarren, ein Drittheil mindestens in diskontirten Wechseln und der ö in Lombardforderungen mit bankmäßigen Unterpfändern vorhanden sein. 3) Die Banknoten sollen bei der Haupt⸗Bankkasse zu Berlin zu jeder Zeit, bei den Provinzial⸗Bank⸗Comtoirs aber, fo weit es deren jedesmalige Baarbestände und Geldbedürfnisse gestatten, gegen baares Geld umgetauscht, auch in allen Staatskassen statt baa= ren Geldes, insbesondere statt Kassen⸗Anweisungen, in Zahlung an genommen werden. 4 Ueber die Befolgung der Bestimmung zu 2 hat der Chef der Bank bei eigener Veraniwortung zu wachen. Außer- dem ist derselbe verpflichtet, dem nach 5. 6 der Verordnung vom 3. No⸗ vember 1817 (Ges. Samml. S. 295) init der Ober⸗Aufsicht über die Bank beauftragten Kuratorium, welches gegenwärtig aus dem ersten Präsi⸗ denten des Staagts⸗Raths, General der Infanterie und Gouverneur von Berlin, Freiherrn von Müffling, dem Staats- und Justiz⸗Minister Uhden und dem Wirklichen Geheimen Ober⸗Justizrath und Direktor

Banknoten und der dafür vorhandenen Deckungsmittel, so wie des gesammten übrigen Bank-Vermögens, nachzuweisen. Bei Prufung

bestehende Kommisston der Ober-Nechnungs⸗- Kammer zuzuziehen.

Baarsonds und Effekten, jederzeit ein Drittheil in baarem Gelde oder

von Düesberg, besteht, vierteljährlich den Betrag der umlaufenden

dieser . ist die zur Revisson der Rechnungen der Bank

1846.

5) Die Bank hat im Anfange jeben Jabres einen Status ihres Ver⸗ mögens und außerdem, vorläufig vierteljährlich, eine Uebersicht des Betrages der umlaufenden Banknoten, der in den Bankkassen vorhan- denen baaren Bestände, Kassenanweisungen und Silberbarren und der in öffentlichen Essekten oder in diekontirken und angekauften Wechseln oder gegen Unterpfand belegten Summen öffentlich bekannt zu machen. 6) Um die durch die Ordre vom 5. Dezember 1836 bezweckt gleichmäßige Anfertigung der als Geldzeichen umlaufenden Papiere und die gleichmäßige Beaussichtigung der Verfälschungen derselben auch in Zulunst zu sichern, beauftrage Ich die Haupt⸗Verwaltung der Staatsschulden mit der Kontrolle über die Anfertigung der Bank⸗ noten, darüber, daß der von Mir auf zehn Millionen Thaler festge etzte Gesammtbetrag der auszugebenden Banknoten nie- mals überschritten werde. Diefe Behörde soll deshalb eine nähere Beschreibung der Banknoten öffentlich bekannt machen und sich dem Umtausche der beschädigten Banknoten, so wie der Versolgung der Versälschungen, in gleichem Umfange, wie ihr solches in Betreff der Kassenanweisungen obliegt, für Rechnung der Bauk unterziehen. Alle

esetzlichen Bestimmungen, welche über die Nachbildung und Verfäl= chung der Kassen⸗Anweisungen, über die Verbreitung falscher Kasfen⸗ Anweisungen und über die Üntersuchung und Bestrafung dieser Ber⸗ brechen ergangen sind, finden auch auf bie Banknoten Anwendung. 7) Im Uebrigen bleibt es bei den Bestimmungen des Bank⸗Regle⸗ mente vom 29. Oktober 1766 und der Verordunng über die Ver— hältnisse der Bank vom 3. November 1817. Indem Iih Ihnen die zur Ausführung Meiner vorstehenden Bestimmungen ersorderlichen weiteren Einleitungen überlasse, empfehle Ich Ihnen, der Beförbe⸗ rung des Bankverkehrs in den Provinzen Ihre besondere Aufmerk⸗ samkeit zu widmen und dafür, so weit es erforderlich ist, durch Ver⸗ mehrung der Provinzial⸗Bank⸗Comtoirs zu sorgen. Uebrigens will Ich, so bald wie möglich, Ihren Voischlägen wegen der Eingangs er⸗ wähnten Erweiterung der Wirksamkeit der Bank durch Betheiligung von Privatpersonen bei derselben 4 Dieser Mein Be⸗ fehl ist durch die Gesetz⸗Sammlung bekannt zu machen.

Berlin, den 11. April 1846. gried . edrich Wilhelm. An den Staats⸗Minister Rother.“ 3

Nachstehende anderweite Allerhöchste Ordre vom 11ten d. M. wird hierdurch ebenfalls zur öffentlichen Kenntniß gebracht. Am 14. April 1846. . ö Der Geheime Staats-⸗Minister und Chef der Bank. Roth er.

Mit Bezug auf Meinen heutigen Befehl, die Verhältnisse ber Haupt⸗Bank und die Ausgabe von Bank⸗Noten 2 be⸗ treffend, mache Ich Ihnen bekannt, daß Ich außer der darin aus⸗ g mn künftigen Betheiligung von Priwatpersonen bei den Ge— chäften der Haupt⸗Bank auch die Errichtung von Privat⸗Banlen in den Provinzen durch Gesellschaften mit vereinigten Fonds, bei soli⸗ darischer Verhaftung aller Theilnehmer, überhaupt aber unter den zur Sicherstellung der Staats ⸗Bank und des offentlichen Kredits nöthigen Bedingungen zuzulassen beabsichtige. Ich will über die Aus—= führung dieser Ab cht Ihre speziellen e fig? baldmöglichst erwar⸗ ten und beauftrage Sie, diesen Befehl in geeigneter Weise zur öf⸗ fentlichen Kenntniß zu bringen.

Berlin, den 11. April 1846.

(gez) Friedrich Wilhelm. An den Staats⸗Minister Roth er.

Das ebenfalls heute ausgegebene 9te Stück der Gesetzsamm⸗ lung enthält nachstehendes Publications-Patent über den Beschluß der deutschen Bundes-Versammlung vom 19. Juni 1845, wegen Er= weiterung des Schutzes für Werle der Literatur und Kunst gegen Nachdruck und mechanische Vervielfältigung:

„Wir Friedrich Wilhelm, von Gottes Gnaden, König von Preußen ꝛc. ꝛc. Thun kund und fügen hiermit zu wissen:

Königliches Opernhaus.

krezia Borgia. Dlle. Walter: Lucrezia. Herr Eberius; Gennaro.

(Den 17. April.)

z . in unserem Referate über die Leistnng der Dile. Walter als n nin in den Hugenotten erkannten wir das Darstellungs⸗ Talent a Hesangs mittel der Künstlerin im Allgemeinen gebührend an und j ihr nur die Fähigleit ab, diese Mittel überall mit dramatischer 1 tit zur künstlerischen Geltung bringen zu können. War es vor *. . ein Ueberschreiten des Maßes, das wir ihr neulich zum Vorwurf . mußten, so scheint uns Dlle. Walter diesmal als Lucrezia die ga insofern verfehlt zu haben, als sie die Farben zur Ausmalung des lzustellenden Charalters, jents verbrecherischen, fluchbeladenen Weibes, das 163 allein in der, Liebe zu ihrem Sohne eine menschliche

g. Herzens durchblicken läßt, im Ganzen zu matt austrug. Des—

e Leistung, ohne tiefere Eindrücke zu hinterlassen, 6 spurlos

; vermochte das Publikum nicht zu eiwärmen, obgleich einzelne

. gelungen zu nennen waren und wohl Anerkennung verdient

n. ubrigens scheint uns Dlle. Walter, nach tieser Partie zu

j Eelhensger für die Ausführung getragener und lolorirter Gesangs⸗ jenen hen, als für dellamatorische, da die Stimme bel vollem und u . e etwas schwer anspricht und nicht viel Biegsamkeit besihzt. bem Gastel, runde bot auch die Rolle der Ralent ine im Allgemeinen under ig Ane dankbarere Aufgabe, als die Parsie der Lucre zi a. Den narghaäas p dern Eiberins aus Raffa , betrefend, der As Gen. genehm mf en male hier austrat, können wir nur berichten, daß die an= ann bin el des, wie es den Anschein hat, nicht talentlosen jungen jetzt noch g ausgebildei sind, um eine den hirsigen ng hervorbringen zu lönnen. bee n

* ßanze thegtralische Erscheinung in Anstand, Bewe⸗

. 1 piel noch viel zu wünschen. Doch bie Aufführung

X noch von anderen Seitrn Mängel. CLobend zu! eiwäh⸗

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Orsin i; Ersterer befriedigte, wenigstens in musitalischer Beziehung, gan ö Letztere bewegte sich in Männertrachi fast freier, als sonst in , n e Unser Hauptvorwurf trifft aber diesmal das Orchester und deffen Dirigenten 95 en ning), die sich im ersten Atte und am Schlusse der Oper unverzeih= liche Nachlässigkeiien zu Schulden kom]men ließen. Wer und was die Schuld ö Direction, mangelhafte Proben, das wollen und können wir nicht untersuchen, zu bedenken an, wir aber, daß bei österen ähnlichen n Trin wohlerworbene Ruhm unseres Königl. Oichesters auf dem iele steht. 2.

Königsstädtisches Theater.

Der artesische Brunnen, Zauberposse in 4 Abtheilungen von G. Räder. Balthasar: Herr Räder.

(Den 16. April.)

Herr Näder besitzt neben den vortrefflichsten äußeren Gaben ein ent– schiedenes Talent sür die Darstellung der niedrig⸗komischen Rollen und das Genre der wiener Posse insbesondere; es kann nicht fehlen, daß er in die- ser Sphäre überall, siegreich auftreten wird, da er die Lacher auf seiner Seite hat. Wohllaut und Biegsamkeit der Stimme, die er volllommen beherrscht, Geschmeidigkeit und Gewandtheit des Spiels sichern ihm den Beifall, den er schon bei cinem srüheren Besuche hier gefunden und auch diesmal in reichem Maße sich zu erwerben Aussicht hat. Eine der Particen, worin Herr Räder cin bedeuͤtendes Fu⸗ rore n hat, ist die des Purzel in seinem Weltumsegler wider Willen, womit er auch sein bi nehm Gastspiel bei uns eröffnete, und welche bereits früher in diesen Blättern En dit worden ist.

Heute trat derselbe in einem neuen Stücke, dem „artesischen Brunnen“, auf, in welchem wir ihm nicht nur als Haupt · Darsteller, sondern gleichfalls wieder als Autor begegnen. Wir müssen indessen von k sagen, daß die dramatische Productions Fähigkeit des Herrn Räder unter dem Nsoeau seiner Leistüng als ausübender Künsiler steht, eine Behaup⸗

snd ber Goinlh er all Alfonso und Pilt. Bre xendorf ais

tung, die ganz besonders auf das heutige Stück ihre Anwendung

findet.

Nicht daß wir ihm die Formlosigleit der Arbeit zum Vorwurf machen wollten: die Posse kennt keine bindenden äußeren Regeln, verschmäht jede konsequente Farbung und sucht in viel estaltigem Wider⸗ spruch eben durch den Kontrast zu wirken und diese Wirkung nach der einen Seite hin geltend zu machen: Lachen zu erregen. Wir finden hierin den Charakter der Posse par excellence. Aber wodurch soll das Lachen erregt werden, wodurch die aller Schranken enthobene Komi zünden? Durch den Funken des Witzes und vorzüglich durch wahren Humor. Damit ist aber auch für dieses mit Unrecht so vielfach verachtete Genre der Werth der Eisindung zugestanden, welcher so wesentlich die Raimundschen ossen auszeichnet. Wir können Herrn Räder mehrere glückliche Griffe nicht ab⸗ sprechen, im Ganzen aber ist das Wasser seines ariesischen Brunnens nichts weniger als immer kräftig aufsprudelnd, es fließt mitunter eiwas langsam und schleppend dahin, und erst als es zu Eis zu erstarren scheint, treibt es lebendige Strahlen wieder hervor. Es mag wohl sein, daß die eigenthüm⸗ liche Anlage des Wasserwerls die Schuld trägt; Herr Räder hat nämlich ein dreifaches Verdienst bei dem Stück: er ist nicht blos Dichter und Dar⸗ steller, er ist auch techn ischer Erfinder geworden, denn er läßt seinen Brunnen von Artois . mit Grabscheid und Hacke von der lasten⸗ den Decke befreien! Sollte er wirklich bona side seinem bergmännifchen Unternihmen eine so breite Basis gegeben haben? Woher vann freilich der Spiingquell? Vorzüglich die dDüesen ng des wackern Künstlerß und die Achtung vor seinem ausgezeichneten Talente bewegt uns, in kurzen Zügen auf den Inhalt des Stückes selbst einzugehen.

Schalt, ein Berggeist (Mad. Grobecer), nimmt die Gelegenheit wahr, bei der Ablöhnung des montanischen Gnomen Personals vom Be⸗ herrscher der Erdgeister sich die Gnade zu eiflehen, eine Zeit lang die Ober- welt zu besuchen, um hier ein humanes Werk zu thun, ein getrenntes lie- bendes Paar zu vereinen, zugleich aber einige Thoren, die in die Handlung treten, nach Verdienst zu necken; er ist ein junger Rübezahl mit glattem Kinn und viel modern-menschlichen Anlagen, den wir unter mancherlei Ver= kleidungen wiederfinden. Der Rentier Grübelein (Herr Hänsel) hat sich der Verbindung seines Sohnes mit der liebenswürdigen, aber armen Nosalie enigegengestellt, der Sohn ist entflohen, das Mädchen unglücklich; der reicht Age ist von der Idee besessen, einen artesischen Brunnen zu

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