gekanntmachungen. w
Vorladung unbekannter Gläubiger.
Bei dem Konkurs ⸗Verfahren über das Vermögen des Kaufmanns Alex de Laval hier, welcher am gten v. M. verhängt worden, werden die unbekannten Gläubiger desselben hiermit öffentlich vorgeladen, ihre Ansprüche an die Konkursmasse im Termine
am 25. Mai e., Vormittags 10 Uhr, vor dem Assessor v. Eckenbrecher an Gerichtsstelle hier ebührend anzumelden und deren Richtigkeit nachzuwei= 6e und werden ihnen bei persönlicher Behinderung die Justiz⸗Kommissarien Grubitz, Pabst, Jungwirth zu Be⸗ dollmächtigten vorgeschlagen, von welchen sie einen mit Information und Vollmacht versehen können.
Diejenigen, welche sich weder vor noch in dem Ter⸗ mine melden, werden mit allen ihren Anforderungen an die Masse präkludirt, und wird ihnen deshalb gegen die übrigen Kreditoren ein ewiges Stillschweigen auferlegt werden.
Magdeburg, 16. Februar 1846. Königl. Land- und Stadtgericht.
1157 Nothwendiger Verkauf.
Stadtgericht zu Berlin, den 14. November 1845.
Das Vol. 38. No. 2410. des stadtgerichtlichen Hy⸗ polhelenbuchs von der Königsstadt, Stralauer Viertels, verzeichnete, in der Blumensiraße Nr. 44a belegene Tischlermeister Winkelmannsche Grundstück, gerichilich abgeschätzt zu 5374 Thlr. 15 Sgr., soll
am 24. Juni 1846, Vormittags 11 Uhr, an der Gerichtsstelle subhastirt werden. Taye und Hy⸗ pothelenschein sind in der Registratur einzusehen.
1351] Obrigkeitliche Bekanntmachung.
Es wird hiermit zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß der durch unsere Bekanntmachung vom 3. Septem- ber 1845 auf den 1. Mai 1846 zum Verkauf des frü⸗ her Kaufmann Wilckeschen, jetzt Gebrüder Bobeschen, in der Koppenstraße Nr. 34 belegenen Grundstücks, an- gesetzte Termin aufgehoben worden ist.
Berlin, den 20. April 1846. Das Königliche Stadtgericht der hiesigen Nesidenz.
Abtheilung sür Kredit, Subhastations- und Nachlaß Sachen.
(307 Bean ntmachung.
In der reizendsten Gegend des Saalthales, beim Badeort Koesen, eine Meile von Naumburg, an der Halle -Thüringischen Eisenbahn und unmittelbar neben vem nenueingerichteten Badehause, sollen von der Lan⸗ desschule Pforta funfzehn Baustellen in verschiedener Größe von cirea 78 bis 155 (IRuthen, unter der Ver= pflichtung, auf jeder derselben ein Wohnhaus von min⸗ bestens 32 Fuß Länge, 36 Fuß Tiefe und 2 Eigen Höhe zu errichten, zum öffentlichen Verkauf gestellt werden.
Der Licitations · Termin ist auf den 27. Mai d. J., Vormittags 10 Uhr, im Gasthofe zum muthigen Ritter zu Koesen vor dem Unterzeichneten anberaumt. Die Hälfte des gebotenen Kauspreifes ist als Caution für das Gebot im Termin zu deponiren. ö!
Die Zeichnung der Baustellen und die näheren Be⸗ dingungen sind in meinem Bürean hier einzusehen, und könaen? davon gegen Erstattung der Kosten auf Ver⸗ langen Abschrifien ertheilt werden.
Pforta, am 6. April 1846. Im Auftrage des Königl. Provinzial Schul Collegii zu Magdeburg.
Der Königl. Schulhaus Inspeltor ; 39 chwimm er.
ann mmmmrrr,
[6s Edittal--⸗-Ladung.
Auf den Antrag des Kupferschmiedemeisters Johann Christian Rumberg in Dresden wird dessen Bruder, der früher im Städtchen Lanenstein ansässig und wohnhast gewesene Schlossergeselle Johann Gottlob Rum⸗ derg, welcher seit dem Jahre 1815, wo er von russi · schen Truppen mit fortgenommen worden sein soll, gänz-⸗ lich verschollen, oder, dafern derselbe nicht mehr am Leben, dessen eiwanige Kinder, Erben oder Gläubiger Gerichts wegen hierdurch öffentlich vorgeladen,
den 25. Juni 1846 zu rechter Vormittagszeit an gewöhnlicher Gerichtsstelle allhier, entweder in Person oder durch gehörig legiti⸗ mirte Bevollmächtigte, zu erscheinen und bezüglich ihr Erbrecht oder sonstigen Ansprüche anzumelden und so⸗ sort zu bescheinigen, auch nach Befinden mit dem zu bestelienden Rachlaßvertreter dieserhalb rechtlich zu ver⸗ fahren, unter der Verwarnung, daß ansonst der abwe⸗ sende Rumberg für todt, die nicht erschienenen Erben und Gläubiger aber ihrer Rechte und Ansprüche an denselben, so wie der dem Einen oder dem Anderen etwa zustehenden Rechtswohlthat der Wiedereinsetzung in den vorigen Stand, für verlustig werden geachtet werden, sodann aber
den 3. August 1846 der Inrotulation der Akten und deren Versendung nach rechtlichem Erkenntniß, so wie
den 10. September 1846
der Bekanntmachung dieses Erkenntnisses sich zu ge⸗ wärtigen.
Schloß Lauenstein im Königreich Sachsen, am 23. Ja⸗ nuar 1846.
Gräslich Hohenthalsche Gerichte daselbst. Katzer.
(241 b]
Die Actionairs der Preußischen National ⸗Versiche⸗ rungs- Gesellschaft werden nach 5. 51. des Statuts hiermit zur ordentlichen
General ⸗Versammlung am 27. Aprit C.
494 Allgemeiner Anzeiger.
Vormittags 9 Uhr, im hie sigen Bör senhau se ein- eladen. Die Ausbleibenden sind den Beschlüssen der nwesenden unterworfen.
Die Stimmkarten sind gegen Legitimalion auf dem
Büreau unseres Instituts am 24. und 25. April ent ⸗
ctionait ein Abdruck des Geschästs - Abschlusses pro 1845 bereit liegen wird.
Stimmzettel werden auf Grund der Stimmlarten vor der General ⸗Versammlung an Ort und Stelle in den Stunden von 8 bis 9 Uhr verabsolgt, welche zugleich ur Legitimation der am Vor⸗Tage oder am Morgen elbst hier eintreffenden fremden Actionairs bestimmt sind.
Stettin, am 24. März 1846. Der Verwaltungs-Rath der Preuß. National-Versiche⸗ rungs⸗Gesellschaft.
(331 bl Stargard⸗-Posener Eisenbahn. mmm. Bei der Einzahlung der zweiten Rate
für unsere Bahn ist vielseitig von ersten . Zeichnern, welche theilweise Zeichnungen i cedirt haben, der Wunsch auegesprochen, . PDohne Folgen verzögerter Einzahlung eine Rn turze Befristung statifinden zu lassen, um, — was nicht zur Stelle geschehen konnte, — zu ermitteln, ob ihre Cessionarien die Einzahlung geleistet haben, eventueil dieselben hierzu veranlassen zu lönnen, und in dem Falle, daß von denselben die Zah⸗ lung nicht erfolgt, solche ihrerseits zu leisten. ei den obgewalteten, besonderen Umständen fühlen wir uns verpflichtet, die fem Wunsche zu entsprechen, und
werden bechalb in Stettin am 2sten un in Berlin am 29. u. 30. April an früher bekannt gemachter Stelle Einzahlun⸗
2 2 6 gen auf die zweite Rate gegen Zinser stattung von A Sgr. für zu zahlende 100 Thlr. (da die Verzinsung sämmilicher Einschüsse vom 181en d. Mis.
erfolgt) noch annehmen.
Auskunft, ob bereits die betreffende zweite Nate be— richtigt ist, ann dort mündlich oder auch zuvor schrist⸗ lich von uns entgegengenommen werden.
Stestin, den 20. April 1846.
Direktorium der Stargard⸗Posener Eisenbahn⸗Gesellschaft.
Masche. Fraissinet. sPitzschty.
Friedrich Wilhelms Nordbahn.
21 bl Achte Einzahlung. D Die Besitzer von Cer⸗ , , ber Friedrich ilhelms Nordbahn wer⸗ . den hierdurch benachrich= rr, tigt, daß die achte Ein⸗ —— . 7 zahlung von 5 96 nach 22 — lan m, Abrechnung der auf den af bisherigen Einzahlungen hafienden Zinsen von 12 Sgr. mit Thlr. 4.
Berlin, 16. April 1846. Jacobson C Rieß.
Rheinische Eisenbahn⸗ Gesellschaft. Bekanntmachung.
m . Unter Bezugnahme auf W r die 8. Z u z des Sia⸗
tuts wird die dies jäh⸗ * . 2 ö li . . .
2560 6]
rige ordentlich e General⸗ Versamm⸗ lung auf Freitag den 1. Mai C. Vor—
mittags 10 Uhr,
im Saale des Rathhauses zu Köln hierdurch berufen. Nach Inhalt des §. 30 und des durch Beschluß der General- Versammlung vom 13. Mai 1844 abgeänder⸗ ten §. 31 des Status sind nur diejenigen Actiongire zur Ausübung des Stinimrechts in den General -Per⸗ fammlungen befugt, welche ihren Actienbesitz wenigstens vierzehn Tage vor dem Datum gegenwärtiger Bekannt- machung in die Register der I lfu bel uns haben einschreiben lassen und welche sich innerhalb der der General⸗Versammlung vorhergehenden letzten drei Tage durch Vorzeigung der Actien oöder durch eine genügende Bescheinigung, die Bevollmächtigten außerdem durch Einreichung oder Vorzeigung der Vollmacht, bei uns legitimiren, daß der Actienbesitz noch immer so besteht, wie er in den Büchern der Gesellschast eingeschrieben ist. Köln, den 24. Mäiz 1846. Die Direction. Hirte, Spez. Dir. Subst.
egenzunehmen, wo auch vom 12. April an für jeden
1334 p] 6
Gesellschaft für Bergbau und Zinkfabrication zu Stolberg. Die gewöhnliche jährliche General ⸗-Ver⸗ sammlung nden Manus den 25. Mai
d. 23 Morgens 11 Uhr, im Gasthofe zum großen Monarchen bei Herrn G. F. Dremel in Aachen statt, und werden die Herren Actionaire hierzu eingeladen. Aachen, den 20. April 1846. Der Verwaltungs⸗Rath.
Außerordentliche General-Ver⸗ sammlung der Actionaire der Ungarischen Central-Ei—
6 enbahn.
In der am 8. März 8 d. J. abgehaltenen sta⸗ z tutenmäßigen Aten Ge- neral · Versammlung der Actionaire der ang schen Central-⸗Eisenbahn wurde auf Antrag der n enn, Direction eine Umersu⸗ 8 * chungs ⸗ Kommission er- wählt, welche aus Anlaß der in letzterer Zeit verbreiteten Verdächtigungen die Dokumente und Schriften der Unternehmung zu prüfen, eine lokale Besichtigung der ausgeführten Bauten vor- zunehmen und zu entscheiden haben wird, in wie fern die Direction oder einzelne Mitglieder derselben den Statuten gemäß vorgegangen sind, welches Ergebniß in einer außerordenilichen General ⸗Versammlung den Her⸗ ren Actionairen dieser Unternehmung bekannt gemacht werden soll.
Nachdem nun die Arbeiten dieser Untersuchungs⸗Kem-⸗ mission ihrem Ende nahen und die diesfällige Mitthei= lung an die Direction bereits gemacht worden ist, so giebt sich die gefertigte Direction die Ehre, jene 100 meistbetheiligten Herren Actionaire namentlich zu bezeich- nen, welche zu der
2 z5C5S8g * 2 am 17. Mai dieses Jahres in n . statisindenden außcrordentlichen General= Versammlung e,, . und die betreffenden Legiti- mations⸗ Briefe mit Angabe des Versammlungsortes und
der Stunde zugesendet erhalten werden. Die zu verhandelnden Gegenstände sind: Istens Der Bericht der erbetenen Untersuchungs⸗ Kommission, und 2tens Die Direktoren Wahl. Preßburg, den 11. April 1846.
Die Dire tion der ungarischen Central - Eisenbahn.
Namen der stimmberechtigten Herren
Actionaire.
Mayer, L. v.
Montléart, Für st.
. A. v. e dlpach, D.
RNothschild, S. M. Frei⸗ herr v.
Sändor, N. v.
R *
. * . — *
R
Hin n — 0 — 16 . 119
Adler, A. Arnstein C Eskeles. Auer, L. Bargehr, C. v. Bauer, Th. Berg er, L. Edl. v. Biedermann's, H. Söhne. Biedermann, J. sen.
Julius
J. G. C. Eberstein, W. G. Eltan, L. A. Engert, Dr. Epste in, J. Erstenberg, Freiherr v. Erstenberg, Friedrich Feiherr v. Foges, R. Gold schmidt, M. Goldstein, L. G. Götzl, W. Hege düs, L. v. Hegedüs, S. v. Herz, A. C. v. Hirfchfeld C Wolff. Hor schetzty, L. Jacquier C Secu⸗ rius. Kainz, F. Kaiser, J. Kann, A. J. H. Kohnis Caspar Sohn sel. Wwe. Koller, G. Königswarter, M. Ko väts, J. Kuh, L. S. Lackenbacher, E. v. Läm el, S. Landauer, J. Lewitus, J. E. Lewy, E. Lich ienstadt, M. Liebenberg, E. Ntter. v. Liebenberg, L. Rtter. v. Liebenberg C Söhne. Löwenthal, J. J. Rtter. v. Löwenthal, J. M. Mayer, A. Mayer, J. de Alsoö⸗
mon, F. v.
na Simon, G. pitz er, J. prenger, P. W. pringer, M. Stern, M
zi täny, A. v. itäny, B. v. itäny, J. v. itäny, L. J. v.
agGdagGG
e i i i i
2
Qn
Edu ard
S*
8Gg—GdGGG
ö
Tu rri, P.
UlIimann, G.
ullmann, L.
Ullmann, M. v.
Weikersheim, M. H. C Comp.
Wernau, H.
Wertheim, David Comp.
Wertheim, W. Wertheimber, J. Wertheim ber, Ph. Wertheimstein, A.
Edl. v. Wertheim stein, H. Edl. v
Wertheimstein, H. Söhne v. Wertheimstein, L. Edl. v. von Wertheim t ein sel. Sohn. Wiedmann, S. Wiesen burg, A. Würth, L. Edl. v. Zelinka, A. Dr.
Nußbach.
— —
Literarische Anzeigen.
Ausgegeben ist:
hass Janus. Jahrbücher deutscher Gesinnung, Bi und That. herausgegeben von V. A. Hu ber. 1816. 1238 — 176 Hest. Inhalt: Ueber Banken mit Bezug auf die Denz nisse des Tages. — Drei Sterbestunden. — Aug PVoltelcben in Belgien. — Die beiden Adler. = lands Verhältniß zu England. ( Dritter Anil) Zollverrins Fragen Anfang 1816. — Noch einmis s , . — Zur Tageschronik. — Zur neuesm eratur. 9
lvnn
— ———
So eben ist erschienen: an Die Rückkehr, des Verfassers
der Briefe eines Verstorbenen neuestes Wert. Erster Theil: Aegypten. Mit Abbildungen unh 1è Karte. 8. eleg. geh. 2 Thlr. Berlin, Verlag v. Alexander Duntke, Königl. Hosbuchhändler.
—
n ,
I3õ2l ; Bei Unterzeichneten erschien so eben das woll. geirassene Portrait der beliebten Sãingerin
Sgra. Marietta Alboni,
ge zeichnet v. Stein, lithograp li. v. Eecken Preis auf Chin. 2 Thlr. — w. 13 Thlr.
Berlin, Jägerstr. 42. Breslau, Schweiduitzerstr. 8.
Durch Alexander Duncker, Königl. Hosbut⸗ händler in Berlin, ist zu beziehen:
Tavole cranolaogiche e sinerone della
l360] 90 * 0 9 Storia Fiorentina compilate da
Alfredo Reumont.
1 Band gr. A., kartonnirt, Preis 3 Thlr. 25 St. = Dies in irn gedruckte, in italien. Zeitschristen si ünstig beurtheilte Werk enthält eine vollstäudige Du ann. der Florentinisch · Toscanischen Geschichit j zum J. 1840, mit gleich zeitigen reichhaltigen Neben jen der Literär- und Kunstgeschichte von ganz Itdhn und bildet so einen zuverlässigen und bequemen Wa
weiser durch dies umfangreiche Gebiet.
eech gg Thlr. Belohnung.
Nachstehend verzeichnete Engl. Banknoten sind am 15. April d. J. in London abhänden gekommen, und werden diejenigen, denen besagte Effelten präsentirt wer
den, höflichst ersucht, dem Herrn S. Bleich⸗
röder in Berlin hiervon sofort Kennmiß n
eben.
h C J00 ausgestellt vom 2. April 1845 Nr. . l 1. Jag. * 81509. 5731J. A013. 978 sib. O46]. 296512.
27 * 5. 1
3 5. Jan. 1846 M 7. * * 2 März * * April *
1 7) y 1. 8 *
Die nöthigen Schritte sind übrigens bei von England getroffen, und wird vorstehende Belth⸗ nung ganz oder theilweise demjenigen zugesichert, n . die ganze Summe oder einen Theil davon⸗ liefert.
3631 Todes -⸗An zeige.
Den am 17ten d. M. im beinahe vollendenen sch · zigsten Lebensjahre an der Wassersucht, zu der sich zu leßt Brusttrampf und wiederholtes heftiges Dini big gefellt hatte, zu Hersord erfolgten Tod unsctes, ij sen Bruders, des Königl. Majers a. D. Walhan Freiherrn von Blomberg, zeigen wir hierdin allen unseren Verwandten und Freunden ergebens n. Der Thellnahme derselben an unserem durch die in, ren Leiden des , . in den leßten Tagen sein Lebeng noch erhöhten Schmerze sind wir auch ohnt leids · Bezeigungen versichert.
Ngenhausen im Fürstenihum Lippe, den 20. 4 is 6. Julie Fr. v. Blomberg, vormal. Vice / Alhisp . f 6 r.
u dwi egmund Frhr.
. ze , 37 Geheimer Oben⸗ etrungs · Nath a. D. — Augk ir , eg Königlich Win sembergischer Bundestags Gesandter/ 4
Friedrich Frhr. v. Blomberg, gRaiferlich⸗
niglich Sesterreichischer Oberst · Lieutenant.
2 Blombe g
fassungs · Rathes.
Ed. Bote & G. Bock,
der Bal
Abonnement beträgt:
, Chciler der Mianarchie n ahnt n, tions - Gebühr sär den ler u Zeile des Allg. Anzeigers 2 Sgr.
Allgemeine
Preußische Zeitung.
Alle Posl-Anslalten des u- und Aus landes nehmen Gestellung auf dieses Klatt an, sür Gerlin die ea,, der Allg. Preuß
eilung: Friedrichs siraße Nr. 7ꝛ.
Berlin, Sonnabend den 25sen April
1846.
1
Inhalt. In
28 — in Lahore. 4
örse.
E Eeitanien und Irland. Lon don. Das Austreibungs ⸗System in Ftland. Die Opposition gegen die irländische Zwangsbill. — Nähere Riachrichten über Ruhestörungen in Irland.
Niederlande. Aus dem Haag. Begünstigungen holländischer Schiffe in msssschen Däfen. .
X el ien. Brü ssel.
mischtes. Kanton Bern. Die Vorberathungs ⸗ Kommission des Ver=
Schweiz.
Die Ruhe in Galicien wiederhergestellt. — Die en. — Der Verbannungs ⸗Besehl für den Insanten Don Enrique. — ermischtes. — Schreiben aus Paris. ((Die Justände in Galizien und anderen Provinzen.)
,, und Börsen⸗Nachrichten. Berlin. Börsen ⸗ und Marlt⸗ BPericht. ö
Wiedereröffnung der Kammer Sitzungen. — Ver⸗
Spanien. Madrid.
önigl. Schauspielhaus. ( Gottsched und Gellen“.)
—
Amtlicher Theil.
Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht:
Dem evangelischen Pfarrer Piper zu Versmold, Regierungs⸗ hezirls Minden, den Rothen Adler-Hrden vierter Klasse; so wie dem bangelischen Küster und Schullehrer Genz zu Maldewin, Regierungs= zezirks Stettin, und dem stäbtischen Polizei- Diener Jan icke zu
uagermünde das Allgemeine Ehrenzeichen zu verleihen.
*
Der bisherige Land⸗ und Stadigerichts Asessor Schmieding Dorimund ist zum Justiz⸗Kommissarius bei dem Land- und Stadt= . zu Jastrow, mit AÄnweisung seines Wohnsitzes daselbst, bestellt ' en. ;
Dem Orgelbauer Fabian zu Brätz im Regierungs Bezirke pasen ist unter dem 20. April 1846 ein Patent auf eine durch Zeichnung und Beschreibung nachgewiesene , , an den Windladen der Orgeln zur Erleichte⸗ 1 . Spielart, so weit dieselbe für neu und eigenthüm⸗ ich erkannt ist, auf ih Jahre, von . Tage an gerechnet und für den Umfang des punssschen Staats, ertheilt worden.
Angekommen: Se, Extellenz der General- Lieutenant und Tommandeur der 9ten Diviston, von Brand enstein, von Glogau. Abgereist: Der Fürst von Pückler, nach Kottbus.
nichtamtlicher Cheil.
Inland.
(Berlin, 24. April. Das heute ausgegebene 16te Stück des Estiz⸗Ministerial-Blattes enthält folgende allgemeine BVer⸗ ung, die Abstellung der Verzögerungen bel der druten Prüfung kfteserendarien betreffend:
. Bei der dritten Prüfung der Neferendarien entstehen, nach einem Berichte des Vorsitzenden der Immediat⸗Justiz⸗Examinatione⸗ Kommission, dadurch nicht selten Verzögerungen, daß die Vorarbeiten noch nachgeholt werden müssen und die Kandidaten die gestellten Fri= sten und Termine prorogiren. Mit Rücksicht hierauf und damit die Kandidaten von den praͤktischen Beschästigungen und von ihrem bis⸗ herigen Aufenthaltsorte nicht länger als nöthig entfernt bleiben, sieht sich der Justiz Minister zu folgenden näheren Bestimmungen ver⸗ anlaßt: 1) Es wird in Erinnerung gebracht, daß die Vor- bereitung zur dritten Prüfung vollständig beendigt sein muß, bevor die Präsentation zu derselben und die Ueberweisung an die Immediat Examinations ⸗ Kommission ersolgen kann. Die Instructionen, deren Verzeichniß der Kandidat vorlegt, und worunter wenigstens einige sein sollen, in welchen derselbe sich einer Beweisaufnahme unterzogen hat, müssen daher ganz abgeschlossen sein, und der Kandidat muß ausdrücklich erklären, daß er bereit sei, im mündlichen Prüfungs. Termine, sobald er vorgeladen wird, zu er⸗ scheinen, respektive der Bearbeitung der Probe⸗Relationen, wenn er diese erst bei der Immediat⸗Examlnations⸗Kommission anfertigen will, hier zu übernehmen. Fristen zur weiteren Vorbereitung für die Zte Prüfung hat sonach die rn n n r mla e zlenrnuffssh nie zu ertheilen. 2) Die bisher seitens des Justiz⸗-Ministers an die Kan⸗ didaten erlassene Benachrichtigung darüber, daß sie zur dritten Prü- fung nf werden sollen und die Immediat⸗Jusliz⸗Examinations- Kommisston den Auftrag dazu erhalten habe, sällt künftig weg. Die Kommission selbst wird sie von dem erhaltenen Auftrage in Kenntniß setzen und sie damit zur mündlichen Prüfung vorladen oder benach⸗ richtigen, daß ihnen Aften zu Probe-⸗Relationen zugetheilt werden sollen. Erst nachdem dies geschehen, sind sie von den Präsidien der betreffen⸗ den Obergerichte zu entlassen. Hiernach modifizirt sich die Anweisung in dem Restript vom 1. August 1810 Justiz⸗Min isteriglblatt S. 270). 3) Die Immediat⸗ Examinations Kommission bewilligt zur Ablieferung einer von ihr zugetheilten Probe⸗Relation eine Frist von 4 bis 8 Wochen. Wer gu Frist nicht innehält, hat eben so wie derjenige, welcher auf die Vorladung zur mündlichen Prüfung in dem bestimmten Termine ausbleibt, zu erwarten, daß er auf 3 Monate zurückgesetzt wird, das heißt, erst nach 3 Monaten neue Alten oder einen neuen Termin erhält. Ausnahmen hiervon werden nur auf be—⸗ sonders motivirte Anträge Seitens des Justiz⸗Ministers gestattet. H Der der Examinations ⸗Kommission gewordene Auftrag zur Prü-=
arg erlischt ganz, wenn der Kandbbat nicht binnen 6 Monaten oder, ofern ver Auftrag die Zutheilung von Probe- Relotionen neben dem
mündlichen Examen umfaßt, nichk binnen Jahresfrist, vom der Benachrichtigung, zu 2 oben, an gerechnet, bie Prüfung zurücgelegt hat. Berselbe wird dann an das betreffende Obergericht zurücgewiesen, hat die Examinations- Gebühren nach Maßgabe der der Kommission schon entstandenen Arbeit zu eutrichten und kann nur eben so wie ein in der Prüfung nicht Bestandener jedenfalls erst nach mehrmo⸗ natlicher, anderweitiger praktischer Beschäftigung wieder zugelassen werden. 5) Uebrigens wird die Immediat⸗Examinations⸗Kommissson der Verzögerungen, die sich ein Kandidat zu Schulden kommen läßt, in dem Bericht über den Ausfall der Prüfung Erwähnung thun, und der Justiz⸗Minister behält sich deren sonst geeignete Rüge in jedem speziellen Falle vor. Berlin, den 9. April 1846. Der , nn, h den.“ An das Königliche Kammergericht und sämmiliche Königliche Ober · Landesgerichte.
Berlin, 24. April. In der Nr. 95 der im Verlage der Vos⸗ sischen Erben erscheinenden Zeitung befindet sich ein Artikel aus Rün ster vom 15ten d. M., worin aus Veranlassung der daselbst siattgefundenen Entweichung des Königlichen Bank- Beamten Bac⸗ meister erzählt wird:
„daß vor mehreren Jahren der Kasstrer der General-Staats⸗Kasse mit mehreren 100,000 Rthlrn. durchgegangen sei.“ Wir sind ermächtigt, zu erklären, daß diese ganze Erzählung von An- fang bis zu Ende eine völlige Erdichtung ist, und überlassen hiernach dem Publikum die Würdigung solcher Zeitungs⸗Korrespondenten, welche sich nicht scheuen, dergleichen Mittheilungen in unverkennbarer Absicht zu erfinden und mit frecher Stirn zu verbreiten.
Deutsche Gundesstaaten.
Königreich Sachsen. In der Sitzung der ersten Kammer vom 20. April befand sich auf der Registrande eine Eingabe des Domdechant
Dittrich, in welcher sich derselbe beschwerte, daß seine in der Kammer ge⸗ sprochenen Reden in den Mittheilungen, welche die Leipziger Zeitung von den Verhandlungen des Landtags giebt, entstellt worden seien, und die Bitte aussprach, das Direltorium möge Vorsorge treffen, daß die für die Leipziger Zeitung versaßten Auszüge aus den Kammer⸗Verhandlungen vor dem Abdruck den betreffenden Rednern zur Einsicht vorgelegt würden. Präsident von Carlo witz: „Ob sich der Herr Delan mit . beschwert habe oder nicht, müsse er dahingestellt sein lassen; so gewiß es aber wün- schenswerth sei, daß die Veihandlungen in den Berichten der Leipziget Zeitung der Wahrheit getreu wiedergegeben würden, eben so gewiß . es, daß über diese Mittheilungen weder das Direktorium noch die Khammtr zu verfügen habe, indem dieselben, wie sie in der Leipziger Zeitung zu ersehen sind, lediglich Sache der Staats- Negicrung seien . Insofern daher die vorliegende Eingabe an das Direltorium auf einer Verkennung der Ver⸗ hältnisse beruhe, müsse das Direktorium vorschlagen, die Eingabe beizulegen, wobei es dem Herrn Delan jedoch unbenommen bleibe, sich unmittel- bar an die Staalg-⸗Regierung zu wenden.“ Vice⸗Präsident von Friesenz „Ich stimme dem Antrage des Direktoriums ganz bei, weil es allerdings egründet ist, daß die Auszüge aus den Landiags⸗Verhandlungen, welche fn der Leipzigee Zeitung gegeben werden, blos unter der Aussicht der ,, stehen und daher von Seiten der Kammer dem Antrage des Herrn Dekan nicht statigegeben werden kann. Doch erlaube ich mir 2 Beziehung auf diese Angelegenheit noch Einiges zu erwähnen, So viel ich diese lee l, . beobachlet habe, kann ich versichern, daß sie ausgezeich- net gut, wahrhelgetreu und in kritischwohldurchdachtem Auszuge das wie dergeben, was hier verhandelt worden ist. Auch liest das Publikum diesel ben lieber, als die Mittheilungen, welche nach den hen og aj sis chen Nieder- schristen gedruckt werden, weil sie lürzer sind, nur das auf die Sache selbst Vezüglicht enthalten und diejenigen, welche nicht die wöõrilichen Mittheilun · gen felbst lesen wollen, mehr bestiedigen. Ich kann daher mit dieser Art der Auszüge nur meine . aussprechen. Allein wenn ein Kammer- Mitglied versichen, daß seine Reren enistellt worden seien, glaube ich doch, daß wir vieser Angabe Glauben schenken müssen, da schon nach einer allgemeinen Rechtgregel Jeder der beste Ausleger feiner eigenen Worte ist.
ch kann versichern, daß ich bei manchen Reden hier unten im Saale au- erordenllich gefpannt sein muß, um sie zu verstehen, um wie viel schweren mögen sie auf ken Tribünen zu verstehen sein. Nehmen Sie dazu, daß der Inhalt einer Rede beim ersten Anhören schwer aufzufassen n a ist eg fehr verzeihlich und leicht zu glauben, daß eine einzelne Aeußerung nicht treu 6 werde. Nun ß es schon schwer, aus einer Rede überhaupt einen treuen Auszug zu geben, 16 viel schwerer aber aus einer Rede, die man nicht ganz verstandtn hat. aher muß ich unbedingt glauben, daß der Beschwerdeführer sich mit Necht beschwert hat. Viese An ele- genheit veranlaßt mich, den Wunsch guogusprechen, daß die Aus- züge in der Leipziger Zeilung mit der größten Sorgfalt mitge⸗ ihäilt werden möchten, und daß die Staats-⸗Regierung denselben ihre te
Ausmertsamteit zuwenden möge. Wie ich schoͤn ermähnt habe, sind diese Mum w d er, . als diejenigen, welche nach den stenographischen Niederschristen gedruckt werden; sie erscheinen früher, werden mehr gelesen und haben, da sie unter der Autorität der Regierung stehen, im ihlie n halboffiziellen Glauben.“ Der Staats⸗Minister von Falken stein: „Ich erlaube mir, das Wort zu ergreisen, ohne jedoch auf den vorliegenden Fal, der mir nicht näher brlannm geworden lst, einzugehen. Die Zwe- mäßigkeit der Auszüge, welche in der Leipziger Fg über die Kammer- Verhandlungen gegeben werden, ist wiederholt anerkannt worden. Wenn aber bemerlt wurde, daß sie unter Einfluß und Autorität der Regie ⸗ rung ständen und insosern als ofsiziell oder halboffiziell betrachtet wür = den, muß ich erklären, daß die Regierung keinen, weder direkten noch in- dirciten Antheil an der Abfassung dieser Berichte nimmt, auch schwerli Zeit dazu haben würde, da die Berichte schon in den ersten Tagen na der Kammer -⸗Veihandlung erscheinen. Vielmehr besteht der ganze Antheil der Regierung an diesen Berichten lediglich darin, daß sie den betreffenden, nach der bisherigen Erfahrung dazu vorzüglich befaͤhigten Männern gestat⸗ tet, diese Auszüge zu machen, um das Publitum von dem Haupt - Inhalte der La idtags⸗ Verhandlungen in Kenntniß zu setzen. Vollkommen einverstan⸗ den bin mit dem Wunsche, daß diese Berichte so streng wie möglich der Wahrheit gemäß abgefaßt werden möchten, doch ist wohl nach den eigenen Worten des vori. en Redners anzunehmen, daß dies auch bisher so viel ihunlich geschehen sei.“ ekan Dittrich: „Ich muß bellagen, daß ich das Direltorium und die Kammer mit meiner Eingabe belästigt habe, hoffe aber, Entschuldigung zu finden, da mir unbewußt war, daß der Verfasser der Auszüge zu dem Di- rektorium in keiner Beziehung steht. Ich bin nun an die Staatsregierung gewiesen worden; alleln auch hier werde ich nichts effeltuiren, da der Herr Minister erklärt hat, daß die Ftegierung keinen Einstuß auf die Abfassung jener Auszüge habe. Wird mir gar keine Hülfe, so bleibt mir nichts übrig, als lünstig nicht mehr zu sprechen, denn ich würde jedesmal Entstellun meiner Reden fürchten müssen. Habe ich in der Kammer eine lange Rede 3 . ien, so hat der Berichterstaier blos gesagt; hier hai der Dekan eine längere Rede gehalten; habe ich kirchliche Sätze angeführt, so ist entweder das 3 eil von dem, was ich sagte, oder eiwas Lächerliches und Albernes berichtet worden; neulich bei den Verhandlungen über die Uehergriffe der kathelischen Geistlichkeit sind sogar offenbare Unrichtigkeiten berichtei worben. Ich habe das den ganzen Winter hindurch ertragen, da es aber so arg wurde, er⸗
— —— — — — — ———
1 0 m m mmm mm,,
Königliches Schauspielhaus.
Gonsched und Gellert, Charakter-Lustspiel in 5 Ab- teilungen von Laube.
(Den 23. April.)
wulf heutige Abend brachte uns das so lange erwartete neue Laͤubesche ö * auf dessen Aufführung wir schon geglaubt hatten ganz Verzicht ah 1 müssen, und das nun durch eine günstige Wendung der Umstände * n das Lampenlicht unserer Bühne erblickk hat. Mil Freuden neh- ihr unter dem vielen Fremden die Gewährung jeder Frucht der ein- . Muse enigegen, und schon aus diesem Grunde mußte die ver- * ufführung eines deutschen Originalwerles uns zur Genugthuung * wie sie andererseits unsere lebhaste Spannung anregte. Das 3 is eigentich bios eine dramainsrte Episode dus der Geschichte ginn gt ie während des siebenjäbrigen Krieges, und wir haben i ie Ausdehnung des Gegenstandes auf fünf Alte auszuseßz en, wäh- * elbe, wie er vorliegt, zum Vortheil des Stüc sehr wohl in zwei . hätte zusammengediäng! werden fönnen. ssa . wir die unter den gegenwärtigen veutschen Bühnen-Verhält= fen ig e e ff Wahl (ines vaterländischen Stoß anschlagen feln. o wenig glücklich ist jedoch die engere Wahl vieses Stoffes aus- . enn welches Inieresse kann uns der pedannische, dünkelvolle, in ön ihnen lei befangene Professor Gotisched bieien, das es rechtfertigte, van . 5 auf der Bühne verewigen zu wollen? Und was hie . em krhischen Senior der Philosophen - Fakultät in dem Lust= inne . Theilnahme? Sind es interefsante Situationen, Verwil- Thaten? Wir hören und hören, und harren vergebens auf einen
belebenden Hauch in der Windstille dieser fünf Akte. Wir wollen Hand- lung, wir sehen keine; wir sehnen uns nach den versprochenen Charak- teren, wir sehen keine; wir erwarten die Schürzung eines Knotens, einer Intrigue, es kommt keine. Statt dessen dellamirt Gottsch ed, deklamirt Gelkert, dellamirt Herr von Rothenhgin (Cato), dellamirt Seyd itz, und reden sie etwa Lie Sprache ihrer Zeit? Nein, sie ergehen sich aber · mals in den Stichworten von heute, obgleich sich Ro thenhain ausdrück lich vagegen verwahrt, mit den „beliebten Stichworten des Tages eiwas gemein zu haben. Welches waren denn aber die Siich⸗ worte con dam als, und wer dachte ernstlich an ein einiges Deutschland zur Zeit Gottsched's und Gellert's? Der Schriststeller von Takt muß nothwendig diesen wohlfeilen Stichwort - Apparat ganz bei Seite werfen, da er ihn heute beim gebildeten Publikum fast in Mißkiedit bringen lann. — Ein Eulenspiegel von Bedienten, den die Oekonomie des Sticks den größeren Theil . hindurch nicht entbehren zu lönnen scheint, muß uns durch feine faden Späße für die bleibt es unbegreiflich, wie der starrsinnige, puristische Gottsched diesen Hans- wurst in seinem eigenen Hause dulden konnte, und durch welche Qualitäten der widerfpenstige, höhnische, dummdreiste Gesell sich die Gunst der gelehrten Frau Golisched erwerben lonnie. Eine ehemalige Dienerin des Hauses, die, dem Juge ihres Herzeng folgend, den Preußen als Marketenderin gefolgt sst, schen wir nachher sans gene bei Gottsched's wieder ab- und zulaufen, ohne zu wissen, waz sie eigentlich soll. Diese Bedienten · Wirthschaft währt durch drei Akte, und dann geht es an die salbungs vollen Declamatio nen.
Der Verlauf des Lustspiels ist kurz der: Der General Sey dliß hat unter dem Vorwande der Krie der leipziger Universität einen Besehl zugefertigt, welcher die Lehrfreihein be⸗ droht, und die philosophische Faluliät, ihr Senior Gotts ched voran, legt
Langeweile entschädigen; dabei
S-ümstände und der allgemeinen Aufregung
gegen diesen Eingriff in ihre Rechte eine Protestation ein. Eine andere ihr def Ainmuthung, die politische Presse streng zu überwachen und nament- lich den Verfasser einer sehr gefährlichen Schrist politischen Inhalts zu er= mitteln, wird auf die nämilichẽ Weise entschieden zurückgewiesen. Inzwischen sucht ein durch feine Verbindung mit den Kaiserlichen kompromittirter ita= lienischer Graf Bolza Zufluchi und Schutz im Hause Gotisched s, welcher Letztere zugleich, um die Flucht des Schüblings möglich zu machen, einen Empfehlungsbrief an den General Serbelloni abschickt. Ünterdessen rücken aber die vernichtet geglaubten preußischen Reiter in Leipzig ein, der Gene- ral Seydlitz befiehlt eine kriegsrechtliche Untersuchung wegen der Proteste und des in die Hände seiner Leute gerathenen Briefes, und Goftsched's Haus wird militairisch besetzt. Hier hat sich aber mittlerweile auch die Gräfin von Manteufel mit ihrer liebenswürdigen Tochter eingefunden, so wie deren Geliebter, Derr von Ro th enh a in, welcher nach der Schlacht von Roßbach die Reichsarmee verlassen, seine politische Flu schrift verfaßt hat und sich bei Gotisched durch Gellert als Bedienter unter dem Namen Cato ein- führen läßt. Dem zu ihrer Festnehmung 3a n. Wachimeister wollen die Mãnner sich nicht fügen, er requiriri weitere lfe in der Zwischenzeit aber gelingt es ihm, durch eine Hinterthür des Hauses zu entwischen, und auf Zureden der Familie Gonsched ninimt Gellert den erkannten und verfolgten Grafen Bolz a, so wie den gleichfalls entdeckten Rothenhain, bei sich auf; zu ihm flüchten auch die Familien Gottsched und Manteufel; die Dienerschast aber bat ihren Versteck verplaudert, und man hebt die nr Sippschaft in Gel⸗ lert's Stube auf. as nun folgende Kriegsgericht wird durch den Gene ral Seydlißz selbst abgehalten, der, unter den Auspicien des täglich zu er= wartenden Friedens, milde Urtheile spricht: Graf Bolza erhält das Con- sium abeundi und wird nach Jtallen heimgeschickt, Gottsched kommt mit
einem Verweise davon, Geller wird don dem gerührten Reitergeneral