1846 / 132 p. 2 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

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Prüfung an die Deputation wieder zu überweisen, legte letztere ihn in der solgenden Sitzung vom 8. Mai in nachstehender veränderten Fassung vor: „Bei Widersetzlichkeit mehrerer Personen gegen obrigkeitliche Anordnungen, so wie bei Voksaufläufen oder Zufammenrottirungen, wodurch die öffent⸗ liche Ruhe, Ordnung und Sicherheit der Person oder des Eigenthums ge= stört oder bedroht werden, sind die erforderlichen Maßregeln zunächst von der Ortspolizei⸗ Behörde zu leiten, unbeschadet derjenigen Anordnungen,; welche die Sber-⸗Behörde zu treffen sich veranlaßt finden sollte, und welche ste dann allein zu vertreten hat. Nur wenn bei Eintritt derar- tiger Ereignisse weder eine höhere noch eine niedere Polizeibehörde an dem Platze zugegen ist, wo ihre Wirksamkeit erfordert wird, treten solgende Be- hörden in solcher Weise an deren Stelle, daß das Eintreffen der zuerst an⸗= geführten stets die Wirksamleit der später angeführten aus sch ließt: «) Jeder andere am Orte mit obrigkeitlichem Rechte bekleidete Beamte, b) der Kom- mandant der Kommunal- Garde oder des etwa vorhandenen Schutzen Corps, c) der Kommandant des im Orte stehenden Militairs.“ Die Deputation hatte also die am Tage zuvor beanstandeten Worte „in der Regel“ in Wegfall gebracht; dagegen war sie zu dem in der Vorlage gebrauchten Aus⸗ PFruä. „Bris- Polizef Behörde zurückgekehrt und stellte in Bezug auf diesen Ausdruck einen Anirag in die ständische Schrift, durch welchen die Regie- rung ersucht wird, „in der Ausführungs- Verordnung anzugeben, welche Polizei Behörde an solchen Orten, wo die Sicherheits und Wohlfahrts- Polizei getrennt sind, zunächst einzutreten babe. Bei der Abstimmung wurde der erste Theil des s. mit den Deputations Vorschlägen genehmigt. Das Gutachten der Majorität zum zweiten Theile wurde gegen 12 Stimmen abgelehnt, und die Vorlage mit der von der Mi⸗ norität beantragten kleinen Abänderung genehmigt; eben so die beiden An⸗ träge in die Schrift, von denen der eine darauf gerichtet ist: „die hohe Staats Regierung möge in der Ausführungs- Verordnung zu dem zu er⸗ lassenden Gesetze den Polizeibehörden zugleich Vorschriften zu einer den un teren Lokal-⸗Polizeipersonen für solche Fälle zu ertheilenden Instruction ge⸗ ben, in welchen zugleich auszusprechen sein würde, daß bei eintretenden oder mit Wahrscheinlichteit zu befürchtenden Störungen der öffent · lichen Ruhe nicht nur sofort der bemeffenden Polizei Obrigkeit, sondern gleichzeinig auch dem betreffenden Bezirks- Amtshauptmann hiervon Nachricht zu ertheilen sei.“ S. 2 bestimmt im ersten Satze: „Sobald eine Widersetzlichleit, ein Auflauf oder ein Zusammenrotten der . 1 bezeichneten Art bekannt wird, hat sich, auch wenn eine in der Regel von der Behörde oder deren Organen zu erlassende ausdrückliche Aufforderung dazu nicht er- folgt sein sollte, Jedermann, der nicht berufen ist, zu Wiederherstellung der Ruhe mitzuwirken, unverzüglich in seine Wohnung zurüdzuziehen und darin so lange zu verweilen, bis die öffentliche FRuhe wiederhergestellt ist.« Secr. von Biedermann hielt das Letztere füt un ausführbar und beantragte statt dessen nur die Bestimmung: „hat sich Jeder mann unverjüglich aus der Gegend des Auflaufes zu entfernen.“ Der Staats⸗Minister von Falkenstein konnte nicht zur Annahme des Amendements rathen. „Die Absicht des Gesetzes sei, daß alle Individuen beim Aufruhr sich an demsenigen Orte befinden, wo sie am wenigsten scha · den; sollten sie sich blos entsernen, so enistehe die Frage, wie weit sie sich entfernen sollen; denn sie könnten sich in der nächsten Straße wieder zu⸗ sammenschüren und der Aufruhr würde immer fortgesetzz. Wer bei solchen Gelegenheiten nicht nach Hause geht, dem sei muihmaßlich an Ruhe nicht viel gelegen. Präceptiv sei der Satz allerdings gefaßt, nur sei keine Strafe darauf gestellt. Zuletzt wurde ein Vorschlag des Geh. Negierungs · Raths Kohlschütter genehmigt in folgender Fassung: „Hat sich Jedermann um. verzüglich von den Straßen und öffentlichen Pläßen zu entfernen.“ Auch wunde eine von der Deputation beantragte Veränderung, nach welcher die Schließung der Privathäuser, Läden und Gewölbe nicht ohne Weiteres, sondern eist „auf besondere obrigkeitliche Anordnung erfolgen soll, geneh⸗ migt und mit diesen Abänderungen §. 2 selbst angenommen.

Kurfürstenthum Hessen. In der Sitzung der kurhessi= schen Stände⸗Versammlung vom 8. Mei verkündete der Präsident einen selbstständigen Antrag des Herrn Scheffer, die Einführung des Instituts der Familienräthe betreffend. Hierauf berichteten sür den Rechtspflege⸗Ausschuß 1) Herr Hennenhofer über zwei An⸗ träge des Herrn Henkel: die Regierung um Vorlage eines Geseßes zu bitten, worin für unbemittelte Personen, die in Civil⸗ oder Kri⸗ minalsachen als Zeugen zu erscheinen haben, neben angemessenen Diäten eine Vergütung, für bemitteltere Personen aber wenigstens angemessene Diäten bestimmt werden, so wie auch die Regierung um Aufhebung der 8§. 156 und 157 des Ablösungs⸗Gesetzes in Bezug auf die Abschrifts⸗ Gebühren der Aktuare zu bůten. Beiden Anträ⸗ gen ertheilte die Versammlung ihre Zustimmung. 2) Herr Arnold über drei Anträge des Herrn Henkel; nämlich die Regietung um Vorlage eines die Gebühren der Anwälte in minderwichtigen Prozeß- sachen erhöhenden Gesetz⸗Entwurfes zu ersuchen, welchem Antrag die Versammlung ebenfalls ihre Zustimmung ertheilte; ferner über einen Antrag desselben Abgeordneten, die Gebühren der Anwälte in erwach⸗ senen Sachen betreffend. Die Versammlung beschloß, die Regierung um Vorlage eines betreffenden Gesetzes zu ersuchen; endlich über einen Antrag desselben Abgeordneten, die Regierung um Vorlage eines Ge⸗ setz Entwurfes zu bitten, wonach die Termin⸗Vorträge in erwachsenen Sachen, so wie die außerterminlichen Vorträge in minder wichtigen Sachen auch ohne persönliches Erscheinen des Anwaltes schriftlich dem Gericht überschickt werden können. Auch diesem Antrage trat die Versammlung bei, worauf die Sitzung geschlossen wurde.

Großherzogthum Hessen und bei Rhein. Die neueste Nummer des Regierungs⸗Biattes enthält eine Bekanntmachung des Großherzogl. Finanz⸗Ministeriums vom 6. Mai, die weitere Ka⸗ pital⸗ Aufnahme von vier Millionen Gulden zum Bau der Staats⸗

Eisenbahnen betreffend.

Frankreich.

Paris, 8. Mai. Die Deputirten⸗ Kammer unterbrach gestern die Tiskussion des Gesetz-Entwurfs über die Eisenbahn von St. Dizier nach Gray und begann die Berathung des Gesetz⸗ Entwurfs in Bezug auf die Centralbahnen, Dieser wurde heute mit 232 Stimmen gegen 6 genehmigt und hierauf die Erörterung des erste⸗ ren wieder aufgenommen.

Unter den Papieren Lecomte's soll sich ein Testament gefunden haben, worin derselbe sage, daß er eine „Pflicht“ habe erfüllen wol⸗ len. Ein Theil der Kommission der Pairs- Kammer soll der Meinung sein, daß dieser Ausdruck auf einen politischen Plan schließen lasse; ber andere aber soll dafür halten, daß nur persoͤnliche Rachsucht ihn zu jener Bezeichnung seiner verruchten That geführt habe. Wie das Journal des Debats mittheilt, wirb der Bericht der Unter⸗ suchungs⸗Kommission des Pairshofes über das Attentat von Fontaine⸗ bleau gegen Ende der nächsten Woche von Heirn Frandk-⸗Carrè dem Hof erstaͤttet werden können.

Zu dem großen militairischen Schauspiel, welches am Montage zu Chren Ibrahim Pascha's bei Vincennes stattfand, rückten von 3 Uhr Morgens an don allen Seiten her die zur Revüe bestimmten Truppen⸗Abäheilungen auf die ihnen angewiesenen Punkte. Die Wit⸗ terung begünstigte' das kriegerische Fest ausnehmend. Kurz nach 11 Uhr langten der Herzog von Nemours und Ibrahim Pascha, beglei⸗ tet von einem zahlreichen und glänzenden Stabe, auf der Ebene von St. Maur an. Sofort setzten sich die Truppen, 20.000 Mann stark, in Bewegung. Aus 17 Bataillonen Infanterie, S Schwadronen Ka⸗ vallerie ünd Batterien Artillerie bestehend, waren sie in zwei kleine Heere getheilt. Es wurde ein Schein gefecht aufgeführt zwischen der Vorhut eines Heeres, welches über die Marne geseßzt, um Vincennes durch einen Handstreich zu nehmen, und den Truppen, die zur Abwehr dieses An⸗ grisses ausgerüct. Die Artillerie stand unter dem Kommando des Herzogs von Montpensier, die Truppen, welche den angreifenden Feind darstellten, waren von dem General Carré und die mit der

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Vertheidigung von Vincennes beauftragte Brigade von dem General Aupick befehligt. Das Allgemeine des Manbvers wurde von dem General Sebastiani geleitet. Nach schwankenden Ersolgen auf bei⸗ den Seiten wurden 'die angreifenden Truppen zurückgeschlagen und enöthigt, über die Marne zurückzugehen. Der Graf von Paris und in Binder, der Herzog von Chartres, befanden sich ebenfalls unter ben Zuschauern. Nach Beendigung des Scheingefechts desilirten die Truppen vor den Prinzen und Ibrahim Pascha. Im Schlosse von Vincennes gab am Abende der Herzog von Nemours in den Ge⸗ mächern des Herzogs von Montpensier ein glänzendes Diner.

Der König hat an Sir Robert Peel ein eigenhändiges Schreiben gerichtet, um demselben für den bei dem letzten Lord⸗Mayors⸗Schmause auf Se. Majestät ausgebrachten Toast zu danken.

Turch eine Königliche Verordnung vom 4. Mai wird eine Zäh⸗ lung der Bevölkerung des Königreichs im Laufe dieses Jahres ange—= ordnet. Nach einem Cirkulare des Ministers des Innern an die Präfekte muß die Zählung, welche durch die Maires zu bewerkstelli⸗ gen ist, auf allen Punkten bis zum Schlusse Juni's beendet und die Zählungs⸗Tabellen der verschiedenen Departements bis spätestens den 15. August dem Ministerium des Innern übermacht sein.

Der Minister des Innern hat den bei Courcelles verschütteten und am Ostersonntage wieder ausgegrabenen neunzehn Arbeitern die nöthigen Fonds anweisen lassen, damit sie, ohne zu arbeiten, erst ihre Gefundheit ganz herstellen können; außerdem hat jeder für seinen durch den Unfall erlittenen Verlust eine Entschädigung von 200 Fr. erhalten.

Vom General Jussuf hatte man in Algier am 30. April Nach⸗ richten bis zum 20sten. Abd el Kader hatte sich aus dem Dschebel⸗ Amur entfernt und war in Garsa, einem vier Tagemärsche von Bo⸗ gar entfernten Punkte, eingetroffen; er hatte nur 1 500 Reiter der Üled⸗Nayl bei sich. General Jussuf stand im Begriff, die Verfol⸗ gung des Emirs auch nach jenem Punkte sortzusetzen.

Es wird jetzt wieder versichert, daß die beabsichtigt gewesene Reise der Königin Victoria nach Paris in diesem Jahre nicht statt⸗ finden werde.

Die Spekulanten waren heute noch ungewiß, wie die londoner Börse das Votum des Senats der Vereinigten Staaten über die Oregon⸗Frage aufnehmen werde. Viele besorgten, es werde dort ein Rückgang eintreten. Sämmtliche Effekten waren dadurch an der Börse matter und der Umsaß wenig belebt.

X Paris, 7. Mai. Wir haben heute aus Algier genauere Nachricht von dem glücklichen Handstreiche, den der Oberst⸗Lieutenant Dumontet am 12. April Morgens in der Subdiviston Setif ausge⸗ führt hat, indem er das Lager des Scherifs Si Mohammed Ben Abdallah überfiel und wegnahm. Die Kabylen hatten dabei über 2060 Tobte und eine noch größere Zahl von Verwundeten, Was im Lager sich befand, wurde erbeutet, 1000 Schafe, 100 Ochsen, Zelte u. f. w. Die Franzosen hatten 7 Todte und 60 Verwundete, unter Letzteren 4 Offiziere. Der Kampf hatte bei dem Kabvlenstamme der Amuscha statt, der sich stets sehr feindselig gezeigt. General d' Ar⸗ bouvllle war am 11ten zu Ain-Akrak (die Skorpionsquelle) bei den Uled Nail gelagert, ohne Widerstand zu finden von diesem zahlreichen k welcher die ihm auferlegten schweren Geldstrafen richtig einzahlte.

Nach den neuesten Nachrichten aus Marokko hat der Kaiser Mu⸗ ley Abd el Rhaman alsbald nach der Rückkehr seines Botschafters, Ben Aschasch, aus Frankreich Nabat verlassen, um seine Residenz zu Marorko aufzuschlagen. Ben Aschasch hat sich dahin begeben, um ihm über seine Sendun nach Frankreich Bericht zu erstatten. Der Kaiser war bekanntlich seit den Ereignissen von Dschemma Gasauat zu Rabat nur auf die Vorstellungen des französischen General⸗Kon⸗ fuls geblieben, und um die Beziehungen seiner Regierung zu Frank⸗ reich zu erleichtern. Die Entfernung des Kaisers unterbricht sonach für den Augenblick diese Verbindungen, und höchst wahrscheinlich ist bies der Hauptzweck von Muley Abd el Rhaman's Reise. Auch wird sie im Stande der marokkanischen Frage, die nur durch kluges Zu⸗ warten eine befriedigende Lösung erhalten zu können scheint, schwer⸗ lich irgend eine Aenderung hervorbringen.

Großbritanien und Irland.

London, 8. Mai. Die Verhandlungen der gestrigen Parla⸗ menté- Sißungen boten nichts Bemerkenswerthes und betrafen nur Gegenstände von lokalem Interesse. Eine Motion des Herrn Wat⸗ son in Betreff der Regunrung gewisser Gerichtskosten ward ver⸗

worfen.

X London, 8. Mai. Wenn die Aufkündigung der Oregon Convention von 1827 in derselben Form erfolgt, in welcher die berref⸗ fende Resolution im Senate der Vereinigten Staaten angenommen worden ist (vergl. Paris im gestrigen Bl.), so wird die Anzeige davon hier vielmehr wie ein Zeichen ernstlichen Verlangens, einem zweifelhaften Anspruche und gefährlichen Streite ein Ende zu machen, als wie eine Kundgebung feindseliger Gesinnungen von Seiten der Amerikaner gegen England angesehen werden,. Die Ankündigung der erwarteten Theilung des Gebiets auf Grund jenes Senats⸗Beschlusses hat deshalb auch hier leine Sensation gemacht; die Fonds wurden nur sehr wenig davon berührt, die öffentliche Meinung gar nicht, so daß wahrscheinlich nicht einmal eine Andeutung davon im Parlament, viel weniger eine Diskussion darüber vorkommen wird. Ich habe Grund, zu glauben, daß die englische Regierung jeden Umstand mit Freuden begrüßt, der sie in den Stand setzt, diese schon so lange schwebende Sache einen Schritt vorwärts zu bringen, und ba die' Entscheidung des Senats jetzt bekannt ist, auch Herr Polk seine Absichten schon vorher förmlich dargelegt hat, so wird wohl die nächste amerikanische Post, welche Liverpool am 15ten d. verläßt, wahrscheinlich die letzten Instructionen des britischen Kabinets für seinen Repräsentanten in Washington mitnehmen, und die Unterh and⸗ lung, welche mit einer Theilung des Gebiets oder mit einer Kriegs⸗ Erklärung enden muß, wird sofort wie der erneuert werden.

Man erwartet hier zuversichtlich, daß die amerikanische Regie⸗ rung nicht anstehen werde, die ihr vorgeschlagenen Bedingungen an⸗ zunehmen. Ohne diese Bedingungen kennen, ist es natürlich un⸗ möglich, zu beurtheilen, ob jene Erwartung gegründet ist; indeß ist es wenigstens zweifelhaft, in wie weit England geneigt sein dürfte, solchen Forderungen nachzugeben, wie sie die Amerikaner stellen. Als Gränze des Oregongebiets im Innern den 49sten Breitegrad anzu⸗ nehmen, dürfte auf keine Schwierigkeiten stoßen, aber diese Konzession von Seiten Englands muß durch entsprechende Modificationen der amerifanischen Ansprüche auf die Küste, auf den Columbiastrom und die Fucastraße vergolten werden, Punkte, welche, wie besonders der letzte, die britische Regierung, meiner Ansicht nach, weder aufgeben kann, noch wird. Betrachtet man die Frage, wie sie gegenwärtig vorliegt und wohin sie die indiskrete Hast der amerikanischen Demo⸗ kraten geführt hat, so dürfen die Regierung und das Volk von Eng- tand nicht vergessen, daß, während ihre Rechte auf das Oregongebiet denen der Vereinigten Staaten gleich sind, ihre Macht, vie. echte zu schützen, ungleich größer ist. Ein Blick auf die englische See⸗ macht genügt, dies zu erweisen. Was die amerilanische Flotte dage⸗ gen anbetrifft, so kann man kaum sagen, baß sie als Flotte existirt.

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Sparsamkeit der Staaten hat noch kein? der Dienst wird s

an Matiosen

chiffe mit Einschluß der i

nd Häfen zeigen inzwisg Das Geschwader bei 8 Augen Lord Ellenborough's, bevor F auszieht, und große Vollsmass Werften, um diese prächtigen Sehr merkwürdige Versu schen den Dampfböten und den Linien seitige Hülfsleistungen zu erleichtern, und ch in Downingstreet vorherrschen mög sicherlich nicht gehegt. daß ein Staat,

Die republikanische Budgets bewilligt, terlich behandelt. aus 7500 Mann für eiwa 77 S Englands Arsenale u reiches Bild großer Thä manövrirt noch unter den seinen Kreuzzug in den Kana men aus dem Lande nach den und ihre Mannschaften gemacht worden, einer Flotte gegen Hoffnungen au h oder Woolwich werden sie eispiel in der Geschichte, Vertheidigungsmittel, anderen Staate, welche die Welt gesehen, mit Krieg droht

begriffenen.

Portsmout wahrlich ohne B

Ansprüchen macht gebietet, alle Macht und Mäßigung Anmaßung auf der seltsame Verkehrtheit! das man Nothwendigkeit nennt. Amerikaner für den Frieden sein, wie schwer ihnen auch das Widerrufen daß sie mit ruhiger Uehr für welche sie m Packenham's Vn de, zur Vernunft h

und ohne die größte

müssen die e haben, und doch nicht anzunehmen, Gefahren sich aussetzen sollten, So wird sie denn wohl He schen Flotte im Hintergrun Man vermuthet, daß im Juni das Geschwader vor Bermuda anlangen wird, und in den ch von einem bevorstehenden sehr grosen

mag, so ist

rüstet sind. mit der briti tion während der Osterfeiertage ei

7 Dampsschiffen bei sichtigte, und nahm daher die geeignetsten Vorsichtsmaßregeln.

Cirkeln erzählt man si cement der Flotten⸗Offiziere aller Grade.

8elg ien.

In der vorgestrigen Senats⸗-Sißhr Graf de The ux, zuerst das Pr Repräsentanten⸗ Kammer mitgethes

tassart das Wort und erklänt

im nächsten Jahre ablaufe und er nicht beals

angen, daß er aber, so lange er an

t gewohnter Freimüthigkeit seine J

Brüssel, 8. Mai. las der Minister des Innern, welches er früher schon der Darauf nahm sein Mandat dessen Erneuerung zu verl dieser Kammer sei, stets mi über das System derer, welche die teten, sagen werde. die einander folgten, Partei⸗

Baron von S

Der Redner bedauert,

rien, welche die P gewesen seien. er glaube nicht dürfnissen des Land sein Vertraue

stehe, zurückh

Ministerien Kraft habe, n daß er für jtß das noch keine sechs Woch euy nachahn

Er bemerkte,

erin Herrn de Th dem Ministerium Nothom ken mögen; allein er werde im! um machen, denn er wünsche Prozesse sich erneuern zu sehen. Du daß, wenn ein Mann, welche Parteien beherrschen diesen mit Freude

das Ministeri

willkommen jh Wundermann Opposition setzten Schranken halte, se dürfe sie In allen constitut stets in Majoritäten und

nnert hierauf an die Vorsül Ministerien, welche du ein Recht auf

die Constitution ge das Land noch die Regierung ersch Ländern hätten sich die Kammern Der Minister eri 1830 uͤnd glaubt, daß die verschiedenen unter so schwierigen Dankbarkeit haben.

Wohlstandes freue, dasselbe beneiden könnten. Minister schließlich, Wir wollen ni Handlungen in theilt werden.

täten getheilt.

Umständen organisirten, Er bemerkte, daß Belgien sich eines mi um welchen viele länger ö Der ehrenwerthe Redner“, s Zutrauen zurück; wir verlang

cht nach der Vergangenheit, sondern n

n wir uns befinden

fft, so haben wir

allein als die Vem ndere Weise gestellt wurde, Interesse des Landes beläm) t.“ Baron von Sta den Wohlthaten de— Ich beklage

bestehende

der ganz neuen Lage, wori Was Herrn Nothomb betri unseren Stimmen und Reden unterstützt; Frage auf eine um fasse wisse Maßregeln, die wir im müssen glaubten, einige Vorbehalte gemach stand Belgiens verdankt man dens und nicht den Maßregeln niger die Fortschritte, we ätte die Regierung sich seit 1830 stellt, statt ihnen abwechseh und auf diese Weise den F wurde gestern fortgesetzt. In der Repräser nige tadelnde Der Fin anz⸗ ihm beantwortete der

„Den Wohl der Regierung. lche bei uns der Parteigeist zwischen die Parn id zu schmeicheln, so würde sie st actionen imponirt haben.“

ten-Kammer machte vorgestern Hert kungen über die Verwaltung der Eisen Minister lieferte die verlangten Aufklärungen. Minister der öffentlich in der vorherigen Sitzung gehaltene Reden und förmliche Absicht sei, seine V zu halten. Herr David legte ei Zweck hat, den Minister d vor der Diskussion der Ue tigen zu lassen, welche geeignet sei, tigkeit in Betreff der Lei Rodenbach erklärte,

nicht widersetzen werde, kussion der Uebereinkunst verschiebe; k beweisen werde, Wichtigkeit habe, als die Tuchfabrication.

r seine Bemerkungen über mehr über den Tarif der Transporte und ung der Essenen, entlichen Arbe

ßer Feierlichkeit der *. en, welche zwei bedeckte! Luxusgegenstände bestimn: Graf Bray,

en Arbeiter erllärte, daß! erwaltung in der strengsten Gese ne Ordnungs⸗Motion vor, wei Angelegenheiten aufzo⸗ bercinkunft mit Frankreich eine Statis⸗ auf eine bestimmte Weise Wollen⸗Industrie festzustt⸗ daß er sich der Anfertigung dieser? wenn dieselbe nicht den Augenblich er zweiselt übrigens na die Leinen⸗Industrie in.

er auswärtigen

diese Statisti bedeutendere richtete an den Ministe tungsfragen, regelmäßige Gestern hat ständig angenommen.

Ver König legte vorgestern unter gro stein zu den St. Huberts- Gallerie bilden werden, die zum Bazar für

Der belgische Gesandte am Bundestage,

sication des belgischen H

namentlich Kontrolle der finanziellen Bewe die Kammer das Budget der ö

Herr Piret ist mit der Rati trages mit Nord⸗Amerika bereits abgegangen

Juni wird die Nordbahn auf ihrer Indessen werden die Nachtzü 1. August an sahren. daß die Reisenden von ganze Fahrt zurüclegen.

Havre ein.

Thätigkeit sein. Paris erst vom froffen werden, selben Wagen die

oll die Einti Pars nach Brüssel n

spanien. Madrid, 1. Mai. Die hiesigen Blätter sind heute mit Ein⸗ sin der jüngsten Vorgänge in Galicien angefüllt. Die Batail⸗ „welche zu den Insurgenten übergegangen waren, werden auf⸗ 6 ihre Fahnen kommen unter chwarzer Verschleierung in die äkirche, zum Zeichen, daß sie von den Händen der Insurgenten

nehrt worden sind. Dampfschiff „Vulcan“ ist am 25. April aus Coruña aus⸗ „um den entflohenen Insurgenten nachzueilen. General Puig per soll vor ein Kriegsgericht gestellt werden.

Madrid, 2. Mai. Sämmtliche Journale, ohne Unterschied

polinischen Neinung, stimmen in der dringenden Aufforderung an

Regierung überein, mit Milde gegen die gefangenen galicischen

urgenten zu verfahren. Die Regierung hat diesem allgemeinen änsche entsprochen. Die offtzielle Zeitung veröffentlicht eine Kö⸗

auf? ind? Gets und glle. Schm. liche Verordnung, durch welche alle Personen, die an dem galici⸗

st. Ein seltsamer Widerspruch In politischen Beziehungen giebt es en Wenn es zum Ausschlag da sie keine Mit

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Aufstande Theil genommen, jedoch mit Ausnahme der Haupt⸗

führer, amnestirt werden.

Griechenland. 2 Athen, 25. April. Die griechischen Osterfeiertage haben

Arbeiten der beiden Kammern unterbrochen, indem viele Deputirte

Senatoren mit Urlaub nach ihren Provinzen abgereist sind.

urch ist die Berathung mehrerer wichtigen Gesetz-Entwürfe ver⸗

hen'und das Budget in den Sectionen hängen geblieben. Die Regierung hatte sichere Nachricht erhalten, daß die Op⸗ inen Hauptstreich auszuführen

tke Patrouillen von Kavallerie und berittene Gendarmen durch- die Stadt in allen Richtungen bei Tag und bei Nacht, aber

4 Ruhe ist nicht gestört worden. Die Spposition giebt sich die

ste Mühe, falsche Gerüchte in Umlauf zu bringen, um die Ge— her zu beunruhigen. So hat sie unter Anderem ausgesprengt, englische Flotte von zehn Kriegsschiffen werde binnen kurzem im eus erscheinen, um Griechenland zu zwingen, die rückständigen en zu zahlen. Herr Kolettis fand sich daher veranlaßt, durch veröffentlichtes Cirkular an die Nomarchen der Provinzen das

ücht für falsch und böswillig zu erklären und die Behörden auf⸗

fordern, die strengsten Maßregeln gegen solche Uebelwollende zu Meisen und sie vor Gericht zu stellen. Angelegenheiten des Ln, Der am 10. Februar abgeschiossene Handels- und Schifffahrts⸗ daß seit 1830 4G Ministerien und nich j arteien beherrschten und alle Meinungen un uch er wünsche gleichartige „daß das jetzige Ministerium die es zu genügen. dem Ministerium, alte, und daß er hi nach einem Verlauf von vier nicht sein Vertrauen ha keine Opposition gegen das Aergerniß der Tendenz⸗ nister des Innern erkl seine Ueberlegenheit alle der Gewalt komme,

rag zwischen Griechenland und Hannover ist jetz von den Sou⸗

inen beider Länder ratifizirt worden und somit in Kraft getreten.

Ratificationen sind am 18ten d. M. von den beiden Bevoll⸗ tigten ausgewechselt worden.

Gestern Abend fand im Piräeus eine tragi⸗komische Scene statt. Zöglinge der dortigen Militair-Schule rebellirten förmlich und ngen den Vorsteher der Anstalt, Oberst Karadja, sich in seiner

hnung zu verschanzen, indem die Kinder ihn dort blokirt hielten. dann? wurden ihre beiden 4pfündigen Uebungs⸗Kanonen aufge—

en und scharf geladen. Die Pforten der Anstalt wurden ge⸗ ssen, und so bivouakirten diese jungen Helden im Hofe. Mehrere

üisse wurden gegen die Fenster des Kommandanten gerichtet, und en Frau (die frühere, durch ihre Schönheit berühmte Hof⸗Dame

Königin, geb. Fräulein Botzaris, Tochter des Generals Marco are; wäre fast ein Opfer dieses Kinderkrieges geworden. Die lenschüsse. wurden in der Stille der Nacht ganz deutlich gehört, ein Detaschement Kavallerie ritt hinunter, um zu sehen, was vorgehe. se fäch weigerten sich die jungen Aufrührer, sich zu ergeben, bis der gö⸗Minister, General Tzavellas, ankam, dem sie gleich die Thore fen. Als Grund zu dieser Rebellion wurde die schlechte Kost an⸗ ben. Der Minister hat indeß eine Kommission ernannt, um ihre chwerden zu untersuchen, und es steht zu erwarten, daß, da man lufrührer nicht vor ein Kriegsgericht stellen kann, man sie tüchtig gen lassen wird, um ihnen die Subordination besser einzu⸗ en.

Der bisherige Königl. niederländische Geschäftsträger in Athen, er von Travers, ist nach Karlsruhe als Minister⸗Resident versetzt wird Griechenland verlassen, sobaid sein Nachfolger, der bisherige tions Secretair bei der Gesandtschaft in Wien, Legations-Rath van Lembrügge, ankommt. Ueberhaupt verläßt unsere hohe slomatie unt für den Sommer; der Baron von Prolesch geht in

Tagen auf urlaub nach Wien, der Freiherr von Werther mit

naͤchsten Dampfschiffe nach Berlin; der türkische Gesandte, Herr

pssurus, ist schon nach Konstantinopel abgereist; der schwedische Ge⸗

ststräger, Herr von Heidenstam, zieht sich auf seine Güter in Ba zurück; Herr von Gasser geht nach Deutschland, um die Bä⸗ zu gebrauchen, und es bleiben sonach nur die Repräsentanten drei Schutzmächte England, Frankreich und Rußland. Die Abreise des Hofes nach Morea wurde durch die unerwartete aft des jungen Prinzen Alexander von Hessen und bei Rhein Konstantinopel auf 14 Tage verschoben. Der Prinz geht von en r ig l die , von Rußland zurückzubegleiten. estlichkeiten werden dem Prinz in di ‚e ffn Prinzen zu Ehren in dieser gaiti. Paris, 7. Mai. Die gestern mitgetheilten Nachrichten aus waren vom 25. März. Heute sind weitere vom 27sten einge= en, welche noch manches Neue von Interesse hinzufügen und die the Meinung von dem Präsidenten General Richer bestärken. 12. März war der für die Eidesleistung desselben festgesetzte Dieselbe geschah vor zahlreicher Versammlung des Volks und Truppen auf dem Platze Petion mit großer Feierlichkeit. Eine ge von Fremden, die öffentlichen Beamten, die Konsuln und nten der auswärtigen Mächte u. s. w. waren gleichfalls zugegen. Digade General Dupuy las auf Befehl des Präsidenten eine Nach derselben wendete sich der Präsident, die Constitution von 1 der linken Hand haltend, seinen Damaszenersäbel in der . mit lräftiger Stimme an Volk und Armee mit folgenden en:, „Meine Mitbürger, bei den Manen Petion's und Guerrier's öre ich diese Constitution mit Gefahr meines Lebens zu verthei⸗ nich schwbre es.“ Seine große Gemüthserregung beim Aus⸗ [ dieser Worte ward allgemein bemerkt. Voll und Armee ant⸗ 9 mit den begeisterten Rufen: „Es lebe der Präsident Richer! w. der Wiederhersteller der Constitution! Es lebe die Constitu⸗ on Haiti! Es leben die Freiheit und Gleichheit vor dem Ge⸗ ͤ arg. leben die Unabhängigkeit, Einigkeit und Brüderlichkeit!“ nn tillerie aloe der National- Garde begab sich die ganze Ver⸗ ung in feierlichen Zuge nach der reich geschmückten Kirche, wo 6 abgesungen wurde. Am 11ten schon hatten auch Volk a ö zu Caves der neuen Regierung und, der Con= 1. Eid der Treue geleistet. Die Abgeordneten, . Ex- Präsiden len Pierrot nach dem Cap das Dekret üg e ng zu überbringen hatten, waren nach Port au Prince 3 . Sie waren nur eine Stunde im Cap geblieben und abgesetzten Präsidenten auf eine brutale und unwürdige

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Weise empfangen worden. Erst am Abend des 24sten hatte Pierrot abgedankt und auf sein Landhaus sich zurückgezogen, nachdem ihn noch zuvor der Pöbel mit Schmähungen und . mit Steinwüũrfen verfolgt hatte. General Bobo, vom neuen Praäsidenten zum Gene⸗ ral · Kommandanten der nördlichen Departements ernannt, war am 25sten Morgens an der Spitze beträchtlicher Streitkräfte im Cap ein- gerückt und hatte den National⸗Palast besetzt. Er war in der Ab⸗ sicht gekommen, die Präsidentschaft des Generals Richer und die Con- stüiution auszurufen. Unter den farbigen Leuten hatte große Besorg= niß geherrscht, von den Schwarzen geplündert und ermordet zu wer— den, und mehrere Reiche unter ihnen hatten sich aus der Insel ge⸗ . Doch scheinen diese Besorgnisse ohne Grund gewesen zu sein.

Einladung zu der zehnten Versammlung deutscher Land- und Forstwirthe

zu Gratz in Steyermark.

Bei der neunten Versammlung zu Breslau 1845 ist Gratz als der nächste Versammlungs- Ort einstimmig genählt worden, und da Se. Maje⸗ stät der Kaiser diese Wahl genehmigt haben, so werden die Land und n, . Deutschlands freundlich eingeladen, an dieser Versammlung Theil zu nehmen.

Die Versammlung wird in der ersten Haupt-Sitzung am 14ten eröffnet und in der letzten am 20. September J. J. geschlossen werden.

Zur Berathrng bei der zehnten Versammlung haben die Vorstände laut S. 4 der Grundverfassung folgende Gegenstände in Vorschlag gebracht, und zwar:

A. In den allgemeinen Sitzungen.

1) Welche Umstände haben sich als die eigentlichen Ursachen der 1845 so häufig vorgekommenen und viel besprochenen Kartoffelkrankheiten heraus⸗ gestellt, und welche Mittel sind mit Ersolg gegen das Forischreiten dieses siebels nach der Aerndte angewendet worden?

2) Wie läßt sich aus der Natur der landwirthschaftlichen Beschäftigung das Minimum des Besitzstandes im Allgemeinen nachweisen, wenn der Be⸗ sitzer blos als Landwirth und nicht zugleich als Hold (Keuschler) oder Tage—= löhner sein Auskommen finden soll?

3) Welche sind die Ursachen, warum Deutschland, das mit Einschluß von Ungarn, Croatien, Siebenbürgen und der Militairgränze bei zwei Millionen Jeche Nebenland besitzt und über 60 Millionen Eimer Wein unter nicht ungünstigen klimatischen Verhälmissen jährlich produzirt, keine Konkurrenz mit den französischen Weinen auszuhalten vermag?

) Können die Sparkassen bei ihrer gegenwärtigen Einrichtung die landwirthschastlichen Kredit Anstalten für den Bauernstand wenigstens theil⸗ weise vertreten, und wenn dies nicht der Fall ist, welche Einrichtung sollen . erhalten, um den Zweck der eben erwähnten Anstalien zu er— reichen 25 Welche Modification dürfte die Aufhebung der englischen Korngesetze in der Landwirthschaft Deutschlands hervorrufen?

6) Welche Vorkehrungen sind von Seiten der Landwirthe zu treffen, um in Mißjahren der Hungersnoth zu begegnen oder dieselbe wenigstens zu vermindern? .

B. In den einzelnen Sectionen.

J. Section für Acker⸗ und Wiesenbau.

1) Warum wird der Anbau der Lucerne in Deutschland in einer so beschränkten Ausdehnung betrieben, da es doch thatsächlich nachgewiesen ist, daß die Lucerne unter den Kleearten selbst bei minder günstigen Kultur= Verhältnissen den ersten Rang einnimmt?

2) Welche Erfahrungen hat man über den Anbau des rothen Klees in einem dreijährigen Turnus eingeholt?

3) Welche unter den vielen Grasarten sind nach Beschaffenheit des Bodens und der Thiergattung vorzugsweise für Grasland anzuempfehlen, uud welche Mittel außer der Bewässerung sind anzuwenden, um von Wie⸗ sen und Weiden den größten Ertrag zu erzielen?

1) Warum wird der Mais, der bekanntlich unter allen Kulturpflanzen den höchsten Ertrag abwirft, auf den 49sten Grad nördlicher Breite be— schränkt, während er doch unter dem 47sten Grade in einer Höhe von 2400 ausgedehnt kultivirt wird, unter dem 52sten Grad nördlicher Breite gedeiht und als Futterpflanze selbst dort, wo der Samen zur Reife nicht gelangen kann, eine besondere Berücksichtigung verdient?

5) Welche sind die Ursachen, warum Dentschland den bedeutenden Be⸗ daif an Weberkarden, Kravp und Flachs nicht zu decken vermag und daher jährlich ein bedeutendes Quantum von diesen Bodenprodukten eingeführt werden muß?

6) Welche Erfahrungen hat man in der neueren Zeit über die ent- sprechendsten Vorfrüchte oöder das beste Gedeihen zweier unmittelbar nach einander folgender Früchte eingeholt?

II. Section für Viehzucht.

4) Welche sind die Ursachen der im Allgemeinen nicht bedeutenden Forischritte und in manchen Fällen sogar der Rückschritte der Rindvieb— und Pferdezucht in Deutschland? . ;

3) Sind irgendwo langjährige, vergleichende Versuche angestellt wor⸗ den, daß die fremden eingeführten Racen oder erzeugten Blendlinge einen Vorzug vor dem einheimischen Rinde verdienen, wenn das letztere nach rationẽéllen Grundsätzen gepaart, reichlich ernährt und sorgfältig gewartet wird?

3) Welche sind die uͤrsachen, warum die Beschäl-Anstalten in Deutsch⸗ land so wenig günstige Resultate im Vergleiche mit ihren Kosten zu Tage gefördert haben, und welche Art der Eimichtung der Beschäl⸗Anstalten stellt sich als die günstigste dar?

4) Welche neuere Ersahrungen hat man über die Nahrhaftigkeit der verschiedenen Futterstoffe mit Bezugnahme auf die erzeugten ihierischen Pro= dukte, wie Fleisch, Fett, Milch und Wolle, eingeholt, und in welchem Ver (, ,. die Ausnüßung des Futters gesteigert, wenn dasselbe gesal- zen wir

5) Bei welchem lebenden Gewichte lassen sich Ochsen am vortheilhafte⸗ sten mästen, oder wird das Mastungsfutter bei kleinen, mittleren (6 19 Ct. im Gewichte) oder großen Ochsen am besten verwerthet, und welches ist das ene Verfahren, das Schlächtergewicht bei gemasteten Ochsen zu be⸗

immen?

6) Welche besondere krankhafte Erscheinungen sind seit der Einführung der Merinosschafe in Deuischland beobachtet worden, und was ist das Re= fultat der neuesten Untersuchungen und Erfahrungen über die Entstehung, Vorbeugung und Heilung der Dreh- und Traberkranlbeit bei Schafen?

Il. Section für technische Gewerbe.

1) Welches ist das vortheilhafteste Verfahren, das Stärkemehl aus Kartoffeln darzustellen?

2) Rach welchem Verfahren erhält man das schmackhafteste und nahr⸗ hafteste Brod aus gekochten, gedämpften Kartoffeln oder Kartoffel stärke, so wie aus Maismehl?

3) Welche wesentliche Verbesserungen sind in der neuesten Zeit bei Koch- und Heiz-Apparaten eingesührt worden, und welche Art von Oefen dürfte für das Landvoll am vortheilhaftesten sein? ; A4) Welche Erfahrungen hat man über die Verwendung der frischen und trockenen Blätter des Färbeknöterichs (Polygonum tinetolium) in der Küppe eingeholt, und läßt sich mit Grund erwarten, daß der Färbeknöterich den Waid in der Färberei verdrängen werde?

5) Wie können nach chemischen Grundsätzen die Säuren in Flüssig keiten, wie Most, Wein, Bier, Essig und Milch, auf einem einfachen, prak- tisch anwendbaren Wege genau bestimmt werden?

. 6) Welche sind die rsachen der geringen Fortschritte der Seidenzucht in Deutschland, welche Mißgriffe sind begangen, welche Mittel anzuwenden, um den Seidenbau auf dem deutschen Boden schneller zu verbreiten, und welche Erfahrungen sind eingebolt worden, die Cocons im kalten Wasser, mit Anwendung des in der Lombardie neu erfundenen und noch gebeim gehal- tenen Mittels, abzuhaspeln? ; ; 1IV7. Section für Forstwirthschaft. Für die Section der Forstwirthschaft sind bereits zu Breslau fol- ende sechs Gegenstände zur Berathung bei der zehnten Versammlung be⸗ immt worden:

I Mittheilungen über neue ober vielmehr wenig bekannte meilwürbi Ereignisse oder Erscheinungen im Bereiche des mem.

2) Mittheilungen über das Verhalten schädlicher und nützlicher Wald- Inselten und den Erfolg der gegen erstere ergriffenen Maßregeln; auch be= sondere Erfahrungen über dassenige Inselt, welches nach jüngsten Beobach- tungen die Nadelholzfaaten während ihrer ersten Entwickelung zerstört.

3) Mittheilungen über den Einfluß des Bodens und der Fällungszeit des Holzes, so wie der Mondstellung auf die Beschaffenheit und Dauer des Bau- und Werlholzes, namentlich auch der Brunnenröhren.

9 Welches ist mit Rücksicht auf Boden, Lage, Hege⸗ und Betriebsart die äußerste Gränze der Streunützung, bei welcher der Wald noch in ziem- lich befriedigendem Zustande erhalten, somit auch die Nachhaltigkeit jener Nutzung gesichert

5) Ist das

so häufige Mißrathen der Holzsaaten, namentlich der Kie-⸗ sersaat, nicht auch der meist allgemeinen Anwendung der Furchen oder Rinnen und der Platz saat mit zuzuschreiben, und welche Boden -Beanbei= 28 ist im re,. ausführbar und wohlseil genug, um durch ung eine normalere und den äußeren Einwirkungen me Wurzelbildung der Holzpflanzen r , ; r g . Mittheilungen über die Wirkung der Beimischung von Strauch hölzern und anderen Gewächsen zwischen Holzsaaten und Pflanzungen jun- ger Stämmchen als Schußmittel auf die Gedeihlichkeit und das Wachs-

ihre Anwen⸗

Zu diesen sechs Fragen werden bei dem Umstande, daß die Section für Forstwirthschaft einen mehr selbstständigen Zweig des Landbaues behan⸗ delt, noch folgende Gegenstände zur Berathung in Antrag gestellt:

1) Welche Bewirihschaftungsweise der Forste stellt sich in Alpenländern als die vortheilhafteste heraus?

2) Welches Verfahren wäre anzuwenden, um die kahlen Kämme oder Bärte der Alpen, so wie manche steile Abhänge, auf die einfachste und ste Art in forstlichen Kulturzustand zu versetzen?

. Welche Erfahrungen hat man über die Verbreitung, die Vegeta⸗ tions⸗-Verhältnisse und die Brauchbarkeit der Lerche, Schwarzsöhre und Zirbe in Alpenländern eingeholt?

) Wie hoch siellt sich die Harznutzung bei der Schwarzföhre und wie groß ist die Verminderung an Holzzuwachs, wenn das Harzen in einem zu chen Alter vorgenommen wird?

In welchem Alter der Bäume und auf welche Art soll das Schna— ten oder Graßen der Nadelbäume vorgenommen werden, um das meiste Graß Streureisig) bei der geringsten Verminderung im Holz-Zuwachse zu

2

. Welche Verbesserungen sind in der neuesten Zeit bei der Koõhlerei eingeführt worden?

Section für Obst- und Weinbau.

1) Welche Obst- und Rebensorten sind nach Beschaffenheit des Klima's, der Lage und der Zusammensetzung des Bodens zur Anpflanzung anzu⸗ empsehlen? ;

2) Welche Mißgriffe werden noch gegenw und Anlagen von Weingärten begangen?

3) Welche Erziehungsart der Rebe hat sich unter gegebenen Verhalt⸗ nissen als die vortheilhafte

4) Sind vergleichende

ärtig bei Obst Pflanzungen

ste dargestellt?

Versuche über das Einstutzen und theilweise Eat= blättern der Reben während der Vegetation angestellt worden, und mit wel= taten waren dieselben verbunden?

elche Erfahrungen sind über den Einfluß der verschiedenen Boden- Hährung des Mostes mit den Beerenhäuten oder Balgen uquette oder die Blume (Aroma) der Weine eingeholt worden? d irgendwo vergleichende Versuche angestellt worden, das durch die Anwendung von Kalk, Asche, Kalkmergel oder irgend einem anderen allalischen Körper als Dünger der Säuregehalt im Weinme ste z ecrind ert werden kann.

chen Resul

arten und der auf das Bo

Section für Naturwissenschaften.

1) Wodurch unterscheiden sich die Zellen der edlen Obsferitn den Zellen der Wildlinge einer und derselben Sptcits?

2) Welche chemische Präparate sind in der nenesten Zeit alz Trager ,, 2 . mit . Ersolge? ö

Kann das Gopsen des Klees ein ir fluß auf die Well Sach ien; en Eir fluß auf die Belle der

4) Welche Erfahrungen sind in der neuesten Zeit über den Sin fla der Elektrizität auf die Vegetation eingeholt worden?

5) Hat man zureichende Gründe, um das Abwärtzsteigen dez Saftes bei Bäumen in Abrede zu stellen? m

6) Auf welche Art läßt sich das Vorkommen des PFbozrborz im Pan- zen- und Thierreiche erklaren, zumal das Nineralreich nur teenige re- phorhaltige Steine aufzuweisen seimag. .

Da von den Mitgliedern der Versammlung deutscher Land- und Fers⸗= wirthe andere Gegenstände zur Beratbung in Antrag gebracht und selhst= ständige Vorträge gehalten werden können, so werden din jenigen, Selce * dem sbnen zustebenden Rechte Sebrau fan der Grund - Verfassung ersucht, die zu haltenden Vorträge dem Veorstande we- nigstens einen Tag vor der Eröffnung der Versammlung erzulegen.

In der Erwartung, daß sich die zehnte Versammlun g eines zahlreichen 4 erfreuen werde, stellt der Verstand das fernere Arsucher Diejenigen, welche an der zuübnten Versammlung Theil

wollen, möchten es mit Angabe der . 7

hierber anzeigen. Die Anweisungen füt bene lte Webnungen überdenpt

fo wie für nicht bestelste Priratrebnun, f

machen wollen, laut 5§. 23 der

Wobnung bis 20. Aug

werden im Empfangs ⸗Sürean

2) Diejenigen, welche laut S§. 9 und 19 des Grundgeseßes landnirth- schafliche Erzeugnisse, Gerätbe, Maschinen, w dere in den Bereich der Land- und Forstwirthschaft einscklagende Segen stände zur Ausstellung oder Vertheilung unter die Mitglieder einzusenden beabsichtigen, wollen die Anzeige hierven bis 15. Augast ersatten. ö . Einsender von Wollvließen werden insbesendere ersucht, diese im ungewaschenen Zustande und mit den erforderlichen Nachrichten uber Geschlecht, Alter und Abstammung der Thiere, so wie uber die Zeit des Wachsthums der Wolle, versehen, längstens bis 15. August einzusenden. 4) Bei der neunten Versammlung zu Breslau sind mehrere forstliche Preis- Aufgaben veröffentlicht worden, für deren beste Beantwortung das Königl. preußische Ministerium einen Preis von 300 Thalern festgeseßt hat. Da das Richteramt über die Konkurrenzschriften einer bei der zebnten Ver= sammlung zusammensetzten Kommission eingeräumt ist, so werden die Preis- bewerber hiermit aufgefordert, ihre Elaborate längstens bis 1. an den Vorstand der zehnten Versammlnng einzusenden.

Das Empfangs-Büreau befindet sich im ständischen Landbause, Herren- gasse, wohin sich die Herren Theilnehmer bei der Ankunft in Graß zu wen den, ihre Namen einzutragen und den statutenmäßig sestgesetzten Bettez von 6 Fl. C. M. im 20⸗Guldenfuße oder 4 Riblrn. zu erlegen belieben. .

Die Zusendungen von landwirthschastlichen Gegenständen aller Art und Briefen werden an den Vorstand der zebnten V

Schließlich wird noch angezeigt, daß Dr. Fr. T. Hlubek und Erler von Lewenau zu Geschäftefübrern der Versammlung bestimmt worden sind.

Brat, am 27. April 1836. Der Veorstand der zehnten Versammlung dertscher Land-

und Forstwirthe.

Erzberzog Johann.

ersammlung adresßtt.

Ludwig Freiberr von Mandell.

Eisenbahnen. Nie derschlesisch- Märkische Eisenbahn.

Im Laufe des Monats April 1846 sind auf der isch - Märkischen Eisenbahn befördert worden 1) Mischen Berlin und Frankfurt a. d. CO.:

Niederschle-

é K Rthlir. Sę. P. 18 S858 Personen, wofür eingenommen wurde 13,785 ; Pass a giergepis ck- Leberfracht

36 Equipagen-- 6 64 6 455 Ctr. 380 Pfd. Eilfracht

20848 Citr. 78 Pfd. Güterfracht

Vieh- Transport