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sein wird, ihre Gäste zu empfangen, so scheint diesem beabsichtigten Austausch königlicher Gastlichkeit nichts im Wege zu stehen.“
Louis NRaßoleon ist am Mittwoch Abend, also am zweiten Tage nach feiner Flucht aus Ham, in London angelangt; er will aber nur kurze Zeit dier verweilen und sich sofort zu seinem kranken Vater
begeben. . Schweiz.
Bern. In der Sitzung des Regierungs⸗Rathes am 27. Mai begann die Berathung über die Tagsatzangs⸗JInstruction. Der Kampf entspann sich zuerst bei Art. 7, der die Verschiebung des eid genössi⸗ schen Legers in Thun beantragt. Die Regierung gebt von der An⸗ sicht aus, es seien die Gemüther noch zu gereizt, als daß man mit völliger Beruhigung dem Zusammentreffen von Leuten, die im vori⸗— gen Jahre einander noch feindlich gegenüber gestanden, entgegensehen fönntẽe. Pr. Manuel und Ochsenbein meinen dagegen, daß gerade das Zusammenleben einen wohlthätigen Einfluß auf die gereizten Ge⸗ müther ausüben und weit eber Versöhnung bewirken werde. Der regierungsräthliche Antrag auf Verschiebung wurde mit 87 gegen 50 Stimmen verworfen und somit beschlossen, daß die Abhaltung des Lagers zu verlangen sei. Bei Artikel 22 trug Weingart darauf an, daß die regenerirten Kantone unter sich einen Bund zu einer neuen Verfassung der Eidgenossenschast bilden, blieb aber in der Minderheit. Die Gesandtschaft ist angewiesen, diejenigen Kan⸗ tone, die noch kein Freischaaren - Gesetz erlassen, dazu aufzufordern. Die Diskussson über die Jesuitenfrage war sehr kurz. Der Regie⸗ rungs⸗Rath brachte den Antrag, die Jesuiten⸗Angelegenheit zur Bun⸗ desfache zu machen. Stettler wollte die Sache auf sich beruhen lassen, worauf ihm jedoch erwiedert wurde, daß hierauf bezügliche Instructionen vom Vorort verlangt werden. Der regierungeräthliche Äntrag fand keinen weiteren Widerstand und wurde angenommen, so wie alle übrigen Artikel der Instruction. In der folgenden Sitzung sollen die Gesandtschafts⸗Wahlen vorgenommen werden.
Zu Tagsatzungs-Gesandten sind die Herren Schultheiß Neuhaus und Regierunge⸗Rath Dr. Schneider gewählt worden.
Ztalien.
Neapel, 19. Mai. (A. 3.) Eine telegraphische Depesche meldet heute, daß der König glücklich in hr nl angekommen, um sich von den Fortschritten des Hafenbaues und des Handels da⸗ seibst in Person zu überzeugen. Die großen Summen, welche zu Brindist ins Meer geworfen werden, sind sehr zu beklagen; aus Bari ober Barletta ließe sich dasselbe machen, wie aus Livorno und Cipita⸗ vecchia, wollte man mit der gehörigen Energie zu Hafenbauten schrei⸗ ten. Malaria und Typhus - Fieber raffen in Brindisi Ankömmlinge und Eingeborene auf Schrecken erregende We se hinweg.
Wie kürzlich nach Griechenland, so gehen auch nachstens König⸗ liche Geschenke der besten Werke neapolitanischer Gelehrten, z. B. Tenore's Flora, nach den Vereinigten Staaten.
Die Privat⸗Kommission der agronomischen Section des sieben ten Kongresses, welche mit der . der Ackerbau Geräthschaf⸗ ten beauftragt war, ist sehr thätig gewesen und wird die Resultate ihrer Bestrebungen während des Kongresses zu Genua mittheilen. Die meisien wissenschaftlichen Berühmtheiten Neapels werden diesen achten Kongreß besuchen.
Den energischen Bestrebungen einiger deutschen Kaufleute zu Neapel hat man es zu danken, daß der Handel mit deutschen Circas= sia⸗Tüchern u. dgl., welchem in Folge des neuen Zoll-Dekrets große Gefahr drohte, sich aufs neue beleben wird.
Palermo, 18. Mai. (D. A. 3.) Am 15. Mai brach hier ein sehr heftiger Scirokkosturm aus, welcher in der folgenden Nacht und am anderen Morgen zum fürchterlichen Orkan ausartete und so⸗ wohl in der hiesigen Gegend als, allen bis jetzt erhaltenen Berichten nach, auch auf mehreren anderen Punkten der Insel große Verher rungen an Bäumen, Weinbergen und selbst an den bereits reifenden Saaten angerichtet hat. Alle Bäume in den Umgebungen Palermo's sind ent- blättert, und die schönen dichten, mit bereits blühenden Trauben bela⸗ denen Weinlauben stehen zerstört und der Blüthen und Trauben beraubt ba. Im Hafen selbst gingen fünf Schiffe, deren Ankertaue rissen am Dammt zerschmettert zu Grunde, die meisten anderen haben mehr, oder weniger gelitten. Man befürchtet, noch schlimmere Nachrichten pon der See und von der Südküste zu vernehmen. Die nun bereits reifende Getraide⸗Aerndte bietet nicht mehr wie früher ein so reiches Ergebniß, und die Klagen werden allgemeiner, auch sind die Getraide⸗ preise bereits in die Höhe gegangen. V
Das russische Dampfschiff „Kamtschatka“ geht am 26. Mai wie⸗ der in See, um, wie man sagt, nach der Ostsee zurückzukehren.
Spanien.
Madrid, 26. Mai. (W. 3.) Der Gouverneur von Cuba hat von hier aus Instructionen erhalten, deren Ausführung dem briti⸗ schen Handel in Cuba und Portorico höchst verderblich werden müssen. Es sollen nämlich britische Schiffe neuen, schweren Hafenabgaben unterworfen werden. Britische Manufakturwaaren, besonders Baum⸗ wollenwaaren, welche die Hauptsache des englischen Handels nach den spanischen Kolonieen ausmachen, sollen Differential⸗Zölle tragen. Diese werden nach drei Klassen erhoben werden. Die erste begreist britische Baumwollenwaaren, welche aus Spanien in einem spanischen Schiffe eingeführt werden; die zweite, mit höheren Abgaben, betrifft britische
aumwollenwaaren, welche aus Großbritanien in spanischen Schiffen eingeführt werden; die dritte, deren Abgaben noch höher sind, begreist brinische Baumwollenwaaren, welche aus Großbritannien in britischen Schiffen eingeführt werden. Die Abgaben steigen also in dem Ver⸗ hältniß, wie sie dem britischen Interesse am meisten schaden; wenn das Geschäft rein britisch ist, machen es hohe Abgaben unergiebig.
3 Madrid, 25. Mai. Die in Paris erscheinende Wochen⸗ schrift Portefeuille diplomatique enthielt in einer ihrer letz⸗ ten Nummern unter der Ueberschrift: „Unt erhandlungen zwi⸗ schen den Kabinetten von Neapel und Madrid“, einen Aufsatz, der hier nicht geringes Erstaunen erregt hat und gar wesent⸗ licher Berichtigungen bedarf.
Gleich im Anfange des Aufsatzes wird als bekannt vorausgesetzt, „daß der König von Neapel den Prinzen von Carini einzig und allein zum Behufe der Ausführung der Vermählung der Königin von Spanien mit dem Grafen von Trapani als Botschafter in Ma⸗ drid beglaubigt hätte, und daß über diesen Punkt, die Vermählung der Königin mit einem Prinzen aus dem Hause Bourbon, nicht nur die Höfe Spaniens, Beider Sicilien und Frankreichs, sondern auch England mit einander einverstanden gewesen wären.“
Daß der spanische Hof, worunter doch wohl die verantwortlichen Rathgeber der jungen Königin zu verstehen sein müssen, jemals die Nothwendigkeit der Vermählung derselben mit einem Prinzen aus dem Hause Bourbon ausgesprochen habe, darzuthun, überlassen wir dem Verfasser des in Frage stehenden Aufsatzes. Der General Narvaez erklärte bekanntlich als Minister. Präsident vor den versam⸗ melten Cortes auf das feierlichste, kein Prinz, selbst wenn er einer afrikanischen Dynastie angehören sellte, wäre von den Bewerbungen um die Hand der Königin ausgeschlossen. Was England anbetrifft, so hat der hiesige Vertreter dieser Macht bei jeder Gelegenheit den
fassung von 1837 die Vermählung der Königin von der , ,
668
Grundsatz ausgesprochen, daß die junge Königin bei ihrer Wahl durch keine anderen als die von der Verfassüng vorgeschriebenen Rücksichten beschränkt werden dürfe. Der neapolitanische Ge⸗ fandte, Prinz von Carini, befragte zwar den Minister · Präsiden⸗ ten Gonzalez Bravo, als er diesem in Gegenwart des französischen Botschafters eine Abschrift seiner Beglaubigungs⸗Schreiben über⸗ reichte, ob die spanische Regierung bereits Schritte in Bezug auf die Vermählung der Königin Isabella gethan hätte, erhielt aber zur Antwort, daß es sich nicht mit der Würde derselben vereinigen lasse, die ersten Schritte in dieser eben so wichtigen als zarten Angelegen⸗ heit zu thun. Ohnehin machte die damals in Kraft stehende Ver⸗
ber Cortes abhängig. Es läßt sich auch schwerlich annehmen, da der König Beider Sicilien nur deshalb einen Gesandten in Madrid beglaubigt, das heißt, Isabella II. als rechtmäßige Königin von Spa nien anerkannt habe, um deren Hand einem seiner Brüder zuzusichern. Seinem Verfahren einen solchen Beweggrund unterstellen zu wollen, würde die bekannten hochherzigen Grundsätze dieses Monarchen in Zweifel stellen heißen, der den bis dahin von ihm vertheidigten Rechts⸗ punkt offenbar nur deshalb aufgab, weil er sich von der Unͤhaltbar⸗ leit desselben überzeugt hielt. Auch war das Beglaubigungs⸗Schreiben des Prinzen von Carini durchaus unbedingt abgefaßt.
Der Aufsatz behauptet alsdann, daß zur Zeit des Sturzes Espar⸗ tero's alle der französischen Regierung von Seiten des diesseitigen Kabinets zugekommenen amtlichen Mittheilungen den Wunsch ausge⸗ drückt hätten, der Herzog von Montpensier möchte sich mit der Kö- nigin Isabella vermählen. Auch dies zu bezweifeln, möge ung erlaubt sein, falls nicht der Verfasser die entgegengesetzten Beweise nach⸗ liefert.
Daß, wie der Aufsatz vorgiebt, die Königin Christine dem Kö- nige der Franzosen zuerst angedeutet habe, die Wahl könnte auf den Grafen von Trapani fallen, will man hier ebenfalls in, Abrede stellen (s. el Espaß ol vom 24sten). Zu der Zeit, als diese Andeutung gemacht worden sein soll, hatte der König Beider Sicilien die Königin Isabella noch nicht einmal anerkannt und sich sogar geweigert, seiner erlauchten Schwester, der Königin Christine, den Aufenthalt in seinen Staaten zu gestaiten. Sämmtliche spanische Minister haben bis auf diesen Augenblick erklärt, daß die Wahl der Königin noch auf keinen bestimmten Prinzen gefallen wäre. Auch dürste es schwerlich den Gesetzen des Anstandes entsprechen, daß die Königin sich für einen Prinzen entscheide, so lange dieser nicht mit seinen Bewerbungen her⸗ vorgetreten wäre. Ob dieses von Seiten des Grafen von Trapani geschehen sei, wissen wir nicht mit Bestimmtheit und müssen dem Verfasser des Auffatzes überlassen, es nachzuweisen.
Dieser spricht alsdann von Bewerbungen (brétentions) des Prinzen von Koburg und sucht diese als unzulässig darzustellen. Die ansprechende Persönlichkeit, so wie die trefflichen Eigenschaften des einzigen Prinzen, der hier gemeint sein kann, sind den Spaniern, wenigstens dem Rufe nach, vollkommen bekannt. Von Bewerbungen desseiben hat man aber hier auf dem Platze noch nichts erfahren. Es verlautet vielmehr, daß er den Grundsätzen eines anderen er⸗ lauchten Fürstenhauses sich anschließe, das selbst den glänzendsten An⸗ erbietungen unzugänglich blieb. —
Der Verfasser behauptet ferner, der französische Botschafter in Neapel hätte in Folge der Besprechungen von Eu Befehl erhalten, „die Unmöglichkeit darzustellen, daß der Prinz von Asturien, sel b st nach der Abdankung des Don Carlos, nach der Hand der Königin Isabella strebe.“ Hier scheint ein Irrthum obzuwalten, denn um jene Zeit hatte Don Carlos bekanntlich noch nicht abge⸗ dankt. Was die Unmöglichkeit der Bewerbungen des Grafen von
Montemolin anbetrifft, so soll man noch vor kurzer Zeit hohen Orts diese Ueberzeugung nicht gehegt haben. Ein hiesiges Blatt, dessen Argumente noch nie einen Widerleger gefunden haben, äußerte sich vor wenigen Tagen folgendermaßen:; t
„Die Vermählung der Königin mit dem Grasen von Trapani ist unmöglich. So groß ist die Abneigung, welche alle Parteien ge⸗ gen den neapolitanischen Prinzen hegen. Ueberall hört man gewisse Personen sagen: die Vermählung der Königin mit dem Grafen von Montemolin würde die beste Combination sein; aber bei den noch obwaltenden Vorurtheilen ist diese Heirat unmöglich. Stellen wir eine Unmöglichkeit neben die andere. Welche wird der Staatsmann vorziehen? Man berechne die Folgen. Welche Frage sindet in dem Grafen von Trapani ihre Lösung? Keine. Die dynastischen wie die politischen Fragen bleiben bestehen; der Thron, anstatt an Kraft zu
ewinnen, büßt deren ein; die Parteien, anstatt sich auszusöhnen, enn sich auf das tiefste. Welche Fragen sinden in dem Grafen von Montemolin ihre Lösung? Die dynastische verschwindet; der Thron erwirbt eine unermeßliche Krast; de Parteien knüpfen sich, an einander und verschmelzen sich; die Verhältnisse zu Rom sehen einer leichten Erledigung entgegen; die Anerkennung von Seiten der nor= dischen Mächte ist gewiß. Schwierigkeit gegen Schwierigkeit oder Unmöglichkeit gegen Unmöglichkeit. Welche wird der Staatsmann vorziehen? Einer Anstrengung bedarf es, in Bezug auf die eine, aber sogleich treten die Folgen ein. Auch die andere bedarf einer Anstrengung. Aber was tritt alsdann ein? Nichts, oder, besser ge⸗ sagt, die jetzt bestehenden Verwickelungen steigern sich bis zur Unauf⸗ lösbarkeit. Der Verlust jeder Aussicht auf Ruhe für die dermalige Generation tritt ein.“
Endlich geht der Verfasser des besprochenen Aufsatzes so weit, die Partei, welche in Spanien den Grafen von Trapani zurückweist, eine pseudo-nationale zu nennen. Diese Anschuldigung kann nur aus der völligen Verkennung des Geistes dieser vielgeprüsten, aber nie gedemüthigten Nation fließen. Mit Recht sagte in dieser Beziehung gestern der Español: „In der That, es erregt Erstaunen, daß so verständige Personen wie die, welche in Madrid die Kabinette ver⸗ treten, die an diesen Unterhandlungen theilnahmen, nicht überzeugt sind, daß Europa, um einen zulässigen Einfluß auf die Vermählung der Königin von Spanien auszuüben, die Meinung des Landes be⸗ fragen und positive Garantien für die materiellen und moralischen Interessen gewähren müsse, die ihre Sicherstellung in der Lösung der letzten und wichtigsten Angelegenheit suchen, von der die Zukunft der Dynastie und der Institutionen abhängt.“
Portugal. ⸗
Lissabon, 20. Mai. (Times.) Der Aufstand im Norden Portugals war hauptsächlich durch den Verrath des General-Gou⸗ verneurs Vinhaes gelungen, der in einen Waffenstillstand mit den Insurgenten willigte und sich zugleich bereit erklärte, in ihrem Namen den Antrag auf Aenderung des Ministeriums und Modification des Systems der örtlichen N36 nach Lissabon zu befördern. Als diese Nachricht in der Hauptstadt anlangte, reichten die Minister, die der Empörung nicht länger die Stirn zu bieten sich fähig fühlten, ihre Entlassung ein, die unbedingt angenommen wurde. Dies geschah am 17ten, und die Königin schickte sofort zum Grafen Villareal, den sie mit Bildung eines neuen Ka⸗ binets beauftragte. Seine Bemühungen blieben aber ohne Erfolg. Da ließ die Königin den Herzog von Palmella rufen, der gestern von seinem Landsiß hier eintraf und sogleich ans Werk schritt. Er hatte zwar, gleich seinem Vorgänger, viel Schwierigkeiten wegen der
mit einander wetteifernden Ansprüche der Septembristen und der char⸗
tistischen Oppositions ⸗ Fü i , en , .
Personen zusammengesetzt
Präsidentschaft des Angelegenheiten. ...... . Inneres ...... ..... ...... ...... 6 *
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sehr rechtschaffen u Tojal im Jinanzwe boner Bank und das
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er zu besiegen, aber heute daß das Kabinet definitiv aus fin
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gandels - und Börsen / Hachrichten.
Berlin, 4. Mai. Es herrschie heute eine große Stille im gu weil die wiener Pof bis am Schluß der Börse nicht eingeirtsn Unsere Eisenbahnen behaupteten sich fest auf ihrem gestrigen Stan
Berliner Den 4. Juni 1846.
Börse.
Fonds.
2 Brief.
Pr. Cour.
Geld.
Act ien.
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Zf.
St. Schuld-Sch. Prämien- Scheiue d. Seeh. à 'ᷣlj T. Kur- u. Neumärk. Schuldverschr. Berliner Stadt- Obligationen Westpr. Pfaudbhr. Grossb. Pos. do. do. do. Ostpr. Pfandbr. Pomm. do. Kur- u. Neum. do. Schlesisebe do. do. v. Saat g. Lt B.
Gold al marco. Friedrichs d'or. And. Gsldm. à 5 Tb. Disconto.
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Amsterdam do. Hamburg do. London
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Augsburg Breslau
Franlkkfart a. M. südd. W. .. ......
Petersburg
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Kurz 2 Mt. Kurz
2 Mt.
3 Mt. 2 Mt.
2 Mt. 2 Mt. 2 Mt.
8 Tage 2 Mit. 2 Mt. 3 Woch.
14063 1 139 1
e Börsen.
IAa m bu rg, 2. Juni. Bank- Aetien 1590 Be. Kugl. Russ. 107 h,
Paris, 30. Mai. o9h Span. Reute 323.
Neapl. —.
69h Rente fin Cour. 119. 85. 96 do. 6n eour. Paga. —.
Wien, 31. Mai. Nordb. 184 5. Gloggn. 1314. Mail. 1173. Livon Pest. 973. Budw. —.
Meteorologische Geobachtungen.
1846. 3. Juni.
Morgens 6 Uhr.
Nachmittass 2 Ubr.
Abends 10 Uhr.
Nach einm Beobach
Lustdrucle Luftwürme .... Thaupunkt .... Duns tsttigunsg. Wetter
Wolken zug...
338, ss“ Par. 338, 87“ Par.
* 12, 0* R. 4 7, 2 R. 68 pot. heiter. WNW.
* 17,87 R. 4 4,72 R. 36 pCt. heiter. NWw. Ww.
Qauellwärme 7 Hlus s wärme I nodenwärme Il Aus dünstung ¶ Niederachla ( Warme wechsel
339, 17“ Par. 2 13,07 R. 4 7,27 R. 61 pCt. balhheiter. WNW.
* 8,4.
Tagesmittel: 338,97“ par. . 4 14,39 R... 6, a7 R... 56 pC.
Freitag, Vorstellung:
Sonnabend, 6. Juni.
Vorstellung:
Wien: Cherubin, als Gastrolle.
Königliche Schauspiele.
5. Juni.
Im Schauspielhause.
101ste Abonnem
Torquato Easso, Schauspiel in 5 Abth., ton Ct (Herr Emil Devrient: Tasso, als letzte Gastrolle.)
Im Opernhause.
zõste Abo nen
Die Hochzeit des Figaro, Oper in 4 Abth., mi Musik von Mozart. (Dlle. Hellwig, vom Kaiserl. Hof ⸗Opernthenn
Anfang halb 7 Uhr.
Zu dieser Vorstellung werden Billets zu den gewöhnlichen d
haus⸗Preisen
Im Schauspielh ause. 71ste
verkauft.
La seconde représentation de:
] . ̃ 54 22 Celu que Aal TCVe
sranzösische Abonnements⸗Vorst
Le Vicomte Girollée,
, vaudeville nouveau en 1 acte, du it
du Gymnase, par MM. Laurencin et Marc-Michel. Miche
rin, ou: l'espion sans le savoir, 4 1 du théätre du Gymnase, par Mr. Meleswville.
7 Uhr.
Freitag, 5. Juni. Das iiederh he Kleebl
J. Nestroy.
comòdie- vaudeville en
An fang
Königsstädtisches Theater.
Der böse Geist Lumpacivagabundus, att. Jauperposse mit Gesang in 3 Akten
Verantwortlicher Redacteur Dr. J. W. Zin kei sen. Im Selbstverlage der Eypedition.
Gedruckt in der Decker schen Geheimen Ober pofbuchdrudert
S 154.
Beilage zur Allgemeinen Pr
669
Freitag den ten Juni.
eußischen Zeitung.
E
3nhalt.
nd und Polen. St. Petersburg. Deutscher Wohlthätigleits= gin — Sparkasse des kurländischen Kredit Vereins. — Professor
5 4.
. betanien und Irland. London. Stanley's Rede gegen die bill. .
rrnigte Staaten von Nord⸗Amerika. New-⸗RYork. Nähe⸗
mes über die Kriegs ⸗Operationen der Nord- Amerikaner und Mexika—⸗
ber. — Die Botschaft des Präsidenten. — Annahme der Kriegsmaßre⸗ zeln in beiden Häusern des Kongresses.
Schafzucht in Preußen. spanische Kriegsflotte.
Rußland und Polen.
St. Petersburg, 28. Mai. Her hiesige deutsche Wohlthätig⸗ a éFerein hat vor kurzem seinen zweiten Jahreshericht veröffentlicht. ser Verein verdankt seine erste Anregung zwei hiesigen deutschen zen, noch zur Zeit Mitglieder des Comité's, die vor mehre- Jahren auf den Gedanken kamen, ein Krankenhaus für ssche Hanbwerksburschen zu errichten. Die Kosten desselben soll⸗ burch mildthätige Beiträge gedeckt werden. Sie hofften auf Theilnahme der hiesigen deutschen Gewerke, denen die Sache zu⸗ öhst am Herzen liegen mußte, und meinten, mit dieser und einiger scter Hülfe, die ihnen wohl von Seiten der hiesigen Deutschen ge⸗ et werden möchte, ihr wohlthätiges und bescheidenes Vorhaben in Werk setzen zu können. Doch stellten sich der Ausführung manche hathergesehene Hindernisse entgegen; man war gezwungen, die Idee zugeben. Indessen hatten einflußreiche Männer angefangen, sich de Sache zu interessiren; es hatten sich Aussichten auf uner— te reichliche Unterstützungen eröffnet, sobald man nur der wohl- tigen Gründung eine größere Ausdehnung geben würde; man tebei den nothwendigen Vorarbeiten tiefere Blicke in das vor— dene Elend und in das Wesen der hiesigen Armenzustände gethan, ö so kam der Muth, ja das Gefühl der Pflicht: einen Armenver⸗ nach gröherem Maßstabe zu bilden. Die Statuten, welche von Nusschuß entworfen wurden, der noch zur Zeit das Comité des eins bildet, erhielten die Bestätigung Sr. Majestät des Kaisers, hh, wie seine erhabene Gemahlin, durch jährliche Beiträge an wohlthätigen Werke betheiligte. Diese Statuten geben als eck des Jereins an: 1) allen in St. Petersburg befindlichen Ar- aus deutschen Ländern Rath, Hülfe und Unterstützung angedei⸗ zu lassen; 2 solchen bedrängten Landsleuten, welche in ihre Hei= t zurückzukehren wünschen, die Mittel zur Heimreise zu erleichtern. af Benkendorf und nach seinem Tode Se. Kaiserl. Hoheit der zog Maximilian von Leuchtenberg übernahmen das Protektorat. reichen Beiträge hiesiger höchster Personen, vieler deutschen Re— kungen und zahlreicher Einwohner unserer Stadt gaben dem Ver— bald ansehnliche Mittel in die Hand, seine Zwecke auf eine nach- kliche Weise zu verfolgen. Den Berichten nach betrugen seine Ein— men von seiner Gründung im Monat Okto— 1843 bis ult. Dezember 1844 ...... ...... Im Jahre 1845... ..... .. Kö
10, 828 R. 97 K. S. 8,613 25 * Din R. TRS. Diese Summe wurde von etwa 360 ver⸗
n Personen und Corporationen beige⸗
nun.
Lon den Armen des Vereins wurden zu⸗
f Vermittelung desselben durch Arbeit er—
1,301 9 73 * 425 97) 4 7)
Die Zinsen des ruhenden Kapitals betrugen . TZI, 158 R. 9 K. S.
Total⸗Einnahme. . . ..
Von dieser Summe wur⸗ als Gründungs- Kapital ö kö Der Werth der dem Ver⸗ gehörigen Mobilien, ffe und verfertigten Ar⸗ n, zu welchem dieselben ich veräußert werden kön⸗ Barer Kassenbestand, klaufene Zinsen und ver⸗ rliche Bankbillette belie⸗
ch am 1. Januar 1846 1,989 » 30
204 » 55
1,570 R. — K. S.
1,295
S, 057 ** 92 5
13,111 R. 7 K. S. e vom 1. Oktober 1843 bis zum letzten Dezember 1845 unter rmen des Vereins vertheilt worden sind. Auf Gutachten des Reichsrathes in Betreff einer von dem kur⸗ schen Kredit⸗Vereine zu errichtenden Sparkasse hat der Kaiser die suten dieser Sparkasse bestätigt. Der Zweck dieser Anstalt ist, mittelten Personen, vorzüglich aus dem Bauernstande des Gou⸗ ments Kurland, die Mittel zu gewähren, geringe Geldsummen auf Zinsen anzulegen, um dadurch in diesem Stande Sparsam⸗ nd Gewerbfleiß zu fördern. In die Sparkasse werden Einla- von nicht weniger als zwei und nicht mehr als hundert Silber⸗ l, entweder gegen jährliche Zinsenzahlung oder auf Zinseszins, Enommen. Die Sparkasse zahlt jährlich 35 pCt. Zinsen für die elegten Kapitalien. Die sawifche Philologie und Alterthumèekunde hat einen uner— shen Verlust erlitten. Der Professor an der hiesigen Universität, Preiß, ist am 23. Mai durch einen frühen Tod der Wissen⸗ l entriffen worden.
Großbritanien und Irland.
London, 29. Mai. Wenngleich die Kornbill glücklich durch ihr es Stadium im Oberhause durchgegangen ist, drohen ihr doch immer n iche Gefahren auf der nächsten Station, im Comité des Hauses, die Abstimmung durch Vollmacht wegfällt. Es behalten daher die ss welche von bedeutenden staatsmännischen Autoritäten der Ge- . ausgeübt werden, noch ihr erhebliches Gewicht; zu diesen ü. namentlich Lord Stanley, dessen Rede von den Gegnern der serungs-Maßregel als das Meisterstück der ganzen Debatte, von . Standpunkt aus, betrachtet wird. Der Redner begann seinen ging im Wesentlichen slizzirten) Vortrag folgendermaßen; iwd kann Euren Herrlichkeiten versichtrn, daß ich mit ungeheucheltem r . meine Fähigkeit, dabei aber mit der zuversichtlichen e nn. , 1 ir Wahrheit und der Stärke der Sache, die ich zu vertheidigen Sysem achsicht vieses Hauses anzusprechen wage, indem ich mich für scay ng eikläre, das ein edler Graf auf der anderen Seite des (Cord Fitzwilliam) als absurd bezeichnet hat, und das
Beil
von denen, die es bisher am ktühnsten und eifrigsten in Schutz genommen hatten, heute am heftigsten, wenn auch nicht am krast⸗ vollsten, bekämpft wird. Ich fühle nur zu sehr, wie schwierig meine Lage ist, weil ich genöthigt bin, es mit den Führern der zwei großen Parteien, in welche die beiden Parlamentshäuser getheilt sind, aufzunehmen. So tief und schmerzlich ich jedoch, was meine Befähigung angeht, die Ungleichheit des Kampfes empfinde, kann ich doch nicht zugeden, das Gewicht der Au— torität sei auf Seiten derer, welche die Abschaffung der Korngeseßze vor= schlagen. Ich will mich nicht auf die Autorität und auf die Meinungen edler Lords auf beiden Seiten dieses Hauses berufen, man könnte mir eine solche Berufung als bösartige Gehässigkeit auslegen; ich will nicht die Worte und Aeußerungen anführen, die zu anderer Zeit über die gegenwärtig der Berathung unterzogene Angelegenheit hier gefallen sind; aber ich will von der Autorität der Lebenden an die Autorität der Todten apelliren; ich will es wagen, Berufung einzulegen an die Autorität der Staatsmänner unserer Epoche, an alle großen Namen unter denen, die in noch nicht lange enischwundenen Tagen die liberalsten Handels-Minister Englands waren: sch will appelliren an die Autorität eines Chatam, eines Pitt, eines Huskisson; und indem ich dieser Namen erwähne, will ich mich serner auf Andere berufen, deren Be⸗ redisamkeit noch in unseren Ohren wiedertönt: wollte Gott, ihre Weisheit lenlte heute noch unsere Rathschläge! Vertrauend, meine edlen Freunde, die heute Sitze in diesem Hause haben, werden mir veneihen, wenn ich mich auf die Männer beziehe, die zuerst unvergänglichen Glanz gebiacht haben auf die Namen Liverpool, Canning und Grey. Doch ich kann mich ja nicht nur auf die Staatsmänner unserer und der jüngst abgelaufenen Epoche berufen, sondern auch von den Staatsmännern dieses Jahres ap— pelliren an alle Minister, welche die Geschicke dieses Landes seit der Zeit geleitet haben, wo dasselbe eine hervorragende Stelle unter den Nationen der Erde eingenommen hat. Und ich will mich nicht begnügen, nur einhei⸗ mische Zeugnssse sür eine große Wahrheit anzuführen. Es giebt nicht eine namhaste Nation auf der Erde, die sich bis jetzt auf das eben so kühne als übereilte Wagstück eingelassen hätte, das heute Euren Herrlichkeiten zu⸗ gemuthet wird, auf das Wagstück, die Vorsorge für Nahrung und Unter halt des Volks ohne irgend eine gesetzliche Beschränkung, ohne fiskalischen Schutz dem reinen Zufall zu überlassen, dem Zufall, der stets abhängig bleibt von der Laune, der Feindschaft oder dem eigenen Bedarf fremder Länder. Ich will die vornehmsten Nationen der Erde durchgehen: Frank- reich und Holland haben nicht nur, was Getraide angeht, ein Schutzspstem, sondern auch eine gleitende Zollstala; Frankreich hat eine solche wechselnde Besteuerung, unendlich verwickelte und beschränkender, als die unsere ist; Belgien, Dänemark, Schweden, Norwegen, der deutsche Bund, Preußen, Poriugal, Spanien, der Kirchenstaat, Oesterreich, Griechenland, die Türfei, Aegypten, die nordamerikanische Union, von all' diesen Ländern hat nicht eines gewagt, die Agrikultur ohne Schutz und die Versorgung des Volles mit dem ersten Lebensbedürfniß von fremder Zufuhr abhängig zu lassen. Wenn ich dies Alles sehe, kann ich nicht nur unmöglich zugeben, das Ge⸗ wicht der Autorität stehe den Gegnern der Korngesetze zur Seite, sondern ich kann auch das als unbestreitbar vorgebrachte Ariom: „die prima sacie Folgerung sei zu Gunsten unbeschränkter Einfuhrfreihein“, nimmermehr gel⸗ ten lassen. Ich behaupte vielmehr, der Schluß, den wir prima facie aus der Erfahrung ziehen sollten, laute dahin, daß doch wohl die Staatsmän- ner früherer Zeiten und anderer Länder politischer Weisheit und politischen Scharfsinns nicht ganz beraubt waren. Ich kann wahrlich nicht glauben, daß kein einzelner Lichtstrahl das allgemeine Dunkel erhellt und zerstreut haben soll, bis zu dem Augenblick, wo im November 1845 jener Blitz die Wolken durchbrach, der mit so wundervoller Macht die Staatsmänner des Tages durchzuckte und urplötzlich bekehrte. Lord Stanley kömmt nun auf die Motive, welche Wellington und Peel bewogen haben, im November 1845 umzulenken, und findet sie entschieden unzureichend. Von Peel na- mentlich sagt er: „Ich glaube, mein ehrenwerther Freund hat alle Folgen seines Schrittes vorausgesehen, hielt sich aber in gewissenhafter Erwägung der ihm obliegenden Pflicht überzeugt, die Dringlichkeit des Falls erheische die Maßregel, zu welcher er sich enischlossen hat. Nach meiner Ueberzeu⸗= gung aber hat er unglücklich erweise diese Dringlichkeit irrthümlich erfaßt, nnd das Gleiche ist ihm auch begegnet in seiner Ansicht von der öffentlichen Meinung und von den Nothwendigkeiten seiner Stellung. Ich glaube, Sir Robert Peel ist in den schlimmsten Irrthum versallen, der einen Staatsmann verlocken kann, er hat den rauschenden, vom Regen angeschwollenen Gieß⸗ bach der Agitation für den still hinfließenden, tiesen Strom der öffentlichen Meinung gehalten. Und was war die Folge? Daß eine organisirte, eigen nützige Zwecke verfolgende Association gesiegt hat über den Minister der Krone, seine politische Partei und die Unabhängigkeit des Parlaments.“ Der Schluß der Stanleyschen Rede lautete: „Spräche ich zu einer ge⸗ wöhnlichen Versammlung, so würde ich sie warnen, der Furcht nachzugeben. Da ich aber zu dem Fause der Lords spreche, das Rücksichten der Ein- schüchterung keinen Einfluß gestattet, so darf ich wohl noch geltend machen, daß Eure Her bein nicht aus persönlichen Interessen handeln. Ihnen ist mehr anvertraut als nur ein persönliches Interesse. Sie sind betraut mit der Sorge für Ihr Land, sür die Nachkommenschast, für die Verfassung dieses Reiches. Mylords, Sie Alle leben unter ihren Nachbarn, die in Ihnen ihre politischen Führer erkennen, die sich von Ihnen in Meinungen und Ansichten leiten lassen. Nun aber haben Sie die Meinung austommen lassen und zu der Ansicht ermu⸗ thigt, daß die großen Interessen dieses Landes wesentlich Schutz erheischen für den Ackerbau. Würden Sie heute für Aufhebung dieses Schutzes stim⸗= men, mit welchen Gefühlen, mit welcher Stirn könnten Sie sich in Mitte Ihrer Nachbarn zeigen, die Ihnen bisher nur Verehrung gewidmet hielten, deren Grundsätze nuͤr von Ihnen die Färbung angenommen haben? Jene werden mit vollem Recht an Ihnen thun, was wir heute an der Regierung thun, sie werden Ihnen vorwerfen, das in Sie gesetzte Vertrauen getäuscht zu haben; sie werden laut erklären; Wir sind mißleitet und verrathen wor⸗ den! Darum, wenn Sie gegen Ihre eigene vorbtdachte Meinung zustim— men, die vorliegende Bill durchgehen zu lassen, so müssen Sie sich vorbe- reiten, der hohen Stellung zu entsagen, die Sie bisher in der Verfassung des Landes eingenommen haben; wenn Sie Ihre Meinung der Einschüch⸗ terung, die von Anderen ausgeht, zum Opfer bringen, müssen Sie sich ge⸗ faßt machen, fortan nur als ein untergeordneter Zweig der Constitution zu gelten, als die Registratoren der Edikte des Hauses der Gemeinen, als die blinden Nachtreter des jedesmaligen Piemiers angesehen zu werden. Verstehe ich irgend etwas von der constitutionellen Bestimmung dieses Hauses, so liegt sie darin, daß wir einer unbedacht⸗ samen Gesetzgebung ein heilsames Hemmniß entgegenstellen und das Volk bewahren sollen vor den Folgen seiner eigenen Unklugheit. Dieses Haus war nie gewöhnt, einer dauernden, umsichtig gebildeten, öffentlichen Mei nung zu widerstehen: Eure Herrlichkeiten haben sich stets vor dem Ausdruck einer derartigen Meinung gebeugt; Sie werden es auch lünftig thun. Aber es ist Ihre Sache, hastiger Gesetzgebung, die zu Uebeln fährt, die nicht wieder gut gemacht werden können, enigegenzuireten; es ist Ihre Pflicht, obschon die Lonstitution den Fall kaum vorsehen mochte, das Volk, nicht gegen eigene unverständige Ansichten, sondern gegen den Verrath derer, die es zu Häuptern und Lenkern erkoren hat, zu schuͤßen. Molords, wenn Sie Ihrer wohlüberlegten Meinung folgen, so wird weder ihr Land noch ihr Gewissen Sie verdammen. Sie mögen besiegt werden; Sie mögen in der Minorität bleiben; aber Sie werden nicht entwürdigt erscheinen; es wird Ihnen vielleicht nicht gelingen, die Nation vor dem ibr drohenden Unglück zu bewahren, aber Sie werden sich die Billigung Ihrer Freunde und die Achtung Ihrer Gegner sichern. Und sollte, unter des Köͤchsten Beistand, Ihre Enischeidung in dieser großen Frage den Fortgang einer bastigen, un= bedachtsamen Maßregel hemmen, dann mögen Sie stolz sein, Ibre Pslicht gewissenhaft erfüllt zu haben, und Ihren Lohn werden Sie dann sinden in dem Rufe des Volles: Gott sei Dank, wir haben ein Haus der Lords!“
Vereinigte Staaten von Nord-Amerika.
New⸗Mork, 15. Mai. (B. H.) Schon die letzten Berichte aus dem Süden schilderten die Lage des Truppen⸗-Corps unter Gene- ral Taylor am Rio Grande als sehr bedenklich, und die Sorglosig- keit des Generals scheint dieselbe noch verschlimmert zu haben. Er stand, wie bekannt, mit seinem ungefähr 4000 Mann starken Corps
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vor Matamoras, welches er mit seinen Batterieen bedrohte; seine Subsistenzmittel vermochte er, der schwierigen Schifffahrt wegen, nicht auf dem Rio Grande aus der See zu beziehen, sondern mußte sie auf einem 40 englische Meilen durch eine öde Gegend führenden Land wege von Punto Isabel herbeischaffen lassen. Diesen Umstand wol⸗ len, wie es scheint, die Mexikaner benutzen, um das Truppen⸗Corps der Vereinigten Staaten abzuschneiden, und ihre zu dem Behuf vor— genommenen Bewegungen haben zu der ersten einigermaßen bedeuten— den Feindseligkeit geführt. Fast vierzehn Tage hatten die beiden Truppen-Corps in ihren Stellungen verschanzt einander gegenüber gestanden, ohne daß, außer der Aufhebung einzelner Offiziere der Vereinigten Staaten (worunter der Oberst Croß, dessen Leiche man mit einem Lanzenstich in der Brust gefunden hat), eine Kollision stattge⸗ funden hatte, als am 24. April General Arista an die Stelle des Ge⸗ nerals Ampudia den Oberbesehl über die mexikanischen Truppen über— nahm und dies dem General Taylor mit der Bemerkung anzeigte, daß er die Feindseligkeiten als eröffnet ansehe und dieselben mit Nachdruck fortführen werde. Letzterer, der es versäumt haben soll, seine Vorposten in gehöriger Weise auszustellen, erhielt an dem selben Tage plötzlich die Nachricht, daß ein mexikanisches Truppen Corps, nach Einigen tausend, nach Anderen gegen vier tausend Mann stark, den Rio Grande bei Camago, 25 engl. Meilen ober⸗ halb Motamoras, überschritten und ihm die Verbindung mit Punto Isabel abgeschnitten habe. Er sandte darauf ein Dra— goner⸗Detaschement von nur 63 Mann ab, um zu rekognosziren; diese Abtheilung wurde aber, 22 englische Meilen vom amerikanischen Lager entfernt, von den Mexikanern angegriffen und, nachdem unge— fähr 16 Mann getödtet worden waren, gefangen genommen; nur ein Dragoner langte nach Angabe des vorliegenden Berichts des Generals Taylor vom 26. April, verwundet und von den mexi— kanischen General selbst abgeschickt, im amerikanischen Lager an, um Bericht zu erstatten. Nun sah auch General Taylor die Feindseligkeiten als eröffnet an und traf Maßregeln zur Verstär⸗ kung seines Heeres. Der ihm ertheilten Vollmacht gemäß, forderte er zunächst den Gouverneur von Texas auf, vier Regimenter Frei— williger, zwei Infanterie- und zwei Reiter-Regimenter, unter die Waffen zu rufen, und wandte sich zugleich an den Gouverneur von Louisiana mit der Aufforderung, ihm vier Infanterie-Regimenter zu schicken. Mit Hülfe dieser Verstärkungen hofft der General den Krieg mit Erfolg in Feindes Land versetzen zu können. Authentische Nach— richten späteren Datums vom Truppen⸗-Corps der Vereinigten Staa⸗ ten, als die vorerwähnte Depesche des Generals Taylor, fehlen, und man hat auch keine genaueren Angaben über die Stärke und die Richtung des mexikanischen Corpa, welches den Rio Grande überschrit⸗ ten hat. In New⸗Orleans war das Gerücht im Umlauf, Punto Isabel sei in die Hände der Mexikaner gefallen; Nachrichten aus letztgenann— tem Orte selbst aber machen es gewiß, daß derselbe wenigstens am 2. Mai noch in den Händen der Amerikaner war, dagegen aber waren damals schon alle Communicationen mit dem Lager des Generals Taylor völlig abgeschnitten, so daß Letzterer, wenn ihm nicht bald Hüife gekommen ist oder er sich hat durchschlagen können, möglicher— weise durch Hunger zur Uebergabe gezwungen worden ist. Die Nachricht von dem Beginn der Feindseligkeiten traf in New⸗Orleans am 2. Mai ein, und sogleich wurden mit vielem Eifer Anordnun⸗ gen gemacht, um, dem Verlangen des Generals Taylor gemäß, die nöthigen Freiwilligen zur Verstärkung des Heeres aufzubieten, zu welchem Behufe die Legislatur 100,000 Dollars für die Equipirungs—⸗ kosten votirte und eine Bank ein Darlehen von 1 Million Dollars anbot. Der Eifer ließ indeß bald nach, und da von den aufgefor— derten 2500 Freiwilligen sich kaum die Hälfte stellte, so wird man zur Ballotirung aus den Miliz⸗Regimentern schreiten müssen. Die Ursache des Mangels an Kriegslust soll theils in der Furcht vor dem schlechten Klima des Kriegs-Schauplatzes, theils in der Unzufrieden— . 9 die säumige Bezahlung der früheren Freiwilligen zu uchen sein.
Dem Kongresse der Vereinigten Staaten wurde die Nachricht von dem Beginn der Feindseligkesten am Rio Grande (wie schon er⸗ wähnt) in einer vom 11. Mai datirten, sehr ausführlichen Botschaft des Präsidenten Polk mitgetheilt. Diese Botschaft bezieht sich in ihrem Eingange auf die früheren amtlichen Mittheilungen über die zwischen Mexiko und den Vereinigten Staaten bestehenden Differenzen und verbreitet sich dann über den letzten Beschwerdegrund der Regierung der Ver— einigten Staaten, nämlich die, nach der Behauptung der Botschaft, durch die Schuld der mexikanischen Regierung resultatlos gebliebene Sendung des Herrn Slidell. Man erfährt aus dieser Darstellung im Wesentlichen Folgendes:
Am 15. Oftober v. J. wurde durch den Konsul der Vereinigten Staa⸗— ten in Mexiko bei der mexikanischen Regierung angefragt, ob dieselbe ge⸗ neigt sei, einen Abgeordneten der Vereinigten Staaten zu empfangen, der mit Vollmacht zur Regulirung aller zwischen den beiden Landern obwaltenden Streitpunkte versehen wäre. Der moexikanische Minister der auswar— igen 6 n gab eine bejahende Antwort, äußerte aber zu— gleich den Wunsch, daß die im mexiianischen Meerbusen stationirte Es—= cadre der Vereinigten Staaten zurückgezogen werde, damit es nicht das An— sehen habe, als werde die Wiederaufnahme der Unterhandlungen erzwun-— gen. Die Escadre wurde sogleich zurückgezogen, und am 30. Nosemdber sraf der mit ausgedehnten Vollmachten Lersehene außerordentliche Gesandte der Vereinigten Staaten, Herr John Slidell, in Veractuz ein. General Herrera war damals Präsident von Meriko und versonlich geneigt, den amerikanischen Gesandten zu empfangen; seine Regierung aber war ibtem Ende schon nahe, und er ließ sich durch die Einschuchterung seiner Gegner bewegen, am 21. Dezember Herrn Slidell zu erklären, daß er ihn nicht empfangen könne. Am 30. Dezember mußte Sertera dem von der Armee Präsidentur erbebenen General
daß derselbe für eine
welche indeß am 12. März durch eme Note des merikantschen M
der auswärtigen Angelegenheiten erwiedert wurde, in der derleld
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für diesen Letzteren wie für die Regierung der Beremnigten S: Herrn Slidell blied d ts
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