1846 / 155 p. 1 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

Beilegung des Streits unbillig gewesen seien, denn unserem Gesandten wurde gar nicht gestattet, irgend einen Vorschlag vorzulegen, Eben so wenig endlich gilt der Einwurf, als haben wir uns abgeneigt gezeigt, irgend einer billigen von ihr vorgeschlagenen Bedingung Gehör zu geben, denn die mexilanische Regierung hat alle und jede unterhandlung zurückgewiesen und keinen Vor⸗ schlag irgend einer Art gemacht. . Die Boischaft berichtet dann ferner über pie militairifchen Vorkehrungen, welche die Negierung der Vereinigten Staa⸗ ten aus Rücksicht auf ben angedrohten Einfall der Mexikaner in Teras zu ireffen für nöthig gefunden hat und welche dahin resultirten, daß das amerikanische Truppen⸗Corps unter General Taylor am 13. Januar Befehl erhielt, das linke Ufer des Rio Grande del Rorte zu besetzen. Die Trup= pen schten sich am 11ten von Corpus Christi aus in Bewegung. langten am 28 März Matamoras gegenüber an und bezogen ein Lager, ihr Depot in Punto Isabel in der Nähe von Brazos Santiago habend. Die Bot- schaft verwahrt sich gegen jede Betheiligung der Regierung bei der Wahl bieser Stellung, indem sie ausdrücklich bemerlt, daß die Wahl dem Urtheil des kommandirenden Generals nothwendigerweise habe über⸗ lassen bleiben müssen. Am 12. April forderte der in Matamoras kom- mandirende General Ampudia den General Tavlor auf, sein Lager inner⸗ halb 24 Stunden aufzubrechen und hinter den Nueces zurückzugehen, offene Feindseligkeiten fanden indeß erst am 24. April statt, und die Votschast be⸗ richtet über den an diesem Tage erlittenen Unfall der Amerikaner überein⸗ stimmend mit der oben erwähnten Depesche des General Tavlor. Die Botschaft schließt darauf mit dem Berichte über die von dem General Tap= lor zur Verstärkung seines Heeres vorläufig getroffenen Maßnahmen und mit der Aufforderung an den Kongreß, die Regierung durch Bewilligung der nöthigen Streitkräfte und Geldmittel zur kräftigen Durchführung des begonnenen Kampfes mit Mexilo in den Stand zu J Die Senals-Comités für die auswärtigen und für die Militair⸗ Angelegenheiten, an welche diese Botschaft verwiesen wurde, statteten alsbalb' einen Bericht ab, und es wurde mit 50 gegen 2 Stimmen eine Bill angenommen, durch welche der Präsident der Vereinigten Staaten ermächtigt wird, das stehende Heer um 7000 Mann zu verstärken, 50, 000 Freiwillige aufzubieten und 10 Millionen Dollars auf die Ausrüstung der Truppen und die Führung des Krieges zu verwenden. Dieselbe Bill wurde im Repräͤsentantenhause mit 173 gegen 14 Stimmen angenommen, und am 13. Mai publizirte darauf der Präsident Polk eine kurze Proclamation, in welcher er allen Betreffenden anzeigt, daß sich die Vereinigten Staaten im Kriegszustande mit Mexiko befinden. Der Eindruck, den diese Proclamation auf den Handelsstand hervorgebracht hat, ist natürlich sehr ungünstiger Art. In der Voraussicht, daß die Kriegführung bedeutende Summen verschlingen werde, sind die Stocks gefallen, obgleich bekannt ist, daß sich vorläufig mehr als die vom Kongresse bewilligten 10 Millionen im Staatsschatze befinden, und daß fürs erste keine Anleihen werden gemacht werden, wogegen aber gewiß ist, daß die später etwa nöthig werdenden Anleihen in den Vereinigten Staaten selbst werden aufgebracht werden müssen, da die europäischen Geldmärkte sich, in Betracht der gemachten Erfahrungen, schwerlich zu neuen Anleihen an die Vereinigten Staaten werden bereitwillig finden las⸗ sen. Die Assekuranz⸗Lompagnieen haben die Prämien lir die Fahr⸗ ten nach dem mexikanischen Meerbusen bereits um 3 pCt. gesteigert. Das Schlimmste aber ist, daß die in der Ausführung begriffenen europäischen Ordres in den südlichen Staaten plötzlich suspendirt und für setzt wenigstens wieder abbestellt worden sind, wozu noch kömmt, daß man erwarten muß, in den südlichen Gewässern der Union jenen dem Handel so verderblichen Kaperkrieg wieder entstehen zu sehen, wie er vor 25 Jahren unter allen möglichen Flaggen der südameri⸗ kanischen Freistaaken in jenen Gegenden gegen die spanische Flagge ge⸗ führt wurde. Mittlerweile indeß giebt die bedeutend verstärkte Escadre der Vereinigten Staaten im meyilanischen Meerbusen einige Sicherheit gegen die etwa von der mexikanischen Regierung auszugebenden Kaperbriefe, und ohne Zweifel werden ähnliche Vorkehrungen auch in der Südsee getroffen werden. Der Hafen von Matamoras wurde von zwei Kriegsschiffen der Vereinigten Staaten eng blokirt, und mehrere Kauf⸗ er, e f waren bereits abgewiesen worden. Gerüchten zufolge, bie in Washington am Hten in Umlauf waren, sollte der bekannte General Stotk an die Spitze des Heeres gestellt werden und sogleich

30, 000 Mann zur Verfügung erhalten.

A

Bekanntmachungen. lug

i186 Nothwendiger Verkauf. Stadtgericht zu Berlin, den 17. Februar 1846.

Das in der Gipsstraße Nr. 24 und in der Walde⸗ marstraße Nr. 22 belegene, Vol. 13. No. 283 a. pag. 185 im Hopothekenbuche verzeichnete Meyersche Gruͤnd⸗ stück, gerichilich abgeschätzt zu 17,165 Thlr., soll

am 1. Oktober 1846, Vormittags 11 Uhr, an der Gerichtsstelle subhastirt werden. Taxe und Hy⸗ pothekenschein sind in der Registratur einzusehen.

Der bem Aufenthalt nach unbekannte Gläubiger, Oberst⸗Lieutenant A. 2. B. von Mollis re eventualiter dessen Erben, werden hierdurch öffentlich vorgeladen.

richtung,

aba b]

2

Preußische Renten ⸗Versiche⸗ ön„n rungs-Anstalt.

Bekanntmachung.

Mit Bezug auf die allgemeinen Bestimmungen vom 8. April 1545 wird hierdurch zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß die Nachweisung von den im Laufe des Jahres 1845 erfolgten und bei uns gebuchten Nach- dragszahlungen auf un vollständige Einlagen aller bestehenden Jahresgesellschaften in unserem Büreau so⸗ wohl, als bei sämmtlichen Agenturen, vom 15ten d. M. ab, auf 4 Wochen (d. i. bis 15. Juni d. J.) auslie⸗ gen wird.

Jedem, Agenturen

beschafft werden, verzinst und trieb sjahre

triebsjahres das

der im Jahre 1845 hier oder bei den Nachtragszahlungen auf unvollst än; dige Einlagen geleistet hat, bleibt es überlassen, sich zug aus jener Nachweisung zu überzeugen, ob die darin bei seinen Nummern aufgeführten Nachtrage zahlungen mit ben Quittungen auf den Interimsscheinen übereinstim⸗ men, und sind eiwanige Abweichungen sogleich und spä⸗ zestens innerhalb 4 Wochen nach Auslegung der Liste uns unmittelbar zu melden, indem die Anstalt un⸗ terbleibt eine folche Meldung nur für die in der i well aufgeführten Nachtragszahlungen stehen ann.

Die Eingangs erwähnte allgemeine Bekanntmachung vom S8. April 1310 ist auf den ausgelegten Nachwei⸗ sungen nachrichtlich mit abgedruckt.

Berlin, den 1. Mai 1846. Direction der Preuß. Renten ⸗Versicherungs ⸗Anstalt.

haben, daß

zahlung von 20

mit der

670

Die Schafzucht in Preußen ).

Aus Norddeutschland. Dem Königreich Sachsen gebührt das unvergängliche Verdienst, die edlen spanischen Merinos⸗ Schafe zuerst nach Deutschland verpflanzt und diesen Industriezweig in Auf⸗ nahme gebracht zu haben. Durch Einsicht und Ausdauer wurde nach und nach die Woll⸗Kultur auch bei uns so sehr gehoben, daß Spa⸗ nien in der Feinheit des Produtts bereits weit überflügelt ist. Preu— ßen verdankt die große Ausdehnung und Veredlung seiner Schafzucht hauptsächlich zwei Umständen, von welchen man bei einer oberfläch⸗ lichen Ansicht der Dinge hätte glauben syollen, daß sie nur nachtheilig auf die Woll⸗Kultur wirken müßten. Bis zum Jahre 1809 war in Preußen die Ausfuhr der rohen Wolle ganz verboten, weil man nach den damaligen Ansichten auf diese Weise am besten die inländische Tuchfabrication zu heben und die Nachfrage zu vermehren wähnte, wobei man noch auf den Vortheil rechnete, mehr Arbeiter bei diesem Industriezweige beschäftigen zu können. Von allem dem ist aber ge⸗ rade das Gegentheil eingetreten; die Tuchfabrication sowohl als die Schafzucht haben sich nur bedeutend gehoben, seitdem der allgemeine Verkehr freigegeben ward und die preußische Tuch⸗Industrie mit der ausländischen Konkurrenz hart kämpfen mußte. Jetzt besteht nur noch zu Gunsten dieses Industriezweiges ein Ausfuhrzoll von zwei Thalern für ben Vereins-Centnei, der ebenfalls wird aufgehoben werden kön⸗ nen, sobald unsere Kredit⸗ und Geschäfts⸗Verhaͤltnisse sich mehr ge⸗ ordnet und konsolidirt haben werden.

Eben so wohlthätig haben auf die preußische Schafzucht die neuen Kulturgesetze, nach welchen die Gemeinschaften aufgehoben und alle Frohnden? abgeschafft wurden, gewirkt. Obgleich man auch von dieser höchst ersprießlichen Maßregel eine nachtheilige Rückwirkung auf die Wollkultur besürchtete, so ließ man sich dennoch nicht irre machen, und, statt den Muth zu verlieren, begann man sogleich mit der Ver- besserung der zugetheilten Weiden, die man nun als ausschließliches Eigenthum besser würdigen und mehr als früher schonen konnte. Eniwässerungen und Mergelungen wurden überall vorgenommen und auf diese Weise die Nahrung für die Schafe bedeutend vermehrt und verbessert. Der Amtsrath Koppe, ein sehr geschätzter Schriftsteller im Fache der Landwirthschaft, nimmt als feststehend an, daß man in Preußen seit der Aufhebung des Woll⸗Ausfuhr-Verbots und seit Ein⸗ führung der Separationen und Weide⸗Ablösungen bei der Schäferei⸗ Wirthschaft den dreifach größeren Ertrag als früher erzielt. Auch hier zeigt sich von neuem, daß die Aufhebung aller Beschränkungen und der natürliche, ungehemmte Verkehr unter den Völkern immer

am ergiebigsten ist. Im Jahre 1816 hatte Preußen nur 8, 261, 000 Stück Schafe Berechnungen und Angaben

und nach den neuesten statistischen 17,680,000 Stück; davon sind 24 Procent ganz veredelte, 8 Pro⸗

cent halb und 28 Procent noch Landschafe. In den verschiedenen Provinzen sind dieselben aber sehr ungleich vertheilt; so hat Schle⸗ sten die meisten mit 3,280,000 Stück und Westphalen die wenigsten mit 498,000 Stück. Auf die Quadratmeile kommen durchschnittlich 3590 Stück. In Schleslen giebt es jedoch Orte auf dem rechten Ufer der Oder, wo am Fuße des Gebirges mehr denn 8000 Stück auf die Quadratmeile kommen. Auch in den Regierungs⸗ Bezirken Merseburg und Magdeburg giebt es Striche, wo der chafbestand so 9. ist, daß 7 8000 Stück auf die Quadratmeile gerechnet werden.

Geschoren wurde im Durchschnitt von 100 Schafen 11 Stein

Berlin-Potsdamer Eisenbahn.

Mit dem 1. Juli d. J. hört die bisherige Ein⸗ nach welcher monailiche Abonnements Billets für die Personen-Beförderung zwischen Berlin und Pots · dam ausgegeben sind, auf.

Berlin, den 2. Juni 1846. Das Direktor i um der Potsdam⸗

Niederschlesische Zweigbahn.

—— wetriebsetzung der Niederschlesischen Zweigbahn noch sehlende Bedarf von 500, 000 Thlr. soll zufolge des Be⸗ . Icchlusses der Direction und des Aus= TE schusses vom 23. März d. J. durch

CEnittirung von Prioritäts—

Obligationen

welche mit 45 Prozent jährlich innerhalb der ersten nicht amortisirt werden sollen, indem den Inhabern bis zum Ablaufe des fünften Be⸗

StammActien zu verlangen. Die Genehmigung desfallsigen Plane ist bereits nachgesucht worden. Bei der Beiheiligung an diesem P sollen in Gemäßheit des §. 5. des Gesellschafts Sta tuts die gegenwärtigen

Dbligation über 100 Thlr. erhalten können.

In der Voraussetzung der Allerhöchsten Genehmigung des vorerwähnten Actionaire hierdurch auf, spätestens bis zum 20. Juni d. J. unter Einreichung ihrer Quittungs bogen und An= Prozent des darauf fallenden Antheils an Prforitäts-Obligationen entweder bei den

Herren Gebrüdern Veit & Co. in Berlin,

Neue Promenade Nr. 10, oder bei unserer Haupllasse hier diesen Anspruch anzumelden. diesem Rechte nicht mehr Gebrauch gemacht werden, in- dem über den bis dahin nicht in * Betrag bereits anderweitig verfügt worden

Die eingereichten Quitiungsbogen, welche von einem rklärung der 6n

Wolle, und da der Stein 22 preußische Pfund hat, so rechnet man

) Wir entnehmen diesen Aufsatz dem Journal des Oesterrei⸗ chischen Lloyd, welches fortfährt, mit vieler Umsicht den Kreis der in seinen Bereich gehörenden Gegenstände zu erweitern. Wie wir vernehmen, befindet sich gegenwärtig einer der Redacteure dieses Blattes auf einer Reise in Norddeutschland, um, für die Zwecke desselben, die Verhältnisse der

Hafenplätze der Nord- und Ostsee näher kennen zu lernen. Anm. d. Red.

1Igem

gegeben werden. Glogau, 30. Mai 1846.

, Eisenbahn⸗Ge⸗ Gesellschaft.

sellsch aft.

asi b]

Der zur Herstellung und In—

0

fünf Be⸗

Recht? zusteht, bie l' umpaͤndiung im Berlin, a4. Juni 846. Sr. Majestät des Königs zu dem

rioritäts - Kapitale

auf den sächsischen haben.

8 9 einer Anzeiger. mern⸗Verzeichnisse begleitet sein müssen, werden zum Zeichnen der ersolgten Anmeldung abgestempelt und mit

einer auf den Namen der Einzahlenden lautenden Quittung über die geleistete Einzahlung sofort zurück⸗

Die Direction der Niederschlesischen Zweigbahn⸗

Zur Besorguns der bis zum 29stn

d. M. in Breslau stattfindenden Ein- rahlung von 15 pro Cent auf Krakau-— Schlesische Eisen-

bahn-Actien empfiehlt sich der Unter-

zeichnete gegen billige Provision.

Zur grölseren Bequemlichkeit der Interessenten können? auch bei demselben bereits neu eingenahlte Quittungzshogen getzen Einlieferung von noch nicht eingenahlien in Empfang genommen werden.

W. IH. Goldschmidt,

Burgstralse 29.

zas Abonnement betragt

die gesammte Woll Probuction auf 427 65 0d0 Pfund, Num 2Rthlr. für p Jahr.

den Werth eines Pfundes nur zu einem halben Thaler an, sp trägt die ganze jährliche Woll Production des preußischen Cn 4 EKihlr. = AZahr 21,384. 005 KRthlt. Dies ist aber nicht Alles, was man bei unz 5 Rthlr. / 1 Jahr.

der Schafzucht löst. Große Summen werden noch jährlich auß Nälen Theilen der. Monarchie Verkauf der feinen Zuchtstöre und Schafe gezogen, welche di C ohne Preiserhöhung.

tistik nach Zahlen nicht genau angeben kann, da der Preis in Lertion s- Gebihr. sür den Zahl sehr ungleich sind. Für schweres Geld werden davon n n ciner Zeile des Alg. diele der schönsten Exemplare nach dem Auslande und besondůn Anjeigers 2 Sgr. Rußland verkauft, und es sind schon Fälle vorgekommen, daß mu

4

Allgemeine

einzigen hochveredelten Zuchtstör mit mehr als 1000 Thaler beyh —— Es giebt Gutsbesitzer, deren Schäfereien in einem so guttn ö 2.

stehen, daß sie aus dem Störverkauf allein jährlich große Sul 6 155.

und vielleicht mehr einnehmen, als ihnen ihre sonstigen großen

Berlin, Sonnabend den 6Gten Juni

schaften einbringen. Am meisten gesucht ünd berühmt sind nog mer die Königlichen Stammschäfereien zu Frankenfelde und M letztere unter der Aufsicht der Erben des berühmten Thaer, und sollen den rühmlichst bekannten sächsischen Stammschäfereien, pen und Lohmen“ gleichkommen und sie vielleicht noch übert Die niederländischen und englischen Fabrikanten besuchen daher fleißig die preußischen Wollmärkte, wo sie eine größere Auswn Indessen ist die Wollausfuhr im Ven

; Inhalt. tlicher Theil. t xtsche Bundesstaaten. Königreich Bavern. Reise des Kö⸗ N nach Aschaffenburg. Königreich Hannoswer,. Landtags- Ver. Ealungen, Freie Stadt Hamburg. Das Rauhe Haus zu porn. kerreichische Monarchie. Wien. Gründung ener Atademie Kissenschasten; 3 . Graf zu Stolberg⸗ zudem inncten Verbrauch nicht sehr bedeutend; nur ein zn barg k. T. Vernichtung der Sagten durch Gewittet. Prag. nittleren und feinen Wollen gehen nach dem Auslande, die gi , r. . 89 des Kai werden mit seltener Ausnahme nur von preußischen Tuchfahm 5 von Rußland. . ( ö verarbeitet. ukreich. Paris. Gutachten über Eisenbahnen. Plan zur Ansie⸗ lung belgischer Familien in Konstantine. Bewilligungen und Inter- llatzonen in der Deputirten⸗Kammer. Kandidaten für das Konsuslat zu nina. Schreiben Louis Napoleon's. Vermischtes. Schreiben s Paris. (Die Rückkehr der französischen Gesandtschaft aus China; sheres über die Niedermetzelung der französischen Gefangenen in Abd Kaders Deira; 3. , ,, des Ausstandes in Algerien.) . R GFöritanien und Irland. Londen. Abreise Peel's, O'Con-⸗ Gattung der Schiffe. Ausgerüstet. euch . a . und Smith O'Brien's. Begrüßung des Herzogs von Welling⸗ Linienschiffe . ..... .. . 1 2 31 Die Antwort auf die amerikanische Kündigung. Verweigerung . 6 4 ö auf amerikanische Schiffe. Macao als Freihafen. Korvetten 1 i k ud i i derlande. Amsterdam. Stand der Unterhandlungen mit Belgien. ö 3 1 27 . Gutachten über dit ger ie ein 5 ö ! . eldfrüchte. Brigg⸗Goeletten 2 weiz. Kanton Bern. Die Tagsatzungs-Gesandtschast. Gocletten ..... ,, tugal. Lissabon. Ankunft des Herzogs und der Herzogin von Kleinere Fahr zeuge . ö des Herzogs von Terceira zur Arme. Die mi— Summa . i. Kon i is i : I ei. Konst antinopel. Reise des Sultans. Vermischtes. Im Bau begriffen . einigte Staaten von Nord⸗Amerita. Raf n n. 69 1 Dampfschiffe, 2 Briggs,

. Pro- 12 kleinere Fahrzeuge,

Die spanische Kriegssflotte.

3 Madrid, 25. Mai. Amtlichen Angaben zufolge, die spanische Kriegsflotte gegenwärtig aus folgenden etz

manon des Präsidenten. Bewilligung für die Dampsschifffahrt nach . 9 und . ne, . 52 , ,, Staate⸗ ntünste. —New⸗Orleans. Beschlüsse der Legis ich mn von der Lage des General . f , enbahnen. Die mecklenburgischen Bahnen. VBelanntmachung der stection der Ferdinand s-Nordbahn. Cil li. Eröffnung der Bahn bis Lilli. idels- und Börsen⸗Nachrichten. Berlin. Börsen⸗ und Markt= icht. Breslauer Wollmarkts-Bericht. Helsing ör. Sundzoll.

BJ. Opernhaus. („Der Liebestrank“. Dlle. Hellwig: Adine.) Hhmnelius. Die Society ol ancient concerts zu London.

. Amtlicher Theil.

Nie ders ehlesisch- Märkische Eisenbahn.

Auf der Niederschlesisch- Märkischen Eisenbahn sind vom sj i n , n,, Georg von Me ckle nburg⸗Stre⸗

23. Mai 1846 befördert worden: relitz hier angekommen. a) zwischen Berlin und HFrankfurt b) zwischen Breslau und Bunnlau

19.

Die für den Dienst der philippinischen Inseln bestimmit Vo besteht aus 41 ausgerüsteten und 21 abgetakelten kleinen Fahre die mit einer Mannschaft von 1301 Mann und 284 Kanonen (wo ter 244 Steinstücke) versehen sind.

Bekannt m ach un g. post⸗Dampfschifffahrt zwischen Stettin und

. St. Petersburg. Das, der Kaiserlich russischen Post⸗Verwaltung gehörige eiserne spsschiff „Wladimir“, mit Maschinen von niederem Druck und 6 fferdekraft, 750 Tons haltend, zum bequemen Aufnehmen von bassagieren eingerichtet und von dem Capitain⸗Lieutenant Kra— innikoff befehligt, wird vom 31. Mai de J. (neuen Styls) an, . Verbindung zwischen St. Petersburg und Stettin halten.

Da die Fahrten dieses . nur zwischen Kronstadt und Swinemünde stattsinden können, so werden die mit demselben zu be— sördernden Reisenden, Güter und andere Gegenstände auf Fluß⸗— Dampfböten für Rechnung der Post⸗Verwaltung von St. Peters⸗ burg nach Kronstadt und von Swinemünde nach Stettin et vice versa geschafft.

Der „Wladimir“ geht ab: aus Kronstadt alle 11 Tage des Sonntags mit Tagesanbruch, aus Swinemünde: gleichfalls alle 14 Tage des Sonntags mit Tagesanbruch. Bei günstiger Fahrt wird die Ankunft des Dampfschiffes in Kron— stadt sowohl als in Swinemünde am Mittwoch erfolgen. Die Passa⸗ giere des „Wladimir“ werden von Stettin des Sonnabends Mittags, nach Ankunft des ersten Dampfwagenzuges aus Berlin, nach Swine⸗ münde abgefertigt. In Swinemünde findet die Annahme bis 6 Uhr Abends statt.

o , Post⸗Dampfschiff „Wladimir“ wind an nachfolgenden Tagen aus Kronstadt: aus Swinemünde: 31. Mai neuen Styls den 7. Juni neuen Styls 14. Juni ) 2 ) )

S8. 7)

7) N 30. 7) ) 75 Die Bekanntmachung der folgenden Fahrten bleibt vorbehalten. Es ist zu zahlen: L. an Passagegeld: auf dem ersten Platze pr. Peron 62 Rthir. pr. Cour. od. 58 Rubel S.

7 zweiten ) * 9 40 2 9 5) 9 37 * 1 )

» dritten ) 23 * 9 Y J 22 für eine Privat⸗Kajüte f. 4 Pers. 2733 * 9 52656 Kinder unter zwölf Jahren zahlen die Hälfte.

Wenn Eheleute und Familienglieder auf einen gemeinschaftlichen Paß reisen, so findet für dieselben eine Ermäßigung im Preise statt, und zwar auf dem ersten und zweiten Platze von 5 Nthlr. 10 Sgr. oder 5 Rubel Silber und auf dem dritten Platze von 3 Rthlr. 6 Sgr. oder 3 Rubel Silber pro Person.

Wenn bei Belegung einer Privat- Kajüte für 4 Personen die⸗ selbe von einer geringeren Anzahl Passagieren benutzt wird, als für die sie eingerichtet ist, so wird für jeden in derselben unbesetzt ge⸗ bliebenen Platz eine Ermäßigung von 10 Rthlr. 20 Sgr. oder 10 Rubel Silber gewährt.

In den für die ueberfahrt erlegten Beträ⸗ gen ist zu gleich die Zahlung für Kaffee, Thee, Fr üh st ü ck, Mitt ag⸗ ünd Abendessen, den Wein se doch ausgenommen, e inbegriffen.

Für Wagen mit 4 Rädern 50 Rthlr. pr. Ct. oder 47 Rub. S. 7) 7) M 2 7) 25 7) 7) 7 R 23 7) )* „Pferd ohne Futter 50 * j „einen Hund ohne Futter 555 7 95

An Gepäck haben die Reisenden frei: auf dem 1. Platz 16 Kubikfuß ) Kinder, welche die Hälfte des Passa⸗ . 2. 12 n giergeldes zahlen, haben auch nur . , . n die Hälfte dieses Gepäckmaßes frei.

Preußische Zeitung

Alle pest-Anstalten des In- und Aus landes nehmen Hgestellung auf dieses Slatt an, für Serlin die Expedition der Allg. Preuß. ; Seitung: Friedrichsstraße Ur. 72.

1846.

Für das Uebermaß werden 12 Sgr. oder 3757 Kopeken Silber pro Kubikfuß bezahlt. II. An Fracht für Kontanten: . ; 253 mit 5 pCt. Kaplaten. Für eine geringere Fracht als 2 Rthlr. preuß. Courant oder 2 Rubel Silber wird keine Kontanten⸗Sendung befördert. IIl. An Fracht für Güter:

a von Stettin nach St. Petersburg: bis 3 Kubikfuß. . 24 Rthlr. pr. Ct. oder 2 R. S. über 3 6 . . 3 y ö 3 * * „6Kubikf., pr. Kubikf 16Sg9r. » 50 Kop. S. b) von St. Petersburg nach Stettin: bis 3 Kubikfuß. . 2* Rthlr. pr. Ct. oder 2 R. S. über 3 ) 6 9 . 31. 9 ö 3 * * Kapla⸗ „6Kubikf., pr. Kubikf.. 8 Sgr. 26 Kop. S.) ken. Bei Paketen über 6 Kubikfuß wird die Fracht für die ersten 6 ö mit 35 Rthlr. preuß. Cour. oder 3 Rubel Silber be⸗ rechnet. Rohe Produkte pro Last 16 Rthlr. pr. Cour. od. 15 Rub. Silb. mit 5 Rupfer in Bioden pro 1 Last von 20 Pud 88 , 8. e,

Behufs der Beförderung von Gütern beliebe man sich in St. Petersburg an den Agenten der Post⸗Dampfschifffahrt, Herrn Johann Dyrßen u. Comp., und in Stettin an den Agenten Herrn D. Witte zu wenden.

Die von Berlin nach und über St. Petersburg zur Beförderung mit dem „Wladimir“ bestimmten Briefe werden Sonnabends mit dem um 645 Uhr früh abgehenden Eisenbahnzuge abgefertigt. Mit diesem Zuge spätestens müssen auch die Reisenden für den „Wladimir“ von Berlin nach Stettin abgehen.

Bom Monat Jul an wird statt der vierzehntagigen Verbindung zwischen Stettin und St. Petersburg eine achttägige Verbindung dadurch hergestellt werden, daß das früher zwischen Lübeck und Kronstadt in Fahrt ge⸗ wesene, für dieses Jahr in Miethe genommene Dampf⸗ schiff „Nikolaill.“, welches jetzt in England neue Kessel erhält, von Königlich preußischer Seite zu den Fahr⸗ ten zwischen Swinemünde und Kronstadt einge st ellt werden wird.

Der Tag, an welchem der „Nikolai“ zum erstenmal von Swine⸗ münde abgeben wird, so wie der Fahrplan dieses Schiffes, wird später bekannt gemacht werden.

Berlin, den 18. Mai 1846.

General⸗Post Amt.

mit pCt. Kapla⸗ ken.

mit 5pCt.

Angekommen: Der außerordentliche Gesandte und bevoll= mächtigte Minister am Königl. griechischen Hofe, Kammerherr Frei⸗ herr von Werther, aus Athen.

X

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9 Jahre anderweit verpachtet weiden, wozu enn tungs⸗Termin auf den 3. Juli d. J., Vormittags 10 Uh im Schlosse zu Meuselwitz anberaumt worden welchem Pachtlustige mit dem Bemerlen eingeladt den, daß die Pachtbedingungen im Bietungs⸗ zur Einsicht öffentlich ausgelegt werden sollen n heute an bei der unterzeichneten Administration fehen, auch gegen Zahlung der Gebühren in mitgeiheilt werden konnen, ingleichen daß sich di lustigen im Termine über ihr Vermögen und ih *. Qualification durch genügende Atteste aus aben. Schloß Meuselwitz, den 2. Mai 184. Die Majorats Administration. A. Lossius, Capitain a

Königliches Opernhaus. Der Liebestrank. Dlle. Hellwig: (Den 4. Juni.)

bevor wir zur Besprechung der heutigen Aufführung von Donizetti's strank“ und der Leistung unseres Gastes, Dlle. Hellwig (vom l. Hof⸗Opern-Theater in Wien), übergehen, fühlen wir uns gedrun— der Letzteren im voraus für die Wahl ihrer zweiten Gastrolle un lebhaften Dank auszudrücken, insofern dadurch ein deutsches, ein lang⸗ hries Mozaxtsches Meisterwerk aus seinem Schlummer geweckt wird. der diesmaligen Leistung zu schließen, dürfte Dlle. Hellwig in der en, aber keinesweges unwichtigen Partie des Pagen Cherubin in ro's Hochzeit“ ganz an ihrem Plaße sein. . 57 k 231 95 bei uns so bedeutende Vor ö 9 gehabt, daß die Vergleicht nothwendigerweise zu seinem Nach⸗ lasõl Dampfschifffahrt. ausfallen müßten, selbst wenn sein Stimmfonds, überhaupt seine ö n und inneren Mittel zureichender wären, als es in der That der 1*Xw* s.. Zur Ausführung erster Partieen auf einer Bühne er sten Ran⸗ * geint uns Dlle. Hellwig nicht berufen, da es ihrer übrigens gut 21 hen Stimme nicht nur an Umfang, sondern auch, und vorzugsweise, sust, besonders in den höheren Regionen, mangelt, obgleich die Tiefe Höne Fülle birgt. Diese Ungleichmäßigkeit ber Stimme läßt fast die uihung in uns aussteigen, die Sängerin könnte früher eine Mezzo— fannt be essen haben, die sie, um sich zur Ausführung erster Opern= . Mn befähigen, später tünstlich hinaufschraubte. Abgesehen von diesen hun gen, vereinigt Dlle. Hellwig viele Vorzüge, die sie für eine Bühne anges als zweite Sängerin oder für (ine Bühne zweiten Ranges ite Sängerin zu einer schätzenswerthen Acquisition machen würden. wie Erschtinung ist eine äußerst angenehme und liebliche, ihr Spiel hig, fein und naääürlich, ihr Gefang geschult; doch fehlt ihrem Vor

Adine.

werden, wenn eine Hindernisse eintreten, täglich um 6 Uhr Morgens nach lll und um 9 Uhr Morgens von TILSlI, mit Passagieren und Gätern fahren.

Memel, den 29. Mai 1846. J. M ase

Actionaire in so weit den Vor⸗

sie auf je 3 Actien eine Prioritäts- Ve r p

451

Planes fordern wir daher die Herren

bäuden, der Schäferei,

365 20 9 .

19 15 *

Später kann von

pruch *in

eiligung versehenen Num⸗

asch t un g.

Zu Johanni künftigen Jahres 1847 wird das im

Herzogthum Altenburg, zwei Stunden von der Residenz-

stadi Altenburg und in gleicher Entfernung von der

Kreisstadt Zeitz an der beide Städte verbindenden Chanssee

gelegene Nittergut NMeuselwitz pachtfrei.

mit den dazu gehörigen Wohn⸗ und Wirthschafts-Ge=

iegelei, Brauerei, Torsgräbe⸗

rei, dem Vieh und Wirth chafte⸗Inventarium, und circa 23 Acker 16 UR. Gärten,

Wiesen,

eld,

eden,

. Dan Nder II. LIN. Summa,

den Acker zu 20 zehnelligen NN. gerechnet, an den

Meistbietenden, jedoch mit Vorbehalt der Auswahl un.

ler den Lizitanten und der Befügniß,

sämmtliche Gebote ablehnen zu können, auf die

von Johann 186 ah auf 6, nach Besinden auch auf

16 v ĩ

an liefe Innerlichkeit, wodurch eist der Ausdruck seine wahre Weihe Rt und sich zum nachhaltigen Eindruck für die Hörer gestaltet. ach diesen allgemeinen charakterisirenden Bemerkungen brauchen wir genig über die Auffassung und Ausführung der „Adine“ hinzuzufügen. . wen und Grazie, Eigenschaften, die den Grundzug ihres ganzen nb lden, drückte die Sängerin der Partie, sowohl im Spiel als Ge⸗ nf. den Stempel ihrer anmuthigen Personlichleit auf, ohne es zu än ihre Indiidualitsi irgendwie zu vrilengnen und sie dem Charak- ö anzupassen. Aus den entwickelten Gründen war de Eindruck n zwar ein wohlthuender, aber kein erwärmender. Erst gegen Wai zweiten Aktes erhielt die Künstlerin einige laute Zeichen der halt; die hier durch die recht gelungene Ausfuͤhrung des musikali= asav dahen Hin ef rn . n , ür. waren, . freuen ich v. ö . wig a „Figaro n Seine Königliche Hohelt der Prinz ng, hi mehr, ais wir nig geen e r, 2 * 1 6 = C nn r i hun en, n, 9 uberhaupt für angemessen halten anderweitige Besetzung bot bis auf Herrn Psi i eues. nach Besinden Lampen · Fabtilanten zu ernennen geruht· * zeile len des 2 . . . 2 Zeit tmorino übernommen und führte sie besonders in musilalischer

lis bl Die Verlobung unseres ältesten Sohnes Bruchmann, Amtmann zu Peilwitz, mit; d Ründna' von Jähnichen zu Schwan bach wir uns anstalt Jeder befonderen Melku 3. , . und lieben Freunden hiermit! gebenst anzuzeigen. Groß Sßnig bei Conbus, den 1. Juni 6 Der Raͤnergutsbesizet Bruchmann un

Dasselbe soll

Beziehung sehr gelungen durch. Die Darstellung betreffend, so erfordert die Nolle, nach unserer Ansicht, eine Dosis gemüihlicher Komik, die Herrn Pfister abgeht. Er faßte sie jedoch in seiner Weise recht wirksam auf und gewann sich Beifall. Die Leistung des Herrn Bötticher als Belcore ist bekannt, eben so die des Herrn Blume als Quacksalber. Bis die Lücke eines jugendlichen Basso⸗Buffo ausgefüllt ist, wäre übrigens dem Letzteren die Wirkung eines verjüngenden Wundertrankes wohl zu wünschen. 2.

Cornelius.

Berlin, 5. Juni. Freunde und Verehrer des Meisters Peter von Cornelius hatten sich gestemn vereinigt, seine Rücktehr in die Heimat durch einen sinnigen Graß willkommen zu heißen. Nach acht Uhr Abends versammelten sie sich in Begleitung eines Musit- und Sänger⸗Chors, unter Leitung des Musik⸗Dircktors Wieprecht, vor seiner ihm auf dem Exerzier= platz durch die Gnade Sr. Majestät des Königs erbauten Wohnung und feierten durch einige augemessene Gesänge das freudige Wiedersehen in ein⸗ facher und würdiger Weise. Cornelius nahm diese herzliche Begrüßung für das, was sie sein sollte: der lebendige Ausdruck der innigsten Theil⸗ nahme an seinem unermüdlichen Streben nach Hebung und, Veredlung der Kunst durch die genialsten Schöpfungen in freier Entwickelung geistiger Kraft, wozu ihm hier ein so weites, herrliches Feld eröffnet ist. Er faßte dies selbst in eini= gen krästigen Worten zusammen, welche er, zugleich als Zeichen des Dan⸗ les, im Kleise der Versammelten sproch. Mit Bezugnahme auf die Oert⸗ lichkeit und den nahen Siegeswagen des Brandenburger Thores wies er namentlich darauf hin, daß es auch in der Kunst Kampf und Sieg gelte, wenn sich die Fesseln lösen sollen, die ihren freieren Aufschwung noch hin · dern möchten; er selbst, zu einem der Führer in diesem Kampfe erkoren, setze gern seine ganze Kraft daran, den Sieg erringen zu helfen; er habe fünfmal die Alpen und die Apenninen überstiegen, um an den Vorbildern des Vollendetsten, was je die Kunst geleistet habe, sich zu bilden und ihnen nachzustreben; was er erreicht habe und noch erreichen werde, das bringe er freudig dem deutschen Vaterlande dar, um es heimisch zu machen auf heimischem Boden; in diesem Sinne nehme er auch diese ihm darge⸗ brachte Begrüßung als die Anerkennung seines Strebens auf und fühle sich deshalb zu dem herzlichsten, aufrichtigsten Danke dafür bewogen. Den eindringlichen, mit begeisternder Wahrhelt gesprochenen Worten folgte ein dreimasiges „Lebehoch“ sür das Wohl des geseierten Meisters, worauf die- ser einfache tt herzlicher Begrüßung noch durch einige Gesänge eben so an spruchssos beendigt wurde, als er gedacht und ausgeführt ward.

Die society of aneient concerts zu London.

Wir haben wiederholt , gehabt, auf diese, in ihrer Art so merkwürdige, fast einzige Gesellschast und ihr erfolgreiches Wirlen für die Erhaltung eines geläuterten Kunstgeschmackes in der Musit hinzuweisen. Sie hat, unter mancherlei Fährlichititen, die zu Zeiten selbst ihre Eristenz bedrohten, jetzt bereits das ein und sie benzig ste Jahr ihres Bestehens erreicht, und es dürste gewiß als eine sehr beachtungswerihe Eischeinung

gelten, daß sich gerade in einem Lande, welchem man nicht selten den Vor⸗ wurf machen möchte, daß es in weiteren Kreisen wenig Sinn für höheren musitalischen Kunstgenuß und edlere Kunstübung an den Tag lege, in un— unterbrochener Folge ein, wenn auch nur kleinerer, Kreis begabter und be geist . tter Männer erhalten hat, welche die Pflege des Herrlichsten und Besten, was je auf diesem Felde geleistet worden ist, in ihrem kleinen Heiligthum inniger Verbrüderung, ohne Vorurtheil und. im ieinsten uh nf der Sache selbst, sich zu ernster Pflicht gemacht haben.

Die Gesellschaft hat auch in diesem Jahre ihre Thätigkeit durch eine Reihe von acht Konzerten an den Tag gelegt, von welchen das letzte am 27. Mai stattfand, und zwar unter der Dircetion des auch bei uns als Komponist so sehr geschätzten Grafen von Westmorland, welcher sich gegenwärtig in London befindet. Den deutschen Meistern galt auch hier wieder vorzugsweise die von der Gesellschaft dargebrachte Huldigung. Haydn, Graun, Händel, Beethoven, Gluck. Mozart und Winter standen unter den aufgeführten Stücken in erster Reihe; ihnen schlossen sich Paisiel lo, Cim arxosa, L. Vinci, Marcello und Mehul an. Die Auswahl der Piecten war vom Grafen von West⸗— morland selbst getroffen worden, dessen Verdienste um die Gesellschaft und persönlichen ausgezeichneten Leistungen auf diesem Felde noch un längst dadurch die beste Anerkennung erhielten, daß sich, wie die Mor- ning Po st erzählt, bei seinem Erscheinen in der letzten Hauptprobe das ganze Oichester einnüthig erhob und ihn, so heißt es da wörtlich, „mit Herz und Hand begrüßte“.

Die Verdienste, welche sich der edle Lord um diese merkwürdige Anstalt erworben hat, traten vorzüglich zu Tage, als vor ungefähr vierzehn Jahren die Verhältnisse der Gesellschaft so in Verfall geraihen waren, daß ihr Fortbestehen ernstlich in Frage gestellt wurde. Im Verein mit dem Erz- bischof von Nort und den Lords Howe und Ca wdor gab sich Graf Westmorland (damals noch Lord Burghersh) die unsäglichste Mühe, die Gesellschaft wieder auf den Fuß zu bringen, der ihre Existenz für alle Zukunft sichere. Es ist ihm dies auf glänzende Weise gelungen, zumal da er dabei durch einige glückliche Emstände begünstigt wurde, wie namentlich die Rückkehr Sr. Königl. Hoheit des Herzogs von Cam- bridge nach England, welcher das lebhafteste Interesse an dem Gedeihen der Gesellschaft nahm, und dann die Ernennung des Herzogs von Wellington und Sr. Königl. Hoheit des Prinzen Albrecht zu Direftoren derselben. Außer den Genannten gehören gegenwärtig noch Se. Majestät der König von Hannover, der Erzbischof von York, der Earl Howe und Earl von Cawdor zu den Direktoren der Gesell— schaft. Musil⸗Direltor ist Sir H. Bishopz erster Violinist Derr T. Cooke; das Orchester besteht aus eiwa 70 Instrumenten und eben so viel Sängern außer den Solostimmen, deren etwa 20 sind. .

Auch bei einer anderen Gelegenheit wurde unlängst dem Grafen West⸗ morland die verdiente Aneikennung seiner Bemühungen um Studium und Ausführung gediegener Musik in England zu Theil. Als er nämlich neulich in einem der AÄkademie Konzerte, deren Begründung und besondere Pflege ihm zu verdanken ist, erschien, erhob sich das Orchester und das ganze versammelte Publikum und begrüßte seinen Eintritt mit einstimmigen wiederholten Beifallsbezeugungen.

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