Die Zahl aller Andersgläubigen betrug demnach 339 954, und da nach der obigen Angabe die Gesammtbevöslerung ,s, 9d Seelen um⸗ faßle, fo hätten sich demnach in neuester Zeit bereits über eine halbe Mil⸗
jion (genauer 5456, 855) Russen in Polen angesiedelt. ir heben zum Schlusse noch heraus,
Kultus- Ministeriumg dĩe rusfsisch griechische Lehre bereits im Jahre 1810: fen r de in den bedeutendsten Städten
des Landes, 1 große Kathedrale in Warschau, 1 griechisches Kloster in Ja⸗ bleischna und viele Fillaitirchen und Kapellen besaß, und daß die Der römisch - katholische, bis heute noch der herrschende Kult in Polen, zählte 1810, 1873 Kirchen und Bet- häuser, 150 Mönchs⸗ und 37 Nonnenllöster und 2596 Welt⸗ und 1768 Kloster⸗ Geistliche. In Warschau bestand eine geistliche Atademie, mit 12 rofessoren und 40 Studenten, und daneben gab es noch 12 Eparchial- Die Lutheraner bildeten gl, die Reformirten 10 Pfarrgemeinden, die Engländer hatten ein eigenes die in Polen wie in war noch unangelastet, bis es in jenem Jahre 1849 gelang, sämmtliche Bekenner der griechisch · unirten
11 zum Theil sehr beträchtliche P
Geistlichkeit allein 74 Perlonen zählte.
eminarien, mit 74 Lehrern und 313 Zöglingen.
Beihaus, und die Lehre der gnechischunirten Kirche, Rußland viele Tausende von Bekennern zählte,
Kirche wieder zur rechtgläubigen Lehre zurückzuführen.
daß nach Mittheilungen des
696
2
31. Mai 1846 befördert worden:
die höhere
Im Monat Mai c. fuhren auf der Berlin- Potsdamer Eisenbahn 10,412 Personen und betrug die Einnahme 17,915 Rihlr. 29 Sgr.
Nie ders chlesisch- Märkische Eisenbahn. Auf der Niederschlesisch-Märkischen Eisenbahn sind vom 24. bis
a) zwischen Berlin und Frankfurt b) zwischen Breslau und Buntrlau
schon die Schur
6663 Personen 7517 = 14, 180 Bersonen.
Zu Lande: Weizen 2 Rihlt. 7 Pf.; Roggen 2 Rihlr. 7 Pf., Dr. J. A. 3a Wafer: 18 Sgr. und 2 Nihlr. 12 Sgi.;
Eisenbahnen.
Berlin-Potsdamer Eisenbahn. In der Woche vom 2. bis incl. den 8. Juni e. sind auf der Ber-
lin- Potsdamer Eisenbahn 12,132 Personen gefahren.
—
Gekanntmachungen.
Iõo] Avertissement. .
Zur Anmeldung und Nachweisung der Ansprüche an die Rachlaßmasse des am 30. Juni 1814 zu Berlin verstorbenen Majors a. D., Karl Friedrich August von Gontard, über welche auf den Antrag des Kurators der Nachlaßmasse der erbschastliche Liquidations - Prozeß mittelst Verfügung vom 30. Januar d. J. eröffnet wor den, so wie zur Erllärung uber die Beibehaltung des bestellten Interims⸗Kurators, Justiz⸗Raths Heintze, ist ein Termin auf
den Fünfzehnten Oltober d. J., Vormit-
tags 11 Uhr, : vor dem Deputirten, Referendarius Kähler, angeseht worden. .
Es werden daher alle unbekannten Gläubiger vorge⸗ laden, ihre Forderungen spätestens in diesem Termine auf dem Königl. Ober ⸗Landesgericht hierselbst entweder in Person oder durch einen mit Vollmacht und Infor- manon versehenen hiesigen Justiz ⸗Kommissarius, wozu die Justiz-Räthe Tirpitz von Thielenfeld, Mettke und von Beyer in Vorschlag gebrachi werden, anzuzeigen und die Beweismittel darüber beizubringen.
Bei Nichtanmeldung ihrer Ansprüche im Termine ha⸗ ben dieselben zu gewärtigen, daß sie ihrer eiwanigen Vorrechte werden für verlustig erklaͤt und mit ihren Forderungen nur an dasjenige, was nach Befriedigung der sich meldenden Gläubiger von der Masse noch übrig bleiben sollte, werden verwiesen werden.
Frankfurt a. d. O., den 26. Mai 1846.
(L. S.) Königl. Preuß. Ober ⸗ Landesgericht.
1401 Subhastations- Patent.
Das in der Tuchmacherstraße Nr. M gelegene, Vol. l. No. 95. des Hypoihelenbuches verzeichnete, dem Bürger Carl Ernst Breßler gehörige Wohnhaus, wozu 4 Ru- then Wiefewachs gehören, welches zufolge der nebst dem Hypothekenscheine in der Registratur ein usehenden Tart 2 i Thlr. 21 Sgr. 10 Pf. abgeschätzt wor⸗ den, so
am 27. November e., Vormittags 11 Uhr, subhastirt werden. U
Frankfurt 4. O., den 23. April 1846.
(1 S.) Königl. Prenß. Land und Stadtgericht.
ioo] Subhastations-⸗- Patent.
I) Die im Bezirk des Königl. Landgerichts zu Neustadt und der Königl. Regierung zu Danzig gelegene Eib= pachtsgerechtigieit an dem Gute Grenzlau, Nr. 1 des Hypoihckenbuches, deren Reinertrag von 334 Thlr. 19 Sgr. 7 Pf. zu 5 Prozent, nach Abzug der Inventarien und Bauͤ-⸗Defekte, einen Taxwerth von 6514 Thlr. 1 Sgr. 8 Pf, und zu 4 Prozent, nach Abrechnung der= selben Defeite, einen Tajwerih von Sis Thlr. M Sgt. 7 Pf. gewährt, und worauf ein Erbpachts⸗ Kanon von 55 Thlr. haftei, welcher, zu 4 Prozent gerechnet, ein Kapstal von 1375 Thir. darstellt, so 3 der Werth der vorgedachten Erbpachtsgerechtigkeit, zu 5 Prozent veranschlagt, 6812 Thlr. 24 Sgr. 7 Pf. beträgt, und
2 das im Bezirk des vorbezeichneten Gerichts und der vorgedachten Regierung zu Grenzlau sub Nr. 2 des Hypothekenbuchs belegen eigenthümliche Grund far gerichtlich abgeschäß auf 307 Thlr. 10 Sgr., ollen am 25. September 1846, Vormittags 10 uhr, an hiesiger Gerichtsstelle im Wege der nothwendigen Suhastation verkauft werden.
Die Taxe, so wie der neueste Hypothekenschein können in unserer Registratur eingesehen werden.
Neustadt in Westpreußen, den 24. Januar 1846.
Königl. Landgericht.
15061 Bekanntmachung.
In unserm Depositorio ö. sich:
15 Das wechselseitige] Testament des Einwohners Christian Manthey zu Mückenburg und dessen 8 Maria geborne Siezlow, vom 9. Februar
2) Das Testament des Ernst Bogislaw v. Frosten, Königl. preuß. Gefreiten Korporal, dessen Aufschrift ohne Datum ist.
Da seit der Niederlegung dieser Testamente über 6 Jahre verflossen sind, werden die unbelannten In- teressenten aufgefordert, die Publication derselben binnen sechs Monaten bei uns nachzusuchen, widrigenfalls da⸗ mit nach Vorschrift 5. 219 seq. Thl. J. Tit. 12 des 2A. L. R. verfahren werden wird.
imm, den 22. Mai 1846. önigl. Preuß. Stadtgericht.
Allg e
Verein für Pferdezucht und us Pferde⸗Dressur.
Die diesjährigen Rennen und sonstigen Konkurrenzen werben am 19. 20. 22. 23. Juni auf der Rennbahn östlich von Tempelhof abgehalten und an jedem Tage Nachmittags um 4 Uhr beginnen. Das Büreau des Vercins, in der Dorothern⸗Straße 14, ist vom 151en d. M. an täglich von Morgens 8 bis Abends 7 Uhr geöffnet. Es werden daselbst alle Anmeldungen enige⸗ gengenommen, und werden die Mitglieder, deren Bei⸗ fräge noch nicht berichtigt sind, ersuchi, solche ebenfalls dorihin zu senden, wobei wiederholt bemerhi wird, daß nur diejenigen an der Verloosung Theil nehmen, deren Besträge vor Beginn derselben berichtigt sind.
In dem Büreau können in Empfang genommen werden:
J. die Billets für die Mitglieder des Vereins und
zwar gegen Vorzeigung der betreffenden Quittung. Es wird wiederholt darauf aufmerksam gemacht, daß dieses Billet sichtbar getragen werden muß, wenn der Inhaber von seinem Rechte, sowohl die Tribüne, als den Platz vor der Tribüne, und das nn re der Rennbahn zu betreten, Gebrauch machen will.
Tribünen-Billets, zum Preise von 15 Sgr., für jeden einzelnen Tag, wesche nur von Miiglledern des Vereins für deren Familie und Angehörige ge löst werden können, die Inhaber jedoch nur zur Benußung der Tribüne berechtigiz sür diꝑsjenigen Mitglieder, welche wünschen, dergleichen Billets für alle 4 Tage zu erhalten, werden solche, wie bis her, für 1 Thlr. verabfolgt. Auch die Tribünen. Bilieis werden nicht abgenommen, jedoch ist es zur Erhaltung der Ordnung nothwendig, dieselben ebenfalls sichtbar zu tragen, oder doch den Beam⸗ ten des Vereins auf Erfordern vorzuzeigen.
Berlin, den 9. Juni 1846.
Direktorium des Vereins für Pferdezucht und Pferde · Dressur.
1⸗Anhaltische Eisenbahn. 2 Vom 1. Juli (. an ** und während des ganzen Monats Juli werden in den Vormittagsstunden F von 9 — 12 Uhr der tt. Wochentage in der Ge⸗ F sellschafts ⸗ Hauptkasse z am As kanischen Platze Nr. 6 eingelöst werden:
a) Die per 1. Juli e. fälligen Coupons von Prioritäts -Actien e . Gesellschast, so wie die in früheren Terminen nicht eingeliefer= ten Coupons;
b) die Dividenden ⸗Coupons per . Juli e. von A Thlrn. auf jede Siamm-⸗Actie, so wie der⸗
leichen in früheren Terminen nicht abgehobene ividenden · Coupons;
) die am 1. April c. verloosten Prioritäts- Actien, so wie die aus der vorjährigen Ziehung noch nicht eingelicferten 3 Actien Nr. 148, 63165 und 6804 2 1600 Thlr. z
Behufs rascher Abfertigung sind mit jeder Sorte
Coupons nach der Nummerifolge geordnete, deutlich ge⸗ schriebene Verzeichnisse einzureichen.
Berlin, den 10. Juni 1846.
Die Direction. v. Cron stein, Voisitzender.
a9 p
; . X ** 2 25 Y
t -
lõoꝛ] Bekanntmachung und Aufforderung.
In dem Besitze zweier gefährlicher, jetzt hier verhaf⸗ teter Diebe ist eine Mehrzahl von Gegenständen vorge⸗ funden worden, welche von Diebstählen herrühren, die in der Zeit vom 18, bis 21. April d. Is. sãmmilich vermittesst Nachschlüssels allhier verübt worden sind. Bei weitem der größte Theil der gestohlenen Sachen aber ist noch nicht wieder zu erlangen gemwesen, und es ist ziemlich wahrscheinlich, daß noch eine vielleicht eine auswärtige — Person an jenen Diebstählen Theil genommen habe. Wir fügen unten ein Verzeichniß der noch sehlenden Gegenstände bei und sordein alle dieje nigen, biw eiwg in den Besih von dergleichen gekommen oder fonst in Beziehung hierauf irgend eine, wenn auch anscheinend noch so unerhebliche Nachweisung zu geben im Stande sein sollten, hierdurch zur ungesaäumten An- zeige davon bei uns auf, warnen auch zugleich vor dem
gandels und Börsen - Nachrichten.
Marktpreise vom Getraide.
Berlin, den 8. Juni 1846.
16 Sgr. 10 Pf., auch 2 Nihlr. 9 Sgr. auch 1 Rthlr. 25 Sgr. 2 Pf.; Hafer 3 Sgr. Eingegangen sind 25 Wispel. 2 Rihlr. 21 Sgr. 7 Pf., auch 2 Rthli. Roggen 1 Rihlr. 28 Sgr. 10 Pf., auch
1Rihlr. 4 Sgr. 10 Pf, auch 1 Rthlr. Weizen (weißer)
1 Rihir. 27 Sgr. 7 Pf.; große Gerste 4 Rthlr. 1 Rihlr. 9 Sgr. 7 Pf.; Hafer 28 Sgr. 10 Pf.; Erb 1 Rihlr. 22 Sgr. 10 Pf. Eingegangen sind 451 Wispel 7 Scheffel. Sonnabend, den 6. Juni 1846. Das Schock Stroh 8 Rihir., auch 6 Rthlr. 17 Sgr. 6 Pf. Cennet Heu 28 Sgr. 95 Pf., auch 20 Sgr.
belgis⸗ ser
10 Sgr. 10 Pf., auch Erbsen (schlechte Sorte)
Der
Posen, 7. Juni. gen Wollmarlt w
bis gestern Abend
für Rechnung der Seehandlung, l t Preise, wie gewöhnlich, 3 bis 5 Rihlr. höher als in ] ben. Eine Partie feine, die im vorigen Jahre zu 80 Rihlr. verfan ing diesmal mit 68 Rthlr. weg. Hiernach stellten sich nunmehr in 6j mittelfeine Wolle 6 bis 7 und für seine 10 bis 12 Rihlr. gen auf vorjährigem Markt; man hofft jedoch, Quantum, daß sich die Preise günstiger stellen werden. hier anwesenden Käufer sind größteniheils berliner Händler, ih e Fabrikanten und auptläufer werden jedoch erst noch von Breslau erwar diesmal länger als sonst gewöhnlich aufgehalten werden.
Zufuhr seit gestern ᷣ ü Das Geschäst hat heute schon früh begonnen, und es läßt sia daß dasselbe sehr lebhaft werden wind, weil nun mehr Wolle am und die größtren fremden Häuser,
Einläufe beginnen werden.
Im Ganzen
abgeschlossen worden, bei denen Breslau g
bei dem zu Maile Die schon
einige Agenten englischer und franzöͤsstz
In Abend sehr bedeutend gewesen und dauert i
die bisher noch zögerten, den
Erwerb und der Verheimlichung der fraglichen Ge- genstände. Leipzig, den 6. Inni 1846.
Vereinigtes Kriminal ⸗Amt der Stadt Leipzig. Rothe.
Verzeichniß der fehlenden Gegen ständ e.
1) 3 Dußend glatte Kaffeelöffel, gezeichnet E. Si. L- 6, 25 3 Dußend dergl. mit Faden, gez. E. St. 7 -= 12, 3) zwei neue Speiselöffel, gez. E. St., ;
4) ein dergl. schon gebraucht,
5) eine Suppenkelle mit Holzstiehl,
6 ein Gemuͤselöffel mit Wappenschild, in welchem die Buchstaben E. Si, befindlich.
7) zwei glatte Kaffeelöffel mit Schildchen,
8) eine Fischkelle, gez. E. St.,
g) ein Paar Salzschäuselchen, gez. E. St.,
10) eint gepreßte Zuckerzange, gez. E. Sr.
116) eu en Stisckscheiden, Köcher mit Pfeilen vor ellend,
17 zwel vergoldete, schwache, runde Armreifen,
135 ein Theesieb mit gepreßtem silbernen Giflffe,
14 ein glatter Herrenting mit achteckigem Amethyst,
15R ein Damenring mit Topas,
165 ein dergl. mit Granaten, ; .
17 ein offener Haarring mit Hand in Hand, inwendig ravirt: Meiner guten Tochter * d. 12.
ezbr. 1827, .
18) ein he e gn mit ovalem Schildchen und den Buchstaben A. St., inwendig mit den Worten: Liebe um Liebe,
19) ein dergleichen mit Schild, in welchem Ade, in- wendig C. M. und ein Datum gravirt war,
20) ein dergleichen mit Schild und einigen goldenen Bündchen,
2) ein defekter Doppelhaarring, gezeichnet A. T. J.
22) ein schwaches aufgesprungenes Goldreischen,
23) ein Collier mit viereckig gravirtem Schlosse und 4 Schnuren glatter Korallen,
24) ein Paar Shrringe mit Korallenköpfchen und der gleichen Glocken,
26) ein Paar dergleichen mit Ohrglocken, in welchen Amelshyste sich befinden,
26) eine Medaillon mit 2 Gläsern (rund) an einem Schnürchen besindlich,
27) 4 goldenes Halsschlößchen mit darauf gravirtem
erde,
28) cine Haarschnur mit Schlößchen und Verbindungs- hülsen, etwa 2 Ellen lang,
29) eine goldene Busennadel in Form einer Raupe oder Kornähre mit weißen Steinchen und Charnier,
30) eine silberne zweigehäusige Taschenuhr, das äußere Gehäuse mit Schildkrot belest, auf dem Ziffer blatte, so wie auf dem Werle, Brequet sils à Paris gezeichnet,
31) cine seidene Weste braun und blau geblümt,
32 eine dergl. dunkelgrün, weiß und wh he aß,
33 eine wollene dergl., schwarzer Grund und bunt- gestreist,
34) eine dergl. schwarz und roth gemustert,
35) eine dergl. blau mit gelbseidenen Streischen,
36) ein seidenes Halstuch mit rothgedruckten Ranken,
37) ein dergl. mit schwarzem Grunde und hineingestick-= ten bunten Blümchen,
38) ein ostindisches Taschentuch gelb und roth,
39 zwei halbseidene dergl. blau, weiß, braun und schwarz gemustert,
A0) ein baumwollenes dergl. roth und weiß,
415 ein Paar lalblederne Stiefeln mit gelbem Fulter und Umschlag,
*) zwei grohe frünzösische Hausthürschlüssel
43) einige Nummern von Binders Eisenbahn,
44) eine zweigehäusige silberne Taschenuhr mit deutschen Ziffern, Emaille⸗Zifferblatt und einem darauf roth Fezeichneten Gemälde, ein Landhäuschen mit Teich, Schwan und Hund vorstellend,
A5) eine silberne eingehäusige Taschenuhr mit Emaille⸗ Zifferblatt, deutschen Jiffern und gelben Zeigern.
Literarische Anzeigen. bh, Verlage der Unterzeichneten ist erschienen und in
Berlin in der Hirschw ald schen Buchhandlung, Burg-
straße 25, zu haben: Lehrbuch der medicina forensis für Juristen von Dr. Carl Bergmann, außerordentlichem Pro- sessor der Medizin an der Universität Göttingen. Mit 39 erläuternden Abbildungen in del. gr. 8. fein satinirtes Velinpapier. geh. Preis: 2 Thlr. 15 Sgr. Die großen Schwierigkeiten und Mängel der gericht · lich⸗ medizinischen Praxis sordern dringend dazu auf, neue Wege zu versuchen, um das Zusammenwirken des
Rechtsgelehrten und des Arztes zu gemeint Zwecken zu erleichtern. ;
Der Jurist braucht bei weitem nicht alle⸗ der Meqsicina sorensis zu wissen, was der davon kennen soll, und was er wissen muß, nicht auf dieselbe Weise lernen wie dieser, n Vorkenninisse sehlen. Deshalb scheint Vn Unterrichts nöthig. — Die vorliegende Sthh zunächst die nolhwendigen anatomisch · xh Vorbegriffe, erläutert durch Holzstiche, M sich dann die spezielle Erörterung wichtigen medicina sorensis, welche als Hauptzweck hat: den Grad von Wahrscheinlichkeit möhsh zu bestimmen und anschaulich zu machen, ni bald die gerichtlich - medizinische Wissenschast meinen, dald, unter gegebenen individuellen nissen, ein Gerichtsarzt oder medizinisches Ko Fragen theils des Gesetzgebers, theils des Rich Anwaltes beantworten soönnen. Darauf heruht praltischen Juristen die Interpretation mancher die Art der Einleitung der Untersuchungen, du stellung und sür viele Fälle das Vertrauen cn irauen, mit welchem Gutachten aufzunehmen si Buch ist nicht nur dem Studirenden, sonderm
Selbstunterrichte bestimmt, als Grundlage, g
hin der praltische Jurist sich mit dem Arzte ve kann, der letzte Zweck schien dem Verfasser ga ders wichtig, weil so häufig das Gefühl de⸗ nisses und damit der Trieb, sich zu unterrichte Begleitung der hervortritt. ; Braunschweig, Mai 1846. Friedrich Vieweg S
505
5951 Bei W. Heinrichshofen in Magdäng schienen und vorräthig
Dümmler, unter den Linden Ni. 19:
Pischon, Rüblicke auf beabsichtigte Ein
einer Presbyterial⸗ und Synod al Veisst Preuß. Staate. geh. 10 Sgr.
lasor Kunst- Anzeige.
Nach dem vortresflichen Bilde von loj⸗
„ein russischer Schlil
welches Kunstfreunden von der letzten hie stellung gewiss noch bekannt sein wird, ha Besitzer eine Lithoßraphie von W. Meyer anfertigen lIassen, welche, als ganz vorwägl gen, allen Liebliabern der Kunst empsollu kann.
lung zu nachfolgenden Preisen zu ber iehen
1è Abdruck vor der Schrist 5
1 do0. mit der Schrifi, chin. 1 140. do. do. weils 3 CG. G. L ũ der itasch
Kunst- Verlagshandlung in — 17 Linden No. 27.
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Deutsche, französische un d eißlise Leihbibliothek. 34 -inden.
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Maschinen⸗Papit Fabriken
im öste richischen Raisersaate wird, ein sech nigeni gesuchi und demselben ein sehr guter g gefichert, wenn über vollstän dige De, dieser Stelle genügende Nachweisungen eil Anfänger oder münelmäßige. Bewerber blen unberuilsichligt, da nur auf Techniker ressh lann, welch Sachtenniniß und längere pn sahrung besonders in der Fabrication feiner ger n i, 9 ve e. gin wird Herr Dr. Kreutzberg in Pi
auf frankirte mit 3e. bezeichnete ri nähere Auskunst zu ertheilen.
—
BVerlegenheiten des praktischen
in Berlin bei Ran worden,
os. Zig.) Die Zufuhr zu unserem h
ar bis gestern eĩiwas geringer, als im vorigen J in diesem Jahre ergiebiger war. nur erst eiwas über 12000 Ctr. zu Marlt gen und zwar größteniheils mittelfeine Wolle. Da die auf dem unming Breslau vorhergegangenen Marlt gezahlten Preise den Maßstab g macht sich das Geschäft hier leichter, und es waren denn bis gestn sehr bedeutende Käufe, von 58 bis 65 Rihlr. für mittel feinʒ, n.
A860 τement beträgt 3 Kthlr. für z Jahr. Rthir. — J Jahr 5 Rthir. — 1 Jahr.
s Theilen der Monarchie ahne Preis erhöhung. tions- Gebühr für den einer Zeile des Allg. Anzeigers 2 Sgr.
reußische
Allgemeine
9
161.
* lundesstaaten. Königreich Bavpern. Ernennung. — saresch Sach sen. Landtags ⸗Verhandlungen. — Großherzog⸗ Baden. Landtags Verhandlungen.
eich. Paris. Stimmenitheilung des Pairshofes und Gnaden ⸗
tz Lecomtt's. — Untersuchung gegen Dr. Conneau und Komman- Demarlct. — Gutachten zu Gunsten einer elektrischen Telegraphen - — Dankschreiben Mehmed Ali's. — Die zur Berathung vorlie⸗ Budgets. — Vermischtes. — Schreiben aus Paris. (Debatte das Remontewesen.) ritanien und Irland. Oberhaus. Verwerfung ministerieller hläge in Bezug auf die Pensionen der Lords Hardinge und Gough. — rhaun s. Bill über das Heimatsrecht mit Hinsicht auf die Armen— — London. Ministerielle Niederlagen. — Kanadische Adresse ge⸗ ie Kornbill. — Empfang Ibrahim Pascha's und Erklärung dessel⸗ Betreff des ägyptischen Transits. — Das Evolutions-⸗Geschwa⸗ Vermischtes. rlande. Am sterd am. Der Handels⸗Vertrag zwischen Holland Belgien angeblich abgeschlossen. z. Kanton Luzern. Das angebliche Attentat auf den Gene— chnenberg. — Kanton Zug. Petition um Wiederherstellung der
e nn Nadrid. ( A en. Schreiben aus adrid. (Ankunft der beiden Brüder hi in Cadix; Permischtes.) t ; gal. Lissab o n. Amnestie⸗Dekret. — Der Großfürst Konstantin. „Konstantinopel. Reise des Sultans.
chichle der Finanzlage des britischen Reichs.
16⸗ und Börsen⸗Nachrichten. Berlin. Börse. — Neuester bericht aus Posen.
Zur Literatur der Handels ⸗Wissenschaft. — Neues Lager sossiler en. — Verein der Kunstfreunde im preuß. Staate.
Amtlicher Theil.
Maje tt der König haben Allergnädigst geruht: Oekonomie ⸗Kommissions⸗Räthen Zimmermann zu Guben
nprecht zu Halberstadt den Charakter „Landes⸗Oekonomie⸗ zu verleihen.
5 Bekanntmachung.
ei den hiesigen Briefsammlungen können von jetzt ab auch uh dem Auslande bestimmte Briefe, welche der Absender zu ; wünscht, bis zum Gewichte von 25 Loth, gegen Entrichtung ssmäßigen Portos, aufgegeben werden. Zur richtigen Erhe⸗ gz Franko⸗Porto's sind die Briessammlungen mit einer Taxe welche dieselben auf Verlangen dem Aufgeber des vorzulegen haben. Von dieser Taxe, welche die Portosäße tlin nach sämmtlichen in- und ausländischen Post Anstalten sollen einige hundert Exemplare zum Verkaufe gestellt wer= Der Preis eines broschirten Exemplars beträgt einen Thaler. erkauf geschieht in ver hiesigen Hof-Postkasse und bei dem im Postgebäude.
utzer bei den Briefsammlungen können in den Post-Büreaus biesigen Eisenbahnhöfen sowohl Briefe an hiesige Einwohner, nen. Briefe, ohne Unterschied des Bessimmungsorts, ben werden.
gebäude in regelmäßiger Verbindung. tlin, den 7. Juni 1846. General⸗Post⸗Amt.
m Uhrmacher E. Engelhardt in Berlin ist unter dem
na 1846 ein Patent
PDieselbe ist durch die unterzeiclinete am
vermeiden, welche durch irgend eine Einrichtung die
den. Die Postbüreaus auf den Eisenbahnhöfen stehen oft, wie die Briefsammlungen, mit der Stadtpost⸗Expedition
auszusprechen.“
— ——
itung.
Alle Pest-Ansialten des In- und Aus landes naechmen llung auf dieses Slati an, für Gerlin die Expedition der Allg. Preuß. Zeitung: Friedrichsstraße Ur. 72.
Berlin, Freitag den 120 Juni
auf eine ruhende Hemmung mit konstanter Kraft für Taschen⸗ uhren, so weit dieselbe nach dem eingereichten Modell für neu und eigenthümlich erkannt ist, auf acht Jahre, von jenem Tage an gerechnet und für den Umfang des preußischen Staats, ertheilt worden.
Dem Mechaniker Karl Baunscheidt zu Poppelsdorf i t dem 5. 8 1846 ein Patent , ,,, auf ein durch Modell und Beschreibung nachgewiesenes f sunf an n, zur Unterbringung . ,,,, auf fünf Jahre, von jenem Tags an gerechnet und für den Umfan des preußischen Staats, ertheilt worden. : sacng
r,, ,, Frankfurt a. d. O. ; em,, ; ; . der Kaiserl. russische Justiz⸗Minister, e Hessenstein, nach Neu-Strelitz. .
Uichtamtlicher Theil.
Dꝛeutscht Gundesstaaten.
Königreich Bayern. Se. Majestät der König hat den Kron-Ober-Hofmeister, Fürsten Ludwig von Oettingen⸗Wallerstein, zum außerordentlichen Gesandten und bevollmächtigten Minister am Königlich französischen Hofe ernannt.
Königreich Sachsen. Die zweite Kammer beschäftigte sich in ihren Sißungen vom 8. und 9. Juni mit Berathung des Deputations-= Berichts über ein die Zoll-, Steuer-, Schifffahrt s⸗ und Handel s⸗= Verträge Sachsens betreffendes Allerhöchstes Dekret. Der erste Ab= schnitt dieses Berichts (Referent Vice⸗Prästdent Eisenstuck) umfaßt denjeni- gen Theil des Delrets, welcher den deutschen Zoll-Verein benrifft und sich 1) über den Zoll-Tarif, 2) über die allgemeine Zoll- Gesetzgebung, 3) über das Münzwesen, über die Handels- und Schifffahrts Verträge und 5) über den Vertrag zwischen den Staaten des Zoll⸗Vereins einerseits und den Staaten des Steuer Vereins andererstits vom 16. Oliober 1845 nebst den dazu gehörigen sechs Nebenverträgen verbreitet. Zu dem Punkt su i des Dekreis, der die Frage über die Schußzölle anregt, stelli die Deputation folgendes Gutgchten: „Es läßt ; nicht verkennen, wichtig diese Frage auf der einen Seite ist, so schwierig aber auch deren Beanswortung, indem die verschiedenen Interessen da⸗ bei lollidiren und sich oft feindlich berühren.“ Sodann bemerkt dieselbe, daß ihr bei der mit den Regierungs-Kommissaren stattgehabten Besprechung mitgetheilt worden, daß der, Zweck der in Berlin zusammentretenden Zoll= Konserenz hauptsächlich dahin gehe, die Tarife suͤr Twist, leinene Garne und Leinwand aufzustellen, über welche man sich in Karlsruhe bei letzter Konferenz nicht habe einigen können. Hier findet sich die Deputation ver= anlaßt, im Allgemeinen den Antrag an die Kammer zu stellen: „a) daß die Staats-Regierung ersucht werde, bei den Zoll-Konferenzen möglichst da- hin zu wirken, auf irgend eine Art durch eine Zoll-Erhöhnng oder sonst der Spinnerei aufzuhelfen, dabei aber auch organ die Nachtheile zu n . ᷣ : Weberei treffen könn- ten.“ Da ferner die Regierungs Keommissarien erklärt haben, daß die Re- gierung beabsichtige, im Betreff der rohen leinenen Garne zu beantragen, daß der Zoll auf Maschinengarne bis auf 2 Rihlr., der auf Leinwand aber von 11 auf 22 Rthlr. erhöht werde, so hält die Deputation dafür, der Kammer anzurathen: b) „für diese Ansichten der Staats-Regierung sich Schließlich spricht sodann die Deputation noch die Ueber⸗ eu gen g aus, daß die Staats-Re ierung nichts unterlassen werde, um auch n dieser Beziehung die a r gn Interessen thunlichst zu wahren, und
stellt daher an die Kammer den weiteren Antrag: ) „daß selbige die Ge—⸗
nehmigung des von der Staats-Regierung wegen des Tarifs bisher beob⸗ achteten Verfahrens ausspreche“, und bemerkt dabei, wie es wohl mit Zu—
— —————— — — —— ——— * —
daß, so
versicht erwartet werden könne, daß bei serneren Verhandlungen mit den Zollvereins-Staaten die Staats: Regierung die hauptsächlich dabei Bethei-⸗ ligten von dem Gewerbe⸗ und Handelsstand mit ihrem Gutachten hören und, wenn sie solches begründet finde, selbiges so weit als möglich berück- sichtigen werde. Die über diese Anträge eröffnete Debatte wurde bald eine allgemeinere, endigte jedoch damit, daß bei der Abstimmung sämmtliche De⸗ putations⸗-Anträge mit größerer oder geringerer Stimmenmehrheit ange- nommen wurden.
Großherzogthum Baden. Die Sitzung der zweiten Kammer vom 6. Juni war der Fortsetzung der Diskussion des von dem Abg. Mathy erstatteten Berichts der Budget ⸗Kommission über die Haupt- Staats⸗Rechnungen u. s. w. für die Jahre 1643 und 1844 gewidmet. Es handelte sich zunächst nur noch um den Kommissions= Antrag unter Ziffer 12, also lautend: „Die Regierung zu ersuchen, die in der Grundstock-Rechnung für 1844 unter Ziffer 5 „Erlös aus dem Holzbestand von verkauften oder an fremde Etats überwie⸗ senen Waldböden ““ vereinnahmten 30,442 Fl. 5 Kr. nach Abzug des Abgangs mit 1100 Fl. 43 Kr. und der darauf haftenden Kosten von 1961 Fl. 48 Kr. der Staats-⸗Kasse ersetzen zu lassen und die St aats⸗Ministerial⸗Entschließung vom 11. Oktober 1843, welche die Berechnung bieses Erlöses für den Grundstock verfügt, zurückzNmeh⸗ men.“ Der Haupt-SHegenstand der Diskussion bestand also in der Frage, ob der Holz-Erlbs bei Waldausstockungen dem Grundstock⸗ Vermögen, oder der Staats- Kasse (also zur Verwendun für die laufenden Ausgaben) zugewiesen werden solle. ien d. h. bis zum Jahre 1844, ist letzteres geschehen, allein das Großherzogliche Finanz⸗Ministerium war der Ansicht, daß dies unrichtig, womit auch der ständische Ausschuß einverstanden gewesen. Deshalb hat eine Staats⸗Ministerial⸗Entschließung vom 11. Oftober 1845 verfügt, daß vom Jahre 1844 an diese Holz-Erlöse aus den Wald- Aussiockungen dem Grundstockvermögen zugewiesen werden sol⸗ len. Zur Entscheidung der Streitfrage kam es nun zunächst darauf an, was Grundstock und was Ertrag ist. Das Großherzoglicht Finanz ⸗Ministerium hat die Ansicht geltend gemacht, daß bei Wal⸗ dungen nur das jährliche, nach forstökonomischen Grundsätzen schlag⸗ bare Holz als Ertrag, gleichsam als die Rente zu betrachten sei und in die Staats⸗asse kehr? müsse, während der Wald selbst aber als Kapital erscheine, somit bei ganzen Wald-AUusstockungen der Erlös dem Grundstockvermögen angehöre. Für diese Ansichit sprachen die Abg. Dahmen, Arnsberger, Stößer, Vogelmann, Schmitt v. M., eg; Bader und Christ, während die Abg. von Soiron, Weller, Hecker, Jörger und der Berichterstatter Mathy den Antrag der Kom⸗ mission veriheidigten, der dann nach vierstündiger Debatte mit 36 Stimmen angenommen wurde. ;
Frankhre mich.
Paris, 7. Juni. Die Zahl der Pairs, welche bei der Fäl- lung des Urtheils über Lecomte ihre Stimme abgaben, war 232. Davon erklärten sich 196 für Anwendung der Strase des Vatermords, 33 für einfache Todesstrafe, 3 für lebenslängliche Gefängnißstrafe. Unter diesen Letzten befand sich Victor Hugo. Gestern früh , der Verurtheilte vom Abbé Grivel besucht, und Nachmittags richtete er nun doch ein Begnadigungsgesuch an den König, worin er die tiefste Reue über sein Verbrechen ausdrückt. Der König soll sehr geneigt sein, die Todesstrafe in Verbannung aus dem Lande zu verwandeln. Die Sache kömntt heute vor den Minister⸗Rath; findet das Gnadengesuch kein Gehör, so wird Lecomte morgen früh um 7 Uhr guillotinirt.
Die gerichtliche Untersuchung, welche durch die Entweichung des Prinzen Louis Napoleon veranlaßt worden, wird fortwährend mit größter Thätigkeit geführt. Dr. Conneau ist in Peronne in enger Haft, und auch seine Mitgefangenen sind einem strengen Verwahrsam unterwor⸗ fen. Der Kommandant Demarle befindet sich noch immer auf der Citadelle von Ham; sein strenger Arrest ist jedoch jetzt aufgehoben und in einfachen Arrest umgewandelt worden. Die Blouse, das Schurzfell und die Mütze, womit sich der Prinz bei seiner Flucht aus Ham verkleidete, fand man bei einem Bauern in Roupy; in der Nähe dieses Platzes
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Naxmeÿo
os, ein Vortrag im wissenschaftlichen Vereine zu Berlin, am 21. Februar 1816 gehalten von Ernst Curtius. Berlin, bei Besser. 1846.
jeßt im Druck vorliegende Vortrag des Herrn Professor Cur⸗ her Naros wird nicht minder, als 96 früher von 4 im wissen⸗· zen Verein gehaltene und ebenfalls durch den Druck verbreitete über ad gl is von Athen, in einem noch weiteren Kreise die beste und gie Aufnahme sinden, als der war, für den er zunächst bestimmt wurde. Fewiß in Interesse des Publikums, daß die Vortiäge des hitsigen galulchen Vereing meistentheils der Presse übergeben werden. Denn 3) mn Verhältnissen unserer Hauptstadt liegi, daß sie gerade mehr
; tin anderer Ort Deutschlands Männer in sich hegt, welche alle * vereinigen, einen solchen Vortrag nicht nur belehrend in den R * sondern auch im weitesten Sinne des Wortes anregend und nd zu machen, wenn gerade dies dem hiesigen Vereine unausge⸗ so rege Theilnahme sichert, so wird gerade auch hier, mehr als en Vereinen der Art, der Wunsch laut werden, von allen denen, e bre bene Wort nicht hören können — und deren ist selbst in Berlin * eine große Zahl — wenigstens ihnen durch das gedruckte Wort bgenuß dessen zu gönnen, dessen erste unmittelbare Wirkung ihnen 7 Daß ihnen dann doch noch Manches . ist llar; nicht 9 bei diesen Vorträgen die Personlichkeit des Nedners und Alles, n zusammenhängt, so Manches auch wirkt anders auf dem ö in der lebendigen Rede, gerade vielleicht eine lebhaste Schil= ng olaloyisch. Wendung, die den Hörer entzückte, läßt den Leser arsinm ihn wobl gar; was natürlich und ungezwungen in dem — bestimmten Person erscheinen mag, sieht wie Manler aus, in h 4 Sprache der Literatur hineinversetzt. Aber wie dem auch . 3 wissenswerther Gegenstand, in der Weise vorgttragen, wie er ee rien f erregen kann, und überdies von einem Manne, der 9 i und dann in solcher Kürze, daß man mit geringem Zeit = gel 1e. aneignet, wird immer das Interesse eines großen Publi=
(wr, wenn dies die Lesewest unserer Tage ist.
2 0g us führt uns diesmal von Athen hinüber in die „Insel= schen Archipelagug“, auf die Ehlladen. Man wind ihm
hierhin um so lieber folgen, als er Gelegenheit hatte, sich eine genaue Kenntniß des Lokals zu verschaffen, und Zrische und Lebendigkeit der Phan-⸗ tasie im seltenen Grade besitzt, um seine Eindrücke in einem deutlichen und anschaulichen Bilde zusammenzufassen und so auch wiederzugeben. Es liegt Poesie in seiner ganzen Weise, die Dinge aufzufassen und darzustellen, und es wird ihm hiermit immer am besten glücken, wo in den Gegenständen an sich ein analog poetisches Element vorhanden ist. So ist es aber hier, mit einer reichen, reizenden Natur, mit weitverzweigter, wundersam verletteter Geschichte hat es der Verfasser zu ihun, indem er von den Cykladen und von Naxos spricht.
Ein glänzendes Bild von dem Inselmeer eröffnet den Vortrag. Dann wird uns von den Zeiten erzählt, wo Götter und Heroen über diese In⸗ seln gingen, Minos und seiner Tochter Ariadne Namen sind an dieselden und desondeis an Naxos geknüpft. Ein geordnetes Leben erblüht mit der Kolonisirung durch die Jonier; während Delos dann, die kleinste der In seln, durch den Apollodienst eine besondere religisöse Weihe und Bedeutung vor den anderen erhielt, schwingt sich die größte, Naxos, unter ihnen in politischer Beziehung am höchsten und wird in den großen Kampf zwischen Griechenland und Persien hineingezogen. Die Geschichte ven Naxos ver⸗ schwimmt während der hellenistischen, römischen und byzantinischen Zeiten dann in die allgemeinen Verhältnisse: erst als Venedig Konstantinopel zu Fall brachte, tritt sie wieder in ihrer Besonderheit hervor. Damals gewann Marco Sanu do, ein venetianischer Ritter, hier die Herrschaft und verbrei⸗ tete sie über die umliegenden Inseln; die Lehnsverfassung in ihrer ganzen Dürre und Starrheit, wie sie sich von Jerusalem aus über alle lateinischen Fürstenthümer im Orient ausbreitete, wurde nun auch hierhin verpflanzt und behauptete sich länger als an anderen Orten. Denn lange erhielten sich die narxischen Fürsten, selbst im harten Kampfe gegen die Ungläubigen; dem Geschlechte Sanudo folgte das Geschlecht Crispo, bis endlich der zwan= zigste Herzog, Johann Crigpo, der Gewalt Chaireddin Barbarossa's weichen mußte und nur als Tributpslichtiger sein Herzogtbum sich bewahren konnte. Sein ausschweisender Sohn Giacomo kommt dann auf die Beschwerden seiner griechischen Unterthanen in die Banden des Groß Sultans, und die grlechischen Christen erhalten nun einen jüdischen Herzog, den mächtigen Hünstling Selm's II., Joseph Nach, der aber das Land durch einen sre—⸗ nischen Edelmann, Francesco Coronello, regieren ließ. Nach Joseph's Tod wurde Naxos unmistelbarj von der Pforte regiert, und einige Abenteurer,
,, . des Mittelalters“, scheiterten in ihren romantischen Unterneh⸗ ungen.
So führt uns der Vortrag Naxos in einer Reihe sehr verschie= denartiger Bilder vor: das alte sagenreiche Naxos in seiner Verbindung mit Kreia und Minos, Naxos als herrschendes Glied des blühenden Jonier⸗ staates, der Asien und Europa vermittelt, Naxos als Haupt -⸗-Insel eines mittelalterlichen Feudalstaates, der rasch aufblüht und langsam in Trüm⸗ mer zerfällt.« Und wer dem Verfasser bis dahin mit Interesse gesolgt ist, der wird noch mit um so , . Theilnahme von den letzten Schicsalen und dem gegenwärtigen Zustande der Insel ihn erzählen hören, da er hier aus eigener Wahrnehmung, spricht. Noch finden sich die Häuser jener La— teiner, noch ihre Wappenschilder, ihr altfränkisches Hausgeräth und ihre Waffen, noch finden sich die Nachkommen jener Rittergeschlechter, aber sie sind tief gefallen, ihr Wohlstand ist dahin, wie ihre geistige Energie. Nicht von ihnen, sondern von der griechischen Bevölkerung ging die Bewegung der leßzten Zeit aus, welche daher auch die letzten Neste der ererbten Be⸗ deutung jenen Lateinern entziehen mußte; mit ihren langen Stammbäumen sind sie jetzt Bettler. „So hat sich an diesen Geschlechtern“, sagt der Ver- fasser, „die alte Sünde ihrer Ahnen gerächt, welche sich in engherzigem Hochmuthe gegen die Inselbewohner abschlossen, stait sich mit ibnen zu ei= nem neuen Gemeindeleben zu verbinden.“ Jeßt beruht das ganze Leben der Insel und ihre Zulunft auf dem hellenischen Theil der Bevölkerung, aber gerade weil das hellenische Blut auf den Cykladen am weisten fließt, hofft der Verf. für sie eben nicht viel. „Täuschen wir uns nicht“, fagi er, „aus dem Boden der unvermischten Nationalität der Hellenen blübt kein frischer und saftiger Stamm von neuem hervor, das sind schöne Nachklänge und Erinnerungen, denen wir mit liebender Theilnahme folgen, aber da ist keine Kraftfülle, in deren Schoße eine Zulunft ruhte.“ Man⸗ ches, meint er, sei zwar im Archipelagus in letzter Zeit besser geworden, Sicherheit sei zurücgelehrt, der Handel habe sich gehoben, doch „das ge⸗ schichtliche Leben liegi wie unter einem bösen Zauber besangen, den eigene Kraft schwerlich lösen wird.“
Referent hat den Verf. bis zum Schlusse seines Vortrages mit immer gleichem Interesse begleitet auch dann, wenn er von dem engen Gebiet, das er sich zun achst erwählt hatte, weiter seine Blicke auf die mannigfachen Verkeitungen schweifen ließ, die sich überall in den historischen Verhältnissen finden. Referent hat in trockenen Worten nur gleichsam einen Inder der