. *
.
Salz -Schmuggel gelegt, der ihnen ziemlich viel Geld einbringt. Allein die Salzsteuer bildet eine der Haupt⸗ Einnahmen des Kaisers von China, der auch wirklich schon Befehl erlassen hat, jeden Eng- länder aufzuknüpfen, der auf diesem Schleichhandel ertappt würde. Es wäre möglich, daß dieser Umstand zu einem Bruch zwischen Groß—⸗ britanien und dem himmlischen Reiche führt.“
Dem Vernehmen nach, sind Unterhandlungen mit Neapel an- geknüpft worden, um eine Herabsetzung seiner Zölle auf französische Weine, Liqueure, Parfümerieen und Modegegenstände zu erlangen.
Der Bischof von Arras, Kardinal de la Tour d' Auvergne, ist nach Rom abgereist, um dem Konklave beizuwohnen. Man nennt den Kardinal Fransoni (geboren zu Genua am 10. Dezember 1775), einen Freund der Jesuiten, als den Prälaten, der am meisten Aussicht habe, Gregor's XVI. Nachfolger zu werden.
Lamartine ist an die Stelle des Grafen von Sade zum Mitglied der Kommission für die historischen Venkmäler ernannt.
Die Eröffnungsfeste der Nordbahn werden definitiv den 14., 15. und 16. Juni stattfinden. Die Blätter sind voll von Schilderungen dieser Festlichkeiten.
Die Notirung der Rente erfuhr heute nur geringe Variationen; in Eisenbahn⸗AUctien erhielt sich die steigende Tendenz.
X Paris, 8. Juni. Lecomte hat diesen Morgen um 5 Uhr Z5 Minuten die ihm von dem Pairshofe zuerkannte Todesstrafe er= litten. Er wurde, wie es das Geseß in der Strafe gegen Vater⸗ mörder bestimmt, mit einem schwarzen Schleier über dem Kopfe und barfüßig nach dem Richtplaz geführt. Man hatte ganz in der Stille während der Nacht an der Barriere St. Jacques die Guillo⸗ tine errichtet, und da auch Niemand an den so schnellen Vollzug des Urtheils dachte, zumal in so früher Morgenstunde, so waren verhält⸗ nißmäßig nur wenig Leute auf dem Schauplatz der Hinrichtung zu⸗ sammengeströmt. Es wären deren wohl noch weniger erschienen, hät⸗ ten nicht einzelne Munizipal⸗Gardisten noch gestern Abend spät ihren Freunden und Bekannten mitgetheilt, daß sie für heute Morgens in aller Frühe an die Barriere St. Jacques beordert seien, was denn natürlich auf die Vermuthung der Wahrheit führte. Viele hatten hier geglaubt, Lecomte werde begnadigt werden; auch in der Kam— mer war vorgestern ein solches Gerücht verbreitet gewesen. In der That hatte der König die Absicht gehabt, von der ihm zustehenden Prärogative Gebrauch zu machen:; im Minister⸗Rathe aber, der sich gestern versammelte, um über die Frage zu berathen, soll fast ein⸗ stimmig die Meinung vorgewaltet haben, daß die Begnadigung nicht . sei, und jedenfalls wurde das Gutachten in diesem Sinne abgegeben.
In der Deputirten⸗Kammer verlangte heute Herr Pouil⸗ let, daß der Gesetzentwurf über die elektrische Telegraphenlinie nach Lille noch auf die Tagesordnung gesetzt werde. Dann wurde die Verhandlung des Krieg s-⸗Budgets sortgesetzt.
Das Kapitel des außerordentlichen Dienstes, Befestigung arbeiten an den verschiedenen Pläßen, kömmt an die Reihe. Herr von Staplade fragt den Kriegsminister, wie der Stand der Befestigungen der Festungen und Forts von Frankreich beschaffen sei. In Hinblick auf die Arbeiten die⸗ ser Art, die einige Gränznachbarn vornehmen, sei es nöthig, von Seiten Frankreichs dasselbe zu thun. Der Kriegsminister: Tie Regierung habe bereits den Kammern Entwürfe und Pläne sür mehrere Häfen und seste Plätze vorgelegt. Sie werde darin fortfahren, je nach Maßgabe des Bedarfs. Das Kapitel wird votirt. Bei dem Kapitel der Arbeiten an Militairgebäuden bemerkt Herr Mortimer -⸗-Ternaux, die Kredite dafür seien überschritten worden, während Arbeiten, wofür diese Kredite bestimmi waren, nicht vollzogen würden. Die Kriegs ⸗Verwaltung selbst wisse jetzt nicht, wie es mit der Kasernirung der Infanterie und Kavallerie stehe. Bald werbe man Ergänzungs- Kredite für Vollendung der begonne⸗ nen Arbeiten verlangen. Herr Bocquet, Commissair des Königs, gesteht das Unzureichende der bewilligten Kredite zu, weil die Anschläge zu niedrig gemacht waren, das Bedürfniß, die Kavallerie, Ställe luftiger zu machen, sich herausgestellt, unvorhergesehene Bauschwierigkeiten eingefreten und die Grunderwerbungen zum Thell höher zu stehen gekommen, als vorhergesehen war. Diese Punkte ließen sich nicht immer bei Anschlägen voraussehen. Der Kriegs-⸗Minister: Seit 1845 sei kein Neubau unteinemmen wor— den, um in den Schranken der Kredite zu bleiben. Herr Ardent erkennt an, daß bedeutende Verbesserungen in der Kasernirung der Kavallerie ge⸗ schehen seien und die Sterblichkeit der Pferde abgenommen habe. Das Kapitel wird angenommen.
Die Kammer beginnt die Verhandlung der Kredite für Algerien.
Herr Cremieux bittet zuerst um Erlaubniß, die schon in der Pairs⸗ Kammer gestellten Interpellationen in Betreff der Beförderung des Obersten des 15ten Artillerie ⸗Regiments erneuern zu dürfen. Diese Thaisache sei von Wichtigkeit. Nach einer Verordnung sollten die Obersten mit 58 Jah⸗ ren in die Reserve gestellt werden. Diese Verordnung sei immer streng vollzogen worden, selbst gegen Offiziere, die tapfer in Afrika sochten. Und jetzt sehe man mitten im Frieden einen Obersten am Vorabend des Tages, wo er die fatale Frist erreicht hätte, zum General befördern. Sein Name habe auf keiner Beförderungs ˖ Liste gestanden. Warum sei man also vom Brauche abgewichen? In der Presse und auf der Tribüne der Pairs- Kammer seien die Motive dafür angegeben worden. Der Herr Minister möge sie in Abrede stellen oder bestätigen. Der Krieg s- Minister: Er werde sich nie mit Personenfragen auf dieser Tribüne befassen. Er erkläre Herrn Cremieuxr blos, daß er in Allem, was er thue, nur seiner Pflicht folge. Er frage nur: ob die Königliche Verordnung verletzt worden sei? Nein. Ob der Offizier Recht hatte auf Beförderung? Ja, denn er hatte 40 Jahre in der Artillerie gedient. Herr Cremieunx bleibt bei sei⸗ nem Verlangen. (Ruf zur Abstimmung.) Der Kriegs -M inister geht bei Beginn der eigenilichen Verhandlung über die Kredite für Algerien auf Auseinandersetzung des Zustandes der ehemaligen Regenischaft ein, ver= gleicht die verschiedenen Systeme der Kriegführung, die man seitdem dort angewendet, und hebt die Resultate, die der Marschall Bugeaud erlangte, hervor, durch Vergleich des Standes der Dinge 1842 und 1846.
Großbritanien und Irland.
London, S. Juni. Heute wurde ein Kabinetsrath gehalten, welchem alle Minister beiwohnten. Man glaubt, daß in demselben über die Lage des Ministeriums mit Hinsicht auf die Beschlüsse der Opposttion berathschlagt worden, da diese vorgestern in zwei Ver⸗ sammlungen, an denen Whigs, Radikale und Repealer theilnahmen, in Lord J. Russell's Wohnung und im Reform-Klub, übereingekom— men ist, sowohl der irländischen Zwangsbill, als einem etwanigen Vorschlage der Minister wegen Verlängerung der Differenzial-Zölle auf den durch Sklaven⸗Arbeit gewonnenen Zucker, enischiedenen Wi⸗ derstand zu leisten. An der Börse besorgte man dieserhalb eine nahe Auflösung des Parlaments, was die Course herabdrückte. Heute steht die zweite Lesung der Zwangsbill auf der Tagesordnung; die Krisis, in welcher das Ministerium sich befindet, muß sich also bald entscheiden. Wie verlautet, wird entweder Lord J. Kussell selbst oder Sir W. Somme rville die Verwerfung der Bill beantragen. Man scheint be⸗ reits zu wissen, daß die Protectionisten⸗Partei dem Antrage beitreten oder sich wenigstens der Abstimmung darüber enthalten werde, denn die Times hält das Schicksal Sir R. Peel's schon für entschieden. „Weder der Minister selbst⸗, sagt dies Blatt, „noch seine Freunde können eine Verlängerung eines 9 ungleichen Kampfes wünschen, wie der, welchem sie, seitdem die Korn- und die Tarifbill im Unterhause durchgegangen, ausgesetzt gewesen sind. Der bloße Begriff, den man mit. dem Worte „Regierung“ verbindet, leidet darunter, daß ein Ministerium dem Namen nach am Ruder ist, ei⸗
706
erfordert wird, von der Gnade seiner entfremdeten Freunde oder sei⸗ ner natürlichen Gegner abhängt. Noch vor Ablauf der Woche sehen wir vielleicht ein anderes Kabinet bilden und eine Partei ans Ruder zurückkehren, die, welche Fehler man ihr auch vorwerfen kann, doch an dasselbe mit allem Nimbus eines noch frischen und lange streiti gemachten Sieges und mit dem Verdienst herantreten wird, u e und rechtschaffen zum Erfolg einer der umfassendsten und wichtigsten Maßregeln der neueren Zeit beigetragen zu haben.“ Der Stan⸗ dard bemerkt hierzu: „Die Times, ihrem Instinkte folgend, be⸗ reitet sich schon vor, die neu aufgehende Sonne zu begrüßen, was ganz in der Ordnung ist. Was die große Landpartei betrisst, so möchten wir, dürften wir uns herausnehmen, ihr einen Rath zu er⸗ theilen, den Mitgliedern dieser Parteirathen, sich der Gelegenheit, welche ihr durch die in Aussicht stehenden Familienstreitigkeiten geboten wird, zu be⸗ nutzen, um dies herrliche kühle Wetter entweder in ihren Stadiwohnungen oder in kurzen Ausflügen aufs Land zu genießen; nur müssen sie nicht zu weit sich entfernen, damit sie nicht zu spät kommen, um dem Leichenbegängniß des Peelschen Ministeriums beizuwohnen. Was sollen sie sich die Unannehmlichkeit machen, in einen heißen, unbehag⸗ lichen, geräuschvollen Saal sich einzuschließen, wenn sie daheim der Gesellschaft ihrer Familien oder ehrenwerther und redlicher Freunde sich ersreuen können. Mögen sie die Minister und ihre neulichen Verbündeten ihrer gegenseitigen Gnade und Barmherzigkeit überlassen. Im Ernst gesprochen, wir sind ehrerbietigst der Meinung, daß eigentlich kein Mitglied der Land⸗Partei mit der Zwangsbill und den Zuckerzoll⸗Debatten etwas zu schaffen hat. Was die Jwangsbill betrifft, so sagten wir von Anfang an, daß sie gar nichts werth sei, und die Minister haben dies thatsächlich dadurch zugegeben, daß sie dieselbe fast fünf Monate lang schweben ließen; aber wir sagten auch und wiederholen es, daß sie schlimmer als werthlos ist, daß sie auf⸗ reizt, statt die Verbrechen zu hemmen.“
Nach Berichten aus Irland herrscht dort zwar noch in manchen Bezirken ziemliche Theuerung, der Druck derselben wird jedoch, da überall die öffentliche und Privat⸗Mildthätigkeit beisteuert und da für die Beschäftigung vieler Tausende gesorgt ist, nicht sonderlich hart empfunden. In einigen Theilen des Landes herrscht sogar un- gewohnter Wohlstand durch das Zuströmen von Eisenbahn-apitalien und die dadurch hervorgerufene Thätigkeit. Lord Hertford hat Be⸗ fehl ertheilt, daß auf seinen ausgedehnten irländischen Besitzungen alle Leute, welche Arbeit bedürfen, gegen angemessenen Lohn beschäf⸗ tigt werden sollen. Am schlimmsten ist die Grafschaft Clare heim⸗ . worden, wo die arbeitenden Klassen in größter Dürftigkeit chmachten. Durch die beschlossene Trockenlegung des Flusses Fergus aber, womit sofort begonnen werden soll, ist einer großen Zahl von Arbeitern auf längere Zeit der Unterhalt gesichert. In der Graf— schaft Tipperary kommen fortwährend bedauerliche Exzesse vor. So wurde neulich Nachmittags auf den Geistlichen Parker, der von Nenagh zurückfehrte, ein Pistol abgefeuert; das Pulver brannte je⸗ doch von der Pfanne, und Herr Parker entkam dem Mörder. Eist wenige Tage zuvor hatte dieser Geistliche, der einer der mildesten Gutsbesitzer ist und nie einen Pachter ausgetrieben hat, dem Hülfs⸗ Comité zu Castletown 100 Pfd. St. zustellen lassen.
Ibrahim Pascha ist, nachdem er das See⸗-Arsenal in Ports⸗ mouth besichtigt und einer Truppenmusterung beigewohnt hatte, heute Vormittag auf der Eisenbahn in London angekommen und hat die für ihn in Bereitschaft gehaltene Wohnung in Mivart's Hotel be— zogen.
gentlich aber bei jeder geringfügigen Frage, über die eine Abstimm ung
Die Morning Chroniele meldet, daß die britische Regie⸗ rung am 21sten v. M. in der Person eines Herrn Hood, auf der Dampffregatte „Devastation“, einen diplomatischen Agenten nach dem Plata⸗Strome abgeschickt habe, um mit dem Diktator Rosas wegen Regulirung der bestehenden Differenzen in Unterhandlung zu treten. Dasselbe Blatt behauptet, daß die französische Regierung dem Baron de Mareuil die Instructionen habe zugehen lassen, sich diesen Unter- handlungen anzuschließen. ;
Die Times bringt eine Bekanntmachung des Königs des Mos⸗ quitolandes in Betreff der Regulirung der Landbewilligungen an euro⸗ päische Kolonisten und macht bei due Gelegenheit folgende Bemer⸗ kungen; „Die Souverainetät dieser werthvollen Länder ist wieder= holentlich der britischen Krone angeboten und eben so oft abgelehnt worden. Wir wollen uns hier nicht mit Prüfung der ue e fer dieser Weigerung aufhalten, allein offenbar ist die britische Regierung nicht zu dulden geneigt, daß ein solches Gebiet in Abhängigkeit von einer anderen Macht gerathe, was daraus hervorgeht, a sie einen Agenten bei diesem Königreich bestätigt und den Ober⸗ Intendanten von Belizi zur Krönung des Königs als Repräsentant der britischen Souverainin abgesandt hat. Wir müssen daher Mosguitien als ein unabhängiges Königreich betrachten und seinen Souve⸗ rain als anerkannten Verbündeten der britischen Krone. Wir haben Anlaß, zu vermuthen, daß eine deutsche Gesellschaft in Unterhand⸗ lungen wegen Landbewilligung in der Nähe des Cap Gracias a Dios steht, und daß auch eine englische Gesellschaft eine große Landbewil⸗ ligung erlangt hat, um eine Kolonie am schwarzen Fluß zu gründen, da eine kleine Zahl Kolonisten schon zu Bluefields angestedelt ist. Hat die Colonisation einmal dort begonnen, so ist es wahrscheinlich, daß die Fluth der Einwanderung stärker nach diesen Küsten hinströ—= men werde. In der Nähe des Meeres gleicht das Klima daselbst dem westindischen, in der Nähe der Berge dem ruropäischen; daher erzeugt der Boden hier Zuckerrohr und Indigo, dort aber Weizen und Rüben. Mit diesen natürlichen Vortheilen des Landes kann es zu seinem i, . nur einer angemessenen Verwaltung bedürfen.“ Das 4 ampfschiff „Tweed“ ist mit der westindisch⸗mexika⸗= nischen Post am ten d. Vormittags in Southampton angekommen. Es bringt Nachrichten aus Veracruz vom 1. und aus St. Tho— mas vom 15. Mai. Von dem Kriegsschauplatze am Rio Grande gehen die Berichte nicht weiter, als die letzte Post aus den Vereinig⸗ ten Staaten. General Bustamente hatte sich in Marsch gesetzt, um dem mexikanischen Heere in Matamoras Verstärkungen zuzuführen. Bei Veracruz sah es sehr kriegerisch aus. Kommodore Connor lag mit drei schweren Fregatten, zwei Korvetten und zwei Briggs vor Veracruz und erwartete täglich die Dampf⸗Fregatte „ Mississippi, die ihm Instructionen bringen sollte; mittlerweile indeß soll er Befehl haben, bei dem mindesten offenstven Alte der Mexikaner San Juan d'Ulloa zu bombardiren. Die Mexikaner ihrerseits waren eifrigst beschäftigt, diese Festung mit schwerem Geschütz zu bewaffnen und auf jede Weise in Vertheidigungszustand zu setzen. Der amerikanische Konsul, Herr Diamond, war noch in Veracruz. Santana befand sich nach wie vor in Havanna, hatte aber durch einen Abgesandten den Pxäsidenten Paredes um sicheres Geleit nach Mexiko gebeten. Die Antwort war, daß Paredes den Emissair in eine Festung stecken ließ. Auf den britisch⸗ westindischen Inseln, besonders in Jamaika, dauert die Klage über die anhaltende Dürre fori.
Nach Berichten aus Valparaiso vom 30. März war es an diesem Tage dort bei Gelegenheit der Präsldentenwahl zu blutigen
Kämpfen gekommen, bei denen 9 Personen getödtet unb Sz verwun⸗
det sein sollen; die Ruhe wurde indeß sofort hergestellt. Die Wahl ist auf den bisherigen Prästdenten, Bulnes, gefallen.
Aus Kallutta ist die Nachricht angelangt, daß der Ostindienfahrer „Rathbone“ in der Nacht des 8. Mal auf der Heimfahrt das Dpfer einer furchtbaren Feuersbrunst wurde, die am Bord aushrach und den
angestrengtesten Löschversuchen ber aus 23 Köpfen bestehenden schaft Trotz bot. Vergeblich leistete der in Gesellschaft bez? bone / segelnde Ostindienfahrer „Agincourt“ alle mögliche Hi mußte sich begnügen, die Mannschaft des verunglückten 6 welches die ganze Nacht hindurch brannte und erst Morgens unterging, an Bord zu nehmen und sie nach England zu h Von der sehr werthvollen Ladung ostindischer Produkte kommt gerettet werden.
Dem Globe zufolge, hätten die fremden Gesandten die Art und Weise berathen, wie sie sich dem Prinzen Loun leon gegenüber benehmen sollten, und es wäre beschlossen! sich aller persönlichen Beziehungen zu demselben zu enthalten. desfallsige Instructionen von ihren Höfen erhalten. —
— Nach dem Bericht des Korrespondenten der Börsen. aus London vom 9. Juni, war die Debatte über die zwej lesung der irländischen Zwangsbill am Sten im Unterhause n Antrage Sir W. Somerville's auf Verwerfung der lesung nach sechs Monaten) eröffnet worden, hatte sich! 1 Uhr hingezogen und war dann auf Freitag, den 12ten, ven den. Die Protectionisten hatten sich im Verlauf der Deban das Organ des Lord G. Bentinck gegen die Bill erklärt.
Das Packetschif „Aorkstzire“ war mit Nachrichten au York vom 18. Mai in Liverpool eingetroffen. Die Lage neral Taylor am Rio Grande hatte sich noch verschlimmen war noch ein Trupp Amerikaner von 70 Mann durch die R aufgehoben worden.
Nachrichten aus Rio Janeiro vom 9. April, die aj Wege eingegangen sind, sprechen von einem um die Min stattgehabten Gefechte zwischen Argentinern und Monteynm welchem die Letzteren geschlagen sein sollen.
X London, 8. Juni. Die Krisis, welche wir so lun bergesehen haben, nähert sich nun mit Riesenschritten. Daß treten wird, ist jetzt gewiß; wie und wann sie dagegen in schaft erreichen wird, das ist keinesweges auf gleiche Wie Am Sonnabend versammelten sich die Mitglieder der Whg des Unterhauses im Hotel des Lord John Russell und emp stimmig die Ankündigung, daß die zweite Lesung der jg Zwangsbill mit allen Kräften der Opposition hintertrieh müsse. Das Schicksal dieser Maßregel ist sehr eigenthünng sen. Sie wurde in der Thron⸗-Rede bei Eröffnung der E eine Maßregel von solcher Dringlichkeit angekündigt, daß s systematischen Gegner des Kabinets ihre Förderung sich sch legen sein ließen, und Lord Bessborough erklärte geradezu, n nicht eher nach Irland zurückkehren, als bis sie Gesetzeskraft habe. Und nun, bevor der Monat Juni zu Ende geht, betraq diese Bill mit Gleichgültigkeit oder Widerwillen, selbst auf Seit Urheber, und mit entschiedener Opposition von Seiten der Partei. Es war eine Maßregel, welche nichts rechtfertigen als die gröbsten und skandalösesten Verbrechen, welche in Irln die erstaunenswürdigste Weise ungestraft verübt wurden. war es sogar noch zweifelhaft, ob die Bill mit all ihrer Stren wirksam zeigen würde; aber glücklicherweise sind die Ursachen Eingreifens in den gewöhnlichen Lauf der Gerechtigkeit zum Theil verschwunden, und obgleich einige Männer, wie z. Clemens, welche die Zustände Irlands sehr genau kennen, M der Nothwendigkeit bestehen, Leben und Eigenthum dort dun mehrten Schutz zu sichern, so ist doch gegenwärtig die allgeme sicht die, daß jene Bill für jetzt eine überflüssige und nur aw , Maßregel sei.
Nichtsdestoweniger wird sie, da die Regierung auf sy ⸗ durchgebracht werden, es müßte denn sein, daß die Twes uns Protectionisten sie verlassen sollten; wenn sie mit den Whin zn oder auch nur sich der Abstimmung darüber enthalten, so schän Niederlage Sir Robert Peel's unvermeidlich. Die Debatte ihe zweite Lesung wird vier Abende dauern, und da die Regiern zwei Abende wöchentlich zu ihrer Disposition hat und das S aller Parteien dahin geht, Zeit zu gewinnen, so wird die Gh dung wahrscheinlich nicht viel vor dem 18. Juni erfolgen. Aut jedenfalls die Kornbill nicht viel vor dieser Zeit durch das Oh gegangen sein, und bis dahin wird man keine feindlichen M gegen die Regierung ergreifen. Wenn zufälligerweise die M nisten Peel in der irländischen Frage nicht verlassen, dann win Entscheidung unmittelbar die über die Zuckerzölle folgen, bei die Regierung nur wenig Wahrscheinlichkeit des Erfolgs an Seite hat. Das Gesetz, welches die bestehenden Zuckerzölle s hat, erreicht am 5. Juli seine Endschaft, so daß entweder i kurzen Zeit etwas gethan werden oder man zu einer tem Maßregel seine Zuflucht nehmen muß.
Es bleibt indessen der Administration eine letzte Hülst Königin, welche, wie man hört, ernstlich den Wunsch hegt, G bert Peel am Ruder zu behalten, kann ihm besehlen, das Pn aufzulösen. Das Resultat dieser Maßregel würde, das ss klar, keinen Erfolg haben, allein sie könnte doch die Aender zögern und die Chancen und Aussichten von Sir Robert's! gern sehr ändern. Man kann es jedoch nicht für wahrscheinl ten, daß zu diesem Auskunftsmittel geschritten werden wird.
nieder land e.
** Aus dem Herzogthum Limburg,ů 6. un Herzogthum Limburg hofft jetzt dreierlei, um seine traurige k verbessern, nämlich einmal seinen Interessen günstige Bedingung dem Vertrage mit Belgien, sodann die Eisenbahn von ichen Mastricht und endlich den Kanal von Mastricht nach Uttich. den ersten Punkt anbetrifft, so kann Limburg keine Privilegen ten, da das Herzogthum einen integrirenden Theil des Khun bildet und die Unterhandlungen zur Beschützung der allgemein teressen angeknüpft worden sind. Die Eisenbahn, die ln Hoffnungen, hat zwar schon Lebenszeichen von sich gegeben, geht langsam; indeß ist das Unternehmen thätigen Männein traut, welche gewiß die Arbeiten so sehr wie möglich fördem Das Steinkohlen⸗Bergwerk von Kerkrade an der Gränze ven welches die Regierung den Actionairen auf 99 Jahre lberh ist bereits in Angriff genommen, und die Richtung der Eisent in kurzem bestimmt werden. Ist diese Bahn einmal volle; wird das holländische Limburg dadurch in eine sehr vortheilh versetz;s und ihm die Verbindung nach drei Seiten, nach Den Holland und Belgien, eröffnet. Ein großer Theil dieser Beh muß allerdings erst noch geschaffen werden, aber der Hanbel Industrje werden gewiß Alles aufbieten, um sie hervorzurns durg muß das gewohnte Geleise, worin es sich seit so ung fortbewegte und feine Einkünfte verzehre, ohne daß sie ihn, brachten, verlassen. Die Eisenbahn wird das Rettungobret deri ghuß sein. ᷣ
Ber driite jener Punkte, worauf Limburg seine kinfihn fahrt gründen wird, sst die Anlegung eines Kanals von *g nach Lüttich, welcher die Hindernisse, die dem Handel und n strie häufig durch Unterbrechung ber Schifffahrt auf derWr wachsen, hinwegräumen wird. Dieser Kanal wird eine g 39. that für das Land sein und die Siadt Mastricht auch an den
abarten Städte theilnehmen lassen. Wahrscheinlich wird die⸗ * einen Theil der Stadt durchschneiden, in welchem jetzt und Stille herrschen. 25 :
Es ist auch noch eine Eisenbahn von Lüttich nach Mastricht be= an, wodurch eine direkte Verbindung zwischen Namur, Lüttich, ät und Köln bergesteilt würde; fügen wir hierin noch die be= hemilligte Eisenbahn zwischen Middelburg und Mastricht, so wird limburg an den Quellen der Wohlfahrt theilnehmen und das ö so isolirte Herzogthum ein Mittelpunkt der Industrie und des 6 werden.
8elgien.
Brüssel, 9. Juni, Die verwittwete Königin von England nebst dem Prinzen Eduard von Sachsen⸗Weimar um die Mitte Ronats in Ostende erwartet, wo sie die Seebäder zu gebrau⸗ tigt. erer, des Oberst⸗Lieutenants Hallart ist Oberst⸗Lieute- Delanna) zum Gouverneur der Königlichen Prinzen ernannt Der Ob servateur behauptet, Hallart habe seine Ent⸗ g engereicht, weil er dawider gewesen, daß ein junger Mann, kefe des Grafen de Briey, der in einem Jesuiten- Kollegium Erziehung genossen, Unter⸗Gouverneur werden sollte. Gestern hat auch der Senat den Geseß- Entwurf angenommen, welchen dem Minister der öffentlichen Arbeiten ein Kredit von ö Fr. zur Bestreitung der Kosten der Nordbahn - Festlichkeiten igt wird. as Journal des Flandres theilt über den neuen Han— Vertrag zwischen Belgien und Holland folgendes Nähere mit: er Vertrag unterscheidet sich von dem mit Frankreich abgeschlosse⸗ Durch diesen letzteren opfert man die Industrie der Provinz ch zum Vortheil der Leinwand ⸗Industrie. Durch den ersteren man die Provinz Antwerpen und Westflandern den Forderun⸗ Rüttichs. Man hofft, auf diese Weise die Opposition von Ver⸗ und Lüttich gegen die Uebereinkunft mit Frankreich zu schwächen bie Deputirten Flanderns zum Schweigen zu verurthei— welche in der Uebereinkunft mit Frankreich Entschädi⸗ en für die Verluste finden müssen, die man sie in dem Vertrage Holland erleiden läßt. Nur der Provinz Antwerpen hat leine besonderen Wohlthaten bewilligen können. Lüttich wird n Holland mit Kaffee versehen, Verviers sich mit dem aus dem ichen Lande kommenden Getraide ernähren, die holländische Fische⸗ it der unsrigen in Konkurrenz treten oder vielmehr sich an de⸗ kelle seön können, das holländische Vieh auf unseren Märkten sassen werden; der Transit ist ihm gesichert. Dies sind die pt⸗Jugeständnisse, welche wir unseren alten Brüdern machen. hegen erhalten wir, wie man sagt, Zugeständnisse, die nicht ohne th siud. Die Baumwollen-Industrie, die Kohlen⸗Industrie, das m werden sich in ihrer Lage sehr verbessert sehen.“
Ztalien.
Rom, 2. Juni. e etwas nach 9 Uhr Vormittags.
Herrn in seine Gnade empfahl. saben, erkannt haben. wiinigen, der ihm die leßte Oelung ertheilte. begab
allen übrigen Kardinälen, gemeldet wurde,
ulsugend hat Ferien für einige Tage. 3 Mons. Corboli, fungirt an ihrer Stelle. Konklave erfolgt am zehnten Tage nach Absterben des Papstes. Neapel, 30. Mai.
ligen Hafenarbeiten zu besichtigen.
wude, und kehrte sodann zu Lande in die Hauptstadt zurück. 5 pan ien.
s Madrid, 2. Juni. Vorgestern ward in der Schloßkapelle vom Papste bestätigte Bischof der Havasia in Gegenwart der niglichen Familie burch den von den Bischöfen der kanarischen In⸗
und von Tuy assistirten Patriarchen von Indien feierlich kon⸗ nt. Da dies die erste Bischofsweihe ist, die seit dem Absterben sbinand VII. in Spanien stattfindet, so war der Andrang von
ugierigen außerordentlich Jroß.
2
Wie vorauszusehen war, ergießen die hiesigen Blätter sich in ktersten Bemerkungen über die Aeußerungen des Herrn Guizot, ie ich mich gestern bezog. (S. A ig, Preuß. 379. Nr. 161. it Antwort des Herrn Guizot“, sagt heute der Esp aol, „ist w höflich, faßt aber eine gewisse Reticenz in sich, die wir nicht Beachtet lassen dürfen. Tie Nachsicht und Berücksichtigung, welche ftenzösssche Kabinet gegen uns zeigt, entspringt nicht aus gerech= igung des mannigfachen Uebels, das es uns zugefügt hat, olitik uns zuzog, der Verluste, die wir um che willen erlitten, sondern aus seinem Wunsche, fortwährend bens einen mit jedem Tage unerträglicher werdenden Einfluß aus⸗ en und uns die Millionen, deren Nichtabtragung es uns zuge⸗
acht heile, die seine
um den höchsten Preis zu verkaufen.“
Bazasos fü sich mit por tugi üchtli : o) giesischen Flüchtlingen an. Die bei⸗ Er · MNinister, Graf von Thomar und Silva Cabral, haben in das
(A. 3.) Das Hinscheiden des Papstes er⸗ Gegenwärtig waren außer r Dienerschaft die dienstthuenden Prälaten, der Kardinal Lam⸗ chini, als Bischof von Sabina, statt des eben abwesenden Groß— itentiars, Kardinal Castracane degli Antelminelli, und der Vikar⸗ hinal Patrizi, der im Gebet die Seele des sterbenden Pontifex Der Papst soll bis zum letzten mzug seine Besinnung behalten und die, welche sein Sterbelager Als er nicht mehr sprechen konnte, bewegten
wach seine Lippen, um sein Gebet mit dem des Kardinal-Vikars Als gestern
sardinal Cameriengo Riario Sforza der Tod des var f , er dem Vice⸗Camerlengo, dem Governatore Mons. Marini und Notar der apostolischen Kammer, Herrn Appoloni, nach dem il, wo sein erstes Geschäft war, nach Verrichtung seines Ge⸗ die Recognition des Leichnams vorzunehmen, worüber der No⸗ einen gerichtlichen Alt, auf seinen Knieen, aufsetzte; dann ward Fischerring, so wie das Siegel zu den Bullen, entgegengenom⸗ „ welche beide Gegenstände in der ersten Congregatlon zerschla⸗= werden. Hierauf nahm er mehrere Hofbeamte und die Schwei⸗ Garde in Eid und Pflicht und verfügte sich mit seinem Gefolge seinem Palast, wohin auf dem Wege ihm vom Militair alle keichnung eines Regenten zu Theil wurde, da ihm während der kigung des päpstlichen Stuhles die Verwaltung des Landes zu- Vor Sonnenuntergang gab auf Begehren des Kardinal⸗Vi⸗ die große Glocke des Thurmes vom Kapitol das Zeichen zum ergeläute, worauf alle Kirchenglocken der Stadt eine Stunde läuteten. Alle öffentlichen Schauspiele und Unterhaltungen hö⸗ bis zur neuen Papstwahl im ganzen Lande auf; die Gerichts⸗ sind während der neuntägigen Trauer geschlossen, selbst die ͤ Die beiden Staats⸗Se⸗ Faire, so wie der Serretair der Memoriale, Kardinal Allieri, leg⸗ nach Vorschrift ihr Amt nieder, und der Secretair des Konsisto⸗ Die Versammlung
Der König und die Königin sind von ir Rundreise in Sicilien zurückgekehrt, und die Flotte, die sie be⸗ äete, liegt nun wieder auf der hiesigen Rhede vor Anker. Sie ha⸗ ihre Reise nach der adriatischen Küste über Brindisi bis nach mnstedonia ausgedehnt, um im ersteren die bedeutenden und kost⸗ Zu Foggia in der Provinz witanata, zunächst Manfredoniass, verweilt? der König einen Tag, ten dort ein ansehnlicher Jahrmarkt für Landes produkte abgehal⸗
707
in Cadir erscheinende ministerielle Blatt (Comercio de Cadiy) ng merkwürdige (bereits erwähnte) Erklärung einrücken assen:
„Die jüngsten Ereignisse unseres Vaterlandes nöthigen uns, in Betracht der Stellung, die wir während ihrer Dauer einnahmen, ein Manifest zu erlassen, um in ihm die Beweggründe und Ursachen aus⸗ einanderzusetzen, die den Fall der moderirten oder nationalen Partei zur Folge hatten und vielleicht auch den Fall der Institutionen her- beiführen werden! Die Verbffentlichung eines solchen Manifestes während der noch dauernden Krisis könnte einige Personen kompro— mittiren. Deshalb verschieben wir sie bis zur ersten geeigneten Ge⸗ legenheit und beschränken uns für den Augenblick auf folgende kurze Erklärung:
Das Kabinet, dessen Mitglieder zu sein wir die Ehre hatten, erbat von der Königin seine Entlassung, weil der Minister⸗Präsident
und Kriegs⸗Minister, der als solcher Ober⸗Befehlshaber der Armee
war, im Augenblick, als die Macht dieser Armee gegen den Aufstand
entwickelt werden sollte, auf das bestimmteste im Minister⸗Rath, in
Gegenwart Ihrer Majestät der Königin und ihres erlauchten Gemahles,
erklärte, „„er hätte keine hinlänglich en Streitkräfte, um den
Aufstand zu bekämpfen, und das einzige Mittel, um ihn zu be—
endigen, wäre die schleunige Entlassung des Ministeriums, indem er
hinzufügte, daß er die Verantwortlichkeit dieses der Königin ertoeilten
Rathschlages auf sich nähme.““ Alles erhellt aus dem Protokolle
des Minister⸗Rathes vom 17. Mai, das von dem Herzoge von Ter⸗
ceira und allen Ministern in Gegenwart der Königin und des Kö⸗
nigs unterzeichnet wurde. .
Mit der Erlaubniß unserer Souverainin, uns auf ein Jahr aus
dem Reiche zu entfernen, versehen, wurden wir gezwungen, unser
Vaterland in der größten Eile zu verlassen, um der Verfolgung zu
entgehen, die der Herzog von Pamella gegen uns anstellte, so daß
wir sogar die Ueberzeugung erhielten, daß er der Partei des Auf⸗
standes zu Gefallen uns aufzuopfern suchte. Während sechs Jah—
ren und sechs Monaten, binnen deren wir die Politik und An—
gelegenheiten unseres Landes leiteten, wurde kein einziger Tropfen Blutes kraft Richterspruches wegen politischer Vergehen vergossen. Der Herzog von Palmella ließ uns bis an Bord der im Tajo statio⸗ nirten französischen Brigg „le Cygne“ verfolgen, wo der spanische Gesandte, dem wir unsere Rettung verdanken, uns einen sicheren Zufluchtsort verschafft hatte. Zu seiner Zeit soll diese An⸗ gelegenheit gehörig aufgeklärt werden. Für den Augenblick beschrän⸗— ken wir uns auf die Erklärung, daß der Befehlshaber jener Brigg die Würde der dreifarbigen Flagge aufrecht zu halten wußte, und daß wir, ungeachtet der durch den Herzog von Palmella gegen uns gerichteten Verfolgung, nicht gezwungen sein würden, unser Vaterland zu verlassen, wenn wir nicht unseren früheren Präsidenten und Amte⸗ genossen, den Herzog von Terceira, mit ihm vereinigt gesehen hätten, Cadix, den 27. Mai 1846. (unterz.) Graf von Thomar. José Bernardo da Silva Cabral.“
Dieses Aktenstück giebt den hiesigen ministeritllen Blättern Ver⸗ anlassung zu erbaulichen Betrachtungen. „Wir können nicht leugnen“, sagt heute der Heraldo, „und eine betrübende Erfahrung bestätigt leider die Richtigkeit unserer Ahnung: die Uneinigkeit unserer Partei, ihre Zersplitterung in Fractionen, die einander auf das erbittertste bekriegen, die daraus entspringende Schwäche bedrohen uns mit dem⸗ selben Geschick, unter welchem Portugal gegenwärtig seufzt.“
Die moderirte Opposition (Partei Pacheco) drückt die Erwar— tung aus, daͤß es dem Ministerium Palmella gelingen werde, die Ordnung wiederherzustellen. Die Blätter der exaltirten Partei rathen dagegen den Portugiesen an, weiter zu gehen und den Thron Donna Marla's in Frage zu stellen.
Der Ausstand scheint eine reine Volks⸗Bewegung, ein wahrer Bauern⸗Krieg zu sein. In den nördlichen Provinzen ziehen mit Heugabeln, Sensen und dergleichen bewaffnete Weiber und Kinder zu Tausenden umher und überwältigen die schwachen Truppen-Corps. Die Leiter des Aufstandes verlangen sogar Abschaffung der Armee für immer, und das amtliche Regierungsblatt bemüht sich, das Thö⸗— richte einer solchen Maßregel darzuihun.
3 Madrid, 3. Juni. Es scheint, daß das Ministerium Costa Cabral in der That an die diesseitige Regierung die Aufforderung richtete, ein Truppen⸗ Corps zur Unterstützung der Königin Donna Maria in Portugal einrücken zu lassen, und daß der spanische Ge⸗ sandte in Lissabon, Herr Gonzalez Bravo, diesem Schritte seinen Beifall zollte. Mit dem Falle jenes Ministeriums verlor aber die
bestehen, daß die Königin von Spanien keinen anderen Prinzen hei= rathen dürfe und felglich als maiden queen sterben müsse?
Die Unterhandlungen mit Rom sollen völlig in Stockung gera— then sein und der päpstliche Stuhl erklärt haben, auf seiner abwar⸗ tenden Stellung beharren zu wollen.
Die spanische Regierung hat neuerdings einige Stabs-⸗Offiziere abgeschickt, um sich mit dem preußischen Militairwesen bekannt zu machen und den etwa stattfindenden Manövern beizuwohnen. Zrü⸗ herhin ging man auch mit dem Gedanken um, einige fähige junge Beamte aus dem Finanz⸗Ministerium Preußen und überhaupt die Staa⸗ ten des Zoll⸗Vereins bereisen und die dortigen industriellen Anstalten, so wie die Richtung des Handels, studiren zu lassen. Es verlautet jedoch, daß die dermaligen spanischen Minister bestimmt worden sind, von diesem Vorhaben abzustehen.
Zur neuesten Handels⸗Statistik der Vereinigten Staaten von Nord⸗Amerika.
X Paris, 7. Juni. Ich entnehme einem Blatte von Boston die folgenden statistischen Mittheilungen über den äußeren Handel und die Schifffahrt der Vereinigten Staaten in dem mit Juni 1845 abgelaufenen Jahre. . / .
Der Gesammtwerth der eingeführten und ausgeführten Waaren belies sich auf 231,901,171 Dollars (nach französifchem Gelde 1275 Millionen Franken). ; . mn,
Von dieser Summe kommt etwas weniger als die Hälfte auf die Ein- fuhren, die sich auf 117,254,564 Dollars beliefen. Der Transport der
Waaren vertheilt sich unter die nationale Flagge und die des Auslandes in dem Verhältnisse ven 102 zu 15.
In Anbetracht der Länder, mit welchen dieser Verkehr stattfand, ver theilt sich dieser Wertb in folgender Weise, wobei die Kolonieen jeder ein⸗ zelnen Macht inbegriffen sind:
Großbritanien Frankreich....
50,000,000 Dollars. 2, 0, 000 ö
Brasilien. .. ...... Hansestädte 3, 000, 000 * t Nußland, Holland, Italien, Haiti, Meriko, Venezuela, die argentinische Republik, jedes mit 1 bis 2 Millionen Dollars. 23 Schweden, Dänemark, Belgien, Sicilien, Türkei, Texas und Afrika im Allgemeinen mit 500, 000 Dollars bis zu einer Million. Nach der Natur der Waaren vertheilen sich die Einfuhren in folgender
Weise: ö Barren und geprägtes Geld 4,070, 242 Dollars.
Thee 5,730, 514 . Kaffee Kupfer und Bronze Woll ⸗ Fabrikate Baumwollen⸗ Fabrikate Seidenwaaren, Kamelots, Spißen u. s. w Flachs⸗ und Hanf ⸗Artikel Eisen, Stahl⸗, Bronze⸗ und Zinn Artikel Töpferwaaren und Porzellan ..... ...... .. Uhren . RNohwolle Pongees Melassen Zucker Gewürze Cigarren Eisen und Stahl Salz Indigo Weine und Branntweine 2, 661, 297 9
Die Ausfuhren, deren Gesammtwerth sich auf 114,616,606 Dollars beläuft, beschäftigten die amerikanischen und die ausländischen Flaggen in dem Verhältnisse von 87 zu 27 und vertheilen sich unter die einheimischen und ausländischen Erzeugnisse in dem Verhältnisse von 99, 299,776 Dollars für die ersteren und 15,346, 830 Dollars für die zweiten. Der Antheil, den die bedeutendsten Handels-Mächte an der Ausfuhr der einheimischen Erzeugnisse der Union nehmen, ist folgender: England und seine Kolonieen 54, 924,652 Dollars. Frankreich und seine Kolonieen 12, g5 1, 669 vx Spanien 7, 344, 048 Han sestädte 4, 106,927 Holland und seine Kolonieen 3, 234,748
2. 413, 567
1291, 077 2.257 38
Belgien
Oesterreich und Triest 1, 433, 103
1,327, 891
desfallsige Note ihre Wirkung, und die diesseitigen Minister, die ohnehin alle ernstlichen politischen Verwickelungen zu vermeiden wün⸗ schen, haben bisher noch keine Anstalten getroffen, die auf die Ab⸗ sicht einer bewaffneten Intervention hindeuten könnten. Die ganze an der portugiesischen Gränze in der Gegend von Zamora aufge⸗ stellte Truppenmacht beschränkt sich auf ein Bataillon und 30 Mann Kavallerie. Die mehrfachen Couricre, die der französische Botschafter in diesen Tagen nach Paris absandte (sein Schwager ist nicht dorthin, sondern nach einem anderen Punkte abgegangen), und seine wieder holten Bemühungen, den englischen Gesandten, der in Aranjuez ver⸗ weilt, aufzufinden, gaben zwar zu der Voraussetzung Veranlassung, daß es sich um ein gemeinschaftliches Verständniß mit der spanischen Regierung in Bezug auf die gegen Portugal zu beobachtende Politik anble, da aber Herr Bulwer sich bis heute nicht hier eingestellt hat, 2 dürften der von der französischen Botschaft entwickelten Thätigkeit wohl andere Beweggründe zum Grunde liegen. Man hört hier be⸗ haupten, der Graf von Bresson hoffe, eine Aussöhnung des Finanz⸗ Ministers Mon mit dem General Narvaez zu bewerkstelligen und auf diese Weise ein Kabinet zu bilden, das stark genug wäre, die Ver⸗ mählung der Königin mit dem Grafen von Trapani durchzusetzen. Die Erklärung des Herrn Guizot, daß er auf seinen bisherigen Grundsätzen beharre, scheint zur Unterstützung dieser Behauptung zu dienen. „Frankreich“, sagt heute der Español, „beharrt auf seinen Grundsäßen über die Vermählung unserer Königin, das heißt, es verlangt, daß der zu wählende Prinz ein Bourbon sei, und hat dem Grafen von Trapani den Vorzug gegeben. Noch mehr, Frankreich erklärt, daß ein Beamter, Herr Mon, das volle Zutrauen des fran⸗ zösischen Kabinets verdient, und daß dieses ihm seinen vollen morali= schen Beistand gewähre. Herr Mon ist folglich unter uns der stan= zösische Minister und als solcher beauftragt, die Combination Tra- pani geltend zu machen.“. .. Endlich sagt dasselbe Blatt nicht mit Unrecht: „Wir fürchten, die Lage der Dinge ist eine solche, daß zwi⸗ schen einer unmöglichen deln (der Vermählung mit dem Grafen von Trapani) und einer anderen Lösung, die der Königin angenehm und dem Lande annehmbar wäre, solche Schwierigkeiten hervorgeru⸗ fen und so viele Fehler begangen worden sind, daß wir gegenwärtig feinen schicklichen und vernünftigen Ausweg haben, der die großen Interessen verschmölze, die noch hätten verschmolzen werden können, wenn die Regierung sich nach dem Falle des Generals Narvaez und seines Systems auf Grundsätze gestüt hätte, welche zu gleicher Zeit die Rechte des Thrones sicherstellen und den Beifall der Nation sinden konnten.“ Auch hört man folgende Frage hier aufwerfen; Gese t, den Fall, es gäbe keine unverheirathesen oder heirathsfähigen Prinzen
aus dem e Vvurbon, würde der französtsche Hof dennoch darauf
1247, 360
Rußland, Preußen, Dänemark, Mexiko und andere Länder haben jedes von 500, 00 Dollars bis zu einer Million.
In Betreff der Natur der Erzeugnisse lassen sich die Ausfuhren der einheimischen Erzeugnisse so klassifiziren:
Maritime Erzeugnisse 4 507, 124 Dollars. Wald Erzeugnssse * Animalische Erzeugnisse g
Vegetabilien zur Nayrung .. ;
Taback 7, 469, Si 9 Baumwolle 739, 643
Andere Landbau ⸗Erzeugnisse 183,496 Fabrikate 5,804, 977 Verschiedene Artikel 2, 927, 562
Die Ausfuhren ausländischer Erzeugnisse, die durch die Vereinigten Staaten gehen, nehmen ihren Weg vorzüglich nach: England, das deren fur 6 Millionen Dollars, und Frankreich, das deren für die Hälfte dieser Summe nimmt. Zwei Drittheile dieser Waaren gehen in Nord ⸗Amerila zollfrei ein, das andere Drittheil zahlt einen Zoll ad valorem-.
Umgelehrt ist das Verhältniß bei den Einfuhren, da fast sämmtliche Waaren einem Zolle unterworfen sind. Von einem Werthe von 117 Mil- lionen Dollars müssen 60 Millionen einen Zoll ad valorem bezahlen, 85 Millionen einen seststehenden Zoll, und nur 22 Millionen gehen zoll- rei ein. . .
; Diese Handelsbewegung verwendet für den Transport und unter allen Flaggen im Ganzen Einfuhren und Ausfuhren zusammengenommen) 27,503 Schiffe mit einem Gehalte von 5, 930, 24 Tonnen im Ganzen.
Vergleicht man diese Ziffern mit denen, welche die Uebersicht der Schiff- fahrt Frankreichs für beiläufig dieselbe Periode angiebt, so findet man, daß die Zahl der durch den französischen Handel en r n, etwas grö ßer sst, als die, welche der amerikanische Handel beschäftigt. Jene hat sich für 1814 — 45 auf 28 227 Schiffe aller Nationen belaufen. Aber in fü sicht auf die Quantität des Tonnengehaltes ist die amerikanische Schifffahrt wieder im Vortheil, und mit einer-geringeren Zahl von Schiffen bewerl⸗ stelligt sie das Doppelte der Transporte. Die Gesammt ·Tonnenzahl Frank- reichs belief sich nur auf 3, 288 000 Tonnen. Ferner kommen von der Ge sammtzahl der Tonnen des amerikanischen Handels 4,089, 464 auf die na- tionale Flagge, dagegen nur 1, 840, S38 Tonnen auf die ausländischen Flag-⸗ gen. Das Beibäliniß stellt sich also wie 60 zu 31 = 100.
In Frankreich haben wir den umgekehrten Fall; hier kommen S2 pCt. auf die ausländischen Flaggen, nur 38 auf die nationale. Frankreich wen det also in seinem äußeren Handel eine größere Zahl von Schiffen an, die aber um die Hälfte weniger Tonnen fassen, daher auch nur die Hälfte der Fracht der amerikanischen verdienen.
Eisenbahnmen.
Berlin-Anhaltis ehe Eisenbahn. Im Monat April e. sind auf der Berlin- Anhaltischen Eisenbahn
befoörderi worden: