Depeschen an den Commobore des Geschwaders eingegan⸗ „Queen“ von 110
war am Sonntag
tag Abend gen sein, welche auch das sofortige Absegeln der Kanonen nach Lissabon befahlen. Der „Albion“
Mo nach Mexiko gesegelt. 13 ge k Norb⸗Amerikaner und Mexikaner spricht
sich die Times unter Anderem in folgender Weise aus: „Es ist klar, daß die Hauptgefahr, welche die Amerikaner zu bestehen haben, nicht aus großen Heeren im Felde entspringen. Das Land, das Klima, die Jahreszeit, die feindlichen Hinterhalte, die r n Bewegungen des Streif⸗Eorps und die Feindschaft der indianischen und spanischen Racen gegen die Amerikaner sind bei weitem die furchtbarsten Schutzmittel Mexiko's. Je größer die Streitmacht, welche bie Amerikaner ins Feld bringen, desto größer werden diese Hinder⸗ nisse sein. Der Wassermangel, der Mangel an Zufuhr von Lebens⸗ mliteln und an Straßen für das Fuhrwerk, die Seltenheit von Last⸗ thieren machen es zu einer sehr schwierigen, wenn nicht unmöglichen Sache, an der Spitze eines zahlreichen regelmäßigen Corps weit in das! mexikanische Gebiet einzudringen, wenn es nicht alle Hülfsmittel eines unferer indianischen Heere mitnimmt. Ist die Operations-Basis an der Küste, so würden die bösartigen Fieber, die dort inebesondere in dieser Jahreszeit herrschen, ein Heer wegraffen, und soll der Krieg in so dünn bevölkerten und unvollkommen civilisirten Gegenden ge⸗ führt werden, so muß es nach Prinzipien sein, die ganz von den Regeln gewöhnlicher Kriegsführung abweichen. Der Gegenstand der Kaper⸗Briefe zieht in den Vereinigten Staaten noch immer große Aufmerksamkeit auf sich. Allein es ist nicht der unbedeutendste Cha⸗= ralterzug dieses skandalösen Krieges und des Volkes, welches ihn führt, daß amerikanische Kaufleute und Abenteurer aus Havanna die Ersten sein werden, sich mexikanischer Kaper-Briefe zu bedienen, um auf den amerikanischen Handel Jagd zu machen.“
Nach der Malta Mail soll das Kriegsdampfschiff „Ardent“ dem Lieutenant Waghorn zur Verfügung gestellt worden sein, um von ihm bei seinen bevorstehenden weiteren Versuchen der Beförderung der indischen Post über Triest für die Fahrt von Alexandrien nach Triest benutzt zu werden.
Die amerikanische Barke „Hanna Sprague“ hat eine Ladung von 600 Tonnen Eis von Boston hierher in die Catharinen⸗Docks
ebracht. Das Schiff war 24 Tage unterweges. Die Ankunft die⸗
g. Ladung war um so erwünschter, als das heiße Wetter früher ein⸗ etreten ist, als gewöhnlich, und der Vorrath der Wenham-⸗Eis⸗Ge⸗ fin g er fast gänzlich aufgebraucht war. Die Hitze war in diesen Tagen so groß, daß die Arbeiter an den Eisen⸗Hochöfen sich nicht im Stande fühlten, die Arbeiten fortzusetzen.
Lord Cowley ist von Paris hier eingetroffen.
Nach Berichten aus Neu⸗Seeland vom 7. Februar hatte der neue Gouverneur Grey große Veränderungen in dem Beamten⸗ Personal der Kolonie vorgenommen, welche man als Einleitung zur Einführung der gewünschten Munizipal⸗Verfassung zu betrachten ge⸗ neigt schien. Da die Eingeborenen an der Inselbucht sich noch im⸗ mer nicht unterworfen hatten, vielmehr Pomareh, bisher ein Alliirter der Engländer, zu ihnen übergegangen war, so hatte der Gouver⸗ neur Verstärkungen an Truppen und Milizen dahin abgesandt, und die Feindseligkeiten sollten unverzüglich beginnen. Auch die Einge⸗ bornen hatten sich stark gerüstet, und das von Kawiti besetzte Fort soll so gut wie uneinnehmbar sein.
nieder lande.
Aus dem Haag, 13. Juni. Se. Majestät der König ist gestern Abend in vollkommenem Wohlsein von seiner Reise nach Weimar hier wieder eingetroffen. Kö
Italien.
728 Einigkeit der 4 Partei getrübt hat, wind bald eine feierliche Auf ⸗
Ilärung erhalten. ann wird auch für diese eihabene Fürstin ein Märty- rerthum aufhören, das man nur am Throne kennt, dasjenige nämlich, ver⸗
leumdet und nichi vertheidigt zu werden.“ ) Die Nachricht von dem Tode des Papstes hat hier große Sen sation erregt. Es kann dieses Ereigniß wichtigen Einfluß auf die inneren Angelegenheiten Spaniens üben, da die Beziehungen zu Rom von einer definitiven Regelung noch weit entfernt sind.
Wissen schaftlicher Kunst⸗Verein.
Berlin. In der Sitzung des wissenschaftlich en Kun st⸗ Vereins am 15sen d. M. wurden die Herren Landschaftg-Maler Bel⸗ sermann und M. Schmidt, Professor Lengerich, Musik - Direktor Commer und Bildhauer Eyb el der Gesellschasi als neu hinzutretende Mitglieder vorgestellt. Die Herren P. Gropius und Pape, so eben von einer Studien ⸗Reise zurückgelehrt, legten dem Vereine, das Ergebniß der- selben in einer großen Anzahl landschaftlicher und architeltonischer Studien und Slizzen in Del und Blei vor. Unter den architektonischen Studien zeichncten' sich die Farben⸗Stizzen altgriechtscher Tempel, Trümmer Siciliens don P. Gropius besonders aus. Die farbigen Oelstizzen Tyroler. und Schweizer ⸗Landschaften von Pape lönnen zum Theil schon für ausgeführte Bilder gelten und schließen sich dem Besten und Ausgezeichnetsten an, was von den Meistern in dieser Kunst geleistet worden ist. Herr Kunsthändler Kuhr hatte eingesendet: 1) Ein Hest landschaftlicher Studien von Calame: Essais de lavis lihographique Es sind dies sehr gelungene Versuche, auf Stein zu malen, wodurch der Effelt der erreich wird. 2) es loges de Ra- plrael, gezeichnet und gestochen von Meulem eester, welcher mit tühmlicher Ausdauer zwölf Jahr (1807 bis 19) darauf verwendete, treue Kopieen in Aquarell jener berühmten Compositionen Raphael's, von denen schon damals mehrere dem Untergange nahe waren, zu machen. Von den Jahren 1819 bis 1836 arbeitete der Künstler unermüdet an den Plat · ten seines umfangreichen Werkes, als der Tod ibn überraschte. Die Aus- führung der unvollendet gebliebenen Aibeit hat Calamatta übernommen. Das Werl erscheint in Brüssel bei Lacrosse, in 52 Blättern, 3 10 Ft. in Aquarell jo0 Fr. — Den Prospeltus nebst Probeblättern findet man in der Kansthandlung von Kuhr (unier den Linden 26) ausgelegt. . Der Secreialr des Vereins, Dr. Först er, hiest einen Vortrag „über die Bedeutung der Freiheit in der Kunst“, den er vorzüglich an einige un längst bei einer bekannten Veranlassung von Peter von Cornelius ge= sprochenen Worte (vergl. All g. Preuß. Zig. Nr. 155) knüpfte.
mit dem Pinsel
sogenannten schwarzen Kunst
Preis⸗Ertheilung ᷣ an die Schüler der Königlichen Akademie der Künste.
In der öffentlichen Jahresg-Sitzung der Königlichen Alademie der Künste, welche am 12ten d. M. unter dem Voisitz des Direltors Dr. Schadow in den Mittagsstunden von 12— 27 Uhr im langen Saale res Atademie · Gebäudes vor einer sehr zahlreichen Versammlung stattfand, erhielten nach abgestattetem Jahres - Bericht, der insbesondere dem Andenken der verstorbenen einheimischen Mitglieder der Atademie, Friedrich Au- ust Elsa sser und Professor Karl Wilhelm Wach, gewinmet war, olgende Schüler der Atademie aus der Hand des Direltors die ihnen vom akademischen Senate zuerkannten Prämien. . J. Bei den Lehr⸗Abtheilungen für Malerei, Skulptur und allgemeine kö erhielten für Leistungen im Altsaal nach dem lebenden odell: . a. Prämien erser Klasse: 1) Ludwig Schulze aus Berlin, Maler. 2 Gottlieb Heve aus Berlin, desgl. 3) Karl Güttling aus Berlin, desgl. 4 Julius Franz aus Berlin, Bildhauer. 55 Karl Stepniß aus Berlin, desgl. . b. n, . weiter Klasse: I) Karl Guse aus Breslau, Maler. . 3 Julius Dett mer seaus Berlin, desgl. 35 Friedrich Weiß aus Magdeburg, desgl.
Juni. (A. 3.) Gestern und heute Vormittag wurden in St. Perer von den Kardinälen die beiden ersten Seelen messen für den verstorbenen Papst gehalten, der nun gegen Abend in bem Interimsgrab beigesetzt wird, wo seit 1830 Pius VIII. geruht, dessen irdische Ueberreste heute von dem Kapitel des Doms in die Souterraing desselben gebracht werden. Nach Beendigung der See⸗ lenmessen versammelte sich das Kardinal ⸗ Kollegium im Vatikan zur zweiten geheimen Congregation, um seinen Beichtiger für die Dauer des Konklave zu erwählen. 6 Auf dem Quirinal hat der Marschall des Konklave, Principe Chigi, bereits die große Loggia des päpstlichen Palastes vermauern und die Straße nach Porta Pia von der Kirche Sant' Andrea an bis zur Consulta absperren lassen, um den in das Konklave eingezo⸗ genen Kardinälen jeben Verkehr mit dem Publikum abzuschneiden. Heute Vormittag nach dem Trauerdienst hat das diplomatische Corps, den österreichischen Botschafter Grafen von Lützow an der Spitze, dem heiligen Kollegium, welches sich zu diesem Zweck in der Saklristei versammelt hatte, seinen Beileidsbesuch abgestattet. Herr von Rossi, Pair von Frankreich, hat estern seine Ernen⸗ nung zum außerorbentlichen Botschafter beim heiligen Stuhl erhalten. Diefe Ernennung kann indeß beim Konklave von keinem Nutzen sein, da zu diesem sämmtliche Diplomaten neue Beglaubigungs⸗Schreiben von ihren Höfen erwarten. . ö Borgestern wurden von hier 89 Kanoniere mit einigen Stücken Artillerie nach Ancona gesandt, um die dortige Besatzung gegen etwaige Revolutions-⸗Versuche zu unterstützen. Der Geist der Truppen soll an mehreren Orten durch die Factionisten sehr demoralisirt sein.
8 panien.
Madrid, 8. Juni. Mehrere hiesige Blätter enthalten ein Schreiben des Herrn Antonio Rubio, Secretairs der Königin⸗Mutter, ais Antwort auf eine Aeußerung des Herrn Thiers in seiner am 27. Nai in der französischen Deputirten⸗ Kammer gehaltenen Rede. Herr Thiers hatte gesagt, daß die Königin Marie Christine einen unpassenden Haß gegen den Sohn ihrer Schwester hege, und daß sie unter dem n luft dieses betrübenden Gefühls sich in Neapel einen Gemahl für ihre Tochter gesucht habe, nämlich den Grafen von Trapani. In dem erwähnten Schreiben heißt es nun unter Anderem:
„Welches auch die Ansicht der Königin Mutter über die Angemessen⸗ heit oder Unmöglichkeit eines jeden Bewerbers um die Hand ihrer Tochter fein mag (und sie hat in dieser Beziehung als Königin und als Mutter vollkommene Freihenn), stets wird sie das Beste des Volkes, welches sie be⸗ herrscht hat, im Auge haben; nur sehr hohe Rücksichten von öffentlichem Interesse könnten sie bewegen, von gewissen Kandidaturen abzustehen. Aber,
Nom, 6.
dem Himmel sei Dank, diese diplomatlischen und politischen Schwierigkeiten
werden nicht durch jenen unversöhnlichen Haß vermehrt, der dem Herzen
einer erlauchten Fürstin unbekannt ist, welche trotz eines berühmten Miß⸗ Der Grund hiervon ist eben so ein- fach als ehrenvoll: die Königin Christine kennt den Haß nicht. Sie hat erkennen
können, daß es unter allen Parteien nützliche Menschen und Doꝛltrinen giebt; aber Zorn bewahrt hahe, um sich
Glück ihrer Tochter und dem Lande eine lange ruhmvolle Zukunft sichern soll, davon beherrschen dergleichen Gefühle
Es ist eben so daß die Königin⸗Multer eifrig bemüht gewesen wäre, einen Es ist auffallend,
so gründlich welche er be⸗
Keschidkes ihre Milde niemals bereut,
m an darf nicht glauben, daß sie ihren Haß und ihren bei einer wichtigen Angelegenheit, die das persönliche
zu lassen; man darf nicht glauben, daß sie mehr durch als durch wichtige Regierungs- Rücksichten geleitet werde. wenig wahr, ; neapolitanischen Bewerber um ihre Tochter zu suchen. daß der scharssinnige Historiker, der die gleichzeitige Politit
4 Paul Havelm ann aus Verlin, Kupferstecher. 5 Alexander Gilli aus Berlin, Bildhauer. 6) Friedrich Dietrich aus Berlin, desg.
c. Prämien dritter Klasse erhielten: I) Heinrich Stöckel aus Berlin, Zeichner. 2 August Delters aus Eilenburg, desgl. 3 Ludwig Lisso aus Balin. 4 Rudolph Heilmann aus Berlin. 5 Gustav Müller aus Magdeburg. Durch Lob ausgezeichnet wurde auch diesmal,
August Brasch aus Leipzig.
1I. In der Landfchaftzeichnen⸗Klasse unter Leitung des Professors W. Schirmer wurde der im Attsaal prämiirte Schüler Friedrich Weiß aus Magdeburg. (l. 6. 3.) durch Lob ausgezeichnet. . ᷣ Ii. In der Perspeltiv-Klasse unter Leitung der Prosessoren Hummel
und Beckmann eithielt ; Witbeim Riefstahl aus Neu-Strelitz, Decorationsmaler, Hummel's
Werl über die Perspeltive. . 1V. In der Zeichnenklasse für architeltonische Decoration, unter Lei- tung des Professors Bötticher, erhielten die große silberne Medaille sür Handwerker: I Ludwig Brenner aus Stuttgart, Architelt. 2 Wilhelm Neumann aus Kottbus, desgl. 3H Paul Lauser aus Stutigart, desgl.
V. In der akademischen Schule für musitalische Composifion, unter Leitung des Professors Rungenhagen und des Musik⸗Direliors Bach, erhielten llassische Musikwerle die Komponisten:
1 Julius Hopfe aus Heldrungen an der Unstrut. 2h Wilhelm Neßler aus Guben.
35 Karl Billert aus Stettin.
4 Karl Stein aus Niemegk.
55 Thuiskon Hauptner aus Berlin.
6H Ernst Ebeling aus Grünberg.
7 Gustav Weber aus Eisleben. : Die aufgeführten Musilstücke waren sämmtlich von Eleven der Alade⸗
mie lomponirt, und die Aufführungen wurden von den Komponisten selbst dirigirt. g erlin, den 17. Juni 1846. — Direhtorium und Senat der Königl. Alademie der Künste. Dr. G. Schadow, . Direłtor.
wie im vorigen Jahre,
enbahnen. Binnen kurzem haben wir auf einer unse⸗ Einrichtung zu be⸗
Eis
Berlin, 18. Juni. rer von hier auslaufenden Eisenbahnen eine neue grüßen, eine Einrichtung, die für hier um so interessanter, noch auf keiner der hie
chlesisch⸗Märkischen alf gegenwärtig daran, die Treutlerschen Tag-
raphen für den Signaldienst aufzustellen, so da ö Tage bis in unsere Mauern leuchten werden.
lechnischen Welt, so wie dem reisenden Publikum, ohne Interesse sein;
und Nacht ⸗Tele⸗ diese schon inner-
fachheit der Signale
als sie
gen Bahnen vorhanden ist. Auf der Nieder= Bahn, zwischen hier und Frankfurt, arbeitet man
Der dürfte dies nicht der ersteren, um ein schon öfter in den öffentli- chen Blättern erwähntes Bahn-Signal in seiner pr aktischen Thä⸗ tigkeit näher kennen zu lernen, dem letzteren, weil es sich dabei dar- um handelt, den Zügen während der Fahrten im Dunkeln (so weit es ein Signal überhaupt vermag) durch größere Schärfe und Ein = rößere Sicherheit zu geben. Da die betreffende
Direction die von ch schon vorhandene ältere e, n n,. 6
erkannt werden.
das Bestreben ber Direction, selbst mit direkten Opfern größere G heit dem Publikum zu erkaufen, muß hierbei durchaus 6 6
über die gestrige Notiz.
gandels und görsen - Nachrichten.
Berlin, 18. Juni. Die Schwankungen an heutiger Börse in den Coursen unserer Eisenbahnen sehr bedeutend, sie hoben sich w der Börse ansehnlich, konnten sich indeß nicht behaupten und schlosen
R erliner Börse. Den 18. Juni 1846.
Pr. Cour.
Fondo. NRriĩel. 1 Geld.
Actie n.
Er. Con Rriet. G..
955
gt. Schuld- Sch. Prämien- Scheiue d. Seh. à bᷣ T. kur- u. Neumũärk. Schuldverschr. Berliner Stadt- Obligationen Woestpr. Pfandbr. Gross h. Pos. do. do. do. Ostpr. Pfandbr. Pomm. do. Kur- u. Nenm. do. Schlesische do. do. v. Staat g. Lt B.
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38
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Gold al marco. Friedrichsdror.
And. Gd. à 6 Th. Disconto.
Potsd. Magdeb.
do. Obl. Lit. A. Magd. Lp. EBisenb. do. do. Prior. Obl.
Erl. Ank. abgeat. do. do. Prior. Obl. üss. Elb. Eisenb. do. d0. Prior. Obl. Rhein. Eisgenb. do. do. Prior. Obl. do. v. Staat garant. Ob. -Schles. E. LA do. Prior. do. Lt. R. St. EB. Lt. A. u.R. ag d. Halbst. Eb. c. Schw. -FErb. E. d6. do. Prior. Obl. Bonn-Ksölner Kab. ie ders ch. Ml. v. 6. do. Prioritit
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Wilk. R. (C. -O.)
Amsterdam do. Iamburg do. London
Augsburg Breslau
Amsterdam, 14. Juni. Antwerpen, 12. Juni.
poln. 200 FI. 953 4.
Neerl.—. S) Sran. Rente 3.
Bude. —. est. 98 - K.
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Leipzis in Courant im 14 Tbl. Fass. 100 TEhr. Franktari . M. aα dae. W.... .....
Frank furt a. M., 15. Juni. 1906. 4. Bayr. Rank-Actien 687 G. Nope 88 ne. guegl. S741 Br. Int. b] do. 8οσ EI. So5 d.
Hamburg, 16. Juni. Bank- Aetren 1580 C. Kugl. Russ. 107 ku Paris., 15. Juni. 606 Nante Aa cor. 120. 25.
Kur 2 Mt. Kurz
. 2 Mt. 150 FI. 150 *. 100 Thlr.
100 *. 100 shi.
Auswärtige Börsen.
Niederl., wirkl. Sch. TZinsl. —.
X Met. 112 9
Paus. —.
2 Mi. 3 M.
2 M.
2 Mt.
2 Me.
8 Tage 2 Mt.
2 Me.
3 Woch.
6 X sp.
. Nank- Aclien
Nene Anl. 19.
3)b do. In con
Wien 14. Juni. Nordb. 189. Giloggn. 1385. Mail. 11816. Liros
Meteorologische Beobachtungen.
1846. 17. Juni.
Morgens 6 Uhr.
Nachmittags 2 Uhr.
Abends 10 uur.
Nach einmalig Hes bacbtung.
340, 00 . 4 ei. R. * „5 R. 83 pC. trüb. Ww.
Lustdruck Lusftrrme.... Thaupunkt...
Wolken zug...
g, oz n ar. 22 20,1 R. H 1II⸗7” R. h3 pci. balbbheiter. Ww. WNW. Tagesmittel: 339, 8s“ Ft... 16,0... Æ 10,17 n.. 67 Ft.
339, 20 par. 4 11,7* R. Roo n. 64 pCt. heiter. WN W.
Quellit kraus In Fluss re Nn noden titus I Auasdnatung ¶ Niederschlag ( Wiirme echaselᷓ ö 12,40.
Freitag, 19. Juni.
Prei kauft. '. 3
La seconde représentation
actes, par MMI. Dupeuty Sonnabend, 20. Juni. Abonnement.
Sonntag, 21. Juni.
mit eingelegtem Solotanz.
Gastrolle. ) Anfan ⸗3ZZu dieser Hon haus Preisen verkaust.
feld, als erste Gastrolle.)
In Folge Allerhöchsten Befeh Lustspiel in 4 Abth., vom Verfasser von „ (Herr E. Devrient, vom Königl. Hoftheater zu noch einmal als „Rudolph“ austreten.) Reisen, Episode mit Tanz, von Hoguet. Im Spernhause. Abonnement: Othello, der Mohr von Venedig, Oper in o Musit von Rossini. gth vom Stadttheater zu Hamburg: Desdemona, als Gastrolle. Stieghelli, vom , . zu Hannover: Othello, l/ ha r. ⸗ ellung werden Billets zu den gewöhnlichen d
Königliche Schauspielt. Im Opernhause. Vorstellung!! Der gFerade Weg ist ber beste, Lustspiel in 146 Koßebue. Hierauf: Die unterbrochene Hochzeit, phantastisch⸗ᷣ Ballet in 4 Bildern, von Hoguet. ; Zu dir ser Vorstellung werden Billets zu den gewöhnlichen d
Jöõste franzbsische Abonnements-Porss
Anfang hal
de: Les Trois
Rönigsstadtisches Theater. Freitag, 19. Juni. Stadt und Land, oder:
aus Dberösterreich, Posse mit Gesang (Herr VArronge, vom Stadt⸗Theater zu
72ste Abom
b 7 Uhr.
péchès du h
séerie - vaudeville, du théatre du Gymnase, par MMI. Vn Lubize. Arthur, ou: seize ans après, drame- vaude ill et Fontan. Anfang halb 7 Uhi Im Schauspielhause. Mit auff 16: and Lüge und Wahnht wird hie Hierauf: Die Tanenn
Der Dresden,
Nit ausgeh (Mad.
Onkel
in 3 Alten, von Danzig: Sebastian
Beramwortlicher Redacttut Dr. J. W. Zinteisen.
Im Selbstverlage der Eypedition.
lennt, den Ursprung und die Unterstühung der Kandidatur, llagt,
so fern gesucht hat. Diese wichtige Angelegenheit, welche leider die
änzlich v irft, so muß sich der Treutlersche Telegrt en uchi 1 in ien he. bewährt haben. *
auch
Geamuchi in der De den schen Geheimen Oban ⸗ Hospuchdeucu · ge
Frankreich. Paris. Die algierische Presse. Die deutsche Baumwollen , Leinen und Wollen ⸗Industrit.
ndels⸗ und Börsen⸗Nachrichten. ĩ e rn und r en. en .
—
Frankreich.
bekannt, Blätter
4. Konzession zu entziehen sei. Der algierischen pn wid das Bestehen nur deshalb gestattet, um Frankrei ĩ e nen Ren, gest ö Frankreich leichter und
Me deutsche Baumwollen⸗, Leinen⸗ und Wollen⸗ Industrie.
lleber Leinen und Woll-Manufakturen, deren Ur— sprung, Umfang und Leistungen in Deutschland, deren Werth und Fortschritte. Eine Vorlesung, ge⸗ halten im wissenschaftlichen Verein zu Berlin und mit Änmer= kungen bereichert von Br. G. MW. von Viebahn, Ge— beimen Ober- Finanzrath. Berlin, 1846. Verlag von 8. Reimarus.
Die Baumwolle und deren Verarbeitung in naturhisto—
, , . tech nisch er . . iehung, v ö. Dr.
Mainz 1846. Verlag * *r. men, d n, gn.
Dit gewerblichen Zustänte Deutschlands haben na ißigijhri Fiiten einen solchen Höhepunkt erreicht, daß 5h a, , ,, , la hauptaufgaben der inneren und äußeren Politik der vaterländischen Re⸗ sanngen geworden ist. Deutschland sst in vieser Zeit zu dem Bewußtsein nen Fähigkeiten und Kräfte gelangt, die es mit seinen Stammgenossen m Engländern, theilt, welche vermöge derselben in Handel und Hhewerbe dem anderen Lande den Porrang abgewonnen haben; es muß deshalb hi ein nothwendiger Kampf zwischen den beiden stammverwandten Natio= en bestehen, der auf Seiten Deutschlands die Herstellung des vernachlä ssig · n Gleichgewichts zwischen ihnen, auf Seiten Englands die Forĩ⸗ un des eigenen bisherigen Uebergewichtes und der dauernden Ab⸗ sngzigkeit des anstrebenden Rivalen zum Zweck hat. Hieraus geht sowohl
ohe Bedeutung wie die Nothwendigkeit einer umsichtigen sürsorglichen amdels. Politik von selbst hervor. Wie indeß jedes lirthesl über die Vor- ige einer Maßregel unzulässig ist, wenn man den Zustand der Dinge nicht
m auf. den dieselbe Aniwendung finden soll, fo auch das Urtheil über nnr Wir wollen deshalb zur Erleichterung des Verständnisses der= lben nach den für den Augenblick uns zu Gebote stehenden Materialien nn lubersicht der drei Haupizweige der deutschen Gewerbihätigkeit geben
imid der Baumwollen, Leinen und Woll⸗Industrie. . ⸗ Die beiden dazu herangezogenen Schriften sind, wie schon aus den
cih zu ersehen keine gelehrten Kompendien weitläͤuftiger ntersuchungen
theoretische Grundsäße, noch weniger der Ausdruck einseitiger Pariei- strebungen; es sind vielmehr nur lleine Broschüren, die aber durch über⸗ htlich« und lichtvolle Darstellung der thatsächlichen Resultate deutscher dustrie in den leßten dreißig Jahren An spruch auf allgemeine Beachtung
J haben. So wahr ist es, daß nicht der Umfang, sondern der . as Buch macht, daß die acht Bogen der Schrift des Herrn von . . ganze Bände zu ersetzen scheinen, welche in neuerer Zeit über . . 2. . erschienen sind. Wahrlich, wenn Jeder, der heute rin ; zu schreiben unternimmt, in gleicher Weise seinen Stoff zu beherrschen te, wie dieser hochbegabte Staatsbeamte — eine gewiß nur billige, wenn
⸗ . Forderung an jeden Autor — wir würden dann vielleicht eine sniend geringere Anzahl von Schriften erleben, aber dafür auch gewiß
l ä ücher zu lesen bekommen. Der Werih der Schrist des Herrn
; bahn besteht vorzugsweise in den dem Hauptterte, einer Vorlesung, sgesügten Noten, welche nicht allein bei dem eisten Äbschnitt über die . . und Weberei der alten, des Mittelalters und der neuen Zeit h. gelehrte, historische Forschungen vorausseßen, sondern auch bei
genden Kapitein über die Eigenschaften der von ihm behandelten
66 so wie über deren Verarbeitung und den Umfang des Handels ö i n, in technischer und kommerzieller Hinsicht höchst belehrend g as Schluß.Kapitel endlich, welches den Werth und die ortschritte inne fei zs beleuchtet, giebt uns ein rühmliches ge ni von der
ungstüchtigleit des Autors. — Können wir über ve andere Schrift . 1 aumwolle und deren Verarbeitung auch nicht ein gleich auszeich⸗ * riheil abgeben, so bleibt dem kleinen Büchelchen nik gf her er
er Masse der dari l ü . ae n enthaltenen belehrenden und übersichtlich zusam⸗ 2. n FThatsachen sein, unbestreitbarer Werth. Die Erzeugung he molle, die Verbreitung und Vewvollkommnung der Baum?
* von den aältesten r . bis auf die Gegenwart,
93 erung des technischen Verfahrens bei Verarbeitung der
m. zu Garn und die Zustände der Baumwollspinnecrei ö den han tren Staaten Europa's bilden die reichhaltigen Hauptabschnitte des u n e ist immer ein gutes Werk, einen Gegenstand, der die allge= J , . so vielsach beschäftigt, wie die Twistfrage, gründlich, e nn nach Theorieen und Ansichten, sondern nach Erfahrungs · Grund⸗ han sortern und durch Zahlen und Beispicle die Wahrheit auch dem
39 Niblitum rf nett zu machen. lan ern o en-Industrie nahm in Deutschland wie auf dem n Ram erhaupt einen Äufschwung, lange nachdem schon die Engländer pan lan gn darin vorausgeeslt waren, nämlich zur Zeit der Kontinen-=
. d abeleon, welche die Briten verhinderte, ihre Erzeugnisse
— 3 uropa garen. Nach dem Siurze Napoleon's und mit ug ng der Häfen lam es darauf an, die Koniurrenz Englands
hlänken, und es führt n !. ihne! * es führte zuerst Oesterreich und nach ihm Preußen
chußmaßregeln ein, welche den Untergang der Baumwollen⸗
Beilage zur Al
lgemeinen Preusischen Zeitung.
Freitag den 19 Juni.
-
Industrie dieser Länder verhinderten. Indeß werden Schutzzölle an sich ei Gewerbe niemals zu natürlicher Blüthe gedeihen . 2 der 1 ö aun Geld und Perdienst, welcher in der letzen Hälfte der 1825er Jahre sich in Deuischland allgemein fühlbar machte, die Abschlie—= ßuungs - Maßlegeln, welche die einzelnen Staaten gegen ein ander eigriffen, verbunden mit der hohen Besteuerung fremder Fabrikate, so wie mit dem zum System gewordenen Galli chen dels waren
Hindernisse genug für die weitere Eniwickelung der deutschen Baumwoll⸗
spinnerei, welche die natürliche Grundlage des Aufschwungs der Baum-
wollen Industrie überhaupt bildet; denn wo die Spinnerei, das schwierigere und wegen der nöthigen Volltommenheit der Maschinen lostspieligere Ge⸗ schäst, erst heimisch geworden ist, da hat es keine Noth um die' leichtere
Weberei und weitere Zurichtung der Stoffe. Die Verhältnisse änderten sich
in Deutschland bald, nachdem der Zoll- Verband eine größere Ausdehnung
und sestere Gestaltung gewonnen hatte. Nicht blos, daß einzelne bereits bestehende Spinnereien derbessert und eiweitert wurden; man errichtete auch zahlreiche neue, zum Theil großartige, und zwar in den verschiedensten Thei= len von Deutschland, vorzugsweise jedoch in Sachsen. Der Aufschwung dieses Industriezweiges fing an, bedeutend zu werden, als er wiederum
18636 durch die große amerltanische Handels- und Geldirisis gestört wurde, welche bekanntlich im Handel und in der Industrie fast aller Staaten Eu⸗ 1opa's große Unregelmäßigkeiten und Sitockungen zur Folge hatte. Die Nachwehen dieser Krisis, welche mit kurzen Unteibrechungen bis in den An- fang dieses Jahrzehends anhielt, haben sich allmälig verloren, und die Harn- Fabrication Deutschlands sezi im Kampfe gegen die Konkurrenz des Auslandes ihren Entwickelungsgang jetzt ruhig ünd ungestört fort. Die günstigen Zeit Verhälmisse fur dieselbe, wie sie namenilich während der Fontinentalsperre und gegen die Mitte der 1830er Jahre bestanden, hatten freilich einzelne gute, zum Theil ausgezeichnete Spinnsabriten hervorgeru— fen, eben so waren einzelne Fabrikanten bemüht gewesen, die von ihnen ge— gründeten Anstalten zu verbessern und in ihren Leistungen dem Auslande nachzueisern, aber im Ganzen genommen hatten die vortheilhasten Kon⸗ junlturen doch den Nachtheil gehabt, daß die Spinnereibesißer ihr Augen- merk nur auf sofortigen unmintelbaren Gewinn richteten, möglichst viel mit den vorhandenen Muteln zu produziren streßten, dagegen nicht genug auf Vervolllommnung ihrer Anstalten, auf Perbesserung in den verschiedenen Zweigen ihres Geschäfts sannen, und daß eine Menge Spinnereien errich⸗ tet wurden, deren Lage unzweckmäßig gewählt war, deren Gebäulichkeiten sich in schlechtem Zustande befanden ünd deren technischer Betrieb besonders hinsichtlich der oberen Leitung der Arbeiter und Maschinen in hohem Grade mangel ⸗ und fehlerhaft war. Hieraus, und nicht aus dem vorgeblichen Mangel an Zellschuß, läßt es sich erilären, warum die Konkurrenz des Auslandes in Deutschland noch so mächtig ist, warum das deutsche Baum- wollengarn in Glätte, Gleichheit und Festigkeit dem schweizer, französischen und englischen Garne nachsteht, so daß man es größtentheils nur zu grö= beren, namentlich Strumpswaaren, und in der Weberei nur als Einschlag verwenden kann. Das meiste in Deutschland fabrizirte Gespinnst ist soge= nanntes Mule⸗ Garn, von der Maschine so benannt, welche Samuel Crompton 1779 erfand und Nichard Roberts 1825 verbesserte, und zwar nur von den Nrn. 20 bis 30, doch werden auch gute Garne von Ne. 30 bis 50, feinere als Nr. 50 dagegen fast gar nicht und sogenannt 8 Water= Garn, gleichfalls von der Maschine, welche Arkright 1769 erfand, so be— nannt, zur Verwendung als Kette nur wenig angefertigt. Es würde unter diesen Umständen ein Prohibitiv. Zoll gegen das ausländische Garn nur die Fabrikanten bereichern und das Gewebe verschlechtern, feinesweges aber ere, m , 1 . Schutz hiernach nicht in den Zoll⸗
ätten, sondern in besseren und zahlreicheren M ĩ abri⸗
n, , zahlreich taschinen und besserer Fabri
Folgen wir der Darstellung der Baumwollenspinnerei in den bedeu— tenderen Staaten Europa's nach der oben angeführien Schrift des Herin
Dael, so hat in Deutschland dies Gewerbe allerdings bedeutende Fort= schritte gemacht; doch sind dieselben noch lange nicht hinreichend, um den eigenen Bevarf zufrieden zu stellen. In Preußen erhielt die Baumwol⸗ lenspinnerei erst seit dem Entstehen des Zoll-⸗Vereins eine größere Wichtig keit, welche von Jahr zu Jahr stieg; 1828 wurden nur 35.566, 1843 da- gegen bereits 194, 87 Cir. johe Baumwolle konsumirt. In dem zuletzt genannten Jahre beschäftigten sich 136 Spinnereien und 180 436 Spindesn mit Verarbeitung des Rohstoffeg. Viele dieser Spinnereien sind indeß sehr untergeordneter Art, und nur Schlesten und die Nh in Provinz kennen grö= ßere Anstalten. So befinden sich in den schlesischen Dörfern Niedermerz= dorf. Uller odorf Nitderseifersdorf und Erdmanns doif 5 Fabriten, welche 1843 36, 068 Spindeln zählten, während in demselben Jahre der Re jerungs Bezirt Koblenz 4 solche Anstalten mit 13,648 Spindeln, der leer en , ge n Köln 6 Anstalten mit 14,346 Spindeln und der von Dissseldof 26 An⸗ stalten mit 64.759 Spindeln enthielt. Im Ganzen hat der preußische Staat nur 46 größere Maschinen - Spinneresen mit 130, 066 Spindeln.
Von den übrigen Ländern des deutschen Zollvereins nehmen nur Sachsen und Baden in der Baumwollenspinnerei eine hervorragende
Stelle ein. In Bayern wurden 1843 nur F580 Zollcentner Baumwolle lonsumirt, und die Gesammtsumme der Spindeln des Landes läßt sich auf 60. 009 annehmen. In Württemberg hat sich die Garnproduction sein dem Anschluß an den Zollverein zwar gehoben, und es giebt 12 Maschinen⸗ Spinnereien mit 33,009 Spindeln, weiche 7300 Cir. Baumwolle verarbei- ten, aber zu den bedeutenderen Industriezweigen gehört, wie schon hieraus hervorgeht, dies Gewerbe auch hier nicht. Die übrigen kleineren Länder des Vereins kommen vollends nicht in Betracht. Sachsen ist dagegen der Hauptsitz der Baumwollenspinnerei des deutschen Zollvereins, denn weit über die Hälfte aller Spindeln desselben gehören diesem Lande an. Im Jahre 1836 zählte es schon 375,730 Spindeln, gegenwärtig beträgt die Anzahl derselben an 500, 0090, nachdem sie 1839 schon in Folge des harten schwankenden Kampfes gegen die Konkurrenz des Auslandes auf 508,739 gestiegen war. Eben so bestanden 1839 133 Spinnereien, und 1845 be= trug die Anzahl derselben 116, welche 12,500 Arbeiter beschäftigien und 190.000 Centner Garn erzeugten. Das Garn besteht hauptsächtlich aus Mule — Docht⸗, Strumpf⸗Strickgarn und Zwirn von den Nummern 1 bis 60. In Baden bewirkte der Anschluß an den Zollverein 1835 die Vermehrung der 7 bestehenden Spinnereien, darunter die berühmte von St. Blasien, um die doppelte Anzahl. Spä.er verminderte sich diese Zahl wieder, doch nimmt Baden immer noch nächst Sachsen in der Baumwollen⸗Spinnerei verhält · nißmäßig die bedeutendste Stelle im Zollverein ein. Seine 125 000 Spin- deln, welche s 1842 zählte, spannen in diesem Jahre 3 Millionen Pfund Garn, und es gingen 58, 8i7 Centner Baumwolle zum Konsum ein.
. Betrachten wir nun den Zollverein als ein Ganzes, so erkennen wir die Fortschritte der VBaumwollen-Spinnerei am besten in der steigenden Consumtion des Rohstoffes. 1836 betrug dieselbe für sämmtliche Verein s⸗ staaten 156,776. 1844: 266,203 Zollcenkner; sie stieg also im Verhältniß wie 100 zu 179. Hat nun auch die Bevöllerung in diesen 9 Jahren eiwa in. dem Berhälmmiß wie 1090 zu 112 zugenommen (1836 mochte dieselbe 25, 49.302 und 1844; 28, 959 795 Seelen betragen), so ergiebt sich immer noch für die Spinnerei des h rn, eine um 58 pCt. stärkere Zunahme, als die der Bevölkerung desselben. Nach der 1844 aber verbrauchten Masse des Rehstoffes ergiebt sich eine Summe von 22 627, 265 Pfd. Garn, welche in diesem Jahre gesponnen sind, auf den Kopf der Bevölkerung al o noch nicht ganz Pfund Harn. Die Gesammtsumme der in diesem Jahre vorhandenen Spindeln im Zollverein kann auf 890, 000 angenom- men werden, die jährliche Production einer Spindel also auf 25 Pfund, und die Zahl der dabei beschäftigten Personen mochte 25, 000 betragen. y verbrauchte dagegen 1845: 2 Millionen Ballen Baumwolle oder 5. M3, 140 Zollcentner, fadrizirte daraus 489, Ss2, 60 Zollpfund Garn, was also auf den Keps der Bevölkerung, dieselbe zu 28 Millionen Seelen rechnet, 17 Zollpfund macht, und spann Gaine, so fein sie wurden, gewohnlich bis Nr. 250
Die beiden ältesten und auch je * Ain rer g; 39 die Le
rstere iß noch der Hauptsache nach Handarbeit und deshalb in lei⸗= dendem 3 die Wollmanusaltur dagegen der pr m n,. schinenarbeit und in frischem Aufblühen begriffen.
Betrachten wir zuvörderst die Leinen Industrie, so sehen wir auch hier den lähmenden Einfluß der britischen Maschinen, welcher nicht durch
ge. nur verlangt
t noch wichtigsten Hauptzweige der nen ·˖ und W ff. , gun e!
Zollschutz beseitigt, wohl aber durch
l energisches Entgegenarbei prilanten überwunden werden kann. n 86 leren ggr· schinen spinnerei, gegenüber der Handspinnereĩ des Konüinents, bewirhze daß einerseits die bisherige Einfuhr von Leinengarn aus Deutschland, den preu- ßischen Ostseshäsen, den Niederlanden u. s. w. nach England aufhörte, an⸗ dererseits mehrere Länder desselben, zumal Frantreich, mit britischem Ma⸗ schinengarn überschwemmt wurden, wovon die Folge war, daß das Gewerbe der Spinner in diesem Lande verfiel und ferner das deuische Handgarn auch in Frankreich nicht mehr abzusetzzen war. Die Handelskrife von 1836 und die Verdrängung der deutschen Leinen durch Baumwollenwagren und bri= tische Maschin enleinen auf den überseeischen Märkten vollendeten den Sturz der deutschen Leinen ⸗ Industrie, welche in den letzten Jahren, nach dem Betrage ihrer Ausfuhr berechnet, auf ein Drittheil des sruͤheren Um⸗ n, . 96 ; m m . 2 auf eine . Wie
; es Gewerbes, wie in der t des He Ee . 2 an n n , . ie Leinen⸗Manufattur des Zollvereins hat in Schlesien est⸗ phalen, Sachsen und Schwaben ihre Hauptsitze. Mit der 3 e, . bewirkten enn, schlesischen Flachsbaues sieht auch die sch le sische Leinen Industrie besseren Tagen entgegen, die zum Theil schon an⸗ gebrochen sind. Schlesische Fabrikanten sind in der Mafchinenfpinnerei allen anderen deutschen Ländern vorausgegangen und liesern jetzt selbst die gleich. mäßigen Kettgarne, zu welchen die Weber bis dahin und auch jetz noch britische Gespinnste bezogen. Auch die Handspinnerei und Weberei sucht man durch Spinn- und Webeschulen, die Bleichen durch vorsichtige Be⸗ nutzung der irländischen Schnellbleiche, die Appretur durch Anschaffung der neueren Nasch inen zu verbessern. Die Haupiplätze sind Hirschberg, Grei⸗= fenberg, Landshut, Waldenburg, Schmiedeberg, Lauban und Freiburg; die Negierungs Bezirke Breslau und Liegnitz zählen im Ganzen 20 8z0 Web- stühle, wovon etwa die Hälfte von wirklichen Webern benutzt wird. West= ph alen, das hinsichtlich der Qualität seiner Leinen den ersten, hinsichtlich des Umfanges den zweiten Rang einnimmt, beschäftigt in den Regierungs- Bezirken Minden und Münster 26 081 Webstühle, deren Mehrzahl indeß nur zur Nebenbeschäftigung dient. Das Königreich Sach sen mit seinen oberlausitzer Leinen. Industrie dürfte dem Umfange nach der westphälischen kaum nachstehen. Die Verfertigung der berühmten Damaste beschäftigt jetzt egen tausend Stühle und befindet sich sowohl hinsichtlich der Erfindung der kuster als der Ausführung in den tüchtigsten Händen. Die süddeutschen Leinen-Manufafturen sind dagegen nicht in gleichem Maße fortgeschritten, und man hat sich dort mehr der Verarbeitung baumwollener Stoffe hinge⸗ geben. Pieußen ist hiernach im Zoll- Verein in der Leinen Fabrication das bedeutendste Land; es zählt indeß im Ganzen auch nur erst 15 Maschinen- spinnereien mit 28, 087 Feinspindeln und 319,522 Webstühle, wovon 34, 1451 gewerbsweise getrieben werden, und ist hinsichtlich des Garns und des Zwinns von dem Auslande noch sehr abhängig. Aber dasselbe gilt von dem ganzen Deutschland. Die Maschinenspinnerei Deutschlands, welche gegenwärtig etwa 50 Spinnereien mit 80 000 Feinspindeln umfaßt (Oester⸗ reich mit eingerechnet), genügt für den Bedarf an den betreffenden Garn- sorten durchaus nicht, und der Ueberschuß an Handgespinnst deckt nicht den Mehrbedaf an , Die Maschinenspinntrei, sagt Herr von Viebghn, ist die schwächste Seite der deuischen Leinen-Industrie und ihre Vervollkommnung gegenwärlig die wichtigste Frage. Auch an Leinenzwirn liefert Deutschland nicht seinen eigenen Bedarf und muß sich von Velgien und England versorgen lassen. Jolgende Uebersicht der Mehreinfuhr und Mehrausfuhr des deutschen Zoll ⸗-Vereins an Garn und Leinenwaaren für 18413 giebt ein deutliches Bild von der Stärke und Schwäche der deutschen Leinen⸗Industrie. Es wurden in diesem Jahre mehr eingeführt: mehr ausgeführt: Rohes Garn 3 Cir. 40 Rihlr. m n ) ö . Gebleichtes und gefärbtes Garn
à Ctr. 46 Rthir. .. ... ...... 7202
Leinenzwirn à Ctr. 60 Rihlr.
Graues Packleinen und Segel⸗ tuch à Ctr. 20 Rihlr.
Rohe und unappretirte Leinen, Zwillich, Drell à Cr. 80 Rihlr.
Gebleichte gedruckte appretirte Leinen à Ctr. 170 Rihlr. . ......
Bänder, Battist, Gaze, Strumpf⸗ wolle à Ctr. 400 Rthlr. . ..... ..
Zwirnspitzen à Ctr. 3000 Rihlr.
7, 708 5
27,745 Ctr. 15,3338
50, 925 3
3, 857 1 5 Tir drr, . Tr deer; ür 3, 191, 832 Rthlr. sür 10, 763,780 Rihlr.
Die deutsche Woll⸗Manu faktur entwickelte sich mit der Verbesse⸗ rung der Woll · Production durch eine veredelte k. zu welcher a. untet Friedrich dem Großen der erste Grund gelegt wurde. Gegenwärtig ist Deuischland der größte Woll Produzent Europa's und seine Wolle die beste in der Welt. Der Zoll- Verein zählt 22 Millionen Schafe und er= zeugt jährlich 4s; Millionen Pfund Wolle, Oesterreich bringt 700 000 Ch. zu Marlte, davon 62009 Cn. zur Ausfuhr. Auch die norddeutschen Bun-
desstgaten liefern noch einen Ueberschuß von 43, 000 Ctr., also Deutschland im Ganzen 105, 000 Ctr., i. Ausfuhr. Geht hiervon noch r die ,. * . 22 f * , . des Zoll⸗Vereins ab, so e namhafte Summe von 84, für di
. . ö . O00 Ctr. sür die Ausfuhr
Von den Woll ⸗Manufalturen des Zoll Vereins ist die niede i⸗ nisch e die älteste, wichtigste und am meisten 53 Man kahl tigte sich dort sehr früh der neuen Erfindung der Maschinen · Spinnerei und machte sich namentlich in Aachen die Voriheile der Engländer in den Naschinen zur Rauherei, Scheerung und Appretur bald vollig zu eigen. Nächstdem wurde dieser Industriezweig durch die bessere und wohlfenlere Beschaffung des Rohstoffes im Inlande gehoben, während die Bildung des Zoll-Pereins den Absaß erleichterte und die fremde Konkurren; erschwerte. Die rheinische Manufaktur verarbeitete 1835 gegen o, 00 Ctr. Wolle und lieferte gegen 210, 000 Stück oder 67 Millionen Ellen Tuche und tuchar= tige Wollenzeuge, deren Erlös auf 15 Millionen und der Ueberschuß nach Abzug der Wollpreise auf 14 Millionen Rthlr. geschätzt wurde. Auch das preußische Sachsen und Brandenburg mit der Lausißz ge—⸗ hören schon zu den ältesten Sißzen der Woll — Manufaktur und scheinen auch durch den näheren Bezug der Wolle, durch eine im Allgemeinen billigere Lebensweise und deshalb wohlfeileren Ar= beitelohn besondere iz dafür zu haben. Es sind auch durch Verleihung von Prämien, Maschinen und Aehnliches sehr achtungswerthe Fortschritte hervorgerufen worden. Den von den Brüdern Cockerill aus Verviers, wohin diese Familie zu Ende des vorigen Jahrhunderts aus Eng⸗ land berufen war, 1815 in Berlin errichteten Anlagen folgten bald ähnliche in Sorau, Guben, Luckenwalde, Finsterwalde, Spremberg, Burg, Krossen, Sommerfeld und anderen Städten, welche durch die in Berlin errichteten tüchtigen Maschinenbau ⸗Anstalten auf das krästigste unterstützt wurden. Es werden meist Wollen von etwa 40 Rthlr. für den Centner verarbeitet, und man verfertigt geringe und mittlere Tuche von 20 Sgr. bis 4 Rthlr. die Elle. Auch feinere und leichtere Wollenwaagren liefern die se Provinzen, und namentlich verarbeitet das preußische Thüringen die meiste Kammwolle. Brandenburg und Sachsen zusammen enthalten für Kammwolle 76 Spin- nereien mit 14, 130 Feinspindeln, während die beiden westlichen Provinzen nur 46 solche Spinnereien mit 11,311 Feinspindeln zäblen. Ueberhaupt steht die noch wachsende Woll ⸗Manufaltur dieser Provinzen, dem 2 nach, der in den vorgenannten Westprovinzen schon vor. In jenen wurden im Ganzen 247 Maschinenspinnereien mit 115.436 Feinspindeln und 5525 Webstühle, dagegen in den Provinzen Brandenburg und Sachsen 1895 Maschinenspinnereien mit 213,093 Feinspindeln und 7907 Webstühle ge- zählt. Spremberg und Finsterwalde liefern jährlich 60 000 Stüd Tuche. Auch die Provinzen Schlesien und Po sen enthalten bedeutende, sür den Groß handel arbeitende Etablissemenitg, und die Hausweberei in Wolle ist in Preuß en und Poasseoũrꝛnern sehr verbreitet. Der Weollverbrauch der sechs öͤstlichen Provinzen Preußens wird aus 225, 000 Ctr. Wolle geschäßt, aus denen 300000 Stück Wollenwaaren geliefert werden. Indessen werden am
Rhein bessere Wollen in ausgedeh nterrn Fabrilen mit besseren Mechanismen