1846 / 175 p. 2 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

Freie Stadt Lübeck. Ein von Berlin am 22. Juni in Lübeck eingetroffener Courier hatte die Nachricht überbracht, daß der Kronprinz von Württemberg seine Reiseroute über Berlin nehmen und in Swinemünde nach St. Petersburg sich einschiffen werde. In Folge dessen sollte noch am nämlichen Tage das in Travemünde lie- gende russische Kriegs⸗Dampfschiff „Grosiatschy“ (vergl. Nr. 172 der Allg. Preuß. 3ig.) nach Swinemünde in Ser gehen, um von dort aus den künftigen Gemahl der Großfürstin Olga nach St. Pe⸗ tersburg überzuführen. Die Anwesenheit des „Grostatschy“ in Tra- vemünde hat dort, wo die Zahl der Badegäste sich bereits bedeutend mehrt, ein reges Treiben verursacht. Namentlich waren es die aus⸗ gezeichneten, dem Publikum aufs freigebigste vorgeführten Leistungen des am Bord befindlichen Musik- Corps (von 40 Mann), welche zur angenehmsten Unterhaltung der Bewohner und der zahlreichen Be⸗ sucher Travemünde's beitrugen. Am Bord des „Grosiatschy“ befindet sich der Kaiserl. russische Contre⸗Admiral, Graf von Heyden.

Freie Stadt Krakau.

Krakau, 22. Juni. Die heutige Gazeta Krakowska enthält folgende Bekanntmachung des Civil-⸗Administrations⸗Raths der freien Stadt Krakau und ihres Gebiets: „Da die von der Po⸗ lizei⸗Direction veröffentlichte Verfügung, wonach der den nächtlichen Dienst versehenden Militair⸗Wache sofort Rede zu stehen ist, in Ver= gessenheit gerathen, so bringt der Administrations⸗Rath, in Gemäß⸗ heit Restripts Sr. Excellenz des General-Lieutenants Grafen von Castiglione, Chefs der Civil⸗ und Militair⸗Verwaltung, vom 19ten d. M, den Bürgern und Einwohnern der Stadt Krakau und ihres Gebiets in Erinnerung, daß sie, wenn sie des Nachts an Militair=Patrouillen oder Wachen vorüberkommen, welche den Dienst versehen, auf deren Ansprache sogleich still zu stehen und zu antworten verpflichtet sind, widrigenfalls sie sich selbst die Schuld beizumessen haben, wenn die Militair⸗Wache sich genöthigt sieht, nach den ihr ertheilten Vorschriften zu verfahren. Krakau, 19. Juni. Der Direktor des Administrations⸗Raths: J. Ksienzarski.“

Die Frohnleichnams⸗Feier hat hier, in derselben Weise, wie in früheren Jahren, in aller Ruhe und Ordnung stattgefunden.

Rußland und Polen.

St. Petersburg, 19. Juni. Se. Masjestät der Kaiser hat unterm Zten d. M. zu Warschau folgendes Reskript an den Com⸗ mandeur des Zten Infanterie Corps, General der Kavallerie, Ge= neral- Adjutant Rüdiger, gerichtet: „Fedor Wassiljewitsch! Während Ich Ihrem ausgezeichnet eifrigen, treuen und langjährigen Dienste stets volle Gerechtigkeit widerfahren ließ, gereichte es Mir zum be⸗ sonderen Vergnügen, Mich abermals von den umsichtigen und zweck= mäßigen Anordnungen zu überzeugen, welche Sie als Ober— Befehlshaber der Truppen getroffen haben, die im Februar d. J. zur Besetzung Krakau's und zur Sicherstellung Un⸗ serer Gränzen gegen die Insurgentenhaufen von Galizien und Posen her dienten, so wie auch von dem raschen Vollzug der

ruppenbewegungen, ungeachtet der ungünstigen Jahreszeit und der chlechten Wege. Ihre Operationen bei . wichtigen Austrage sind zu Meiner vollkommenen Zufriedenheit mit vollständigem Er- folge gekrönt worden, und Sie haben sich dadurch ein Recht auf Meine aufrichtige Erkenntlichkeit und Mein Wohlwollen erworben, welche Ich Ihnen für ihren so nützlichen und rühmlichen Dienst hier⸗ mit zu erkennen gebe. Ich verbleibe Ihnen stets wohlgewogen.

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reich bezeichnet die öffentliche Meinung ben General- Lieutenant La⸗ moricière als denjenigen, welcher am eeignetsten sei, mit der Leitung der Angelegenheiten in Algerien beauftragt zu werden.

Zufolge eines kürzlich veröffentlichten Berichtes beläuft sich der Effektivstand der Streitkräfte in Algerien auf 9, 699 Mann Fuß⸗ truppen und 18,118 Reiter, uneingerechnet die aus Eingeborenen und Hülfsstruppen gebildeten Abtheilungen, welche aus 6587 Mann In⸗ fanterie und 1061 Reitern bestehen.

Nur gegen das bestimmte Versprechen des Finanz ⸗Ministers, daß ein vollständiger Gesetz⸗Entwurf über die Post⸗Reform in der näch—⸗ sten Session vorgelegt werden solle, hat die Deputirten⸗Kammer den Vorschlag des Grafen von St. Priest zur Einführung eines gleich mäßigen Briesporto's von 20 Centimes verworfen.

Seit einigen Tagen ist die Rede davon, es werde sich ein syri⸗ sches Comité bilden, an dessen Spitze Herr von Lamartine gestellt werden solle. Mehrere namhafte Männer würden an diesem Comité Theil nehmen, unter Anderen die Herren Arago, Montalembert, Leon von Malleville, Villeneuve, Cormenin und Tracy. Die Bestrebungen dieser Gesellschaft sollen dahin gerichtet sein, die Interessen der christ⸗ lichen Bevölkerungen Syriens zu wahren und zu fördern.

SHerr Valdivielso, der mexikanische Gesandte am madrider Hofe, ist für denselben Posten in Paris bestimmt, an die Stelle des Ge⸗ neral Almonte, dessen Ernennung zurückgenommen wurde.

Wie verlautet, hätte der verstorbene Papst der Königin der Franzosen ein schönes Christusbild aus Elfenbein testamentlich ver- macht, auf welches er großen Werth legte, und das er in seinem Oratorium hatte.

Der Kardinal von Arras hat seine Reise nach Rom noch nicht weiter fortgesetzt, da er sich durch die heiße Witterung zu ange— griffen fühlt.

Von Havre erfährt man, daß die Assekuranz-Prämien auf ame— rikanische Schiffe dort nicht gestiegen sind, daß man also die mexika⸗ nischen Kaperschiffe nicht fürchtet.

Es sind schon über 50 Deputirte nach ihren Provinzen zu— rückgereist.

Herr von Lagrenée, französischer Botschafter in China, ist in Paris eingetroffen.

Der Bei von Tunis hat ein Grundstück in Paris gekauft, worin nach, dem Muster des ägyptischen Instituts ein Erziehungs⸗Institut für junge Tunesen eingerichtet werden soll.

ö Der französische Gesandte in Konstantinopel hat sich beim Divan über das Benehmen der wallachischen Regierung gegen den franzö⸗— sischen General-⸗Konsul Billecocq beschwert.

Die Gräfin von Meulan, Wittwe des General⸗Majors Theodor von Meulan, eine Schwägerin Guizot's, stab Mittwoch Nachts nach einer langen Krankheit im Hotel des Ministers. Die Verstorbene wird als eine geistreiche Frau von ausgezeichneten Fähigkeiten ge— schildert.

Admiral Baron Bougainville ist an der linken Seite vom Schlage getroffen worden.

Das Journal de Lille erzählt, daß Herrn Jules Janin bei den Eisenbahn-Festen zu Lille der in Brillanten gefaßte, vom Sultan Abd ul Medschid ihm verliehene Orden Nischan Iftichar im Ge dränge vom Rocke geschnitten worden.

X Paris, 20. Juni. Die Deputirten⸗Kammer setzte heute die Verhandlung des Einnahme⸗Budgets fort. Herr Morti⸗ mer Ternaux schlägt einen Zusatz⸗Artikel vor, wonach die Fabri⸗ cation von Cider und Birnwein im Innern von Paris der Aufssicht

(gez) Nikolaus.“

Warschau, 21. Juni. In Berücksichtigung der sechsund⸗ dreißigjährigen treuen und eifrigen Dienste des verstorbenen Ober⸗ Hofmeisters Fürsten Jablonowsli, Präsidenten des Wappen- Amtes des Königreichs Polen und Mitgliedes des Administrations-Raths, soll der Wittwe desselben, geborenen Fürstin Lubomirska, auf Befehl Sr. Majestät des Kaisers, aus dem Schatz des Königreichs eine lebenslängliche Pension von 3750 Rubel ausgezahlt werden.

Der diesjährige Wollmarkt in Warschau, der nun beendigt ist, begann unter ungünstigen Aussichten für die Produzenten; die Ver⸗ la welche die Besitzer von Schäfereien durch Sterben der Thiere in den letzten Jahren erlitten, nnd das anhaltende Fallen der Wollpreise auf den auswärtigen Märkten ließen in doppel⸗ ter Hinsicht einen bedeutenden Ausfall besorgen. Dazu kam, daß die Hitze vor und während der Schur nachtheilig auf das Waschen der Wolle eingewirkt hatte, welches fast in allen Sorten gegen das vorige Jahr zurückstand. Der zahlreiche Zufluß von Käufern, sowohl aus dem Innern wie vom Auslande,

unterworfen werden soll. r gleich wird durch diesen Artikel die it bestimmt, in weicher die zuffage auf diese beiden Fabrikate erhoben

werden soll. Die Verletzung der vorgeschlagenen Bestimmungen soll bestraft werden gemäß Art. 129 des Gesetzes vom 28. April in Be- treff der an den Schatz zu zahlenden Abgabe und gemäß Art. 8 des Ge⸗ setzes vom 29. März 1832 in Betreff der Octroi⸗Abgaben. Herr Tern aux entwickelt sein Amendement. Dasselbe sei eigentlich nichts als die Wieder⸗ holung eines Artikels, den die Deputirten⸗Kammer und die Pairs⸗Kammer schon angenommen haben aus Anlaß der Diskussion des Gesetz⸗Ent⸗ wurfs, die Versälschung der Weine betreffend, und welcher Artikel damals, nach gemeinsamem Uebereinkommen, ins Einnahme⸗Budget verwiesen worden sei. Der Finanz⸗Minister erklärt seine Zu—⸗ stimmung zu dem Amendement, das auch von der Kammer angenom— men wird. Herr Lanyer schlägt eine andere Zusatz-Verfügung vor, kraft welcher die Befreiung von der Vorwegnahme von 10 pCt., welche durch Art. 16 des Gesetzes vom 17. August 1822 den Städ— ten gewährt wurde, die ermächtigt sind, ihren OSctroi⸗Tarifen Zusatz⸗ Centinen zuzufügen, um Ausgaben öffentlichen Nutzens zu decken oder Anlehen abzutragen, anwendbar sein soll, so oft die Zusatzsteuern den

wog jedoch diese ungünstigen Umstände, einigermaßen auf, und die Wolle wurde auf dem hiesigen Markt im Durchschnitt 4 bis 6 Thaler höher bezahlt als in Breslau. Indeß waren die Preise immer noch 10 bis 14 Thaler niedriger als im vorigen Jahre: bei den besseren Sorten 16 Thaler, bei den mittleren 10 bis 12, bei den ge⸗ ringeren 8 bis 10 Thaler auf den Centner. Nur einige Produzenten, welche die lebhafte Nachfrage des ersten Tages benutzten, wo noch wenig Wolle am Markt war, erhielten die vorjäh⸗ rigen, zwei sogar noch höhere Preise bezahlt. Die besseren Sorten galten 70 bis 73, die mittelguten 60 bis 62, die gutgewaschenen mittelmäßigeren 55 bis 57, minder gut gewaschene 50 bis 52, die geringeren Sorten 47 bis 50 Rthlr. Im Ganzen waren über 8000 Ctr. (zu 132 Pfd.) an Markt gebracht; hiervon wurden etwas über 5000 verkauft, das Uebrige blieb in Lagerung. Die höchsten Preise bezahlten hiesige Fabrikanten; die fremden Käufer waren durch ihre im vorigen Jahre erlittenen Verluste bedächtiger im Ankauf geworden. Man hofft, daß im nächsten Jahre der Wollmarkt sich für Verkäufer und Käufer günstiger gestalten werde.

Frankreich.

Paris, 21. Juni. Die Deputirten- Kammer hat heute das Bubget der Einnahmen für 1817 mit 239 Stimmen gegen 13 votirt.

Prinz Joinville wird mit seinem Geschwader auch Neapel be⸗ suchen; nach diplomatischer Uebereinkunft darf er aber nur mit vier Schiffen in den dortigen Hafen einlaufen.

Dem Toulonnais wird aus Algier geschrieben, man glaube noch immer an den Rücktritt des Marschalls Bugeaud; mit Ungeduld sehe man jetzt der Entscheidung darüber entgegen, wer dem Herzoge von Jsly im General⸗Gouvernement von Algerien nachfolgen werde; das Heer und die Bevölkerung würde die Wahl des General-Lieute⸗ nants Lamoriciùre mit der größten Freube begrüßen; dieser General sei nicht blos ein tüchtiger Heerführer, sondern habe auch vollständige Kenntniß von diesem Lande, und unter ihm würde ohne Zweifel die Colonisation unermeßliche Fortschritte machen. Auch von, anderer Seite vernimmt man, daß alle Schritte, welche bei dem Marschall Bugeaud in letzterer Zeit geschehen, um ihn dazu zu bestimmen, noch einige Zeit an der Spitze der Verwaltung von Algerien zu bleiben, ohne Erfolg geblieben seien. Marschall Bugeaud werde im nächsten Juli auf seine Güter zu Ex⸗

Zweck öffentlichen allgemeinen oder lokalen Nutzens betreffen, und besonders wenn sie zu blos zeitweiligen oder zufälligen Ausgaben bestimmt sind. Der Finanz-Minister bekämpft das Amendement, weil dadurch der Ertrag des Zehntheils an den Einkünsten des Octroi zu Gunsten des Staais beeinträchtigt werde. Herr Lanyer besteht auf seinem Amendement, er verlange nur Vollzug des Gesetzes von 1822, das bestehe, aber nicht vollzogen werde. Der Finanz⸗-Minister: Das Amendement sei nicht der bloße Vollzug jenes Gesetzes, sondern ein Zusatz dazu. Der Minister führt dies noch weite aus. Nach dop⸗ pelter Abstimmung, die zweifelhaft bleibt, wird zum Skrutinium durch Theilung geschritten; 130 Stimmen erklären sich für, 101 gegen das Amendement, es ist also angenommen. .

Großbritanien und Irland.

Unterhaus. Sitzung vom 19. Juni. Die heu- tige Diskussion war für das Ausland von geringem Interesse. Sie wurde, wie schon erwähnt, durch eine längere Erklärung Sir Robert Peel's über sein Verhalten gegen Canning in der Eman— cipations⸗Frage veranlaßt. Lord George Bentinck und Herr d' Js= raeli nebst Anderen werfen nämlich dem Minister vor, im Jahre 1827 aus persönlichem Hasse gegen Canning die Emancipation der Katho— liken bekämpft zu haben, obgleich er schon im Jahre 1825 dem Gra— fen Liverpool erklärt habe, daß er von der Nothwendigkeit der Nach- giebigkeit in dieser Frage überzeugt sei; zum Beweise beru⸗ fen sie sich auf den Mirror of Parlament, der über- einstimmend mit der Times eine im Jahre 1829 von Sir Robert Peel im Unterhause gehaltene Rede mittheilt, in welcher derselbe jene Erklärung aus dem Jahre 1825 geradezu eingesteht. Sir Robert wies nun sehr ausführlich uach, daß man auf die Ueber⸗ einstimmung des Mirror of Parlament mit der Times kein Gewicht legen könne, da der Bericht des ersteren wörtlich der Times entnommen sei, und führte dagegen die Berichte der Morning Chronicle, des Morning Herald und anderer Blätter über die erwähnte Rede an, in denen ihm die Aeußerung in ben Mund ge⸗

legt wird, daß er schon im Jahre 1825 dem Grafen Liverpool er=

klärt habe, es sei nothwendig, daß er (Sir Robert Peeh aus dem Kabinette scheide, damit seine der Emancipation wider⸗ strebende Ansicht dasselbe nicht an den durch den Drang der Um— stände etwa nöthig werbenden Maßregeln hindere, und diese Verston von der Sache, setzte der h nen hinzu, sei die einzige mit der Wahrheit übereinstimmende, nicht aber die von der Tim es

cideuil zurückkehren. Nicht nur in Algerien, sondern auch in Frank⸗

und dem Mirror gegebene. Dessenungeachtet beharrte Lord Ge⸗

ben ö gegen Sir Robert Peel und die Tendenz der Maße gh an

orge Bentinck dabei, daß innere Ursachen für die Behauptung sprächen, und erlaubte sich von neuem

dienten, die Achtung, welche man bisher vor dem Charalte englischen Genilemen zu hegen gewohnt gewesen sei, tergraben. Für diese Aeußerungen wurde der 5) John Hanmer und Herrn Roebuck scharf mitgenommen Lord John Russel erklärte unzweideutig, daß der Pr Minister sich vollkommen gerechtfertigt habe, aber nichtsdessen. wiederholte Herr d' Js raeli die Anklage nochmals und mm daß er dieselbe für unbegründet nicht ansehen könne. Der Kan der Schatzkammer suchte die Vertheidigung Sir Roben] aus seinen eigenen Reminiscenzen zu vervollständigen, Herr Es und Lord Sand on protestirten gegen die Störung, welche, 9 schäfte durch Herbeiziehung solcher Persönlichkeiten leiden, nf o Letzterer nicht umhin, zu erklären, daß er wohl a

Sir Robert Peel hätte Nals FZührer seiner Partei in

1827 ein hochherzigeres Verfahren gegen Canning an. ten. Nachdem noch mehrere andere Redner, namentlt Morpeth und Herr Villiers, sich durch die Erklärungen;

Peel's vollkommen zufrirdengestellt bezeugt hatten (der Letzte, geradezu, nicht durch Sir Robert Peel, sondern durch de Grundbesitzer, deren Sache Lord G. Bentinck jetzt so eifrig dige, sei der „herrliche Canning zu Tode gehetzt worden“), um

genstand verlassen und auch die an der Tagesordnung besindliz— batte über die Zwangsbill vertagt.

London, 20. Juni. Die Königin hat gestern ihre Mn der Insel Wight, Osbornehouse, bezogen. .

Die Hofzeitung enthält nachträglich noch eine bedeuten zahl von Beförderungen unter den Offizieren, welche sich an, ledsch in Sind und China ausgezeichnet haben. Drei QObeis⸗h tenants von den Königlichen Truppen und drei von den Trupng ostindischen Heeres sind zu Adjutanten der Königin mit den sn von Obersten befördert worden, außerdem 12 Majors zu Mns Lieutenants und 29 Hauptleute und Rittmeister zu Majors

In der Dienstzeit der englischen Truppen hat eine Aenderung stattgefunden. Der Rekrut, der sich anwerben liht, sortan die Wahl zwischen drei verschiedenen Dienst⸗Fristen: be Infanterie kann er sich anwerben lassen auf 7, 14 oder 213 bei der Kavallerie auf 10, 16 oder 24; bei der Artillerie auf 16 oder 21 Jahre.

Bisher war bei dem General-Post⸗Amt in London die Cjnit— tung, daß diejenigen, welche dafür bezahlten, ihre Briese führ a Andere erhalten konnten. Man hatte sich darüber oft beschwenn i dessen dauerte der Mißbrauch sort, und erst jetzt ist er abgeschf Die Briefträger dürfen nun von Privatpersonen keine Jahrgt mehr annehmen, alle erhalten ihr Salar vom Staate, und damit frühzeitig mit der Abgabe der Briefe fertig werden, ist ihre!) um . Der Handelsstand erspart damit jährlich 2000 Pfd.

Es ist wieder ein Mitglied der Universität Oxford, David Ln zur römisch-katholischen Kirche übergetreten. Er weigert sich j auf seine Kollegiumsstelle zu verzichten, obwohl alle akademist Würden und Emolumente an das Bekenntniß der 39 Artikel gebn sind. Uebergetreten ist ferner, unter Aufgebung zweier einträght

Pfründen. Herr C. GQ. . u gitruntscher Oorr-d amd Southampton; dann Lady Georgiana Fullerton, Da,, Vl

Granville's und Verfasserin des Romans „Ellen Middleton“.

J

Cambridge sind seit sechs Monaten ebenfalls mehrere Mitglied

und Angehörige der Universität zur katholischen Kirche übergerren— Wie es heißt, gehen die kirchlichen und akademischen Behörden da um, strenge Maßregeln zu ergreifen, um so viel als thunlich Umsichgreifen der katholischen Richtung unter den Angehörigen Universität Schranken zu setzen.

Gegen die allgemeine Erwartung sind dieser Tage auf dem sigen Getraidemarkte die Preise höher gegangen. Die Morn Chroniele sagt in dieser Beziehung: „Das Steigen der traidepreise scheint um so auffallender, da es gewiß ist, daß bi 10 Tagen die 2 Millionen Quarter ausländischen Weizens und Mu welche unter Zollverschluß liegen, gegen einen Zoll von 4 Sh. fügbar sein werden, und da überdies eine so reichliche und so f zeitige Weizen-Aerndte zu erwarten steht, wie sie noch selten von Die unmittelbare Ursache des Höhergehens der Preise liegt um daß fortwährend nur geringe Zuführen auf den Markt kommen Mf rend die Vorräthe der Händler und Müller fast erschöpft sin. r gleich nämlich vie Getraide⸗Vorräthe der Pächter noch sehr ban,

fich sind und man seit vielen Monaten bemüht war, durch die in 4

triebensten Angaben über die Wirkungen einer Aufhebung der H gesetze Unruhe und Schrecken unter den Landwirthen zu verbm so zeigen doch die Pächter nicht die mindeste Neigung, eilig zu kaufen, sondern halten mit solcher Beharrlichkeit zurück, als ? das Parlament mit Annahme einer Bill zur Vertheuerum 1 Korns beschästigt wäre. Zu gleicher Zeit ist es ein wohl bem't werther Umstand, daß sowohl aus Belgien, als aus Deutsch Bestellungen auf Weizen eingegangen sind, der auf dem lomn Markt fur dort gekauft werden soll. Schon sind neulich für gien 20,000 Quarter Weizen hier angekaust worden. In den Rho Provinzen fürchtet man, daß die Roggen⸗Aerndte nicht genügend [ fallen werde, und die auf hiesigem Plarkte eingetroffenen Bestellu haben den Zweck, die Lücken auszufüllen. Ist dies nicht die Widerlegung der seit vier Monaten ohne Aufhören uns vorgepr⸗ ten Behauptungen, daß wir von der Mitbewerbung aus ländi Kernerzeuger das Schlimmste zu fürchten hätten? Eben st während das Oberhaus noch darüber erörtert, ob es rathsam sei, die Kornerzeugung in Deutschland und den Venen ten? Staaten aufzumuntern, sehen wir Käufer aus den hf provinzen zum londoner Markt ihre Zuflucht nehmen, und die h angelangte Post aus Nord-Amerika berichtet, daß dort ein gien bedeutendes Defizit in der Getraide⸗Aerndte zu erwarten steht. ö j.ungsten Briefe vom Schwarzen Meere melden, daß dort die Eu durch Heuschrecken bedeutend gelitten haben, und noch ganz späh auf dem gestrigen Markte abermals Nachfrage nach aus land Weizen unter Verschluß, welcher für den unverzüglichen ern Belgiens dienen soll. Kann trotz aller dieser praktischen Lehreid Oberhaus mit Annahme der Kornbill noch zögern?“ . Nach dem jetzigen Stande der nordoͤmer tanisch mer ta ss Kriegs ⸗Verhältnisse findet die Times es unwahrscheinlich, daß g Krieg durch eine bloße desinitive Feststellung der Texasgränze cl werbe. Die Freiwilligen und Rekruten aus dem Norden zögen n schaarenweise nach der Gränze, und diese würden ohne einen Fe nicht heimkehren wollen. Die demokralischen Blätter wiesen inf j lockende Plünderung mexikanischer Kirchenschätze hin, und dies verlt Massen von Abenteurern, in den Krieg zu ziehen; dazu komme da ] noch die Expedition des Capitain Fremont nach Kalisornien 4 die mit derselben beabsichtigte Blokade, was Alles dazu beitrag möglichen Folgen des begonnenen Krieges sehr ungewiß ar

n ; . ? fffen welche eben so wie des Ministers persönliches Verhalten nul zlihtuuß 2 man glau . 9 bern ichen englischen Vorschläge annehmen werde.

2 * k Lord von ig und angreifend als friedlich und versöhnlich; denn durch

jetzigen

unde hen Leistungen wachsen.

der neue Eisenbahn⸗-Katastrophen zu gewärtigen habe, wenn dem el nicht zeitig entgegengearbeitet werde.

ätzung seien

sse

gland,

dem Andere, wie die Herren Newdegate und Borthwick, g 572,574 Seelen.

hatten, daß sie keinesweges überzeugt worden seien, wurde ia

briken aufs sorgfältigste in Augenschein nimmt. Soliman Pascha,

ame, weiche die Regenistreet hinaufging, vom Sonnenstich getroffen, wußtlos niedersank, jedoch, zu einem nahewohnenden Arzte ge⸗ acht, bald wiederhergestellt wurde.

ch afen Mastai Ferretti ist Papst geworden. Er ist geboren zu Sinigaglia

Eos Konklave hat nur zwei Tage gedauert. Mas soll die Papstwahl beschleunigt haben.

nennung ist allgemein gut aufgenommen worden.

hlagflusse gestorben sei.

* nach Angabe des Architekten Vespigniani mit seiner Spiße z.

Mtafalk Pius VIII., gleichfalls die Religion vorstellend,

Die Blokade⸗Frage sei auch sehr bedenklicher Natur, wie viel foslbare Metalle auf britischen Kriegs⸗ ausgeführt werden dürften. Die Oregon⸗Frage sei aber jetzt wahrscheinlicher geworden, daß die nordamerikanische Regierung die mit 2 rotz⸗

der amerikanischen Politik eher

es frag

ei aber die allgemeine Tendenz Siege werde die Whig⸗Partei in Nord⸗Amerika ganz zu Selbst vertrauen der Amerikaner auf ihre Bei solchen Elementen sei denn einen sesten und daucrhaften Frieden nicht zu rechnen.

Die Times spricht wiederholt die Befürchtung aus, daß man

gerichtet und das

Nach ungefährer Ab⸗ Bills von 150 Millionen Pfd. jetzt vor beiden Häu⸗ oder auf die Königliche Gutheißung wartend. Diese Thatsache nie ernstesten Besorgnisse rege machen und verdiene die ernst⸗ Emägung derer, die da wüßten, was es heiße, sich in Unter⸗ mungen einzulassen, die man nicht ausführen könne.

o heißt, daß Sir James Graham und Lord Francis Egerton zen nächsten Tagen zur Pairswürde erhoben werden sollen, der unter dem Titel Lord Preston, der Letztere als Lord Ellesmere. Amtlichen Angaben zufolge, belief sich die Bevölkerung von Wales und Schottland am Ende des Jahres 18415 auf Im Jahre 1801 zählte man 10,942,646 Ein⸗

Pascha befindet sich jetzt in Birmingham, wo er alle Sein Beglei⸗

geht dieser Tage zu seiner Familie nach

ner. Ibrahim

ab. Käzitann Stotes hat der geograpbischen Gesellschaft zu London 1 Plan vorgelegt, wonach die Herstellung einer regelmäßigen mpfschifffahrt zwischen Indien und Sidney in Neu— Süd Wales wohl aussührbar sein soll. Auf diese Weise würde künftighin Dauer der Reise von England nach Sidney, welche jetzt im isigsten Falle vier Monate währt, um volle zwei Monate gekürzt den. Lord Elgin, der Gouverneur von Jamaika, ist auf Urlaub mit er Familie, von Jamaika kommend, mit dem westindischen Dampf⸗ ffe „Forth“ hier eingetroffen.

glach dem Manchester Guardian wird die gesammte Baum- llen-Uerndte in den Vereinigten Staaten für das Jahr 1845 16 he mn 2,200,000 Ballen beiragen, während sie noch vor einem hate nur auf 2, 100,000 Ballen veranschlagt wurde.

Die Hitze war vorige Woche in London so bedeutend, daß eine

Ein Kind von 4 Jahren dage⸗ welches zu Clapham, unweit London, vom Sonnenstich getroffen de, starb.

Atalien.

Paris, 21. Juni. (O. P. A. 3.) Die Regierung hat heute telegraphische Depesche die Nachricht von der vollzogenen Papsi⸗ erhalten. Der Kardinal Johann Maria aus dem Hause der

Kirchenstaat am 13. Mai 1792 und war Erzbischof von Imola. Am 14. Juni be⸗ gen, war es schon am 16. Juni zu Ende. Man bat noch selten so kurzes Konklave gesehen. Die politische Lage des Kirchen⸗

Der neu erwählte der den Namen Ptus 1X. angenommen hat, ist erst 51 Jahr soll gemäßigten und konziliatorischen Charakters sein; seine

pst

er

Die in Marfeille erscheinende Gazette di Midi meldet, daß Kardinal Micara, dessen Erkrankung bereits erwähnt wurde, am

Nom, 13. Juni. Außer dem frischen Cypressenzweige am daten- Tschakot und dem schwarzen Rande der römischen Zeitung nert im weltlichen Publikum nichts Trauerndes mehr an das ver= ne Kirchen⸗Oberhaupt, seit für dessen Seelenheil der Erzbischof Capua, Kardinal Serra Cassano, diesen Morgen die neunte und e Messe in der St. Peters-Kirche celebrirt und unter Assistenz Kardinal-Priester Fransoni, Barberini, Spinola und Brignole am nnenden Katafalk ihm die letzte Absolution ertheilt hat. Mon= mor Rosani hielt sodann eine durch gedankenreiche und glänzend edte Walinität musterhafte Leichenrede, worauf das Sagro Collegio, jufs der letzten Congregation, in den Vatikan zog. . Tausende von Neugierigen jedes Alters und Siandes eilen über Engelsbrücke, den Katafaͤlk zu bewundern, dessen kolossaler Tem⸗

den Dachstuhl der Basilika erreicht. Die (wie bereits erwähnt) uch Reißen der Stricke beim Hinaufwinden zertrümmerte Statue Religion ist durch eine minder große allegorische Figur von . erse

,. sich nun winzig genug auf dem riesigen Katafall nimmt. Dem Programm des Ceremonienmeisters de Ligne zufolge, wird Kardinal Micara (siehe oben) morgen Vormittag halb 10 Uhr der St. Peterslirche die das Konklave einleitende Messe singen d um 6 Ühr Abends mit allen anwesenden Kardinälen von der che San Silvestro aus unter Vortragung des Kreuzes und Ab—= gung des Hymnus Veni Creator Spiritiis die im nahen päpst⸗ a des Quirinals für das Konklave eingerichteten Zellen ziehen. Von ihrer zahlreichen Dienerschaft sind für diese Zeit jeder ninend nur drei Leute bewilligt. Drei Kardinäle hüten wechselnd die clausura et munditia Conclavis. Militai her Marschall und Kustos desselben ist Principe Agostino ligi (die Würde ist in dieser Familie erblich und veran— ß ihr bedeutende Kosten,. Gouverneur ist Monsignor Palla⸗ tin, Sacrista Monsignor Castellani, Ceremonienmeister Monsignor Ligne, die Communications-Rollen werden von Patriarchen, Erz- shöfen und Bischöfen des päpstlichen Hofstaats, so wie von wirk= hen Protonotarien, Regularklerikern, Referendarien und Votanten dbergerichte der Rota und Segnatura, auch vom Padre Maestro agro Palazzo an drei Stellen überwacht, um jede duich die apo⸗ uishen Constitutionen untersagte Berührung mit der Außenwelt den sminälen unmöglich zu machen. Ob die Kardinäle zu Fuß oder in agen ihren Einzug halten werden, ist bis jetzs im Publikum unbe- ni. Nur wesß man, daß sämmtliches Militair morgen auf den onte Cavallo beordert ist. . Gestern und heute wurden Einlaßkarten zu dem Palast des Qui- nal von dem Marschall des Konklave, dem Fürsten Chigi, ausge— eil, um die ganze häusliche Einrichtung der Kardinäle und Koön= tdisten zu besehen. Es war eine solche Menge da, daß man hätte 77 sollen, ganz Rom sei hingeströmt. Bis jetzwi sind 49 Kardi⸗ hier vereint; heute werden noch einige erwartet.

bis zum Sten. die Vollshaufen, welche die Stadt Porto eingeschlossen hielten, waren

in ihre Heimat zurückgekehrt. In anderen Theilen des Landes sollen die Volks-⸗Juntas noch auf ihrer drohenden Haltung beharren.

Haltung des diesseitigen Gesandten, Herrn Gonzalez Bravo, erkoben

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8 panien. 3 Madrid, 15. Juni. Unsere Nachrichten aus Lissabon Die Bezirke von Porte⸗Aveiro und die ganze rovinz Tras os Montes hatten sich der Regierung unterworfen, und

Un⸗ terdessen werden zahllose Amtsentseßzungen vorgenommen und auf diese Weise die Ehrgeizigen wenigstens zum Thell befriedigt. Unter den spanischen Truppen, die an der portugiesischen Gränze in Galicien und Castilien aufgestellt sind, greift die Desertion immer mebr um sich, und die während des Aufstandes in Portugal eingesetzten Juntas nehmen diese Ueberläufer nicht nur mit offenen Armen auf, sondern gestat⸗ ten ihnen auch, im Widerspruch zu den in Kraft stehenden Traktaten, den Gebrauch ihrer Waffen. Dieser Umstand, so wie auch verschiedene Reclamationen, welche das neue portugiesische Ministerium gegen die

haben soll, scheinen die gereizte Stimmung, welche zwischen beiden Höfen in Folge der letzten Ereignisse eingetreten war, allerdings noch höher zu spannen und zu einem lebhaften Notenwechsel Veranlassung zu geben. In den letzten Tagen fertigte der portugiesische Gesandte, Baron von Renduffe, mehrere Couriere nach Lissabon ab. Tem Vernehmen nach, hat der neue Minister der auswärtigen Angelegen⸗ heiten Portugals, Graf von Lavradio, diesem Diplomaten in sehr schmeichelhaften Ausdrücken geschrieben. Der bisherige Secretair der portugiesischen Gesandtschaft am hiesigen Hofe, Commandeur Soares Leal, traf vor wenigen Tagen mit Bepeschen von Lissabon hier ein und wird am 20sten von hier nach Berlin abgehen, wohin er in gleicher Eigenschast versetzt worden ist.

Am hien traf der Kronprinz von Dänemark an Bord der Fre⸗ gatte „Gefion“ in Cadix ein. Von dort begab er sich unter dem Inkognito eines Grafen von Wagrien nach Sevilla.

Die Regierung hat Gebete zum Behuf einer glücklichen Papst⸗ wahl angeordnet und einen Beamten, Herrn Aycoitia, mit Depeschen nach Rom abgeschickt. Dieser Agent soll beauftragt sein, von dem der spanischen Krone zustehenden Veto Gebrauch zu machen., falls die Wahl auf eine der diesseitigen Regierung nicht genehme Person fallen sollte. Die hiesigen Blätter nehmen keinen Anstand, diesen Schritt für fruchtlos und selbst lächerlich zu erklären. .

Die Feier des Frohnleichnams-Festes erhielt in diesem Jahre einen besonderen Glanz, indem die Königin Isabella zum erstenmale seit ihrem Regierungs-Antritt der die Hauptsiraßen durchziehenden Prozession zu Fuß folgte. Der Infant Don Francisco de Paula ging ihr zur Seite, und unter dem Gefolge befand sich auch der französische Botschafter, eine Kerze tragend. Als die Prozession über die Plaza Mayor schritt, stürzte ein Gerüst mit vielen Zuschauern ein, die meistens schwer beschädigt wurden. In einer anderen Straße wurde fast im Angesicht der Königin ein Mensch, der in einer Schänke in Händel gerathen war, ermordet. Abends wurde das Trama „Karl IJ. der Behexte“ im Theater del Principe aufgeführt. Dieses Stück schließt mit der Ermordung eines als lasterhaft dargestellten Mönches. Kaum war der Vorhang gefallen, als auch die Zuschauer das Geschrei erhoben: „Es erscheine der Mörder des Mönches ! um ihm ihren Beifall zu zollen. Da die anwesende Behörde dies nicht gestattete, so steigerte die Aufregung sich bis zu den gröbsten Erzessen, bis endlich eine Compagnie Soldaten die Ruhestörer ver⸗ trieb. Der Verfasser des erwähnten Drama's, in welchem eine na⸗ türliche Tochter des Königs Karl's IJ. von Spanien auftritt !), ist General⸗Direktor des öffentlichen Unterrichts.

8 rasilien.

Privatbriefe aus Porto Alegro vom 19. März melden unter Anderem: „Es wird unseren deuischen Landsleuten lieb sein, zu erfahren, daß Ihre Kaiserl. Majestäten die Kolonie von St. Leopoldo am Jacuhyfluß besuchten und dieselbe in dem blühendsten Zustande fanden. Der beste Beweis darüber möge folgender Umstand sein, daß überall, wohin Ihre Majestäten in dieser vom Kriege heimgesuchten Provinz kamen, Sie mit vielen Bitten um Unterstützungen oder milde Gaben bestürmt wurden, während in St. Leopoldo kein einziger deut⸗ scher Kolonist irgend etwas verlangte. Auch haben Se. Majestät den Bau einer protestantischeu größeren Kirche genehmigt und dazu 2000 Pfd., wie auch die Kaiserin 1000 Pfd. beigesteuert, Wenn nicht schon die Besoldungen der Prediger (sowohl hier als in Nova Friburgo,

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1844. 1844. nd. fr Sol. Pud. Pfr. Sol. Pud. Pfr. Sol. 48 27 73 52 377 8 pn 25 89 10

2) aus ven Priv 8

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Werch⸗Isetsł

Kaslinst und Kischtimsk

Nishne · Tagils

Syssert

Schaitanskt

Newianskt

Bilimbajewsł

Werchne / Ufaleisł

Krestowosdwishenel

Wsewoloblagodalsł

„Iltabansl ·Teptiarek. .. Tioitztł

Petropawlom st

Beresowsk .... .... .....

den übrigen Betrieben)

im Ganzen aus Krons- und Privatberg-

15 18 20

5

1 21 3

—— N Q-

95 176

64 313 30 310 2 In früheren Production viel ersichtlicher. 1817 die jährliche Ausbeute schnittlich betrug, und daß wenn man Gosdklumpen fand, die nur ein oder ren. In jenem Jahre fand man dagegen schon 14 Pfd. an Gewicht hielt und welches man als maligen Goldllumpen der Erde betrachtete. Seit Stücke 10, 20 Psd. und darüber nichts so ganz Ungewöhnliches mehr, ja im Jahre 1812, am 26. Oltober, fand man eine, jeßi im Museum des Berg ⸗Insti⸗ tuts in St. Petersburg niedergelegte, 3 Pud 7 Pfd. 22 Sol,, d. i. 77 preußische Psb., schwere Goldstuse in den zum siatustischen Hütten · Bezirke gehörenden mijaßtischen Gold sandlagern, die sich in neuerer Zeit auch über⸗ haupt durch ihre reiche Goldproduction auszeichnen. ; In den Jahren 1821 30 betrug die Gesammt Erzeugung des urali⸗ schen Goldes 2054 Pud 1 Pfund, nämlich in den fünf ersteren Jahren von 1821 bis 1825 inkl. 666 Pud 17 Pfund 42 Solotnik, in den fünf letzteren Jahren von 1826 bis 30 inll. 1417 Pud 23 Pfund 52 Solot⸗ nik, so daß der Jahres⸗Durchschnitt, der, wie schon erwähnt, bis 1517 noch ersi 18 Pud betragen hatte, jetzt bereits auf resp. 121 Pud 11 Pfund und 289 Pud 204 Pfund gestiegen war. Fünf Jahre spater isz5 / lieferte der Ural 299 Pud 25 Pfund; 1839 bot er eine Ausbeute von 313 Pud 8 Psund und 1811 bereiis von 332 Pud 9 Pfund Sit Solotnik. Bis dahin hatte sich also die Zunahme in der Gewinnung des uralischen Gol- des allerdings als bedeutsam genug herausgestellt, wenngleich sie in der letzibetrachtelen Zeit schon minder eiheblich ausfiel, als in den früheren Jahren. Noch unbeträchtlicher war sie später, wie wir oben gesehen haben. Ganz anders ist dagegen, wie schon oben angedeutet, das Resultat, welches uns die Erträge der ostsibirischaliaischen Goldbergwerke und Gold- wäschereien liefern. Sbgleich das hier gewonnene Gold Quantum noch im Jahre 1836 und in den zunächst darauf folgenden Jahren höchst unbe⸗ deusend und im Gegensatze zu den durch ihren Reichihum so derühmten Goldgraben und goldführenden Sandflößen des Ural beinahe gleich Null war, so übertraf der Goldgewinn der letzten Jahre im Altai den im Ural doch schon um mehr als das Dreifache, und die sibirische Gold- Ausbeute des Jahres 1830 verhielt fich zu der des Jahres 1814 bereits 1: 221. Rach den oben verzeichneten, als offiziell geltenden russischen Journalen, deren zum Theil statnfindende Widersprüche wir uns auszugleichen bemüht haben, betrug der ostsibirisch / altaische Gold⸗Erwerb

in den Jahren Pud. e h Soloinit.

1814

Der Gesammtbetrag der altaischen Bergwerke während aller 45 Jahre ist demnach = 4122 Pud 33 Pfund 26 Solomik, während die Gesammt-⸗ Ausbeute aller uralischen Goldgruben von 1815 bis Ende 1844, also in 30 Jahren, nun auf eiwas über 6309 Pud zu berechnen ist. .

Am riesenhaftesten hat sich der sibirische Goldbetrieb im jeniseislischen Kreise an den Gränzen China's, besonders in den Flußthälern der Bol⸗ schaja Muroschnaja, der Uderj, Bolschaja Ostrowna, Podkammenaja Tun-

wo jetzt beinahe nur Deutsche, und in Petropolis, wo bereits an 700 Protestanten neu angesiedelt sein sollen) im Budget aufgesührt, von der freien Ausübung unseres Gottesdienstes zeugten, so wäre die obige Beisteuer gewiß der besie Beweis, daß mehr als religiöse Dul⸗

dung in Brasilien heirscht.“

Die neueren Fortfchritte ö des Gold⸗ und Plating⸗Betriebes in den uralischen und altaischen Bergwerken Nußlands.

Bereits in zwei früheren Aussätzen (veigl. Nr. 191 und Nr. 193 im vorigen Jahrgange dieser Zeitung) haben wir aufmerksam gemacht auf die von Jahr zu Jahr stetig sortschreitende Zunahme in der Gold- und Pla⸗ tina-Ausbente, welche Rußland aus dem Belriebe der uralischen und altai⸗ schen Bergwerke erzielt. Unsere damaligen Mittheilungen bezogen sich auf eine schon ziemlich beträchtliche Reihe von Jahren, da uns die gemein⸗ schafilichen Berichie aus der Kommerz-Zeitung, dem Journal des Berg⸗Departements und den Zeitschrift für Manufaktur und Bergwesen aus den Jahren 1830 bis inkl. 1813 zu Gebote standen. Wir sind im Stande, gegenwärtig auch die Nesultate der letztverflossenen beiden Jahre 1811 und 45 an die obigen anzureihen, wodurch sich uns abermals Gelegenheit bieten wird, die noch steis im Fortschreiten begriffene Zunahme besonders der Gold- Production Rußlands und überhaupt jene fast ans Unglaubliche gränzende Ermragsähigleit der malisch ⸗sibirischen Gru⸗ ben an edlen Mineralien zu erkennen. .

Dieser Zuͤwachs kommt indeß fast allein auf Nechwung der altaischen und überhaupt der ostsibirischen Bergwerke und Goldwäschen, minder be⸗ deutsam ist er in den Gruben des eigentlichen Ural, wo zwar auch im All⸗ gemeinen eine Zunahme des Goldbetriebes stattfindet, die aber in letzter Zeit besonders sehr wenig in die Augen fällt. Nach der oben erwähnten Zeiischrift für Manu fattur nnd, Berg wesen, die in St. Peters durg in' russischer Sprache erscheint, stellte sich der Gold Ertrag sämmtlicher uralischen Bergwerle folgendermaßen heraus:

Es wurde gewonnen an Gold

1) aus den Kronsbergwerken: 1842. 18443. 1844.

—— m Pud * ) Pfd. Sol. Pud. Pfd. Sol. Pud. Psd. Sol. 30 s 95 32 5 72 33 9 89

. 87 47 13 21 49

47 4 27 17 41

28 15 21 56 11 D T i DNS

zu Katharinenbur Slatust ; Bogoslow

Goꝛoblagodat

im Ganzen

22 31 35 19

*) Ein Pud hat 40 russische rm was 35 preußischen Pfunden

ein russisches Pfund.

gleichlommt. S6 Solotnil gehen a

gusta, Pita u. s. w. gesteigert, während die sämmtlichen übrigen, zur al- saischen Berg · Verwaltung gehörenden Krieise Ost⸗ und West-Sibiriens, mit dem' aus dem altaischen und nertschinskischen Silber ausgeschiedenen Golde, zusammen kaum ein Drinhell des gesammien sibirischen Goldbetriebs bilde⸗ len. Der jenifeisfische Kreis hat daher auch die meisten Hütten - Verwaltun⸗ gen, deren Zahl stets im Wachsen begriffen ist, indem im Jahre 1842 nur einige funfzig, 1843 bereits 65, 1844 schon 71 Goldbergwerls · Verwaltun · gen hier gezählt wurden. In allen goldergiebigen Kreisen Ost⸗ und West⸗ Sibiriens gab es im Jahre 1812 einige 85, 1813 mehr als 90. 1811 be reits 117 besondere Verwaltungen, indem sich mit jedem Jahre immer mehr und mehr Compagniern vereinigen, die diesem freilich ungewissen, aber mög⸗ licherweise auch fehr eigiebigen Kulturzweige ihre Kräfte widmen. Fast sämmtliche Goldwäschen des Altai werden von Privaten betrieben; die Krone hat von diesem einträglichen Eiwerbszweige, was den Altai betrifft, noch so viel wie gar keinen Gebrauch gemacht, doch sahen wir auch im Ural bie Goldproduction in den Privatbetrieben schon von größerem Belang als die in den Kronsbergwerken, deren Einkünfte sich zu jenen nur etwa wie 4:5 ver⸗ hielten. Besonders sind es die Familien Jalowlew, Wsewoloshlky und Shukowsly, die Fürstin Butera, die Gräfin Strogonow und die Erben der Demidow's, Turischaninow's, Jakowlew's und Rastorgujew's, welche im Ural den gesammten Gold-Ertrag aus den Privat Gold · Bergwerken erzie ; len; der Gaide Cornet Jakowlew, dem das ergiebigste aller uralischen Gold⸗ Lager zu Werch-Isetst gehört, ken im Jahre 1842 eine Ausbeute von mehr ais 183 Pud, 1843 von nahe 53 Pud, 1814 von mehr als 52 Pud. Man muß hierbei bedenken, daß das Pud Gold 50 000 Rubeln Banko, d. i. eiwa 15, 000 Rihlr. preuß. Courant, gleichgeschätzt wird. Jene Aus⸗ beule hatte aiso einen Werth von resp. 795, 000 und 7S7, 500 preuß. Rthlrn. in den letzte wähnten beiden Jahren. . . .

Von den sibirischen Goldwäschen erzielen den meisten Gewinn die Compagnicen Schtschegolow und Kusnezow, die im südlichen Theile des jeniscie fischen Kreises, in den Gold Sand · Geschieben des Flusses Bolschaja Muroshnaja, im Jahre 1843; 51 Pud 24 Pfd. 29 Solotnik Gold ge⸗ wonnen, welcher Gewinn sich schon im solgenden Jahre 1844 auf 87 Pud 14 Pfd. 65 Soloinik erhöht hatte. Hier hatte die Gold⸗Ausbeute also be= reits inen Werib von mehr als i, z io preuß. Rtblrn. erreicht, Nächst jenen Familien sind es besonders die Familien Mjasnilow, Mglewin sky, die Compagnieen Rjasanow und Balandin, Tolkatschew und Korobkow,

*) Deren es noch sieben giebt, nämlich zu Bursiansk, welches Berg= werk im Jahre 1812 21 Pfd. 78 Sol, lieferte; zu Tamjansk, wo 4 Psd. 6 Sol.; zu Maloistoist, wo 2 Psd. 27 Sol.; zu Sergiew sk, wo 1 Psö. 409 Sol zu Ro stessa we n Pfd. 79 Sol.; zu Rew din ek, wo' ?? Sol. und zu Al apaewsk, wo 6 Sol. Gold in jenem Jahre ge⸗ wonnen wurden.

**) Die Nordische Biene, die sich t ben beruft, giebt den Gold- Ertrag des Jabies 1830 5 ud 32 Pfund 59 Soloinü und den des Jahres 1812 631 Pud 5 Pfund 211 Sel, an. Wir haben in obigen ÄÜngaben stets den Betrag des aus dem nerischins- fsischen und altaischen Silber ausgeschiedenen Goldes bei der Total- Summe

mit eingerechnet.

ebenfalls auf amtliche Angaben