1846 / 181 p. 2 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

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bolzes 50, 000 R. bezahlt u. s. w., überhaupt zur Verarbeitung von 2,720 Berkowez (1 Berkowez 1090 Pud) Rüben zu Sandzucker vom 1. August 1814 bis dahin 1815 155,786 R. Ass. verausgabt. Dagegen sind auf der mit der Fabrik verbundenen Raffinerie zum Raffiniren der ganzen dort gewonnenen Qunantität Sandzuckers nicht mehr als nur eiwa 100 Menschen erforderlich.

Frankreich.

Paris, 26. Juni. Der neue Papst soll bereits ein eigen- händiges Schreiben an König Ludwig Philipp gerichtet haben.

? 8 iner beson⸗ * ; ) Da das Journal! des Debats nals Beweis einer besor und wohlverdient. Auch den gewissenhaften Arbeiten der ihn umgebenden Beam⸗

deren Gunst, welche der neue Papst dem französischen Botschaf⸗

ter bezeigt habe, den Empfang des Herrn Rossi bei der Segenspre— chung hervorgehoben hatte, so bemerkt der Commerce: „Was die Wichtigkeit dleses Vorfalls vermindert, ist, daß der Botschafter Franf⸗ reichs, als Repräsentant der ältesten Tochter der Kirche, stets das Privilegium gehabt hat, als der Erste bei der Intronisation zu er⸗ scheinen. Allein wir müssen uns vielleicht darüber Glück wünschen, daß wir nicht alle Prärogativen der Vergangenheit verloren haben.“

Das Journal des Dbats bemerkt mit Hinsicht auf die be—⸗ vorstehenden Wahlen: „Noch ein Wort der dynastischen Opposition mit der legitimistischen Partei. Wir erkennen mit dem Constitu⸗ tionnel zwei Klassen von Legitimisten, die wir keinesweges zu ver⸗ mischen geneigt sind. Es giebt Legitimisten, die sich das Vertrauen der konservativen Partei verdient haben, und es giebt deren, die von der dynastischen Opposition in Schutz genommen werden, zum großen Aergerniß der liberalen onstitutionellen Meinung. Es giebt vernünf⸗ tige, gewissenhafte, einsichtsvolle Legitimisten, die erst für die Ord⸗

nüng und dann für die Partei sind, die ihre Zuneigung erst dem Lande und dann der gefallenen Dynastie zuwen⸗ den. Diese ehrenhaften Männer mußten wohl eine Stelle

einnehmen in dem neuen Frankreich; sie konnten ihren Einfluß und ihre Mitwirkung einer Regierung nicht versagen, die ihrem Sinn für Konservatismus und Stabilität Genüge leistet. Es ist ihnen nicht als Verbrechen auszulegen, vielmehr als Ehre anzurechnen, daß sie ihre Privatvorliebe dem allgemeinen Interesse des Landes zum Opfer brachten. Wir haben ihnen freudig unsere Reihen geöffnet, so oft sie ohne Bedingung und ohne geheimen Vorbehalt zu uns gekommen sind. Die Regierung darf sich dieser Allianzen, dieser Erobe⸗ rungen rühmen; sie hat sie nicht durch sträfliche Zugeständnisse erkauft; sie verdankt sie ihren festen Grundsätzen, ihrem wei⸗ sen Verhalten, ihrer aufrichtigen Gesinnung. Es giebt aber auch unter den Legitimisten unruhigé und händelsüchtige Köpfe, die in der Bezeichnung „mit der neuen Dynastie Versöhnte“ eine Beleidigung sehen und in ihrem unversöhnlichen Haß gegen die Juli-Revolution und die Juli⸗Dynastie den Fanatismus ober, wenn man will, den schlechten Geschmack so weit treiben, daß sie erklären, sie würden nie in persönliche Berührung mit dem König treten, den die Revolution auf den Thron erhoben hat. Mit Legitimisten dieser Klasse haben die Herren Thiers und Duvergier de Hauranne einen Bund geschlossen. Es ist eine Verleum⸗ dung der Coalition von 1827, wenn man die Allianz zwischen der dynasti⸗ schen Opposition und den Ultra⸗Legitimisten mit ihr vergleicht. Die Coalition von 1827 hatte nur Einen Zweck, den Sieg der nationa⸗ len Meinung, oder vielmehr jene große Coalition war die Nation selbst. Wer kann dies von der neuen Ligue sagen, die wir den Wäh⸗ lern zu ihrer Erbauung signalisiren, von der Coalition zwischen allen Schattirungen der dynastischen Opposition und den destruktiven Par⸗ teien, den Republikanern und Legitimisten?“ Der Constitutionnel erwiedert darauf: „Müssen wir dem Journal des Debats wie⸗ der ins Gedächtniß rufen, daß die Herren Guizot, Duchatel und alle ihre Freunde 1839 an der Gesellschaft der „schlechten“ Legitimisten sehr viel Geschmack fanden und sie für sehr brave Leute hielten, ob⸗ gleich sie keine Besuche im Schloß machten? Müssen wir wieder⸗ holen, daß keine Verschiedenheit zwischen der Uebereinstim⸗ mung der heutigen verschiedenen Oppositionen zum Sturz eines bedauerlichen Ministeriums und derjenigen ist, die sich 1827 zwischen den doctrinairen, liberalen, imperialistischen und repu⸗ blikanischen Oppositions-Parteien gebildet? Niemand hat besser als das Journal des Débats selbst bewiesen, wie rechtmäßig, noth— wendig und dringend es ist, daß alle Parteien sich in den Wahlen gegen ein schlechtes Ministerium verbinden. Sein trefflicher Artikel vom 11. November 1827 beantwortet in bewunderungswürdiger Weise die Sophismen und Declamationen der ministeriellen Blätter jener Zeit, die in denselben Ausdrücken, welche das Journal des D bats heute zur Vertheidigung des Herrn Guizot anwendet, sich über die Coalition gegen Herrn von Villele entrüstet zeigten.“

Die Angabe, daß die Regierung die Erlaubniß zur Bildung eines Freihandels⸗-Vereins verweigert habe, wird jetzt dahin berichtigt, daß der Minister des Innern sich nur das Veto vorbehalten, falls die im Entstehen begriffene Gesellschaft die ihr von der Regierung gezogenen Gränzen überschreiten sollte.

Dem Courrier frangais zufolge, sind alle Zwistigkeiten des Marschall Bugeaud mit dem Ministerlum beigelegt, und er würde mithin General⸗Gouverneur bleiben. Uebrigens sei ihm die Erhebung zum Pair angeboten worden. Im Fall seiner Annahme würde sein Schwiegersohn für ihn in die Kammer treten.

Unter den Deputirten, welche in den nächsten Tagen zur Pairs⸗ würde erhoben werden sollen, liest man die Namen Jacqueminot, Las Cazes, Lefebvre, Perier, Vigier; auch soll den Maires von Bor⸗ deaux und von Lille diese Auszeichnung vorbehalten sein.

Der Kardinal-Erzbischof von Lyon, Herr von Bonald, hat sich am 22. Juni, ungeachtet der schon ersolgten Papstwahl, mit dem Kardinal-Erzbischof von Mecheln, Herrn Sterckx, doch noch in Mar— seille nach Rom eingeschifft.

Dem Todtenamte, welches in der Kirche Notre-Dame für den verstorbenen Papst Gregor XVI. gefeiert worden, wohnte keiner der Minister bei. Der Ami de la Religion sagt, eine Etiketten⸗ Schwierigkeit sei die Veranlassung dieser Abwesenheit gewesen.

Der französische Reisende Graf Castelnau, der eine Reise nach dem südlichen Amerika macht, hat von Lima aus geschrieben, daß er und seine Reisegefährten, sobald sie sich von den Strapazen der letz⸗ ten Reise erholt, nach Cuzco sich begeben würden, von wo aus sie vom Apurimac aus den Amazonenstrom zu erreichen hofften.

Herr Fruchart, ein naher Anverwandter des Herrn van Buren, Erx-Präsidenten der Vereinigten Staaten, ist vor einigen Tagen in Paris angekommen. Er soll die Meinung geäußert haben, der Prä⸗— sident Polk werde zuletzt die von England zur Beilegung der Oregon⸗ Differenz angebotenen Bedingungen annehmen.

geen legitimistische Journal la Nation hat zu erscheinen auf— gehört.

Es soll die Rede davon sein, im ganzen Lande elektrische Tele⸗ graphen anzulegen, so daß die Nachrichten auch bei Nacht befördert werden könnten.

X Paris, 26. Juni. Die Pairs⸗Kam mer setzte heute die gestern schon angefangeng Perhandlung des Kriegs -Budgets fort. Zuerst hielt jedoch der Präsident Boyer die Gedächtniß-Rede auf den verstorbenen Pair Admiral Willaumay. Dann wurde zur Tages⸗ ordnung geschritten.

Der Maiquis von Boissy richtet sowohl an din Krjegs⸗-Minister

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als an die Kommission verschiedene Interpellationen in Betreff des Effel⸗ tivstandes der Armee. Er klagt über Mißbräuche und Skandale, die in der Verwaltung vorkämen, und spricht die Hoffnung aus, daß der Kriegs- Minsster darauf eine bestimmte Antwort geben werde. Er fragt unter An derem, ob es wahr sei, daß man die Absicht habe, einige Granzfestungen zu eniwaffnen, um die Besestigungen von Paris bewaffnen zu können. Graf Beugnot, als Mitglied der Kommission, antwortete in Betreff des Effel⸗ ivstandes ver Armee, die Kommission habe die Noihwendigkeit der Beibe⸗ haltung desselben erkannt, nichtsdestoweniger aber dem Minister die strengste Wachsamkteit und gewissenhafteste Sparsamkeit anempfohlen, da sonst das Verwaltungs jahr 1847 mit einem beträchtlichen Defizit schließen würde. Die Lobsprüche, welche die Kommission dem Kriegs- Minister ertheilt habe, seien gerecht

fen müsse ein glänzendes Ehrenzeugniß ertheilt werden. General Gour= gaud tadelt das für die Waffengattung der Artillerie befolgte System. Wenn man bei diesem Spstem beharrte, so weide die unaus bleibliche Folge sein, daß man in wenigen Jahren darin gar feinen General-Licntenant mehr finden werde. Es sei daher zu wünschen, daß der Kriegs —Minister eine größere Zahl von Matechaur de Camp aus der Artillerie oder aus dem Geniewesen der Wahl Sr. Majestät des Königs zur Besörderung un— terstelle. Der Marquis von Cordoue macht Bemerkungen über die Art, wie der Transport der verwundeten Soldaten geschieht. Er drückt den Wunsch aus, daß Verbesserungen in diesem Dienst, der jetzt sehr fehler⸗ haft organisirt sei, eingefuhrt werden möchten. Mit Vergnügen erkennt er übrigens an, daß dieser Dienst früher noch schlechter bestellt gewesen, und daß bereits namhafte Verbesserungen darin bewerfstelligt worden. Er wünscht, daß die verwundeien und kranken Soldaten in hängenden Wagen trans-= portirt werden möchten. Nichts stehe der Einführung vie ser Verbesserung entgegen, da sie auch für die Verurtheilten bereits eingeführt sei. Die jetzige Art der Transporte der Soldaten könne unmöglich fortbestehen, und am allerwenigsten dürse man Sparsamleitsrücksichten vorschützen in einer Sache, wo es sich um das Leben und die Gesundheit zahlreicher Söhne des Vaterlandes handle. Der Commissair des Königs ant wortct, der Marquis von Cewoue sei im Irrthum befangen. Ueberail, wo es hängende Wagen gebe, würden sie zur Verfügung der Militair-Convois gestellt, und über diesen Punlt habe der Kriegs Mi⸗ nister die genauesten und bestimmtesten Instructionen gegeben. Aber nicht überall finde man hängende Wagen. In den meisten Fällen seien es Bauern, die auf Requisilion die Wagen für die Transporte stellten. Maß⸗ regeln seien übrigens genommen worden, auf daß in Zukunft nur hängende Wagen für die Transporte verwendet und angeschafft würden. Der Mar- quis von Laplace bemerkt, daß die Wagen, über welche sich der Mar⸗ quis von Cordoue bellage, fast nur für ermattete Soldaten angewendet würden, aber nicht für eigentlich kranke oder gar verwundete. Diese schicke man ins Spital, und man bediene sich dabei gar nicht der Wagen oder Karren. Herr von Castellane macht einige Bemerkun— gen über die Art, wie die Beförderungen in der Armee vor sich gehen. Er behauptet, es sei unmöglich, sich immer an die Negel des Ranges nach der Anciennelät zu halten; wollte man dies thun, so würde man Gefahr lau= fen, oft nur höchst mittelmäßige Offiziere zu haben. General Fab vier tadelt die fehlerhafte Organisation des Kriegs- Comité's und verlangt die Errichtung eines obersten Rathes, in dessen Schooß auch die Prinzen des Königlichen Hauses aufgenommen würden. Der Kriegs-⸗Minister ant- wortet nun auf diese verschiedenen Bemerkungen. In Betreff dessen, was der Marquis von Boissp gesagt, bezieht er sich auf die Antwon, welche der Graf Beugnot demselben bereits gegeben. In Betreff der von dem Pair gerügten Unterschleife und Mißbräuche erllärt er, die strengste Aussicht werde geübt, und kämen, wie die Möglichkeit dazu immerhin vorhanden sei, schlimme Dinge vor, so könne man jedenfalls der obersten Verwaltung sie nicht zur Last legen. Marquis von Boisspy bringt seine Einwürfe von neuem vor. Er giedt zwar zu, daß Verbesserungen in der Art des Transports der Sol— daten schon angebracht worden seien, findet sie aber unzureichend und un— vollständig. Auch Klagen über schlechte Qualität des Brods seien vorge— kommen. Der Redner erklärt sich gegen den Antrag, die Königlichen Prin= zen in einen obersten Kriegs-Rath zuzulassen. Das wäre nicht cönstitutionell. Denn was man auch sagen möge, die Prinzen von Geblüt seien nicht so dem Kriegs⸗Minister untergeben, daß derselbe sich ihrem Ein flusse entziehen könne. Mit dem Gefühle der tiessten Ehrfurcht vor dem Königthum bekämpfe er diesen Vorschlag. Der General Fab vier beruft sich dagegen auf das Zeugniß aller feiner Kollegen, die in Spezial- Comités gesessen, an dem die Prinzen Theil nahmen. Niemals habe irgendwer größere Kenntnisse gezeigt als sie und mehr Unterwürfigkeit unter die Regierung. So seien sie erzogen wor= den, so seien sie und so würden sie auch in Zukunft sein. „Wie unter der alten Monarchie, so sehen wir“, sagt der Redner, „auch jetzt noch gern unsere Prinzen in den Räihen des Landes sißzen. Glücklich das Volt, das, wie das unsrige, diese monarchischen Sitten hat.“

Der Vicomte Dubouchage hat das Wort in dem Augenblick, wo dieser Bericht des Postschlusses wegen abgebrochen werden mußte.

Wir erhalten mit den Nachrichten aus Algier vom 20sten zugleich die nachstehende Proclamation, welche der Marschall Gene— ral⸗Gouverneur, nachdem er von der Ermordung der französischen Gefangenen bei der Deirah Abd el Kader's genaue Kenntniß erhalten hatte, an alle Stämme der Eingeborenen des Landes sandte; sie lautet folgendermaßen:

„Araber und Kabvlen! Ihr habt vielleicht den barbarischen Akt ver nommen, der an dreihundert französischen Gefangenen durch den Sohn Maheddins, welchen ihr ehemals euren Sultan nanntet, vollzogen worden ist. Als er sah, daß diese Gefangenen vom Kaiser von Marokko zurück- verlangt wurden, daß sie durch unsere Armee befreit werden würden, oder auch endlich, daß sie unbequem zu ernähren und zu bewachen waren hat er befohlen, sie niederzumetzeln, und sie sind niedergemetzelt worden. Jeder gesunden Menschenverstand und Religion besitzende Araber wird begreifen, daß dies ein Alt der Verzweiflung ist, welcher beweist, daß der Sohn Maheddins von Gott und den Menschen verlassen ist. Man wird auch begreifen, daß er eben so wenig menschlich ist gegen die Musel⸗ männer als gegen die Christen, denn indem er die dreihundert Gesangenen von Dschemma Gasanat ermordete, gab er unserer Rache A 5600 gefangene Araber preis, die sich in Frankreich oder in unseren Plätzen an den Küsten von Algerien befinden. Diese Besorgniß wenigstens, wenn auch nicht die Religion, hätte ihm Einhalt thun sollen; allein er ist eben so grausam geworden, als die Loöwen und Panther. Er wird die Früchte seines schrecklichen Verfahrens ärndten; der Kaiser Mulev Abd el Rhaman wird ihm keine Theilnahme mehr bezeigen, und die Araber, die ihm noch anhänglich blieben, werden ihre Zuneigung demjenigen nicht be— wahren können, der den Mord von dreihundert Gefangenen ohne alle Noth— wendigkeit begangen hat. Besorget nicht, daß wir seine Barbarei durch eine Rache erwiedern werden, welche zwanzigmal stärker sein könnte. Es wird den gefangenen Arabern durchaus nichts zu Leide geschehen, und sie werden wie zuvor behandelt werden. Ihr werdet daraus den ungeheuren Unter. schied sehen, der zwischen unserer Menschlichkeit und dem Charakter Abd el Kader's besteht. Ihr werdet gewiß bedauern, eure Habe und eure Perso— nen geopfeit zu haben, um die Sache eines so fluchwürdigen Mannes zu vertheidigen

Ein Brief aus Bugia vom 15. Juni berichtet folgende That— sachen. Am 28. Mai hatten die Truppen der Garnison die Heu⸗ Aerndte in der dortigen Ebene begonnen und bis zum 8. Juni im Ganzen ungestört arbeiten können; aber am 9. Juni ließen die Mez⸗ zaais dem französischen Ober-Kommandanten erklären, er müsse die Stellung auf der Höhe von Thizi räumen, deren Besetzung für den Schutz der Ebene unerläßlich ist. Auf seine Weigerung beschlossen sie, wie es scheint, im Einverständnisse mit den anderen nächstgelegenen Stämmen, den heiligen Krieg gegen die Franzosen. Als am 1 ten die Truppen wieder ausrückten, fanden sie alle Stellungen von den Kabylen besetzt, Trotz ihrer Ueberlegenheit an der Zahl, wurden diese aber kräftig daraus vertrieben. Indeß mußten den ganzen Tag hindurch, so wie im Laufe des 11. Juni, die sortgesetzten Angriffe der Kabylen zurückgewiesen werden. Alle Stämme der Umgegend hatten ihr Kontingent gestellt, so daß man ohne Uebertreibung die Zahl der Versammelten, gegen welche die 3 400 Mann Franzosen . Tage lang den Kampf zu bestehen hatten, auf 3009 anschlagen

ann. Die Anordnungen waren von bem französtschen Ober⸗Kom⸗

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welche auch Menschenopfer darbringen soll, ist eine Truppen⸗

mandanten, Rittmeister im Generalstabe von Wnigis, so gut getroffen ur. ö . daß seine Leute nur zwei leicht Verwundete hatten, während die Ka. ih en, unter einem Hauptmann M'Pherson geschickt worden, der

bylen viele Leute und mehrere Pferde verloren. Aus Wuth darüber auch bereits mit ihnen handgemein geworden ist. nn diese das wenige 1 3 . 5 r ee, 8elgien. zurückgelassen hatten. Als Repressalien schnitten nun diese ogleih ke ; x . * auf 6 Hektaren angebauten . der ann, ,,, 1 n , ĩ ĩ i di tadt bracht, er Rest, den be . 4 P 4 . * . 1 2 n ,,, 2 wurde. . n der vorgestrigen Kammer- Sitzung war die Diskussion des Berichts I1ten Abends endlich zogen! sich die Kabylen zurück und verhielten bes Ninisters ——— ein . von 4 * der Ta⸗ sich von da an ruhig. Man hat bei diesen Feindseligkeiten aufs neu; * * 4 = rasche ß 1— ung, m 2 die Bemerkung gemacht, daß nar die zunächst bei Bugia wohnenden rüsel nach Gent verlangen. Die Repräsentanten von Mecheln un Kabylen wirklich feindselig gesinnt sind. Terwonde sprachen sich dawider aus und wünschten vorher eint ge= ) . nauere Prüfung dieses Planes. Der Minister hatte nichts gegen eine neue Sroßbritanien und Irland. n, . 4 . m err ore 4 * zur 2 London, 26. Juni. hre Majestät die Königin wird, den fiforscht é; In Eiwagung der Freßen indu ltc ien un ommerziellen jetzigen Anordunngen 6 E. den 6. Juli die Insel Wight vei⸗ Bichtigkeit der Bahn und mit Rücsicht auf das Interesse des Schatzes lassen und nach der Stadt zurückkehren. Die Taufe der neugebort. Kane 964 9 der Staat die Bahn aueführe. Sollte aber die nen Prinzessin soll in der dritten Woche des nächsten Monats statt⸗ ahn einer Gesellschaft übergeben werden, so müsse sich die Regie= sinden rung ö. den Betrieb und die Tarifbestimmungen vorbehalten. Man 2 J z ; ; b des Sim sprach für und wider die Zweckmäßigkeit der Bahn, worauf der Mi⸗ Die Times ertlärt ie Nachiicht oz der Erkehmge⸗ 5 n der öffentlichen Arbeiten die Sache damit schloß, daß er die

9 36 h ö s dem Grunde nisten 2 91 James Graham zum Baron von Preston schon aus dem 2 60 flärung abgab, eine rasche und vollständige Untersuchung einleiten

r des Minsters von einer älteren Linie vot, Er unwahr, weil Verwandte des Minis een zu wollen.

anden sind, welche auf die früher in der Familie erblich gewesem m 666 ö . . . 32 3 6. Preston Anspruch haben. Der König hat den kurfürstlich hessischen Ministern der auswär⸗ Nach dem Globe wird Lord Hardinge binnen kurzem in Eng tigen Angelegenheiten und des Krieges, Baron von Doernterg und land erwartet, da er den Wunsch kundgegeben haben soll, seiner Stell General- Major Heinrich Schmidt, das großs Band des Leopold⸗ als General-Gouverneur von Indien enthoben zu werden. Aug Ordens verliehen, den früher als Legations-Rath bei der hiesigen der Gouverneur von Neu-Schoktland, Viscount Falkland, kehrt in österreichischen Gesandtschaft angestellten Baron von Handel, zum Augußt in die Heimat zuriick. Commandeur, den ehemaligen hannoverschen Gesandten am hiesigen Bie Bildung des neuen Kabinets ist die Frage, welche jetzt alt Hofe, Grafen von Kielmansegge, zum Groß-Offizier und den Herrn Gemüther beschäftigt, nachdem es nicht mehr zweifelhaft ist, daß de Huiins von Niedhammer, Mitglied der ersten Kammer des König⸗ ; reich, Bayern, so wie den österreichischen Kammerherrn, Baron

Entschiedenheit der gestrigen Niederlage der Minister im Unterhaus ö . 96 5**ᷣ . y. seine Halo inß einzureichen, und g Alexander von Vrints-Treuenfeld, zu Offizieren desselben Ordens

w. 2 z e 4 ] t. beginnen wieder eine Menge von Konjekturen und Vermuthunge . . . laut zu werden, welche dem künftigen Ministerium theils ein günst— Die vlämische Literatur hat einen bedeutenden Verlust erlitten.

. insti Am Dienstag starb zu Gent J. C. Willems, kaum 53 Jahre alt, in

ges, theils ungünstiges Prognostikon stellen. Ob Lord John Russel Am Diensta 6. ** ö . der . von Lansdowne zur Königin beschieden werden ,,, . 1 n , . ĩ . K ü ür in d ierigkeiten dieseni berras i, am J iteratt nte neh⸗ , , , ,,,, , men, und die in ihm den Mann erblickten, der zum Aufblühen dieser

der Stellung eines Whig-Ministeriums überhaupt wenig ändern, den n n 5 ; ; es i , wie , n. Partei der . innerhalb wie auß Literatur am meisten unter seinen Zeitgenossen beigetragen. Durch

halb des Parlaments ist, und wie fruchtlos ihr Widerstand gegen di in Tod bleiben viele Arbeiten unvollendet, die er beabsich= vereinte Macht der Tories und Konservativen in der gleichgültigste Ugt dare: :

Frage sein würde. Man glaubt . mit Recht, daß, wenn die ehe, Die . dance bemerlt daß die Sache der Herren de malfgen Mitglieder des letzten Melbourneschen Kabinets, wie es doh idder und Borguet in den bevorstehenden Assisen, und zwar schon den Anschein? hat, auch jetzt die künftige Whig-Verwaltung bildei nm August; zur, Verhandlung lommen werde. Uebrigens heißt es, sollten, selbst bei einer ncuen Parlaments-Wahl Sir R. Peel, du das öffentliche Ministerjum Dpposition gegen die Verweisung des burch seine Handelsmaßregeln fo populair geworden ist, wieder an bert Borguet vor die Anklage⸗-Kammier eingelegt habe, indem es Ruder gelangen dürfte. Er scheint allein im Stande zu sei auf Freilassung desselben angetragen, * es die demselben zur Last durch eine Vereinigung der gemäßigten Fractionen des Unterhau legten Dinge nicht als Bestechungs-Versuche betrachte.

zu einer festen und starken Partei dem gegenwärtigen untergeordnet ö 36 . . ö Zustand, in welchem keine Partei für sich etwas auszurichten verm— e m fd. . n . . ö in E die Lei der Angelegenheiten si Brin ., 1 nen, welche in der

en Ende zu machen und, die Leitung der, Angetegent ö n äußerem Glanze Alles, was bisher in dieser Art geleistet worden, bbertrafen, hatten zum Theil die öffentliche Aufmerksamkeit von dem

eine lange Dauer zu sichern. Die Times äußert ihre Bedenken über den Ersolg eines Russellschen Ministeriums folgendermaßt ar niehr ens l nn enen Beschllssen ab gelen ' Cr bleib gter piese Zusammenkunft von 360 aus den bedeutendsten Notabilitäten

„Es unterliegt keinem Zweisel, daß Lord John Russell, wenn ih estehenden Abgeordneten fast aller großen und kleinen Städte des

das Loos, und nicht dem Marquis Lansdowne, als Premier, zufäl, seßt nicht schwanken wird, die Wechselfällt des Campfes zu zh, andes ein zu wichtiges Ereigniß, als daß nicht weitere für die politische Entwickelung des Landes bedeutende Folgen sich daraus ergeben

suchen; er wird den Rubico überschreiten; 6 wird er ein e Jahr vor sich haben, um den Plan zum Feldzug zu entwerfen d lger ar. e Mlle die wicht Wahl sei . . nd langer versch bllten. Unverkennbar ist zunächst, daß die liberalen Kräfte des Lan⸗ ,, es, wenn auch keine Organisation, doch eine für den Kampf gegen

e katholische Partei größere Concentration erhalten haben. Es

ben werden. Kein provisorisches Kabinet kann länger die fatale Not ird diese Macht noch dadurch verstärkt, daß der Zwiespalt, welcher

wendigkeit seiner schließlichen Zusammensetzung fern . . ie Kli IJ i itert wahrsche , st die Klippe, an der Lord John schon einmal scheiterte un hrschei 1

lich wieder scheitern mag. Er tritt auf mit einer entschiedenen M. ö

al . wie außerhalb des Parlaments; wie könnte er sib en und einer mehr radikalen Meinung gezeigt hatte, durch Heer ohne die Verwendung neuer Führer vermehren? Der alf diplomatische uibsassung des vom. Kongresse qdoptirten Stamm kann nur alte Anhänger bringen; das Kabinet kann nur rogrammes ch i n rg, aer e gen 1. 6 ĩ 1841 wi ühren. Ei Whig⸗Ministeri ; n n nt J Lage ven 181 wieder vor fihten; (Cin bloßes ähiß Minis gengesetzten Parteien unter derselben Fahne kämpfen, wenn

i i i ülflos i ; in, als . ö würde hier aber so vereinzelt und hülflos in der Nation sein, a unn bhrun de leschieder galt e rfocmne gn denn Fiongresse

) tvatives, könnte man ein solches zusammenbrin ; . , 53 89) ic ö . Kabir der Sieg, wie selbst das Journal de Bruxelles, das katho— zu schaffen, und dazu muß er erst eine Partei schaffan che Hauptblatt, anerkennt, der gemäßigteren, liberalen Meinung ge⸗

. Pähl blieben, und die radikale Partei hat sich mit einer unbedeutenden

Es fehlt nicht an Stimmen, welche die Bildung einer solchen Patz für möglich halten, und zwar durch eine Verschmelzung der Wyhiß mit den Radikalen, wozu Lord John Russell im Dezember v. J. du das Herrn Cobden gemachte Anerbieten des Portefeuilles des Hal. dels-Ministeriums den Weg bereits angebahnt zu haben scheint; a⸗ es ist die Frage, ob eine solche Partei⸗-Combination wirklich die öffen 1 liche Meinung in England für sich hat.“ * Lord Aberdeen hat in diesen Tagen die Abschrift einer m

onzession hinsichtlich des Wahlgesetzes begnügen müssen. Allein essenungeachtet steht zu befürchten, daß, wenn nicht eine kräftige and (und wir sehen bis jetzt dieselbe nirgende) diese neue Conföde⸗ ation in den vorgesteckten Gränzen hält, die Früchte am Ende von er radikalen Partei geärndtet werden. Sehr bedenklich ist es schon, baß eine solche Association in der Central-Leitung permanent bleibt und bei jedem Vorfalle die Deputationen zusammenberufen kann. Die

t Constitution hat freilich das Recht der freien Association garantirt;

reußen abgeschlossenen Verlagsrecht⸗Convention niedergelegt, welt . —ͤ ö lssocie garantirt; ö. eren; , . und deren Ratificationen den lh der, für die liberale Meinung hätte eine umsichtigere olitik die Juni zu Berlin ausgewechselt worden sind. Der Art. 1 derselb̃ , dieses Rechtes in solchem Umfange verhüten sollen., Es ssichert den Verfassern von Büchern, dramatischen Werken od . . ö. , , . . . . . i ,, e . s biesen Hebel, dessen sie sich jetzt bedient, gern, wieder zerbrechen musskalischen Composit igen, wie den Erfindern, Zeichnern, Kun öchte oder ihn in den Händen einer mehr radikalen Partei lassen

stechern u. s. w., dasselbe Verlagsrecht-Privilegium zu, 33. uu

solchen Verfassern und Künstlern in den eigenen aa N ) ; ; . ö ; . d Nur Eines kann im Allgemeinen bei diesen Kämpfen Bexuhi⸗

zusteht, sammt den gesctlichen, Schußmittein Legen Dachn hMng gewähren, daß im Lande, trotz einer äußeren dem französischen

und unbefugte Wiederveröffentlichung. Um dieses Rechts ald theilhaftig zu werden, muß jedes dazu berechtigte, in Pre ßen erschienene Buch in dem Register der Buchhändler- Cor ration zu London verzeichnet und jedes in England erscheinende Bi im preußischen Ministerium der Unterrichts⸗Angelegenheiten eingezei net werden. Artikel 8 besagt, . die Staaten des , ö. . Recht haben, dieser Convention beizutreten, welche den 14. Septemb; . ö n n, , n d fünf Jahre vorläufig mit einjähriger VAM iel in ,, e n ü, n nr und der -. J auskündigung dauern soll. Liberalismus ist? sehnen Prinzipien nach zu abstrakt, zu nüch— ern, um seinen Anhängern nachhaltigen Enthusiasmus oder ar Fanatismus einzuflöüßen. Nur wenn der Radikalismus, der unter em Bürger hier keinen Eingang findet, sich der Massen durch Vor— biegelung materieller, alle Noth aufhebender Reformen bemächtigte, würde die Ruhe des Landes ernstlich bedroht werden. Um dieser Hefahr zu entgehen, verlangt es eine umsichtige Politik, die liberale einung in die Regierung zu versetzen, um dieselbe von den radikalen lementen zu trennen, die, wenn sie unter eigener Fahne zu kämpfen ezwungen sind, in ihrer isolirten Unbedeutendheit erscheinen werden. Eine auffallende Bewegung ist jetzt in den Flandern hervorge⸗ ufen worden, welche die Kammer mit Petitionkn um eine Zoll— erbindung mit Frankreich bestürmt haben. Als Veranlassung hat an einige Worte Guizoöt's genommen, der in der Deputirten⸗ sammer bei der Diskusston der Handels-Convention erklärte, daß die Hindernisse, welche sich einem Zoll- Anschlusse entgegengesetzt,

Fort Kotekangra werde sich ohne Schwertstreich ergeben. Die Ran haf belgischer Seite zu suchen selen. Guizot weiß zu wohl,

; ] die Schwierigkeiten in einer Belgien weit überschrei d , sch äabäezdie ierigkeiten in einer Belgien weit überschreitenden welche an den Folgen einer gewaltsamen Abortion daniederlag l Bphärg liegen, als tbaßn man in der Crklkrung mehr alo eine parla—

in der Besserung sein. In der Präsidentschaft Bombay wüthw! ̃ die che in s Cen . . e nn, nu irrt un E rris the. nur die halbe Wahrheit enthaltende Alusflucht sehen verlassen waren. Das 22ste Regiment eingeborner Infanterie hat ben Ei um dem gewöhnlichen, von einer Seite gemachten Vorwurfe, in wenigen Wochen den vierten Theil seiner Mannschaft verloren, aufzud susen der europäischen Diplomatie das Interesse Frankreichs Gegen dit Chugds, eine halbwilde Menschenrace jm Bezirk von Gun pfern, zu entgehen. Vie jetzige Bewegung, der man jedoch

Iharakter ähnlichen Beweglichkeit, im Grunde ein verständiger prak⸗ sscher Sinn herrscht, der, vor Allem auf die Bewahrung der mate—

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post gebracht hat, die aus Bombay den 29. Mai abgegangen fügen den Nachrichten der letzten Post nichts Bedeutendes hinzu. Pendschab herrschte nach wie vor Ruhe, und man glaubte, de

787 einen der höchsten wegen seiner Ansicht über die Räthlichkeit und Aus führbarkeit eines Zoll⸗Anschlusses an Frankreich wohlbekannten Staatsmänner der Provinz nicht fremd glaubt, wird keinen weiteren Erfolg haben; es ist möglich, daß auch die flandrischen Provinzial⸗ Stände, denen sich vielleicht die vom Hennegau anschließen, bei ihrer Zusammenkunft im Juli eine Petition abfassen werden; allein die Angelegenheit wird dadurch um keinen Schritt weiter gebracht wer⸗ den. Der nächste Zweck ist zudem blos, den Abschluß oder die Ra⸗ tification der Zoll-Convention mit Holland zu vereiteln, da die flan⸗ drische Viehzucht durch die Einführung des holländischen Schlachtviehs beeinträchtigt werden würde. Allein den arbeitenden Klassen, die sich jetzt bei der Theuerung des Fleisches sast gänzlich dieser Nahrung enthalten müssen, würde dieser Vertrag wohlthätig sein, so wie der⸗ selbe doch ohne allen Zweifel, sobald er zu dem, wie man glaubt, nahe bevorstehenden Abschlusse gebracht ist, von den Kammern ange nommen werden wird.

Einen Kontrast mit dieser das materielle Interesse versolgenden französischen Bewegung in den Flandern bilden die 300 flandrischen Sänger und Liberalen, welche sich zu dem germanischen Sängerfest in Köln eingefunden und ihre Sympathie für Deutschland lebhaft ausgesprochen haben.

Die Central-Kommission der Kammer hat mit 5 gegen 2 Stim— men die Annahme des Handels⸗Vertrages mit Frankreich beantragt.

Italien.

Nom, 20. Juni. (N. K.) Der neu erwählte Papst hat seinen Regierungs- Antritt bereits durch eine Reihe wichtiger und segens-= reicher Verfügungen bezeichnet. Statt der bisherigen Einrichtung, zufolge welcher ein Staats -Secretair au der Spitze der öffentlichen Angelegenheiten stand, sollen dieselben künftig nach der Verordnung Pins' 1X. durch eine Congregation verwaltet werden.

Ueber die Ausführung der Eisenbahnen, welche Rom mit dem Norden und Süden in Verbindung bringen sollen, ist, wie man aus siche⸗ rer Hand vernimmt, bereits der Beschluß vom Papste gefaßt, und man sieht der baldigen Bekanntmachung desselben entgegen.

Die sämmtlichen wegen politischer Vergehungen Verhafteten er— warten ihre bereits verfügte Entlassung aus der Haft in diesen Ta— gen. Zugleich werden die näheren Schritte zur Ausgleichung der J . Romagna herrschenden Unzufriedenheit in nächster Zeit ge—

ehen.

Morgen früh um 8 Uhr beginnt die Krönung des Papstes.

Durch einen öffentlichen Anschlag sind alle Armen hiesiger Stadt eingeladen, sich diesen Morgen um 11 Uhr auf dem Cortile del Bel— vedere im Vatikan zu einer allgemeinen Almosen⸗ Vertheilung einzu— finden, wobei Jeder 1 Paolo (4 Sgr. 6 Pf.) empfängt.

Portugal.

Lissabon, 20. Juni. (Engl. Bl.) Der Zustand des Lan— des, welcher sich nach den letzten Nachrichten etwas gebessert zu ha— ben schien, ist jetzt drohender als jemals. In Folge fortwährender Aufreizung hat sich eine überaus große Eibitterung zwischen dem Volk und den Truppen erzeugt, welche am 11ten in Porto zu ernst— lichen Reibungen führte, die zwei Tage lang dauerten. Endlich sah sich der Gouverneur der Stadt genöthigt, das 16te Regiment, das sich besonders verhaßt gemacht hatte, nach Lissabon einschiffen zu lassen. Dort kam das Regiment am 16ten an und zog klingenden Spieles in die Hauptstadt ein. Das Volk, sich dadurch verhöhnt wähnend, empfing die Soldaten mit Verwünschungen und Steinwürfen; der Graf das Antas, Gouverneur der Stadt, suchte das Volk zu beruhi— gen, aber vergebens, jedoch zerstreute sich die Masse, als die Truppen Befehl zum Laden erhielten.

Ven Nachrichten aus den südlichen Provinzen und Algarbien zufolge, ist das Militair überall zur Contre-Revolution bereit, und in Braganza (Tras os Montes) hat das Zte Infanterie⸗Regiment be⸗ reits den Versuch gemacht, die Königin als absolute Monarchin zu proklamiren, ein Versuch, der an der Festigkeit der Einwohner scheiterte.

Am 19ten begab sich das Volk in Lissabon in großen Massen zum Herzoge von Palmella, um die endliche Erfüllung des Ver— sprechens der Wiedereinführung der National-Garde zu verlangen; die Haufen zerstreuten sich jedoch bald, als Graf das Antas ver— sicherte, das betreffende Dekret solle in zwei Tagen erscheinen.

Serbien

Belgrad, 15. Juni. (A. 3.) Der Fürst Alexander ist von seiner zur Begrüßung des Großherrn unternommenen Reise gestern hierher zurückg kommen und hat unter dem Jubel einer unermeß⸗ lichen Volksmenge, unter Glockengeläute und Geschützdonner seinen Einzug durch eine Triumphpforte gehalten. Nachdem er in der Kirche ein kurzes Dankgebet für die glückliche Zurücklegung seiner Reise verrichtet hatte, empfing er im Palast die ihm dargebrachten zahlreichen Glückwünsche. Es dürfte nicht ohne Interesse sein, die furzen Anreden zu vernehmen, womit der Großherr die Verleihun— gen seines edelsteingeschmückten, nach Art eines Ordenssterns getra⸗ genen Bildnisses und eines Ehrensäbels begleitete. Als Reschid Pascha das Bildniß im Beisein des Großherrn an die like Brust des Fürsten heftete, sprach der Sultan: „Dieses Bild gebe Ich dem Fürsten Alexander zum Andenken an Unsere Zusammenkunft, und Ich wünsche, daß er sich derselben immer erinnern möge, wie sie auch Mir unvergeßlich bleiben wird.“ Die ebenfalls von Reschid Pascha vor⸗ genommene Umgürtung mit dem Ehrensäbel begleitete der Sultan mit den Worten: „Ich umgürte den Fürsten Alexander mit diesem Säbel als Sinnbild der Befestigung seiner fürstlichen Stärke und Macht.“

Tür kei.

Konstantinopel, 17. Juni. Der Sultan, welcher die Rück

reise von Barna zur See auf der Dampf-Fregatte „Eßeri Dschedid“

angetreten hatte, ist am 14ten d. M. Morgens im Bosporus ange-

langt. Er stieg bei dem großherrlichen Köschk von Kalender, in der Nähe von Therapia, ans Land und wurde daselbst von der Sultanin Walide und von seinen Schwestern, der Sultanin Atie, Gemahlin Ahmed Fethi Pascha's, und der Sultanin Adile, Gemahlin Mehmed Ali Pascha's, fo wie von den Großwürdenträgern des Reichs, bewill— kommnet, worauf er unter dem Kanonendonner sämmtlicher Batterieen der Meerenge sich nach dem Palaste von Tschiragan begab und im Vorüberfahren der Sultanin Esma, einer Schwester Sultan Mah⸗ muds, in Kurutschesme einen Besuch abstattete. Wegen der Rückkehr des Sultans wurde die Hauptstadt und der Bosporus drei Nächte hindurch beleuchtet. Die Batterieen und die mit allen ihren Flaggen und Wimpeln geschmückten Kriegsschiffe gaben fünfmal des Tages die üblichen Kanonensalven.

Der zum ottomanischen Geschäftsträger in Wien ernannte Sami Efendi ist am 15ten d. M. über Gallatz nach seiner Bestimmung ab⸗ gegangen.

Der bekannte vormalige Statthalter von Trapezunt, Abdullah Pascha, ist am 12ten d. M. hier gestorben.

Vom Schwarzen Meere, 2. Juni. (A. 3.) Einem Schreiben aus Erzerum zufolge, herrscht in Kurdistan noch immer

der gleiche Zustand, die gleiche Verwirrung, wie im vergangenen

Jahre. Mahmud Chan hält den Pascha von Wan eingeschlossen, und dieser getraut sich, troß seiner Feld⸗Kanonen, die er von Erzerum erhalten, aus seinem Felsschloß nicht heraus. Der mächtige Kurden⸗ Häuptling zieht jetzt von all den armenischen und türkischen Ortschaf⸗ ten am Wansee denselben Tribut, der vormals in die Kasse des Pascha geflossen ist. Von einer neuen Aushebung für den Nisam ist in jenen Gegenden keine Rede mehr. In ähnlicher Lage befindet sich der Pascha von Mossul, welcher von Beder-Chan in Schach gehalten wird. Es ist noch ein Glück für die Pforte, daß Beder⸗Chan alt und nicht mehr von Ehrgeiz gestachelt ist. Als der mäch⸗ tigste Häuptling von ganz Rurdistan wäre es ihm bei der ge⸗ genwärtigen Stimmung jener Bergvölker nicht schwer, die Herr⸗ schaft über einen sehr großen Theil des tärkischen Asiens an sich zu reißen. An Aufmunterung hierzu von Seiten anderer mindermächti—- ger Stammhäupter, wie Mahmud Chan, Zaiual-Beg, Nurullah⸗Beg, fehlt es ihm nicht. Aber Beder⸗-Chan hat sich nun einmal gewöhnt, der Pforte noch einige äußerliche Zeichen seiner Unterwürfigkeit zu gönnen, und vermeidet einen offenbaren Bruch. Auch thut der Pa⸗ scha von Mossul, dessen Autorität nicht über die Mauern seiner Stadt hinausreicht, sein Möglichstes, den alten Kurdenfürsten bei friedlicher Laune zu erhalten, indem er ihm häufig Geschenke schickt. Vor kur— zem ließ er ihm auf seinem festen Schloß in Buchdan einen pracht⸗ vollen Nischan mit Diamanten zustellen, ein Ehrenzeichen, welches Beder⸗ Chan nicht verschmähte, obwohl er als fanatischer Muselmann ein Todfeind aller Neuerungen ist, die Rekrutirung für den Nisam auf seinem Ge⸗ biet niemals duldete, auch vielen geflüchteten Janitscharen in seinen Bergen eine Zufluchistätte gewährte. In Erzerum, wo man von dem Zustande Kurdistans genaue Kunde hat, steht selbst unter den europäischen Konsuln die Ansicht fest, daß nach Beder Chan's Tod eine gewaltige Bewegung im türkischen Asien losbrechen wird. Die kriegerischen Buhdan- Stämme werden dann wahrscheinlich den wil⸗ den und unternehmenden Zaiual-Beg zu ihrem Oberhaupt wählen und allenthalben Einfälle in Mesopotamien machen. Längst warten die Hakkary-Kurden, welche sich allein nicht stark genug fühlen, dem Pascha von Mossul die Spitze zu bieten, auf ein solches Ereigniß. Ihr Häuptling, Nurullah⸗Beg, derselbe wilde Räuber, welcher vor einigen Jahren das gräuliche Blutbad unter den christlichen Nestoria⸗ nern im Dschulamerk-⸗Gebirge anrichtete, wird sich dann gern an den Chef der Buhdan-Kurden anschließen, der jetzt sein Rival ist. S rasiilien.

London, 26. Juni. Berichten aus Rio Janeiro bis zum 11. Mai zufolge, welche mit dem Packetboot „Crane“ in Falmouth angekommen sind, hat der Kaiser die sechste Session der legislativen Kammer am 3. Mai mit einer Thron⸗Rede eröffnet, in deren Ein⸗ gange er sagt, daß er die Provinzen S. Catharina, S. Pedro, Rio Grande und S. Paulo besucht und überall die kräftigsten Beweise von Unterthanentreue empfangen habe, auch bürge ihr Fortschreiten in Civilisation und Gewerbefleiß für die rasche Entwickelung ihrer Wohlfahrt. Friede herrsche jetzt in allen Provinzen, und dies werde die Ausführung der Maßregeln erleichtern, welche die Kammer etwa zum Besten des Landes für nöthig oder angemessen erachte. In den nörd— lichen Provinzen, besonders in Ceara, habe die Dürre viel Unheil ange⸗ richtet, und die Regierung sei bemüht gewesen, der dortigen Noth nach Kräften abzuhelfen; obgleich nun jüngst dort ein reicher Regen gefallen sei, so werde doch der Schaden, den die Trockenheit verursacht habe, nicht sofort ersetzt werden können und daher die Hülfe der Re— gierung jenen Provinzen auch noch ferner nothwendig sein. In Be— zug auf die auswärtige Politik sagt sodann die Thronrede: „Ich war bemüht, mit allen Regierungen Europa's und Amerika's freundschaft— liche Beziehungen zu pflegen. Der Ablauf der Uebereinkunft zwi⸗— schen Brasilien und Großbritanien zur Unterdrückung des Sklaven⸗ handels wurde durch Meine Regierung der britischen Regierung ge— bührend kundgemacht. Nachdem diese Kundmachung ergangen war, genehmigte das biitische Parlament eine Akte, welche brasilianische Schiffe, die man der Betheiligung am Sklavenhandel für verdächtig hält, der Gerichtsbarkeit britischer Tribunale unterwirft. Meine Re⸗ gierung protestirte gegen diese Akte und machte alle fremden Mächte mit dieser Protestation bekannt. Treu den eingegangenen Verpflich⸗ tungen, dem Handel mit Afrikanern ein Ende zu machen, wird Meine Regierung dessenungeachtet nicht aufhören, die Vorrechte Meiner Krone und unsere Nationalrechte zu vertheidigen. Zur Erreichung so ge— rechter Endzwecke vertraue Ich auf Ihre ergebene und patriotische Mitwirkung.“ Zum Schlusse spricht die Thron-Rede noch die Hoff- nung aus, daß in den Nachbarrepubliken am Platastrome der Friede bald hergestellt werden möge, und verspricht die Vorlegung des Bud— gets für das nächste Finanzjahr, aus welchem hervorgehe, wie sehr das Einkommen gestiegen und wie angestrengt die Regierung durch umsichtige Verkürzung der Ausgaben bemüht gewesen sei, ohne die Last neuer Auflagen das unerläßliche Gleichgewicht zwischen den Ein⸗— nahmen und Ausgaben des Staates zu Stande zu bringen.

Dasselbe Paketboot hat die Nachricht mitgebracht, daß das bra— silianische Kabinet, an dessen Spitze Torres stand, abgetreten und ein neues Ministerium am 8. Mai gebildet worden war, welches aus sol— genden Mitgliedern bestand: Finanzen und Marine: Hollanda Caval— canti; auswärtige Angelegenheiten: Baron de Cayra (früher Bento de Silva Lisboa); Inneres: Marcelino de Brito; Justiz: Moura Magalhaens; Krieg: Santos Barrete. Ob dieser Ministerwechsel eine Veränderung der auswärtigen Politik zur Folge haben wird, läßt sich noch nicht angeben.

Eisenbahnen. Berlin-Potsdamer Eisenbahn. In der Woche vom 23. bis incl. den 29. Juni c. sind auf der Ber- lin- Potsdamer Eisenbahn 11,770 Personen gefahren. Nic derschlesisch- Märkische Eisenbahn. Auf der Niederschlesisch- Märkischen Eisenbahn sind vom 14. bis 20. Juni 1846 befördert worden: a) zwischen Berlin und Frankfurt ..... ...... 5596 Personen b) zwischen Breslau ung BRünlnnan 5707 . Summa. . . .. 11,303 Personen.

gandels- und Börsen - nachrichten.

2. Anisterdam, 27. Juni. Die Course mehrerer holländischen Staatspapiere haben sich dieser Tage merklich fester gezeigt, wie zu Anfang der Woche zu eiwarten war; allem Anschein nach gab der Wechsel in den Preisen von Actien der Handels -Maatschappy und die sich nähernde Ent- scheidung, ob die Zoll-Veränderungen in England durchgebracht werden oder nicht, hierzu die Veranlassung. Die genannten Actien blieben ver- wichenen Sonnabend auf 1703 4 stehen, hielten sich diese Woche einige Tage auf 1713 Y0, doch stiegen sie bei anhaltender Frage zuletzt bis 1723 3; Integrale wurden ebenfalls häufig umgesetzt und erreichten von C04 sh gestein 60* 6; 3proz. wirkliche Schuld blieb 3 7b; proz. dits 94 6. JP. und 3 proz. Syndikat - Obligationen S0 . Alte russische Obligationen bei Hope sind nach der diessährigen Ausloosung von 1054 auf 1063 gesticgen; mit proz. Certifikaten bei demselben ging es etwas flauer, da

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