1846 / 182 p. 1 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

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3 6.

. * . . 3 * ö.

ansangs gof, später nur 90 angelegt wurden. Spanische Fonds waren die ganze Woche uber weichend; Ardoin-⸗Obligationen sielen dabei allmãlig von 20 auf 19. P. Coupons standen eist 18 2 195 und zuletzes 7 *. 2 185 36. Dagegen zeigte sich fortwährend Frage nach portugiesischen Obli- ganionen, die bis 5 e hinaufgingen; nur gestern erschien einige Reaction

Brasilianische Obliga⸗ In Utrecht⸗Arnheimer Eisenbahn ⸗Actien sind diese Woche einige Geschaste gemacht, wobei deren Preise sich von 111 bis 1114 9 gebessert haben. Das Geld blieb zu 442 41 * zu haben und

und konnten zuletzt nur 503 R bedungen werden. tionen standen fest auf 86 a . Y.

zu lassen.

Die günstigen Berichte über die herannahende Aerndte : Stillstand im Getraidehandel und erhebliches Weichen, vornehmlich der Roggenpreise, veranlaßt. Montag zahlte man für kleine Quantitäten 12718. schönen bunten polnischen Weizen 32. 335 Fl.; für 121psd. alten stettiner Roggen 268 Fl.; 120. 21pfd. alten preußischen dito 260 206 Flu 1189f2. St. Petersburger dito 248 Fl.; 1215s8. alten pommerschen dio 252 Fl, und Mittwoch ging blos 129pfd. bunter polnischer Weizen varticenweise zu 334 Fl. ab; 121958. alter preußischer Roggen zu 255 Fl. gar leine Geschäfte zu Stande, wegen zu nächstem Montag angekündigter öffentlicher Auction von mehreren Partieen Weizen und Roggen.

Auswärtige Börsen.

Amsterdam, 27. Juni. Niederl. wirkl. Seb. 60** . 5 V Span. 1915. Preuss. Pr. Seb. —.

39h do. Fass. —. Ausg. . Zinsl. . 96 Russ. Hope 90. Antwerpen, 26. Juni. Tinsl. Neue Aul. 194.

Frankfurt a. M., 28. Juni. 5X. Met. III Mr. 1892. 189. Bayr. Bank-Aetien Hope —.

Polu. 200 FI. 96. J5z. do. S800 FI. So .

Hamburg, 29. Juni. Nauk-Acten 1590 hr. Rukl. Russ. 107 Hr.

Bank- Actien p. ult. Stiegl. —.

Passive 52. 5. Ausg. Sch. 154. *. Mex. 271. 27. PFeru 373. 363. Neapl. 6X Span. Rente —.

Actien 1580. Anl. de 1834 164.

788

London 5 26. Juni. Cous. 3965 95. 947. kelg. 97. 963. Neue Anl. 243. 233. 21 * Il0ll. 663. . Neue Fori. 485. 473. Bngl. Rass. 1103. 1093. ras. 845. 827 chu 97. 95.

Haris. 26. Juni. 576 Rente 6e eour. 120 25. 3 do. Sa eour. 82. 80. Paas. .

Wien, 27. Juni. 576 Met. 1114. 40. 1839 1223. Nordb. 1843. GloSun. 1353

Mail. 117 35. Livorn. 1075. Pest. 955. Nad. —.

40. 925.5. Gastrollen.)

von Göthe.

495 do. 100. 390 743. Rank-

haben hier einen

Meteorologische Geobachtungen.

18165. Morgens Nachmittazs Abends Nach einmaliger 30. Juni. 6 Ur. 2 Upr. 10 Ubr. geobaehtung. Luftdli uek. .... 335,86“ Par. 336, 09“ mar. X36, 9 1“ Par. Quellwärme 7,7“ R. Luft v äurime.... 14,99 R. 22, 37) R. 4 16,07 R. HFlusswürme 16,19 R. egen Gestein lamen ůThaupunkt... . 4 9,9 n. 4 I2,60 R. 12,3) n. Uodensarme 7,2” n. geg

Duustsattigung. 68 pet. 50 pCt. 78 pCt. Ansdüunstung 0, oo7“ Rb. la ssen Wetter...... halbbeiter. heiter. berogen. Niedersehlag 6 Rb. en. H s0. W. w. Wͤrme wechsel 23 0 W olkeuzu . W. ö 4 13,55.

Foln. .

ut. 59. F.

Gekanntmachungen.

469 Oeffentliche Vorladung.

Auf den Antrag des Staats-Anwalts, Stadtgerichts= Raths Lompius, wird der aus Lucca, im Herzogthum Altenburg, gebürtige Schneider Friedrich Wilhelm Knorr, welcher, nachdem derselbe am 20. September 1825 mit Henriette Friederife Kaiser in Marienfelde sich verhei⸗ rathet, ohne daß diese Ehe getrennt worden ist, am 9. Januar 1828 sich auch mit der Friedertke Caroline Hoffmann in Striegau ehelich veibunden hat, da sich derselbe seit dem Jahre 1830 von Jauer entfernt, sein gegenwärtiger Aufenthalt aber unbekannt ist; ferner wird auf den Antrag der Marie Hedwig Grundmann, gebornen Kleinert, deren Ehemann, der vormalige hiesige Stadtgerichts-Salarien-Kassen-Assistent Johann Gott⸗ lieb Grundmann, welcher am 14. November 1837 aus der Militair⸗Straf⸗Abtheilung zu Schweidnitz entwichen und dessen jetziger Aufenthalt unbekannt ist, hierdurch, und zwar:

1) der Schneider Friedrich Wilhelm Knorr zur Be- antwortung der von dem Staats ⸗Anwalt ange⸗ ö Klage wegen Nichtigkeits - Erklärung der

e, =

2 der vormalige hiesige Stadtgerichts Salarien ⸗Kas⸗= sen-Assisten Johann Gottlieb Grundmann zur. Beantwortung der von seiner Ehefrau Marie Hed⸗ wig, gebornen Kleinert, hierselbst angestellten Schei- dungstlage vor dem Deputirten, Referendarius Niedertetter, auf den 24. September d. J., Vormittags

um 11 Uhr,

im Parteienzimmer Nr. II. des hiesigen Königlichen

Ober⸗Landesgerichts öffentlch und unter der Warnung

vorgeladen, daß gegen den Ausbleibenden angenommen

werden wird, daß er diejenigen Thatsachen bestreite und diejenigen Urkunden nicht anerkenne, welche zum Be— weise des Klagegrundes dienen sollen, und daß demge⸗ mäß, was Rechtens ist, gegen ihn erkannt werden wird.

Breslau, den 13. Mai 1846.

Königliches Ober⸗Landesgericht. Erster Senat.

14741 Oeffentliche Vorladung.

Von nachbenannten Personen, als:

1) der verehelichten Fleischer Thorke Rosine Juliane gebornen Pfeiffer zu Leubel bei Winzig,

Y der Ehefrau des Mühlengehülfen und Korbmachers Ritschewald, Johanne Eleonore gebornen Krügel zu Langenbielau,

3) der verehelichten Commissionair Kretschmer, Josephine gebornen Hennig hierselbst, ‚.

ist wegen böslicher Verlassung, gegen ihre Ehemänner auf Trennung der Ehe bei dem hiesigen Königl. Ober = Landesgerichte angetragen worden. Da

4) der Fleischer Robert Thorke in dem Jahre 18410 seinen bisherigen Wohnort Groß-Bargen verlassen, im Jahre 1842 aber sich zuletzt in Leubel bei Win⸗ zig hat sehen lassen,

) der Mühlengehülfe und Korbmacher Johann Frie— drich Ritschewald, welcher im Jahre 1827 Weiß— stein bei Waldenburg verlassen, später in Char— lottenbrunn sich aufgehalten, im Jahre 1835 aber von diesem Orte sich entfernt hat;

3) der Commissionair Carl Kretschmer aus Breslau, welcher im Jahre 1843 diesen Ort verlassen und sich nach Oels begeben, aber schon im Monat April oder Mai desselben Jahres sich wieder von dort entfernt hat;

diese genannten Personen auch bis jetzt ihren Ehefrauen

von ihrem dermaligen Aufenthalte keine Nachricht ge—=

geben haben und derselbe aller angewendeten Bemühun⸗ gen ungeachtet nicht hat ermittelt werden können, so werden die Zub 1 bis 3 benannten Ehemänner zu dem,

Behufs Beantwortung der Ehescheidungs Klage vor dem

Referendarius von Siegroth auf den

28. September d. J., Vormittags 11 Uhr,

im Parteienzimmer Nr. IJ. des hiesigen Königl. Ober-

Landesgerichts anberaumten Termin offentlich unter der

Warnung vorgeladen, daß der Ausbleibende aller der

von seiner klagenden Ehefrau angeführten Thatsachen,

worauf die Klage wegen böslicher Verlassung gestützt ist, in contumariam für geständig erachtet und dem- gemäß was Nechtens ist, gegen ihn erlannt werden wird. Breslau, den 13. Mai 1846. Königliches Ober- Landesgericht. Erster Senat.

13831 Nothwendiger Verkauf. Ober-Landesgericht zu Coeslin, den 21. April 1816.

Das im Füͤrstenthumschen Kreise belegene, ehemals zum Domainengute Bublitz gehörige Vorwerk Ober⸗ schaeferei, gerichtlich abgeschätzt auf 16,454 Thlr. 10 Sgr. 10 Pf., soll zufolge der nebst Hopothekenschein und Bedingungen in unserem dritten Büreau einzuse⸗ henden Tare in dem Licitations-Termine

Al

am 18. No vember d. J., Vorm. 11 Uhr, an ordentlichet Gerichtsstelle im Wege der nothwendi— gen Subhastation verkauft werden.

Nothwendiger Verkauf. Land und Stadtgericht zu Wittenberg.

Das zu Pratau unweit Wittenberg belegene, sub No. 50. vol. II. des Hypothekenbuchs von Pratau ein— getragene, dem Gustav Adam Ernst Fischer zu Pratau zugehörige Wohnhaus nebst Ziegelei Gebäuden und zwei Ackerplänen und ein Wiesenplan, wovon die Ge— bäude auf 5523 Thlr., die Länderei auf 2628 Thlr. 13 Sgr. 4 Pf., der Nutzwerth der Ziegelei auf 5578 Thlr. 3 Sgr. 4 Pf. abgeschäßt worden sind, soll

am 18. November 1846, von Vormitiag 10 Uhr ab, an Gerichtsstelle subhastirt werden.

Die Taxe nebst Hypothekenschein lönnen in unserem III. Büreau eingesehen werden.

384

578 Nothwendiger Verkauf. Stadtgericht zu Berlin, den 15. Juni 1846. Das der Witiwe Schumacher und den Geschwistern Müller zugehörige, hierselbst am Neuen Markt Nr. 16 belegene und im stadtgerichtlichen Hypothekenbuche von Berlin Vol. 13. No. Sb4 verzeichnete Grundstück, ge- richtlich abgeschätzt zu 16829 Thlr. 16 Sgr. 95 Pf, soll am 27. Januar 1847, Vormittags 11 Uhr, an der Gerichtsstelle subhastirt werden. Taxe und Hy⸗ pothekenschein sind in der Registratur einzusehen. a —Qu—i—iiiQKiNics—rürrr=r''''rr e r 2 2 2 , l547 b] Zur Bekleidung der Betriebs⸗Beamten unserer Eisenbahn bedürfen wir circa 4 3 5060 Ellen dunkelgraues Tuch (zu Män- teln) à2 1 Thlr., „2500 a 3000 Ellen dunkelblaues Tuch à 15 Thlr., „600 Ellen dunkelblaues Tuch à 2 Thlr. pr. Elle. Wir fordern Unternehmungslustige auf, uns Proben von mindestens einer Elle Größe von den angegebenen Tuchgattungen bis zum 15. Juli c. einzusenden und dabei zugleich zu bemerken, binnen welcher Zeit sie die von ihnen zu übernehmende Quantität zu liefern be—= reit sind. Verlin und Hamburg, den 26. Juni 1846. Die Direction der Berlin Hamburger Eisenbahn ˖Gesellschast.

—— 52 8 * * Thüringische Eisenbahn. 52261 Bekanntmachung.

Mit Hinweisung auf §. 14. des Statuts sor⸗ dern wir die Herren Inha⸗ ber von Quittungsbogen zur Thüringischen Eisen

bahn hiermit auf, die Ste Einzah—

lung auf dieselben mit 10 Thlr. pro Actie bis zum l. August d. n. zu leisten.

Die Einzahlungen werden vom 15. Juli bis ein⸗ schließlich den 1. August d. J. augenommen:

in Berlin bei Herrn F. Mart.

666 ö. Magnus,

2) in Leipzig bei der doitigen Bank,

3) in Franlsurt a. M. bei Herten B. Meßler sel. Sohn C Consorten und

A) hier bei unserer Hauptkasse.

Die bis 1. August fälligen Zinsen auf die eingezahl⸗ ten 70 Thlr. beiragen 19 Sgr. 6 Pf. p. Actie, welche die Herten Inhaber bei der Einzahlung in Abzug zu bringen und demnach 9 Thlr. 19 Sgr. 6 Pf. zu zah⸗— len haben.

Die einzureichenden Quittungsbogen sind auf einer Designation zu verzeichnen, zu denen Formulare an den unter 1 bis 4 verzeichneten Orten zu haben sind.

Die Quittungen werden entweder von dem Haupt— Kassen⸗Rendanien Herrn Saal oder von einem der dazu von uns ermächtigten beiden Kassen Beamten Friedrichs und Liebich unterzeichnet sein. In dem oben bezeichneten Termine werden zugleich Volleinzah⸗ lungen angenommen werden, wie wir dieses unterm 5. Januar er. bereits angezeigt haben. Diejenigen Herren Actionaire, welche die noch rückständigen 30 Thlr. auf einmal leisten wollen, haben 31 Thlr. 29 Sgr. 6 Pf. einzuzahlen und dagegen eine Interims ⸗Voll-Aetie

Tagesmittel: 336,23“ Par.. 4 17,77... 4 II, G n. ..

Königliche Schauspiele.

Donnerstag, 2. Juli. Im Schauspielhause. 11112 Abonnements⸗ Vorstellung: Ber Weiberfeind, Lustspiel in J Akt, von R. Benedix. Hierauf: Der verwunschene Prinz, Lustspiel in 3 Abth., von J. (Herr Meixner, vom Stadttheater

6 pi. 80.

Freitag, 3. Juli. und Schauspielhaus⸗Abeonuement: Egmont, Trauerspiel in 5 Abt (Herr Hendrichs: Egmont. Oranien.) Anfang 6 Uhr.

Zu dieser Vorstellung werden Billets zu den nachstehenden g wöhnlichen Opernbaus⸗Preisen verkauft: U

Ein Billet in den Logen des Prosceniums 1 Rthlr. 19 Sg ein Billet in den Logen des ersten Ranges, zum ersten Balkon in zur Tribüne 1 Rthlr.; ein Billet im Parquet und im zweiten Ran 20 Sgr.; ein Billet in den Logen und im Balkon des dritten Ru ges, so wie im Parterre, 15 Sgr.; ein Billet im Amphitheater Sgr.; ein Billet in der Fremdenloge 2 Rthlr.

Die resp. Abonnenten des sranzösischen Theaters werden ersich Rückgabe des 79sten Abonnements-Billets den dafür eing zahlten Betrag im Billet-Verkaufs-Büreau in Empfang nehmen

Donnerstag, 2. Juli.

* * *

Im Opernhause. Mit aufgehobenem Open

Käönigsstädtisches Theater. Drei Tage aus dem Leben eines Spielen Melodrama in' 3 Abtheilungen, nach dem Französischen des Vit von L. Angely. (Herr Seelig, vom Stadt- Theater zu Frankfurt 4. N Georges Germany, als letzte Gastrolle.)

Veraniwortlicher Redacteur Dr. J. W. Zinleisen.

von

Im Selbstverlage der Erpedition.

über 100 Thlr. mit Zinsengenuß à 4 366 vom 1. Ja⸗ nuar 1846 ab zu empfangen.

Schließlich führen wir noch an, daß nach §. 16 des Statuts derjenige Actionair eine Conventionalstrase von 2 Thlr. p. Actie zu zahlen hat, welcher den oben geforderten Einschuß von 16 Thlr. an dem bestimmten setzten Zahlungstage nicht eingezahlt haben sollte.

Erfurt, den 17. Juni 1816.

Die Direction der Thüringischen Eisenbahn - Gesellschast.

sõ37 9]

Dampsschifffahrt . zwischen Magdeburg

y und Hamburg.

2

Aofahrt

von Magdeburg täglich Nachmittags 3 Uhr, nach Ankunft des Eisenbahn⸗Zuges, von Hamburg täglich Abends 6 Uhr.

Billets ertheist zu ermäßigten Preisen die Passa— gier ⸗Expedition der Berlin ⸗Anhaltischen Eisenbahn-Ge⸗ sellschaft in Berlin.

Die Direction der vereinigten Hamburg Magdeburger Dampsschifffahrts · Compagnie. Holtz apfel.

9.

574

6n Bekanntmachung.

; 1) Die diesjährige Leipziger Michaelismesse t

. den 28. Septem ber

und endigt mit dem 17. Oktober. 2) Während dieser drei Wochen können alle in län— dische, so wie die den Zoll-Vereinsstaaten an—

gehörenden Fabrikanten und Handwerker, ohne einige

Beschränlung von Seiten der hiesigen Innungen, öf— fentlich hier feil halten und Firmen aushängen.

3) Gleiche Berechtigung haben alle andere aus- ländische Fabrikanten und Handelsleute.

4) Außer vorgedachter dreiwöchentlicher Frist bleibt der Handel, so wie das Aushängen von Han⸗— delsfirmen, auch aller und jeder sonstiger äußerer, die Stelle der Firmen vertretender Merkmale des Verlaufs, allen auswärtigen Verkäufern bei einer Geldstrafe bis zu 50 Thalern verboten.

5) Jedoch ist zur Auspackung und Einpackung der Waaren die Eröffnung der in den Häusein befind- lichen Meßlokalien in der Woche vor der Böttcherwoche und in der Woche nach der Zahlwoche gestattet.

6) Jede frühere Eröffnung, so wie spätere Schlie—⸗ ßung eines solchen Verkaufelofals wird, außer der so⸗ fortigen Schließung desselben, mit einer Geltstraft, nach Befinden bis zu 25 Thalern, belegt.

7) Allen ausländischen, den Zoll-⸗-Vereins⸗ staaten nicht angehörigen Professionisten und Handwerkern ist nur während der eigentlichen Meß woche, also vom Einlauten bis zum Auslauten der Messe, mit ihren Artikeln feil zu halten gestattet.

8) Eben so bleibt das Hausiren jeder Art und das Feilhalten der jüdischen Kleinhändler auf die Meßwoche beschränlt. Die jüdischen Feiertage, welche in die Meßwoche fallen, werden durch Verlän⸗ gerung der Verfaufszeit bis in die Zahlwoche erstzt.

9) Was endlich den, auch auswärtigen Spediteurs, unter gewissen Bedingungen allhier nachgelassenen Be—⸗ trieb von Meß-⸗Speditions Geschäften betrifft, so ver⸗ weisen wir deshalb auf das von uns unter dem 20. Ottober 1837 erlassene Regulativ, die Betreibung des Speditionshandels allhier betreffend.

Leipzig, den 26. Juni 1846.

Der Rath der Stadt Leipzig. Dr. Demuth.

Literarische Anzeigen.

Bei Alexander Duncker, Rönigl. Hofbuch—

händler in Berlin, iat su eben erschienen: su! M. H. Romberg, Lehrbuch der Nerven- Krankheiten

des Menschen. Ir Band. 3te (letzte) Abtheilung. 13 Ihlr.

Die 2te Auflage der ersten Abtheilung wird noch in diesem Jahre ausgegeben.

Gedruckt in der De cke r schen Geheimen Ober- Hofbuchdruckerei.

577

Buchhandlungen, Berlin auch bei Diimm

ler, Linden 19, zu haben: Dem Andenken Schleierm)

cher's! Eine Gabe der Erinnerung, ver anlaßt durch Herrn Professa

Hengstenberg's Entgegnun

gegen die Erklärung vom 15. August .

Magdeburg. Heinrichshofen

Geh. 10 Sgr. .

Folgende neue Tänze, komp. vom lun

RK. R. Oesterr. Kapellmeister

Joh. Gung!l

oh. Gung !,

haben in allen ölsentlichen Aussührungen un Piano den ent schiedensten Beifall er nämlich:

2 Walzer: Gruss an Petersburg u. Vi

la danse! f. Piano à 123 Sgr., zu 4 Hänqh 20 Sr., f. Orch. 13 Ihlr.

Freun dsehafts-QGuadrille s. Piano 12 Sy I. Orch. 1 Thlr. (

Garde- Husaren - Polka, Die Un w stehlich e- Polka, Garde ä el Polka und Bäbu- Polka, Polka- oOurka f. Piano. Nebst Figuren- Zeielim à 5 Stzr.

Faschingsstreieche-Galopp f. Piano 5 && Von den fräheren Tänzen von Joh. Gung'ler

pfehllen wir gan? besonders die 3 Walzer: Ei

Sträusschen, Mädchenträume, Heiter aud

in ernster Leit, Vorwärts- Mars ch, ( iharinen- u Proteus-Polka f. Piano à 51

125 Sgr., zu 4 Händen, dito f. Piand u. Viel 9 1 135 Ii

od. Flöte à 73 20 Sgr., s. Orch. Alle Musikalien mit üblich em Rabatt. Durch alle solid« Musik und Buchhandlunꝑ

zu haben.

8a Linden. Schlesingersne nac

Musikhandlung.

Herr Hoppe: Wil elm 2

Oesterreichische Monarchie.

Frankreich. Paris.

So eben ist erschienen und in * 6

zu Leipzig, im ersten Stück: Frevling, im zweiten: Wilhelm, als .

) vas Abonnement beträgt 2 Rthlr. für 4 Jahr.

1 Nihlr. - 3 Jahr

: 8 Rthlr. 1 Jahr.

in allen Theilen der Monarchie ; ohne Preiserhöhung. Insertions - Gebühr sür den Raum einer Zeile des Allg.

Anjeigers 2 Sgr.

1 182.

Z3nhalt.

Amtlicher Theil. Deutsche Bundesstaaten. Königreich Bavern. Königreich Hannover. Bekanntmachung. Großherzogthum Baden. Land- tags ⸗-Verhandlungen. Herzogthum Holstein. Der Prinz von Holstein⸗

Glücksburg. Wien. Der preußische Gesandte

Annahme des Ausgabe -Budgets in der Pairs— Kammer. Hof -⸗Nachrichten. Depeschen aus Algier. Ministe⸗ rielle Entscheidung in Betreff der Freihandels - Association. Adresse des Kolonial- Conseils von Martinique. Bemühungen um die Beförde— rung der indischen Post. Konfiszitung französischer Häringsschiffe. Misitairische Maßregeln. Die Unruhen zu Nancy. Wissenschastliche Fakultät zu Aix. Die Trauerfeier für den verstorbenen Papst. Englands Beziehungen zum Kirchenstaat. Ursachen des Krieges zwischen Mexiko und den Vereinigten Staaten. Vermischtes. Schreiben aus

paris. ( Debatte über Hafenbauten.)

roßbritanien und Irland. London. Parlaments-Verhandlun⸗

gen. Die ministerielle Krisis. —die Times über Lord John Russell's

Bestrebungen. Ernennungen. Nordbritische Eisen bahn. Jesui⸗

Graf von Arnim.

ten- Kollegium.

Belgien. Brüssel. Bevoistehende diplomatische Ernennungen. . Ordens Ueberreichung. Handels -Verkehr in Antwerpen. Vermischtes. Schweiz. Kanton Bern. Berathungen des Verfassungs⸗Nathes. Kanton Basel. Der Schußvertrag der latholischen Stände. Italien. Neapel. Zollermaäͤßigung auf Taback. Ersetzung alter Staatsmänner durch jüngere. Hohe Herrschaften. Rom. Erlaß wegen Ablasses. Tagesbefehl des Kriegs⸗-Ministeriums. Congrega— tion der Kardinäle. Empfang Dom Miguel's und der verschiedenen Behörden durch den Papst. Gerüchte.

panien. Schreiben aus Madrid. (Die Vermählungs-Frage und das ö Kabinet; die Gesandten der Nepubliken Venezuela und Mexiko; große Hiße.)

La Plata-Staaten. Schreiben aus Paris. (Friedlicher Verlauf der Umwälzung in Montevideo; Riveira sucht Verbindung mit der Armee in Corrientes.) ̃

25

2.

Handels- und Börsen⸗-Nachrichten. Berlin. Börse. . önigl. Opernhaus. („Die Vestalin“) Niedertheinische Gesellschast für

Natur- und Heilkunde.

——

; Amtlicher Theil.

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht:

Dem Geheimen Regierungs- und Landbau-Rathe Gantzer in Minden die Schleife zum Rothen Adler⸗Orden dritter Klasse, und hem General-Major außer Dienst, von Schuckmann, den Rothen ‚ädler-Orden dritter Klasse mit der Schleife zu verleihen; so wie

Den bisherigen Regierungs⸗Assessor von Bonin zu Stralsund m Regierungs-Rath bei der Regierung zu Köslin zu befördern.

Se. Königl. Hoheit der Prinz von Preußen ist nach St. Petersburg abgereist. Bekanntmachung. Post⸗-Dampfschifffahrt zwischen Stettin und St. Petersburg.

Die beiden Post-Dampfschiffe „Nicolai I.“ und „Wladimir“ un⸗— rhalten in diesem Jahre eine regelmäßige Verbindung zwischen Swinemünde und Kronstadt. Die Abfertigung in den Monaten Juli und Au gu st findet dergestalt statt, daß jeden Sonnabend Abend in Schiff aus Swinemünde und jeden Sonntag in aller rühe ein Schiff aus Kronstadt abgeht. Die Ordnung, in belcher die beiden Dampfböte die Fahrten verrichten, ist folgende: aus Swinemünde: der „Wladimir“ den 4. und 18. Juli, den . 1., 15. und 29. August,

635

Der Unterzeichnete ist beauftragt, die zum Nachl! des verstorbenen Apothekers Herrn Friedrich Mauch

hierselbst gehörige privilegirte Apotheke nebst den de gehörigen Waaren-Vorräthen und Utensilien, zusamm

mit den sub Nris. 69, 70 u. 71 in der Altstadt hit

selbst gelegenen, mit einem Wohnhause, Laboratpn Speicher und Stallungen bebauten Grundstücken n

den dazu gehörigen fünf Ackerstücken, aus freier

zu verkaufen.

Kauflustigen, welche sich persönlich oder in portosn

Briefen bis zum 1. August ée. melden, werden die heren Bedingungen des Verkaufs ungesäumt mitgeth⸗

Memel, den 10. Juni 1846. Wolffgram, Justizralh

1õ58 b] Anzeige für Landwirthe.

z ̃Künstlicher Guano. 3 . Nach mehreren Versuchen habe ich aus bisher in Landwirthschaft noch nicht benutzten Stoffen ein in nen Haupt-Bestandtheilen dem peruvianischen Gun gleichlrommendes Dün gungsmittel hergestellt, welt nach den damit gemachten Versuchen im Garten⸗ in Feldbau auf die Vegetation eine dem transatlantish— Guano nicht nachstehende Wirkung gezeigt hat. Dieses Düngungsmittel wird am zweckmäßigsten der Saat aufgestreut und eingeegget, der preuß Morgen bedarf nach Beschaffenheit des Bodens 4 . 25 Cir., den ich à 1 Thlr. 177 Sgr. liesere. Ind ich diese Anzeige den Herren Landwirthen zur Bene tung empfehle, bitte ich, um allen Anforderungen!

nügen zu können, mir die Bestellungen recht bald fran ff

zugehen zu lassen. Heydekrug in Ostpreußen, im Juni 1846. B. Settegast, Apothelel.

ichneten Mangels recht fühlbar heraus,

aus Swinemünde: der „Nicolai“ den 11. und 25. Juli, den 8. und 22. August neuen Styls;

aus Kronstadt: der „Wladimir“ den 12. 9. und 23. August,

aus Kronstadt: der „Nicolai“ den 19. Juli, den 2., 16. und

30. August neuen Styls.

Das Fluß-Dampfboot, welches die Reisenden von Stettin

ach Swinemünde führt, geht aus Stettin Sonnabend 1uhr

achmittags ab.

und 26. Juli, den

Allgemeine

Preußische Zeitung.

3 ten

Berlin, Freitag den

Das Passagegeld für die ganze Tour von Stettin oder Swine— münde bis St. Petersburg beträgt: für den 1sten Platz 62 Rthlr., sür den Aten Platz 40 Rthlr., für den Zten Platz 233 Rthlr. pr. C., in welchen Beträgen die Beköstigung enkl. Weins auf dem Dampf- schiffe zwischen Swinemünde und Kronstadt einbegriffen sind. Kinder unter 12 Jahren zahlen die Hälfte; Familienglieder genießen eine Moderation. ;

Ein Wagen mit 4 Rädern 59 Rthlr., mit 2 Rädern 25 Rthlr., ein Pferd 50 Rthlr., ein Hund 65 Rthlr. Gütir und Kontanten werden gegen billige Fracht befördert.

. Die Fahrten für den September, Oktober und November werden später bekannt gemacht.

Berlin, den 30. Juni 1846. General⸗Post-Amt.

Angekommen: Der Pair von Frankreich, Herzog Decazes, von Kopenhagen.

Abgereist: Se. Excellenz der Wirkliche Geheime Rath und Ober ⸗Präsident der Provinz Pommern, von Bonin, nach Stettin.

Der Ober-Präsident der Provinz Posen, von Beurmann, nach Posen.

Der Vice⸗Ober-Jägermeister, Graf von der Asseburg-Fal⸗ kenstein, nach Cqöthen.

Uichtamtlicher Theil. Dtutsche Bundesstaaten.

Königreich Bayern. Der Herzog und die Herzogin von Sachsen-Koburg⸗Gotha trafen am 28. Juni auf ihrer Rückreise von Lon don nach Koburg in Bamberg ein.

Königreich Hannover. Das Finanz⸗-Ministerium hat, mit Bezug auf die während der beiden Rechnungsjahre vom 1. Juli 1846 bis dahin 1848 zu erlegenden Steuern, folgende Bekannt⸗ machung erlassen: „Nachdem auf den deshalb ergangenen Antrag die Allgemeine Stände ⸗Bersammlung des Königreichs die Forterhe⸗ bung der jetzigen Steuern, als: der Grundsteuer, der Häusersteuer, der Personen⸗, Besoldungs⸗-, Gewerbe- und Einkommensteuer, der Salzsteuer, der Stempelsteuer, der Brennsteuer, der Biersteuer, der Eingangs-, Durchgangs- und Ausgangs-Abgaben, des Mahl- und Schlacht-Licents, so wie der Nebeneinnahmen von den Steuern, nach Maßgabe der bestehenden Gesetze, vorbehaltlich deren etwaniger Ab⸗ änderung auf verfassungsmäßigem Wege, für die beiden Jahre vom 1. Juli 1846 bis dahin 18418 bewilligt hat; so wird solches hiermit zur öffentlichen Kenntniß gebracht, und sind demnach diese Steuern bei den zu deren Erhebung angeordneten Rezepturen zeitig zu ent— richten. Hannover, den 30. Juni 1846. Königlich hannoversches Finanz⸗Ministerium. Schulte.“

Großherzogthum Baden. In der Sitzung der zweiten Kammer vom 27. Juni wurde die allgemeine Diskussion über den Vereinszolltarif fortgesetzt und zum Schlusse gebracht. Die Kammer schritt hierauf zur Berathung der einzelnen Anträge, welche in folgender Fassung angenommen wurden: „Die Kammer möge die Großherzogliche Regierung ersuchen: 1) über alle bei dem Zoll⸗-Kon— greß zu stellenden Anträge, sobald sie zu ihrer Kenntniß gelangen, oder wenn sie solche selbst zu stellen die Absicht habe, die Meinung der Kammer zu erheben; 2) dahin zu wirken, daß die Zollkonferenz-Verhandlungen in Zukunft veröffentlicht wer⸗ den; 3) die Regierung möge den direkten Schifffahrts-Verkehr des Zoll-Vereins mit den außereuropäischen Ländern durch Einfüh— rung eines zweckmäßigen Differenzial-Zoll-Systems zu erlangen suchen; sodann dahin wirken, daß der mit dem letzten Dezember 1847 ablau—⸗ fende Schifffahrts⸗Vertrag mit England, insbesondere die Bestimmung, wonach Zucker und Reis auf englischen Schiffen eingeführt, nicht höͤ⸗ her als unter anderer Flagge besteuert werden dürfen und die eng— lische Flagge auf alle Begünstigungen, welche anderen gewährt wür⸗ den, gleichfalls Anspruch hat, nicht ohne weitere ent sprechende

Zugeständnisse von Seiten Englands für die Vereins— Schifffahrt erneuert würde; ), die Regierung möge dahin wirken, daß durch Verträge mit Oesterreich dessen Beitritt

Juli

Alle Pest-Anstalten des In- und Auslandes nehmen geslellung auf dieses Glatt an, für Gerlin die Expedition der Allg. Preuß. . Zeitung: Friedrichsstraße Ur. 72.

1846.

zum Zoll-Verein vorbereitet werde; 5 daß die Schifffahrts⸗ Abgaben bei dem Transport ven Waaren auf der Elbe, der Weser, dem Rhein und dessen Nebenflüssen (Mosel, Main und Neckar) so weit thunlich aufgehoben werden. 6) Die Regierung wolle die geeig- neten Aenderungen zu den Tarifsätzen unter Position 12 bevorwor⸗ ten, daß nämlich die Fourniere, welche jetzt gleich dem rohen Holz in Blöcken die allgemeine Eingangs- Abgabe von 5a3 Kr. bezahlen, mit einem ihrem höheren Werthe entsprechenden Eingangszolle be⸗ legt werden. 7) Die Regierung auf das dringendste ersuchen, da—⸗ hin zu wirken, daß noch auf der gegenwärtig in Berlin versam⸗ melten Zoll-Konferenz ein Eingangszoll von 5 Rthlrn. auf Kamm⸗ gan und ein Rückzoll für ausgeführte Gewebe ganz oder theilweise aus Kammgarn, sodann ein entsprechender höherer Ein— gangszoll als 30 Thaler auf feine Gewebe (Kammgarnstoffe) be⸗ schlosen werde. 8) Die Regierung wolle sich für eine dem Vereine angemessene Beschützung der Leinwand -Industrie mit Nachdruck ver⸗ wenden. 97) Sie wolle mit Nachdruck dahin wirken, daß die Anträge von Bayern, Württemberg und Baden in Bezug auf den Eingangs⸗ Zoll der Twiste, so wie in Bezug auf den Rückzoll bei der Ausfuhr, angenommen, die geschlichteten Zettel aber mindestens mit einem Zoll von 14 Fl. belegt werden.“ Die Berathung über die provisorischen Gesetze, die Gleichstellung der Durchgangs⸗Abgaben auf beiden Rhein⸗ seiten und die zollfreie Einfuhr von Getraide betreffend, ward bis zur nächsten Sitzung ausgesetzt.

Serzogthum Holstein. Der Prinz Friedrich von Schles⸗ wig⸗Holstein⸗Sonderburg-Glücksburg schiffte sich am 27. Juni in Kiel nach Kopenhagen ein, um von dort seine Reise nach St. Peters⸗ burg anzutreten, wohin sich der Prinz im Auftrage Sr. Majestäi des Königs von Dänemark zur Beglückwünschung aus Anlaß der Vermäh— lung der Großfürstin Olga begiebt.

Oesterreichische Monarchie.

Wien, 29. Juni. Am 2bsten hatte der von des Königs von Preußen Majestät zum außerordentlichen Gesandten und bevollmächtig⸗ ten Minister am Allerhöchsten Hoflager ernannte Wirkliche Geheime Rath und Kammerherr, Graf von Arnim, die Ehre, die diesfälligen Beglaubigungsschreiben Sr. Kaiserl. Majestät persönlich zu überreichen.

Frankres ich.

Paris, 28. Juni. Die Pairs-Kammer hat in ihrer vorgestri⸗ gen Sitzung die Budgets des Krieges, der Marine, der Finanzen und die dazu gehörigen Anhänge genehmigt. Die weiteren Erörte⸗ rungen boten nichts Mittheilenswerthes dar. Den Rednern, welche über das Kriegs⸗Budget in technische Einzelheiten eingingen, wurde von dem Kriegs⸗-Minister Moline de St. Yon nur kurz geantwortet. Ausführlicher erwiederte der Admiral Mackau auf die Betrachtungen, welche die Pairs Dubouchage und von Boissy über den Zustand der französischen Marine anstellten. Schließlich nahm die Kammer das Gesammt⸗Budget der Ausgaben mit 107 gegen 9 Stimmen an.

Der Herzog und die Herzogin von Nemours kamen mit ihren Kindern am 22sten d. in Pau an und setzten am folgenden Tage ihre Reise nach Luz fort, wo sie, dem Vernehmen nach, den Sommer über verweilen werden.

Der apostolische Nuntius, Raphael Fornari, Erzbischof von Ni⸗ cäa, hat dem König in besonderer Audienz das Schreiben übergeben, durch welches Se. Heiligkeit Papst Pius IX. Sr. Majestät seine Gelangung zum heiligen Stuhl anzeigt.

Die Regierung hat Depeschen vom 19. Juni vom Marschall Bugeaud erhalten. Die Lage der Dinge in den Provinzen Algier und Oran war befriedigend. Abd el Kader stand am 10. Juni unsern der Wüste an der Gränze nach Marokko zu; er ist sehr ge⸗ schwächt.

Der Courrier frangais will genauer wissen, wie es sich mit dem Verfahren der Regierung in Bezug auf das Gesuch um Erlaub⸗ niß zur Bildung einer Freihandels- Association verhalte. Herr Du⸗ chatel habe das Gesuch zunächst an den Handels-Minister verwiesen, welcher die Statuten der Association habe sehen wollen. Als man ihm aber gesagt, daß hier nicht von der Bildung einer Handels⸗ Gesellschaft die Rede sei, sondern daß man blos die Handelsfreiheit lehren, nicht erkaufen wolle, habe Herr Duchatel sie an den Unter- richts Minister verwiesen, da die Verbreitung von Doktrinen nicht zu seinem Departement gehöre. Herr Salvandy habe aber die Herren wieder an Herrn Duchatel zurückgewiesen, welcher endlich erklärt habe, er könne nicht eher die Autorisation ertheilen, bis er die Statuten

Königliches Opernhaus. ie Vestalin. Mad. Fehringer: Julia, als letzte Gast— rolle. Herr Stieghelli: Lieinius.

(Den 1. Juli.)

Mad. Fehringer nahm am Mittwoch als „Julia“ Abschied vom ö liner Publikum. Ueberblicken wir ihre Leistungen noch einmal, so stellt (h ein im Allgemeinen sehr günstiges Gesammt-Urtheil heraus. Wir dür- in sie als eine mit seltener Stimmkraft, Ausdrucksfähigkeit und dramati— wer debendigkeit begabte, sehr ehrenwerthe Sängerin bezeichnen, die im eroischen Fache sogar Ausgezeichnetes leistet. Ueber ihre Julia“ aben wir bereits nach der am Sonntag stattgefundenen Vorstellung der Vestalin“ Bericht erstattet; wir erwähnen nur, daß sie in der ihr vorzugs- eise zusagenden Partie auch diesmal glänzend reüssirte und vom Publikum üurch Beifall und Hervorruf ausgezeichnet wurde. Mad. Fehringer hat hin Berlin wie wir hören, der Ort, wo sie ihre künstlerische Laufbahn i der Hofbühne (als Dlle. Witthuhn) in untergeordneten Verhältnissen gann jedenfalls ein ehrenvolles Andenken gesichert.

Was den anderen Gast, Herin Stieghelli, anbelangt, so möchte, Ich unserem Dafürhalten, die Partie des „Licinius“ schon in rein musika⸗ scher Hinsicht der tiefen Stimmlage wegen noch weniger für ihn geeignet tzeinen als „Othello“. Zur wirkungsvollen Durchführung dieser und ahn er Rollen fehlt dem Sänger vor allen Dingen Stimmtraft, und zwar

dem Maße, daß, wenn er wirklich im Stande wäre, seine Aufgabe gei⸗

ig zu durchdringen, die Wirkung dennoch an der Unzulänglichkeit des Or- ans, das ihm seine Intentionen zu verkörpern nicht gestattet. scheitern üßte. Gleich im erssen Duett mit „Cinna“ stellten sich die Folgen des

des Gastes von der klang- und kraftvollen seines Mitsängers, Herrn Krau se, fast eidrückt wurde und manche ungünstig gelegene Stellen, z. B. jene furzen kanonischen Nachahmungen zwischen beiden Stimmen auf gleichet Tonhöhe, im Tenor spurlos vorübergingen, während der Baß stets dominirte. Daß die Leistung mithin, abgesehen von den dramatischen Anforderungen, selbst musikalischerseits nicht befriedigen konnte, leuchtet ein. Der Beruf des Herrn Stieghelli dürfte sich vorzugsweise auf dem Ge— biet des rein Iv risch en Gesanges finden, wo er vielleicht bessere Resultate zu erzielen im Stande wäre. Im Uebrigen war der Einfluß, den seine aus Mangel an Krast für die heroische Paitie des „Lieinius“ entspringende Unsicherheit auf Mitsänger, Orchester und auf die ganze Aufführung aus- übten, unverkennbar. Schwankungen kamen nicht selten vor. Ueberhaupt sehlte es an jener Präzision und Energie, wodurch sich die am Sonntag stattgesundene Vorstellung des Werkes so rühmlichst auszeichnete.

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Niederrheinische Gesellschaft für Natur- und Heilkunde.

Bonn, 26. Juni. (K. 3.) Gestern hielt die niederrheinische Gesell— schaft sür Natur- und Heilkunde in ihrer naturwissenschaftlichen Abtbeilung eine Sitzung, in welcher folgende Verhandlungen vorlamen: Dr. Die ffen= bach, bekannt durch seine Reisen in Polpnesien, jetzt gerade aus England kommend, hielt einen interessanten Vortrag über die nenesten geographischen Ermittelungen im Innern von Neu Holland und über die geognostische Be⸗ schaffenheit von Neu-Seeland. Nach früheren Angaben sollie sich aus dem Innern Neu -Hollands ein großer, hufeisensörmiger See bis an die Sud · füste ausbreiten. Nach den neuesten Forschungen hat sich dieses aber nicht

insofern hier die schwache Stimme ; bestätigt; das Innere bildet vielmehr eine vollkommene Wüste mit Salz-

schlamm, das Wasser ist bloßes Regenwasser, welches das Salz des Bodens auflöst; süße Wasserbecken sind gar nicht vorhanden; die Wasserhöhlungen, welche das schlammige Salzwasser enthalten, liegen mit ihrer weiten Um— gebung tiefer, als der Spiegel des Meeres. Neuseeland bietet die verschie⸗ denartigsten vulkanischen Erscheinungen dat. Der Schilderung der schö— nen Krater, heißen Quellen, Gevser, Absetzungen von Kieselsinter und der gleichen, wie auf Jeland, welche Dieffenbach mit lebendigen Farben aus-= malie, können wir hier nicht folgen, eben so wenig wie seinen umständ- lichen Nachtichter über die erst in der jüngeren Zeit ausgestorbene Vogel- Gattung Dinornis, wovon die riesenmäßigen Knochen von sechs verschiede= nen Arten in fast noch unverändertem Zustande in Neuseeland gefunden worden. Auch ein anderer, noch lebend existirender merkwürdiger Vogel desselben Eilandes wurde von ihm erwähnt, welcher eine Mittelform zwi⸗ schen . Papageyen und den Eulen bildet und Eulen-Papagey genannt worden ist.

Berghauptmann von Dechen legte hierauf einige Gebirgs-⸗Arten aus der Nähe von Bertrich vor und erläuterte die dortigen vultanischen Er⸗ scheinungen durch eine Karte und einige Zeichnungen. Bertrich liegt in dem 7065 Fuß tief eingeschnittenen Thale des Uesbaches. Vier vulkanische Hügel, von denen zwei deutliche Kraler besitzen, liegen auf der linken Seste des Uesbaches auf der Hochfläche zwischen diesem und dem Erdenbache. Ihre Zusammensetzung aus blasigen Schlacken und aus sesten, basaltischen Gesteinen ist besonders an der steilen Felswand der Falkenlev, nahe bei dem Dorfe Kenfus, sehr deutlich und vollständig ent⸗ blößt. Die Schlacken werden an der Atmosphäre durch das durchsickernde Wasser zersetzt; der Salzausschlag, der sich hier und da an ihnen bildet, besteht aus schweselsauren Erden, schwefel- und salzsauren Alkalien und zeigt einen sehr interessanten Verwitterungs - Prozeß. In dem Uesbachthale zeigen sich von der Falkenkaule abwärts, unmittelbar an dem Rande des