1846 / 184 p. 1 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

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in Aussührnng bringen zu können, die für die Beglückung seiner ge⸗

liebten Unterthanen die zweckdienlichsten seien.“

Wie sehr der neue Papst für das Wohl der ärmeren Volks klassen besorgt ist, ergiebt sich aus dem vom Kardinal Tesoriere unterzeich⸗ neten öffentlichen Anschlag, in Folge dessen er außer den gestern Mit⸗ tag im Cortile del . 3 ,. r . . . 593 * baar vertheilten 6000 Scudi verfügt hat, da alle kleinen Pfän ⸗· 1 * , 2 . z 23 der bis 7 5 Paoli, welche im Laufe des letzien Monats versetzt oder 1 Sgr. 7 Pf. und 2 Kihlr. 1 Sgr. 16 Pf.; Noggen 3 Nihlt; 4 Sgr prolongirt wurden, auf seine Kosten ausgelöst und srei an die Eigen.

sind von ihm für die Stadt Rom 53 Ausstenern für arme ehrbare Mädchen zu ihrer Verheira— thung oder zum Eintritt in ein Kloster 50 Scudi, und 3) für den Kirchenstaat noch außerdem 1000 Aussteuern à 19 Scudi bestimmt

thümer zurückgegeben werden sollen, 2)

worden. 8 panien.

Madrid, 22. Juni. Der Heraldo erklärt, zur Widerlegung einer von den übrigen Journalen mitgetheilten Behauptung, auf das am 2 bestimmteste, daß die AÄuflösung des Kabinets Narvaez nicht durch Zwistigkeiten in Bezug auf die Vermählung der Königin Isabella veranlaßt worden sei. Das genaunte Blatt fügt hinzu, daß General Narvaez nie irgend eine Verbindlichkeit in Betreff dieser Angelegen⸗

heit übernommen habe.

Der Tiempo enthält nachstehenden mysteriösen Artikel: „Einige sehr seltsame und höchst bedeutsame Gerüchte sind im Umlauf in Bezug auf die Vermählung der Königin. Die Namen Trapani, Ko⸗ burg und Montemolin (des Don Carlos ältester Sohn) werden ge⸗ Um nicht leichtfertig zu handeln in einer so ernsten Angele⸗ genheit, werden wir mit den Details dieser Gerüchte noch einige Tage zurückhalten und dann unsere Meinung äußern über den Grad von

nannt.

Glaubwürdigkeit, welchen sie verdienen.“

Nach dem Espaßol hätte das Ministerium die sofortige Auf⸗

lösung der Cortes beschlossen.

Die Regierung soll die ofsiziöse Anzeige erhalten haben, daß die malcontente Partei mit dem Plane umgehe, am San Pedro - Tage eine Schilderhebung zu wagen; an der Spitze dieses Kom plottes sollen einige ehemalige Offiziere der National⸗Garde stehen.

sind 83 Wispel.

97 Wispel 17 Scheffel. Heu 27 Sgr. 6 Pf, auch 20 Sgr.

(auch eine Fuhre mit 191 Nihlr.),

Berlin, den 2. Juli 1840.

. / 2 r 6

7 Pf.; Noggen 2 Rthlr. 3 Sgr. 7 P '. 1 aer. 9 Sgr. 4 Pf., auch J Nihlr. 4 Sgr. 10 Pf. Eingegangen

Wasfer: Weizen (weißer) 2 Rihlr. 26 Sgr. 5 Pf., auch 2 Nihlr.

Pf, auch 2 Rihlr. 2 Sgt. 5 Pf; große Gerste 1 Rthlr. 12 Sgr.; fein? Gerste s Rihlr. 6 Sgr.; Hafer ü Nihlr. 4 Sgr. 7 Pf, auch 1 Nihhz. 3 Sgr. 6 Pf.; Erbsen (schlechte Sorte) 2 Rihlr.

Mittwoch, den 1. Juli 1846. Das Schock Snoh 7 Rthir. 15 Sgr., auch 6 Rihlr. Der Centner

Branntwein ⸗⸗Preise. Die Preise von Kartoffel-Spiritus waren am 27. Juni 197 Rthlr. am 30. Juni 197 19 Rihlr. und 2. Juli d. J. 193 Rthlr. (frei ins Haus geliefert) pr. 200 Quart 5 , oder 10, So , nach Tralles. Korn-Spiritus: ohne Geschäst.

Die Aeltesten der Kaufmannschaft von Berlin.

K Frankfurt a. M., 39. Juni. ) ; zen Monats die Börse sich äußerst flau und verstimmt hielt und der Umsatz ganz unbedeutend war, brachte die heutige monatliche Abrechnung größere Lebhaftigkeit in den Handel, und es zeigie sich in den meisten Fonds zu el⸗ was besseren Coursen Nachfrage. Der Geldstand war befriedigend, und die Abrechnung ging überhaupt leicht vorüber.

EB er liner Börse. Den 3. Juli 1846.

2 J s . r *

96

Marktpreise vom Getraide.

2 9 1 a guhlr. 16 s de: Weizen 2 Rihlr. 19 Sgr. 2 Pf., auch 2 Rihlr. 15 Sgr. . ! . 1 RNthlr. 28 Sgr. 10 Pf.;

Ham burg. I. Juli. Nank-Aetien 159) Br. Rasl. Russ. 107 REir. London, 27. Juni. Cons. 396 954. 95. nels. Neue Aul. 24. Passive 53. 5. Ausg. Seb. 165. 1. 2390 Holl. 6063. 3. 6X do. 93 Neue Port. 48]. 473. Bugl. Russ. —. Rras. 84. 82. Chili -. Mex. 27. Peru 38. 373. ] Wien, 29. Juui. Nordb. 1848. Glogu. 1352. Meil. 11635. Livorn. IG nNudw. . HNest. 94.

Königliche Schauspiele. .

Sonnabend, 1. Juli. Im Schauspielhause. 1121e Abonnemen Vorstellung: Der Jiachtwächter, Posse in 1 Akt, von Th. Köm Hierauf: Die Einfalt vom Lande, Lustspiel in 4 Abth., von! EC. Töpfer. (Herr Meixner: Cäsar.)

Sonntag, 5. Juli. Im Opernhause. 77ste Abonnemen Vorstellung: Tell, große romantische Oper in 3 Abth. Musikn Rossini. Ballets von P. Taglioni. (Herr Stiegelli: Arnold! Melchthal.“ Anfang 6 Uhr. g

Zu dieser Vorstellung werden Billets zu den nachstehenden wöhnlichen Opernhaus⸗Preisen verkauft, als:

Ein Billet in den Logen des Prosceniums 1 Rthlr. 19 Sy ein Billet in den Logen des ersten Kanges, zum ersten Ballon zur Tribüne 1 Rthlr.; ein Billet im Parquet und im zweiten Ra 20 Sgr.; ein Billet in den Logen und im Balkon des dritten R ges, so wie im Parterre, 15 Sgr.; ein Billet im Amphitheater Sgr.; ein Billet in der Fremdenloge 2 Rthlr.

Im Schauspielhause: 113te Abonnements-Vorstellung: C seldis, dramatisches Gedicht in 5 Abth., von Fr. Halm. (Herr) tich, vom Kaiserl. Hof-⸗Burgtheater zu Wien: Percival, und M Rettich, von demselben Theater: Griseldis, als erste Gastrollen;

Montag, 6. Juli. Im Schauspielhause. 114te Abonnemen

Eingegangen sind

Nachdem während des gan⸗

Eisenbahnen.

Die Hannoversche Zeitung enthält ein Schreiben aus Kiel vom 28. Juni, worin es unter Anderem heißt: „Daß die Bauten 66 16. an der Seeländischen Eisenbahn gegenwärtig lebhaft betrieben werden, läßt sich daraus abnehmen, daß in hiesigen öffentlichen Blättern eine Aufforderung an Arbeiter, sich unter vortheilhaften Bedingungen nach Sceland zu begeben, erlassen worden ist. Der Plan der Kiel⸗Alt onaer Eisenbahn, welche fortwährend ihre Einnahme gesteigert sieht, ist erst dann als vollenbet anzusehen, wenn die Bahn von Kopenhagen über

Rothschild bis Korsör ganz vollendet ist.

die Seefahrt von Holstein nach Seeland nicht länger als sieben bis acht Stunden dauert, an einem einzigen Tage die Reise von Ham— burg über Kiel und Korsör nach Kopenhagen vor sich gehen, wäh— rend gegenwärtig die Dampfböte zu ihrer Reise von Kiel nach Ko—

penhagen in der Regel 18 Stunden brauchen.

J : Iphigeni Tauris, Schauspiel in 5 Abth., Cour. . J Pr. Cour. Vorstellung: Iphigenie auf J 5 Abth., Fonds. ö. ö . Aetien. S u. Ged. Ce- 836 n ö. und Madame Rettich: Orest und Iphigenie, ö ; - astrollen. 9 Si. Schuld. Seb. 3! 5 gz seilpotsd. Magde 4 99 98 Die resp. Abonnenten des französischen Theaters werden erst primĩ eu Scbeiue Obl. Lit A. 4 gõ? gegen Rückgabe der 79sten und Sosten Abonnements ⸗Billets 1. Sect. a5 r. 885 Puta e ,., w 2 dafür eingezahlten Betrag im Billet-Verkaufs-Büreau in Emps lkKur- n. Nenmũrle. do. do. Prior. Obl. a ‚. . ; n , 3 95 url. Auh. abgest. 113 112 nehmen zu l ssen . kerliner Stadt- d0. do. Prior. Obl. 4 . i i es he ter. ad dee 35 974 NVhũss. Rlb. Bisenb.— II3 112 Königsst dt sch Th a 1 3 35 ö J , . Sonnabend, 4. Julj. Muttersegen oder: Die neue Fanh Westpr. Psandbr. 35 95 943 40. do. Prior. Obl. 4 965 ) z . 1 Ol Il Croash. Pos. d0. 4 103 MRhain. Bisenb. 93 Schauspiel mit Gesang in 5 Abtheilungen. (Dlle. Clara Jahn, n js. 33 935 93 ao. do. Prior. ou. 4 965 Kurfürstlichen Hof-Theater zu Kassel: Chonchon, als Gastrolle; Ostpr. Pfandbr. 3 97. Ido. v. Staat garant. 3 —— Pomm. do. 35 975 964 or. Sehles. . LA 4 j ; . ,, do. 3 985 98 do. Prior. 4 Meteorol ogische Beobachtungen Serlecisere ar,. 3 g 97 , . an 1816 Morgens Nachmittags Abends Nach einmalige a. (. Staat g. . H. 35 955 n. St. E. L.. A. .. 112 . ö . . ; ö . Magd. ilaltisi. Bb. 4 112 111 2. Juli. G Uhr. 2 Uhr. ) Uhr Reobachtung. 5 z J ö nr. Seb. -Frb. k. 4 ö 3 Lustilruck. .... 337, 29 Par. 336,9 8 bar. 336, 90“ Par. Q Quellwä‚rme ,. J Ulsbann nämlich wird, ga Gold al mare. Nl. o. Prior. Ohl. ] . J Luft rmæe .... 4 12,7“ R. 16,27 R. * 13,97 R. Flusswärme 16,0? rie dlrichsd' or. . 13 * I3 liz noun- Kölner ab. 5 137 . Thaupunkt .... 4 9, 67 R. 4 10,0 R. * 11,7 R. KRodenwärime 16,2 And. G din. a 5 Tb. 12 11 Nie derseh. Me. v.. 4 H93 92 Hunstsnttigunß. 79 pet. b2 vc. 89 re. Aasdnstung (, 0s! Piseonto. . 43 51 do. Priorat ] . 96 Wetter...... trüb. regni. reguig. Niederschlag O, wos“ l Winch. C- 0M 4] . Wind ...... ww. ws w. WS w. Warme weehsel l Wolkenzug ... Ws w. 11,45.

gJandels und Börsen - Nachrichten.

Berlin, 3. Juli. An heutiger Börse war die Stimmung, etwas günstiger als dieser Tage; auch zogen die Course an, doch war die Bes⸗ ferung nicht allein unerheblich, sondern das Geschäst selbst sehr schwach.

Gekanntmachungen.

Nothwendiger Verkauf. Stadtgericht zu Berlin, den 18. Mai 1846. Das dem Maurerpolier Johann August Böhme ge⸗ hörige, in der Blumenstraße Nr. 9 belegene und im Hopothelenbuche von der Königsstadt, Stralauer Vier-

1831

sels Vol. 14. No. 2521 eingeiragene Grundstück, ge⸗

richtlich abgeschätzt zu 35.618 Thir. 24 Sgr., soll am 5. ann gr 1847, Vormittags 11 Uhr, an der Gerichtsstelle subhastirt werden. Taxe und Hy⸗ pothekenschein sind in der Registratur einzusehen.

Die dem Aufenthalt nach unbekannten Gläubiger;

a) verehelichte Gärtner Fischer, Regine Catharine,

geborene Roth, und deren Ehemann, b) Schmiedemeister Johann Christian Dietrich Haack iht en Ehefrau Marie Elisabeth, geborene eschke, werden hierdurch öffentlich vorgeladen.

16831 Bekanntmachung.

Den Königlich Preußischen und Königlich Hannover- schen Unterthanen, denen von der Königlich Portugiesi= schen Regierung Pensionen ausgesetzt sind, oder den Erben derselben, denen Pensions⸗Rückstände zustehen, wird hierdurch bekannt gemacht, daß sie sich mit dem erforderlichen Lebens⸗Aneste oder, falls die Erben der Berechtigten, oder deren Bevollmächtigte auftreten, mit den von dem Königlichen Ministerium der auswärtigen Angelegenheiten beglaubigten Legitimations- Dokumenten bei der Königlich Portugiesischen Gesandtschaft hier⸗ selbst Schadow⸗Straße Nr. 14 am 3Zten, Aten und 6ten d. M., in den Vormittagsstunden von 10 bis 1 Uhr, zu melden haben, um wiederum eine Zahlungs— Rate in Empfang zu nehmen.

(58 i Betanntm achung.

Das vom Dr. Adam Rudolph Heyden in Erfurt vermöge Testamentes vom 23. Februar 1587 für Stu- dirende aus seiner Familie gestistete Stipendium, dessen jährlicher Betrag bis auf Weiteres auf 18 Thaler sest-⸗ gesetzt worden ist und welches auf drei Jahre nach ein⸗ einander verliehen wird, ist zu Ostern dieses Jahres wieder valant geworden.

Es werden daher die genußfähigen Heydenschen Ge⸗ schlechtsverwandte, welche auf dieses Stipendium An⸗ spruch machen wollen, hiermit aufgefordert, sich unter Beibringung eines Universttäts-Zeugnisses über ihr zeit- heriges Verhalten bis zum

1. Oktober dieses Jahres bei uns, als der Kollatur⸗Behörde, zu melden und ihre Verwandtschaft zu dem Stifter nachzuweisen. Crimmitschau, den 27. Juni 1846.

Der Stadtrath. H auste in.

Amsterdam, 29. Juni. 39h do. 375. Fass. Ausg. MH,. Russ. Ilope 90.

HE rankfurt a. M., 30. Juni.

poln. 300 Fl. 953 G.

Allg e Dampss chifffahrten

1555 h 9

und dem

Templin. Sonntag den 6. Juli c.

Abfahrt 3 und 4 Uhr Nachmittags. Rückhrt 75 S Abends. Preis eines Fahibillettes zur Hin- oder Rücfahrt A Sgr., Kinder unter 10 Jahren zahlen die Hälste.

Zwischen Potsdam und Ham— burg.

Regelmäßig wöchentlich 3 Mal, als: Von Potsdam: Von Hamburg: Montags Dbt. „Prinz Carl“, Sonntags Dbt. „Adler“, Donnerstags Dbt. „Adler“, Dienstags Dbt. „Falke“, Sonnabends Dbt. „Falke“, Donnerst. Dbt. , PrinzCari“, Morgens 9 Uhr. Morgens 5 Uhr. Preise: J. Kaj. von Potsdam Thlr., von Hamburg 7 Thlr. II. Kaj. 1 y 6 * 2 9 5 * Familien von 3 Personen und darüber, wenn sie aus Aeltern und unverheiratheten Kindern bestehen, ge— nießen die Vergünstigung, nur des Passagiergeldes zu entrichten. Kinder unter 10 Jahren, fur welche kein be- sonderer Platz verlangt wird, zahlen die Hälfte. Nume⸗ rirte Plätze sind bei dem Unterzeichneten zu haben.

Anker, Taubenstr. Nr. 10

Ungarische Central⸗-Eisenbahn. (Wien-⸗Preßburg⸗Pesth.) löse! te Einzahlung.

Zufolge uns geworde⸗

nen Ausirages kann die 5te Einzahlung auf die

Actien der Ungarischen Central⸗Ei⸗

senbahn

von 10 6 oder F. 25 abzüglich Zinsen . 2 demnach pro Acne JF. D

und 4 96 Agentur ⸗Speesen von der Einzahlungssumme

vs in clusive den 12. August C. mi

.

Auswärtige Börsen. Niederl. virkl. Sch. 61. TZinsl. —.

q Mer. 1114. 1897. 1894. Ray r. Ranke-Actien 697 Rr. Ilope S8] Br. Siegl. 873 Hr. Int. 59 *. * do. soo FI. So ; C.

5 Span. 1933. LTagesmittel: 337, o Far... 14,29R. .. 10,17 R... 77 pOσ., GM J

Preuss. Pr. Sch. —. Foln. —.

Verantwortlicher Redacteur Dr. J. W. Zineisen. Im Selbstverlage der Expedition.

Rank- Actien p. ult.

durch G. Harnecker C Co. und Horwitzke, Stettin durch L. Saunier: 582] Die

Allgemeine Gewerbe⸗Ordnus

vom 17. Januar 1845 und deren

praktische Ausführung,ů namentlich mit Kücsicht auf die Inn un Verhältnisse Berlins .

dargestellt .

4 66h Verzugszin en vom J. Juli ab zum à Vista Cours auf Wien bei uns geleistet werden. Berlin, den 27. Juni 1846.

Birschfeld C Wolff, Linden Nr. 27.

si v . Loebau⸗Zittauer Eisenbahn.

ee n Es wird hierdurch die mit zehn * m Thalern auf jede Actie der Loebau- 64

WNittauer Eisenbahn zu leistende se chste . h 2 R i s ch . 2 ; 14 Q 8 5p 3

* Einzahlung ausgeschrieben. Dieselbe ist Stadtrath.

den 30. und 31. Juli und 1. August d. J., 175 Bogen. Elegant geheftet. Preis i Töll von früh 9 Uhr bis Mittags 12 Uhr und Nachmittags Seit den Eischeinen der Allgemeinen Gewerbe. von 2 bis Abends 5 Uhr, allhier zu Jitiau in dem nung vom 17. Januar 515 haben die öffenll⸗ Büteau der Loeban-Ziltauer Eisenbahn-Gesellschaft un⸗- = Blätter vielfach, die verschiedenartigsten Ansichten ter Rückgabe der vom 1. April 1849 datiiten Inte- Meinungen aufgestellt, welche meistens der pra rims-Actten der fünften Einzahlung, gegen welche neue schen Erfahrung entbehrten. . auf die sodann eingeschossenen 66 Thlr. lautende der= Noch jetzt ist in dem größeren Theile der Preuß. gleichen ausgegeben werden, mit narchie daz Gesetz nur im Buchstaben vorhanden, Thlr. 9. 10 Ngr. baar und es muß die Art und Weise, wie in der Har 20 durch Zurechnung viermonatlicher, stadt die allgemeine Gewerbe Ordnung! nach S. 17 der Statuten vom 1. April 1846 anheben= Aus führung gebracht und aufgefaßt n der ginsen von den eingezahlten 50 Thalern zu ge den ist, für die Magistrate, Polizei- Obrigkeiten währen. Innungen ven großem Interesse sein. Diejenigen Herren Actiongire, welche die Einzahlung Das obige Weik berübrt aber auch die wissenst bis zu obigem Schlußtermine (den 1. August a. liche Seite des Gegenstandes und wird daher auch Nachmittags 5 Uhr) allhier nicht geleistet haben, ver⸗ Theilnahme des gesammten Publikums in Ansp fallen in die 8. 15 der Statuten festgesezzte Strafe von nehmen, so daß wir, mit NRücksicht auf die S 10 pCt. der Einzahlungssumme an 4 Thlr. lung des erfassers, einer weiteren Anprej Um den auswärtigen Herren Actionairen eine Er- uns füglich überhrben önnen und das Vuch n leichterung zu gewähren, kann die sechste Einzahl eng auch lich allen Magistraten und Innungen der Preuß den J 6., 17. und 18. Juli d. J. Monarchie als ein ihnen noihwendiges Handbuch! in Leipzig bei den Herren Vetter C Co., psehlen. in Dresden bei den Herren George Meusel C Co., 3

Berlin rn zu Sar, A. H. Hey Holz und Güter-Verkan mann & Co., Im Königreich Polen, Gouvernement Warschan

welche von uns zur Ausstellung von Interims-Quit- hen in den ine Meile von der schiffldaren Warhh—

n ) legenen Forsten 15,000 Stck. kieferne Ballen, 2 tungen ermächtigt sind, gegen deren Nückgabe an den 6 ; 2. y wo die Zahlung . ist, die neuen Actien in Sick, Tannen undichten und oo Sig Cicen

Veifauf. Die Balten sind 12 bis 14 Zoll am J den Tagen 99. i m, n, n,, ö. und 40 à 36 Fuß hoch. u z gi. . M ã diesen besinden sich i ten Fol ausgehändigt werden sollen, geleistet werden. ,, 6 e , 9 Zittau, am 243 264 . . hohe Balten, die sich besonders zur Verwendung

ĩ Eisenbahnen eignen. 9 31. in rm nn ihn m n ref Die chüter selbst, mit einem Flächenraum von 2n

Morgen, wovon der Wald allein 16 009 Morgen Citerarische Anzeigen.

nimmt, liegen 1 Meile von der Kreisstadt Sih Im Verlage von Julins Springer in Ber⸗—

und z Meile von der Fabrifstadt Zdunokawola en und sind für die Summe von 426 000 Thlr. aus

lin erscheint so eben und ist durch alle Buchhand⸗

lungen zu beziehen, in Potsdam durch die Hor⸗

Hand zu verkaufen. Sowohl über den Holz, vathsche und C. Stechert, in Frankfurt a. d. O.

. .

Güter⸗Verkauf ertheilt auf diesfallsige portofreie An gen der Kaufmann Herr Louis Mamroth in? sisch nähere Auskunst. 3.

in allen Theilen der Kllonarchie

ö gusertionz- Gebühr sür den siaum einer Zeile des Allg.

Inland. Berlin. Armee. Nh ein -Provinz. Dentsche Bundesstaaten.

Schweden und Norwegen.

2ZLyvanien. Schreiben aus Madrid.

Gedruckt in der Deckerschen Geheimen Ober Hofbuchdruckerei.

.

bbergetretenen Regierungs-Rathe von Goßler; dem evangelischen

Das Abonnement beträgt

2 NRthlr. sür 4 Vahr. 1 Rtihlr. 3 Jahr § Kihlr. 1 Jahr.

ohne preiserhöhung.

Anzeigers 2 Sgr.

Anhalt.

Beförderungen und Abschieds Bewilligungen in der Die Seebrigg „Hoffnung“. Königreich Hannover. Die König- liche Hof Garten- Direction eingegangen. Königreich Würtiem⸗ berg. Staatsschuldenwesen und Siaats -= Anleihe. Kurfürsten⸗

thum Hessen. Landtag.

Rusiland und Polen. Warsch au. Abreise der Familie Paslewitsch.

Frankreich. Paris. Evangelische Lehr- Anstalt zu Lille. Infant Enrique. Abd el Kader's Stellung und Entlommen eines Gefange— nen. Steigen der Getraide-Pieise. Nordbahn-Ertrag. Beschluͤsse des Papstes in Betreff der Nepoten. Veimischtes. Schreiben aus Pari s. (Debatte über Algier)

Großbritanien und Irland. London. Rückkehr Sir R. Peel's von der Insel Wight. Bevorstehendes Ende des Krieges zwischen Mexiko und den Vereinigten Staaten. Beilegung der Oregonfrage. Zur Statistik Englands. Unglück der deutschen Kolonie in Teras. Elektrischer Telegraph. Vermischtes.

Amtlicher Theil.

Belgien. Brüssel. Entrepot- Aufhebung. Abreise der koburgischen

Prinzen. Vermischies.

Stockholm. Reisen der Königlichen Familie. Kälte am Johannistage. Gränz ⸗Bestimmungen und Dreiecks Messungen.

4 Dänemark. Kopenhagen. Die beiden Neger Verbrecher. Woll

Einfuhr. Jeland.

Schweiz. Kanton Zürich. Verhandlungen des Großen Naths.

Kanton Benn. Verhandlungen über den Verfassungs- Entwurf. Kanton Aargau. Der Gioße Rath. Kanton Schaffhausen. Veihandlungen des Großen Rathes über die Verfassungs-Revision und

die Kenvertiten.

(Dom Miguel im Norden Por⸗ sugals zum absoluten Könige proklamirt; der Besuch des Großfürsten Konstantin.)

Portugal. Schreiben aus Lissabon. (Anaichischer Zustand im Lande;

Umtriebe gegen den Kabinets-Secretair Dietz; Exrzesse in Santarem, Porto und Lissabon; Volbereitungen zu neuen Cortes. Wahlen; klägli⸗ cher Zustand der Finanzen; Angriff auf die Herzogin von Palmella.) Türkei. Von der türtischen Gränze. Die Anträge, der Pforte von Persien verworfen. Maßregeln zur Sicherung des Gränz⸗⸗ Friedens.

Eisenbahnen. Die preußische Bahn. Die Main- Neckar⸗Eisenbabn.

Wien. Eisenbahnpläne sür Galizien. Dampsschifffahrt von Wien biz Linz. Flensburg⸗Husum⸗Tönninger Bahn.

HSandels⸗ und Börsen⸗Nachrichten. Bericht über den königsberger

Leinwandmarkt. önigl. Opernhaus.

Antlicher Cheil.

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht: Dem in die Dienste des Herzogs von Anhalt-Cöthen Hoheit

( „Egmont! .) .

Pfarrer Schwartze zu Labuhn, im Regierungs-Bezirk Köslin, und

dem Pfarrer Neven an der St. Severin-Kirche in Kpöln den Rothen

dler-Orden vierter Klasse zu verleihen.

Bekanutmachung.

Vom 1. Juli d. J. ab werden die Post-Verbindungen zwischen erlin und Posen, so wie zwischen Frankfurt a. d. O. (Küstrin) und osen, in folgender Weise neu regulirt.

Es hören auf:

I) die tägliche Personenpost zwischen Berlin und Posen,

2) die tägliche Schnellpost zwischen Frankfurt a. d. O. und Po

sen und 3) die wöchentlich dmalige Güterpost zwischen Küstrin und Posen. Dagegen werden eingerichtet: I) eine tägliche Schnellpost zwischen Berlin und Posen und 2) eine täglich zweimalige Personenpost zwischen Frankfurt a. d. O. und Posen, welche in Frankfurt a. d. O. mit den Eisenbahn— zügen nach und von Berlin in genauem Zusammenhange stehen soll. Es werden dadurch folgende drei tägliche Reisegelegen⸗ heiten zwischen Berlin und Posen hergestellt: )mit der Schnellpost: aus Berlin 7 Uhr Abends, in Posen den folgenden Tag 67 Uhr Nachmittags; aus Posen 9 Ühr Vormittags, in Berlin den folgenden Tag 8 Uhr Vormittags;

Allgemeine

—— 6 Auslandes nehmen SBeslellung auf dieses glatt an, für Serlin die Expedition der Allg. Preusi.

Zeitung: R Friedrichs straße Ur. 72.

Berlin, ie.

Sonntag den

2) mit den Per so nenposten:

aus Berlin mit dem ersten Eisenbahnzuge (77 Uhr Morgens) nach Franksurt a. d. O.,

aus Frankfurt a. d. O. 11 Uhr Vormittags, in Posen den folgenden Tag 9 Uhr Vormittags;

aus Berlin mit dem zweiten Eisenbahnzuge (125 Uhr Mittags) nach Frankfurt a. d. O.,

aus Frankfurt a. d. OD. 4 5 Uhr Nachmittags, in Posen den solgenden Tag 14 Uhr Nachmittags;

aus Posen 1 Uhr Mittags, in Frankfurt a. d. O. den solgen— den Tag 11 Uhr Vormittags,

aus Frankfurt a. d. O. mit dem zweiten Eisenbahnzuge;

aus Posen 7 Uhr Abends, in Frankfurt a. d. O. den solgen⸗ den Tag 65 Uhr Nachmittags,

aus Frankfurt a. d. O. mit dem dritten Eisenbahnzuge.

Bei den vorbezeichneten neuen Posten werden 9sitzige Haupt— wagen in Gang kommen und Beichaisen nach dem eintretenden Be— dürfnisse gestellt werden. Alle drei Posten erhalten Conducteur— Begleitung. Das Personengeld beträgt bei der Schnellpost 8 Sgr., bei den Personenposten 6 Sgr. pro Person und Meile, wofür zu⸗ gleich 30 Pfund Gepäck mitgenommen werden können.

Die Schnellpost und beide Personenposten werden auch zur Briefbeförderung benutzt; Päckerei⸗ und Geld-Sendungen gehen für gewöhnlich auf die Personenposten über.

Die von dem Haupt-Course sich abzweigenden Seitenposten wer— den mit den neuen Posten in passenden Zusammenhang gesetzt.

Berlin, den 26. Juni 18406.

General-Post- Amt.

Abgereist: Der General-Major und Commandeur der 2ten Garde⸗Infanterie⸗Brigade, von Möllendorff, nach St. Peters— burg.

Berichtigung. Im gestrigen Blatt ist S. 773, Sp. 2, 3. 24 v. in. statt: „Von einer u. s. w.“ zu lesen: „Um einer genauen und vollständi⸗ gen Sammlung u. s. w.“

Nichtamtlicher Theil.

Ynlan d.

Berlin, 4. Juli. Nach dem heutigen Militair⸗Wochen—⸗ blatte ist der Oberst von Eberhardt, Commandeur des potsdamer Kadettenhauses, zum General⸗Masor und der Major Graf Walder⸗ see, Commandeur des Lehr⸗Infanterie⸗Bataillons, zum Oberst⸗Lieute⸗ nant ernannt; der Oberst von Madeweiß, aggregirt dem Zten Infanterie⸗Regiment, zur Wahrnehmung der Kommandantur⸗-Geschäfte in Memel kommandirt und dem Oberst von Schuckmaun, Com⸗ mandeunr des 7teu Infanterie-Regiments, als General⸗Major mit Pension, dem Hauptmann von Hilger, vom 2sösten Infanterie⸗ Regiment, als Major mit der Regiments-⸗Uniform, mit den vorschrifts—⸗ 3 Abzeichen für Verabschiedete, Aussicht auf Civil⸗Versorgung und Pension, und dem Hauptmann Perkuhn, vom 3ten Bataillon ten Landwehr-Regiments, als Major, der Abschied bewilligt worden.

Nhein⸗Provinz. Die mehrerwähnte kölner Brigg „Hoff= nung“ traf am 29. Juni mit voller Ladung wieder in Köln ein, nach= dem sie 235 Tage vorher Stettin verlassen hatte. Bei ihrer Ankunft in Dordrecht war eine Stunde vorher ein Schleppzug aufwärts ge— fahren, daher der nächste, erst vier Tage später abgehende Zug ab— gewartet werden mußte. Ohne diesen Umstand würde das Fahrzeug nur 19 Tage für die Fahrt von Stettin nach Köln gebraucht haben. Die „Hoffnung“ tritt nach bewirkter Entlöschung sofort wieder in Ladung nach dem genannten Ostseehafen.

Deutsche Bundes staaten.

Königreich Hannover. Auf Befehl Sr. Majestät des Königs ist die Verwaltung der Königlichen Gärten, unter Aufhebung der dafür bisher bestandenen Königlichen Hofgarten Direction, dem Königlichen Ober-Hofmarschall-Anite übertragen worden.

Königreich Württemberg. Das Regierungsblatt vom 29. Juni enthält eine Verfügung des Finanz-Ministeriums, wo—

Juli

Alle Paft-Anstalten des In- und

isas.

nach auf den Grund des Art. 4 des Staatsschulden- Statuts vom 22. Februar 1837 der Staatsschulden⸗ Zahlungs Kasse und nach ge⸗ troffener Uebereinkunft mit dem ständischen Ausschuß ihr etatmäßiger Fonds für das Etatsjahr 1816 bis 1817 mit 1, 358, 280 Fl. 10 Kr., 1847 bis 1818 mit 1,548,710 Fl. 68 Kr. in folgenden Staats⸗ Einkünften zum unmittelbaren Bezug angewiesen worden: a) direkte Staatssteuer von Grund-Eigenthum, Gesällen, Gebäuden und Ge⸗— werben, je 786, 000 Fl.; b) Wirthschafts-Abgaben, je 250,000 Fl.; c) Salinengefälle, 1816 1847: 312,280 Fl. 10 Kr., 1847 18418: Fu, 7 19 Il. 58 Kr.; ) Kapitaliensteuer, je 10, 000 Fl. Außerdem enthält das Regierungsblatt eine Bekanntmachung in Betreff der Aufnahme eines Staats- Anlehens von 6 Millionen Gulden.

Kurfürstenthum Hessen. In der Sitzung der kurhessi⸗ schen Stände⸗Versammlung vom 30. Juni schritt man zur Revision des Gesetz⸗Entwurfs über den Nachdruck 2c. Derselbe wurde in ge⸗ heimer Abstimmung mit 36 gegen 2 Stimmen angenommen. Hieran reihte sich der Bericht des Budget- Ausschusses über ein unterm 21. Oktober 1845 zu Karlsruhe zwischen den Münzvereins⸗Staaten abgeschlossenes Münz-Kartel, für welches wegen der in demselben enthaltenen Veränderung des kurhessischen Rechts die ständische Ein⸗ willigung begehrt wird. Der Budget⸗Ausschuß hatte indeß aus for⸗ mellen Gründen auf Nichtertheilung der Zustimmung angetragen. Nach längerer, lebhafter Diskussion wurde der Gegenstand auf vermittelnde Anträge der Herren von Buttlar und Eber= hard zu nochmaliger Prüfung an den Budget Aueschuß und resp. Rechtspflege⸗Ausschuß zurückgewiesen. Herr Sch oll berich⸗ teie für den Budget⸗Ausschuß über den selbstständigen Antrag des Herrn Sunkel, die Besörderung des hessischen Leinenhandels detref⸗ send. Der Ausschuß beantragte, die Regierung zu ersuchen, bei den Zollvereins- Staaten auf Abschließung vortheilhafter Handels- Verträge zu wirken, ferner die geeignetsten Maßnahmen zur Förderung jenes Gewerbes aufzusuchen, das bestehende Verbot des Flachsröstens in fließendem Wasser auf gesetzlichem Wege thunlichst zu beschränlen und endlich die die Leinweberei betreibenden Haushaltungen bei der Beholzigung zu berücksichtigen. Sämmtliche Anträge wur⸗ den angenommen. Für den Budget⸗-AUusschuß berichtete Herr von Waitz über den Antrag des Herrn Haberland auf Vervollstän⸗ digung des Straßen⸗Systems und Beschaffung der dazu erforderlichen Mittel durch Emission von Papiergeld. Der Ausschuß trug darauf an, dem zweiten Theil des Antrages keine Berücksichtigung zu gewäh⸗ ren, dagegen in Betreff des ersteren die Regierung zu ersuchen, dem Straßenbau besondere Berücksichtigung zu widmen und vor dem Schlusse des Landtages einen entsprechenden Vorschlag den Ständen vorzulegen. Dieser Antrag wurde fast einstimmig genehmigt. Herr von Waitz berichtete serner für denselben Ausschuß über mehrere Pe—⸗ titionen und Motionen wegen Anlage einzelner Straßen. Dieselben wurden der Regierung zur etwa geeigneten Berücksichtigung mitzu⸗ theilen beschlossen. Die Sitzung wurde hierauf geschlossen.

Rußland und Polen. Warschau, 30. Juni. Der Fürst Statthalter ist mit seiner

Gemahlin und Tochter heute früh nach St. Petersburg abgereist.

Frankreich.

Paris, 28. Juni. (Han. 3.) In Lille bestand früher eine Schule für evangelische Knaben unter einer dichten katholischen Be⸗ völkerung. Sie ging jedoch vor einigen Jahren durch eine unweise und unvorsichtige Verwaltung ein. Herr Marzials, seit wenigen Jahren Pfarrer der kleinen evangelischen Gemeinde zu Lille und In- haber eines Pensionats junger Engländer, welcher schon längst darauf bedacht gewesen, ein Lehrer-Seminar zu gründen, um die jüngeren protestantischen Gemeinden, welche sich fortgesetzt im Norden von Frankreich bildeten, mit Lehrern zu versehen, kaufte die verlassene An= stalt und konnte, unterstützt durch milde Gaben aus England, Schott⸗ land, Holland und Deuischland, eine schöne Anzahl Schüler meist unentgeltlich aufnehmen und tüchtige Lehrer berufen. Da die protestantischen Prediger in Frankreich so schlecht besoldet sind, daß sie für die Ausbildung ihrer Kinder nur wenig thun können (sie haben meistens nur 100 Franken Besoldung), so eröffnete Herr Marzials sein Haus allen Predigersöhnen, theils um ihnen eine tüchtige Ausbildung für das Leben zu geben, theils aber auch mit der Voraussicht und Hoffnung, daß unter ihnen Manche sich

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Königliches Opernhaus.

Eg mont. Die gleichzeitige Rückkehr zweier unserer bedeutendsten Schauspieler gon ihren imchrwöchentlichen Urlaubsreisen, der Herren Hoppé und Hen«=

drichs, macht die Aufnahme des klassischen Drama's auf ünserer Bühne ieder möglich, und den Freunden desselben steht sür die großen Entbeh⸗

. ungen der letzten Zeit fortan eine reiche Entschädigung bevor. Am Frei-

age, den ten d.R, wurde die neue Saison im Opernhause durch Auffüh—

rung von Goethe's „Egmont“ mit der Musik von Beethoven auf wür

dige Weise eröffne. Die Besetzung war die gewöhnliche, und die Leistungen er Mitspielenden sind längst gewürdigt. Herr Ho pp« als Oranien gab eue Proben seines rühmlichen und erfolgreichen Strebens nach feiner Cha⸗ Alteristit, d. h. die historisch treue Auffassung der Verhältnisse mit geistiger

Durchdringung der Rolle zu verbinden; die einzige Scene, in welcher er

ustrat, genügte, um den Mann erkennen zu lassen; dessen geistige Ueber egenheit den Tyrannen Philipp um den sicheren Besitz seiner Provinzen besorgt macht, den uns die Geschichte überliefert, als einen jener hageren blassen Menschen, wie Cäsar sie nennt, die des Nachts nicht schlafen und zn viel denken, die unter der stillen Ruhe eines immer gleichen Gesichts die geschäftige feurige Seele verbergen und in staatekluger Vorgussicht sommen- des Unheil ahnen und fürchten, aber der Gefahr selbst ruhig, weil vorbe⸗ litet, entgegentreten. Die Göthesche Dichtung bekundet gerade in der treuen eichnung der historischen Verhästnisse und Charaktere die große Meister- chaft des Autors, und es wirst wohlthuend, weil es nothwendig ist, den

Darsteller der Spur des Dichters folgen zu sehen.

Auf dem historischen Grunde, der uns den Geist der Zeit, die Stim- ung des Volles, das Verhälmiß zu seinen Herren und Führern u. s. w.

treu widerspiegelt, erhebt sich die höhere Idee des Drama's, der Konflikt der gewordenen Freiheit mit dem starren ängstlichen Despotismus. Aber dieser Idee wird jener Stoff nicht willlürlich dienstbar gemacht, selbst wenn sie in Gefahr konimen sollte, scheinbar unterzugehen, und das macht die Darstellung wahr und bie Dichtung groß. Die Geschichte und die Welt behalten ihr Recht. Die Bürger von Brüssel sind seig und sürchten sich vor den Soldaten Alba's, wie es von einem friedfertigen gutartigen Han- delsvolk, das froh und heiter im Ueberfluß die Fiüchie seines gesegneten Gewerbfleißes genießt, nicht anders zu erwarten ist, Graf Egmont stirbt, und die spanische Gewalt knechtet das seines Führers beraubte freie Volk. Alles wirlt der Idee der Freiheit entgegen, und. den noch geht dieselbe am Schlusse siegreich aus dem Kampfe hervor, um ' so effeltvoller, je stärler die äußere Gewalt war, sie zu unterdrücken. Der naturgemäße Entwichelungèe gang aller Welidinge rettet sie die Tyran= nei, welche Leben und Eigenthum angreift, muß den verzweifelnden Bürger aus seiner Unthätigkeit aüfrülteln, ein wohlhabendes Velt, das den Fie⸗ den liebt, muß kriegerisch werden, wenn es arm wird, und der schönr Traum Egmoni's im Kerker und die dadurch geweckte Ueberzeugung, daß sein Blut den Freiheitsbrief der Niederländer von neuem besiegele, sind des halb die herrliche Lösung des großen geschilderten Kampses.

Man begegnet im Egmont wirklichen Menschen, Individualitäten, welche durch bestimmte Geistesrichtungen ausgeprägt sind, in deren eben so natür- liche und bestimmte Verhältnisse der Dichter den Kampf und Sleg einer ewig wahren Ider im Konflilt mit feindlichen Elementen versetzt hat. Die treue, historische Auffassung der Charaltere ist deshalb. hier die erste Pflicht des darstellenden Künstleis, denn ohne sie gelangen die wohlberech⸗ neten Kontraste zwischen den beiden kämpfenden Parteien, also die ganze Bedeutung des n re. zu keiner schlagenden Wütung. Herzog Alba und

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Egmont repräsentiren die beiden Richtungen, und wir bedauern, gestehen zu muͤssen, daß Herr Hendrichs seine schönen Gaben nicht dahin verwen- det, uns den Egmont in dem Sinne des Dichters vorzuführen. Herr Hen⸗ drich s kann in dieser Rolle Alles sein, aber er ist kein Egmont; anstait zu charaf= terisiren, deklamirt er, und anstatt einen Ton und eine Haltung anzunehmen, die uns den Egmont vorführen, wie er wirklich war und wie ihn der Dichter auch gezeichnet dat, lebensfioh und selbstvergessen, durch edlen Anstand und Leut- seligteit ausgezeichnet, sanft und menschlich fühlend, mehr Gewissen als Grundsätze habend, den Egmont, welcher von Niemanden etwas Boses glaubt und, selbst gewarnt, in sein Unglück blindlings hineinrennt, müssen wir durch das ganze Stück einen düsferen, barschen, oft schwermüthigen Ton veinchmen, der unter Anderem z. B. die Unterredung mit Oranien vollkommen unverständlich macht, da man nicht begreifen kann, warum ein folcher Egmont dem Freunde keinen Glauben schenken soll. Die Kerker- Scene gelang besser, wie denn überhaupt Herr Hendrichs durch Vortrag und Spiel im Ganzen genommen glänzte. Aber der Mangel charaßteristischer Wahrheit läßt sich dadurch nicht verdecken, und der Fehler bleibt, auch wenn das Publikum den äußeren Vorzügen seines Lieblings durch Hervorruf, wie es heute geschab, Beifall zollt. . ö

Die Leistungen der Uebrigen sind längst gekannt und gewürdigt. Herr Franz hielt den Alba in gewohnter eiserner Strenge und Fühllosigeit Blle. Stich als Klärchen, die am Schluß mit Henn Hendrichs geiusen wurde, war vortrefflich und vervolllommnet sich zusehends mit jeder neuen Darstellung vieser Rolle; das Zusammenspiel ging gut, und die äußere Ausstattung war des großen Dichterwerkes, dem, wie immer, auch heute, troßñz der Hitze des Tages, ein zahlreicher Zuspruch zu Theil geworden war, würdig.

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