1846 / 184 p. 3 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

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che widmen würden. Drei Zöglinge sind bereits zur Zöglinge werden ihnen nächsten öglinge haben sich dem Volkslehrerstande ge⸗ Anstalt zählt jetzt über hundert Schüler und hat elf Sie giebt Unterricht in allen Gymnasial⸗ und Realfächern, be⸗ Studirenden auf das zum Uebergange in die Fakultäts⸗Studien s- oder Maturitäts⸗ Examen vor und giebt den für immenden Zöglingen eine in jeder Rücksicht tüch⸗ ie Anstalt ist also eine dreifache, ein Gymnasium, eine ein Schullehrer⸗Seminar. chts bezahlt, so mußte die Anstalt diese All—⸗ um alle Zöglinge aufnehmen

dem Prediger⸗Amte oder dem Lehrfa folge entsprechen den Erwartungen.

Universität abgegangen; Herbst folgen

fünf andere

nothwendige Bakkalaureat das Geschäftsleben tige Ausbildung. D Real ⸗Bürgerschule und Anzahl von Zöglingen ni emeinheit sich zum Grundsatze machen, können, die in Frankreich ihre Ausbildung suchen; denn von den bezahlenden Zöglingen werden die nicht bezahlenden Die Anstalt hat sich seit der letzten Versammlung in Cam der Société Evangélique du Nord vereinigt, und wenn sie von letz⸗ terer auch nicht eben eine Geld-⸗Unterstützung erwarten dürste, weil sie selbst zu bedrängt ist, so gewinnt ein solches vereintes Wirken Vieler doch jedenfalls an innerer Festigkeit.

Paris, 30. Juni. Der spanische Infant Don Enrique ist am 26. Juni zu Bordeaux angekommen.

Die Zeitungen aus Alg schall Bugeaud empfing aus a Dran befriedigende Berichte. Assela auf dem Marsche nach dem Westen um den 10ten gewesen sein soll. Dies i marokkanischen Wüste. Von den sranzösischen Gefangenen w einer, der sein Leben wunderbar gerettet, zurückgekommen. er Mann, Namens Beauprete. ren Gefangenen zusammen, gehalten, dessen Aufenthaltsort er nicht kennt. nen Monat nach der Niedermetzelung der Gefangenen, Beauprete, daß der Befehl gegeben sei, genen entledigen und sie in der Nacht umbringen. sich, mit einem Schiclsalsgefährten zu entkommen. In einiger Ent⸗ befreiten sie sich von ihren Fesseln und wanderten drei Tage lang, von Bohnen auf den Feldern lebend, doch endlich, angetrieben, ergaben sie sich einem Duar rabut wollte sis zwingen, Muselmänner zu werden. Gefährte dessen weigerte, selbst aber gela einen Duar der

Da eine große

mit unterhalten.

ser reichen bis zum 22. Juni. llen Theilen der Provinzen Algier und Abd el Kader war am 1. Juni zu egen Sefisifa hin, wo er ganz in der Nähe der

Er war nicht mit den ande⸗ sondern wurde in einem Duar gefangen Am 28. Mai, ci⸗

man solle sich der Gefan= Er war so glück⸗

vom Hunger der Hamyanen. Als sich sein wurde ihm der Kopf abgeschlagen, ihm der zu entfliehen und durch das Schott arars zu erreichen, die ihn nach Tiaret zurückführ⸗= ten. Man hegt die Hoffnung, daß wohl noch andere Gefangene sich geflüchtet haben könnten.

Am Sonnabend stiegen auf dem hiesigen Getraidemarkt die Preise auf unerhörte Weise, und der Vorrath, der am Tage vorher noch 100,00 Centner betrug, fiel plötzlich auf 80 000 Centner. Der Miltelpreis des Weizens war 225 Fr. für den Centner. Bei diesem beispiellos hohen Preise besorgt man, daß die ohnehin sehr hohen Brodpreise noch beträchtlich in die Höhe gehen werden. Da dieses ife und die Entblößung des Marktes von Vor⸗ Getraidewucher einiger Spekulanten zugeschrie⸗ ben werben, so hat der Polizei⸗Präfekt sogleich angeordnet.

Die Nordbahn, vollständig ist, hat dessenungeachtet, Personen befördert, seit der Eröffnung einen täglichen Mittel von 20000 Fr. geliefert.

Dem Ami de la Religion wird unterm 18. Juni von Rom Man erzählt bereits von zwei Beschlüssen Sr. Heilig⸗ apst jeden Gedanken des Ehrgeizes seiner Neffen befanden sich in der Sohn seines Bruders, hat Befehl, aglia zurückzukehren und seiner Familie mitzutheilen, wie lle, daß sie sich zu Rom niederlasse; dem anderen, Sohn einer Schwester, einem jungen Offizier der päpstlichen Truppen, er⸗ klärte der Papst, daß er nur nach Rang und Verdienst befördert Dieses Benehmen, das den Gedanken so sehr ent⸗ die man sich so häufig vom Nepotismus der Päpste macht, ungen nur bestärken können, welche die hohe Frömmig⸗ keit Pius IX. und seine Weisheit erregt.“

Der Kolonial-Rath von Guadeloupe ist am net worden. Man erwartet auf die Eröffnungs-Rede des Gouver⸗ neurs eine der vom Kolonial-Raih auf Martinique gegebenen ungefähr ähnliche Antworts⸗Adre

Eine Verordnung

Steigen der Fruchtpre räthen allgemein dem eine Untersuchung

deren Dienst noch sehr unvollkommen und un— und obgleich sie zur Zeit nur

geschrieben: keit, welche beweisen, daß der P für seine Familie fern hält Einer der Beiden,

nach Sinig er nicht wo

werden würde.

hat die Hoffn

25. Februar eröff⸗

des Ministers des Innern verbietet für die Zukunft die Verfertigung und den Gebrauch von Annoncen und AÄdressen, welche die Form und die Verzierungen der Banknoten ha⸗ sie von Unerfahrenen leicht für solche gehalten werden nlaß zu mehreren Betrügereien gegeben haben.

ie Instruckion in Betreff der Ruhestörungen von Elbeuf sind jetzt beendigt; 31 Beschuldigte wurden vor den Assisenhof und 7 vor Zucht⸗Polizeigericht verwiesen, die übrigen freigelassen.

Der Minister des Ackerbaues und des Handels, Herr Cunin Gri-= daine, ist nach den Bädern von Vichy abgereist.

Der für China ernannte General⸗Konsul Frankreichs wird sechs Monate zu Canton und sechs Monate zu Macao residiren.

General Lamoricière, der sich jetzt in Paris befindet, wird Fräulein Dosne, die Schwägerin des Herrn Thiers, heirathen.

Die Börse war heute anfangs günstig außerordentlichem Wege aus London die die Oregon-Frage in freundschaftlicher Weise arrangirt worden sei. Aus Anlaß der bevorstehenden monatlichen Abrechnung wichen jedoch später die Notirungen wieder etwas.

X Paris, 29. Juni. In der heutigen Sitzung der Pairs⸗ Kamm er wurden zuerst mehrere Berichte erstattet, darunter der des Marquis von Barthelemy im Namen der betreffenden Kommission über das Gesetz in Bezug auf die Aufhebun die Herabsetzung der Auflage, die an die Po Geld bezahlt werden muß; dann der des Marquis von Audi in Bezug auf den Gesetzentwurf, das Einnahme⸗Budget anlangend; und endlich der des Herrn Mesnard über den Gesetzentwurf, den zwischen dem Staat und dem Bischof von Straßburg geschlosse⸗ nen Austausch von Immobilien betreffend. Die Tagesordnung führte alsdann zur Berathung des Gesetzentwurfes über die außerordentli⸗ chen Kredite für Algerien. Graf Boissy d' Anglas besteigt zuerst die Tribüne, um das Wort zu nehmen. Systeme zur Kolonisirung, hat, und spricht die Änsich gethan hätte,

ben, so da und bereits

estimmt, da man auf achricht erhalten, daß

des Ruraldecime und für Besörderun

Er tadelt die verschiedenen in Afrika versucht Frankreich

die man bisher daß man für eit Eroberung des Landes auf friedlichem, wohlthuenden Wege zu bewerkstelligen, als durch Verhee⸗ rung und Brandstiftung. Hatte man so gehandelt, so wäre Algerien nicht ein gähnender Schlund geworden, welcher alle Jahre Frank⸗ reichs Schätze und Soldaten verschlinge. Der Redner spricht sich den in feiner Rede entwickelten Grundsätzen gemäß für ein System der Afrika's durch eine friedliche Eivil⸗Verwaltung aus. a stellane äußert sich gleichfalls in langer ausführlicher

weit besser

Beherrschun Graf von

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Rede tadelnd über das System der Verwaltung und Regierung, das in Afrika befolgt werde. Es scheine, man habe gar keinen bestimm⸗ ten festgestellten Plan für die Eroberung, und man gebe Beweise der unverzeihlichsten Unvorsichtigkeit und Sorglosigkeit in Betreff des Wohls und der Sicherheit der Soldaten. Um diesem traurigen Zustande der Dinge abzuhelfen, schlägt der Redner verschiedene Pläne zur Colonisation vor, die seiner Ansicht nach geeignet wären, bald und gewiß auf eine vollständige und dauernde Weise den Frie⸗ den in der Kolonie herzustellen. Es wurde zuletzt sehr schwer, den Redner zu vernehmen, da Niemand auf seine Worte merkte und aller⸗ seits Privat- Gespräche unter den Mitgliedern der Kammer geführt wurden. Der Kriegs-Minister erhebt sich, nachdem der vorige Redner geschlossen, mit der Bitte an die Kammer, sie möge ihm er⸗ lauben, erst dann den beiden ehrenwerthen Rednern zu antworten, wenn er alle anderen vernommen haben werde. General Cubinres: Er wolle nicht, wie die vorigen geehrten Redner, hier auf der Tri= büne Alles erzählen, was er vernommen habe, nicht alle Aufschlüsse mittheilen, die er seit 16 Jahren über die Eroberung, Beherrschung, Colonisatlon und die verschiedenen Civil oder Militair Sy steme dafür gesammelt habe. Alle diese Details wären über- flüssig, er wolle nur ein Resum6 mittheilen, das als Antwert dienen solle auf den Bericht, welchen die Regierung vorgelegt. Der Redner entwirft nun ein Bild der gegenwärtigen Lage von Al⸗ gerien und spricht fein Erstaunen darüber aus, daß dieselbe mit einem Budget von 1090 Milllonen und einem Effektivstand der Armee da⸗ selbst nicht besser sei. Nirgends bestehe Sicherheit in Algerien; überall, wo man die Stämme der Eingeborenen für die Sache Frankreichs gewonnen habe, habe man sie nur ins größte Unglück gebracht, weil man sich in der Ohnmacht befunden, sie zu schützen. Der Red⸗ ner untersucht nun die Mittel, die beiden Völker, die dort in Berüh⸗ rung sind, mit einander zu versöhnen, und spricht den Wunsch aus, daß das Gouvernement von Algerien nicht der Militair-Autorität entzogen werden möge.

Großbritanien und Irland.

London, 29. Juni. Sir R. Peel, der sich am Sonnabend nach Ssbornehouse auf der Insel Wight zur Königin begeben hatte, ist heute um 2 Uhr Mittags nach der Stadt zurückgekehrt. Herr Joung, der Schatz-Secretair, und darauf Lord Aberdeen hatten mit dem Premier⸗Minister in seiner Privatwohnung längere Unterredun— gen. Mehrere Minister waren im Ministerium des Innern versam⸗ . obschon keine Zusammenberufung des Kabinets vorher er⸗ olgt war.

; Das Dampfschiff „Hibernia“ ist gestern mit neueren Nachrichten aus den Vereinigten Staaten (New-gAork vom 14. Juni) in Liverpool angekommen, welche den bevorstehenden Schluß des Krie⸗ ges mit Mexiko, so wie die definitive Beilegung der Oregonfrage, in Aussicht stellen. Ein Gesandter der mexikanischen Negierung war von Veracruz in Pensacola angekommen und von dort sogleich nach Wafhington abgegangen; derselbe soll die Friedens-Vorschläge der mexikansschen Regierung überbringen. In Betreff der Ore onfrage hat der amerikanische Senat in Folge einer Botschaft des Fer len vom 9. Juni, welche bis zum 12ten diskutirt wurde, mit einer Majorität von 38 gegen 12 Stimmen beschlossen, einen Vertrag mit England auf Grund der angebotenen Bedingungen zu schließen.

Aus einem so eben veröffentlichten parlamentarischen Aktenstücke ersieht man, daß die Bevölkerung von Großbritanien, welche im Jahre 1801 nur 10,912, 646 Seelen betrug, im Jahre 1815 auf 19,577,574 Seelen gestiegen war. Im Jahre 1796 betrug die Nationalschuld ol, sb, 306, im Jahre 1845 aber 768, 789241 Pfd. Ste, während ihre Zinsen von Ti, 84st, 204 im Jahre 1796 auf 27, 287 2635 Pfd. St. im Jahre 1845 angewachsen waren. Im Jahre 1863 beliefen sich die Armensteuern auf 5.3148, 205, im Jahre 1844 auf 6, 848,717 Pfd. St. Im Jahre 1813 gab es 1.1426, 0hß Arme in England, im Jahre 1843 zählie man deren 1,539, 190; die Zahl der Armen hat also, wenn man den ungeheuren Zuwachs der Bevölkerung seit 1813 in Anschlag bringt, sich bedeutend vermindert. Der deklarirte Werth der Ausfuhren aus Großbritanien nach allen Ländern, ausgenommen nach Irland, stellt sich im Jahre 1796 zu 25,130,624, im Jahre 1815 zu 150,645,801 Pfd. St. heraus. Die Einfuhren betrugen, Irland wieder ausgenommen, in den 2 angeführten Jahren 20, 422,410 und 32,330, 909 Pfd. St.; sie haben also in weit geringerem Ver⸗ hältnisse zugenommen, als die Ausfuhren. Im Jahre 1796 betrug die Weizen⸗Einfuhr, mit Ausnahme jener aus Irland, 879,197, im Jahre 1845 aber 1, 133,561 Quarter; im Jahre 1796 war der Durchschnittspreis des Weizens 70 Sh., im Jahre 1845 nur 50 Sh. pro Quarter.

Der Morning Herald theilt nach dem Courrier des Etats Unis vom 29. Mai folgenden Unfall mit, welcher die deut⸗ sche Kolonie in Teras durch die wilden Indianerstämme daselbst be⸗ troffen hat: „Ein Schreiben, das wir so eben von San Antonio de Bexar erhalten, giebt entsetzliche Einzelnheiten über die Mordthaten und Räubereien, welche die Indianer, insbesondere die Comanches und Lipans, in diesem Augenblicke im Westen von Texas verüben. Alle kräftigen Männer, welche sich in den Kolonieen Neu⸗-Braunsfeld, Ca⸗ stroville und am Ste Quani befanden, haben sich unter die Fahnen Nord⸗-Amerika's begeben und sind zu dem Heere des General Taylor gestoßen. Die Abwesenheit, der Männer benutzend, stürzten sich die Indianer auf die Greise, Weiber und Kinder, verbrannten die Häuser, mordeten und verstümmelten die Gefallenen, noth⸗ züchtigten die Weiber und schleppten viele Kinder in Sklaverei fort. Die Handels-Gesellschaft der deutschen Prinzen, die es unternahm, die Umgegend der Berge von San Saba zu kolonisiren, ist nicht glücklich in ihren Plänen. Sie hatte einen Convoi von mehr als hundert Wagen nach dieser werdenden Kolonie gesandt; die Co⸗ manches aber griffen die Auswanderer an. Nach einem verzweifelten Kampfe waren die von der Zahl überwältigten Deutschen gezwungen, die Flucht zu ergreifen, eine große Menge Todte und Verwundete in den Händen der Wilden zurücklassend, welche die hundert Wagen plünderten und in Brand steckten. Diese Wagen enthielten das ganze Vermögen und die Hoffnung der unglücklichen Emigranten!“ Der Courrier des Et. Unis schließt mit folgenden bitteren Worten: „Der Mangel an Voraussicht dieser Kolonieengründer ist sprüchwört⸗ lich geworden, dies sind Landspekulanten, welche seit Abschaffung des Sklavenhandels, den Handel mit Weißen mit weit weniger Mensch⸗ lichkeit und Schonung treiben, als man für die Afrikaner hatte..

Die Liverpool⸗Tim es meldet: „Der eleltrische Telegraph von Rugby nach Leeds wurde dieser Tage fertig, und jede Nachricht von einigem Belange kann jetzt zwischen beiden Orten, die 122 englische Meilen von, einander entfernt sind, in 3 Minuten hin- oder herge— langen. Die Grand⸗Junction⸗Eisenbahn -⸗Gesellschaft trifft jetzt An⸗ stalten, eine Telegraphenlinie von Liverpool nach Manchester und von Liverpool nach London mit Zwischen - Stationen anzulegen. Die Pläne sind fertig, und die Kentrakte zur Ausführung der nöthigen Arbeiten sollen spion abgeschlossen werden. Wenn diese Telegraphen⸗ linie vollendet ist, können wir in wenigen Minuten Nachrichten aus London empfangen, was besonders bei wichtigen parlamentarischen Abstimmungen zc. für unsere Handelswelt von großem Interesse ist.

Heute fand in Hydepark zu Ehren Ibrahim Pascha's eine glän-

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zende Parade vom Isten Regiment Leib⸗Garde, dem Isten und 2ten Bu Abstimm : zaillon ber Grenadier-Garde und noch 2 Bataillonen anderer Gang Holle. Lehßteres wurde mit entschiedener Mehrheit beschlossen. In statt. hetreff des Armenwesens wurde fast einstimmig beschlossen, daß die Ihre Majestät die Königin soll in diesem Sommer noch einn bligatorische Unterstützungs pflicht der Gemeinden aufgehoben und die Ausflug zur See nach Plymouth beabsichtigen, um dort die gro menunterstützung in möglichst kurzem Uebergange auf den Grundsatz Jacht⸗Regatta in Augenschein zu nehmen. eiwilliger Unterstützung zurückgeführt werden solle, Eben so einstimmig Die City⸗Politifer sind, wie der Globe mittheilt, der Ansich urden die Armengüter und deren Verwendung und Verwaltung unter der daß es in gegenwärtiger Session zu keiner entscheidenden Prüfun ussicht des Staates den Gemeinden gesichert, dagegen in Bezug der gegenseitigen Stärke aus Anlaß der Zuckerfrage mehr komm f die Verwendung der Armenstellen und Staatszuschüsse dem Staat sondern daß man sich zu einem Vergleiche bequemen werde, um si ne unmittelbare Einwirkung zuerkannt (hier also mehr oder weniger die Erledigung der unerläßlichen Geschäfte Zeit zu gewinnen und sa entralisation). Als ordentlicher Beitrag des Staates an die be⸗ dann sich zu vertagen. Mitten Gemeinden wurde ein Maximum von J und ein Minimum Trotz des nahen Austrittes der jetzigen Regierung behaupten si hn; der Tellen festgesetzt; doch soll eine außerordentliche Staats⸗ die Fonds unerschüttert auf ihrem Standpunkte; dasseibe gilt von d. slfe eintreten, wo die Tellen 1 pro Mille überschreiten. Endlich Eisenbahn-Actien, obgleich wegen der ungewissen politischen Lage m de die ganze Betheiligung des Staates beim Armenwesen auf wenig Umsatz stattsindet. E Summe von höchstens 500,000 Fr. sixirt. Die letzteren zeschlüsse wurden fast alle mit entschiedener Mehrheit gefaßt, Belgien. daß in Bezug, auf das Armenwesen die Verständigung eemlich vollständig ist. In Betreff der Zehnten und Boden⸗ Brüssel, 30. Juni. Mittelst Königlicher Verordnung dn nse lam zuerst in Abstimmung, ob man das Loslaufgesetz 2bsten d. wird auf Grund des Entrepots-Gesetzes vom 4. Mi om letzten Dezember aufrecht halten wolle. Dies wurde mit großer d. J. de Verfügung vom 14. Oktober 1813 in ihrem Aten Arti ichtheit gegen 6 Stimmen verneint und der Antrag von Stockmar, welcher die Errichtung eines öffentlichen Entrepots dritter Klasse z die 2 61 3 der in jenem Gesetz festgesetzten Loskaufsumme Verviers in der Provinz Lüttich anordnete, außer Kraft gesetzt, wi nach dem Gesetz über die öffentlichen Entrepots die zu diesen vn

richten sollten, mit nicht großer Mehrheit verworfen, dagegen der r strag von Steiner von Kirchberg, der nach einer etwas komplizirten der Regierung für nöthig erachteten Lokale von der Kommunal- Vr technung auf den achtfachen Werth in Bezug auf die Zehnten und waltung hergegeben werden müssen, der Gemeinde-Rath von Vervin iin zehnfachen Werth in Bezug auf die Bodenzinse herauskäme, aber sich hierzu nicht verstehen wollte. beder mit nicht sehr großer Mehrheit angenommen. Hier ist die Der Herzog Ferdinand und der Prinz August von Sachsen⸗Kn Ferständigung nicht so vollständig gewesen, da fast sämmtliche Ver— burg sind von hier wieder abgereist; der Letztere hat sich gestern na sissungs-Räthe aus den pflichtigen Gegenden einen niedrigeren Be— Paris begeben; der Erstere, Feldmarschall⸗ Lieutenant in österreichische hag verlangten. Diensten, ist vorgestern nach Deutschland zurückgekehrt. ;. Die Garnison von Nieuport wird gewechselt. Drei verwunde⸗ Bürger sind an ihren Wunden gestorben. Wie verlautet, wird Kommandant Parys vor ein Kriegsgericht gestellt weiden. Mf den Konflilt zwischen der Regierung von Waadt und der dorti— Im Gemeinde⸗-Rath von Tournay fand dieser Tage eine Di gn Geistlichkeit hin, entwarf ein furchtbares Bild von den aus die⸗ kussion über die von Seiten der Schöffen mit dem Bischof ab. m Handel entstandenen Gräueln und stellte sodann den Antrag, es schlossene Convention statt, worin sich der Streit um den Punkt drehn Jöchte die Regierung von Waadt freundeidgenössisch eingeladen wer⸗ daß bei jeder Opposition des Bischofs gegen die Ernennung einn än, die kirchliche rn heir im dortigen Kanton wiederherzustellen. Lehrers die Gemeinde⸗Verwaltung dieselbe berücksichtigen müsse. M Nit einer Enischiedenheit und einer Wärme, wie man sie noch selten es scheint, wird der Zwist daͤdurch seine Erledigung sinden, daß Rihm wahrgenommen, wies Herr RN. Waller zu allererst dieses Ansin⸗ der Convention der Paragraph wegfallen soll, vermöge dessen z m, das nur geeignet sei, die beiden Bruderkantone zu entzweien, zurück, Stadtverwaltung die Verpflichtung hat, den Einwendungen e siderlegte die theilweise mit Haaren herbeigezogenen Entstellungen Bischofs nachzukommen. Wenigstens hat der Gemeinde⸗Rath den Von Ber die geschilderten „Gräuel“ und zeichnete mit Schärfe das Be⸗ schlag eines Mitgliedes auf Auslassung dieses Punktes angenommen kehmen der waadtländer Geistlichkeit, der es um nichts, als um eine Faction zu thun gewesen sei. Herr Fürsprech Schwarz forderte so-⸗ nn die Regierung auf, an Luzern das Begehren zu richten, daß es genössische Konkordate halten möchte. Auf die Bemerkung des andamman Wieland, daß die Regierung von Luzern auf zwei Re⸗ sstorien die Antwort schuldig geblieben sei, wurde der kleine Rath sentuell ermächtigt, im Falle einer ausdrücklichen oder fortgesetzten lschweigenden Weigerung Luzerns, über Nichterfüllung seiner kon— baätsmäßigen Pflicht bei der Tagsatzung Beschwerde zu führen. Herr Fürsprech Peter Bruggisser erklärte schristlich und aufs be immieste die Nichtannahme seiner gestrigen Wahl zum zweiten Ehren- hesandten. Er habe gefunden, daß er nicht viel nützen könne an der Tagsatzung, indem doch Alles seinen Schlendrian gehe, deshalb volle er lieber seine Zeit edler verwenden und wäre, wenn man ihn cht entlassen wollte, eher genöthigt, seine Demission als Mitglied s Großen Rathes einzureichen. Än seiner Stelle wird als zweiter esandter Herr Oberrichter Plazid Weissenbach, Präsident des Gro⸗ n Rathes, gewählt.

Kanton Schaffhausen. In der Versammlung des Gro— Raths in der letzten Woche des Juni wurde die Tagsatzungs⸗

ung forlfahren und alle Hauptpunkte grunbsätzlich entscheiden

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Kanton Aargau. In der Sitzung des Großen Raths am 3. Juni wies der Großrath Wiederkehr in einem langen Vortrage

Schweden und Norwegen.

Stockholm, 26. Juni. Morgen begiebt sich die Königin m der Prinzessin und dem jüngsten Prinzen nach Norrköping und vn dort nach Schonen und übermorgen der König durch die westliche Provinzen eben dahin. Der Kronprinz ist bereits gestern abgereist.

Der Johannistag hat sich um unsere Stadt her durch Käll ausgezeichnet; man hätte sogar früh Morgens auf dem Wasser bein Brunnen im Thiergarten Eis gefunden. Jieisende, die denselben Ma gen aus Südermannland abgegangen, berichten, daß eine Mug Gartengewächse durch zwei kalte auf einander folgende Nächten Grunde gegangen seien. U

Auf Königlichen Befehl wird in diesen Sommer Lieutenant Fahnenhjelm vom Generalstabe sich mit der Gränzbestimmung zwischt Schweden und Norwegen auf einer Strecke bis zur russischen Grän beschäftigen. Auch sollen Dreiecks Messungen in den stockholmer Sch ren und im Upsala⸗Lehn ausgeführt werden.

D änem ar.

Mrhältnisse der Konvertiten. Die Regierung hatte nämlich, früher ärist Haltenem Auftrage gemäß, eine Konvertiten. Ordnung zu entwerfen, m Großen Rathe einen Gesetz⸗Entwurf über die Verhältnisse der 6 Ftholiken im Allgemeinen, implicite auch der Konvertiten, vorgelegt. Pe ganze fünfstündige Diskussion, welche dieser Gegenstand hervor⸗ if, bezog sich lediglich auf den ersten Theil des §. 1 des Entwur— H, welcher solgendermaßen lautet: „Jeder Bürger des Kantons, cher von der evangelisch⸗reformirten Kirche zu einer anderen Kon— s. ssion übertritt, verliert dadurch das Necht, in irgend eine öffentliche Pehörde oder zu einem öffentlichen Amte gewählt zu werden, ver⸗ Kleibt hingegen in dem Besitze seiner übrigen bürgerlichen Rechte ud in dem Genusse der Gemeinde-Nutzungen seiner Heimat- Ge—

befinden sich auch 92 Ballen Wolle, die, . Ste tun e n 9 [ gag , . . n , mn rf, ĩ icktesten hiesi abrikant immt und wahrschen 9 Sti 1 er auch im gleichen k e e, erhältniß wie die anderen Gemeinde⸗Bürger an den ö pd Staatslasten mitzutragen.“ Herr Pfarrer Schenkel brachte den trag, diesen Entwurf zugleich mit der Verfassungs⸗Revision zu be⸗ Ven, denselben demnach bis zu diesem Zeitpunkte zu verschieben. Uw der Abstimmung blieb der Antrag auf Verschiebung mit etwa Stimmen in Minderheit; dagegen wurde auf den Antrag des irn Foug eine motivirte Zurückweisung an die Regierung in dem

verhalten habe. 5 : während des Ausbruchs nicht ausgeblieben, wie früher gesagt word mne deschlossen, daß dieselbe beguftragt werde, gegen die nachthei= ler, , . geblieben, wie früher ese n Folgen don Konverssonen andere Garantieen, als die des Ver⸗

ird bemerkt, d d i kiavig i Ferner wird bemenst, daß auf (dem egg, zwischen wie ahn Les der Wählbarkeit zu einem öffentlichen Amte, aufzustellen, ins—

Langernes auch die ĩ nag! lerscherfurchen bemerkt werden. Mhndere auch gegenüber von Staaten, in welchen, wie im Kanton Glerschersurchen Pllis, die Ausübung des protestantischen Gottesdienstes den, Prote— 8chwtüi Hnten verboten sei, den Grundsatz der Reciprozität durchzuführen.

Kanton Zürich. (5. M.) Der Große Nath hat sich

25. Juni wieder aufgelöst, nachdem er die vorjährigen beiden Ti satzungs-Gesandten, Rütiimann und Dr. Alfred Escher, bestätigt, Herrn Verhörrichter Bollier in den Regierungs⸗-Rath und den Hen Spörri von Wetzikon ins Obergericht gewählt hatte. Der Ang des Herrn Oberst von Orelli, betreffend eine Revision unserer Mi nn,, wurde uh großer 6 . ,. eil, s herrschte, wie vorauszusehen war, Einstimmigkeit mit Bezug i . r ;

die Bundeswidrigkeit 3. katholischen En lin en, und die Pn ö. neuen Gemeinde-Rath nieder, der nebst den Einwohnern teien trennten sich nur wegen der Redaction des Artikels. Angench om Miguel den Eid der Treue leistete und ein Tedeum gb. men wurde die Fassung, wie sie Herr Dr. A. Escher vorschlug: ie ie Bie Behörden des Orts ergriffen die Flucht und trafen Gesandtschaft solle je nach Umständen für eine Einladung oder , ö , . orderung an di i S i aufzug e neten Bei . ren 4 2 ie betreffenden Stände, das Sonderbimmdniß aut hunlten wurde am 16ten Dom Miguel, zum Könige ausgerufen,

. d die Bewegung soll sich über die Provinzen Entre Minho e Douro Kanton Bern. (N. 3. 3.) Am 27. Juni ersolgte en

d Tras os Montes erstrecken. Von Braga rückten einige Truppen lich die Lbstimmüng über die materiellen Fragen. Zuerst handel

tes Fgen die Aufrührer aus. sich darum, ob man an den Grunbfätzen des Eniwurss festhall Das hiesige Abendblatt el Impaxcia!, welches das halb= wollte oder nicht. Dies wurde mit 71 gegen 47 Stimmen vernen,

liches Organ der Regierung ist, enthielt gestern folgenden Artifel: Darauf kam die Frage, ob man alle vorgekommenen Abänderung ie Ankunft, des Großfürsten, Konstantin don. Nußland auf der Anträge sofort einer Kommission iherweisen oder ob man mit

spanien.

3 Madrid, 24. Juni. Am 16ten Nachmittags rückte ein na 600 Mann starker Haufen Bewaffneter unter Auführung eines wissen Benito Moron in den portugiesischen Gränzflecken Mont— Legre (Provinz Tras os Montes) ein, rief Dom Miguel zum un⸗ ushränkten Könige und bis zu seiner Ankunft dessen Schwester, die fantin Donna Isabel Maria, zur Regentin Portugals aus und

albinsel ist eines der merkwürdigsten Tages⸗Ereignisse. Es ist ihm

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das Schicksal zu Theil geworden, Zeuge der Revolution Portugals zu sein, eines Landes, dessen Scepter er sicher nicht beneidet haben wird. Nachdem er zuvor in einem unserer Häfen gelandet war, stellte er sich inkognito dar, und man dürfte annehmen, daß er in das Innere der Halbinsel vorzudringen beabsichtigt hätte. Allein, sei es nun, daß er wechselseitige Erklärungen mit der Regierung unserer Königin, aus denen man auf deren Anerkennung hätte schließen kön⸗ nen, vermeiden wollte, oder daß unser Ministerium für diesmal das erfor⸗ derliche Bewußtsein seiner Würde hatte, um voraufgehende Erklärungen zu verlangen, genug, der Großfürst verließ unsere Klsten und wandte sich nach Portugal.“ Ich habe zu seiner Zeit das Rundschreiben des spanischen Ministeriums mitgetheilt, durch welches im Namen der Königin sämmtlichen Behörden anbefohlen wurde, den Großfürsten Konstantin für den Fall seiner Anwesenheit mit allen ihm gebührenden Ehren⸗ bezeigungen zu empfangen. Es läßt sich daher wohl kaum annehmen, daß, wie obiger Artikel vermuthet, die Minister voraufgehende Er⸗ klärungen von ihm verlangt haben sollten.

Die Königliche Familie beabsichtigt, ihren Aufenthalt im nächsten Monat auf einige Wochen nach La Granja (San Ildefonso) zu ver— legen, um der immer zunehmenden Hitze auszuweichen.

Pportugal.

A Lissabon, 20. Juni. Der Stand der Dinge hier zu Lande ist noch immer nichts weniger als befriedigend. er Herzog von Palmella und das Kabinet unter seiner Leitung suchen um jeden Preis sich am Ruder zu erhalten und wagen daher nicht, der revo⸗ lutionairen Partei ernstlich entgegenzutreten. Dieselbe tritt daher mit immer neuen Anforderungen hervor. Wie weit diese gehen, sieht man am besten daraus, daß man jetzt sogar mit Leidenschaft die Ent⸗ fernung des Königlichen Kabinets- Serretairs, Geheimen Rathes Dietz, die Absetzung aller Civil⸗ und Militair-Beamten und Offiziere der Armee, die von der vorigen Verwaltung her noch auf ihren Posten beibehalten wurden, und andere Dinge verlangt, welche For⸗ derungen die offenbarsten Eingriffe in die Prärogative des Thrones und in die Willensfreiheit der Personen der Königin und des Königs begründen. Besonders gegen den Königlichen Kabincts-Secretair er gehen sich die revolutionairen Blätter täglich in den maßlosesten In— vektiven. Der wahre Grund des Ingrimms gegen ihn ist aber seine Eigenschaft als Ausländer, und die jetzt herrschende Partei möchte einen Mann nach ihrem Sinne an seine Stelle bringen. Man hat zwar die Auflösung sämmtlicher Junten angekündet, aber nicht gesagt, daß die bewaffnete Macht, welche die Junken von Villareal, Coimbra, Guarda und Santarem organisirt haben, noch keinesweges völlig auseinandergegangen ist, vielmehr offen die Absicht kundgegeben hat, beisammen zu bleiben, bis eine National⸗Garde organisirt sein werde, wie sie sie verlangen. In Santarem herrschte eine vollständige Anarchie. Die Junta wollte allerdings der Weisung der Regierung nachkommen und sich auflösen, aber die radikale Partei widersetzte sich. Manoel Passos, ihr Präsident, eben erst noch vergöttert, war nahe daran, ermordet zu werden. Um ihre Schwäche zu verbergen und den Hohn, den sie von der Junta von Santarem hinnehmen mußte, indem diese sich aufzulösen verweigerte, hatte die Regierung zu der Ausflucht sich genöthigt gesehen, die Mitglieder der besagten Junta als wohlverdient um das Vaterland und den Thron zu erklären und anzuordnen, daß die Junta im Amte bleibe, um den Behörden mit ihrem Rath an die Hand zu gehen. Von Santarem war ein be⸗ waffneter Haufe nach Villafranca gerückt und hatte dort Excesse aller Art begangen. Am ten endlich wurde eine Abtheilung Kavallerie vom hier stehenden Aten Regiment und eine andere von Grenadieren der Königin nach Santarem abgeschickt, am 19ten folgten noch mehr Truppen eben dahin. Der Präsident der Junta, Herr Manoel Pas⸗ sos selbst, hatte diese bewaffnete Macht verlangt, und dieser erst ist es gelungen, der Anarchie etwas zu steuern.

Es ist traurig, zu sehen, wie die Militair⸗Chess, selbst der Mi⸗ litair⸗Gouverneur, Graf das Antas, statt kräftig aufzutreten, immer erst in lange Verhandlungen mit den Ruhestörern sich einlassen und so diesen nür erhöhten Muth geben. Das Mißtrauen und die Gäh— rung der Massen haben wieder auf eine bedenkliche Weise zugenom— men, seit am 13ten zu Porto von einem Theile der Truppen unzwei⸗ deutige Beweise ihres Widerwillens gegen die Revolution gegeben wurden. Als man zu Porto das Gerücht verbreitete, hier sei eine Gegen⸗Revolution ausgebrochen, und die beiden Brüder und frühe⸗ ren Minister Cabral seien bereits hier zurück, erregte dies unter der revolutionairen Partei große Bewegung, und die Entschlossensten von ihr griffen zu den Waffen. Es kam wirklich zum Blutvergießen zwi⸗ schen ihnen und den Soldaten, von denen ein großer Theil durch die Uebermacht bald entwaffnet wurde, und, nur der Dazwi⸗ schenkunft einiger höheren Offiziere allein ist; es zuzuschreiben, daß die Sache nicht weiter ging. Durch eingeleitete Unterhandlun⸗ gen wurde eine Verständigung der beiden Parteien erzielt; aber die Ilnhänger der jetzigen Ordbnuͤng der Dinge dringen nun nur um so lebhafter auf schieunige Organisirung der National⸗Garde und auf Entlassung des größten Theils der Armee. Zu letzterer Maßregel kann bie Kegierung unmöglich schreiten, und es ist zu fürchten, daß es ihr sehr hn fallen dürfte, die National-Garde so zusammenzu⸗ setzen, wie sie anfangs beabsichtigte, und wonach nur die wirklich be⸗ sitzenden Bürger, die eine gewisse Steuerquote zahlen und daher doch einige Bürgschaft der Ordnung bieten, in dieselbe eintreten sollten. Gelngt es nicht, die Masse der Proletarier daraus fernzuhalten, so wird die Rational⸗Garde ein wahres Element der Zerstörung werden. Der Haß und das Mißtrauen des großen Haufens gegen die Truppen geben sich auch hier bei jedem Anlaß zu erkennen; besonders deutlich konnte man dies bei dem Empfang des 16ten Infanterie-Regiments sehen, das vor einigen Tagen zu Schiffe hier eingetroffen ist. Dasselbe bewies indeß bei seinem Einmarsche eine sehr feste, ruhige Haltung; ohne sich einschüchtern zu lassen, erwiederte es die Angriffe des Haufens nicht, und dadurch wie durch die Bemühungen der Führer gelang es, wirk⸗ lich einem Zusammenstoße vorzubeugen, der zu den schlimmsten Fol⸗ gen hätte führen können. Wie wenig noch in den Provinzen die Ordnung hergestellt ist, zeigt sich alle Tage. Es hieß sogar, die Re⸗ gierung habe durch eine teiegraphische Depesche Kunde erhalten, daß einige Städte und Flecken der Provinz Minho sich zu Gunsten Dom Miguel's erklärt, denselben als König ausgerufen hätten, und daß Truppen gegen dieselben geschickt worden seien.

Mitten in diesem Chaos soll nun zu den neuen Cortes-Wahlen geschritten werden. Die Führer der früheren Minorität der Septem⸗ bristen, welche nun thatsächlich die Oberhand haben, bereiten bereits Alles vor, um eine Majorität zu erlangen und mittelst derselben das jetzige Ministerium zu stürzen, wenn es nicht schon früher fällt, was wohl möglich ist. Graf Aguiar steht an der Spitze der Vorbereitungen zu den Wahlen in diesem Sinne, Herr Garrett soll mit ins Einver⸗ verständniß gezogen sein. Das Programm des Herrn Aguiar und ber radikalen? Partei enthält als Hauptpunkte; Zusammensetzung der National- Garde im ausgedehntesten revolutionairen Sinne, Erklä⸗ rung der Deputirten⸗Kammer zu einer konstituirenden, San n f. wo nicht gänzliche Abschaffung der Pairs-Kammer und Or ganisation des Landes in solcher Weise, daß die sogenannte regenerirende Politik dieser Herren festen Grund und Dauer erhalte. Was soll ich vom Stande des Kredits Ihnen sagen? Die Finanz⸗

Kommission ist noch nicht zu Ende mit ihren Arbeiten: aber man versichert, sie wolle Ersparnisse bis zum Betrage von 2000 Contos Der Zinsfuß der öffentlichen Schuld soll herabgesetzt werden um ein Prozent bei jeder Kategorie, so daß die proz. Pa⸗ piere in 4proz, die bisherigen proz. in Zproz. umgewandelt würden. Ferner soll die Dotation der Junta des öffentlichen Kredits abge⸗ schafft werden, um die Summen, die bisher diesem Institut zuflossen, und in welchen die Hauptbürgschaft der Staatsgläubiger für richtige Zine zahlungen lag, von der Regierung für andere Ausgaben des öffentlichen Dienstes verwendbar und sie so für einige Zeit aus der Geldverlegenheit gezogen werde, in welcher sie sich jetzt befindet. Diese letztere Maßregel wird vom offiziellen Diario selbst schon als Die Regierung hat an allen Thü⸗ ren angeklopft, um sich Geld zu verschaffen, aber alle verschlossen

vorschlagen.

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bevorstehend in Aussicht gestellt.

Die Herzogin von Palmella hat vor etlichen Tagen einen Be⸗ weis des Zartgefühls der neuen politischen Freunde ihres Gemahls Als sie in der Nähe einer Kirche vorüberfuhr, hielt ein Volkshaufe ihren Wagen an und zwang sie, auszusteigen, mit der Erklärung, die Herzoginnen seien Frauen, nicht besser als die anderen und müßten daher zu Fuße gehen. Die arme Frau, sich so verhöhnt sehend, wußte nichts Besseres zu thun, als in der Kirche eine Zu— flucht zu suchen, und da blieb sie, bis die Nacht völlig eingebrochen Da und dort sind auch hier Pistolenschüsse gegen friedliche Bürger gefallen; die Regierung ist aber zu ohnmächtig, allen diesen Exzessen der „tugendhaften“ Massen entgegenzutreten. Brüder Cabral hetzen die Blätter noch täglich in wüthenden Artikeln auf, und desgleichen verkauft man öffentlich wahrhaft brandstifterische Flugschriften gegen dieselben. Inde insgeheim die Entfernung dieser Männer vom Ruder beklagen, schon täglich, und selbst solche sind darunter, die an dem Kampf gegen ihre Verwaltung Theil nahmen.

Man will wissen, der Herzog von Palmella habe bereits einen Theil seiner kostbarsten Habseligkeiten an sicheren Ort bringen lassen, und er mag wohl daran thun. Viele Personen von Auszeichnung verlassen das Land, Graf Villareal ist nach Wien abgereist, auch die nahe Abreise des Herzogs von Terceira (der seinen guten Theil zur Herbeiführung des jetzigen Wirrwarrs beigetragen), des Marquis von Fronteira und Anderer kündet man an, dagegen die Ankunft des Grafen Bomfim und der anderen Flüchtlinge aus England, Frankreich und Spanien.

Gegen die

wächst die Zahl derer, welche

Tür kei.

Von der türkischen Gränze, 17. Juni. (A. 3.) Der Schach von Persien hatte sich geweigert, die von der Pforte vorge⸗ schlagenen Modisicationen des von Rußland und England gemein- schaftlich entworfenen türkisch⸗persischen Gränz⸗Berichtigungs⸗ ünd Friedens-Traktats anzunehmen, und soll zugleich geheime Befehle an die Gränze erlassen haben, damit daselbst in der kürzesten Frist ein persisches Corps zusammengezogen werde. bloßes Gerücht zu sein.

Herr von Bourqueney

Letzteres scheint jedoch

hat Unterhandlungen mit der Pforte wegen der von französischen Unterthanen an die Regierung von Tri- polis zu machenden Forderungen in der letzten Zeit fallen lassen und sich nun auf den Zolltarif geworfen, dessen Ermäßigung er mit Energie betreibt. Die Pforte ist in den letzten Monaten mit der Be⸗ richtigung der von England gegen Tripolis erk anerkannten Forderungen in Rückstand geblieben, ford Canning in einer Zuschrift an den Reis⸗Efendi erklärt hat, daß bis zum nächsten Dezember diese Rückstände sämmtlich getilgt sein müssen, widtigenfalls er sich genöthigt sehen würde, die bisher in Anwendung gekommene Schonung aufzugeben.

Die österreichischen Behörden an der türkischen Gränze sind mit Kiamil Pafscha von Bosnien in Unterhandlungen begriffen, um die Mittel zur Verhinderung der sich oft erneuernden blutigen Reibungen zwischen den beiderseitigen Unterthanen ausfindig zu machen. ist übereingekommen, daß der Pascha fünf Wachthäuser längs der Gränze errichten und diese mit Kavallerie⸗Detaschements besetzen sollte, welche in Uebereinstimmung mit dem österreichischen Militair⸗-Cordon zur Erhaltung des Gränzfriedens mitzuwirken hätten. Kiamil Pascha hat nun einen Ingenieur und einen kürkischen Bey mit der Bestim-— mung der dazu geeignetsten Punkte und der Errichtung der genann- ten Häuser beauftragt.

obenen und var itz. weshalb Sir Strat⸗

Eisenbahnen.

(3tg. f. Pr.) Die Arbeiten an der

Elbing, 29. Juni. Die Erdarbeiten ganz in der

Eisenbahn schreiten kräftig vorwärts. Nähe der Stadt, welche einige Zeit hatten eingestellt werden müssen, haben aufs neue begonnen. Bei dem Bau der Brücke über den El⸗ bingfluß an der sogenannten neustädter Fähre sind gegenwärtig über 206 Mann beschäftigt; die Kalkbrennerei, welche in der Nähe ange⸗ legt worden, ist fast beendigt.

XX Frankfurt a. M., 30. Juni. Noch ist nicht bekannt, wann der öffentliche Dienst der Main⸗Neckar Eisenbahn vorerst bis Heppenheim beginnen werde, da, wie man hört, bei der Fest⸗ stellung des Fahrten⸗Planes auf die postalischen Einsprüche noch Rüdk⸗ sicht zu nehmen ist. Die Probe⸗Fahrten gingen bis jetzt gut von Statten, doch hatten die von Darmstadt aus gegen die Baues der Bahn auf diesseitigem Gebiet gemachten Befremden erregt.

Wien, 20. Juni. (S. M.) In einigen Tagen wird der Ober⸗Inspektor unserer Staats⸗Eisenbahnen, Negrelli, nach Galizien abgehen, um den von den Ingenieuren entworfenen Plan des dorti⸗ gen Eisenbahnzuges der leßten Prüfung zu unterziehen, an dessen Bau im künftigen Frühjahr kräftige ganze Bahnzug beträgt 80 Meilen, von wo

olidität des Bemerkungen

Hand gelegt werden wird. und zwar von Bochnia bis Lem⸗ die Bahn sich dann nach Czernowitz und an die Gränzen von Rußland und Moldau ausmünden wird. Der Ertrag unserer Eisenbahnen, namentli der neuesten Zeit fast ins Unglaubliche und naten eben bei der Nordbahn nahe an das Doppelte dessen, was er Man schätzt die diesjährige Divi- Gestützt auf solche Ergebnisse, sieht zu einem als⸗ röffnung schon

der Nordbahn, stie ellt sich seit einigen Mo⸗

im vorigen Jahr betragen hat. dende im voraus auf 75 pCt. man dem Beschlusse der nächsten General⸗Versammlur n von Ostrau (bis wohin die den wird) bis Bochnia mit Zuversicht ent- ier der erste Versuch, die Donau aufwärts einem einzigen Tage zu befahren,

baldigen Ausbau derselbe im Sktober d. J. stattfin g Gestern ist von h bis Linz mittelst Dampfschiffen in gemacht worden.

Der König von Dänemark hat die der Flensburg⸗Husum⸗Tönninger llschaft in der Baukonzession vom 19. August 1810 der Eisenbahn gesetzte Frist um ein Jahr, vom 19. August d. J. an gerechnet, verlängert.

Eisenbahn⸗Gese zur Erbauung