1846 / 189 p. 1 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

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len Nord-Amerika's einen Thron dort erobern zu können, und sich da⸗ gegen durchaus abgeneigt zeigt, einem dieser Prinzen die Hand der Kö⸗ nigin von Spanien zuzuerkennen. Unterdessen hat der mexikanische Gesandte am hiesigen Hofe, Herr Valdivielso, der diesseitigen Re⸗ gierung nachdrücklichst vorgestellt, daß jede von ihr bezweckte Ein- mischung in die innere Angelegenheit der Republik nur die traurig⸗ sten Folgen für die in Mexiko ansässigen oder verweilenden Spenier herbeiführen würde. Herr Valdivielso soll eine durchaus befriedigende Erwiederung erhalten haben. .

Aus Galicien meldet man, daß der in der portugiesischen Pro⸗ vinz Tras os Montos befehligende General, Baron de Vinhaes, am 18ten den spanischen General-Kommandanten der Provinz Orense auffordern ließ, mit seinen Truppen in Portugal einzurücken, um die Miguelisten auseinanderzutreiben. Dieses Ansuchen wurde jedoch auch dann zurückgewiesen, als der portugiesische Gouverneur von Chaves es am 22sten wiederholte. Dieser Gränzort war nämlich von den Miguelisten völlig eingeschlossen, und der Gouverneur wagte nicht, die Besatzung aus der Stadt zu schicken, weil die Einwohner nur auf diese Gelegenheit warteten, um sich dem miguelistischen Auf⸗ stande anzuschließen. Am 2gsten sollen jedoch die Rebellen von Chaves abgezogen sein, und dadurch den Behörden die Gelegenheit zur Flucht nach Galicien verschafft haben. Der ehemalige miguelistische Briga⸗ dier Pablo Mouride organisirte den Aufstand im Gebirge. In Re⸗ bordelo rückten am 21sten einige dreißig Miguelisten, meistens Geist⸗ liche, ein und riefen Dom Miguel als König aus. Am selben Tage kam es zwischen den Miguelisten und einem Detaschement der Be— satzung von Braganza zu einem Gefecht, in welchem elf der ersteren getödtet wurden. In einer im Namen Dom Miguel's erlassenen Proclamation wird denen, die sich für ihn erklären, der Fortbesitz ihrer Aemter zugesagt, der Verkauf der Nationalgüter für nichtig er⸗ klärt, den Käufern jedoch Entschädigung versprochen und Wiederher— stellung der Mönchs-Orden angekündigt. Unterdessen erschien am 22sten in Lissabon das Reglement der National⸗Garde. Diese soll in Lissabon aus sieben, in Porto aus drei Bataillonen, jedes zu 1130 Mann, bestehen.

Der Herzog von Glücksberg, erster Secretair der hiesigen fran— zösischen Botschaft, ist heute von hier nach Paris abgereist.

Tür kei.

Konstantinopel, 21. Juni. Am vierten Tage nach der Ankunft des Sultans in seiner Hauptstadt war im Serail große Auf⸗ wartung, um Sr. Hoheit zu Ihrer Rückkehr Glück zu wünschen. Bereits am 20sten hatte sich der Sultan zur hohen Pforte begeben, um daselbst dem Minister⸗Conseil beizuwohnen. Bei diesem Anlasse wurde ein an den Groß⸗Wesir gerichteter Hattischerif verlesen, worin dem Groß⸗Wesir, dem Scheich⸗ül⸗Jslam (obersten Mufti), dem Se⸗ riasker und den Würdenträgern und Ulemas der Hauptstadt über— haupt die Zufriedenheit des Monarchen über ihren während dessen

Abwesenheit zur Aufrechthaltung der gesetzlichen Ordnung be— wiesenen Eifer zu erkennen gegeben und zugleich der Wille Sr. Hoheit in Bezug auf einige durch die Großherrliche

Reise hervorgerufene Maßnahmen, wie der Regelung des Flußbettes der Marizza, Aufhebung verschiedener Mauthämter in den Provinzen (namentlich zu Adrianopel, Rusischuk, Sistow, Brussa, Konieh und Tokat), Abschaffung der Ihtissab⸗-Gebühr (von Getraide und Vieh), bekannt gemacht wird. Auch wird durch diesen Hattischerif die Er⸗ richtung eines Conseils des öffentlichen Unterrichts sanctionirt, zu dessen Präsidenten, unter der obersten Leitung des Ministeriums der auswärti⸗ gen Angelegenheiten, der Präsident des Kriegsconseils, Ferik Emin Pascha, und dessen Mitgliedern der Nakib-ül⸗Eschraf (Oberhaupt der Emire oder Nachkommen Muhameds) und Reichs-Historiograph Essad Efendi, der Intendant des Großherrlichen Defterchane, Said Muhib Efendi, der Musteschar des auswärtigen Departements, Ali Efendi, das Mit glied des Kriegs-Conseils, Ferik Mehmed Pascha, der Pforten⸗Dol⸗ metsch Fuad Efendi und der Helim-Baschi (Protomedikus) Ismail Efendi ernannt wurden.

Die hier residirenden Gesandtschaften der fremden Mächte haben eine Audienz nachgesucht, um dem Sultan aus Anlaß seiner Rückkehr in die Hauptstadt ihre Glückwünsche gemeinschaftlich darzubringen. Diese Audienz, die erste dieser Art in den Annalen der hiesigen Di⸗ plomatie, hatte am 22sten im Palaste von Tschiragan statt, und der großbritanische Botschafter, Sir Stratford⸗Canning, als Doyen des diplomatischen Corps, sührte hierbei das Wort. Nach dieser allge⸗ meinen Audienz wurben der preußische Gesandte, Herr von Lecba, welcher sich mit Urlaub nach Berlin begiebt, und der sardinische Minister⸗Resident, Marchese Pareto, der bekanntlich als Gesandter nach Brüssel geht, von Sr. Hoheit besonders empfangen.

Bei Gelegenheit der Rückkehr des Sultans wurden den bei der Pforte angestellten Söhnen des Großwesirs, des Reschid Pascha und des Rifat Pascha höhere Rangstufen verliehen.

816

Der ehemalige Defterdar von Bagdad, Mehmed Esendi, ist zum Defterdar von Harput ernannt worden.

vereinigte Staaten von Nord-Amerika.

London, 1. Juli. (B. H.) Gestern Abend ist das Paket⸗ schiff „New⸗Norf“ mit Nachrichten aus dieser Stadt vom 16. Juni in Liverpool angekommen. Sie sind nur einen Tag neuer und ent⸗ halten wenig von Belang. Der Oregon⸗ Vertrag war am 15ten noch nicht dem Senate zur Ratification vorgelegt worden. Für die Ermäßigung des Tarifs scheinen alle Aussichten verschwunden zu sein; man wird es wenigstens in dieser Session an einigen Modificationen bewenden lassen. (In dem sehr kurzen und verwirrten Berichte über die Senats⸗Sitzung vom 15ten wird auch einer Abstimmung über die projektirte Dampsschifffahrt von New⸗-Nork nach Liverpool und von New- Nork nach Bremen erwähnt und angezeigt, daß in Betreff der ersteren ein Amendement verworfen, in Betreff der letzteren ein Amen⸗ dement mit 27 gegen 24 Stimmen angenommen worden sei. Da indeß nicht zu ersehen, welches Inhalts dieses Amendement, so wird man weitere Nachrichten abzuwarten haben, um das eigentliche Ergebniß der Abstimmung in Erfahrung zu bringen.)

Aus Mexiko (Veracruz) reichen die Nachrichten bis zum 31. Mai. In der Hauptstadt hat der am 17ten dort eingetroffene Be⸗ richt von den Gefechten am Rio Grande am 8. und g. Mai große Aufregung verursacht und das Volk in bitterer Stimmung gegen die Amerifaner versetzt. Letztere, mit Ausnahme der Aibeiter in den Fabriken, hatten fast sämmtlich das Land verlassen. Vor Veracruz lagen zwei, vor Tampiko ein amerikanisches Kriegsschiff. Dem in der Südsee kommandirenden amerikanischen Commodore Sloat war die Nachricht von der Eröffnung der Feindseligkeiten zwischen Mexiko und

den Vereinigten Staaten auf außerordentlichem Wege durch den ehemaligen amerikanischen Konsul in Mazatlan, Herrn Par— rot, zugefertigt worden, und man scheint nicht zu bezweifeln,

daß er unmittelbar nach Empfang der Nachricht, seinen Instructionen gemäß, sich in Besitz der mexikanischen Häfen an der Südsee setzen wird, eben so wenig hält man es aber auch für zweifelhaft, daß der in der Südsee befehligende britische Admiral Seymour, sich solchem Unterfangen entschieden zu widersetzen Auftrag hat, und man sieht daher den nächsten Berichten aus der Südsee mit Spannung entge— gen. Am 1. Mai lag Commodore Sloat mit einer Fregatte, 3 Sloops und 1 Transportschiff in dem Hafen von Mazatlan, ebenda⸗ selbst zur selben Zeit der britische Admiral mit einem Linienschiff, 2 Korvetten und einer Brigg. Die amerikanische Escadre aber er⸗ ö stündlich eine Verstärkung von einer Fregatte und einer loop.

Eisenbahnen.

Berlin-Potsdamer Eisenbahn. In der Woche vom 30. Juni bis incl. den 6. Juli c. sind auf der Berlin-Potsdamer Eisenbahn 11,631 Personen gefahren.

Im Monat Juli c. fuhren auf der Berlin- Potsdamer Eisenbahn 54, 6d Personen und betrug die Einnahme 21, Sd6 Rthlr. 17 Sgr. 6 Pf.

Berlin- Anbaltische Eisenbahn.

Im Monat Mai c. sind auf der Berlin- Anhaltischen Eisenbahn befördert worden:

33. 356 Personen n,, 48,075 Rihilr. Sd, 970 Centn. Frachtgut - ...... 19,396 Summa. .... 67,471 Rtihlr. Einnalime bis ult. April c. .... .... ö 201, 681. 5

Ton Tdi] Ri.

gandels- und Börsen nachrichten.

2 Ansterdam, 4. Juli. In den Coursen der holländischen Staals⸗ Papiere haben diese Woche mehr als gewöhnliche Schwankungen stattge— funden und siel erheblicher Umsatz, meistens jedoch in Integralen, vor. An- scheinlich mußten gegen den Abrechnungs ⸗Termin, am ssten d., mehrere

Zahlungen und Kapital Ablösungen zu erheblichen Einkäusen veranlaßte und die Tourse aller Fonds ansehnlich zum Steigen brachte; später ließ jedoch die eifrige Frage wieder nach, und wurde viel Kapital auf Anleihen ausgeboten, wodurch die Fonds ⸗Course sowohl wie der Geldzins Cours merklich heruntergingen. In- tegrale hoben sich hierbei erst von 60 bis 6144 6 und blieben gestern auf 65 P stehen; 3proz,. wirkliche Schuld ging von 739 auf 733 6 und blieb * 5b; 4proz. dito stieg von gaz bis F543 und stand zuleßt auf g5 Y. Wiederum war lebhaster Umsatz in Actien der Hande s⸗Maatschappy, deren

Blanco⸗Verkäufe gedeckt werden, welches zugleich mit den bedeutenden Zins⸗

Cours von 1733 erst bis 476463 hinaufging, dann auf 175 . zurüg drängt wurde und zuletzt wieder 176 0 erreichte. Von den fremden Stan Papieren sind alte russische Obligationen bei Hope sehr in Frage gew wodurch deren Preis von 106 auf 108 0 stieg, später aber bis 107 bei der allgemeinen Flauheit des Marktes nachließ; proz. Certisikate demselben wurden am höchsten zu 91 ,. und gestern zu 91 9 geln Mit spanischen Ardoin-⸗Obligationen und Coupons ging es ei as he Portugiesische schwanlten zwischen 495 und 51 76 und blieben zuletzt 50 ohne Preis - Erhöhung. Der Geld-Zins-Ceurs ist auf 3 a 3 50 gefallen. 1 serlions-GSebühr sür den Am gestrigen Gettaidemarfte war in Weizen nur kleiner Handel, n! einer Zeile des Allg. bei Verbraucher bezahlten: für 126pfd. bunten polnischen Weizen 305 Faum Anzeigers . 127pfd. dito 315 Fl.; 129pfd. dito 332 Fl. und 131pfd. schönen dito 3193 . 66 130pf8. alten rostocker Weizen 325 Fl. Mit Neggen war es slau; Partie 121pfd. preußischer wurde zu 223 Fl. verkauft; kleine Quaniit; I20pfd. preußischen Noggens zu 242 FI., 128. 121d. odessaer din 225. 235 Fl. 112p9s8. neue dänische Gerste ging zu 158 Fl. ab. *

Das Abonnement beträgt: 2 Üthlr. für . Jahr. 1 RKthlr. - * Jahr. 8 Rthlr. 1 Jahr. allen Cheilen der Klonarchie

Auswärtige Börsen.

Amsterdam, 4. Juli. Niederl. vwirkl. Sch. 61 . 396 do. 3737. Fass. —. Aus. TEinsl. 99 Russ Ilope 91.

Antwerpen, 3. Juli. Liusl. Neue Aul. 193. .

Eravkfurt a. M., 5. Juli. 5536 Me. III G. Raub Auen n Fentsche Buundesstagten. Großherzeagthum Baden. Landtag. 1895. 1893. Bayr. Rauk-Aeüen . IIope 88 Ba,. Stiegl. S7] Rr. Int. 60] 7 Herzo gthum Hol st ein. Ein neues Dampf Paletboot. Schrei⸗ polu. aoo FI. 955 Rr. do. S0 FI. So? . ben aus Neu- Strelitz. (Der Erbgroßherzog und die Eibgroßher⸗

Ham burg 6. Juli. Bauk-Aetien 1590 Br. Eu. Russ. 106 Br. o in.) ö . , London 3. Juni. Cons. 30h) 9g55. * Bel. 97. 965. Neue Anl. n 3 Wil rreichische Monarchie. Wien. Brandstistungen in der Um⸗ . gegend ven Linz. Vermischtes. ‚. BVoischrift in Eheschei—

Passive 5 5. Aust. Seb. J16. l5J. 256 Noll. 60. 32. 595 do. 94 * 3 geg h Neue bort. 473. 463. Knsl. Russ. III. jj. nres 86. 84. ciis6 97. 95. 1 Fusiland und Polen, St. Peters burg. 274. 265. Peru 373. 36. wungssachen von Sträflingen. Vermischtes. . Paris, 3. Juli. 55h Reute sin cour. 121. 55. Zh do. 6n eour. 83) raukreich. Paris. Herzeg von Aumale. Wahl Comit s und Um⸗ Neapl. 596 Span. Rente —. Paas. —. laufschreiben der Opposition. Das neue Journal der Anhänger Louis Wien, 4. Juli. 5 Met. 1113. 499 40. 1003. 390 743. . Navolcon's. Otaheitische Justände. Vermischtes. Aetien 1550. Anl. de 1834 5493. d. 1839 1223. Nord. 1824. Clin. I großbritauien und Irland. London, Coalitions-Versuche Lord Mail. 1153. Livorn. I07. Lest. 38. Rad. 87. J. Russell's. Die beabsichtigten Pairs - Ernennungen. Erhöhung —ᷣ k Res Arbeits lohns. 9 . in 1 , . j iederlande. Schreiben aus Amstend am. (Die schwebende Han— Meteorologische Beobachtungen. delefrage zwischen Holland und Belgien; neues Journal; Binnenschiff—Q

fahrt nach Wien.)

5 P Spas.

Preuss. Pr. Sch. —. Poln 3

Inhalt. nitlicher Theil.

s. Nachmitt Abend N i * 2 360 26 . . : . . . k sen 10 . ö Felgien. Brüssel. Weitere Debatten über die Convention mit Frank— n ; ; ; reich. ö. Lufidiuek. . ... 3333, 18 Par. 33 l, 10“ Par. 334, 73“ Par. Quellwirme 7370 R) chweden und Norwegen. Siockholm. Beurlaubungen.

Reise der Königin. Vermischtes.

Luftwarme .... 12,77 R. I6,sꝰ n. 12,57 R. Flusswärme 16,304 . ö ̃4 ö **. .ᷣ änemark. Kopenhagen. Staatsraths-Sitzung. Prinz Gustav

Thaupunkt .... 4 9,65 R. 12,6? R. 4 7,57) R. Rodenwärme 16,0: Sh n Dunststtigunz,. 79 pœi. 74 pc. 68 Fc. Aasdünstung 0, bor DOélar und Herzog von Augustenburg. Schifffahrt. Wildschaden— Wetter . ...... bezogen. trübe. halbheiter. Niedersehlas 0, 412A. esetz. Entwurf. .

. Sw. Sw. Sw. Wärmewechssi l/ Cchweiz. Kanton Zürich. Tagsatzung. Kanton Bern. Bera— Wollen zug... Sw. 4 11,59. thung des Verfassungs-Entwurfs. Kanton Freiburg. Erklärung.

Kanton Genf und Kanton Zug. Die Berathung über den Son—

Tagesmittel: 33 ioo“ rer.: H 139. . G,0 R.. 73 ret. s,, 'm, Chili. Schreiben aus Paris, (Innerer Zustand von Chili und dessen

önigliche auspiele. . König ch Sch sh vHandels-Verkehr mit dem Auslande.)

Donnerstag, 9. Juli. Im Opernhause. 78ste Abonnemen ö n n . Vorstellung: Bon Juan, Oper in 2 Abth. mit Tanz und e Handels und Börsen⸗NRaͤchrichten. Berlin. Börse. Original⸗Recitativen, von Mozart, instrumentirt von J. P. Schm. / Anfang halb 7 Uhr. igt, Schauspielhaus.

Zu dieser Vorstellung werden Billets zu den nachstehenden . Bssenschast wöhnlichen Opernhaus⸗Preisen verkauft: ö.

Ein Billet in den Logen des Prosceniums 1 Rthlr. 19 Sg. ein Billet in den Logen des ersten Ranges, zum ersten Balkon im zur Tribüne 1 Rthlr.; ein Billet im Parquet und im zweiten Rang 20 Sgr.; ein Billet in den Logen und im Balkon des dritten Ru ges, 6 wie im Parterre, 15 Sgr.; . im Amphitheater Sgr.; ein Billet in der Fremdenloge 2 Rthlr. Se. Majestät der Köni han b ;

. ö . .WMajestät der König haben Allergnädigst geruht: verssfer s ö. eg 5. e , Oberst⸗ Lieutenant oon Rommel, Conimandeur des 1sten n . : , n, U en gear, J . 8 Bataillons (Erfurt) 3 lsten Landwehr⸗-Regiments, von Bern als letzte Gastrolle) Hierauf, neu einstudirt Der ö , r . . gosten Infanterie Regiment, prellte Alkade, oder: Der Mutter Namenstag, Ballet in 1 Al vn ö n , d,. 6 ö vom 190ten Husaren-Reg., ar r ö Hoguet. Musik von H. Schmidt. Anf Masor Singer, bin on Magdeburg,

. j . ¶Zeug-Lieutenant Laube in Torgau, und

al, . werden Billets zu den gewöhnlichen Open Hauptmann Wiermann, vom Zten Bataillon (Aschersleben)

2 ö. . 27 Le Ihr s l ö

Sonnabend, 11. Juli. Im Schauspielhause. 117te bon K 7 so wie: mentg-Vorstellung; Die . ö . , em Armee⸗Gendarm Dege, bei der Tten Kavallerie⸗-Brigade, von Schiller. (Herr und Mad. Rettich: Don Cesar und Tom , Feldwebel Du ve, vom 27sten Infanterie⸗Regiment,

(„Don Carlos“) Deutscher Verein sür Heil

Amtlicher Theil.

Isabella, als Gastrollen 2 6 . . vom 1 sten Bataillon (Halberstadt) ö ö Asten Landwehr⸗Regiments, Königsstädtisches Theater. Eöcadrons Chirurgus Viebrandt, von der Veteranen—

Donnerstag, 9. Juli. Des Schauspielers letzte Rolle. Lustsß

; ag r e lh Section dieses Bataillons, mit Gesang in 3 Akten, von Fr. Kaiser. (Olle. Karoline Arnst. Feldwebel Linck, vom 3ten Bataillon (Aschersleben) 27sten

.

Allgemeine

Preußische Zeitung.

Berlin, Freitag den 101

dem ern, Preuß, von Zlsten Infanterie Re—

giment,

Wachtmeister Ernst, vom Iten Bataillon (Sangerhausem)

Ilsten Landwehr⸗Regiments,

Feldwebel Platz, vom 1sten Bataillon (Delitzsch 32sten Land⸗

wehr - Regiments,

Feldwebel Schultze, vom 2ten Bataillon (Herzberg) Zesten Landwehr⸗Regiments,

Feldwebel Rabes, vom Zten Bataillon (Naumburg) Landwehr⸗Regiments,

* *

Z *2sten

Szeldwebel Schröder, vom 3ten Bataillon (Naumburg) 32sten Landwehr Regiments, .

é Dber - Feuerwerfer Nußpicker, von der 4ten Artillerie- Brigade,

Wallmeister Wenck und

Zeugdiener Hahn zu Torgau,

das Allgemeine Ehrenzeichen zu verleihen; Den bisherigen außerordentlichen Professor Dr. Johannes Franz hierselbst zum ordentlichen Professor in der philosophischen

Jakultät der hiesigen Universität; und

Den bisherigen Pfarrer und Delegaten Ern st zu Magdeburg zum Dom⸗-Kapitular bei der Kathedral-Kirche von Paderborn zu er? nennen.

Sans souci, den 9. Juli. Ihre Majestäten der König und die Königin von Sach— sen sind nach Pillnitz zurückgereist.

Bei der heute angefangenen Ziehung der 1sten Klasse 9äster Königl. Klassen⸗ Lotterie fielen 2 Gewinne zu 109 Rthlr. auf Nr. 13,ů584 und 73,616; L Gewinn von 600 Rthlr. fiel auf Nr. 64, 869; 1. Gewinn von AM) Rthlr. auf Nr. 39,607 und 3 Gewinne zu 1606 Rthlr. fielen auf Nr. 16,372. 70, 880 und 78,722.

Berlin, den 9. Juli 1846. Königl. General-Lotterie-Direction.

Bekanntmachung.

Zur Bequemlichkeit des Publikums ist die Anordnung getroffen worden, daß vom 1. August d. J. ab bei Reisen mit Extrapost⸗ oder Courier Pferden der Wahl des Reisenden überlassen bleibt, das tarifmäßige Postillons-Trinkgeld gleichzeitig mit dem Extrapost- c. Gelde und den übrigen Nebenausgaben vorauszuzahlen oder solches, wie bisher, nach zurückgelegter Fahrt unmittelbar an den Postillon zu berichtigen.

Wenn der Reisende von der erstgedachten Befugniß Gebrauch machen will, so muß er solches am Anfangépunkte der Reise bei der Pferdebestellung erklären.

Berlin, den 28. Juni 1846. .

General⸗Post⸗Amt.

Bekanntmachung. Post⸗-Dampfschifffahrt zwischen Stettin und Kopenhagen.

Das Post-Dampfschiff „Geiser“ geht ab vom 1. Juni bis Ende August aus Stettin: Mittwoch, Sonnabend, 12 Uhr Mittags, und

aus Kopenhagen: Montag, Donnerstag, 5 Uhr Nachmittag.

Juli

Alle Post - Anstalten des In und Auslandes nehmen S8estellung auf dieses glatt an, für Berlin die Expedition der Aug. Preuß. Zeitung: Friedrichsstraße nr. 72.

1846.

Vom 1. September bis zum Schlusse der Fahrten ans Stettin: Freitag, 12 Uhr Mittags, und aus Kopenhagen; Dienstag, 3 Uhr Nachmittag.

Das Passagegeld beträgt zwischen Stettin und Kopenhagen für den 1sten Platz 10 Rthlr., sür den 2ten Platz 6 Rthlr., für den Iten Platz 3 Rthlr., zwischen Swinemünde und Kopenhagen resp. s' Rthlr., 5, Rthlr. und 283 Rthlr. preuß. Courant. Kinder und Familien genießen eine Moderation. Wagen und Pferde, so wie Güter und Contanten, werden gegen billige Fracht befördert.

Berlin, den 7. Juli 1816.

General⸗Post⸗Amt.

Abgereist: Se. Excellenz der General der Infanterie und Ge— neral-Adjutant Sr. Majestät des Königs, Geheime Staats-, Ka— binets- und Schatz⸗Minister von Thile, nach Koblenz.

Der Kaiseil. russische Geheime Rath und Senator Lubja— noffski, nach Dresden.

Uichtamtlicher Theil. Dꝛrutsche Gundesstaaten.

Großherzogthum Baden. In der Sitzung der zwei⸗ ten Kammer vom 4. Juli machte der Präsident die Anzeige, daß der Abgeordnete Stößer in der nächsten Zeit einen Antrag auf Einführung von Geschworenengerichten zu stellen beabsichtige. Der Abg. von Itzstein äußerte, er freue sich darüber um so mehr, als er selbst die nämliche Absicht gehabt habe, aber durch die über⸗ häuften Budgetgeschäfte daran verhindert sei. Der Abg. Dennig legte den Kommissions⸗-Bericht über das ordentliche und nachträgliche

Budget des Ministeriums des Innern vor, dessen Druck und Vertheilung von der Kammer beschlossen ward. Der Präsident zeigte hierauf im Namen des Abgeordneten Buß an, daß derselbe mit Beziehung auf die Geschäftsbehandlung der beiden Berichte wegen Anerkennung der sogenannten Deutsch-Katholiken und über die provisorischen Ge= setze einen Antrag stellen und begründen werde. Nach der Tages— ordnung ging nun die Kammer zur Fortsetzung der Diskussion des von dem Abg. Hecker erstatteten Berichts über das Budget des Ministeriums des Großherzogl. Hauses und der aus— wärtigen Angelegenheiten über. Vorher aber nahm der Abg. Baum das Wort und stellte, mit Bezug auf den Tages zuvor bewil— ligten Aufwand für Konsulate, an die Regierungs-Kommission das Ansuchen, daß sie in Lyon einen badischen Konsul ausstellen möge, da in jener Stadt stets sehr viele badische Staats-Angehörige wegen mannigfacher Geschäfte, wie namentlich wegen Erbschafts-Angelegen— heiten, ihren temporairen Aufenthalt hätten und bisher genöthigt gewesen wären, mit großem Zeitverlust ihre Papiere jedesmal nach Paris zu senden. In der jüngsten Zeit hätten sie sich an den badi— schen Konsul in Straßburg gewendet und so wenigstens in sechs bis acht Tagen ihre Papiere wieder zurückerhalten. Ser Abg. Knapp unterstützte dieses Gesuch unter Bestätigung der angeführten That⸗ sachen. Der Staats⸗Minister von BSusch erwiederte, daß diese Aeußerung des Abg. Baum eben nur wieder beweise, wie sehr die Geschäfte im Auslande in Bezug auf badische Staats-Angehörige sich ausdehnen; übrigens werde die Regierung erwägen, was in dieser Sache zu thun sei. Nachdem der Abg. Baum hierfür seinen Dank

vom Stadt ⸗Theater zu Pesth. Nettchen als Gastrolle.) Landwehr⸗-Regiments, Verantwortlicher Nedacteur Dr. J. W. Zinkeisen. 1 Im Selbstverlage der Enpedition. . Kö. * ö

Gedruckt in der Deckerschen Geheimen Ober-Hofbuchdruckereit. Königliches Sch auspielhaus. Don Carlos. (Herr Rettich, vom Hof-Burgtheater zu Wien: Marquis PoWsa, Mad. Rettich, von demselben Theater: Prinzessin

Bekanntmachungen.

5991 Nothwendiger Verkauf. Stadtgericht zu Berlin, den 22. Juni 1816.

Das in der Köpnickerstraße Nr. 128 belegene und im Hypothekenbuche der Louisenstadt Vol. 44 No. 939 ver- zeichnete Lietmannsche Grundstück, gerichtlich abgeschätzt zu 14687 Thlr. 6 Pf., soll

am 3. Februar 1847, Vormittags 11 Uhr, an der Gerichtsstelle subhastirt werden. Taxe und HyY— pothekenschein sind in der Registratur einzusehen.

566 p]

der zurückkehren.

2001 Nothwendiger Verkauf. Stadtgericht zu Berlin, den 19. Februar 1846.

Das Köthener- Straße Nr. 34 belegene, Vol. 29. Nr. 1832 des stadtgerichtlichen Hypothekenbuchs von den Umgebungen Berlins verzeichnete Maurerpolier Carl Wilhelm Ludwig Winkelsche Grundstück, gericht lich abgeschätzt zu 11,679 Thlr. 2 Sgr., soll

am 7. Oktober 1846, Vormitiags 11 uhr, an der Gerichtsstelle subhastirt werden. 1. und Hy⸗ pothekenschein sind in der Registratur einzusehen.

haben.

Wöchen

550 p

Fi! Gewerbe-Ausstellung in Potsdam ist täglich geöffnet:

an Wochentagen von 10 5 und

kurze Stationen „Sonntagen von 11— 5 Uhr.

alle darüber aus

Am Donnerstag den 9ten e., Nachmiltags 6 Uhr, wird das Dampfboot „Adler“ mit Personen nach der Glienicker ⸗Brücke fahren, daselbst bis 8 Uhr stationiren und dann nach dem Landungsplatze in Potsdam wie-

Billette zum Preise von 77 Sgr. für Erwachsene und 5 Sgr. fuͤr Kinder sind bei dem Unterzeichneten zu

Personenfahrten von Potsdam nach Hamburg.

Montags, Donnerstags und Sonnabends, Vorm. 9 Uhr. Numerirte Plätze werden bei dem Unterzeichneten erhheilt.

Seit kurzem ist hier das Gerücht verbreitet worden, daß die Passagierschiffe zwischen Potsdam und Ham⸗ burg wegen des seichten Wasserstandes auf der Elbe ihre Fahrten nicht mehr bewirken können. Dem dabei interessirten Publitum erlaube ich mir daher mitzuthei⸗ len, daß das Bugsirschiff „Berlin“ wegen seiner Größe und Schwere gegenwärtig den Dienst nur auf

Dampfbo ote, und insbesondere die Personenboote, die Reisen in Rede re

sprengten Gerüchte völlig unbegründet sind. Die dar=

16

3 56. 27

Abfahrt

von Magdeburg

sellschaft in Berlin. tlich regelmäßig 3 Mal:

Allgemeiner Anzeiger.

über sprechenden Schiffsjournale liegen zur beliebigen à Bruxelles aux caisses de la Banque, Einsicht bei dem Unterzeichneten berem. Anker, Agent der Königlichen Seehandlung.

ss Damypsschifffahrt

eg

zwischen Magdeburg D und Hamburg.

täglich Nachmittags 3 Uhr, nach Ankunft des Eisenbahn-Zuges, von Hamburg täglich Abends 6 Uhr. Billets ertheilt zu ermäßigten Preisen die Passa⸗ gier⸗Expedition der Berlin ⸗Anhaltischen Eisenbahn⸗Ge⸗

Die Dirsction der vereinigten Hamburg-Magdeburger Dampfschifffahrts · Compagnie. Holtz apfel.

Eboli, als Gastrollen.)

. (Den 8. Juli.)

Die Aufführung eines Schillerschen Drama's macht stets ein volles s, um wie viel mehr, wenn sie von Umständen begleitet wird, welche sch allein schon hinreichen, Interesse zu erwecken nämlich eine zum neue Besetzung und das Gastspiel fremder berühmter Künstler! Wir n deshalb vom heutigen Abend Mancherlei zu berichten. Das Künst— m aus Wien zeigte sich in neuen Rollen und gab Gelegenheit, seine ke vollständiger zu würdigen, als es nach dem ersten Auftreten in der ischen „Griseldis“ geschchen konnte, Herr Hopp spielte zum erstenmal König, Dlle. Stich zum zweiten mal die Königin, Herr Hendrichs längerer Unterbrechung wieder den Carlos.

Amsterdam chez Mr. L. R. Bis choffsheim, Paris 1Hottinguer & Cie., v Londres y L. R. Bis choßfsheim-

G oOldschmidt ,

41

12 Y e

»Francfort cher Mr. B. H. Goldschmidt, Berlin * Mendelssohn CGie. Le tout Conformément à l'avis publié par! Man muß für die Dichterwerke unseres Schiller eine besondere Stim— Banque le ler Juillet 1844. unge mitbringen, um ihrer Schönheiten sich zu frenen und an ihren Un— Bruxelles, Ler Juillei 1846. mul liche ten keinen Anstoß zu nehmen eine Stimmung, die uns für Reiz hoher schwärmerischer Ideen empfänglich und die ideale Welt des

ters zugänglich macht. Die gewaltige Wirkung der Schillerschen Dich— auf die Volksmasse hat allein ihren Grund in eben dieser der Men— natur eigenen Schwärmerei, welche das kostbarste Geschenk der Gott= die Gründerin von Humanität und Civilifation auf der Erde ist. Der sch ist von Natur Idealist, denn seine Gesühls- und Geistesrichtung ins Unendliche; erst wenn seine Vernunft gewachsen und durch Er= niß der irdischen Vechälmisse die Einsicht der Nothwendigkeit enistan- ist, das ziellose Geistesstreben im Einklang mit jenen Verhält— auf ein bestimmtes Maß zurückzuführen, erst durch Erziehung und ung wird er auf das Endliche gewiesen und ihm von jener idealen lung für jedes bestimmte Verhältniß nur der leitende Gedanke, die wir Tiieblraft als ein Sicherungsmittel gegen den Siillstand gelassen. die Werle des Dichters, welcher in senent unbeschränkten Idealismus

Literarische Anzeigen. pei Alexander Duncker, Königl. St

buchhändler, Franz. Str. 21, ist so eben angelommtt lõoo m

lden fant 911 les memoires d'un valet de chambre Roman en six volumes Par

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verrichfet; dagegen alle übrigen

elmäßig vollendeten, weshalb fan fen n oder in Absicht ausge⸗

pays partir de ce jour:

; 2 8 Banque de helgique. Administration de Rente sous la direction de la Banque de Belgique. Certisi cats de Rente belge 24 95H.

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Le Directeur de la Banque de Belgique a l'hon- neur d'informer les porteurs des dits Certisicats que les coupons échiant le Ler Juillet courant, seront

tit, wird man sich deshalb die natürliche Empfänglichkeit für seine lungen, welche ungeschwächt in den Massen des Volks ruht, aber im inen sehr oft gerade durch die Bildung verloren gegangen ist, erhalten Ee um nicht durch das Wesenlose der geschaffenen Charaktere und Ver- e gelangweilt zu werden. Das eben“ ist der große Abstand zwischen . und Göthe, daß bei Ersterem die Idee allein wirksam ist, und ihre 53 in. denen sie auftritt, um begnfffen zu werden, aus sich selbst , Letzterem aber die Idee in die wirklichen Formen der Welt sich die Personen des Ersteren sind unm ahr, leine Menschen, die des Letzteren ö lebendig, Menschen von Fleisch und Blut. Der „Don Carlos *. n einen bedeutenden gelungenen Charakter, den König, der ih net ild des strengen Absolutismus, als Monarch und Vater sehr gut wet ist; fast alle übrigen sind übernieben: Posa, ein N.

Eugene Sue.

Edition oritzinale pour toute l'Allemagne. Loe premier, Lre partie 7 Sgr. Leipzig, C. E. Kollmann.

Das ganze aus 5. Bänden bestehende Werk wird mu 3 Thlr. kosten. x

Als rechtmäsiiger Verleger sür ganz Deutschland wün— ich jede andere in franz. Sprache in irgend einem Bun. . gedinckte Ausgabe als Nachdruck verfolgt! müssen.

Schwärmer für unmögliche Republifen, Carlos, ein heißblütiger, unbegreif— lich unschuldiger Liebhaber und Idealist, die Eboli, eine Buhlerin und schwärmerisch Liebende, die Königin, obwohl ein im Ganzen gut gelungener Frauen Charakter, doch ein schwärmender Ausbund weiblicher Tugend, kurz, Alles schwärmt in dem Stücke, nur der König nicht.

Die Schwärmerei des Posa suchte Herr Rettich in der Darstellung so viel wie möglich zu mäßigen, doch gelang es ihm nicht vollständig; sein Auftreten war allerdings ruhig und bedacht und zeigte von vorn herein ein richtiges Ersassen der doll Nicht der persönliche Freund des Carlos, der Weltbürger ward sichtbar, der den Königssohn zum Werkzeug seiner Re— sformpläne sich erkoren, der unruhig und bestürzt wird, als er diesen müßig und von einer unseligen Leidenschaft verzehrt findet, aber sogleich selbst diese Leidenschaft seinem Zwecke dienstbar zu machen versteht. Solche Anschauung, welche das spätere Fallenlassen des Prinzen, als der König sich darbietei, motivirt und die konsequente Durchfuͤhrung der Weltbürger-Rolle vom vier— ten Akte an, wo Posa überhaupt der Träger des Drama's wird, allein möglich macht, brachte Herr Rettich zu wirksamer Geltung und bewies dadurch, daß er mit Verstand und Talt zu spielen versteht. Auch der Anfang der Unterredung mit dem König war gut und durch Ruhe und Mäßigung aus— gezeichnet, aber das Alles reichte nicht hin, um die Darstellung durchgehends, als ein Ganzes genommen, fehlerfrei erscheinen zu lassen und konnte ihr noch viel weniger außerordentliche Schönheiten beilegen. Die Sprachmittel des Herrn Rettich, bei einem übrigens wohllautenden Organ, entbehren des Umfangs, und die Nüancirung des Ausdrucks ist dadurch sehr er— schwert; die Rede wird monoton; dabei macht sich in dem Streben nach Weichheit ein Dehnen und Ziehen der Vokale bemerkbar, das oft sogar die Rede enistellt und unschön macht und besonders in den leidenschaftlich en Augenblicken, welche sich zu oft wiederholten und namentlich der Rede des Marquis vor dem stönige die Ueberzengung nahmen, hervertrat. Das Lo— benswerthe der Leistung bestand in der Auffassung der Nolle und der Ver— ständigkeit des Spiels.

Madame Rettich ist gewiß eine große Künstlerin, und wir wollen unser erstes Uribeil über sie als Griseldis stehen lassen; aber eine Eboli lann sie nicht spielen. Heroische Frauen -Charaktere, scheint es uns, sind ihre Nollen; die Intrigue, und namentlich in der Schillerschen Dichtung, ist nicht ihr JFach. Die Auffassung einer solchen Partie muß Mad. Rettich sehr fern liegen, denn es gelang ihr so wenig, den Geist der Nolle zu durchdringen, daß sie nach äußerlichen Effelten rang und durch einen will kürlich wechselnden Ausdruck der Rede mit ihrem schönen Organ zu spielen schien, um die Mängel einer unwahren Darstellung zu verdecken. Nur ver einzelte Stellen gelangen und verfehlten dann freilich nicht, ibre mächtige Wirkung hervorzäbringen.

Den Preis des Abends trugen jedensalls die Herren Hopp« und Hendrichs davon. Wir haben lange keine so vollendete Darstellung des Königs erlebt, als wie sie uns Herr Hoppe, die Zierde und der Stolz unserer Bühne, vorführte. Der König im Don Carlos gehort zu den

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schwierigsten dramatischen Rollen, wegen der Masse der sich drängenden wechselnden Empfindungen in der argwöhnischen Seele des desponschen, religiös fangtischen, dennoch auch edleren menschlichen Negungen nicht fern bleibenden Tyrannen. Die spanische Grandezza muß verbunden werden mit der Beweglichkeit des rüstigen, in seinen Leidenschaften aufbrausenden Greises, und die Vermeidung der Gleichförmigkeit des Charakters, in die so viele sonst gute Darsteller verfallen, ist eine sehr schwierige Aufgabe. Herr Hoppé löste sie mit großem Geschick und Talent; er prägte den Charakter scharf und dentlich bis in die kleinsten Details aus, nüancirte die Uebergänge in der Gemüthsstimmung des Königs von der Leidenschast zur Ruhe und von der Ruhe wieder zur Leidenschaft, bis diese in rücksichtslose mit dem Bewußisein des absoluten Despoten ver— übte Handlung ausgeht, auf die seinste Weise. Seine Darstellung war von Anfang bis zu Ende ein vollendetes konsequentes Charakter-Gemälde. Auch Herr Hendrichs bemühte sich durch schärfere Charakteristik seiner Rolle des Don Carlos ein höheres Interesse zu verleihen, und es gelang ihm wohl; die Zusammenkunst mit der Eboli war vortrefflich und enssprach volllommen der Absicht des Dichters, der diese Versuchung des Jünglings einführt, um seine Unschuld und Reinheit zu erweisen, die ihn nach Besie— gung der einen Leidenschaft zur Aufnahme der großen Pläne Posa's fähig machen soll. Herr Hendrichs erhöhte durch solches Streben nach Cha— rakterisirung den Beisall, der seinen übrigen glänzenden Eigenschasten als Schauspieler gezollt wurde.

Die Nolle der Königin mag noch die Kräfte der Dlle. Stich über- steigen, auch mag die Darstellerin beute nicht wohl disponirt gewesen sein; ihr Spiel war zu matt, die Königin zu passiv, zu wenig in dem Gefühl ihres Adels und ihrer Würde hervortretend. Wir schätzen die Künstlerin wegen ihrer großen Fortschritte in der letzten Zeit zu sehr, um nicht von ihr die vollständige Durchdringung auch solcher Rollen erwarten zu können. Das Publlum war zum Beifallsspenden sehr aufgelegt; fast nach jedem Aft warden die Daisteller gerufen. Die Aufführung ließ äußerlich nichts zu wünschen übrig.

Deutscher Verein für Seilwissenschaft.

Berlin. In der Juni-Sitzung des Vereins trug Herr Magnus einen Krankheits -Bericht vor, betreffend eine schwere Entbindung einer Schwangeren, zwanzig Tage nach einem bedeutenden Falle, den sie gethan batte. Das Neugeborene batte eine lindeskopfgroße Geschwulst in der Um—Q bilikalgegend, welche den rechten Leberlappen und eine Partie ganz entzün— deter Darmschlingen enthielt und sich als seltener, echter Nabelschnurbruch kundthat, womit, wie bemerkt, eine Peritonitis und Enteritis in foctu ver- bunden war. Diese Befunde wurden im Vortrage wissenschaftlich erläutert, und knüfte sich bieran eine Diskussion, woran namentlich die Herren Gurlt, Casper und Ribbentropp Theil nahmen. Herr Berend zeigte hierauf noch das Modell eines kunstlichen Unterschenkels vor, der sich durch Danerhastig-

keit und Wohlfeilheit empfiehlt.

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