1846 / 195 p. 3 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

Minden durch geeignete Verhandlungen zu bewirken suchen möge.“ Ein Mitglied sprach sich gegen diesen Antrag aus und stellte zu Nr. 1 desselben folgenden Verbesserungs⸗ Antrag: „Stände bewilligen für die Anlegung eines zweiten Schienengleises auf ker Bahnstrecke von Hannover bis an Lie furhessische Landes⸗ gränze die veranschlagte Summe von 235,794 Rthlr., ersuchen jedoch, den Bau erst dann beginnen zu lassen, wenn nach den Ver⸗ bältnissen des Verkehrs die unabweisliche Nothwendigkeit eines dop⸗ pelten Gleises sich herausstellen sollte.“ Diefer Verbesserungs Aun= trag, wodurch auch Nr. 2 und Nr. 3 des Kommissions⸗ Antrages be⸗ seitigt wurden, fand die Billigung der Majorität der Kammer,

Die zweite Kammer kam in ihrer Sitzung vom 9. Juli zu einem ersten Beschluß über die Westbahn, deren Bau sie bewilligte, jedoch unter gewissen, von der gungen, namentlich der, von etwa 8 Millionen Thaler ausgesetzt werde.

In der Sitzung der zweiten Kam- mer vom 10. Juli nahm, nachdem zunächst von mehreren Abgeordneten Petitionen übergeben worden waren, der Abg. Kapp das Wort, um, wie er bemerkte, nicht sowohl eine Frage oder einen Antrag zu stellen, sondern vielmehr um über wiederholte, in der jüngsten Zeit statigefundene Censur⸗ striche in der Landtags-Zeitung, eine Mütheilung zu niachen. Er schickte sich hierauf zu einer langen Rede an, die jedoch alsbald von dem Präsidenten mit der Aeußerung unterbrochen wurde, der Redner müsse ohne Zweifel im Irrthum sein, da er zu glauben scheine, es sei die Dis Pfussion der Motion des Abg. Peter auf Einführung der Preßfreiheit an der Tagesordnung, was aber bekanntlich nicht der Fall, weshalb er den Abg. Kapp ersuche, im Interesse der Zeitersparniß sich zu beschränken, da er ja ohnehin weder eine Frage noch einen Antrag zu stellen beabsichtige. Eben so bemerkte der Regierungs- Commissair, Geh. Nath Berk, daß man doch dergleichen Angelegenheiten ein für allemal bei der Molion des Abg. Peter vorbringen möge, da ja sonst jeden Augenblick die Ta⸗ gesordnung zum Nachtheil der Geschäste unterbrochen werden könne,. Auf den i fc Widerspruch der Abg. Welcker und Kapp erklä te der Präsident, die Ehre der Kammer sei verloren, wenn die Geschästsord⸗ nung verletzt werde, und es wurde damit zur Tagesordnung geschritten, nämlich zur Diskussion des Berichts über die Wahl des 24sten Aemter⸗ Wahlbezirks oder von Ettlingen · Rastait (vgl. Nr. 192 der Allg. Pr. Ztg.. Alsbald'nach Eröffnung der Sitzung waren aus Ettlingen zwei Petitionen ein- ekommen, wovon die eine, von der Oppositions · Partei ausgehend, die stattge · kern Untersuchung für mangelhaft und un vollständig erklärte und für die Pe⸗ tenten Akten -Einsicht verlangte, die andere aber sich über den von dem Abg. Bren⸗ tano erstatteten Kommissions Bericht und dessen Folgerungen beschwerte. Nachdem die beiden Petitionen verlesen worden waren und der Abg. Bren⸗ ano die ihm gemachten Vorwürse zurückgewiesen hatte, nabm der Prãäsi⸗ dent Mittermaier, der den Präsidentenstuhl an den ersten Vice Präsi⸗ penten' Rindeschwender überlassen, das Wort und erklärte, daß er mit schmerzlichem Gefühl die Petitionen angehört habe; die Stimme der Lei⸗ denschaft sei in die Kammer gerufen worden; sie müsse hinaus, es dürse hier nur die Stimme der Gerechtigkeit gehört werden. Er beklagte, daß jene Petitionen überhaupt eingekommen feien, und sprach nach näherer Be⸗ gründung den Wunsch aus, daß dieselben nicht weiter beachtet werden möchten. Fluf die Hauptfrage, die Urwahl in Ettlingen und die darauf gegründete Bean— standung der Abgeordnetenw ahl, übergehend, erörterte der Redner die Gründe, welche ihn und die Mehrheit der Kammer früher für die Beanstandung bestimmt hätten; es wären die angebliche Eidesabnahme und die ebenfalls behaup— tete Bestechung gewesen. Aus einer genauen Prüfung der Untersuchungs⸗ Akten gehe nun aber hervor, daß jene Anschuldigungen nicht begründet seien, somit ein Grund zu weiterer Beanstandung der Abgeordneienwahl nicht vorliege. Schließlich erläuterte der Redner die einzelnen That-Um— stände und kam zu der Folgerung, daß er sein Urtheil auf Gültigkeit aus- sprechen müsse, die er denn zugleich förmlich in Antrag brachte. In gleichem Sinne sprach der Abg. Eh rist, wogegen andere Abgeordnete, als Peter, von Soiron, Welcker, Hecker und der Berichteistatter Bren tano, die Untersuchung, als unvollständig darzustellen sich bemüh⸗ ten und einen sörmlichen Antrag in diesem Sinne machten. Die Abgeordneten Junghanns J., Litschgi, Stößer, Schaaff und Bader) rechtfertigten dagegen im Allgemeinen nicht blos die geführte Unter= suchung, sondern suchten auch die einzehmnen thatsächlichen Verhältnisse und Vorfälle in Ettlingen in ihrem wahren Lichte darzustellen, wobei insbesondere der Abgeordnete Schaaff durch Akten Auszüge eben so sehr den Ungrund der gegen die konservative Partei vorgebrachten Anschuldigungen, als auch pie anbestreitbaren, verwerflichen Einwirkungen der liberalen Partei und namentlich mehrerer Mitglieder des Gemeinde⸗Raths auseinandersetzte. Rach einer vierstündigen lebhaften Debatte schritt die Kammer zur Abstimmung, und es ward der Antrag des Präsidenten Mittermaier auf Gültig feit der Wah! mit ansehnlicher Stimmenmehrheit angenommen und darauf die Sitzung geschlossen.

Großherzogthum Hessen und bei Rhein. Se. Großherzogl. Hoheit der Prinz Karl nebst Gemahlin Königl. Hoheit und den Prinzlichen Kindern trafen am 11. Juli von Schloß Fisch— bach in Darmstadt ein.

Großherzogthum Baden.

Großherzogthum Oldenburg; Nach der im Februar d. J. vorgenommene Zählung beträgt die Bevölkerung des oldenbur⸗ gischen Fürstenthums Lübeck 21,517 Einwohner (500 mehr als 1841), wovon auf die Stadt Eutin 2794 oder mit der Garnison 2831 lommen.

Freie Stadt Hamburg. Die bekanntlich vor kurzem bis nach Bremerhaven verlängerte Hamburg- Altonaer Telegraphen-Linie ist feit dem 13. Juli auch auf das oldenburgische Gebiet ausgedehnt worden.

Oesterreichische Monarchie.

Wien, 12. Juli. Wie man vernimmt, beabsichtigt der Kai⸗ serl. Hof, den Monat August in Ischl zuzubringen; die Abreise dahin wird, wie es heißt, Ende dieses Monats erfolgen. Der Tag der Abreise Sr. Durchlaucht des Staats- Kanzlers Füuͤrsten von Metternich nach Königswart soll, wenn nicht unvorhergesehene Hindernisse eintre⸗ ten, auf den 20. Juli festgesetzt sein.

Die erwähnte Bekanntmachung in Betreff der Erweiterung der Gewerbefreiheit lautet: „Mit Beziehung auf das hohe Dekret der Kaiserlich Königlichen vereinten Hof⸗Kanzlei vom 23sten v. M. wird das beifolgende (gestern bereits mitgetheilte) Verzeichniß der Erwerbs⸗ zweige bekannt gemacht, welche in Folge des von der gedachten Hof— stelle mit der K. KR. allgemeinen Hof⸗-Kammer gepflogenen Einver— nehmens noch fortan aus besonderen polizeilichen oder sonstigen öffent- lichen Rücksichten auf Gewerbe und Befugniß beschränkt zu bleiben haben. Alle übrigen in diesem Verzeichnisse nicht erscheinenden Be⸗ schäftigungen bedürfen als freigegeben keiner Gewerbs⸗ oder Befugniß⸗Verleihung, und ihre Ausübung ist nur bedingt durch die Anzeige des gewählten Aufstellungs⸗ oder Standortes und (mit Ausnahme der Stadt und des Gebietes von Triest, wo die bezüglichen Bestimmungen der Kundmachung vom 24. Sep⸗ tember 1815 zu gelten haben) durch Einbeziehung in die Erwerb⸗ steuer, in welch' ersterer Beziehung von den politischen Behörden und in den Beschwerungsfällen durch alle Instanzen zu entscheiden ist, ob und, inwiefern die Wahl des Standortes irgend einem Bedenken un⸗ terliegt. Es bleibt die Pflicht der politischen Behörden, feste Hand zu halten, daß bei dem Eintritt einer freien Beschästigung die rück sichtlich derselben bestehenden Polizei⸗Sanitäts⸗- oder sonstigen öffent⸗ lichen Rücksichten auf das genaueste beobachtet werden. Uebrigens versteht es sich von selbst, daß an Orten, wo rücksichtlich dieser freien Erwerbszweige allenfalls noch Zünfte oder Innungen bestehen, die⸗

Leib Medifus und Konsultanten Mandt ist, lichen Wohlwollens und der Erkenntlichkeit für die Sorgfalt und den rastlosen Eifer, mit dem ; der Kaiserin um die Herstellung der Gesundheit

Regicrungs⸗Proposition abweichenden Bedin- müht gewesen sind, Ersterem der St. Wladimir ⸗Orden

daß dafür ein⸗ für allemal eine feste Summe

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selben noch sortan unbeschadet jener Freigebung in der Art Geltung haben, daß, wer sich in dieselbe einverleiben lassen will, sich die dazu erforderlichen Bedingungen gefallen lassen muß.“

Rußland und Polen.

St. Petersburg, 9. Juli. Se. Königl. Hoheit der Prinz von Freußen ist im besten Wohlsein im Palast zu Peterhof ein⸗ etroffen. s Den Wirklichen Staatsräthen Leib Medikus Markus und Ehren⸗ als Beweis des Kaiser⸗

der glücklich beendigten Reise Ihrer Majestät be— 2ter Klasse

und Letzterem der St. Annen⸗-Orden erster Klasse verliehen. a

Aus dem Kaukasus sind folgende Rachrichten vom 22. Juni hier eingegangen:

Nach dem mißlungenen Streifzuge in die Kabarda sammelte Scha⸗ mil, um seinen Einfluß wiederherzustellen, neue Schaaren in der Tschetschna und der auchowschen Hemeinde und hoffte, indem er mit beträchtlichen Streilfräfsen an der Sunscha, im Gebiete der Kumpchen und am Terel operirte, über einzelne Abtheilungen unserer Truppen Ersolge zu erringen und die uns unterworfenen Stämme aufzuwiegeln. .

Den letzten Nachrichten zufolge, hatten jedoch diese Anschläge des Feindes der öffentlichen Ruhe nicht nur das von ihm gewünschte Resultat nicht, sondern die Bergvölter mußten jhre Verwegenheit abermals theuer büßen.

ö Am S5. Juni in der Frühe jagte zum 1 Kosaken⸗Regiments, Oberst⸗Lientenant Sußloff, ein Enypresser aus der schel⸗ fosawodschen Staniza mit der Nachricht heran, daß eine zahlreiche seind⸗ liche Reiterschaar bei Albulat - Jurt stehe. In Folge dessen zog Oberst Lieutenant Sußloff aus Tscheiwlennajg nach Ämir Adschi- Jurt, setzte so= dann, indem er berechnete, daß, gemäß der Disposition des General. Lieute⸗ nants Freitag, die unter dem Kommando des Obeisten Baron Müller⸗ Sakomelski sichende Kolonne ihm in kurzer Zeit zu Hülfe herbeitilen lönnte, mit einem Theil seiner Kosalen über den Terel uͤnd stürzte sich, ehe noch seine Leute Alle das rechte Ufer erreicht hatten, mit 7 Offizieren und 82 Mann Kosaken dem Feinde entgegen.

Nachdem er darauf etwa 8 Werst dahingejagt war, entdeckte er die auf den Kurganen aufgestellten feindlichen Pikets; rasch indessen umzingelten zahlreiche Hausen Gebirgsvölker die Hand voll Kosaken. Zwischen einer schimpflichen Flucht und einem ruhmvollen Tode war hier die Wahl nicht schwer. Die Kosaken säumten nicht, sie schlachteten ihre Pfeide mit den Dolchen und errichteten aus deren Leichnamen sich eine Biustwehr; 1500 Tscheischenzen umringten sie, aber wie viele und heftige Angriffe diese, von ihren Naibs angetrieben, auch gegen sie unternahmen, die Grebenzen hiel⸗ ten sich standhaft und streckten durch ein wohlgezieltes Feuer die Vordersten der verwegenen Angreifer nieder. In diesem heißen und denkwürdigen Kampfe, der zwei volle Stunden währte, fielen 5 Kosaken, verwundet wur- den 49, so wie auch sämmtliche Offiziere mit Ausnahme des Oberst ⸗Lieute⸗ nants Sußloff und des Heeresältesten Kamkoff, der zweimal Kontusionen erhielt. ö An diesem Kampfe nahm auch der verabschiedete Garde ˖ Capitain Cha⸗ statoff, der auf seinem Gute unweit der schellosawodschen Staniza lebt, Theil und blieb unversehrt. Die Kosaken nennen ihn die Avantgarde der russischen Guts besitzer. Er eiste auf die Nachricht, daß der Feind erschie⸗ nen sci, ins Gewühl und feuerte die Kosaken unablässig an, indem er mit ihnen während des ganzen Verlaufes des Kampfes allerlei Späße trieb.

Mittlerweile waren bei dem anhaltenden Feuer beinahe alle . schon verschossen. Zur letzten Bertheidigung vor dem rühmlichen ode be⸗ sahl Oberstlieutenant Sußloff, die Pistolen und Dolche in Bereitschaft zu setzen; schon fielen die Schüsse auf Seiten der Kosalen seltener, schon wur⸗ ben die Angriffe der Tschetschenzen immer heftiger, da erschien die Hülfe zur rechten Zeit.

Nach zweistündigem Kampfe wandten die Bergvölker in zerstreuter Flucht sich gegen Amir-Adschi⸗Jurta hin, von woher der Sauräd · Chorun⸗ schi Gruniäͤschin mit einer fseinen Anzahl Kosaken herangesprengt lam. Gleich darauf erschien von der Seite der Festung Kurin her ein Detasche⸗ ment von drei Compagnieen Infanterie nebst zwei Geschützen und 60 Mann Kosaken, unter dem Befehl des Oberst Lieutenants Maidel, der die Tschet⸗ schenzen mit Gewalt zwang, ihm din Weg zu öffnen, endlich war auch Oberst Baron Müller -⸗Sakomelski, der von Umachan-Jurta zum Wahlplatz heranzog, nicht mehr weit. Als so die Bergvöller sahen, daß die Hand voll Grebenzen gegen alle ihre Angriffe Stand hielt, von allen Seiten aber rus— sische Truppen heranzogen, sie zu veinichten, da zerstreuten sie sich und flo⸗ hen eilig in die Gebirge.

Disse rühmliche Heldenthat wird dem Gedächtnisse der Tschetschenzen lange eingeprägt bleiben, die Enkel der jetzt lebenden grebenschen Kosaten abe? werden mit Stolz ihren Kindern den Platz zeigen, wo der tapfere Oberst - Lieutenant Sußloff mit 89 Braven erfolgreich einen hartnäckigen Kampf gegen eine zwanzigfach größere feindliche Uebermacht bestand.

Drri Tage spaͤter uͤbeisiel Ein zahlreicher Hause Tschetschenzen, beglei⸗ tet von zwei Geschützen wahrscheinlich um den bedeutenden, ihnen zu⸗— gefügten Verlust zu rächen und auf Geheiß Schamil's und seiner Naibs bei Alchan-Jurt das Fie Bataillon des dagestanschen Infanterie⸗Regiments, das, gefolgt von einer Kanone, aus seinem früheren Standquartier der Festung Kofak - Kitscha nach der Festung Temir-Chan-Schura zog. Die Dagestaner jedoch, angefeuert durch das Beispiel des tapferen Oberst-Lieu engnis Kostorka, eines echten kaufasischen Veteranen, schlugen kaltblütig alle Angriffe des Feindes ab. Fünfmal griffen die Tschetschenzen zu ihrem Säbel, aber jedesmal empfing sie das Fußvolk mit dem Bajonet und das Geschütz mit Kartätschen.

Nach einem beträchtlichen Veilust an Todten und Verwundeten be⸗ schränkte der Feind endlich seine Operationen darauf, aus der Ferne ein Artilleriefeuer zu unterhalten; er sloh aber, als er die aus Grosnoje her- anziehenden Kosaken und die denselben solgende Infanterie bemerkte, über die Sunscha.

Außer diesen beiden Ucberfällen wagten andere Haufen der Gebirgs- völker, auf mehreren Punlten die Kordonlinie zu durchbrechen und beun— ruhigten das gegenwärtig am Flusse Jarück⸗Su wegen des daselbst beabsichtigten Festungs Baues aufgestellte Detaschement, so wie auch die Truppen, die aus der Festung Wnesapnaja zur Bedeckung der Fourageure entsendet waren. Bei allen diesen Unternehmungen wurde der Feind aber zurückgeschlagen und erlitt größeren oder geringeren Beilust.

Während so Schamil erfolglos alle seine Kräste anstrengte, die Ver— luste in der Kabarda auf der linken Flanke der kaukasischen Linie wieder gut zu machen, begann General-Major Nesteroff ungestört die Arbeiten zur Befestigung einer dritten Staniza an der Sunscha unweit Kosak-⸗Kitscha; in der ganzen Landschaft von der Sunscha bis zum Schwarzen Meere hin blieb nicht allein Alles ruhig, sondern auch zwei Stämme der jenseits des Kuban wohnenden Völkerschasten unterwarfen sich unserer Regierung.

Der Kommandirende der Truppen auf der faukasischen Linie, General⸗ Lieutenant Sawadowski, empfing auf seiner letzten Reise nach Laba, Ende Man's, von den Barakajen die Versicherung ihrer Unterwerfung, und die Abadsechen von Dscheget-Gibel traten, 74,000 Seelen start, dem gioßen Stamme dieses Volkes bei, der sich bereits im Winter unterworfen hatte, und leisteten gleichsalls den Eid ker Treue. Beim General-⸗Ad jutant Bud berg am Ost-⸗Üfer gehen gleichfalls Bitten von verschiedenen Stämmen und angesehenen Familien ein, die theils unter russische Botmäßigkeit, theils in friedliche Beziehungen mit uns zu treten wünschen und eine Jusammenkunft bieserhalb naͤchfuchen, und man darf überhaupt hoffen, daß die mißlungenen Unternehmungen Schamil's gegen die Kabarda für uns am Kuban, von der Küste des Schwarzen Meeres an, die Ruhe in einem Grade herstellen werde, wie sie bisher in diesen Gegenden unbekannt war.

Der Ober-Befehlshaber hat, nachdem er Temir ⸗-Chan⸗Schura ver⸗ lassen, begleitet vom General- Leöutenant Fürsten Argutinsti, den größten Theil Süd? Dagestans, Atuta, Zudachar, Kasikumych, Kurach bereist, sodann über Achta, Kuba und Bala besucht und ist durch Schemacha und Nucha am 13. Juni nach Tiflis zurückgekehrt, von wo er morgen sich wieder weg und nach Wladikawlas begeben wird,.“

Ueber die in Rybinsk eröffnete Dampfschifffahrt wird in der

Mosktauischen Zeitung berichtet: „Am 19. Juni traf zum ersten⸗

sic im Verlaufe

Commandeur des grebenschen

male das in Robinsk erbaute vortreffliche Dampsschiff dort ein. brachte am Schlepptau eine Ladung von 150, 000 Pud Mehl und; zu seiner Fahrt von Samara, stromaufwärts, 16 Tage gebraut Die Vortheile, die eine durch Dampfschiffe vermittelte Verbinde mit den abwärts an der Wolga gelegenen Gouvernements und sonders für den Transport des Getraides haben würde, waren n der unternehmenden Kaufmannschaft der Stadt Robins zwar sch lange erkannt, doch hatten mancherlei Bedenken die Ausführung! dahin einschlagenden Pläne bisher zurückgehalten, so namentlich Besorgniß, daß bei den zehlreichen Untiefen in dem Strome, n 3. B. bei Gustomäsoff und DSwsänikoff (in den Gouvernementz

stroma und Jaroslaw) die Passage für Schlepp⸗Dampfschiffe während

größeren Hälfte des Sommers unmöglich sein könnte. In dit Jahre jedoch ist, Dank der Beharrlichkeit und dem Eifer des dort Ehrenbürgers Kaufmann Timofejew, endlich der erste Versuch gema In Roybinsk hatte sich eine Actien-Gesellschaft gebildet, durch ungefähr eine halbe Millien Rubel Banco aufgebracht wurden. ? ließ einen geschickten Ingenieur aus Holland kommen, kaufte eine ii tige Maschine mit Hochdruck im Auslande und baute ein großes es⸗ nes Dampfschiff, das sie Anfangs April von Nybinsk nach Sam schickte. Dort wurden eigens dazu hergestellte flache Böte, 58 Fun lang und 5 Faden breit, beladen, diese vom Dampfschiffe demselben, wie erwähnt, cher Fahrten sollen im laufenden Sommer vier ausgeführt werden

Frankreich.

Paris, 11. Juli. Am Montag war Kronprinz von Bayern zum Diner bei der Neuilly.

Ber König hat dem russischen Admiral Lütke das große Pu der Ehrenlegion verliehen.

Die neugeborene Tochter der Prinzessin August von Sach Koburg-Gotha wurde am Donnerstag Abend in der Kapelle Palastes von Neuilly getauft und erhielt die Namen Marie Adeln⸗ Amalie Klotilde.

Der Sincle will wissen,

ans Schlepptau genommen und n

Königlichen Famili⸗

Ministerium denke auf diese Art jede politische Debatte zu verhind Die Erwählung des Präsidenten allein scheiden, und wenn die vereinigten Oppositionen ihren Kandida Dufaure oder Dupin den Aelteren,

Verisication der Wahlen werde ebenfalls zu einer politischen Dehn

sühren und die Untersuchung über Wahl-Eorruption, welche die d dürfte ebensalls g Wahlen verifizirt Secretaire gewählt seien, werde

position zu beantragen nicht ermangeln werde, Rabinets Frage gefaßt werden. Wenn alle Präsident, Vice Präsident und König die Kammern nicht schließen, prorogiren.

Die Fregatte „Gloire“ wird Herrn Lapierre, den Nachfolger? Admirals Cecile, nach dem chinesischen Meere bringen.

sondern nur bis zum 15. Im

Der französische General⸗ Konsul Levasseur zu Haiti, der sich n gen des Zwistes mit der Republik auf eine Fregatte zurückgez

hatte, hat sich durch den Gefundheits⸗Zustand seiner Frau veran gesehen, zukehren. Man findet dies sehr Behörden würden sich nun nicht gerade beeilen,

auffallend und glaubt, die h aitsst

nachzugeben scheine.

Das Journal des Debats enthält Folgendes über die R gierungevorgänge in Rom: „Da die aus sechs Kardinälen . stehende Regierungs⸗Kommission sich über die von der waltung einzuführenden Reformen sich, so zu sagen, aufgelöst. anhängen, sind ausgetreten, der Papst ihre Ansicht theilt. Daher steht die politische Amn jetzt außer allem Zweifel; sie wird in einigen Tagen verössent werden. Einige Romagna⸗-Bewohner wurden neulich aus verhaftet. Sobald Pius 1X. dies erfuhr, setzen und tadelte das Benehmen der Polizei⸗Beamten.“

Man glaubt, daß Lord Cowley seine Gesandeschaft unter in

Whig-Ministerium beibehalten werde, wie sein Bruder, der Han von Wellington, das Kommando der Armee behält. Der Renn sentant Englands zu Madrid scheint ebenfalls nicht gewechselt⸗ werden.

von Paris hat sich, sobald die Verordnung in Betreff der Auflijn der Deputirten-Kammer bekannt geworden, versammelt und einßt, mig beschlossen, daß Herr Carnot, austretender Deputirter, ihr sy didat bei den nächsten Wahlen sein soll. ; Das Wahl-Comité der äußersten Linken, worunter Arago, i not und Garnier-Pagés sich befinden, hält täglich Sitzungen.

mit der oben angeführten Quantität 9j

in 16 Tagen nach Rybinsk gebracht. Jig.

Se. Königl. 8 lich

daß bei dem Zusammentritt der nen Kammer am 17. August keine Thron-Rede stattfinden werde;

aber werde die Frage n

durchsetzten, so sei die Nieden

des Ministeriums groß genug, um es zum Rücktritt zu zwingen. I

wieder ans Land zu gehen und nach Port-au-Prince zu

den sranzösischen 91 hörden Genugthuung zu leisten, indem der Konsul durch die Rück

nicht einigen konnte, so hat Die Mitglieder, welche dem Statu d und zwar zur allgemeinen Befriedigu Die Karbinäle Gizzi und Amati haben den Sieg davongetragen. n

inzipien ließ er sie in Friens

Das Comité der constitutionellen Opposition des 6ten Ben

m fünftigen Verwaltung. Sie verdient insofern eine nähere Be⸗ chtung. 1 „Meine Herren“, sagte der Lord, „am vergangenen Montage geruhte hie Majestät, mich zum Handkuß zuzulassen als erster Lord des Schatzes; mute erweisen Sie mir die ausgezeichnete Ehre, mich als Vertreter dieser toßen Stadt zu wählen, der Metropolis des Handels nicht allein in die⸗ en Reiche, sondern der ganzen Welt. Solche Ehre erfüllt mich mit anlbarleit, aber zugleich auch mit Bangigkeit; denn ich wage es nicht zu Fehaupten, ob ich der mir auferlegten Pflicht auch vollständig gewachsen wn. Aber in allen Fällen kann ich sagen, im Rüchblick auf die Maßregeln, iche ich stets vorgeschlagen, auf die Grundsätze, welche ich stets vertreten und

. Beifall aufgenommen wurde, erörterte die Grundprinzipien sei⸗

ans das Volum, das ich immer abgegeben habe, daß ich hier dastehe, um jene Maß.

geln in Ausführung zu bringen und denjenigen Prinzipien Leben zu geben, durch eich stets in meinen Handlungen bestimmt worden bin. Als Sie mir um erstenmal die Ehre erwiesen, mich zur Wahl als Kandidat für diese ladt einzuladen, erllärte ich sogleich, daß, nach meinen Ansichten, das wanze System, Zölle utzzw daß, da wir eine große Sch ald abzutragen und große Flotten und tere zu unterhalten hätten, es allerdings recht sei, Sieuern aufzulegen, im jenen Verpflichtungen nachzukommen und die übrigen nöthigen Erfor⸗ demisse zu bestreiten; aber daß Steuern aufgelegt werden sollten, um ane Klasse auf Kosten der anderen zu bezahlen, um, statt die Staatslasse

bereichern, die Taschen von Individuen zu füllen, erklärte ich unbedingt n eine Ungerechtigkeit und die Abschaffung solcher Steuern für nothwen⸗ Auch zeigte ich die Ungerechtigkeit solcher Einrichtungen, welche ver⸗ inderten, daß hier ein Mann in England, der ein Kleid fabrizire, dasselbe gegen einen Scheffel Weizen, den ihm ein Mann aus Amerika bringe, frei unt auschen könne. Das waren die Grundsätze, die ich damals verkündete, ind zu deren endlichem Siege ich Ihnen jetzt Glück zu wünschen so glück⸗ bin. Meine Herren, ich habe niemals versucht, noch werde ich es ver— chen, mir oder denen, die mit mir waren, das Veidienst und die Ehre zuerkennen, welche denen gebühren, die an diesem großen Kampfe theil · nommen haben. Ich weide niemals meinen Beifall denjenigen Männern

Unterhause vorenthalten, und namentlich Herrn Villiers an ihrer Spitze, welche das Prinzip, nach welchem die Frage entschieden werden sollte, vor Parlament gebracht haben; ich werde nicht die Ehrenbezeugung unter— assen, welche denen im Lande, mit Herrn Cobden an der Spitze, ge— ihrt, welche die Philosophie des sreien Handels vom Himmel her⸗ Ebgebracht und alle ihre Kräfte aufgewandt haben,

. 1 Ihr um das ganze ost dieses Landes mit dieser Wahrheit zu durchdringen.

nd ie Auch werde ich cht so murrköpfig sein, Sir R. Peel auch nur ein Theilchen der ihm schul⸗ Naen Ehre zu verweigern, da er von Zeit zu Zeit seine Handels-Maßre— kin vorbrachte, denn ich erkenne die Energie, die Geschicklichkeit und die thartlichkeit an, mit welcher er sie durchs Parlament brachte. Was die idienste derjenigen (der Whigs) anbetrisst, welche in den Jahren 1839 1840 diese Grundsätze verfochten und ihr Budget ven 184 auf diesel⸗ len zu basiren versucht haben, so muß ich es Andeien überlassen, darüber mn uͤttheil zu fällen; so viel aber ist gewiß, daß alle Bemühungen Einzelner nd alle Bestrebungen der Legislatur den Sieg nicht errungen haben wür⸗ , wenn denselben nicht die Intelligenz und der gesunde Sinn des Folkes, mit aller ihm innewohnenden Kraft, zu Hülfe gekommen wäre und In Ausschlag gegeben hätte. Und wenn ich daran denke“, fuhr Lord gehn Russell fort, „was sich noch vor kaum anderthalb Jahren begeben Mi, wenn ich an die großen Versammlungen denke, welche damals gehalten suden, an die heftigen, von Invectiven strotzenden Reden, welche man mals hörte, und wenn ich damit vergleiche, wie ruhig die große Maßre⸗ der Aufhebung der Getraidegesetze im Oberhause und Unterhause de- ftirt und, von der Majorität in diesen Häusern genehmigt, zum Gesetze ahoben worden ist, so kann ich nicht umhin, um so viel mehr das zu be⸗ , wat nach der Meinung Einiger für mich ein Gegen-

nicht sowohl der Bewunderung als abgöttischer Verehrung soll, nämlich den Geist der britischen Verfassung. Beim blick der allgemeinen Gährung wurde ich unwillkürlich an die senwerle unseres Landes erinnert. Dort findet man große Kessel ll geschmolzenen Eisens, glühend von Hitze und in Massen, daß sie zur sernichtung des ganzen Gebäudes, in dem sie sich finden, hinzureichen schei⸗ n; aber diejenigen, welche den Glüh- Prozeß leiten, verstehen es, die ase in verschiedene Kanäle zu führen, welche es zu fernabgelegenen Be— ilem schaffen, in rascher Eile zwar, aber ohne daß irgend etwas darun⸗ Schaden leidet, und endlich, wenn der Prozeß vollendet ist, wird aus tothen, glühenden Masse vielleicht das Triebrad in einer Fabrik, oder Pflugschaar auf dem Acker, und alle Gährung, alle Gluth, Alles, was dem Läuterungs-Prozesse gesährlich schien, wird zum Mitte, Wohlfahrt d Segnungen aller Art überall unter dem Volke zu verbreiten.“ Nach sen mit lautem Beifall aufgenommenen Worten erklärte Lord J. sell, daß er den festen Entschluß habe, die Annahme der kes freien Handels zum Ziele der Politik seines Ka— zu machen. Zu hoffen sei es, daß auch die anderen Staaten, insbesondere Frankreich und die Ver⸗

Amerika, dem neuen von England eingeschla—

ie dem aber auch sein möge, so werde sich er

ge vorzuschreiben,

igens“, sagte Lord J. Russell,

neu ausgehecktes System, es ist nichts

demüthige Erklärung, daß es zwar einige Fragen gie den Fähigkeiten der Gesetz gebung liegt, daß aber die Leitung der

Landes, der Versuch, die Märfie desselben zu reguliren, die Bestimmung darüber, wo der Arbeiter seine Arbeit veiwenden solle, wo zu kausen und wann zu verkaufen sei, Gegenstände sind, welche das weiseste Haus der Ends, das tugendvollste Haus der Gemeinen, welche jrmals existirt haben, icht so gut anzuordnen wissen, als der Schlächter, der Pächter und der

Der Courrier frangais erzählt, über die otaheitischen Angelegenheiten gehalten worden, Guizot mitgetheilt, daß die Königin lands einen Vergleich zur Anerkennung des wolle.

worin di

Der National spricht sich in den stärksten Worten ibes worden, aus, inden

Nachlässigkeit, womit die Nordbahn angelegt heiße, daß an vielen Stellen der Bahn der Boden schon gesujt Die Entrüstung sei allgemein so groß gewesen, daß man an verst denen Stationen Truppen habe ausstellen müssen, um Unruhen verhüten.

Die Bewaffnung der Befestigungen von Pa Thätigkeit betrieben. Die Truppen welche zur bestimmt sind, sollen im Monat Oktober zusammengezo um ein Lager zu bilden und die detaschirten Forts zu besetzen,

Der Courrier d' Afrique giebt die Stärke der in aufgestellten Truppen auf 9h, 6)h9 Mann und 18.000 Pferde Mm.

Der Constitutionnel sucht in der Reise des Prinzen *) Joinville nach fung dieser Annahme in der Thatsache, daß Herr von Lagau Befehl erhalten, sich alsbald auf seinen Posten zu begeben.

Herr Guizot ist diesen Morgen nach bei Listenx, abgereist. Er wird bis zum 15. August von Paris wieder zurück sein.

An der Börse war heute die Speculation vornehmlich j bahn-Actien konzentrirt, in welchen ansehnliches Geschäft stattstm 9 sie bereits auf 707. 60 gewichen waren, 713. 76.

Großbritanien und Irland. Lon don, 19. Juli. Die Wahl- Verhandlungen Wiedererwählung der neuen Minister in verschiedenen Theilen Landes statigefundenen Versammlungen beschäftigen jetzt fast schließlich 26 Blätter. Vorgestern wurde Lord John

in der City von London wiedergewählt, ohne daß eine Segen didat gegen ihn auftrat, und seine Rede nach der Wahl, die mit

es sei ein Minister⸗ t panzer ; Hließlich erwähnte Lord John

Pomareh auf den Rath 6m Protektorats einge

. om jtti iitzn⸗ . promittiren.

Tunis einen politischen Grund un findet eine Desn

seinem Gute im Bꝛh nh s le Marchant erwählt.

auf Nen schiossen si n bei den !

Russ .

Undwerk mann in seinem rigenen Laden oder auf feinen eigenen Feldern.“ Russell noch der Nothwendigfeit einer um— Wenden Verbesserung des Volks-Unterrichtswesens, als deren Grundlage jedoch vor Allem Sicherstellung völliger Glaubens und Religions ⸗Frei⸗

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Mit bezeichnete. Die Mitglieder des neuen Kabinets werden in den übrigen Thei⸗ des Landes fast alle einstimmig und ohne auf ernstlichen Wider⸗ d zu stoßen, ins Parlament wiedergewählt. An demselben Tage, Lord John Russell in London, wurde der neue Prästdent des kandels Amts, Sir John Hobhouse, in Nottingham gewählt. zr bekannte Chartist, Feargus O'Connor, trat als Gegen Kandidat kf, wodurch sich denn Sir John veranlaßt gefunden haben mag, in

her Rede von den Hustings die volksthümlichen Seiten der Politik

Whigs, die in der Reform⸗-Vill wurzeln, möglichst hervorzuheben,

sich jedoch durch bestimmte Versprechungen für die Zukunft SeConnor hielt darauf eine sehr heftige Rede W Gunsten der Charte, zog aber seine Bewerbung zurück, worauf ur John Hobhouse ohne weiteren Widerspruch gewählt wurde. N Worcester sollte ebenfalls am Sten Sir Thomas Wilde, der Mneral-⸗Prokurator, gewählt werden; da derselbe aber mittlerweile s durch Tindal's Tod erledigte Amt eines Oberrichters der (gm non Pleas übernommen hatte, wurde an seiner Stelle Sir De⸗ In Halifax wurde gestern der neue nder der Schatz⸗-Kammer, Herr Charles Wood, gewählt; er ach auf den Hustings ganz im Sinne Lord John Russell's. Ein Murtist, Namens White, machte auch hier einen abortiven Versuch, . Dpposition zu treten. In Plymouth scheinen sich der Wieder⸗

bählung des Lord Ebrington Schwierigkeiten entgegenzustellen. Meiner vorgestern gehaltenen sehr stürmischen vorbereitenden Ver⸗ Wmlung erklärten inehrere einflußreiche Methodisten und andere Eh. welche von der Verwendung der Staats⸗-Güter zu kirch⸗ ö Zwecken, so wie überhaupt von der Verbindung zwischen at und Kirche nichts wissen wollen, ihre Unzufriedenheit mit dem n Lord Ebrington's zu Gunsten der Dotirung des Maynooth⸗ linars und verlangten das Versprechen, daß er sich ähnlicher

. 4 immungen enthalten wolle. Dies weigerte der Kandidat, und

ölle zu Schutzzwecken zu erheben, fehlerhaft und ungesund

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die Versammlung wurbe endlich so aufgeregt, daß man für besser fand, sie aufzuheben. Die Wahl Lord Palmerston's in Tiverton ist auf heute angesetzt; es bat sich dort fein Opponent gezeigt. An verschiedenen Punkten Londons sind Büchsen ausgestellt, um die Pfennige aufzunehmen, welche dazu bestimmt sind, zu einem Na⸗ tional Denkmal für Sir Robert Peel verwendet zu werden. Ehren⸗ geschenke sind überbaupt jetzt an der Tagesordnung; so wird außer sür Herrn Cobden auch für seinen Kollegen, Herrn Bright, gesammelt, und die Protectionisten beabsichtigen, ihre Niederlage durch ein dem Herzoge von Richmond bestimmtes Ehrengeschenk zu feiern.

Die Gazette veröffentlicht heute cußer den anderen schon be— kannten Ernennungen auch die des Lord Marcus Hill zum Oker—

Hofmeister.

Der Tod des Lord-Oberrichters des Gerichtshofs der Common—

vergebenen Aemtern mitz sich. Einem Unwohlsein desselben, das ihn während einer Gerichtssitzung vor 14 Tagen befiel, folgte eine Läh⸗ mung des linken Fußes und nun im Serkade Folkstone der Tod. Er bekleidete seine Stelle seit 1829, wo er als General-Fiekal in dieselbe einrückte, weil der damalige General⸗Anwalt, der verstorbene Lord Abinger,

nen, um daran zu mahnen, daß auch andere Mächte eine Stimme bei den menschlichen Anordnungen haben. „Wäre der Lord Ober⸗ richter nur 14 Tage früher gestorben, so ist es überflüssig, zu sagen, wie sehr das abgetretene Ministerium die Gelegenheit gepriesen haben würde, einen treuen und verdienten Genossen belohnen zu können der General- Anwalt desselben, Sir Frederic Thesiger, würde dann in diese Stelle eingerückt sein). Allein er hat die Regierung dessel— ben gerade noch überlebt und hat im allergünstigsten AÄugenblicke für das neue Ministerium seine Würden und Einkünfte zur Ver⸗ fügung von Lord John Russell gestellt. Sir Fr. Thesiger, dem wir aus vielen Gründen zu einer solchen Beförderung gratulirt haben würden muß sich für jetzt in den Mantel seines Verdienstes hüllen, und Sir Thomas Wilde sieht sich plötzlich auf dem Gipfel seiner Wünsche. Vorgestern noch Privat-Anwalt und gewesener At⸗ torney general, wird er aus einem designirten Attorney general oder General-Anwalt des neuen Ministeriums im Sprunge Lord-Ober— Richter der Commonpleas; Herr Jervis, der neue General-Fickal, wird sein Nachfolger als General-Anwalt. Um seinen erledigten Sitz für Worcester im Unterhause wird sich Sir Denis le Marchant, ein bewährter und nützlicher Freund der dirigirenden Mitglieder des Ka⸗ binets, bewerben.“ Als Nachfolger des Herrn Jervis wird vom Globe Herr J. Romill) zum General-Fiskal ausersehen.

8elg ien.

Brüssel, 11. Juli. Se. Majestät der König ist vorgestern aus den Ardennen wieder im Schloß von Laeken eingetroffen.

Der bisherige Gouverneur von Lüttich, Herr von Brouckere, ist wegen seines Gefundheitszustandes auf Verlangen pensionirt worden. Er ' bezieht eine Pension von 5920 Fr. für 24jährige Staatsdienste.

Schweiz.

Kanton Bern. Nach genaueren Berichten über die Ver handlungen der Vorberathungs⸗Kommission (die Sitzung war nicht öffentlich wurde die Hypothekarbank nicht ausschließlich dem Ober⸗ lande zugesichert, sie bleibt für den ganzen Kanton bestimmt, aber sie hat zum voraus bis auf 5 Millionen in den oberländischen Bezirken anzulegen, und zwar zu 5 pCt. dergestalt, daß 13 pCt. zur Tilgung des Kapitals verwandt werden. Gegen die Erhöhung des Loskaufs⸗ Betrages für den Bodenzins (133fachen Werth) und die Herabsetzung der Rückerstattungen und Entschädigungen opponiren jetzt das See⸗ land, der Ober⸗ Aargau und das Mittelland, so daß Einmüthigkeit noch nicht erzielt ist. Dennoch glaubt man, daß die Verständigung mit einigen Modificationen auf Grundlage der Beschlüsse der Vorbe⸗ rathungs-Kommission zu Stande kommen werde. Zu bemerken ist noch, daß Vermögen unter 200 Fr, steuerfrei erklärt wurde.

Kanton Luzern. Durch Kreisschreiben vom 8. Juli theilt die Regierung von Luzern sämmtlichen Ständen die an demselben Tage an den Vorort Zürich in Betreff des katholischen Schutzbetrags erlaͤssene Antwort mit. Nach einlässiger Vertheidigung desselben schließt das Schreiben mit der Erklärung, „daß wir an den in jener Ueber— einkunft liegenden bundes gemäßen Grundsätzen jeder Zeit festhalten werden.“

Kanton Baselland. Laut der National-Zeitung hat der Regierungs-Rath am T. Juli mit Bezug auf die Schritte der aargauischen Regierung in Sachen der Nordbahn beschlossen: „Sei der Regierung des Standes Aargau zu erwiedern, daß man hierseits geneigt sei, unter Ratifications Vorbehalt des Landraths mit der Rordbahn-Gesellschaft in Zürich in Unterhandlung zu treten, unter der bestimmten Bedingung jedoch, daß die Direction der Nordbahn sich zum voraus zum Bau eines Endbahnhofes auf Birsfeld, Fort⸗ führung einer Zweigbahn von Augst bis zur Straßenscheide oberhalb Sissach und Gestattüng der Uebernahme und Weiterführung derselben an irgend eine Gesellschaft, im Fall die Nordbahn-Gesellschaft selbige selbst übernehmen wollte, verstehe; so wie gleichmäßige Festsetzung der Taxen für die Waaren und Personen nach der östlichen und west⸗ lichen Schweiz.“

Spanien.

3 Madrid, 5. Juli. Ich schrieb Ihnen vor einiger Zeit, daß der Inhalt des von dem Secretair der Königin Marie Christine unterzeichneten Zeitungs-Artikels, welcher Paris als den Ursprungs— Ort des neapolitanischen Vermählungs-Projektes bezeichnete, das Miß—⸗ fallen des hiesigen französischen Boischafters erregte. Noch empfind—⸗ licher soll aber der französische Hof selbst sich verletzt fühlen und sei⸗ nen Botschafter beauftragt haben, die Königin Christine aufzufordern, den Inhalt des erwähnten Artikels förmlich in Abrede zu stellen. Ein hiesiges wohlunterrichtetes Blatt sagt in Bezug auf diese Angelegen⸗ heit: „Dieses Bemühen hat man so weit getrieben und den des= fallsigen Schritten eine von den eingegangenen Mittheilungen und den zu diesem Behufe hier durch den französischen Botschafter gethanen Schritten spricht. Dies= mal wenigstens besteht seine Diplomatie nicht in der und Umsicht.“

Um! dieselbe Zeit, als diese Aeußerungen der Verstimmung des französischen Hofes hierher gelangten, wurde der Infant Don Enrique, ver bis dahin, ohne von den französischen Behörden beachtet zu wer⸗ den, in Bayonne in größter Zurückgezogenheit verweilte, plötzlich nicht nur mit den rauschendsten Ehrenbezeugungen überhäuft, sondern auch von Paris aus mit hinreichenden Geldmitteln versehen, um mit gro⸗ ßem Glanze eine Reise nach dieser Hauptstadt und Belgien zu un— ternehmen. Freilich hat es manchen Spaniern mißfallen, daß der Infant sich zur Annahme eines ihm von fremder Hand gereichten Geldgeschenkes verstanden, während sein Vetter, der in großer Türf⸗ tigkeil lebende Graf von Montemolin, die ihm von derselben Seite her zugegangenen Anerbietungen stets zurückwies. Die Parteigänger des Infanten Don Enrique nehmen jedoch an seiner Nachgiebigkeit

; . J . nungen. pleas, Sir Nicholas C. Tindal, bringt bereits Modificationen in ken

fanten nach gereist. begeben haben.

solche Oeffentlichkeit ertheilt, daß Jedermann

Verschwiegenheit

nicht nur keinen Anstoß, sondern sie legen sogar ihre Abneigung gegen jede Einmischung des Auslandes in rie Vermählungs⸗-Frage bei Seite, indem sie in der Zuvorkommenheit, mit welché⸗ der fran⸗ zösische Hof den Infanten plötzlich überhäuft, die Absicht erblicken, diesem Prinzen zur Hand der jungen Königin zu verhelfen, und deshalb un⸗ verhohlen ihre Freude an den Tag legen. Der Umstand, daß der Infant vor seiner Abreise von Bayonne den Tempel der dortigen Juden besuchte und sich mit dem Rabbiner in eine politisch- religisse Ünterhaltung einließ, hat hier eben keinen Beifall gefunden. Auf seiner Durchreise durch Bordeaux empfing er die Esparteristischen Ge⸗

nerale Rodil, Seoane, Capaz bei sich und unterhielt sich auf das

freundschaftlichste mit ihnen, so daß man annimmt, der Infant be⸗ harre auf den in seinem bekannten Manifeste veröffentlichten Gesin⸗ Die Besatzung des Kriegeschiffes, welches er bis zu seiner Abreise nach Frankreich befehligte, schloß sich bekanntlich den Auf⸗ rührern son Galicien an. Herr Cortina ist von Bayonne dem In⸗ Auch der General Narvaez soll sich nach Paris

Die Vermäblungefrage bildet fortwährend den ausschließlichen

Gegenstand aller Gespräche und der Betrachtu jodi ĩ f J ö. 4 = ö 6 44 e ztungen der periodischen dieselbe nicht annahm. Die Times bemerkt über diesen Todesfall, daß 8 p sch

derselbe zu den Ereignissen gehöre, welche ausdrücklich einzutreten schie⸗

Presse, Das Eco del Comercio hat endlich das Mittel entdeckt, sie nuf summarische Weise zu lösen. Der älteste Sohn des Infanten Don Francisco heirathe die eine, der jüngere die andere der beiden Töchter Ferdinand's VII., und Beide (natürlich die Söhne des In— fanten) sind versorgt.

Ein anderes progressistisches Blatt, der Clamor publico, be— hauptete, zwanzig angesehene Personen hätten schriftlich an die Kö⸗ nigin die Bitte gerichtet, sie möchte dem Grafen von Montemolin ihre Hand reichen, der Marquis von Viluma habe sich jedoch gewei⸗ gert, die desfallsige Adresse zu unterzeichnen. Ich kann mit der größten Bestimmtheit versichern, daß kein wahres Wort an dieser Angabe ist.

Vor wenigen Tagen schritt die Regierung zur Ausführung einer eben so wichtigen als unerwarteten Maßregel. Es wurden nämlich am 2ten zu einer und derselben Stunde in der ganzen Halbinsel alle Provinzial-Milizen, 47 Bataillone an der Zahl, auf den Friedensfuß gestellt, die Soldaten und Unteroffiziere jedoch unter die Linientruppen vertheilt und nur die Offiziere mit halbem Sold entlassen. Da diese Maßregel der bestehenden Heeres⸗Einrichtung widerspricht, der zufolge die Proövinzial-Milizen nur als Reserve zum Dienst berufen werden, so glaubte die Regierung vielleicht auf einigen Widerstand rechnen zu

dürfen und ließ deshalb an den verschiedenen Punkten, wo sich Provin-

zial-Milizen befanden, diese während der Vollziehung der Verfügung durch Tinientrußpen einschließen. Indessen fand nirgends offene Widersetzlichkeit statt. Mehr als 16090 2ffiziere trifft auf diese Weise ein hartes Schicksal, denn auf die Auszahlung des halben Soldes dürfen sie nicht rechnen. Der Kriegs- Minister rechtfertigt die Maßregel durch die Angabe, daß die stehende Armee, deren Bestand durch die Cortes auf 95 626 Mann festgesetzt ist, nur deren 76,035 zähle und folg⸗ lich durch 19, 59l vervollständigt werden müsse, und daß durch Herbeiziehung der 1338 Unteroffiziere und 19,910 Soldaten der Provinzial⸗Miliz- Bataillone die Nothwendigkeit einer neuen Aushebung erspart würde. Den neuesten Nachrichten von der portugiesischen Nordgränze zufolge, wäre der miguelistische Aufstand unterdrückt. Die aus ge⸗ wanderten spanischen Generale Iriarte und Rubin befanden sich nebst 100 anderen Flüchtlingen in Lissabon und unterhielten enge Verbin⸗ dungen mit den portugiesischen Radikalen. Der spanische Gesandte bestand auf ihre Verlegung nach anderen Punkten, während die dies⸗ seitige Regierung in Folgé gewisser, durch den englischen Gesandten eingereichter Noten fast ihre Truppen von der portugiesischen Gränze zurückgezogen hat. ö Der diesseitige Gesandte am großbritanischen Hofe, Herzog von Sotomayor, hat London auf Urlaub verlassen und wird hier erwar— tet. Daß die Regierung ihm erlaubt, bei der in England obwal⸗ tenden minssteriellen Krisis, die auch auf Spanien ihre Rückwirkung äußern dürste, seinen Posten zu verlassen, wird hier allgemein ge⸗ mißbilligt. Der Marquis von Miraflores wird binnen wenigen Tage eine Reise nach Paris antreten, wo er zwei Monate zu verweilen gedenkt. Der Erzbischof von Bordeaux wohnte heute abermals einer kirch⸗ lichen Prozession bei und wird morgen über Saragossa und Barcelona nach Frankreich zurückreisen.

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Konstantinopel, 1. Juli. Der erste Kämmerer des Se⸗ rails, Hannd Bei, welcher den Auftrag hat, dem Statthalter von Aegypten, Mehmed Ali Pascha, ein Großherrliches Schreiben mit der Einladung zu überbringen, sich auf Besuch in die Hauptstadt zu begeben, ist am 27sten v. M. auf dem Dampfboote „Esseri Dschedid“ nach seiner Bestimmung abgegangen.

Am 2ssten v. M. ist das ägyptische Dampfboot „Nil“ mit einer großen Anzahl von Reisenden aus Alexandrien hier angelangt. Am Bord desselben besand sich die Wittwe Ismail Pascha's, Schwieger⸗ tochter des Statthalters von Aegypten. t .

Der zum Gesandten in Brüssel ernannte bisherige Königlich sar— dinische Mlinister Restdent, Marchese Pareto, ist auf dem Dampfboote des österreichischen Llovd am 27Tsten v. M. nach Triest abgereist, um sich von da nach Turin zu begeben. Mit derselben Gelegenheit haben der Fürst Rudolph von Liechtenstein und die Grafen Monte⸗ nuovo8, Moriz Palffy und Rudolph Troyer die Rückreise nach den österreichischen Staaten angetreten.

In Skutari ist am 24. Juni eine Feuersbrunst ausgebrochen, welcht 25 Häuser und mehrere Kaufläden in Asche legte.

Berichlen aus Smyrna zufolge, hat daselbst am 25. Juni um 6. Uhr 10 Minuten Abends ein ziemlich bedeutendes Erdbeben statt⸗ gefunden, welches, obgleich es kaum zwei Sekunden anhielt, doch durch die Heftigkeit der Stöße einigen Schaden anrichtete.

Eisenbahnen.

Am 11. Juli wurde in feierlicher Weise die Hildesheim-⸗Lehrter Eisenbahn dem öffentlichen Verkehr übergeben.

Paris, 10. Juli. Das Unglück, welches vorgestern auf der Nordbahn vorgefallen, war gestern nur gerüchtweise bier bekannt, ohne daß man noch etwas Bestimmtes im Publikum darüber wußte. An der Börse aber waren offenbar mehrere Personen schon genauer davon unterrichtet, ohne jedoch mit der vollen Wahrheit herauszu⸗ rücken; die bloßen Gerüchte hatten hingereicht, die Fonds und insbe⸗ sondere die Actien der Nordbahn zum Weichen zu bringen, das wahr⸗ scheinlich heute noch stärker werden wird. Was heute die Blätter, fast durchaus nach dem Moniteur parisien von gestern Abend, mittheilen, ist noch so unvollständig, daß sich daraus nichts Sicheres abnehmen läßt, am allerwenigsten über die Veranlassung des schreck— lichen Unglücks, so wie Über den ganzen Hergang. Durch Privat- Mittheilungen bin ich aber in Stand gesetzt, Ih⸗ nen einen umständlicheren Bericht mitzutheilen. Ungefähr um 3 Uhr Nachmittags, am 8. Juli, war der Wagenzug, welcher um 7 Uhr Morgens von Paris abgegangen, mitten in den Sümpfen von