1846 / 197 p. 2 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

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Berlin, 17. Juli. Die heute ausgegebene Nr. 28 des Just iz⸗ Minssterialblattes enthält folgende, an die mit den Prüfungen zur Auskultatur beauftragten Königlichen Gerichts ⸗Behörden gerichtete und die Bedingungen der Zulassung zur ersten juristischen Prüfung be⸗ treffende allgemeine Verfügung: „Se. Majestät der König haben durch einen Allerhöchsten Erlaß vom 27. Februar d. J. zu bestimmen

dem Kandidaten künftig der Nachweis gefordert werden soll, daß der—

selbe wenigstens ein allgemeines staatswissenschaftliches Kollegium mit

Fleiß gehört hat.

Hiervon werden die sämmtlichen mit dergleichen

Prüfungen beauftragten Königlichen Gerichts-Behörden zur Nachach⸗—

tung mit dem Bemerken in Kenntniß gesetzt, daß jener Nachweis von allen Kandidaten zu erfordern ist, weiche sich nach Ostern 1847 zur ersten juristischen Prüfung melden. Berlin, den 1. Juli 1846. Der Justiz⸗Minister Uhden.“

* Stettin, 14. Juli. Durch einen Unglücksfall eigenthüm⸗ licher Art verlor ein 21 Jahr alter Knecht in Paculent bei Greifen hagen das Leben. Er neckte einen in seinem Neste stehenden Storch, indem er wiederholt mit der Hand nach ihm griff; der Storch biß nach ihm und verletzte ihm ganz unbedeutend die Haut auf dem Knöchel des Zeigefingers. Schon am nächsten Tage schwollen der ganze Arm und demnächst die Beine des Verletzten stark an, und am 109ten Tage erfolgte trotz der vielleicht zu spät angewandten ärztlichen Hülfe der Tod.

Deutsche Bundesstaaten.

Großherzogthum Baden. Die Karlsruher Zeitung ergänzt ihren Bericht über die Sitzung der zweiten Kammer vom 11. Juli (s. gestr. Allg. Preuß. Ztg.) folgendermaßen: Der Ministerial-Assessor von Böckh übergab zu dem schon vorgelegten Budget der Eisenbahn-Verwaltung einen Nachtrag, mit dem Bemer⸗ ken, daß das zuerst vorgelegte Budget der Eisenbahn-Verwaltung in der neuen Vorlage einige Aenderungen erleide, weil die frühere Vor—⸗ aussetzung, daß die Bahn von Freiburg bis Schliengen und von Schliengen bis Efringen schon im Frühsahre und Herbst 1847 dem Betrieb übergeben werden könne, sich nicht bewähre. Eingetretener Hindernisse wegen könne die Eröffnung der Bahn von Freiburg bis Schliengen erst im Spätjahr 1817, und der Bahn von Schliengen bis Efringen erst im Frühjahr 1848 stattfinden. Schließlich stellte der Abgeordnete Schaaff an die Regierungs⸗-Commissaire die Frage, warum die Main⸗-Neckarbahn, welche auf dem badischen Gebiete schon einige Zeit vollendet sei, noch nicht eröffnet werde. Es wurde ihm darauf erwiedert, daß badischer Seits Alles geschehen sei, um die Er öffnung zu beschleunigen, und dieselbe ohne Zweifel auch binnen kur— zem stattfinden werde. =

Kurfürstenthum Hessen. Die kurhessische Stände-Ver— sammlung ist am 14. Juli auf unbestimmte Zeit vertagt worden.

Freie Stadt Hamburg. Ueber die projektirte und bereits erwähnte hamburg ⸗-westindisfche Dampfschifffahrts Verbindung theilt die Börsenhalle folgende Einzelnheiten mit: „Es sollen zu⸗ nächst zwei neue Dampfschiffe von ungefähr 800 Tons mit 250 Pferdekraft, jedes mit allem Zubehör an 325,000 Mk. Beo. kostend, hergestellt werden und eine monatliche Fahrt zwischen Hamburg und St. Thomas unterhalten. Die Schiffe sollen für 60 Passagiere und 24,000 Ftubikfuß Güter eingerichtet werden und einschließllich des Aufenthalts in den Zwischenstationen Southampton und Madeira die ganze Reise in höchstens 22 Ta— gen (89 englische Meilen pro Stunde) zurücklegen. Die jedesmaligen Kosten während der ersten Reisen werden zusammen auf 29,400 Mark Banco, die Einnahme auf 44,900 Mark Banco veranschlagt, für die spätere Zeit auf respektive 33,500 Mark Banco und 76,009 Mark Banco, was bei der Annahme von 4 Reisen im Jahr auf einen Gewinn von 53 pCt. auskommen würde. Das für das Unternehmen erforderliche Kapital soll zunächst 700,000 Mark Banco, in 700 Actien à 1000 Mark Banco, betragen. Von diesen 700 Actien sind übrigens, dem Vernehmen nach, bis jetzt erst etwa 300 gezeichnet.“

Oesterreichische Monarchie.

Wien, 14. Juli. Die neuesten Militair⸗Nachrichten enthalten die Ernennung des Feldmarschall-Lieutenants Fürsten Karl von Auer sperg zum zweiten Inhaber des König von Preußen 19ten Husaren— Regiments an die Stelle des kürzlich zu Mailand verstorbenen Feld— marschall-Lieutenants Freiherrn von Bretscheider; ferner die Beför— derung des General-Majors von Ruff zum Feldmarschall-Lieutenant und Divisionair in Lemberg.

Im diplomatischen Corps haben sich folgende Veränderungen ergeben: der bisherige erste Botschafts Secretair am Hof zu St. Pe— tersburg, Graf Georg Esterhazy⸗Galantha, wurde zum Gesandten am Großherzoglich badischen Hofe, der Kämmerer Freiherr Vrintz Berberich von Treuenfeld zum Gesandten in Kopenhagen ernannt.

Der zum Hof⸗Commissair für Galizien ernannte bisherige Gou— verneur von Mähren und Schlesien, Graf von Stadion, ist am 10ten von Brünn hier angekommen.

Freie Stadt Krakau.

Krakau, 16. Juli. In der heutigen Gazeta Krakowska liest man Folgendes: „Die Breslauer Zeitung vom 11ten d. M., Nr. 159, hat einen Korrespondenz-Artikel aus Krakau aufgenommen, r anderen unglaubwürdigen Angaben sogar vieles ganz Falsche enthält. r Dienst der Wahrheit wenigstens das Letztere zu berichtigen, und glau—

ben von der Rechtlichkeit der Redaction der Breslauer Zeitung lebensgefährlsch werden kann? Man sragt sich, warum kein Gelän—

erwarten zu dürfen daß sie dieser Berichtigung einen Platz in ihrem Blatte gewähren wird. Den hier in Garnison stehenden Kaiserl. österreichischen Truppen liefert die Stadt Krakau nichts weiter als Quartier, Fruerung und Licht, so wie Stroh für die Pferde. Alle andere Bedürfnisse bezahlen diese Truppen baar aus ihren eigenen Fonds. Alle laufende und periodisch wiederkehrende Ausgaben für obige Bedürfnisse besagter Truppen betragen jedoch, mit Inbegriff des Miethzinses für Häuser und andere Lokale, monatlich nicht, wie der erwähnte Artikel in der BreslauerZ eitung behauptet, 225, 000, sondern nur 12— 15,000 polnische Gulden oder ungefähr 20090 bis 2500 Rthlr. Um den hie⸗ sigen Einwohnern Einquartirungslasten zu ersparen, ließ die Regie- rung es sich angelegen sein, für die Kaiserlich österreichischen Truppen angemessene Kasernen einzurichten, welche, wie sich von selbst versteht, mit der nöthigen Anzahl von Betten, Tischen, Bänken und dergleichen Requi⸗ siten versehen werden mußten. Zur Bestreitung der hieraus entspringen⸗ den Kosten, so wie zur Deckung des Verlustes, welchen den Schatz der Stadt Krakau durch Wegnahme bedeutender Summen aus der Hauptkasse von Seiten der Aufrührer erlitten, sah die krakauer Re—

Wir halten es daher für unsere Pflicht, im gebührenden Boden zu befestigen.

es sei eine leere Ausflucht,

* ( 220 . 22 . ss or 9rs e 2Iur 3 j P P ' gerubt, daß Behufs der Zulassung zur ersten juristischen Prüsung ven Klassen derselben zur Grundlage genommen, und

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gierung sich in die Nothwendigkeit versetzt, eine außerordentliche Ab⸗ gabe auszuschreiben. Von dieser Abgabe siel auf die Stadt Krakau, in Folge einer späteren Modification, dire Summe von 80,000 F. oder ungefähr 13,330 Rtöln,, auf das übrige Land aber 121,909 Il. oder 20.666 Rthlr., was, selbst im Ganzen, immer noch 21,000 Il. weniger ausmacht, als die von dem Korrespondenten der Bres⸗ lauer Zeitung für die monatlichen Bedürsnisse der Kaiserlich öster⸗ reichischen Truppen angegebene Summe. Was die Art der Reparti⸗ rung dieser außerordentlichen Abgabe betrifft, so wurde dabei in der Statt Krakau selbst die Personal-Steuer nach den verschiedenen e in dem Umkreis der Stadt Lie Ofiara-Abgabe, welche die Gutsbesitzer zu entrichten haben. Den Bauern aber, die durch mehrjährigen Mißwachs gelitten, ist gar keine Abgabe auferlegt worden.“

Rußland und Polen.

St. Petersburg, 11. Juli. Se. Majestät der Kaiser hat unterm 7. Juli folgendes Manifest erlassen:

„Von Gottes Gnaden Wir, Nifolaus J., Kaiser und Selbstherrscher aller Reussen u. s. w. Thun fund allen Unseren getreuen Unterthanen. Unsere vielgeliebte Tochter, die Großfürstin Olga Nitolajewna, wird mit Unserer und der Genchmigung Unserer vielgeliebten Gemahlin, der Kaiserin Alexandra Feodorowna, dem Zuge des eigenen Herzens folgend, mit dem Kronprinzen von Württemberg, Karl Friedrich Alexander, den Bund der Ehe schließen. Unter Anrufung des göttlichen Segens für dieses Uns theure Paar, haben Wir dessen feierliches Eheverlöbniß nach dem Ritus Unserer rechtgläubigen Kirche am Tien d. M. vollzogen. Indem Wir dies zu all- gemeiner Kunde bringen, hegen Wir die Zuversicht, daß Unsere getreuen sinterthanen in ihrer unwandtlbaren Anhänglichleit an Uns und Unser gan= zes Haus in vollem Maße die in dieser ernsten Stunde Unser Vaterherz erfüllenden Gefühle der Freude und jener heiligen Hoffnungen theilen wer den, mit welchen Wir das Geschick der Neuverlobten der allbarmherzigen Vorsehung Gottes anheimstellen. Gegeben zu Peterhof, am 7. Juli, im Jahre der Geburt des Herrn 1546 und Unserer Regierung im 21 sten.

(gez) Nifolaus.“

Frankreich.

Paris, 13. Juli. Der Herzog von Montpensier wird sich, wie man vernimmt, am nächsten 20. August nach Straßburg begeben, um den Artillerie-Uebungen, die daselbst vorgenommen werden sollen, beizuwohnen. Während seines Aufenthalts in Straßburg, der etwa drei Wochen dauern soll, werden in den Umgegenden dieser Festung große Manöver stattfinden, zu welchen auch einige Kavallerie - Regi⸗ menter dahin beordert worden sind.

Nach der erwähnten ofsiziellen Zählung, die nächstens bekannt gemacht werden soll, soll die Bevölkerung des Seine⸗ Departements zu 1,200,000 Seelen ermittelt sein. Das Budget der Stadt Paris beläust sich auf 467 Mill. Fr.

Der Monitenr meldet: „Wit schätzen uns glücklich, anzeigen zu können, daß der Adjutant des General Oudinot, den wir gestern unter der Zahl der Opfer des beklagenswerthen Unglücksfalles auf⸗ zählten, dessen Schauplatz die Nordbahn gewesen, seinen Wunden nicht erlegen ist. Man hat im Gegentheil die größte Hoffnung, ihn zu retten. Es beläuft sich also die Zahl der Personen, welche bei diesem traurigen Ereigniß den Tod gefunden haben, mit Jubegriff der beiden Conducteure auf 14. Die letzten, von Herrn Frissard, dem Abtheilungs-Inspektor, der auf Befehl des Ministers der öffentlichen Arbeiten an Ort und Stelle gewesen ist, hierher gebrachten Nachrich⸗ ten gestatten uns die Versicherung, daß wir keine neue Todesfälle zu melden und zu beklagen haben werden.“ Vom Journal de la Somme wird dagegen die Zahl der aus dem Wasser gezogenen Leichen auf 18, die der Vermißten auf 58 angegeben. Das Echo du Nord giebt die Tiese des Wassers an der Unglücksstelle auf 25 bis 30 Fuß an und bemerkt, daß die Leichname fast

alle mit zerfetzten Kleidern herausgezogen wurden, was auf den furchtbaren Kampf der in die Wagen Eingeschlossenen und Ertrinkenden in ihren letzten Augenblicken schließen lasse.

Der Messager du Nord erzählt, daß ein Kaufmann gus Dieppe so glücklich gewesen, am Tage nach dem Unglücksfall sein Portefeuille, welches 20, 600 Fr. in Bank-Billets enthielt, im Wasser wiederzu⸗ finden. Laut der Gazette des Tribunaux wurde die Nachricht von einem großen Unglück auf der Nordbahn angeblich um dieselbe Stunde, wo es wirklich eingetroffen, am Mittwoch um 3 Uhr, in Paris an der Börse verbreitet, und zwar mit Angabe derselben Ge— gend, bei Arras, wo es sich zugetragen. Es soll deswegen eine ge— richtliche Untersuchung eingeleitet worden sein, um den Ursprung die— ses unerklärlichen Gerüchts zu ergründen. Das Journal des Dé— bats hat den Artikel der Gazette des Tribunaux wiedergege⸗ ben, ohne eine Bemerkung hinzuzufügen; der Moniteur hat noch keine Notiz davon genommen. Galignani's Messenger macht die Bemerkung, daß, da der Unfall schnell durch telegraphische De⸗ pesche nach Paris gemeldet worden, vielleicht hiervon durch eine In⸗ discretion bereits in den Nachmittagsstunden ewas verlautet ware. Uebrigens sei es nicht zu verantworten, daß man am Donneistag auf. desfallsige Nachfragen die Sache noch in Abrede gestellt, und daß die Personen, an die man sich gewandt, nichts davon gewußt. Eben so hätte die Ge— sellschast ganz über den zweiten Unfall geschwiegen, wodurch einige Seldaten getödtet und verwunget worden, der nur durch zu rasches Fahren enistanden und noch schlimmere Folgen hätte im Geleit ha— ben können. Die Gazette de Flandre et d' Artois sagt unter Anderem, es habe schon seit einigen Tagen geheißen, daß auf dem Damme des Fampoux-Moors Erschütterungen empfunden worden und allmäliges Schwanken beim Fahren sich gezeigt hätte. Zwar wäre den Zugführern Vorsicht auf dem Damme anempfohlen worden, man habe es indessen unterlassen, die Sache genau zu untersuchen.

Das Echo du Nord spricht sich über das Unglück auf der Nordbahn in folgenden Worten aus: „Die öffentliche Meinung be⸗— schuldigt die Ingenieure, daß sie nicht die nöthigen Maßregeln ge— troffem, daß sie nicht alle Mittel der Kunst angewandt, um jenen Wie haben die ersten Erbauer oder Unterneh⸗ mer nicht begreifen können, daß hier Sparsamkeit unheilbringend und

der längs der Schienen bei diesem Punkte angebracht ist? Sieht man diese Arbeiten, die so billig als möglich und ohne Festigkeit ausgeführt worden, so erinnert man sich unfreiwil— lig der Zerstö6rung des Viadukts von Barentin, und man kann nicht umhin, gegen die Befähigung dieser Erbauer Schlüsse zu ziehen. Dies wiederholt alle Welt, und dies wollen wir durch gewissenhafte Untersuchungen bestätigt oder widerlegt sehen. Wenn die Gesellschaft, der Staat oder die Ingenieure nicht schuldig sind, so werden sie diese nur zu spät kommende Prüfung bestehen, sind sie es aber, so werden sie es zu büßen haben. Thue jeder seine Pflicht, dann werden wir nicht mehr das große Aergerniß erleben, wovon Paris ein Beispiel vor sich hat; dann wird man nicht sehen, daß die verstümmelten Opfer noch in Kosten ihrer Entschädigungs-Klage ver⸗ urtheilt werden, und die Justiz wird sich nicht dazu hergeben, in den Augen der öffentlichen Moral in Verdacht zu gerathen.“

Auf die Schmähungen, mit denen die Oppositions⸗Presse das Ministerium nach seinem Wahl⸗Cirkular mit erneuerter Wuth überhäuft,

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mehr geschmäht, als Casimir Perier während seiner kurzen und ruhn vollen Verwaltung? Wir sahen die Parteien in ihrem Taumel . sem Manne von so edlem und muthigem Herzen hundertmal d. Namen eines Feigen zurufen. Diesen so pat otisch gesinnten Mn ster sahen wir als einen Verräther am Vaterlande angreifen. 9 giebt Niemanden in Frankreich, der nicht vor Unwillen erröthen wün

Gemüth dieses großen Ministers mit Schmerz erfüllten.

ganzen Haufen absurder Verleumdungen und wilden Geschreies? 2] Zeit, und eine sehr kurze Zeit, hat ihnen ihr Recht zu Theil wem lassen; Casimir Perier war kaum verschieden, so wurde mit fast dt ständiger Uebereinstimmung sein Namen eingetragen in die Liste hn großen Minister. Sehr richtig also beurtheilen die Gegenwart mh tie Zukunft jene Männer, die im Jahre 1831 das tobende Gescht der Bpposition verachteten und Casimir Perier unterstützten. Hahn Guizot vertheidigt dieselbe Sache; er ist denselben Schmäh ungn denselben Anfeindungen ausgesetzt, nur mit dem Unterschiede viellelz daß dem Zorne, dessen Gegenstand er ist, weniger Aufrichtigkeit z Grunde liegt. nicht seine Freunde, seine Kollegen im Ministerium gewesen. UM die wir das Geschrei von 1831 verachteten, wie sollten wir nicht mn mehr das von 1846 verachten?“ Se. Königl. Hoheit der Kronprinz von Bayern ist in Dien eingetroffen.

Der Posten zu Beirut ist zu einem General-Konsulat erheh. und der Konful Bourrée auf demselben bestätigt.

General Lamoricire hat den Befehl erhalten, nach Afrika p, rückzukehren und während Bugeaud's Abwesenheit interimistisch if General⸗Gouverneur zu fungiren.

Dem Esprit publie zufolge, beabsichtigte Herr Cunin Gf daine aus dem Ministerium auszuscheiden.

Im vorigen Jahr wurden in den französischen Kolonieen 15 Sklaven freigelassen.

Die Notirungen sämmtlicher Effekten waren heute an der Bit etwas im Steigen. Die Nordbahn-Actien waren fortwährend g sucht, da man Verkäufe, welche durch die Katastrophe vom 8. Il veranlaßt worden waren, nunmehr deckte.

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Großbritanien und Irland.

London, 11. Juli, Mit dem Dampfschiffe „Great Westem ist der amerikanische Köonsul zu Liverpool, General Armstrong, Washington als Ueberbringer von Depeschen für den amerikanisch Gesandten Mane in Liverpool angelangt. Wie man hört, entbis

Wie der Globe bemerkt, hat die Nachricht von der Ransication d Vertrags in den Geld- und Handels-Kreisen der City um so meh richte günstiger lauten. Die Aerndte in Kauada wird ausnehmmn England entgegen.

Der Lord-Mayor gab gestern den Präsidenten der Royal-Sociß und anderer wissenschaftlichen und literarischen Institute ein glänzg des Fest in der Aegyptischen Halle. Unter den Gästen befand si auch der preußische Gesandte, Herr Bunsen. Auf den vom Lon—ↄ

ten Toast sprach Herr Bunsen feinen Dank dafür aus und bemernn⸗ wie er sich sehr geehrt fühle, daß man seine Gesundheit in einer; ausgezeichneten Versammlung ausbringe; dies habe er wohl zu Theil den Gesinnungen von Anhänglichkeit und Zuneigung zu vtm danken, welche England gegen seinen Herrn, den König von Preunft hege, der keinem anderen Monarchen in Schätzung der Wissenschn und Literatur, als der glänzendsten Zierden seines Thrones, nachsth—

Den neuesten Nachrichten aus Rio Janeiro vom 5. Jun zusolge, hatte die brasilianische Deputirten-Kammer eine energst Antwort auf die Rede des Kaisers in Betreff des Sklavenhandel und des Vertrags mit England erlassen. Sie spricht sich in zh Hauptsache dahin aus: „Die Deputirten-Kammer betrachtet den l

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verdächtige Schiffe Gerichts höfen eines fremden Landes unterwerfen wolll als mit den Grundsätzen der National-Unabhängigkeit und Souverainkm ö unvereinbar. Die Kammer billigt ihn und schließt sich dem Protest n den die Regierung Sr. Kaiserl. Majestät gegen solchen Akt eingeles Jadem die Kammer die Treue zu würdigen weiß, mit welcher

tungen zu erfüllen gestrebt, versichert sie Se. Kaiserl. Majestät iht loyalen und einhelligen Mitwirkung in Aufrechthaltung der Prãält⸗ gative der Krone und der Rechte der Nation.“

Die gewöhnliche Quartal-Versarumlung der Eisenwerksbeslz⸗ wurde gestern zu Birmmgham abgehalten. Sie war äußerst zahlrtt besucht, und außer den Hüttenbesitzern und Fabrikanten hatten t auch viele Käufer eingefunden. Es wurde beschlossen, daß die der vorigen Quartal-Versammlung festgesetzten Preise uuverändt— beibehalten werden sollten, und man glaubt, daß dies auch im nätz sten Quartal geschehen werde. Die von manchen Seiten genäht! Hoffnung, daß die Eisenpreise heruntergehen würden, ist also getaust worden. Von Seiten mehrerer Eisenbahn-Gesellschaften wurden ße fort starke Bestellungen gemacht.

Ueber die Ungleichheit der gesetzlichen Bestüuerung bemerkt d Globe, daß die Steuer auf ein persönliches Grundeigenthum o 5000 Pfd. St. 2 pCt., dagegen auf ein Eigenthum von 50 (! Pfd. St. nur 15 pCt. betrage.

heit durch alle Rubriken fort. Gestern deutete ein Korrespondent der Times an, daß die Af hebung der Union, als nothwendige Folge der mit O'Connell im

binet eine offene Frage sei; auch habe man schon dem Advokaten Clement der rechten Hand O'Connell's, einen Posten mit 609 Pfd. St. Geht verliehen. Der Globe bemerkt, daß, so vi gut unterrichteten Kreisen erfahren habe, die obigen Angaben vill unbegründet seien.

Vor kurzem schenkte ein Unbekannter 35000 Pfd. zur Einrichlun zweier neuer Bisthümer in der Kolonie. Miß Burdett Coutts die edle Geberin; auf ihre Bestimmung hin wird das zu Port Adelaide, das andere am Cap gegründet werden.

Die Gazette publizirt die Anerkennung der Blokade den Häfen von Tampiko und Veracruz.

niederlande.

der be⸗

nep, während einer Reihe von Jahren Mitglied und Vorsitzen J ersten Kammer der General⸗Staaten, von welchem Posten er erst in

längst seiner Alterschwäche wegen enthoben worden, im Jahre

entgegnet das Journal des Debats: „Welcher Minister 21 Finanz Minister, Großkreuz des niederländischen Löwen⸗

wollten wir nur einige der Fiatriben wieder hervorsuchen, welche Heibandes herausgestellt haben, in Folge dessen, als der Zug dar⸗ Selbst Constitutionnel kommt in seinen plumpsten Ausfällen gegen Hen n ein Guizot nicht der beleidigenden Wuth gleich, mit welcher damals die Fein aahte. n Casimir Perier's auftraten. Nun, was ist denn übrig geblieben von jenc hae Anzabl Reisender hierher.

abr an dem Unglücksplatze vorbeikam, war man noch beschästigt, Wa⸗

Die Leute, welche Casimir Perier schmähten, wan

W Resolution vom 1sten d., welche Regeln zur Verwandlung der

egiter auf den Königl. Domainen in Erbfesten bestimmt, eine Ver⸗

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ten diese Depeschen den vom Senate ratifizirten Oregon-Vertrnn

Zufriedenheit erregt, da auch die zugleich angelangten Handels⸗-Vrnn Zuf he 9 h , , ,, ,, o Festebauern wahrnehmen.“

günstig ausfallen, und man sah einer starken Korn-Ausfuhr mn

g finden ließen der Schullehrer Glerup, Capitain Jespersen,

Mayor „dem Ritter Bunsen und den fremden Gesandten“ ausgebrach⸗

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Die Gesellschaft der Bauernfreunde hat in Foedrelandet und

des britischen Parlaments, welcher brasilianische, des Sklavenhandis . h , , Wrrlaubten, einer aus der eigenen Wahl der Gesellschaft hervorge—

Kaiserl. Regierung die mit Großbritanien eingegangenen Berni cha g n, men en gwhen . ö ange :

hesseren Schulunterrichts. landbesitzes auf Besetzung von Richter⸗-, Predigen⸗ und Schullehrer⸗ Stellen. 4) Die Gewerbverhältnisse. 'dehnten Gewerbefreiheit.

Das Dampfschiff „Victory“ von 220 Pferdekraft, von London

schenden Ladung, wobei Schsffer aus der Umgegend behülflich waren, war es aber am nächsten Tage wieder flott geworden, hatte seine ladung wieder eingenommen und seine Reise fortgesetzt. Es befanden

Verkaufe Jemand ein Pferd n . miitheilt, fügt hinzu, daß die Schiffer für ihren Beistand

Werthe von 200 Pfd. St., so zahle er 1 pCt. Steuer, derkanfe . ig aber Güter für eine Million Pfd. St., habe er für je 1090 Pfd, * G nur eine Krone an Steuer zu ' entrichten, und so gehe diese Üngleit— (tz

der Repeal-Partei abgeschlossenen Uebereinkunst, für das Whig . Kanton Zürich. Die Togsatzung beschäftigte sich am 9. Juli

el man in gewöhn hy

eine Bisthiun

Aus dem Haag, 13. Juli. Der Staats⸗-Minister van Gr, Naß

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ens, ist hierselbst im S0sten Jahre seines Alters gestorben.

Selgien.

Brüssel, 13. Juli. Als Ursache des Unglücks auf der Nord⸗ n soll sich jetzt bei genauerer Untersuchung ein Bruch des Schie⸗—

hinfuhr, ein Schienenabschnitt sich in den Boden einsenkte, wäh⸗ „n anderer sich hob und so die Lokomotive aus dem Geleise Der Sonnabendzug aus Paris brachte wieder eine ziemlich Es befinden sich darunter einige, „Fbzem Unglück am Sten d. entronnen waren. Als der Zug um Gepäck und Trümmer aus dem Moor herauszuziehen.

Herr Mercier soll heute nach dem Haag abgehen, um den Ver⸗ mit Holland zum Schlusse zu führen. In Folge des Todes des belgischen Gesandten und Geschäfts— Les zu Rom ist der Konsul Valentin vorläufig mit der Führung dortigen belgischen Gesandtschafts-Geschäfte beauftragt worden. Fine von einem Unbekannten der Stadt Gent geschenkte Bronze⸗ àArtevelde's ist im dortigen Stadthause, der großen nach dem onsaale führenden Treppe gegenüber, aufgestellt worden.

Am Freitag waren einige Säcke Roggen von der neuen Aerndte dem Markt zu Antwerpen. Sie wurden zu 17 Fl. pro Sack ä Hektoliter verkauft. Dieses Getraide hatte ein schönes Aus— en und ein gutes Gewicht.

Schweden und Norwegen.

Christiania, 7. Juli. Nach der Finanzrechnungs⸗Ablage lis betrugen die Einnahmen 3,095,229 Species im Ganzen, unter 095,521 Spec. an Zöllen und 300, 155 Spec. an direk⸗ Steuern, die Ausgaben dagegen 2, 49, 07 Spec., worunter 113,390 ce für das Königliche Haus, 110,511 Spec. für das Storthing, hh Spec. für das Staatsschuldenwesen, 659,703 Spec. für Land-Militair-Etat, 226,149 Spec. für das Seewesen, 110,301

pee. für Straf⸗Anstalten.

D äänemarmm.

Kopenhagen, 12. Juli. Bei der Nähe der Eröffnung der glder und hoͤlsteinischen Stände-Versammlung erscheinen immer sst damit in Verknüpfung stehende Königliche Erlasse; so eine Kö⸗

Mdiung, die jedenfalls bei eintretenden Erledigungeu vor sich gehen Die Artikel dieser Verfügung, sammt den Motiven dazu, in e der Verhandlungen in der letzten Stände-Versammlung der Elstiter, liefert die Kolle giagl-Zeitung. Tie Berlingsche lung bemerkt, „das Volk werde nun mit Klarheit und Bestimmt⸗— öie Theilnahme der Reg erung für die Interessen der Landleute

Zeit versammelten sich hier auf Einladung des mmer-Raihs Drewsen und des Prokurators Christensen Genossen hier vor längerer Zeit intendirten „Gesellschaft der Bauern= mmde“, zur Ernennung ihrer Verwaltung, welche zu bilden sich

Vor einiger

schstengerichts- Advokat Lehmann und Capitain Tscherning, und so stiturte sich die Gesellschaft den 5. Juniz zum Vormann den higenannten und zum Secretair den Cand. jur- Jensen erwählend. E st nun aber verhängnißvoll“, bemerkt ein Bericht der Börsen⸗ alle, „daß gerade die Seele und der Gründer dieser Unterneh—⸗ ng, Kammer? Rath Drewsen, der als eines der Häupter unserer ndischen Opposition bekannt ist, sich jetzt unter den verschie denen inde Mitgliedern befindet, die ihren Austritt aus der Stände— sammlung angezeigt haben, und für welche ihre Suppleanten ein⸗ gen. Drewsen hat sich durch Krankheit dazu genöthigt gesehen, R seine Freunde halten seine öffentliche Laufbahn für gesch lossen.“

söbenh avnsposten alle Bauern und alle Freunde der Bauern Vaterlandes aufgefordert, jenem Vereine beizutreten und die Ti— ion in ihrem „schwierigen Berufe“, den sie, sobald die Umstände

genen Direction zu übertragen wünsche, mit Rath und That zu heistützen. Die Aufforderung ist vom 1. Juni datirt und von den stgliedern der Direction: Tscherning, Balthazar, Christensen, Drew— Gleerup, N. F. Jespersen, Orla Lehmann und Pevelsen, unter— net. Als Hauptpunkte, die sich vorzugsweise zur Erwägung der 1) Das Bedürfniß eines 2) Die Wehrpflicht. 3) Der Einfluß des 5) Das Bedürfniß einer aus—⸗ 6) Die Frage wegen Uebergang des Feste—⸗ 8 in Eigenthum. .

Die schwedische Fregatte „Eugénie“ ist am 9ten nach Kronstadt egangen.

ch St. Petersburg bestimmt, war am Ften Nachmittags bei Born— vim, ungefähr eine Viertelmeile nördlich von Hasle, gestrandet. urch Löschen eines Theils der aus Stückgütern und Kohlen be—

d 15 Passagiere an Bord. Die Bornholmer Zeitung, welche ö5 Pfund (eirea 759 Species) erhalten haben. Ungefähr zur näm— en Zeit gerieth bei Hasle auch ein schwedischer Schooner auf den lund, für dessen Rettung 500 Rthlr. schwedische Reichsschuldzettel 5 Species) gezahlt wurden.

Schweiz.

inneren administrativen und militairischen Angelegenheiten. Die eiten für die trigonometrische Karte der Schweiz rücken ziemlich wärts, was die Tagsatzung zu einer Dankbezeugung gegen die ende Behörde veranlaßte. Es können zwar noch viele Jahre ver— en, bis die Arbeit vollendet ist; denn einzelne Stände haben noch nicht damit angefangen. Die Befestigung von Bellenz wurde t 12 Stimmen abgelehnt. Dem Kreisschreiben, durch welches die Regierung von Luzern Konferenz. Beschlüsse mittheilt, ist auch ihre Antwort auf die terpellation des Vororts beigefügt. In dieser wird zuerst das staunen ausgedrückt, daß der Vorort auf nicht offizielle Mitthei⸗ g. hin einen eidgenössischen Stand zu Rede stelle und von vorn rein gegen eine Handlung als unbefugt und bundeswidrig protestire, er ferner, ohne die amtlichen Informationen abzuwarten, die Stände n seinem Schritte in Kenntniß gesetzt und ihnen den Wunsch eröffnet

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gen Berathungen mit Instructionen auf die Tagsatzung versehen wer⸗ den. Die Regierung von Luzern bemerkt sodann, daß sie unter diesen Umständen keine Verpflichtung anerkenne, der vorörtlichen Einladung zu entsprechen, und daß sie jedenfalls von den übrigen Ständen zu einer Antwort keinen Auftrag habe; indeß wolle sie einige Bemer⸗ kungen zur Erklärung der Konferenz⸗Beschlüsse beifügen. Die Ueber⸗ einkunft bezwecke nichts Anderes, als das Gebiet der Konferenzstände und ihre Unabhängigkeit vor Invasionen zu schützen, wie sie in den Jahren 1814 und 1813 stattgefunden; der damalige Vorort Zürich habe keine Hülfe geleistet, und gegenwärtig haben einzelne Stände noch keine Strafgesetze gegen Freischaarenzüge erlassen können; daher sei eine Ga— rantie gegen Wiederholung solcher Erscheinungen nicht vorhanden. Die Uebereinkunft sei keinesweges eine Verletzung des Bundes⸗-Vertrags, son⸗ dern nur eine Verabredung über die Vollziehung der Vorschriften des Art. 4 sofern derselbe anwendbar sei auf den Fall eines Angriffs gegen einen einzelnen Stand, der nicht vom Auslande und nicht durch Aufruhr im Innern, sondern durch bewaffnete Horden vom Territorium eines mitverbündeten Standes aus bekriegt werde. Wenn die Stände nach Art. J berechtigt seien, bei äußerer oder innerer Gefahr andere be⸗ liebige Stände zu mahnen, so seien sie auch zu der Abrede berechtigt, sich unter gewissen Umständen als gemahnt zu betrachten. Die Lei⸗ tung der zur Hülfe aufgerufenen Truppen stehe in der freien

Befugniß der Kantone, wie dies im Jahre 1811 in Aar⸗ gau der Fall gewesen sei, und wogegen der Stand Zürich ohne Erfolg sich auf der Tagsatzung beschwert habe. Diese Be⸗

sugniß zum Kommando müsse jeder der sieben Kantone im Fall eines Angriffs auf sein Gebiet einem nach gewisser Norm gebildeten Kriegs— Rath übergeben können. Am Schlusse des Schreibens heißt es: „Wir schließen im vollen Bewußtsein unserer rechtlichen Stellung und unserer reinen Absichten mit der Erklärung, daß wir an den in jener Uebereinkunft liegenden bundesgemäßen Grundsätzen jederzeit festhal⸗ ten werden und im Vertrauen auf die Hülfe Gottes und unserer Miteidgenossen die Folgen getrost zu erwarten gedenken, wozu diese Uebereinkunft der sieben Stände bei moihrerer oder minderer Unter— stützung der bereits vom hohen Vorort ausgesprochenen Verwahrung allfällig zum Anlaß möchte genommen werden.“

Ftalien.

Nom, 4. Juli. Heute Vormittag fuhr Graf Rossi in großem Galla-Aufzug nach dem Quirinal, wo er von Sr. Heiligkeit in einer feierlichen Audienz empfangen wurde und die Ehre batte, seine Kre— ditive als französischer Botschafter beim heiligen Stuhl in die Hände des Papstes zu legen. In diesem Augenblick fäbrt der neue Bot— schafter von Frankreich in demselben Pomp nach der St. Peters— Kirche, wo er am Grabe des Apostels seine Andacht verrichten wird. Später wird er dem Dekan des heil gen Kollegiums, Kardinal Mi— cara, seinen Besuch abstatten. Der Herzog von Modena hat den Grafen Bentivoglio hierber gesendet, um dem heiligen Vater zu sei— ner Thronbesteigung Glück zu wünschen. Der Großherzog von Tos—

cana hat ein eigenhändiges Schreiben an den Papst durch den öster— reichischen Botschafter, Grafen von Lützow, überreichen lassen.

Man sagt, daß der Kardinal Tosti nach Ferrara als Legat an die Stelle des Kardinals Ugolini gehen wird, und daß der Posten eines Visitatore Apostolicd von S. Michele, den der Kardinal Tosti viele Jahre lang innehatte, in Zukunft wieder von einem Prälaten bekleidet werden soll. Auch die Präfektur der Wasser- und Straßen bauten, welchen gegenwärtig von Kardinal Serafini vorgestanden wird, soll wieder einem Prälaten übergeben werden.

Das Wappen des Papstes bilden zwei gekrönte goldene Löwen, auf goldenen Kugeln mit einem Fuß stehend, im blauen Felde und rothe Balken oder Querstreisen auf weißem Grund.

Bis jetzt zählt man bereits 17 politische Gefangene, die von dem heiligen Vater begnadigt und in Freiheit gesetzt sind.

In den Provinzen herrscht Ruhe, und statt Bestätigungen von politischen Besorgnissen treffen auch von den nördlichen Enden des Kirchenstaats Adressen und Beglückwünschungen an Se. Heiligkeit in außerordentlicher Menge ein.

Da man in den ersten Tagen den päpstlichen Tisch (der Papst ißt stets allein) mit sieben Gerichten servirte, so erklärte Se. Heiligkeit alsbald dem Küchenmeister, er habe als Bischof und Kardinal nie nach mehr als drei Schüsseln verlangt und wolle diesen Appetit als Papst beibehalten. In der Anticamera wurde bisher nach altem Herkommen den in Geschäften zu Sr. Hei⸗ ligkeit beschiedenen Prälaten, während sie Einlaß erwarteter, Er— fuͤschungen gereicht, für welche durchschnittlich jeden Tag 20 Fl. ver⸗ ausgabt wurden. Pius 1X. hat diesen Ausgabeposten für die Zu— kunft gestrichen. Eben so 4009 Scudi, welche für Blumenkultur im päpstlichen Garten des Quirinals alljährlich ausgesetzt waren. Von 60 Pferden seines Marstalls will er 30 als überflüssig verkauft wissen.

Der Papst ist bei seiner Wahl nicht in Ohnmacht gefallen, wie eine Zeitung meldete, sondern, als der Kardinal Mastai, als einer der drei Skrutatoren, merkte, daß die Wahl auf ihn falle, beugte er das Knie und bat die hohe Versammlung, die Wichtigkeit des Augen— blicks zu bedenken und die Wahl auf einen Würdigeren, als er sei, zu lenken. Er hatte 36 Stimmen von den 50 versammelten Kardi⸗ nälen erhalten. Lächerlich sind die französischen Mittheilungen, wo— nach die schnelle Papstwahl blos erfolgt wäre, weil Herr Rossi ge⸗— kroht habe, wenn die Eminenzen nicht schnell machten, so würden auf seinen Wink die französischen Truppen in, den Kirchenstaat einrücken. Das Journal des Dehbats läßt sich schreiben, der Papst habe gleich nach Graf Rossi gefragt, wäbrend doch Jedermann weiß, daß die Diplomaten am 17ten, so wie das Konklave geöffnet wurde, sich einfanden, um den Papst zu begrüßen, und daß Herr Rossi gan; ein⸗ fach wie mehrere Andere vorgestellt wurden, nur mit dem Unterschiede, daß er allein von Allen in Uniform erschienen war.

8 pan ie n.

Madrid, h. Juli. man versichert,

Die Königin Isabella wird sich, wie

machen. ö. ö Die absolutistische Partei, welche seither sich von den Wahlen entfernt gehalten, ist zu dem Entschlusse gekommen, diesmal an dem

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Wahlkampfe Theil zu nehmen und Kandidaten ihrer Farbe in Vor- schlag zu bringen. g V

eine Versammlung angesebener Männer dieser Partei stattgefunden, und es sind von ihr, dem Vernehmen nach, folgende Beschlüsse gefaßt worden: 1) Die absolutistische Partei wird an den Wahlen Theil neh⸗ men; Y) ihre Repräsentanten, deren Wahl erfolgt, haben jedenfalls allen ihren Einfluß zu gebrauchen im Interesse der ehelichen Verbindung, durch welche der Hraf von Montemolin zum Mitbesitz des Throns gelangen würde; 3) ein Manifest soll in diesem Sinne veröffentlicht werden. Es ver⸗ lautet, der Marquis von Viluma, von welchem die ab solutistische Par⸗ tei gehofft hatte, er werde die Kandidatur des Grafen von Monte⸗ molin für die Hand der Königin Isabella unterstützen, babe sich ge⸗ weigert, einer diesfälligen Petition zu Gunsten dieses Prinzen seine Unterschrift beizujügen, und man habe in Madrid für diese Petition

be, die Gesandischaften möchten behufs der Theilnahme an diesfälli=

im Ganzen nur 20 Uuterschriften zusammenbringen können.

Ergebniß, welches man nicht erwartet hatte, hat die Anhänger dieses Vermählungs⸗-Projektes einigermaßen entmutbigt.

Die neue Maßregel, durch welche das Land in 349 Wabl⸗ Distrikte getheilt wird, macht alle Vorausberechnungen über das Re⸗ sultat der nächsten Wahlen ganz unmöglich. Es heißt, die progres⸗ sistische Partei beharre noch auf ihrem Entschlusse, sich von den Wahlen durchaus entfernt zu halten.

Sriechenland.

Athen, 28. Juni. (A. 3.) Kaum von dem größeren Aus⸗ fluge in den Peloponnes zurückgekehrt, besuchten Ihre Majestäten mit ihrem Gast, dem Prinzen Gustav Wasa, Korinth und wenige Tage nachher auch Marathon. Morgen, Montag, wird der Prinz Athen verlassen und, begleitet von dem König und der Königin, auf dem Dampfschiff „Otto“ nach Syra überfahren, von wo die Reise nach Triest auf einem Schiffe des österreichischen Lloyd bewerkstelligt werden wird. Es ist unbezweifelt, daß der Prinz mit den besten Eindrücken über die Ruhe und Ordnung im Lande und über die dar⸗ aus entsprungenen Fortschritte materieller und geistiger Art Griechen— land verläßt.

Der französische Gesandte, Herr Pigcatory, kam von seiner Reise nach Messenien, wohin er, um die Ausbreitung der durch das Erd— beben verursachten Verheerungen genau kennen zu lernen und um der erschrockenen, ja verzweifelten Bevölkerung Muth und Trost einzu⸗ flößen, gegangen war, vor einigen Tagen wieder nach Athen zurück. Mehr als funfzehn größere und kleinere Ortschaften von Kalamata bis Ithome hinauf sind entweder ganz oder theilweise zerstört. Men⸗ schenleben kostete es im Verhältniß weniger. Die Regierung ist ge— sonnen, den Unglücklichen 50,006 Drachmen unverzinslich auf zehn Jahre vorzustrecken. In Athen ist eine Subscription für dieselben er- öffnet. Die Deputirten-Kammer hat ihre Sitzungen so lange unter⸗ brochen, bis das Budget von der dazu bestellten Kommission zur Be— rathung vorgelegt werden wird.

Athen wurde die ganze Woche hindurch durch den Prozeß des Redacteurs des Aeon, der gestern Abend sein Ende in erster In— stanz erreichte, in neugieriger Spannung erhalten. Der Redacteur und Eigenthümer des Blattes, Philimon, wurde wegen Mißbrauchs eines von falscher Hand geschriebenen unterschobenen Briefes zu fünf Monaten Gefängnißstrafe und 5000 Drachmen Geldstrafe verurtheilt; sein verantwortlicher Redactéur aber, wegen Verleumdung und Ver⸗— breitung bosbafter Lügen, zu vier Monat Gefängnißstrafe und 2500 Drachen Gele strase, Beide zugleich in die Gerichtekosten.

bereinigte Staaten von Nord-Amerika.

London, 11. Juli. Nach Berichten aus New-Aork vom 25. Juni, welche das Dampfschiff „Great Western“ gestern nach Liverpool überbracht hat, war der Oregon-Vertrag durch ein Votum von 41 gegen 14 Stimmen vom Senate definitiv ratifizirt worden. Diese glückliche und rasche Erledigung einer Frage, die eine so gefährliche Quelle des Haders war, wurde in Washington vorzugsweise dem gewandten Benehmen des Gesandten in London, Herrn M'Lane, beigemessen; derselbe soll übrigens um Abberufung von seinem wichtigen Posten nachgesucht haben, und es hieß, daß er an Herrn Buchanan's Stelle, der einen Posten im höchsten Gerichts⸗ hose annehmen werde, zum Staats⸗-Secretair ausersehen sei. Die Erörterung der neuen Tarif-Bill hatte das Repräsentantenhaus schon mehrere Tage beschäftigt, und die entscheidende Abstimmung über die⸗ selbe war auf den 2. Juli anberaumt worden. Der Kongreß war auch mit allerlei Erörterungen über die Oregon-Frage, den Anschluß von Teras, den Krieg mit Mexiko ꝛc. beschäftigt gewesen.

Das von Seiten der britischen Regierung erfolgte Anerbieten einer friedlichen Vermittelung zwischen den Freistaaten und Mexiko ist in der Union sehr günstig aufgenommen worden und wird in den Blättern weitläusig besprochen. Auch erörtern die Journale jetzt die Ansprüche der verschiedenen Kandidaten für die nächste Präsidenschaft; Scott, Calhoun, Benton und Andere werden genannt, und selbst auf General Taylor, den Sieger am Rio Grande, wird hingewiesen. Es ist nunmehr außer Zweifel, daß die Zahlung der August-Zinsen der pensylvanischen Schuld pünktlich erfolgen wird. Zwischen den Mormonen von Nauvoo sind abermals Ruhestörungen ausgebrochen.

Nach den new-yorker Blättern waren wichtige Nachrichten vom; Rio Grande del Norte eingetroffen. General Arista hatte an der

dieses Jahr nicht nach la Granja begeben, sondern Ende Juli eine Reise nach Santander zum Gebrauche von Seebädern

In dem Hotel des Herzogs von Veraguas hat

Dieses

Spitze eines Heeres von 15,900 Mann sein Haupt-Quartier zu Mon— terey aufgeschlagen und dem General Taylor Vorschläge zu einem Wafftenstilistande überschickt. Taylor soll geantwortet haben, daß er zu Monterey mit Arista zusammentreffen werde.

Eisenbahnen.

Dem Nürnberger Korresp. zufolge, sind die zwischen Bayern und Württemberg angeknüpften Unterhandlungen wegen des Anschlus— ses der beiderseitigen Eisenbahnen nunmehr als beendigt zu betrachten.

x Paris, 12. Juli. Während heute der Moniteur und das Journal des Däbats wiederholt versichern, die Zahl der Todten, die bei dem Unglück auf der Nordbahn das Leben einbüßten, habe nur vierzehn betragen, erfährt man durch die glaubwürdigsten Privatbriefe, daß gestern bereits 17 Leichname aus dem Schlamme herausgezogen waren. Noch immer beobachtet die Verwaltung der Nordbahn Stillschweigen darüber, ob wirklich in einem der versunke— nen Waggons 15 junge Leute waren, die als Ersatzleute zu einem in Lille in Garnison stehenden Regiment sich begaben. Ist diese That⸗ sache gegründet, so wäre die Zahl der Opfer noch weit größer. Auch ertönen bittere Klagen über die Behandlung, welche den Arbeitern, die mit Rettung der Verunglückten und Hervorziehung der versunke⸗ nen Waggons beschäftigt sind, von Seiten der Bahn ⸗Verwaltung widerfährt. Freiwillig' war eine Anzahl solcher unter der Leitung eines Werkmeisters aus den Werkstätten des Herrn Hallette herbei⸗ geeilt, um zu helfen, da die Soldaten und Offiziere vom Geniewesen,

die zuerst dabei allein verwendet wurden, nicht ausreichten. Die Com⸗ pagnie gab diesen braven Arbeitern nur einmal des Tages zu essen, etwas Fleisch und Brod, und Wein fast gar nicht. Man sollte mei- nen, die Gesellschaft hätte es recht darauf abgesehen, alle Welt ge⸗ gen sich aufzubringen.

gandels- und Zörsen- nachrichten. Berlin, 17. Juli. Bei stillem Geschwft haben sich die Course be—= hauptet.

Marktpreise vom Getraide.

Berlin, den 16. Juli 1846.

Zu Lau de: Weizen 2 Riblr. 19 Sgr. 2 Pf. auck 2Rtblr. 12 Sar; Rogaen 2 Rihlr. 2 Sgr. 1 Pf. auch 1 Rihlr. 29 Sgr. 5 Pf. große Gerste é Riblr. 2? Sgr.; Hafer i Riblr. 10 Sgr. 10 Pf., auch 1 Rtblr. 3 Sgr. 7 Pf. Eingegangen sind 58 Wisxel. .

Zu Walser: Weizen (weißer) 2 Rihlr. 24 Sgr., auch 2 Rtbli. 20 Sgi. 5 Pf. und 2 Nihlr. 12 Sgr.; Roggen 2 Ridlr. 2 Sgr. 5 Pf.,

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