1846 / 199 p. 1 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

6 .

Eie sind von keiner

wieberum in Jödcralisfen and Unitzrier geffltrr ger einzige namhafte

Bedeutung, und der Graf de las Navas důrfte

in, den sie unter ählen. ; Rim , . die ol oe dier politischen Par teig n und bie

spaen unterstützten Bewerber neben einander aufg eführt. Eine 3 bee 6 glaubt die allein rechtmäßige, die einzige volls⸗ thümliche zu sein. Man darf aber behaupten, daß das spanische Volk, als Ganzes betrachtet, die Moderirten, die nur unter den glänzendsten Verheißungen ihm stets neue Lasten ausbürdeten, vera bscheut und entweder, streng monarchisch gesinnt, eine kräftige Regierung ohne die durch das bisherige constitutionelle Spie lwert hervor gebrachten Schwankungen und Aergernisse verlangt oder sich von geübten De⸗ magogen (Progressisten) leiten läßt. Das Volk wird nie mit Wohl⸗ gefallen einen Ausländer als Gemahl der Königin erblicken.

Fassen wir endlich einen jeden der bisher hier aufgestellten Be⸗ werber näher ins Auge, so dürfte sich Folgendes ergeben: ;

Der einzige nicht dem Hause Bourbon angehörende Kandidat, der Prinz Leopold von Koburg, kann auf keine der verschiede⸗ nen Parteien mit Bestimmtheit rechnen, Wohl aber stellen alle Progꝛessisten, die Montemolinisten, die Vilumisten (I. oben I. 2. b.), die constitutionellen Puritaner und die unter französischem Einflusse stehende Fraction der Moderirten (I. 1. h.) sich ihm entgegen.

Es bleiben also nur die Prinzen des Hauses Bourbon übrig. Ihrer sind folgende: . . ;

1 Der Herzog von Bordeaux. Von ihm kann wohl nicht die Rede sein.

3 Der Herzog von Montpensier. Da bei Gelegenheit der Utrechter Friedens ⸗ÜUnterhandlungen die spanische Linie des Hauses Bourbon guf die Thronfolge in Frankreich und die sranzösischen Linien desselben Hauses auf die Thronfolge in Spanien für immer Verzicht leisten, so kann der Herzog von MNontpensier, falls diese An- ordnungen nicht auf gültige Weise zurückgenemmen werden, nicht füglich ein Eheblindniß mit der Königin von Spanien eingehen.

3) Der Graf von Trapani. Alle Parteien ohne Ausnahme und die Stimmen des Volkes weisen ihn zurück.

4 Der älteste Sohn des Infanten Don Francisco. Es ist ge⸗ wiß höchst auffallend, daß der Name dieses Prinzen durchaus nicht unter denen der Bewerber erscheint. Glaubt vielleicht keine der Par⸗ teien vermöge seiner zur Erreichung ihrer Zwecke gelangen zu können? ober fühlt der Prinz sich von seinem wahren Berufe durchdrungen und weigert sich, eine falsche Stellung einzunehmen?

5) Der Infant Don Enrique. Wenn man einen der beiden Fälle, daß enmweder die junge Königin einem Prinzen, der jede ihr persönlich und der Würde und Sicherheit ihres Thrones gebührende Rücksscht verletzte und sich selbst für den Vorfechter der revolutionairen Partei erklärte, ihre J e. oder ihn sich von eben dieser Partei, allen wohlgesinnten Spaniern zum Trotz, als Gemahl aufdrängen lassen könnte, für möglich halten will, so darf man nicht verkennen, daß dem Infanten sich günstige Aussichten er= öffnen. Als Parteien stehen ihm eigentlich nur die der Montemoli⸗ nisten und der Vilumisten im Wege.

6) Der Graf von Montemolin. Er ist vermöge des in die um⸗ geformte Constitution eingeschalteten Artikels von der Reihe der Be⸗ werber ausgeschlossen, und die beiden großen Parteien, die der Mo- derirten (mit Ausnahme der Vilumisten), so wie die der Progressisten, weisen ihn entschiedener als irgend einen Anderen zurück. Aus welchen Gründen? Diese verlauten nicht. Der Machtspruch, die Vermählung des Grafen von Montemolin mit der Königin ist un⸗ möglich, trütt an die Stelle der Gründe. Dient er aber auch dazu, die Heirathsfrage derjenigen Lösung entgegenzuführen, aus der allein der innere Frieden und die äußere Unabhängigkeit Spaniens hervor⸗ gehen können?

vereinigte Staaten von Nord Amerika.

London, 11. Juli. In Bezug auf die Art und Weise, die nöthigen Fonds zur Fortsetzung des Krieges mit Mexiko anfzubrin= en, hat Präsident Polk die nachstehende, vom 16. Juni datirte Bot- m an den Senat erlassen:

In Beantwortung des Senats -Beschlusses vom Zten d. M. theile ich beifolgend die Voranschläge der wahrscheinlichen Kosten der Fortführung des jetzigen Krieges mit Mexiko während des Ueberrestes des laufenden Fiskaljahres und während des ganzen nächsten Fiskaljahres mit, wie sie von den Kriegs- und Flotten Departements entworfen worden sind. Ich theile ferner einen auf diese Voranschläge begründeten Bericht des Schatz Secretairs mit, welcher Anempfehlungen von Maßregeln zur Aufbringung der erforderlichen Fonds enthält. Es ist wahrscheinlich, daß die wirklichen Ausgaben während der angegebenen Periode hinter diesen Voran⸗ schlägen, welche auf eine größere, als die seither ins Feld ge—⸗ rufene Truppenzahl berechnet sind, bedeutend zurückbleiben werden. Als Vorsichts⸗Maßregel jedoch gegen jedes mögliche Defizit sind die Voranschläge auf den größten Betrag normirt worden, den irgend ein Zustand des öffeni⸗ lichen Dienstes erheischen kann. Aus dem Berichte des Staats- S ecretairs wird der Senat ersehen, daß ein ansehnlicher Theil der ersorderlichen Mehr⸗ beträge mittelst einer Abänderung der durch die gegenwärtig bestehenden Tarif- gesetze auferlegten Zollsätze aufgebracht werden kann. Die gegenwärtig von vielen Artikeln erhobenen hohen Zölle schließen sie von der Einfuhr gänzlich aus, während die Quantität und der Zollerirag von anderen, die eingeführt werden, sich stark vermindert hat. Wenn diese Zölle auf einen Einkommens⸗Maß⸗

stab herabgesetzt werden, so ist es nicht zweifelhaft, daß die Artikel, welche damit besteuert sind, in großen Massen zur Einfuhr gelangen würden, und daß somit dem Schaße aus diefer Quelle ein entsprechender Einkommens betrag erwachsen müßte. Durch Belegung vieler Artikel, die jetzt zollfrei eingtführt werden,

mit Einkommenszöllen, und durch Beschränkung der Zollsaͤ

für andere

e Artikel innerhalb des Einkommensmaßstabes wird eine große Hehn ] Unabhängig von den hohen Rücksichten, welche mich ver= mochten, in meiner Jahresbotschast eine Abänderung und Herabsetzung der durch die Alte von 1842 auferlegten Zollsäße als eine nicht blos in Be zug auf den Friedenszustand durchaus angemessene, sondern auch als eine für alle großen Interessen des Landes gerechte Maßtegel ganz besonders und dringend anzuempfehlen, muß jetzt die Nothwendigkeit einer derartigen

erzielt werden.

einleuchten.

vermehrten Einkommens. werden

durch erlangt

Abänderung und Herabsetzung als Das Land bedarf zur

Es daß w

lann ir die

einer Kriegsmaßregel vollkommen Fortsetzung des Krieges eines in bedeutendem Umfange Prohibitiv· und hohen Schutz-

da⸗

zölle, welche die bestehenden Gesetze auferlegen, auf Einkommenszoölle

herabsetzen, daß wir ferner die bisher freien Artikel mit Einkommenszollen

belegen und die Zollsätze auf andere Artitel abändern. Die vom Schaß⸗

Secketair in seinem Jahresberichte vom vorigen Dezember empfohlenen Abänderutigen waren dem Friedens-⸗Zustande anbequemt, und die jetzt von ihm angeräthenen weiteren Zölle fassen als Kriegs⸗Maßregel den Zweck, Einkommen aufzubringen, genau ins Auge. Nach Beendigung des Krieges fönnen urid sollen diefe Zölle aufgehoben und auf niedrigere Säße ermä⸗ ßigt werden. Es stehi nicht zu befürchten, daß der jeßzige Krieg mit Mexiko unseren Berkehr und Handel mit der übrigen Welt wesentlich benachtheili=

gen wird.

Im Gegentheile würden die vorgeschlagenen Herabsetzungen

diesen Verkehr steigern und das aus demselben erwachsende Einkommen ver⸗

größern. gestattet

Wenn das Land werden,

daß

ein Fall eintritt,

im Kriegszustande ist, es dem Schaße an

wo

so dar

f nicht

den zur kräftigen Betreibung des Krieges nöthigen Geldmitteln fehlen würde; und um ein solches Begebniß zu verhüten, wird anempfohlen, daß gleich mäßige Ermächtigung zuür Ausgebung von Schatznoten oder zum Abschlusse einer mörglichst bald rückzablbaren Kinleihe für einen beschränkten Betrag

ertheilt werden möge.

Sollte kein Anlaß zur Ausübung dieser Vollmacht

eintreten, so kann es dennoch von Wichtigkeit sein, daß für den eintretenden Nothwendigkeitsfall die Ermächtigung vorhanden ist. Es wird nicht sür nöthig erachtet, zu direlten Steuern oder Accise Abgaben zu schreiten, da die anempfohlenen Maßregeln als Mittel, das Einkommen zu vermthren, den Vorzug zu vemdienen scheinen. Es wird gehofft, daß der ,. mit

auer

Mexilo, wenn er, wie beabsichtigt, kräftig betrieben wird, von kurzer

sein werde. Ich werde zu jeder Zeit bereit sein, einen ehrenhaften Frieden zu schließen, sobald mir die merilanische Regierung eine gleiche Stimmung bekundet. Der jetzige Krieg ist durch die Handlungen Mexiko's nothwendig geworden; und sobald diese Macht bereit sein wird, uns Gerechtigkeit zu erweisen, werden wir willig das Schwert in die Scheide stoßen und ihr den Olivenzweig des Friedens darreichen.

Handels und Börsen Nachrichten. Berlin, 18. Juli. Die Börse war heute sehr animirt und bleibt

in steigender Tendenz. Berlin

er Börse.

Den 18. Juli 1846. Fonds. 8 . i. Actien. R . Nriet. geld. Nrios. geld. Gem. St. Schuld-Sch. 35 965 953 ꝑpoted. Megdeb. 4 99 Pprnimien · Scheiue do. Ovi. Lit. A. 4 965 4d. Sech. 250. S853 Hagd. Lp. Bisenb.— Kur- u. Neumark. do. do. Prior. Obl 4 Schuldverschr. 35 95 Parl. Anh. abgest. 115 kerliner Stadt- a0. 40. Prior. obi. 4 973 965 Obligationen 33 97* 97 PDüss. Elb. Bisenb. 11245 1117 Westpr. Pfandbr. 35 gd do. do. Prior. Obl. 4 96 Gross. Pos. do. Gd 103 nRhein. Bisenb. 93 do. do. 35 933 Ido. do. Prior. Ob. 4 96 Ostpr. Pfandbr. 3 97 ghz do. v. Staat garant. 3 Pomm. do. 3 97 978 or. Schles. E. A 4 11085 Kur. u. Num. do. 3 983 do. Prior, 4 Schlesische do. 3 98 40. IL. B. 102 as. v. Staat s. LikB. 37 g5z Mn. St. B. Li. A... 1155 114 Magd. -Halbat. Bb. 4 3 Br. Schw. Erb. E. 4 Gold al marco. 4d0. do. Prior. Obl. 44 Friedrichsd' or. 131) 1312 onn-Kölner Eab,. 5 And. Gldm. a s I. 12 117 Nieders eb. Mk. v. . 4 96 94 Disconto. 47 5 d0. Frioritat d . 963 wilb.- B. (C. 0.) 4 ö Pr. Cour. Mech Gel - Cours. Thlr. zn 30 Sg. Brief. Geld. K / 250 F Kurz 140 , n , 250 E 2 Mi. 1397 139 Hamburg-... 300 Mm Kur 151 160 J , 300 MR. 2 Mi. 1493 149 London.... ...... 1181 3 Me. 6 245 6 245 Paris.... . 300 Fr. 2 Me. 793 79 we , 150 Fi. 2 M.. 10275 1017 Augahurg. 150 Fi. 2 Me. 10175 101 Brerlan--.-.-... 100 Thlr. 2 Mt. 995 Leipzig in Courant im 14 TbI. Fuss. 100 Thlr. J. ö 99) g9s Frankfurt a. M. südd. W. .. ...... 100 FI. 2 M. 36. 56 12 Feteraburg..--... .... 100 sRbl. 3 Woch. 106

Auswärtige Börsen. Amsterdam, 14. Jali. Naedarl. ird. Seb. 613. W a0. 375. Tas. Ausg. W Russ. Nope 91. . Antwerpen, 13. Jali. Zinsl.— Nee Anl. 193. Frankfurt a. M., 15. Juli, 6X net. 111 G6. Beauk-Acuen 1894. 92. Rayr. Baunk-Actien 691 Br. Nope S9 G. Stiegl. S735 G. 11. 660 polu. 200 EI. 5E G6. do. 80 FI. 0 G. 1 Ham burg, 16. Juli. Aank-Aetien 1570 Rr. Bug. Russ. 106 3

ö X Span.

zie. S6. Pr r. 8c. =. . Das Abnneme nt beträgt:

2 Rthlr. für . Jahr. 1 Rthlr. 3 Jahr. 8 Rithlr. - 1 Jahr.

Paris, 13. Juli., 5X Rente fin eour. I21. 70. 39h do. in Cour. & Wien, 14. Juli.

Man. 1173. Livoru. 109. Fest. 965. Budw. 86.

Königliche Schauspiele.

Sonntag, 19. Juli. Kein Schauspiel. 1

An diesem Tage ist das Billet⸗Verkaufs⸗Büreau geschloss. Montag, 20. Juli. Im Schauspielhause. 120ste Abonnenn Vorstellung: Minna von Barnhelm, Lustspiel in 5 Abth., von Lss (Dlie. Baumeister, vom Königl. Hoftheater zu Hannover: Fran

als erste Gastrolle.)

Dienstag, 21. Juli. Im Schauspielhause. 121ste Abonnen Vorstellung. Auf Begehren: Griseldis, dramatisches Gedith 5 Abth., von Fr. Halm. (Herr und Mad. Rettich: Percival Griseldis, als vorletzte Gastrollen.)

Mittwoch, 22. Juli. Im DOpernhause. S4ste Abonnen Vorstellung. Zum erstenmale: Die Musketiere der Königin, bam Oper in 3 Alten. Musik von FJ. Haleyy. Nach dem Französs des St. Georges, von J. C. Grünbaum. Anfang 6 Uhr. ;

Beseßzung: Hektor von Biron, Olivier von Entraguet, fiziere der Musketiere der Königin Anna von Oesterreich, Herr] tius, Herr Pister. Capitain Roland de la Brétonniere, ehem Offizier der Armee Heinrich IV., Herr 3schiesche. Narbonne, gi Gontaud, Créqui, Musketiere, Herr Friese, Herr Heinrich, ! Wilke, Herr Mickler. Bertha von Simiane, Athéngis von So Hof⸗Fräulein, Dlle. Tuczek. Dile. Marx. Die Sber-Hofmeistem Hof⸗ Fräulein, Mad. Komitsch. Ein Hof ⸗-Fräulein, Dlle. Fin Der General- Profoß, Herr Fischer. Ein Thürsteher, Hern Masken. Herten und Damen vom Hofe. Jagdgefolge. Pl Trompeter der Musketiere. Die Handlung geht zu Poitiers n der Regierung Ludwig's XIII. vor. Zeit: Einen Monat vor g gerung von Rochelle. Die neuen Decorationen des 1sten und Aktes sind von dem Königl. Decorationsmaler Herrn Gropiug,

Zu dieser Vorstellung bleiben die bereits gelösten, mit Dien bezeichneten Opernhaus⸗Billets gültig; auch, werden die dan den nachstehenden gewöhnlichen Opernhaus⸗Preisen noch zu verln den Billets ebenfalls mit Dienstag bezeichnet sein.

Ein Billet in den Logen des Prosceniums 1 Rthlr. 10 6 ein Billet in den Logen des ersten Kanges, zum ersten Ballon zur Tribüne 1 Rthlr.; ein Billet im Parquet und im zweiten R 20 Sgr.; ein Billet in den Logen und im Balkon des dritten ges, so wie im Parterre, 15 Sgr.; ein Billet im Amphitheatn Sgr.; ein Billet in der Fremdenloge 2 Rthlr.

Im Königlichen Schloßtheater zu Charlottenburg; Er muß Land, Lustspiel in 3 Abth., frei nach dem Französischen, von Friedrich. Anfang halb 7 Uhr.

Billets zu dieser Vorstellung sind bis Mittwoch, Mittags!

im Billet⸗Verkaufs⸗Büreau des Schauspielhauses zu Berlin und A im e,, zu Charlottenburg an der Kasse zu folgenden) en zu haben: t * Billet zur Fremden⸗Loge 1 Rthlr. Ein Billet im ersten Ko Logen 20 Sgr. Ein Billet in einer Parquet-⸗Loge 20 Sgt. Parquet⸗ Billet 20 Sgr. Ein Billet zum Drchester Sgr. Ein im zweiten Range Logen 165 Sgr. Ein Billet im dritten Range 10 Sgr. Ein Bille in der mittleren Abtheilung des dritten! ges 15 Sgr. Ein Parterre-Billet 15 Sgr. Ein Billet zu lerie 5 Sgr.

Anhalt.

mtlicher Theil.

nland. Schreiben aus Potsdam. (Todesfeier zum Andenken an die

bochselige Königin Louise.)

deutsche Bundesstaaten. König reich Bayern. Der Ludwigs⸗

Fanal. Großherzogthum Baden. Landtag. Großherzog⸗

thum Mecklenbu rg-Schwerin. Hoffest. Aerndte⸗Aussichten. i ne. Holste in. Eröffnung des 6ten holsteinschen Provin— ial⸗Landtages.

land und Polen. St. Petersburg. Programm der Ver=

maͤhlungsfeier der Großfürßin Olga und des Kronprinzen von Würt⸗

semberg. Ernennanzen.

ankreich. Paris. Herzog von Aumale und Prinz von Joinville.

Der offizielle Bericht über das Unglück auf der Nordbahn. Atade⸗

mische Wahl. Arbeiter- Unruhen. Veimischtes. Schreiben aus

Paris, (Die Parteien bei den Wahlen.)

roßbritanien und Irland. London. Parlaments ⸗Verhandlun .

en. gemark. Kopenhagen. Hofnachrichten. schweiz. Kanton Luzern. Postmaßregel in Folge eines Attentats. alien. Rom. Die Kardinäle Gizzi und Amat Staats-Secretaire. Ersparniß⸗Maßregeln. spanien. Schreiben aus Madrid. (Vertrag mit der Republik Uruguay; Vermischtes.) ag Plata⸗Staaten. Schreiben aus Paris. (Abschluß eines Freund- schafiz Vertrags zwischen Spanien und Uruguay; Schutz Nivera's unter spanischer Flagge gegen England und Frankreich; Rivera's Präsidenischast und spanischer Einfluß.) andels- und Börsen⸗Nachrichten. Berlin. Börse.

nigl. Schauspielhaus. („Tasso's Tod“.)

Amtlicher Theil.

Se. Majestät der König haben den bisher an Allerhöchstihrem sflager beglaubigt gewesenen außerordentlichen Gesandten und be⸗ lmächtigten Minister der Vereinigten Staaten von Nord⸗ Amerika, heaton, so wie den zu dessen Nachfolger ernannten Donel son, 18ten dv. M. auf dem Königlichen Schlosse zu Charlottenburg in er Privat-Audienz zu empsangen und aus ihren Händen die hhreiben entgegen zu nehmen geruht, durch, welche Ersterer von r abberufen, Letzterer in gedachter Eigenschaft hierselbst beglaubigt orden.

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht:

Dem Direktor des märkischen Bergamts, Ober-Bergrath Ho— gm ann zu Bochum, den Rothen Adler-Orden dritter Klasse mit Schleife, so wie dem Kantor und Organisten Trog isch zu Lissa, Regierungs-Bezirk Posen, und, dem Futtermeister Winter zu u⸗Bleesern, Hauptgestüts Graditz, das Allgemeine Ehrenzeichen

verleihen; dn. Ober-Präsidenten der Provinz Westphalen, von Scha— r, die Leitung des Post⸗Departements zu übertragen und denselben General⸗Postmeister zu ernennen; so wie Dem Polizei-Secretair und Salarienkassen⸗Rendanten Hosen⸗ d in Danzig den Charakter als Rechnungs⸗-⸗Rath zu verleihen.

NRönigsstädtisches Theater. Sonntag, 19. Juli. Kein Schauspiel. Montag. 20. Juli. Zum erstenmale: Ueberall Jesuiten, Oiij Schwank in 1 Akt, von Joseph Mendelssohn. Hierauf: Die Et wanderung, oder: Der Schauspieler wider Willen auf eine n Manier, Posse in 1 Alt. Zum Schluß: Wer ißt mit? Julie Herrmann, im ersten Stück: Florette, im dritten: Guste, Gastrollen.

Bekanntmachung.

Das aus dem künstlerischen Nachlaß Schinkel's gebildete Mu—⸗ m in der Königlichen Allgemeinen Bauschule ist, der nothwendigen inigung wegen, bis zum 5. August d. J. geschlossen. Vom 14. Au-

ab ist dasselbe wieder jeden Dienstag und Freitag von 11 bis Uhr geöffnet, gegen Einlaßkarten, welche entweder zu einem ein⸗

W. Zin keisen.

Verantwortlicher Redacteur Dr. J.

Wmligen Besuch berechtigen oder an Architekten Behufs ihrer Stu⸗ hn für einen längeren Zeitraum ertheilt werden. Anmeldungen da⸗ än werden bei dem Portier der Königlichen Allgemeinen Bauschule neter der Abresse: „An die Kustoden des Schinfelschen Museums“, Gedruckt in der Deckerschen Geheimen Ober-Hofbuchdruckere. NHegeben. JBerlin, den 18. Juli 1846. ĩ von Pommer Esche.

In Selbstverlage der Enypedition.

ö 2

Allgemeiner Anzeiger.

v. Baader's Tagebuch vom Jahre 1786 und 1787. (Schluß.) Ungedruckte Briefe von Heinrich v. Kleist. Aus Portugal. (Dritter Artitel Zur Tages = chronit. Zur neuesten Literatur.

gekanntmachungen.

l5d0l Subhastations⸗-Patent.

Das in der Gubener Vorstadt an der Linden-Allee Nr. 20 gelegene, Vol. II. Nr. 185. B. Fol. 244. des Hypothekenbuches verzeichnete, dem Steinguts⸗Fabrikan⸗ ien Johann Gotthilf Röstel, jetzt dessen Erben, gehörige Wohnhaus mit Zubehör, welches zu Folge der nebst dem Hypothekenscheine in der Registratur einzusehenden Taxe auf 8607 Thlr. 3 Pf. abgeschätzt worden, soll

am 22. Januar 1847, Vormittags 11 Üühr, subhastirt werden.

Alle unbekannten Real⸗Prätendenten werden aufgebo⸗ ten, sich bei Vermeidung der Präklusion spätestens in diesem Termine zu melden.

Frankfurt 9. d. O., den 8. Juni 1846.

Königl. Land⸗ und Stadtgericht.

Westliche Verbindungs⸗

leisten.

53 4 * 64 —= ö.

Gesellschast.

Eitheilung der Zusicherungsscheine bereits eingezahlte pCt. abgerechnet wird, mithin einen Baarbetrag von 8 Thlr. per Actie, spätestens bis zum 31. Juli d. J., von welchem Tage die Partial-Quittungen für die sste Einzahlung lauten werden, bei den Herren: Oeder . Comp. und N. Wergifosse in Aachen, W. Cleff in Düsseldorf, F. Mart. Magnus in Berlin, zu

Die vorgenannten Bankhäuser werden über die em— psangenen Zahlungen Interims⸗Quittungen ertheilen, welche demnächst gegen die von uns vollzogenen förm-= lichen Partial Qusitungen umgetauscht werden.

Ein den Actien⸗Zeichnern unter dem heutigen Datum gesandter Geschäfts⸗Bericht kann von anderweitig Be⸗ theiligten bei den genannten Bankhäusern in Empfang genommen werden.

Aachen, den 24. Juni 1846.

Das Comité der Westlichen Verbindungs- Eisenbahn⸗

ziehen:

lõsil

(Aachen⸗Gladbach⸗Neusser) Eisenbahn⸗Gesellschaft. sor (5 pCt. Einzahl.)

Auf Grund der Zeitungs ⸗Vedingun gen und des am 16. Juni 1844 nota—- riell beschlossenen Geselischafte · Vertrages werden die Actionaire unserer Gesellschaft hierdurch aufgefordert, vie 1st Einzah⸗ lung von 5 pCt., von welchen das bei

anus. Herausgegeben von V. A.

1846. 278 und 288 hest. Inhalt: Fortsetzung der Mittheilungen aus Franz

Literarische Anzeigen.

Erschienen ist: [b 30]

Huber.

le, Ze Lieseru Das Unternehmen

ng. eine

6r. 8.

Im Verlage von Alexander Dun- cker, Königl. Hofbuchhändler in Berlin, ist er-

schienen und durch alle Buchhandlungen zu be-

Versleichen de

KkKultur - Statistik

der * 3 . ö! Beschreibung der Gemälde ⸗Gallerie vom M benswürdiger Schwärmer and in seinem hohen dichterischen Aufschwung 6 T0 lsmãchte Europa 8 Kugler. 1 Thlr. 1 . Schranken der Wirklichkeit e . 63 mn der gegen ; von ; . * ealität des Lebens ankämpfenden Poesie darstellt; Raupach zeigt uns Dr. Freiherrn Friedrich Wilhelm von in,, Kunstkam mer vom Prof gegen das unglückliche Ende dieses Kampfes, in welchem der Dichter un— Reden. ö '! legen ist, weil ihm die Kraft gefehlt, die Ausgleichung jener beiden Rich=

Zwei Bände mit vielen Tabellen. zeh. 26 Thlr.

„Vergleichende Kultur-Statistik der Großmächte Europa' s“

zu schreiben, hat so sehr der allgemeineren Theilnahme

Allgemeine

t . ;

n allen Theilen der Konarchie

ohne Preis - Erhöhung. 22 n, , , ö 6 des g. b9h met. 1115. 420 d0. 100. 3760 74. aum einer Seile enen iss. 2a. d. Io l. 2. 1620 122. Nord. 86. aiech. Anzeigers 2 Sgr. R 0

Berlin, Montag den 20st Juli

Angekommen: Se. Excellenz der Königlich hannoversche Wirk— liche Geheime Rath, Graf zu ,, 3

Se. Excellenz der Kaiseclich österrrichische Wirkliche Geheime Rath und Kämmerer, Graf Troyer, von Leipzig.

Abgereist; Se. Excellenz der außerordentliche Gesandte und bevollmächtigte Minister am Königlich württembergischen Hofe, Gene⸗ ral⸗Lieutenant von Thun, nach Stettin.

. Der General-Major und Inspecteur der Aten Artillerie-Inspec— tion, von Jenichen, nach Magdeburg.

Uichtamtlicher Theil.

Inland.

Berlin, 19. Juli. Se. Majestät der König haben Allergnä— digst geruht: Dem Kammerherrn und Legations⸗Secretair, Freiherrn Julius von Canitz, die Erlaubniß zur Anlegung des ihm verlie⸗ henen Ritterkreuzes vom Großherzogl. badischen Zähringer Löwen⸗ Orden zu ertheilen.

* Potsdam, 19. Juli. Der Todestag der unvergeßlichen Königin Louise, der 19. Juli, fiel in diesem Jahre auf einen Sonn⸗ tag; die hier übliche kirchliche Feier Ihres Todes folgte darum auf den gewöhnlichen Gottesdienst. Sechs von dem Familien-Rathe als die vergleichungsweise würdigsten gewählten und von des Königs Ma⸗ jestät bestätigten Brautpaare wurden von dem Hosprediger Sydow getraut und demnächst ein jedes mit Einhundert Thalern ausgestattet. Die Braut und ihr Bräutigam: 1) Jungfrau Auguste Wilhelmine Nitz schke und der Unteroffizier im 1sten Garde⸗Regiment zu Fuß Schelzel; 2) Jungsrau Marie Louise Scherling und der Unterofsizier im Isten Garde⸗Regiment zu Fuß Oehring; 3) Jungfrau Marie Charlotte Wilhelmine Wendland und der Schneidergeselle Hasait; 4) Jungfrau Auguste Wilhelmine Amalie Pohl und der Schuh⸗ machergeselle Dehlz 5) Jungfrau Louise Auguste Schütz und der Hülfs⸗Arbeiter im Polizei⸗-Büreau Kipphahn; 6) Jungfrau Louise Karoline Marzahn und der Zimmergeselle Holzapfel; haben sich nach dem Zeugnisse ihrer Aeltern oder ihres Vormundes, Schullehrers und Predigers schon in ihrer Jugend als Kinder durch Gehorsam, kindliche Folgsamkeit, durch Fleiß und gute sittliche Auf⸗ sührung ausgezeichnet. Späterhin bewiesen diese Jungfrauen den Herrschaften, welchen sie viele Jahre dienten, pflichtmäßige Willfäh⸗ rigkeit und freundliche Theilnahme in gesunden und kranken Tagen; so wie die jungen Männer ihren Vorgesetzten pünktliche Treue. Es standen an diesem Morgen Sechs Brautpaare vor dem Trauungs⸗ Altare, welche, auf den Grund löblicher Zeugnisse, die Hoffnung einer zufriedenen Ehe geben, und welchen, da sie es Alle bedürfen, die von dem Vateriande selbst ehrenvoll dargereichte Aussteuer eine große Wohlthat ist. So lebt die unvergeßliche Königin Louise in Werken des Wohlthuns, welche, so lange Sie unter uns wandelte, Ihre Freude waren, fort in unserer Mitte, und die Ihr gewidmete milde Stiftung erhält und wird erhalten von Geschlecht zu Geschlecht, Ihr Andenken im Segen. Der Familie n-Rath über Louisens Denkmal.

Deutsche Bundesstaaten.

Königreich Bayern. (N. K.) Der aus Anlaß, der Enthüllung des Kanal-(Monumenis Es. gestr. Allg. Pr. Ztg.) erschienenen, von dem Königl. Regie ungs -Rath und Vorstand der Kanal-Verwaltung, Herin Hart- mann, verfaßten Festschrift enmehmen wir Folgendes: „Die Erfahrungen der juͤngsten Tage begründen die sichere Ueberzeugung von der Zulänglichteit der gegenwärtigen Zuslüsse des Ludwigs Kanals zu seiner nachhaltigen Füllung

auch in trockener Jahreszeit und bei einem sehr lebhaften Schifffahrtsbetriebe.

Alle he Ansialten des An⸗ und Aus landes nehmen Gestellung auf dieses glatt an, für Berlin die Expedition der Aug. Preuß. . Zeitung: Friedrichsstraße nr. 72.

1846.

Schon im erslen Jahre der theilweisen Benutzung wurden zwischen Nürn- berg und Bamberg vom 9. Mai bis letzten Dezember 918.035 Ctr. ver- laden, und in dem Zeitraume vom 18. März bis 1. Dezember stieg dieses Quantum auf 1,490, 0636 Cir. Im verflossenen Jahre 1845 konnte die Schifffahit wegen der Dammbrüche oberhalb Bamberg nicht vor dem 1. Mai in der Strecke zwischen dieser Stadt und Nürnberg resp. Wendelstein wieder eröffnet werden; gleichwohl betrug die 6 der Frachten vom 1. Mai bis 25. August 629, 824 Ctr. und nach der an diesem Tage eingetretenen Benutzung der ganzen Kanallänge für den Rest des Jahres noch 1316, 136 Centner innerhalb 4 Monaten. Im laufenden Jahie wurde die Schifffahrt in der nördlichen Hälfte des Kanals am 18. März, in der südlichen Hälfte aber am 30sten desselben Monats be⸗ onnen und es beträgt die Masse der Frachten bis zum letzten Juni d. J. ereits 933,588 Ctr. Es sind sonach seit der theilweisen Eröffnung des Kanals 5.287, 46 Ctr. Waaren und Frachten aller Art transportirt worden. Darunter befanden sich in der ersten Zeit namhaste Quantitäten geringer Gegenstände; dagegen finden sich solche Gegenstände unter den Betriebs Ergebnissen des vorigen und laufenden Jahres nur wenige vor. Das obige Gesammt⸗Quantum von nahe an 57 Millionen Centnern begreift mehr als den dritten Theil, nämlich 2,203,735 Centner, Kolonialwaaren und Handelsgüter, dann S19,736 Centner Holz, theils geschnittenes, theils Bau- und Brennholz in Stämmen und Klastern, ferner g80, 248 Centner Getraide. Die segens⸗ reichen Wirkungen dieses kaum eröffneten Verkehrsmittels sind schon jeßzt zu eben so allgemeiner als danlbarer Anerkennung der zunächst betheiligten Gegenden gelangt. Durch die Zufuhr der Brennstoffe, deren Consumtion und Theue⸗ rung bei den raschen Fortschritten der fränlischen Industrie in progressiver Zunahme begriffen war, wurde theils eine Eimäßigung ihrer Preise herbei Zeführt, theils dem ferneren Steigen derselben lrästig vorgebeugt. Durch die Heibeischaffung ungehenerer Geiraide -Vorräthe auf dem Kanale wurde selbst wütlichem Mangel gesteuert, und durch die Verschiffung von Holz, Steinen und Kalt aus den damit besonders gesegneten Angränzungen des Kanals eröffnete sich diesen eine bis dahin verschlossene Quelle des Reichithums.“ ;

Großherzogthum Baden. In der Sitzung der zwei⸗ ten Kammer vom 14. Juli wurde die Diskussion über den von der Regierung für die Universität Freiburg geforderten Staats- Zuschuß von 47, 524 Fl. fortgesetzt und beendigt. Bei der Abstimmung ergab sich Stimmengleichheit (360 gegen 30 Stimmen) über den Antrag des Abgeordneten Hägelin, den verlangten Zuschuß zu bewilligen; worauf der Präsident Mittermaier durch seinen Beitritt die Annahme dieses Antrags bewirkte.

Großherzogthum Mecklenburg Schwerin. Am 13. Juli, als am Geburts- und Vermählungstage Ihrer Majestät der Kaiserin von Rußland, fand zu Schwerin in den Sälen des Großher⸗ zoglichen Palais ein großer Hofball nebst Souper zur Feier der Vermäh⸗ lung Ihrer Kaiserlichen Hoheit der Großfürstin Olga mit dem Kronprinzen von Württemberg statt. Ueber den Stand der Feldfrüchte gehen aus allen Gegenden des Landes sehr erfreuliche Berichte ein. Der Rapps hat eine höchst ergiebige Aerndte geliesert, und Weizen und Roggen, die bereits von Rost befallen waren, haben sich nach dem anhaltenden Regen zu Ende des vorigen Monats in dem Maße er⸗ holt, daß besonders ersterer den besten Ausfall verspricht.

Herzogthum Holstein. (A. M.) Am 15. Juli wurde in Itzehoe die sechste holsteinische berathende Provinzialstände⸗Ver- sammlung eröffnet. Zum Präsibenten wurde erwählt, der Etatsrath Wiese, mit 5s Stimmen, zum Vice⸗Präsidenten, der Kammerherr von Neergaard, mit 15 Stimmen, zu Sekretarien, der Syndikus Klenze und der Senator Karstens, sodann zu Redacteuren der Stände-Zeitung, der O.⸗G.⸗Advokat Löck und der O.⸗G. Advokat Claussen. Der bei der Eröffnung der Versammlung vorgelegte und vom 8. Juli d. J. datirte Landtags-⸗AUbschied in Betreff der von der vorigen Stände⸗Versammlung berathenen Gesetzentwürfe und beschlossenen Anträge und Vorstellungen enthält namentlich Fol⸗

endes:

ö „7) Die von Unserer getreuen Stände ⸗Versammlung in Uebereinstim-= mung mit dem Patent vom 31. Mai 18424 beschlossene allgemeine Städte⸗-Ordnnng für die Städte des Herzogthums Holstein haben Wir mit Rücksicht auf den von der Stände ⸗Versammlung zum §. 67 des der- selben vorgelegten Entwurfs beschlossenen Zusatz in Betreff der Oeffentlich

Königliches Schauspielhaus.

erfreut, daß si U Tod, Trauerspiel in en , ger E. Raupach, ö hrist' vol err und Mad. Rettich: Torquato Tasso und Leonore sische und englische Uebersetzungen der Schrift von von Cstẽ als & nsttollen.

tet werden. ö (Den 18. Juli.)

. früher ,. n hg egenstande ihres Inhalts nach keinesweges gin . ; win,, a e m. cen über 6, Es war ein mißliches Unternehmen, den Dichter Tasso in seinen letzten Werk hervorzurufen, ist mit Beifall und Lob 26 . enssahren zum Helden eines Drama's zu machen; wir können wohl für men. Deshalb darf der Verleger auch auf die s Leiden eines vom Schicksal hart verfolgten und, darüber irmsinnig ge— ausgegebene 2te und Zte Lief. der Kultur⸗-Stansss Rkenen Mannes ein Milgesühl haben, aber nicht ein mehrstündiges so mehr die öffentliche Aufmerlsamkeit lenken, w lerese für die launenhafle Stimmung eines verzogenen und krank ge⸗ darin behandelte Abschniit Be wohner denen Dichtergemüths behalten, das von einem ungegründeten Mißtrauen an und für sich ein lebhafteres Interesse zue zen die ganze Welt beherrscht wird und, selbst dann noch, als ihm Alles geeignet ist. . igegenkommt, in seiner allzu großen Reizbarteit sich und seine Umgebung alt. Auf der Buͤhne vor Allem wollen wir Gesundheit des Geistes eder igstens das Streben darnach sehen, das unter dem Druck äußerer Lei- nur desto schöner hervorleuchtet, den Gegenstand nur pathetischer und gischer macht; wir wollen aber keine Schwäche und Krankhaftigkeit, die ler eingebildeten Drangsalen die Seele zerstört. Göthe hat den Tasso in er glücklichen Zeit am Hofe von Ferrara gezeigt, wo er, noch ein

auch außerhalb Deutschlands sich

loo . In allen Buchhandlungen ist zu haben:

gen, der Poesie mit dem Leben, zu bewirken. In der Götheschen Dich-= ng, welche den inneren Zustand ihres Autors wiederspiegelt und den iespalt seiner beiden Geissesrichtungen im Tasso und Antonio getrennt legt, ruht der tiefe Sinn einer nothwendigen Ausgleichung dieses Zwie⸗ alis in Einem Wesen, wie sie bei Göthe selbst in der That auch stattge⸗ den hat; die Dichtung erhält dadurch nicht allein eine schöne Mannig= ligleit, sondern auch ein hohes trostreiches Interesse. Bei Raupach muß

* sehlen. Tasso's Kraft ist hier von vorn herein schon gebrochen; er sein Ziel verloren, er kann nichis mehr erreichen, er ist elend, und wir

sind verumitheilt, sünf Akte hindurch seinen Kämpfen mit eingebildeten Phan⸗ tomen zuzusehen. Wir bedauern ihn allerdings, aber wir bedauern ihn als eine verirrte Seele, für die es keine Rettung giebt, und dies Bedauern schließt nicht die Langeweile aus, die wir bei den Wiederholungen seiner Klagen und Verzückungen empfinden. Vermag nun die Hauptperson des Stückes unser Interesse nicht rege zu halten, so können es noch weniger die übrigen. Wir begegnen den Götheschen Figuren, der Fürstin Leonore, dem Antonio und, stalt des Herzogs, dem Bruder desselben, Ludovico; aber bei Göthe hält ein inneres geistiges Prinzip die Handlung zusammen, Alles lebt und strebt, und hier ist nur das äußere llägliche Resultat eines inne= ren Kampfes der stillstehende Mittelpunkt, um den sich Alles dreht. Die Erinnerung an den Götheschen Tasse ist unwilllürlich und der Eindruck des Raupachschen Stückes deshalb prosaisch. Es ist, als lehrten wir auf den Schauplatz erhabener Jugendträume zurück und begegneten statt der frühe⸗ ren Genossen alltägliche Gesichter; das Neale hat gesiegt; die Po sie hat ihr Gehäuse zerstört; Antonio bleibt leben, Tasso geht zu Grunde. Das Eiwachen des Dichters kurz vor seinem Ende und die Krönung feines un- Ferblichen Werkes heben diesen traurigen Eindrud nicht auf. Das ganze Stück hat überdies so wenig Thatsächliches, der Dialog ist so weit ausge⸗ sponnen, und die Gesühlszustände der auftretenden Personen sind in solcher Breite mit weit abschweifenden Reflexionen und Sentenzen dargelegt, daß an eine natürliche Handlung nicht zu denken ist und eine besondere Geduld dazu gehört, bis zu Ende auszuhalten. Indeß ist das Werk nicht obne große lyrische Schönheiten und enthält einen seltenen Neichtbum schoner Sentenzen. .

Die Vorstellung war eine ziemlich gelungene. Herr Rettich zeigte für die Rolle des Tasso eine besondere Begabung und zwang selbst sein schwie riges Organ, namentlich in der Kerkersecne bei der Unterredung mit dem Geiste und bei dem Ausbruch der Freude über die ibm wiedergegeben; Frei- heit, der inneren Empfindung dienslbar zu werden, nur geschah dies freilich mit einer Anstrengung, die eiwas stöͤrte. Die unendlich lange Sterbescene dagegen, bei welcher Jeder der Umstebenden und auch der Sterbende selbst lange Reden halien und tiefe Betrachtungen anstellen, wurde noch länger durch die Monotonie der Rede des Herrn Rettich. In Spiel und Geber den ließ derselbe nichts zu erinnern übrig. Madame Rettich charak-

tenisirte dagegen die Leonore nicht genügend, um eine bestimmte Per- sönlichleit herauszuerkennen. Diese kluge, gelehrte, in allen Künsten und Wissenschasten bewanderte Dame, wie doch sölche Eigenschaften aus ihren langen Reden hervorgehen, die dem Tasso Rath ertheilt, wie er in eine richtige Stellung zut Welt und zu ihr selbst wieder gelangen lönne, darf doch nicht in einem so schwermüthigen, sentimentalen Tone reden, auch wenn sie wirklich voller Empfindung und Theilnahme füt ihn ist. Die Nede ist aber bei Mad. Rettich die Hauptsache, und der Cha⸗ rakter muß fast in jeder Rolle darunter leiden. Es ist durchaus unnatür- lich, wenn sie als Leonore in ihrer Unterredung mit Tasso oder mit ihrem Bruder die sentenzenreichen Sätze mit erbobener Stimme deklamirt, denn kein Mensch spricht auf diese Weise; und ist es fehlerhaft vom Dichter, daß er solche Neden seinen Personen in den Mund legt, so ist es doch die Pflicht des Schauspielers, dieselben so natürlich, d. h. so täuschend als moglich wieder zu geben. Anderenfalls werden wir aus dem Zusammen⸗ bange geiissen und glauben nicht an die Wabrheit der Darstellung. Einzelnes war wieder sehr gut, doch diese Ungleichheit des Spiels zeig! nur den schon oft erwähnten Mangel an geistiger Durchdringung Len Rollen. Heir Rott hielt den Antonio in richtigem Ton und konse⸗ quenter Auffassung; daß zum Schluß die etwas gewaltsame Ausgleichung der Widersprüche in den beiden Antivoden, Tasso und Antonio, nicht das Gepräge charakteristischer Wabrheit trug, liegt am Dichter. Auch Herr Mulker gab den Kardinal ziemlich gut. Ale diese Rollen des Stückes waren zu sbrer Zeit, als man noch solche Stücke gern. sab, Lieblingsrollen der Heioen unserer Schauspielkunst. Jett werden sie vernachlässigt, da der Sinn für solche Dramen geschwunden ist. Das Haus war beute mäßig besucht und rief zum Schlaß Madame Rettich, Herrn Rettich und

Hermin Rott.

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