1846 / 210 p. 1 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

legt und mehrere Streitigleiten auf gütlichem Wege geschlichtet. Die Nomaden, welche im Horan und in den Ebenen von Hama ihr Un⸗ wesen getrieben hatten, wurden und die Truppen bleiben jetzt nur noch in jener Gegend, um deren Rücktehr zu verhindern und die Aerndten zu schützen. Der Seriaskłer Namil Pascha hat daher auch den Rückweg nach Damaskus ange⸗ treten, von wo überaus erfreuliche Berichte über die Verwaltung des dortigen Gouverneurs Safweti Pascha eingehen.

Die Hitze ist in diesem Jahre ungewöhnlich stark und wer es von den Europäern nur eini ermaßen vermag, besonders die Konsuln und ihre Familien, verläßt eirut, um im Libanon Erfrischung zu suchen. Der Gesundheits - Zustand läßt jedoch in Syrien nichts zu wünschen übrig.

gaiti.

x Paris, 24. Juli. Während uns das Journal des Débats heute die Beilegung der Differenzen meldet, welche zwischen ber haitischen Regierung und. dem französischen General⸗Kousul Le⸗ vasseur obgewaltet hatten, erhalten wir zugleich auch Nachrichten über die Lage der Dinge in der jungen Republik St, Domingo, durch Briefe aus St. Domingo vom 3. Juni. Die Eröffnung des dortigen Rational Kongresses, seine Verhandlungen, so wie seine Wie⸗ derschließung, waren erfolgt in der rößten Ruhe und Ordnung. Mehrere Gesetze von allgemeinem rlrres waren zu Stande gekommen, aber noch nicht verkündet. Der Minister der Justiz und der auswärti⸗ jen Angelegenheiten, Herr Bobadilla, der bei Abschüttelung des haitischen

ches eine hervorragende Rolle gespielt hatte, hat sich wieder von den Geschäften zurücgezogen. Rachdem er feine Entlassung einge⸗ reicht und erhalten hatte, ist er mit seinem Bruder und seiner ganzen Familie nach Santa Marta abgegangen. Der Präsident Santana hat sogleich für Wiederbesetzung der beiden erledigten Portefeuilles Sorge getragen. Die junge Republik thut nun nach verschiedenen Seiten hin ernstliche Schritte, um die Anerkennung ihrer Unabhän⸗ gigkeit von den großen Seemächten zu erlangen. Zu ditsem Zwecke hat die Regierung besondere Commiffaire ernannt mit dem Auftrage, nach Spanien, Frankreich und England zu gehen, um die Anerkennung von ihrer Seite. zu verlangen, und wo mög⸗ lich Handels · Verträge mit diesen Staaten abzuschließen. Die ernannten Commissaire sind die Herren Baez und Medrang, Mitglieder des erhaltenden Rathes, und Juan Estevan Aybar, Gefe politico der Provinz und Stadt Santo Domingo. Am 3. Juni soll⸗ len dieselben ihre Reise antreten, so daß sie demnach in diesem An⸗ genblicke bereits in Europa angekommen sein müssen. Wenige Tage vor Abgang dieser Nachrichten war ein nordamerikanisches Kriegs⸗= schiff in Hafen von Santo Domingo erschienen und hatte die domi · nilanische Flagge mit der üblichen Jof von Kanonenschüssen begrüßt. Der Kommandant hatte eine besondere Sendung an die dominika⸗ nische Regierung und daher mehrere Konferenzen mit dem Präsidenten der Republik und dem Minister des Auswärtigen gehabt. Ueber Zweck und Resultat derselben vernimmt man nichts Bestimm tes; indeß war die⸗ ses Kriegsschiff nach Azua gegangen, nach der Zurüdfunft aus diesem Hafen aber nach St. Domingo, am 28. Mai nach Samana und Port au Platt abgesegelt. Ueber den Stand der Verhältnisse der jungen Re= publik zu der Nachbar- Republik Haiti vernimmt man, daß die Grän⸗ zen zuletzt vollkommen frei, die Feindseligkeiten überall eingestellt wa⸗ den. Die Schwarzen und Mulatten der Republik Haiti scheinen den Gedanken an Fortsetzung des Krieges aufgegeben zu haben, der Ge⸗ neral Richẽ, jeßiger Präsident von Haiti, auch nach dieser Seite hin vollkommen friedliebende Gesinnungen zu hegen. Er soll darin vor- züglich durch die guten und weisen Raihschläge seines Ministers der auswärtigen Angelegenheiten bestärlt werden. Dieser, Herr Dupuy, ein noch junger farbiger Mann, wird als eben so gut als menschlich geschildert, und er fi auch vorzugsweise dazu beigetragen haben,

T

glücklich in die Flucht geschlagen.

abend zu 1155 gekauft,

904

endlich die Lösung des Streithandels zwischen den Regierungen

* Haiti zu Stande kam.

von Frankreich und

ECisenbahnen.

XxX Frankfurt a. M., 26. Juli. Morgen sollen die Probefahrten der Main. Neckar Eisenbahn bis Heidelberg aus gedehnt werden, doch ist über den Anfang des ordenilichen Dienstes noch nichts Bestimmtes bekannt. Die Frequenz der Main- Nedar Eisen - bahn ist sehr stark, und auch die Main⸗Dampfschifffahrt prosperirt in diesem Sommer auf eine erfreuliche und immer mehr Vertrauen er⸗ weckende Weise.

Handels und görsen / Nachrichten.

Frankfurt a. M., 26. Juli. Von der Börse läßt sich wenig sagen. Sie bleibt gedrückt, und es zeigt sich im Fonds- und ech selhan del bek fiauer Stimmung wenig Bewegung. Die heldverhälmist sind wohl am hiesigen Platze nicht pretär, doch im Allgemeinen von der Ait, daß ungünstige Rückwirkungen unaus bleiblich sind.

Die Course der holländischen Staats apiere blieben diese LBoche ohne erhebliche Schwantungen, einen sesten tand behauptend; der Umsatz im Ganzen wan jedoch nicht belebt; desto

mehr aber wieder in Acien der Handels Maatschappy, die noch immer be⸗

sonderer Gegenstand zur Spe culation sind; die Nede geht, daß das ziemlich hoch ange wachsene Reserve⸗ Kapital an die Actionaite, entweder baar oder durch neue Actien, vertheilt werden soll, und man will hieraus den

Eiser erllären, wömit die Actien gesucht werden. Der Couis stirg

seit verwichenem Sonnabend von 172 P allmälig bis 1786 96 gestern

aber enistand, nachdem zu diesem Preise schon abgenommen war, plotzlich tine Reaction, indem mehrere Panicen zu Sichtung des Gewinns ven= lauft wuiden, wodurch der Cours bei Bõrsenschluß auf 176336 stehen blieb.

Mit 4prozentigen russischen Certisikaten bei Hope ging es eiwas flauer, und

sonnte man gestern zu goik do faufen; prozentige alte Obligationen bei

demscelben erhielten sich dagegen sest auf 107 R, eben so Sprozentige wiener

Mieialliques auf 1093 H. Spanische Ardoin Obligationen besserten sich

von 1995 bis 204 X, dagegen wechselten portugiesische zwischen A487 und

474 do und blieben zuletzt MHG 96. Brasilianische Obligationen behaupteten

sich vie Woche über auf S7 R, waren jedoch gestein um 4 XK billiger lauf ·

lich; peruanische Obligationen wurden in den letzten Tagen zu 273 P ab-

genommen. uttech · Aimnheimer Eisenbahn · Artien wurden verwichenen Sonn ·

doch haben diese Woche nur 11545 gelten lön ·

nen. Der Geidmarti bleibt leichlich verfehen; der lehte Jin S cours füt

Anleihen ist 38 q und für Prolongations · Anleihen 25 2 BPW.

Aun din Gengide ⸗Märlten blieb Karte Nachfrage für Noggen, woven sich die Preise denn auch höher stellten; Weizen blieb gut preithalt end. Hestern wurde bezahlt; für 131psd. weißbunten polnischen Weizen 31s Fl., 128psd. alten dito 3140 Fl., 126pf8. bunten dio 316 Fl., 1229f8 alien banien dito 300 Fl., bei Partieen sür 13298. alten rostocker Weizen 330 Fl., für unverzollten 122pf8. demminer Noggen 2140 Fi., 117pf8. preußi- schen dito 227 Fl., 125pfd. riockneten daͤnischin 242 öl. Hafer wurde ewas billiger abgelassen, S5pfd. feiner zu 128 Fl. bei Partieen.

2. Amsterdan , 25. Juli.

Auswärtige Börsen.

Amsterdam, 25. dali. Niederl. vimnxI. Seh. 60. oV Spas. 20 4. 360 do. FEass. Aua. zinsl. Preuss. Er. Seh. . Foln. —. 490 Ras. Hope 91. Antwerpen, Frankfurt a. M., 26. Jul. 1902. 1900. Beyr. Bank- Aetier -*) Pam. 200 FI. 955 G. de. Soo Fl. S0 6. Hamburg, 27. Jali., Bank. A etis 15970 Re. Rugl. Nass. 107 Kr. London, 24. Juli. Cons. 3h 953. 3. Kelg. 8. 97, Nan Anl. 24. 4. Pasa ive b. *. Ausg. Sch. 163. 183. 2F XV Holl. bg. 3. 426 do. gz. J.

24. Jali. Zinal. —. Hene Anl. 191. S596 Met. 111 C. Bank- Auctien p. ult. Hope -. Siegl. nt. 598. .

42

Nene Port. Bag. Haas. 1125. 1113. 268 cn —. T. 40. 28.

Paris. 2A. 1a. SX He- , -. 121. J0. MM 2. . A Near. 6X nere 323. Fa- ,

Wien, 28. Ja. SX. Mer, lz. 4X a. 101. Yo 74 Aener 1570. Anl. ae I8a1 157. 2. 1820 1266. Norab. 184. G. nan. L163. Livscn. 1075. Fest. g5. naa. 86.

Metcorologische Beobachtungen.

Nach ei Reoliachtuę

Abends 10 Ulr.

Nachmĩttatzs 2 Uhr.

Morgens G Urr.

340, 2 *. 4 11.87 n. 4 9, 1* R.

Quell ärme. Fluss warme. Bodenwürme. Aasdũustung.

339, o πνά. 33g, 20 Ft. 4 18,9 R. * 14,07 n. 7,97 A. 7,87 n. PDœnstastugans. S4 re. 43 pct. 61 rcCi. Wettor beiter. halbbeiter. heiter. Niederaehlag. wina ...... n. R. x. Wꝛaruewecbæl] Wolke nzuß ·· · RN. 4 10M Tagesmittel: 3g, oa“ Par.. 14,77... * S,. 37 n. . 63 ve

Thaupunkt - · ·

Königliche Schauspiele.

Donnerstag, 30. Juli. Im Opernhause. S7 ste Abonnm Vorstellung: Lucrezia Borgia, Oper in 3 Abth., mit Tanz. von Donizetti. Dlle. Kirchberger, vom ständischen Theater zun Lucrezia Borgia, als Gastrolle. ) Anfang halb? Uhr.

Zu dieser Vorstellung werden Billets zu ren gewöhnlichen d

haus Preisen verkauft.

Freitag, 31. Juli. Im Schauspielhause. 126ste Al nale e ren, Das zugemauerte Fenster, Schauspiel in von Kotzebue. Hierauf, zum erstenmale: Vaterliebe, Familien 1 Alt, frei nach Scribe, von Ph. Walter.

GBese zung: Romberg, ein reicher Kaufmann, Hert h Franzieka, seine Tochter, Dile. Viereck. Adolph, Romberg! Buchhalter, Herr von Lavallade. Ein Diener, Herr Ostermejn

Und, zum erstenmale; Mein Mann geht aus, Lustspin Abth., nach dem Französischen des Scribe, von Börnstein.

Gesetung: Moritz Durissel, Wechsel⸗ Agent, Herr Crise Amalie, seine Frau, Dlle. Stich. Doßtor Bertholin, Hen Anais, seine Frau, Frau von Lavallade. Sosthenes Beaug Herr Schneider. Marquis von Beauchamp, vormals Oberst, Franz. Lucenay, Wechfel· Agent, Herr Müller. Vicomte von! giron, Herr Hiltl. Joseph, Bediente, Herr Weygold. Baptis ner, Herr Bethge. Zwei Kellner. Ort der Handlung: Pain

Königsstädtisches Theater. Donnerstag, 30. Juli. Als letzte Gastrollen der Dlle. Herrmann: Die weibliche Schildwache, Liederspiel in 1 Ah, W. Friedrich. Hierauf: Ueberall Jesuiten, Original Schm Alt, von Joseph Mendelssohn. Zum Schluß: Wer iht Vaudeville ⸗Posse in 1 Alt, von W. Friedrich. Dlle. Julie mann, im ersten Stück: Rose, im dritten:

w

Verantwortlicher Redacteur Dr. J. W. Zinkei en.

Im Selbstverlage der Epedition.

Gedruckt in der Decker schen Geheimen Ober Hofbuchdꝛruchenti

Allgemeiner Anzeiger.

Gekanntmachungen. 8 n lol Im Deposito des unterneichneten Gerichts befinden sich die Testamente: 1) des Lieutenant von Petersdorf vom 13. Mai 790, 2 der verehel. Tuchmacher Cari Gottrau Hoffmann, geb. Anne Elisabeih Müller, vom 10. Juli 1790, 3) der verehel. Tuchmacher Christ. Gotth. Zadowin, eborenen Sophie Christiane Kaselowin, vom 2. tärz 1790.

Da fein deren Niederlegung weder die Publication nachgesucht, noch von dem Leben oder Tode der Testa⸗ ment Errichtenden etwas bekannt eworden ist, so wer⸗ ven eiwanige Interessenten u m n. binnen sechs Monaten, earn. aber in dem auf den 25. Februar 1847, Vormitt. 11 Uhr, an hitsiger Gerichts stelle anberaumten Teimine die Pu- blication zu btantragen und ihr Recht darauf nachzu- weisen.

Reetz, den 18. Juli 1846.

Königl. Land⸗ und Stadigericht.

1373 Nothwendige Sub hastation.

Zum öffentlichen Verkauf des im Schlochauer Land- ralhslteise und unter unserer Gerichts baileit belegenen Gutes Platzig steht ein Termin auf den 12. No- vember e., 10 Uhr, im Gemeler Herrenhause an or⸗ dentlicher Gerichtestelle an; das Gut enthält 3344 Mor⸗ gen, und darunter 1526 Morgen Forst, und können die nach landschafilichen Prinzipien aufgenommene, auf 25 401 Thlr. 2 Sgr. abschließende gerichtliche Tare nebst Karte und Hypothekenschein in hiesiger Gerichts ˖ Regi stratur (Mart Nr. M eingesehen werden.

Koniß, den 11. April 1846.

Das Paitimonialgericht Gemel.

denfalls

ten, gegen

160i v

Berlin⸗Anhaltische Eisenbahn. Die Erfahrung hat bewiesen, daß der mit Oel ge⸗

fene Abgang beim Spinnen der

Wolle sehr leicht der Gefahr ver Selbst=

ent zůn dung währen d des Transports un- ter worfen ist.

schast ver,

Wir sinden uns dadurch veranlaßt, den gedachten 1. Aug u t. e. gen ständen be izu zählen, welche

seres Betriebs · Reglemenis gänzlich vom Transporte auf unserer Eisen⸗ bahn ausgeschlossen werden.

Verlin, den 17. Juli 18416. . Die Direction. 2 k

Potsdam ⸗Magdeburger

nete Direlic rium zur Abschließung ines, den Erwerb der Nagdeburg · Halberstabt er Eisenbahn für unsere Ge⸗ sellschaft bezweckenden

2) den bertits von uns proponirten, in der General- Versammlung der Actionaire städter Eisenbahn genommenen Vertrag wegen der Magdeburg · ᷣalberstãdter eine feste, jedem Actionair zu gewahrende Rente von 5 Thlr;, oder Ausstellung von mit 4 Pro⸗ zent verzinslichen Schuldverschreibungen über 125 Thlr. für jede Actie der Magdeburg · Halberstädter Gesellsch aft von 100 Thlr. genehmigt und uns angewiesen hat, für die Vollziehung dieses Vertrages Sorge zu tragen.

Wir behalten ung weitere Mittheilungen an die Herren Actionaire der r, Gesell nachdem wi: wegen ien Beschlüsse mit des Herrn Finanz ⸗Ministers Excellenz, bem Dirtctorio der Magdeburg Halberstädter und dem der gleichfalls bei bicse h

Gesellschaft vom

getreten sein werden.

ab denjenigen Ge⸗ Potsdam, den 28. Juli 1846.

nach §. M. un-

ds h

*

v. Cronstt in, Vorsitzender.

*

IU M , ed 32.38 5 W 1 = 8 e, ,, , e,, ,.

.

hn. 16 Sgr. 6 Pf. Wir bringen hierdurch

zur Kenntniß der Be- theiligten, daß die auf den Iässten d. Mtö. zu⸗ sammenberufene Gene- ral⸗Versammlung unserer

a Actionaire mit überwic⸗ ender Stimmenmehrheit

1) den Beschluß ge⸗

faßt hat, das unterzeich ·

von 9 bis 12 ühr Vormittags,

diesem Behufe sind die Certifsitale

mern · Verzeichniß auf

einzureichen, um dagegen

erfolgter Einsendung in Empfang zu Berlin, 18. Juli 1846.

K. K. priv. Lomb. Vernrages zu autorisiren und je⸗

o/ 3]

der Magdeburg Halber⸗ 20. Mai d. J. an⸗ Urberlassung des Betriebes Eisend ahn auf ewige Zei⸗

us führung der gefaß

ngelegenheit beiheiligten Mag J zu quittiren.

deburg · Leipziger Eisenbahn · Gesellschast in Verhandlung

Das Direktorium der Potedam · Magdeburger Eisenbahn ⸗Gesellschaft.

Friedrich Wilhelms Nordbahn.

Neunte Einzahlung; , . von Cer- zeichniß nach Nummeinreihe bei uns einzurrichu Wilhelms Nordbahn wer den hierdurch benachrich tigt, daß die neunte zahlung von 5 nn n r, Ubrechnung der auf den armes mn bisherigen Einzahlungen haftenden Zinsen von 13 Sgr. 5 Pf. mit Thlr. 1 für jedes Cernsikat bei uns täglich

: 2. c., A S ; wn ; . bis zum 1. August mit ,. ö nnn g 3 . zwif chen Magde

mit speziellem unserem Comtoir, die neuen sofort oder erst nach nehmen.

Jacob son & Rieß.

Ferdinands⸗ cwallun . Senior Eisenbahn.

In Bezug auf die Be⸗ kannimachung des schusses der Gesellschaft erwähnter Eisenbahn v. 3zten v. Mis. sind wir beauftragt, die Einzah⸗ lung von

10 * 100 od. J. 33 Münze pr. Actie

jn Empfang zu nehmen und auf den Actien darüber

Die Einzahlungen lönnen Von heute ab den 31. Juli a. c. Mittags

um X Vista Cours aus Wien mit Hinzuziehn Ausschusse für die Agentien sestgestellten ber Einzahlngssum me, bei in Actenbesitzer werden d

doppelten

J

von dem sen à J P von leistet werden. Die

ersucht, ihre Stücke mit einem

ber Friedrich bie Schematas dazu in Empfang zu nehmen,

Die ven uns quittirten Actien werden den ̃

binnen einigen Tagen wieder eingehändigt. Berlin, den 10. Juli 1846.

FSirschfeld & Wolff, emu änrn, Dampsschifffahrt

Ein⸗ b nach

Num i n

Heinen, , , und Samburz Abfahrt

von Magdeburg läglich 3 Nachmittags nach Ankunst des i rn ahn · der von Hamburg l'äglich Abende b Uhr. Billets ertheist zu ermäßigten Preisen die Venet. ee Tr ddl ben Berlin- Knhalischen Cet kr in Berlin. Die Direction der vereinigten Hamburg · Magtt Dampfschifffahrte · Comp agnie. Holtz apfel.

Citerarische Anzeigen. lbo7 b] ö Im Verlage der Decker schen Geheimen Och buchbruderei ist so eben erschienen und durch all handlungen zu beziehen: . i Geseß, betreffend das Versahren in den i Kammergericht und dem Kriminalgericht 1 zu führenden Untersuchungen, vom 17. 3 und Verordnung über das Verfahren in Yrozessen, vom 21. Jul 1816. 2 Vo en m Falz gehestet. Preis 3 Silbergꝛoschen·

Aus⸗

mit Lire

Guste, als Gastrel

22**V

Js Abonnement beträgt: a Rthlr. sür Jahr. Rkihlt. Jahr. kihlr. 1 Jahr. lin Theilen der Monarchie ohne Preis Erhöhung. „rtio ns- Se biühr für den reiner Zeil, des Allg. Anjeigers 2 Sgr.

Preußisch

Allgemeint

e Zeitung.

Aue Post - Anstalten des An- und Aus landes nehmen Sestellung auf Dieses Glatt an, sür Serlin die Expedition der Allg. Preuß. J Zeitung: Friedrichsstraße Ur. 72.

210.

Ynhalt.

licher Theil. * **

and. Schreiben aus Suhl. (Ihre Majestäten der König und die

nnigin.

b Bundesstaaten. Kön igteisz enten. Ib rern

nikönig und die Königin von Preußen in Nürnberg. Kön ig! eich en. Tagesbefehl des Piinzen Johann. Großherzo gihum

aden. Landiags· Verhandlungen;

sterreichische Monarchie. Wien. Zusammenziehung von Bundes⸗

sniingenten. Handels Vertrag mit Rußland. Erzherzog Ferdinand.

Venedig. Abreife der Herzogin von Bern.

zland und Polen. Sti. Petersburg. Zulassung von Militairs

alademischen Würden. Ernennung.

ukreich. Paris. Revue zu Vincennes. Näheres über die

rigleichung der Differenz mit Haiti. Wahlsormel der katholischen

mei. Der Verein für freien Handel. Zucker · Fabrication.

mischtes.

zbritanien und Irlgnd; London. Sir R. Perl in der Zucker= age. Die Handess Beziehungen zu China. Entdeckungen in isiralien. Schiffs Unglück. ermischtes.

derlande. Aus dem Haag. Rückkehr des Königs. Dampf⸗ ffffahrt.

He und Norwegen. Stockholm. Autorisation zu einer leihe des ostgothländischen Hopotheken⸗ Vereins. Vermischtes. emark. Kopenhagen. Verwerfung des Lehmannschen Antrages Didnung der staaisrechtlichen Verhälmisse und Einführung einer freien assung. Niedersetzung einer Kommission zur Prüfung eines die ichtung ständischer Ausschüsse betreffenden Antrags. Auflösung des dbau- Vereins von Falster. Gitraide und Kartoffeln. Maser- antheit. Der Hekla.

weiz. Kanton Zürich. Die Bundes⸗Revisions⸗Frage. Kan⸗ n Waadt. Sonodal⸗Beschluß. Kanton Schwyz. Großraths - schlüsse hinsichtlich des eidgenössischen Lagers und der latholischen Kon⸗

enz. lin. Ro m. Bevorstehende Ernennung. Turin. Der französische

zischafter in Rom. tugal. Schreiben aus Lissabon. (Anarchischer Zustand; fort-

zer der Wwersetzlichkeit Coimbra'z und der miguelistischen Unruhen.) dels⸗ und Börsen⸗Nachrichten. Berlin. Börse.

gl. Schauspielhaus. (Hastspiel der Dlle. Baumeister.)

Amtlicher Theil.

ke. Majestät der König haben Allergnädigst geruht;

Dem Kaiserl. russischen Direktor des Zollamts Goniendz, im vernement Grodno, Dmitry von Doroszewski, und dem sherzogl. mecklenburg strelitzschen Geheimen Kammerrathe Boc⸗ s den Rothen Adler-Orden dritter Klasse;

Dem Land- und Stadtgerichts-⸗Assessor Conditt zu Angerburg Charakter als Land⸗ und Stadtgerichts⸗Rath; so wie

Dem Land? und Stadtgerichts - Salarien⸗Kassen⸗ Rendanten kersdorff zu Tilsit; und

Dem bei dem Ob er⸗Landesgericht n⸗Kassen⸗Rendanten Donalies

h zu verleihen.

zu Insterburg angestellten Sa⸗ den Charakter als Rechnungs⸗

Se. Königl. Hoheit der Prinz Albrecht ist nach der Rhein⸗ binz abgereist.

Das 23ste Stück der Gesetz⸗S amm lung, welches heute

degeben wird, enthält: unter

2730. Die Konzessions⸗ und Bestätigungs ˖ Urkunde für die Köln⸗ Minden Thüringer Verbindungs- Eisenbahn ⸗Gesellschaft, vom 4. Juli d. J., und

2731. Die Nachtrags-Verordnung zu dem Feuer⸗Sozietäts⸗

Berlin, Freitag den 31 Juli

Reglement der Städte Altpommerns vom 23. Februar

1840. D. d. den 10. ejsd. m. ͤ

Berlin, den 31. Juli 1846. Gesetz⸗Sammlungs⸗Debits-Com toit.

Uichtamtlicher Theil.

Inland.

* Suhl im Hennebergschen, 25. Juli. Kaum hatte sich gestern am späten Abend die erfreuliche Nachricht verbreitet, daß Ihre Ma⸗ jestäten, unser allverehrtes Königspaar, auf. Höchstihrer Reise nach Regensburg und Ischl, vom Schioß Aitenstein über Meiningen kom- mend, die südliche Gränze des Kreises beute passiren würden, so fan⸗ den auch schon die ersten Strahlen des herrlichsten Sommermorgens das hiesige Schützen- Corps zum Abmarsch nach dem 3 Meilen von hier entfernten Gränzpunki unterhalb Kloster Veßra versammelt.

Begleitet von ihrem Bürgermeister, dem Kreis⸗Bauinspektor, Kreis Justizrath, interimistischen Prãses der Königlichen Gewehr⸗NRe⸗ visions⸗ Kommission mit einer Depulation der Königlichen Gewehr= Lieferanten, Postmeister und anderen hiesigen Einwohnern, folgten die Schützen freudig der kameradlichen Einladung des Corps der Kreis- stadt Schleusingen zum gem einschaftlichen Fest⸗ Empfang.

Unter thäriger Anleitung des mit dem Ober⸗Amtmann der TDo⸗ maine Kloster Veßra, so wie dem Superintendenten und Forstmeister aus Schleusingen, vorausgeeilten Kreis⸗Landraths hatten sich die bei⸗ den Schützen gilden nebst Krieger Verein, den Commandeur der schleu⸗ singer Gilde an der Spitze, auf der fast nur von der Chaussee ge⸗ bildeten kurzen Gränzlinie mit klingendem Spiel in Reih und Glied aufgestellt. Um 2 Uhr Nachmittags verkündeten Böllerschüsse die Ankunft der Langersehnten, und allseñiges Hurrah begrüßte das über⸗ raschte Allerhöchste Paar. Se, Majestät befahlen sofort, Halt zu machen, und geruhten, die Bewillkommnung des Kreis⸗Landraths von Flotow mit den gnädigsten Ausdrücken erwiedernd, Sich die Empfan⸗ . einzeln vorstellen zu lassen und von den Kommandanten der beiden Schützengilden, auf die Worte des Dankes für die jüngst ge⸗ schenlten theuren Kleinodien, bie neuen Fahnen mit den Wappen der beiden Städte Schleusingen und Suhl an den Reisewagen bringen, auch die Bedeutung der verschiedenen Wahrzeichen auseinandersetzen

u lassen. -

* Majestät, unsere allverehrte Königin, nahmen insbesondere den don dem Schützen ⸗Commandeur Schleusingens dargebrachten Dank für den kürzlich huldvoll geschenkten Pokal entgegen, erkundig⸗ ten sich aufs liebreichste nach dem Stand der Aerndte und brachten beim Bürgermeist er in! Erinnerung, daß die Schützen Suhls Ihre Majestäten schon einmal vor mehreren Jahren auf der Durchreise durch den Kreis (bei Bennshausen) festlich begrüßt hätten.

Nach einigen herzlichen Abschiedsworten des Superintendenten von Schleusingen geruhten Ihre Majestäten, im langsamen Vorbei⸗ fahren die Fronte der Schüßen und Krieger aufs freundlichste zu be⸗ grüßen, und verließen unter dem Jubelrüf der versammelten Menge . Kreis, dessen heiße Glückwünsche die Höchsten Reisenden beglei⸗

eten.

Deutsche Bundesstaaten.

Königreich Bayern. Ihre Mejestäten der König und die Königin von Preußen nahmen in Nürnberg (s. gestr. Allg. Pr. Ztg.) Ihr Absteigequartier im Gasthof zum „Rothen Roß“ und ver= weillen bis zum folgenden Tage. Der Rürnberger Korrespon⸗ dent theilt unterm 27. Juli solgende Einzelnheiten mit: „Nachdem Allerhöchstdieselben einigen Personen Audienz ertheilt hatten, begaben Sie sich in die Sebalduskirche und wohnten daselbst dem Gottes⸗ dienste bei, nach dessen Beendigung Sie das Innere der Kirche in Augenschein nahmen. Von hier verfügten Sie sich zu Fuß in das Rathhaus, wo Sie von beiden Bürgermeistern empfangen wurden, dann zu Wagen in die Lorenzkirche, auf die Burg und zu Albrecht Dürer's Haus und Denkmal. Später fuhren Ihre Masestäten auf

1846.

den St. Johannis- Kirchhof und endlich Abends 6 Uhr in Ihr Ab⸗ steige quartier zurück, wo Sie das Diner einnahmen. Allerhõöchstdiesel⸗ ben gaben allenthalben Ihre Zufriedenheit und Ihr Wohlgefallen zu erkennen. Heute Morgens 7 Uhr reisten Ihre Majestäten nach Re⸗ gensburg ab.“

Königreich Sachsen. (D. A. 3. In Bezug auf den Abgang des Prinzen Johann als General- Kommandant der Kommu⸗ nalgarden ( s. Nr. 208 der Allg. Pr. Ztg.) ist folgender Tages⸗ be fehl veröffentlicht worden:

„Dresden, 23. Juli. Se. Majestät der König haben auf mein unterthänigstes Ansuchen mich von der Function eines General⸗ Kommandanten sämmtlicher Kommunalgarden Sachsens zu entheben geruht. Indem ich solches denselben hiermit bekannt mache, nehme ich zugleich von der meiner Leitung anvertrauten Truppe herzlichen Abschied und spreche meinen aufrichtigen Dank für diejenigen wackeren Männer aus, die mich in meiner beinahe sechzehnjährigen Wirlsamkeit, bei meinem Streben für Vervollkommnung des Instituts und Erhal⸗ tung und Förderung des guten Geistes in demfelben so thätig un⸗ terstützt haben. Insbesondere gilt mein Dank den gegenwärtigen und früheren Kommandanten, welche diese mühsame Funckiion, ungeachtet anderer öffentlicher und Privai⸗Geschäfte, ja selbst bei fortdanerndem Dienst im Linien⸗Militair, aus rein patrioiischer Gesinnung übernom- men haben. Möge ferner der Geist strenger Gesetzlichkeit, pünktlichen Gehorsams und echter Loyalität über den Kommunalgarden Sachsens walten; dann werde ich obgleich getrennt von ihnen der Frucht meiner Bestrebungen mich freuen fönnen. Johann, Herzog zu Sachsen.“

Großherzogthum Baden. In der Sitzung der zw ei⸗ ten Kammer vom 25. Juli führte die Tagesordnung zur Dis ussion des Staats- Ministerial⸗Erlasses vom 3. Apr 1845, den Wirkung e kreis des Direktors beim Ministerium des Innern betref⸗ send. Die Kommission hatte sich hierüber unter Anderem folgender⸗ maßen ausgesprochen: Ob leich nach dem Erlaß Geschäfte von ganz besonderer Wichtigkeit dem räsidenten des Ministeriums des In- nern vorbehalten seien, so mnůsse doch eine solche Geschäfts⸗Abtheilung, durch welche derselbe eines sehr großen Theils seiner Gewalt, der ganzen eigentlichen inneren Verwalkung und darunter der Polizei, ent-

oben und dieselbe dem Ministerial⸗Direktor übertragen worden, große Bedenken hervorufen. Dem Präsidenten des Ministeriums des In⸗ nern entgehe dadurch die genauere Kenniniß von den Landes⸗Angele⸗ genheiten; die Einheit der Regierungs⸗Handlungen sei gefährdet, der Ministerial⸗Direltor werde eine Macht im Staate, welche die besten Absich⸗ fen des Ministers indirekt vereiteln könne; er habe, wenn auch nur das be⸗ schränkte Recht der Unterschrift, das er nach Gutdünken ausüben könne, wenn er nur wolle, weil er und nur er die Frage zu entscheiden habe: ob ein Beschluß dem Minister zur Genehmigung vorzulegen sei⸗ Bei all' dieser großen Macht des Ministerial · Direltors sei aber seine Ver⸗ antwortlichkeit nur eine untergeordnete, und es könne, da er nicht Mitglied des Staats- Ministeriums sei, von den Ständen nur Be⸗ schwerde beim Staats⸗-Ministerium gegen ihn geführt, nicht aber eine förmliche Anklage gegen ihn erhoben werden. Die Erhebung einer solchen Anklage gegen den Präsidenten des Ministeriums sei aber eben so wenig möglich, weil er zum betreffenden Beschluß nicht mit- gewirkt, denselben nicht unterzeichnet habe, Die Kommission glaube daher den Antrag stellen zu müssen: „die Regie⸗ rung um ungesäumte Aufhebung oder, Vorlage der Staats- Ministerial⸗Entschließung vom J. April 1845 zur ständischen Zustimmung. zu ersuchen;“ Gegen diesen Antrag erhob sich der Ministerial⸗ Präsident Neben ius und sprach sich im Wesentlichen dahin aus, daß das Allerhöchste Reskript vom 3. April 1845 nichts Anderes enthalte, als was früher schon bestanden und namentlich auch bei dem Finanz ⸗Ministerium eine Reihe von Jahren schon her⸗ kömmlich gewesen. Die geiroffene Einrichtung sei aber insbesondere bei dem Ministerium des Innern eine absolute Nothwen dig⸗ keit, wenn der Chef dieser Stelle durch das Detail der Ge⸗ schäf te nicht auf eine Weise in Anspruch genommen werden solle, daß ihm keine Zeit zur Prüfung wichtiger Angelegenheiten übri

bleibe. Es sei unrichtig, was der Bericht der Kommission sage, ö.

——

——

Königliches Sch auspielhaus. VDeiberfein d, Lustspiel in 1 Alt, von Benedix. Hierauf: isoph und Renata, Schauspiel in 2 Abtheilungen, frei nach Uta) von C. Blum. (Dlle. Bau meister im 6 Stück:

Betty, im letzteren: Christoph, als Gastrollen.)

(Den 29. Juli.)

Nach der dritten und vierten Rolle, die unser Gast aus Hannover uns gegeben hat, kann die Kritit sich schon bestimmter über seine Besähi⸗ ögünd seine Leistungen aussprechen, als es das erstemal der Fall war. „Baum eier ist' eine guie Schauspielerin, wo es sich um lecke Nai= um muntere und herzhafte Darstellung des Wirllichen handelt; sie be⸗ zon Natur einen reichen Fonds dieser Gaben, welche die 4e, jeder igen Schquspielerin bilden, und ihr Spiel, das hier als das esultat eigenen, frei sich gebenden Persönlichleit eischeint, wird dadurch leicht scher. Von einer Künstlerin aber verlangen wir mehr. Sie soll nicht af beschrãnlt bleiben, die reale Gestalt der darzustellenden Charaltere, he sie mit ihrer eigenen Individualität begabt, uns vorzuführen, son⸗ siũl muß der Aufgabe gewachsen sein, einerseits ven Charalter in dem cigenthümlichen Geiste aauszufassen, andererscits den Eischcinungen der überhaupt, der gewöhnlichen Wirllichkeit gegenüber, eine höhere Rea⸗ hen dadurch ein noch wahrhaftigeres, weil geistiges Dasein zu ge⸗ n Worten gesagt: sie muß ihre Rollen mehr geistig durch En Man gelangt dazu durch einstes Studium der Kunst und richti- . ennen der eigenen Kräste, ein Studium, das durch Mißtrauen ge

* Veifall der Menge sehr erleichtert wird. j e Mangel jener Geistigkeit aber macht es uns erllärlich, daß das . Due Ba u m enst'⸗ n in hochpoersschen Nollen, in Schöpfungen an Phantasie, wie m Shatespearschen Sommernachistraum als z dn, . prosaisch und unsicher ist, in ven Particen des Lust=, 3 ons- und Intriguenstücks reicher Mannigfaltigteit, einheit s voller * e. vor Allem der einheit entbehrt. In der lleinen Rolle der „ln dem einaktigen Lusispiel von Benedir, kann die Schauspielerin

ihre ganze Kunst entfalten. Die berückende verführerische Gewalt des Wei⸗/ bes foll unwiderstehlich wirken, um cinen Weiberfeind zu belehren. Ge= schieht dies durch naive Einfachheit, durch eine gutmüthige natürliche Theil nahme eines offenen weiblichen Herzens, so verliert die Kolle den Reiz, durch den sie des Stück hält; geschieht es aber durch reiche Entfaltung weib⸗ licher Koleitetie, die wohl absichtlich angenommen ist, aber nicht absichtlich erscheint, vielmehr auch jene herzliche Naivetät, hinter welcher in · deß noch Schalthaftigleit und ebermuih hervorblicken, zum Grunde hat, so erhalien wir ein ungleich reicheres, mannigfaltigeres Bild von dem lie ben würdigen Einfluß des weiblichen Geistes. In tersterem Sinne gab uns Dile. Baum eister die Rolle, in letzterem waren wir gewohnt, sie ehemals zu sehen. Die heutige Vorstellung zeigte gerade keine Ünebenheit, und man freute sich des srischen natürlichen Tons und Spiels, aber die feine Nüan⸗= citung, der geistige Gehalt sehlte, und sprudelte der Uebermuth hervor, so stand er nicht im Zusammenhang mit dem einmal angeschlagenen Ton. Die Unterredung mit Freyling offenbarte nicht den versührerischen Geist der erfindungs reichen Frau.

In dem solgenden französischen Stück, Christoph und Renata, brachte uns Dlle. Bau meister dieselbe Natürlichkeit des Spiels, dieselbe Herz- sichteit des Tons ohne den Farbenreichthum tie feier geistiger Auffassung wieder. Ueber das Stüc selbst, das lange nicht gegeben, läßt sich nicht viel sagen. Es ist eine in sra ösischer Weise dramansirte Erzählung, die sich aber hier mit fast größerer reite ausspinnt, als es in der Prosa sein mag, und darum zuletzt iwas langweilig wird. Charaktere von Bedeutung, schars gezeichnet und kon sequent durchgeführt, giebt es nicht, wie in den meisten neueren franzosischen Stücden; die Berwickelung und die Eitualionen sollen dafür entschädigen. Das mag hingehen, wir verzichten schon auf Musterdramen, ereinigung jener beiden Eigenschasten sich findet, wie bei Shale · speare, Molisre, Holberg 2c. wenn nur die Verwickelung sein gesponnen s und othwendigleit, Zufall, re nn, sich geschicki ablösen und gegenseitig durchdringen. Die Franzosen verstehen dies sehr gut, und sind nicht gerade allzu iriviale und frivole Gegenstände zum orwurf des , so unieihalten und eihestern ihre Stück schon durch

wo die

Drama s gewäh

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den wißigen und geistreichen Dialog. In dem gegenwärtigen Stück, wo unser Jmeresse sür das verwaiste unschuds volle Geschwisterpaar, das aus den französischen Besißungen Indiens nach Paris kommt, in Anspruch ge⸗ nommen? wird, giebt uns Herr Sch neldir ein höchst ergößliches Bild von dem schurnischen Kammerdiener, welcher der armen Waise Re⸗ nata nachstellt, aber endlich selbst das Opfer seiner Schlechtig keit wird; auch der Wirth (Herr Wiehl,) ist ziemlich gut ge⸗ zeichnet, und wäre die Handlung mihr zusammengedrängt, so könnte das Stück nicht leicht seine Wirkung verfehlen. So wie es jetzt ist hängt diese Wirkung von der Darstellung des „Christoph“ ab, des schützenden Bruders der verfolgten Renata, Dlle. Baum eister giebt uns, wie schon gesagt, viel natürliche Herzlichkeit und ein rührendes Bild sorglicher Brudtrliebe, aber dasselbe Gefübl, das ganze Stück hindurch in ein und derselben Weise geäußert, macht die Darstellung einförmig; es fehlt ihr der geistige Spru= del, der mit jeder neuen Situation neue Seiten des französischen Charak- ters offenbart. Recht gut war der Moment der Befreiung der Schwester aus den Armen des feigen Kammerdieners, nur muß ich Dlle. Baumeister vor jedem Uebermaß der Aeußerung einer Gefühls regung büten. Die Darsiellung wird dadurch nicht allein unschön. sondern verliert auch an Einheit, da der laute Auabruch des Gefühls sel⸗ len in Zusammenhang mi dem Vorhergegangenen zu bringen ist Er mag an sich wahr und das Gefühl ein tat g. sein, aber die Kunst erfordert Maß und geistige Herrschast über die segungen des Herzens, damit die Daistellung schoöͤn werde. Man wird hieraus erkennen, daß Dlle. Bau⸗ meißster güte Anlagen besitzt, die, wenn sie ausgebildei werden, aus ihr. tine tüchtige Künstlerin machen können, Bie ubrigen Mitspie lenden sind belannt und . Mad. Bir ch⸗ fe sffer gab die Baronin recht gut, Mad. alentini die Kammer rau in gewohnter Mmeife. Fräulein A. von OHagn hielt die Renata bis auf den fehlerhaften lameniabeln Ton ganz richtig, Herr Krüger den jun · gen Baron eiwas zu steif. Zum Schluß wurden Alle und Dlle. B au⸗ m e i ster noch besonders gerusen.