1846 / 217 p. 2 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

upons, ungeachtet solche gehörig zur Einlösung länger als drei Monate unberichti Trans portbetrieb auf der Eisenbahn mit gen oder anderen dieselben ersetzenden Maschinen länger als sechs Monate ganz aufhört; c) wenn gegen die Gesellschaft in Folge rechtskräftiger Erkenntnisse Schulden halber Execution vollstreckt wird; c) wenn die im 8. 5 festgesetzte Tilgung der Obligationen nicht eingehalten wird. In den Fällen a2, b. und C. kann das Kapital an demselben Tage, wo einer dieser Fälle eintritt, zurückgefordert werden; im Falle d. ist dagegen eine dreimonatliche Kündigungsfrist zu beobachten.

Das Recht der Zurückforderung dauert in dem Falle a. bis zur Zahlung des betreffenden Zins- Coupons, in dem Falle b. erbrochenen Transportbetriebes, der vorgesehene Fall eingetreten ist, das Recht der Kündigung in dem Falle d. drei Monate von dem Tage ab, an welchem die Tilgung der ü hätte erfolgen sollen.

a) wenn fällige Zinsco

Wiederherstellung des ununt Falle c. ein Jahr, nachdem

S. 16 Zur Sicherung der Verzinfung und Tilgung der Schuld wird festgesetzt und verordnet:

a) Bie vorgeschriebene Verzinsung und Tilgung der Obligationen geht der Zahlung von Zinsen und Dividenden an die Actio⸗ naire der Gesellschaft vor.

b) Bis zur Tilgung der O

ligationen darf die Gesellschaft keine zur Eisenbahn und den B

ahnhöfen erforderlichen Grundstücke verkaufen; dies bezieht sich jedoch nicht auf die außerhalb der Bahn und der Bahnhöfe befindlichen Grundstücke, auch nicht auf solche, welche innerhalb der Bahnhöfe etwa an den Staat oder an Gemeinden zur Errichtung von Post-=, Polizei- oder steuerlichen Einrichtungen, oder welche zu Packhöfen oder Waa⸗ ren-Niederlagen abgetreten werden möchten. daß Unsere Gerichte einen Nachweis darüber erfordern sollten, ob ein Grundstück zur Eisenbahn und den Bahnhöfen erforder⸗ lich sei oder nicht, genügt ein Attest des für das Eisenbahn⸗ Unternehmen bestellten Kommissarius.

c) Die Gesellschaft darf weder Prioritäts-Actien kreiren, noch neue Darlehne aufnehmen, es sei denn, daß für die jetzt zu emittirenden Obligationen das Vorzugsrecht ausdrücklich stipu⸗ lirt werde, oder daß zur Anlegung des zweiten Geleises auf der Bahn ein neues Anlehen nöthig werden sollte, in welchem Falle einem solchen Anlehen zum Belaufe von 1,5900 000 Rthlrn. ein Hypothekenrecht mit gleichen Vorzügen, als den auf Grund dieses Privilegiums zu emittirenden Obligationen von der Potsdam⸗Magdeburger Eisenbahn⸗Gesellschaft einge⸗ räumt werden darf.

d) Zur Sicherheit für das im §. 8 festgesetzte Rückforderungsrecht

gation von der Berlin⸗Potsdam⸗

Magdeburger Eisenbahn⸗Gesellschast das Gesellschaftõ· Vermö⸗ gen, namentlich die Berlin- Potsdamer und die Pots dam⸗ Magdeburger Eisenbahn dergestalt verpfändet, daß denselben die hypothekarlsche Eintragung auf die der Gesellschaft gehörigen Immobilien gestattet worden ist.

. Die vorstehend unter k; und C. erlassenen Bestimmungen sollen

jedoch auf diejenigen Obligationen sich nicht beziehen, die, zur Zurück⸗

zahlung fällig erklärt, nicht innerhalb 6 Monaten nach Verfall zur

Empfangnahme der Zahlung gehörig präsentirt werden.

9. 10 ;

Für den Fall,

ist den Inhabern der Obli

Alle in diesem Privilegium vorgeschriebenen öffentlichen Belannt⸗ machungen müssen in die Allgemeine Preußische, in eine zweite, in Berlin erscheinende, und in die Magdeburger Zeitung ein- Sollte eines dieser Blätter eingehen, so genügt die Bekanntmachung in den beiden anderen, bis zu anderweitigen, mit Genehmigung Unseres nan m in er, zu treffenden Bestimmungen.

gerückt werden.

§. 11.

Auf die Zahlung der Obligationen, wie auch der Zins⸗Coupons, die jederzeit nach der Wahl der Berechtigten aus der Gesellschafts⸗ Kasse in Berlin oder Potsdam geleistet wird, kann kein Arrest bei der Gesellschaft angelegt werden.

Zur Urkund Dieses und zur Sicherheit der Gläubiger haben Wir das gegenwärtige landesherrliche Privilegium Allerhöchsteigen⸗ händig vollzogen und unter Unserem Königlichen Insiegel ausfertigen lassen, ohne jedoch dadurch den Inhabern der Obl hung ihrer Befriedigung eine Gewährleistung von zu geben oder Rechten Dritter zu präjudiziren.

Gegeben Sanssouci, den 10. Juli 1846.

ationen in Anse⸗ eiten des Staats

ich Wilhelm. Flottwell.

Provinz Westphalen. In der Nacht vom 2. auf den 3. August starb zu Münster der Bischof, Caspar Maximilian, Freiherr Droste zu Vischering, im 77sten Lebensjahr.

Deutsche Bundesstaaten.

rn. Se. Majestät der König hat geneh⸗ g unter die am meisten durch

Königreich Baye zur augenblicklichen Vertheilun [schlag Beschädigten und darunter Dringendstbedürftigen lzischen Kreises 16.000 Fl. aus der Staatelasse zur Ver⸗ Die Unterstützung soll vor der Hand den haben, aber die Eigenschaft von

migt, daß den Hage des oberpfãä fügung gestellt werden. Charakter unverzinslicher Vorschüsse Schenkungen annehmen, sobald beim nächsten Landtage die Zustim⸗ mung der Stände erfolgt sein wird.

Königreich Sachsen. Der Wirkliche Geheime Rath Dr. von Langenn, der bisher als Direktor im Justiz⸗Ministerium in Function gestanden, ist zum Präsidenten des Ober⸗Appellationsgerichts ernannt worden und ihm zugleich das Großkreuz des Civilverdienst- Ordens verliehen. Die Leipziger Zeitung, nach welcher das Ziel der von dem König unternommenen Reise (s. gestr. All g. rol und Graubündten ist, berichtet über die kurze Auwe Majestät in Leipzig Folgendes: „Da Se. Majestät die ayerische Eisenbahn noch nicht besichtigt hatten und teressanten Baue auf derselben kennen lernen woll⸗ en Ortes die Anordnung getroffen, daß unmittel bar nach dem Eintreffen des dresdener Zuges auf der Bayerischen Bahn bis Zwickau flihre und das Direktorium, der Ober-Ingenieur und der Regierunge⸗Commissair ihn begleite, um die wichtigsten Punkte zeigen zu können. A Empfangs Feierlichkeiten waren verbeten. Masestät mit dem dresdener Zuge ein, und nachdem Sie die in dem Bahnhofsgebäude der Sächsisch⸗Bayerischen Eisenbahn versammelten Vorstände sämmtlicher Königlichen und städtischen Behörden, der Gar nison, der Universttät und der Geistlichkeit zur Cour empfangen hat= ten, setzten Allerhöchstdieselben kurz nach 10 Uhr die Reise nach Al⸗ Am 4. August wurde in Leipzig die Jahres- Ber= sammlüng des dortigen Hauptvereins der Gustav⸗ Adolph - Stistung abgehalten, an der ungefähr 120 Abgeordneie aus den 56 Zweig⸗ Der Pfarter Kalb empfahl unter Anderem eine evangelische Gemeinde in Sibirien der Aufmerksamkeit des

Ztg.) Ty Sächsisch⸗B die vielen in

ten, so war Höchst ein Extrazug den König

lle Ehrenbezeigun Nach 97 Uhr tr

tenburg fort.“

vereinen Theil nahmen.

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Königreich Sannover. Im Lanbe Hadeln und zum Theil auch im Herzogtbum Bremen (eben so auch in einigen Gegen- den Holsteins) hat sich leider! auch dieses Jahr die ern erf? Krankheit unzweideutig ausgebildet; namentlich sind in der Gegend von Bremerhaven bei den Frühkartoffeln Ranken und Laub slächen⸗ weise bereits schwarz und, abgestorben, und auch an den oberen Knol= len schon Spuren von Fäulniß sichtbar.

Königreich Württemberg. Der Schwäbische Merkur enthält folgende Bekanntmachung des Ministeriums des Innern, in Betreff der' Ausstellung von Reiscpässen an Auswanderer nach Ungarn und Siebenbürgen: „Die Kaiserlich österreichische Ge⸗ sandtschaft dahier hat in neuerer Zeit die Mittheilung gemacht, „„daß es zwar nicht in der Absicht ihrer hohen Regierung liege, die seit einiger Zeit in Gange begriffene Auswanderung Königlich würt⸗ lembergischer Unterthanen nach verschiedenen Gegenden Ungarns und Siebenbürgens gänzlich zu hemmen oder zu sistiren, ka aber die Kaiserliche Gesandtschaft von nun an nur solche Aus- und Ein⸗ wanderungs-Pässe mit ihrem Visa versehen werde, deren In⸗ haber, bei allen übrigen, von selbst sich verstehenden Erfor⸗ dernissen, einen authentisch⸗füörmlichen Ausnahmsschein in die Gemeinde, wo sie sich niederzulassen gedenken, und überdies ein aktives baares Vermögen von wenigstens 800 Fl. vor⸗ und ausgewiesen haben werden.““ Indem dies hiermit zur öffentlichen Kenntniß gebracht wird, werden die Königl. Ober-Aemter, unter Aufhebung der in den diesseitigen Bekanntmachungen vom 13. September 1830 und 29. März d. J. ertheilten Vorschriften, angewiesen, denjenigen ihrer Amtéuntergebenen, welche nach Ungarn oder Siebenbürgen euszu= wandern beabsichtigen, besondere Eröffnung hiervon zu machen und ihnen die Reifepässe nur dann auszustellen, wenn sie obigen Forde⸗ rungen Genüge geleistet haben. Daß dies geschehen, ist sodann in den auszustellenden Pässen ausdrücklich zu bemerken. Den 31. Juli 1846. Schlayer.“

Kurfürstenthum Hessen. Der Hamburger Korre⸗ spondeni enthält ein Schreiben aus Marburg vom 31. Juli, worin es (wesentlich übereinstimmend mit einer Korrespondenz⸗Nachricht der Ober⸗-Post-Amts⸗-Zeitung) unter Anderem heißt: „Sicherem Vernehmen nach, sollen gegen die Deutsch- Katholiken in Hessen die strengsten Maßregeln ergriffen werden. Allen fremden Bekennern der neuen Lehre ist der Aufenthalt im Kurstaate untersagt; die bereits hier wohnenden Ausländer, d. h. Nichthessen, werden polizeilich aus⸗ gewiesen, und selbst die Inländer sollen nicht überall geduldet werden, sondern in den Orten, wo sie heimatberechtigt sind, sich aufhalten und fortwährend unter polizeilicher Ueberwachung stehen. Den Staatsdienern, welche der neuen Kirche zuneigen, sind die schärssten Verweise und Ermahnungen zugegangen; ein Gleiches wird von den hiesigen Lichtfreunden behauptet, und namentlich sollen alle diejenigen, welche die Vorslellungen an die Stände ⸗Versammlung, in Betreff der Deutsch⸗gtatholiken, unterschrieben haben, sehr ungnädig angesehen worden sein.“

Herzogthum Sach sen⸗Koburg⸗Gotha. Eine ältere landesherrliche Verordnung, nach welcher Wildschäden, von denen die ärmeren Bewohner des Landes betroffen werden, vergütet werden sollen, wenn dieselben ein Achtel der erwarteten Aerndte überstiegen, ist jetzt dahin erweitert worden, daß diese Bestimmung künftig bei allen Wildschäden überhaupt eintreten soll. Zugleich ist es gestattet worden, einzelne Stücke Hochwild, die den Feldfrüchten auffallend Schaden zufügen, wegzuschießen, und zwar selbst während der Hege⸗ zeit, sofern nur dem betreffenden Distrikts⸗-Forstmeister zuvor die An⸗ zeige davon gemacht worden ist.

Oesterreichische Monarchie.

Prag, 29. Juli. (A. 3.) Gestern Nachmittags ist Ihre Kaiserliche Hoheit die Frau Erzherzogin Maria Dorothea, Gemahlin des Erzherzogs Palatin von Ungarn, hier angekommen und wird, dem Vernehmen nach, einige Zeit hier verweilen. Höchsten Orts ist be= schlossen worden, die Judensteuer vom Jahr 1847 an jährlich um zu vermindern, so daß dieselbe mit dem Jahre 1863 gänzlich er⸗ löschen wird.

Prag wird eine eigene Lehrkanzel der hebräischen Sprache und Literatur erhalten. So eben hat nämlich Se. Majestät der Kaiser dem Doktor der Rechte und Philosophie und Religionslehrer der studirenden israelitischen Jugend, Wolfgang Wessely, die Erlaubniß er⸗ theilt, Vorträge über hebräische Sprache und Literatur bei der phi⸗ losophischen Fakultät zu halten. Die hebräische Sprache wird zwar in der hiesigen theologischen Fakultät für die Zöglinge der Theologie von dem tüchtigen Professor der orientalischen Sprachen, Hr. Mar⸗ schan, trefflich vorgetragen, aber für die Laien bestand bisher noch keine Lehrkanzel dieser Wissenschaft. Dr. Wessely, erst vor kurzem von der syrisch⸗ägyptischen Gesellschaft zu London und von der asig⸗ tischen zu Paris zum Mitglied erwählt, ist ein ausgezeichneter Ge⸗ lehrter, dessen Eiser und gute Lehrmethode wesentlich zur Besörderung der hebräischen Studien beitragen werden.

Venedig, 28. Juli. Se. Kaiserl. Hoheit der Vice⸗Admiral Erzherzog Friedrich wird mit dem Anfang des Monats August Ve= nedig verlassen und eine kleine Fahrt im Adriatischen Meer unter⸗ nehmen, bei welcher Gelegenheit die sämmtlichen Schiffe des Ge⸗ schwaders unter seiner persönlichen Leitung taktische Manöver vor— nehmen werden.

Frankreich.

Paris, 1. Aug. Der König, die Königin, die Prinzessin Adelaide, der Herzog von,. Montpenster und der junge Prinz von Württemberg sind in Begleitung des Kriegs⸗-Ministers, des General Athalin, der Obersten Dumas und Thierry und mehrerer Ordonnanz⸗ Offiziere vorgestern um Mitternacht in Schloß Eu eingetroffen. Das Attentat vom Tage vorher war schon auf der ganzen Route bekannt, und die Gegenwart des Königs rief überall die lebhaftesten De⸗ monstrationen hervor. Zu Beauvais und Aumale wurden Ihre Ma⸗ jestäten mit den Beweisen der innigsten Sympathie empfangen; eben so in den kleineren Flecken und in den geringsten Dörfern. Alle Land⸗ leute, alle Schnitter verließen ihre Arbeiten und eilten an die Straße, wo sie den König mit ihrem Lebehoch begrüßten. Selbst die Nacht hielt die Bevölkerung nicht von diesen Bezeigungen der Theilnahme zurück. Ju Aumale hielten Ihre Majestäten sich andert⸗ halb Stunden auf und zogen die Civil⸗ und Militair⸗Behörden des Orts zur Tasel. Von Aumale bis Eu waren alle Orte, durch welche die Reise ging, mit Fahnen geschmückt und festlich erleuchtet, und die Behörden hatten sich an der Spitze der National⸗Garde aufgestellt, um Ihre Masestäten zu begrüßen, die von all' diesen Manifestationen sehr bewegt schienen.

Das Journal des Débats enthält noch eine nähere Dar⸗ stellung des Mordversuchs gegen den König. „Der Verbrecher“, sagt dasselbe, „welcher den Angriff auf das Leben des Königs unternahm, ist jetz in den Händen der Gerechtigkeit. Wir wollen ihn darin las⸗ sen. Die Wahlen für die Kammer werden in zwei Tagen stattfinden. Wir wollen diesen gräßlichen Vorfall nicht zu Gunsten unserer An⸗

sichten und unserer Interessen ausbeuten. Wir wollen nicht i 1

suchen, ob dieses neue Verbrechen eine politische Bedeutun

nicht. Wir wollen warten. Wir haben solche Mittel nicht ni um zu siegen. Die Sache wird schon klar werden; sie wird su

Ehre des Landes früh genug klar werden. Wir wollen her nur einfach die Thatsachen darstellen. Der König

fand sich auf dem Baikon der Tuilerieen; zu seinen e len befanden sich die Königin, Madame Adelaide und die Pn sinnen, der Minister des Innern, Herr Duchatel, der Prͤsch Polizei, Herr Delessert, und der General Jacqueminot. Der hatte sich noch nicht niedergesetzt; er hatte angefangen, die M zu grüßen, die ihn mit Zeichen des Beifalls empfing; er hann Hand auf das Herz gelegt; da ließ sich ein schwacher nall hi Der König sagte: „Bas gilt mir!“ In der Umgebung des gin

glaubte man, daß es der Rnall einer Rakete sei; aber der Kön flärte mit Ruhe: „Nein, es sind zwei Pistolen⸗Schüsse, welch

dorther kamen“, und zeigte mit dem Finger auf den i In der That hatte ein elender Meuchelmörder, w

außerhalb des reservirten Theils des Gartens, bei der

ter dem Namen der „sitzenden Venus“ bekannten Sh

stand, fast zu gleicher, Zeit zwei Pistolen⸗Schisse

den König abgefeuert. Mitten bei dieser allgemeinen Verwmn blieb der König ruhig. Er trat auf dem Ballon hervor, deutete gn Geberden an, daß er nicht getroffen sei, und befahl, daß dud

chester die Nationalhymne fortsetze. Unten in der Menge fan Bewegung statt. Der Mörder wurde von den erzürnten und!

dürstenden Umstehenden ergriffen. Er wurde zuerst nach der

des Schlosses und dann in den Saal der Diana gebracht. wurde er von dem Minister des Innern, Herrn Duchatel, und

dem Präfekten der Polizei, Herrn Delessert, verhört. Auch dit nigin hatte, so wie der König, den Schuß losgehen sehen. Di nigin stürzte sich in demselben Augenblicke in die Arme des Kin um ihn wie mit einem Schilde zu bedecken.“ Der Co nstituti⸗ nel hat folgende Notiz: „Henry wurde gestern von dem Inspt der Gefängnisse, Herrn Dufresne, besucht. Auf die Frage nat Motiven seines Attentats antwortete er: Er sei im Begriff gem feine Bilanz zu deponiren lsich fallirt zu erklären); da er nich! Muth gehabt, sich das Leben zu nehmen, habe er den Code af schlagen, um nachzusehen, ob nicht ein Verbrechen darin vorges sei, das die Lebensstrafe nach sich ziehe, ohne daß man Jemand t müsse. Da habe er dann den Plan gefaßt, nicht, den König

morden, sondern nur nach dem König zu schießen, weil ja der

Versuch auf das Leben des Königs mit dem Tode bestraft wem

General Lamoricière hat in einer vorbereitenden Versamh von etwa 800 Wählern am 30. Juli sein politisches Glaubens

kenntniß abgelegt:

„Ich war“, sagte er, „1830 zugegen bei der Einnahme von M Auf der aftifanischen Erde erfuhr ich dit Juli-⸗Revolution. Ich leisten Dynastie und den Institutionen, die Frankreich sich gegeben hatte, den der Treue. Diesen Eid, ich habe ihn gehalten. Es ist wohl unnöthig ich besonders versichere, ich sei entschlossen, ihn auch ferner zu hal Gleich in der ersten Zeit unserer Beseßung Algeriens beschäftigte ich: mit den Mitteln, den Boden, welchen französische Tapferkeit erobert h zu befruchten. Wir brachten die Civilisation nach Afrika; wir so rohe Baibarei; aus dem Zusammenstoß mußte Krieg entstehen: ist es gekommen. Ich hatte das Glück, mich einigemale au zeichnen; mein Name erschien in mehreren Bülletins der Armee von 26 Als ich 1838 nach Frankreich zurückkam, schlug man mir die Depun vor. Ich erklärte, die Ehre nicht annehmen zu lönnen. Der Krieg m vollem Gang; ich erkannte die Pflicht des Soldaten; er soll seiner R solgen und bessere Zeiten abwarten. Uebrigens war damals die algief Frage noch nicht reif, vor die Kammer gebracht zu werden. Im J 1843 wurde mir der Vorschlag zur Kandidatur von neuem gemacht: Lage der Dinge hatte sich nicht geändert: ich trat zum zweitenmal j Heute sind die Verhältnisse nicht mehr dieselben: die Talent h Ober⸗Feldherrn, vereint mit den Anstrengungen unserer Armer, habn m sere Besitzungen in Afrika ausgebreitet und unsere Herrschaft befestig. d jüngste Insurrection der Araber konnte unseren Besitzstand nicht sin Frankreichs Interesse erheischt, daß wir Algerien kolonisiren, weil die Au wenig gerignet sind, zur Civilisation und uns nie die Opfer veirgelten n den, die wir bringen müßten, um sie zu zwingen, im Frieden mit unt leben. Unser Verdleiben auf dem afrilanischen Boden ist bis jeßt nn sicher; alle Gegenstände der eisten Nothwendigleit werden von verschie a Punkien unferer Serküste am Mittelländischen Meer auf 2500 Sch zugeführt. Wenn sich Wolken am Honizont zeigten, hätten wir nicht git Mäßgeschick zu besorgen? Einem derartigen Ereigniß muß vorgebeugt we Wir müssen uns bem ähen, Algerien zu kolonisiren. Ueber diese Frage ni ich zu der Kammer sprechen. Nicht von der Kriegführung in Asrils dente ich zu handeln, sondern von der Colonisation, die seit lange der genstand meiner Studien ist. Es ist hier der Ort nicht, meinen Plan

zulegen; in der Kürze mag bemerkt werden, daß die Colonisation nut m lich wird, wenn Menschen und Kapitalien nach Afrika auswandem

jenen Boden, den unsere Waffen der Civilisation geöffnet haben.

Auswanderer und Kapitalien nach Algerien ziehen, muß dort Sichen herrschen; diese kann nicht erreicht weiden, ohne Institutio nen; man also darauf zu denken haben, unfere Niederlassung in Afrika nach solci Bedingungen zu organisiren. Ich bin bis daher den Parteilampftt Innern Frankreichs fremd geblieben; ich lenne aber darum nicht wen

die Lage unseres Landes im System der allgemeinen Politif, so wie in zug auf die finanziellen Kräfte. Frankreichs Lage nach außen ist nich

wie wir Alle sie wünschen: wenn ich mich bei der Frage

Algerien verweilm habe, so geschah es, weil ich das glühende Bil gen unterhalte, mein Land von einem der bedentendsten Hin nisse, die feiner Erhebung im Wege stehen, zu befreien. Ich habt, langer Abwesenheit, Frankreich durchreist; ich fand überall eine bemits werlhe Zunahme des Gedeihens; unermeßliche Bauten sind ausgefühn den; andere sind begonnen; aber über unsere finanziellen Mittel ist g

Jahre voraus verfügt; das Budget deckt selbst im Frieden die Auch nicht. Ünier diesen Verhälmissen habe ich mich gefiagt, ob unser n Küstenstrecke von Antibes bis Port Vendres, von Baponne bis Dünli t im Vertheidigungsstand ist? ob sich in unseren Zeughäu sern genujsi Vorräthe befinden. Mit Bedauern habe ich ersahren, daß unsere n dieser Beziehung sehr viel zu wünschen übrig läßt. Das hat mich au Gedanken gebracht, daß wir uns auf der Bahn nützlicher Verbesserungt weit haben sortreißen lassen, während darüber versäumt wurde, den eihalsen

Maßregeln die nöthige Sorge zu widmen. Der unsichere

Algeriens, der Zustaud unserer Marme, unstrer Finanzen, unsener h

digungsmitttl, das sind die Elemente, aus welchen sich Franlreicht

nach außen erllärt: es bedarf langer Zeit und großer Anstrengung, hier eine Aenderung zum Besseren zu Stande zu bringen; aber es dazu kommen. Eine große Nation, wie die französische, eine indusm und handeltreibende Nation, darf nie im Schoße materieller Wohlsahm schlummein und dabei vergessen, daß die Achtung vor ihrer Flagg

Außen die einzige wahre Garantie ihrer Interessen ist. Auf diese

stände habe ich zumeist mein Studium gerichtet: sie werden mich vomch lich beschäftigen, wenn mir die Ehre zu Theil wird, in die Kammel j

wählt zu werden.“

Diefer allgemeinen Erklärung solgten spezielle Fragen der Ww ler, denen aber Lamoriciere meist auszuweichen suchte, indem er vornherein gegen die Uebernahme einer sein freies Votum beschi

kenden Vollmacht protestirte.

Paris, 2. Aug. Eine telegraphische Depesche aus Eu n 1. August Vůtta gs 25 Uhr meldet, daß der König in volllommi Gesundheit war. Se. Majestät erwartete um 3 Uhr den di

des Kronprinzen von Bayern.

. SGestern waren die besorglichsten, aber durchaus falschen Gert in Paris verbreitet, eben so auch in Rouen; es hieß, der gönig

bann ein Flintenschuß Majestũt am Arm Aumale an der Seite seines Es übten hier und in Rouen diese falschen Ge⸗ Einfluß auf die Fondsmärkte aus, und darauf rdichtungs Manöver berechnet gewesen

nem Schlaganfalle ergriffen worden, ö 86 abgefeuert worden

habe Se. ben Herzog von

pu ndet und

schändliche E

est in den Débats: heute (isten) bego in dem 1. tatoren gün ben in voller shlern, unter we krutinien nicht Theil genommen. ent von 1579 Wählern blos 1954. nis fanden sich von 1226 eingeschriebenen Wäh⸗ Man versichert uns, daß im gten und 11ten als das desinitive Büreau proklamirt wurde, einige durch das Ergebniß enttäuscht, gegen die daten Beleidigungen und Drohungen richteten. Wir litischen Freunde dringendst auf, flichten nicht durch die gewaltthätigen Handlungen, zu pposition im Gefühle ihrer Ohnmacht Zuflucht nehmen scheint, einschüchtern zu lassen.“ t aus Bologna vom 24. Juli: Papstes in Betreff der Aufhebung der Das Journal der beiden ntlicht ein Königliches Dekret, welches verfügt, daß ommissionen für die Staatsver⸗

„Die Wahl -⸗Operationen ha⸗ In mehreren Arrondissements, nament- d g9gten sind die Wahlen der Präsidenten und stig für die konservative Partei. Uebereinstimmung gebildet. lchen die Konservativen in Majorität sind, haben an So votirten in dem Zten Im Arrondisse⸗

Einige Büreaus Eine große Anzahl von

ut von St. De

ondissement, ihler der Oppos

sich in der Erfül⸗

Nan schreib ; Der König von fl hat das Beispiel des sionen nachgeahmt. icilien veröffe e am 21. Mai 1826 errichteten K

hen aufgehoben sind.

Großbritanien und Irland.

Die öffentlichen Blätter sprechen sich mit

London, 1. Aug. mden König der Fran—⸗

ber den neuen Mordversuch geger Der Standard sagt in seinem desfallsigen Artikel: aßen stolz, wenn wir bedenken, daß wir durch solches Verbrechen so zu bestrafen, daß der Grund werde, dazu beigetragen haben, unsere ge⸗ efahr oder der Verhöhnung von wirklichen Versuchen gegen das Leben Ihrer Majestät, je nach⸗ Unser Vorschlag war nämlich, ndig als Hochverrath gerichtet wer⸗ die mit einer schimpflichen öffent=

hir sind einigerm en Vorschlag, ein Verbrechens getroffen ie Königin v

muun der Fall ist, zu beschützen. ö solche Versuche nicht nothwe müßten, sondern als Ver n Auspeitschung bestr des Standard zenommen worden, und mi Zeit kein Angriff me „das von uns angegebe sast fünf Jahren ein litil dieses Gesetze nmen werden könner big unbedeutenden Kriminal⸗ einer öffentlichen, leichten, zpeitschung alle drei Monate, Hanswurst⸗Patrioten

or der G

gesetzgebenden t dem glücklichen Erfolge, daß seit e Majestät gemacht worden, ne Gesetz, wenn wir uns recht erinnern, dter Buchstaben geblieben ist. Sollte die cht auch mit Vortheil in Frankreich ange— 1a? Eine Verurtheilung durch einen verhältniß⸗ Gerichtshof, eine lange Gefängnißstrafe, aber schmerzlichen und schimpflichen

würde voraussichtlich die Eitelkeit zähmen und die Wuth der ver⸗ lichkeitsmänner besänftigen, während der Glanz eines Gerichtshof der Pairs und die Feierlich— t der Guillotine jetzt nur dazu dienen,

dem Kaffernlande schreibt die er die Föolonisten, noch die eben so wenig können sich rühmen; aber man enig gebessert habe, was in Fäl= daß die Lage sich ver— dem Feinde kräftig Ein⸗ beharrt nicht nur auf seinen Plün⸗ zwei beträchtlichen Haufen, die eine stete Rich⸗

hr auf. Ihr

fanatischsten iseltsten Nütz zesses durch den Staats⸗ der Hinrichtung mi natismus und diese Wuth zu nähren.“ Ueber die letzten Nachrichten aus

mes Folgendes: „Zwar erlitten wed sschen Truppen bedeutende Unfälle, und end eines bedeutenden Erfolges mnt ein, daß die Sachlage sich w „wie dieser, so ziemlich eingestehen heißt Noch nirgends hat man

Kaffern irg

limmert habe. t thun können, und derselbe sondern scheint auch in von Grahams Town einherziehen, Die Zahl der Wilden scheint nicht recht daß nirgends

beiden Seiten g wesiwärts zu verfolgen. lannt zu sein;

während einige Berichte angeben, hr als 500 Kaffern an einem

Punkte beisammen gewesen seien, ge⸗ andere die Stärke ihrer Corps als weit beträchtlicher an. durchziehen den westlichen Bezirk der Kolonie in allen obgleich sie nicht viele Menschen tödten, indem sie das Schlachtvieh fort⸗ niederbrennen. jeder Streitmacht aufzunehmen, Tapferkeit mit verzweifelter Hartnäckigkeit. Kolonisten an der Gränze und wissen diese Kennt⸗ hre Plünderungs⸗ und Verheerungs⸗ leichweise Straflosigkeit aber, welche Forisetzung ihres Raub⸗ st das Schlimmste bei der Sache. Es ist die sich so reich geplündert haben, als durch den des Schwer— friedlichen Gewohnheiten zurückzu⸗ en so leicht zu einem st die Horden der e Unfähigkeit wird sie ab⸗ n, das so ganz zu Beute bringt. sind über New⸗Norl daß der Gou⸗

eis⸗Partieen htungen; sie verbreiten, all Schrecken und Verheerung, ben und die Pachthöfe lreich genug, , sie kämpfen Sie kennen Schwäche der bestens zu benutzen, um i ue auszuführen. her ihre Angriffe begleite ems anseuern, und dies i öst unwahrscheinlich, daß Leute, durch anderen Einfluß,

te, muß sie zur

diese Kaffern, vermocht werden können, zu Man wird ihre Stämme künstig eb bruche in den Westen bewegen können, Nichts als gänzlich eden, ein Plünderungs⸗System wieder anzufange m Neigungen paßt und ihnen die Nit dem Post⸗Dampfschiffe „Britannia Hrichten aus Cuba eingegangen neur der Insel, O dog C) von den Philippini Auch, sind auf demselben Wege Juni eingetroffen. gelegenheiten am Plata⸗Strome. die Biokade von Buenos⸗Ayres seh tziffe, welche dieselbe durchbrechen wollten, as seinerseits hatte ein Dekret erlassen, s Mannschasten der alliirten Escadre, st nde, als Mörder bestraft werde Ues. General Rivera war am

ztischen Hochlande. smal so reiche

welche melden, bberufen und durch den General schen Inseln ersetzt worden sei.

Nachrichten aus

Donnell, a

Rio vom Diese beschuͤftigen sich ausschließlich mit den Die alliirten Mächte handhab⸗ streng und hatten mehrere bei Ensenada verbrannt. demgemäß die Offiziere o bald man ihrer habhaft Aus Corrientes nichts 13. Mai von Colonia aufgebrochen P hatte eine Truppen-Abtheilung Oribe's geschlagen. Die Parana⸗ edition wurde täglich in Montevideo zur uckerwart

Die Times spricht sich in einem leitenden Art offenen Brieses des Königs von Dänemark age über die Erbfolge aus.

(X. London, 31. Juli. igkeit der öffentlichen Ange Monaten unsere Aufmertsamkeit wischen die Repeal - Agitation ihre hätigleit sortgesetzt hat. Sie ist inde d ; Die Geldmittel des Verei ert, und die Einigkeit der Mitglieder h abgenommen, als der Gewinn, den

ikel zu Gunsten in Betreff der

Der unablässige Wechsel und die legenheiten in England haben in den von Irland ganz abgewendet, Dperationen mit ungeschwäch⸗ ß in mehr als eine schwie⸗ ns haben sich ver⸗ at in demselben Verhält⸗ sie unter sich zu theilen

Lage gekommen!

2 4661 i ö 1 H 2 3 . 2 2 . 3 ö e F = 636

935

hatten. Man wird sich erinnern, wie Herr Smith O Brien eine gewisse Auszeichnung zu Anfang der Session dadurch suchte, daß er sich weigerte, als ein irländisches Mitglied in englischen Comitès des Unterhauses zu sitzen. Er wurde auf einige Wochen für sein Nichterscheinen ins Gefängniß des Hauses feat und endlich aus Milleid und Gleichgültigkeit seiner Kollegen daraus befreit. Nach diesem kleinen Märlyrerihum fühlte sich Herr Smith O'Brien wohl geeignet, unter die Reihen irländischer Patrioten zu treten, und über⸗ nahm auch sofort die Leitung des „jungen Irland“ einer Partei in dem Repeal⸗Verein, welche durch das Journal die Nation vertreten wird und weit ungemäßigter, demokratischer und der Verbindung mit England abgeneigter ist, als die Partei O'Connell's. Die beiden Factionen des Vereins sind nunmehr zum ernsten Bruch gekommen. Smith O'Brien und seine Freunde haben sich aus der Versöhnungs⸗ halle zurückgezogen, und Jung-⸗Irland wirft die kluge Herr⸗ schaft O'Connell's ab. Es ist leicht vorherzusehen, daß diese Herren entweder in Unbedeutendheit zurücsinken oder, was wahrscheinlicher ist, daß sie an die wirkliche Ausführung ihrer ver⸗ zweifelten Pläne gehen. Es besteht indeß dieser Unterschied zwischen den beiden Parteien. Bei O'Connell ist die Repealfrage mehr ein Vorwand zur Agitation ein Mittel, Geld zu erheben, eine Täu⸗ schung, an die er selbst nicht glaubt, und von der er weiß, daß sie niemals wahr werden könne. Aber er hat aus den Dupirten aufrich= tigere und gläubigere Menschen gemacht, als er selbst ist. Jung Ir⸗ land, Smith OGBrien und seine Genossen sind nicht geneigt, ihre Vertretung der Repealsache innerhalb der Rechtekniffe oder der fried⸗ lichen Vorwände ihres ursprünglichen Führers einzuschränken. Sie glauben mit ziemlicher Aufrichtigkeit an die Unabhängigkeit der irländischen Nation und wollen für sie größere Opser bringen, als O'Connell jemals, beabsichtigt hat; könnte ich sie wirklich unfähig halten, für diese ihre Ueberzeugung zu han⸗ deln, so müßte ich eine noch niedrigere Meinung von ihnen haben, als ich habe. Sie sind im Unrecht, sie sind wahnsinnig, sie werden unterdrückt werden, aber sie werden wenigstens ihr Land nicht durch einen groben Betrug und eine schamlose Lüge entehren. Man muß abwarten, für welche Seite das Land sich entscheiden und welche Wendung die Repeai⸗Agitation nehmen wird, nachdem O'Connell ge⸗ nöthigt worden ist, ihren Folgen Einhalt zu thun und ihren Exzessen Widerstand zu leisten; aber jedenfalls hat der Liberator eine gute Gelegenheit, mit den Whigs gegen die revolutionairen Schreier der Repeal sich zu vereinen, und ich zweifle nicht daran, daß er dabei für seine eigene Sicherheit schon sorgen wird.

8elgien.

Brüssel, 2. Aug. Die Repräsentauten⸗- Kammer ist auf den hten d. M. zurückberufen; der Präsident derselben, Herr Liedts, hat den Mitgliedern davon Anzeige gemacht.

Aus Flandern erfährt man, daß Bosheit und Speculationssucht um die Meinung zu verbreiten, als seien die Kartoffeln dieses Jahr wieder von der Krankheit befallen, in vielen Kartoffel-Feldern Vi⸗ triol auf die Kartoffel- Pflanzungen geschüttet, Gegen zwölf Perso⸗ nen sind darauf ergriffen worden und finden ihre Strafe.

Antwerpen, 31. Juli. (Elb f. 3.) Sie werden durch die holländischen Journale vielleicht schon vernommen haben, daß der Traktat mit Holland nun wirklich gezeichnet ist. Wir wollen nur hof⸗ en, daß wir nicht lange mit der Annahme hingehalten werden. Die inneren politischen Neuigkeiten unseres Landes, wie der neu ausge⸗ brochene Zwist der beiden liberalen Verbindungen in Lüttich, welcher höchst schädlich und ärgerlich für die liberale Sache ist, und der Wahl⸗ kampf zu Soignies, wo mit schwacher Mehrheit der Graf von Lannoy als fatholischer Kandidat zum Ersatz des verstorbenen Duvivier in die Repräsentanten⸗Kammer gewählt wurde, sind von keinem besonderen In-= teresse für das Ausland, wenn nicht insofern, als eben aus dem Streite in Lüttich hervorgeht, wie sehr die Gesinnungen unserer Libe⸗ ralen noch voller Schlacken sind und bei allem erwünschten Fortschritt, wie ihn die starke Opposition gegen Herrn von Launsy beweist, die liberale Sache ihren Trägern in unserem Lande noch nicht jene Selbst⸗ verleugnung eingegeben hat, die vor Allem noth thut. .

Interessant dürste es noch sein, zu erfahren, daß in unserer großen Handelsstadt das Schulden⸗Gefängniß im Augenblick ganz leer steht und sich dadurch der Nuf von der Solidität Antwerpens, in Betreff der Erfüllung von Zahlungs-Verbindlichkeiten, aufs neue bewährt findet.

IZtalien.

Rom, 24. Juli. (D. A. 3.) Der Kapuziner⸗General Kar⸗ dinal Mieara soll nach der Veroffentlichung der Amnestie und der dadurch hergestellten allgemeinen Zufriedenheit zum Papste gesagt haben: „Sie haben mit einem Blatte Papier mehr gemacht, als Ihr Vorgänger mit 22 Millionen Seudi.“ Denn daß diese zum großen Theil für die Erhaltung des stehenden Heeres aufgegangen sind, ist eine allbekannte Sache. Die Einfachheit des von den Begnadigten zu unterzeichnenden Neverses läßt deutlich die Feder des Papstes selbst wahrnehmen, so wie der zuletzt mitgetheilte Anschlag, mit welchem er für die Zeichen allgem einer Freude dankt und ihre Mäßigung erbit= tet, ebenfalls von eigener Hand aufgesetzt ist. Wenn es damals, als er erschien, Wunder nehmen mußte, daß er von der Staats⸗ Secretarie und nicht vom Governatore unterzeichnet war, so hat spä⸗ fer eine Auseinandersetzung der Umstände davon Rechenschaft zu ge⸗ ben gesucht. Man sagt, daß am zweiten Abende das Volk, die Zu⸗ gänge zum Platze vor dem quirinalischen Palaste mit Polizei⸗Solda⸗ ten besetzt gefunden habe. Der Papst habe diese vom Monsignore Marini genommene Maßregel noch zeitig genug erfahren und ste augenblicklich abgestellt. Dagegen sei ihm Tages darauf ein Anschlag zur Approbation vorgelegt worden, in welchem das Volk mit harten Ausdrücken zur Ruhe verwiesen worden sei. Diesen habe der Papst lebhaft gemißbilligt, augenblicklich zerrissen und statt dessen selbst jene schönen Worte aufgesetzt, welche im Namrn des temporairen Staats⸗ Secretairs, Monsignore Santucei, publizirt worden sind. Es ist dies nicht das einzige Anzeichen von einer ziemlich starken Mei⸗ nungs⸗Opposition, die sich bereits gegen den neuen Papst zu bilden beginnt. Hört man ihn doch schon von einigen Anhän— gern des alten Regime als einen Framasson verdächtigen, und sicherlich ist es in Folge der Einflüsterungen von dieser Seite her, daß der Pöbel bereits von Befürchtungen murmelt, als könne das Land bei der neuen Ordnung . 8 dee u. dgl. 22. unterscheiden sich die stattgehabten Freuden ezeigungen von denen, er eh, fler Päpsten zu Theil geworden sind, daß die Mar⸗ maglia diesmal fast gar keinen Antheil hat nehmen können, weil ihr durch den Kern der Gesellschaft alle Plätze weggenommen waren, So wie aber bezahlte Klageweiber einen ganz anderen Eindruck machen als die ernste, tiefe Trauer aufrichtiger inniger Theilnahme, so wiegen die dem gegenwärtigen Papst widerfahrenen außerordent⸗ lichen, nachhaltigen und freiwilligen Ehrenbezeigungen alle ähnlichen

reubens-Aeußerungen, selbst den Jubel, mit welchem Pius XVII. bei . Rückkehr in die ewige Stadt empfangen wurde, reichhaltig und

vollwichtig auf. Non, 26. Juli. (4. 3.) Nach und nach treffen nun Be⸗

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ertheilte Amnestie aufgenom⸗ nd der Dankbarkeit waren in Provinzialstädten gleich groß. . die Post nach Mitternacht mit der Am- nestie eintraf, wurden die Bürger durch Trommelschlag aus dem Schlafe geweckt, und es erfolgte Illumination. schaften hat man das Bildniß Sr. Heiligkeit auf einem Triumphwa⸗ In Foligno wurde die Freude dadurch getrübt, daß man mehrere dreifarbige Kokarden in den Straßen fand, aber den treuen Bürgern kostete es denn auch nicht viele Mühe, die bös⸗ willigen Deponenten festzunehmen, und wie man hierher schreibt, sol⸗ len es Unterbeamte der Polizei gewesen sein. Dasselbe soll auch hier und auf den deshalb an den Papst abgestatteten : „Hat man die Kokarden weggewor⸗ ß die Leute sie nicht mehr brauchen.“ Auch haben mit Verlust ihrer

richte aus den Provinzen ein, wie die men ist. Die Ausbrüche des Jubels u Perugia, Ancona, Forli, In einigen Ortschaften, wo

kurz in allen

—— n m, m,

In anderen Ort⸗

gen umhergezogen.

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vorgekommen sein, Bericht soll er erwiedert haben fen, so ist es ein Zeichen, da Solche und andere Züge gehen von Mund zu M mehrere Prälaten seinen Sinn für Gerechtigkeit, Stellen, kennen gelernt. Die Gazzetta privi zählung der verschiedenen Fesllichkeiten, des papstlichen Gnadenaktes stattfanden, daß am 23. Juli allgemeine Stadt⸗Beleuchtung und gleichzeitig am großen Platze die Aufführung einer auf das Fest bezüglichen Kaniate statthatte, berühmte Kapellmeister Rossini in Mu Sängern bewerkstelligt selbst geleitet wurde. Volksmenge mit brennen und Blumengewinden na Erzbischofs, welche Beide au

Wie es heißt, soll Hauszinses erscheinen; ßigung der Abgaben gewähren,

legiata di Bologna meldet bei Auf- welche in Bologna wegen Abends eine

sik gesetzt und deren von von dem genannten Tonsetzer Nach beendigter Kantate sirömte eine zahllose den Fackein unter Vortragung von Fahnen ch den Landhäusern des Legaten und des ch durch wiederholtes Vivatrufen begrüßt

e Ausführung

eine Verordnung wegen des hiesigen hohen der Staat will den Hauseignern eine E die den Mieihsleuten zu Gute kom⸗

chiff unter preußischer

avecchia ist in diesen Tagen ein S Erbauung des

Flagge eingelaufen, vielleicht das erste, Hafens dort gesehen worden ist.

Der König verläßt uns heute Abend chen Familie und Gefolge und wahr⸗

welches seit der

Palermo, 20. Juli. wieder mit der ganzen Königli scheinlich auch mit der Flotte.

Portugal.

1. Aug. Sie kennen ohne Zweifel die Modisi⸗= cation, welche das portuügiesische Ministerium erlitten hat. Anschein nach aber hat die Königin nur mit aller Mühe sich bewegen Die näheren Angaben über den Hergang, scheinen darüber keinen Zweifel zu lassen.

x Paris,

lassen, darein zu willigen.

welche uns heute zukommen, Bekanntlich war der General Marquis von Saldan bisherigen Kabinette ernannt gewe

a zum Kriegẽ⸗ en, hatte aber Erst vor kurzem London nach Lissa⸗ die ihm in Anbe⸗ ihrem verstorbenen mit ihrem Vertrauen Die Monarchin wollte

Minister in dem immer gezögert, den Posten wirklich anzutreten. endlich hatte er von Brüssel aus die Reise über bon angetreten, wo er ven der Königin, ihrer Sache bethätigt hatte, beehrte, mit Ungeduld erwartet wurde.

keinen entscheidenden Schritt thun, ohne zuvor seine Rathschläge ver⸗ nommen zu haben. Allein das längere Warten behagte am Ende den tonangebenden Stimmführern nicht mehr, und sie beschlossen, um je⸗ den Preis und mit Anwendung jeglichen Mittels die unverzügliche Erfüllung ihrer Forderung eines wenigstens theilweisen Ministerwech= sels zu erzwingen, den Widerstand der Königin dagegen zu überwin⸗ den. Der Verdacht, daß mehrere Mitglieder des Kabinets selbst da⸗ bei die Hand im Spiele gehabt haben, liegt nur allzu nahe, wenn man die Art betrachtet, wie der Schlag aus scheint das höchst unwürdige und bei den

welchen sich die Königin ihrer Entbindung nahe besindet, dop dammenswerthe Einschücht erung bloße Ueberredung 19. Juli, bemerkten die Einwoh

eführt worden ist. Man esonderen Umständen, in

angewendet abzunöthigen, erreichen vermochte. ner von Lissabon plötzlich mit Erstaunen und ohne daß sie sich die Veranlassung zu erklären vermochten, ordentliche militairische Maßregeln. In allen Nichtungen hörte man den Generalmarsch schlagen, Truppen aller Waffengattungen, von der Linie sowohl, als der größte Theil der neu errichteten Bataillone der Rational⸗Garde, durchzogen die Straßen und besetzten die ö wie als ob es sich um Erstickung eines neuen Volls- gefahrdrohend bevorstände. Während dessen gaben sich Zeichen eines solchen kund. Die Minister, deren Be—= abinette es galt, waren von dem ganzen Vor- ndwer; denn alle diese militairischen her um ihre

Am Sonntag,

handelte, der aber nirgends seitigung aus dem K nge eben so überrascht, als irge nstalten wurden getroffen, ohne daß man sie vor Meinung darüber Besorgniß zu haben, d die Enthebung des Marquis von Saldanha von Posten im Kabinette unterzeichnete, ehe der- Allgemein versicherte man schon längst mit dem Marguis seine elgene Stellung Alles fürchtend, habe bei dem ganzen Manöver und allerdings ist ihm, für den Augenblick Zugleich wurde die eingereichte Ent⸗= Ministers der Marine und der Kolonieen, Dom und des Ministers der geistlichen Angelegen⸗ Herrn Joaquin Felipe do Soure, angenommen. mella aber vertauschie das Ministerium der Fi⸗ des Innern und Herr Mousinho de Albuquerque das t dem der Marine und der Kolonieen. genau das Programm, zu befolgen gedenkt. Ei dem anderen, neuen Alle Offiziere, die auch Verdacht chartistischer Gesinnungen stehen, ersetzt werden, die erst d Frankreich nach Lissa⸗ 2ö6sten enthielt wieder n Subaltern⸗Beamte. lt in den Klubs eine Blätter selbst ge⸗ s Thrones und der Königin mit nur auf den ersten günstigen Mo- in soll zur Abdankung für die Zeit der Regenischaft ernannt werden, die aus Dies liese auf eine Nach⸗ was 1846 in Spanien geschah. Es muß si wenn man die jetzt herrschende hervorragendsten Männer ihrer eigenen

was bevorstände, lich nachgab un dem ihm übertragenen selbe noch davon Besitz genommen hatte, zu Lissabon, der Herzog von Palmella, von Saldanha uneins und deshalb für von dessen naher Ankunst die Hauptrolle gespielt, wenigstens, dasselbe gel lassung des bisherigen Jose Jorga Loureiro, heiten und der Justiz, Der Herzog von nanzen mit dem des Innern mi Noch kennt man nicht binet in feiner jetzigen Zusammensetzung man aber darüber vernimmt, gleicht, wie ein Zugeständnissen an die rev nur im Enkferntesten im z) vollen aus dem Heere entfernt und durch jene der Verbannung aus Spanien un Das Diario vom Absetzungs⸗Dekreten gege republikanische Partei entwicke Thätigkeit;

welches das Ka⸗ olutlonaire Partei.

kürzlich aus bon zurückgekehrt sind. eine ganze Menge Die radikale und außerordentliche stehen zu, daß die Feinde de unheilvollen Plänen umgehen, und ment warten für ihre genöthigt, Minderjährigkeit entschiedenen Ra äffung dessen

Die Köni

us führung,. önig ausger

der Kronprinz zum desselben eine : dikalen zu bestehen hätte.

t gekommen sein schon Mißtrauen gegen