1846 / 220 p. 2 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

und Herrn Grisier ist sehr stark; in Verlegenheit bringen; monarchisch gesinnt; er einem Kabinet Barrot, ei-

nce zwischen mir

recht gut, er will mich er is radifal, und ich bin sehr fragt mich, ob ich einem Kabinet Thiers, ei ner Kabinet Lherbette die Dotation bewilligen würde. Darauf ist meine Antwort: Ramen machen bei mir keine Politik. Sehe ich im Innern Wohlstand, nach außen unsere Fahnen stolz entfaltet, so Fommt es mir auf eine Dotation nicht an; ich werde sie dann votiren.“ Der Präsident gab nun das Wort dem Herrn Dubail, der den Kan= Tdidatén Quinet vertrat. „Ich bin nur ein geringer Bürger“, sagte dieser, „und soll mich mit dem reichen Herin Ganneron messen; doch im Gefühl meines Rechts denke ich mich dem Kampfe gewachsen. Die Op⸗ posttion des Herrn Ganneron kommt mir allzu zahm vor ne bedurfte Frankreich mehr einer energischen Opposttion, als heute. Herr Quinet ist kein Freund der Jesuiten; er ist nicht müde geworden, sie zu bekämpfen; zuletzt wurde er ihnen hingeopfert; wir alle lieben die Jesuiten eben fo wenig; wir halten es in diesem Punkt mit Moliere und Pascal. Der irn will' die Seele knechten, um sich des Körpers zu bemei⸗ stern. (Von allen Seiten:; „Genug! Genug! Hier ist Niemand, ber die Partei der Jesuiten nähme! Ueberlaßt die Jesuiten dem Constitutionnel!“ Was ist aus dem Frankreich von 1830 ge⸗ worden? (Bei diesen Worten Ausbruch des Unwillens im ganzen Saal; die Wähler streiten unter sich; man hört von allen Seiten Hinaus! rusen; mit Mühe gelingt es dem Präsidenten, die Ruhe her⸗ zustellen; Dubail deklamirt weiter.) Unter dem Vorwand, erhalten zu wollen, erstickt man. Fragt man; Was treibt denn unter diesen Umständen die Opposition? so ist die Antwort: sie treibt Bankgeschäfte. Nun muß ich aber gestehen, daß mir eine Opposition, die Banl⸗ geschäfte macht, durchaus nicht behagen will. Ich würde meine Stimme keinem Banquier geben, wenn er mir nicht (für seine poli- tische Grundsätze) eine Caution von ein paar Millionen stellte.“ Viele Stimmen: „So ist's!“ Andere: „Zur Ordnung!“ Ganneron be⸗ schwert sich, daß man ihn persönlich angreife; Dubail verzichtet aufs Wort; Ganneron folgt ihm; die Versammiung neigt sich von den beiden Kandidaten ab; ein Wähler erhebt sich, einen dritten, impro⸗ visirten, vorzuschlagen, nämlich den Präsidenten Malgaigne, der sich denn auch gleich bereit zeigt und als Kandidat eine lange Rede an die Wähler richtet; er verspricht, wenn man ihn in die Kammer be⸗ rufen wolle, die liberale Fahne zu entfalten; er veischreibt sich keinem Minister; Thiers und Barrot flößen ihm so wenig Vertrauen ein, als Guizot; er wird unter keiner Bedingung irgend eine Dotation zuge⸗ stehen. Ganneron, sichtlich bewegt, ninimt nochmals das Wort; er muß sich aber kurz fassen, denn man unterbricht ihn immer von neuem mit den Fragen: „Was haltet Ihr von der Dotation? Wie steht es mit der Revisson der Septembergesetze?““ Die Versammlung trennt

sich in höchster Aufregung.

X Paris, 4. Aug. Unter der ganzen Opposition herrscht über den Gang, den die Wahlen in den Bepartements genommen haben, gewaltige Bestürzung; vergeblich suchen ihre Organe dieselbe unter kinem erkünstelten Triumphgeschrei über die Wahl des Herrn Berger zum Deputirten des zweiten Bezirks von Paris an die Stelle des Herrn Jacques Lefebvre zu verhüllen. In Paris, wo zu allen Zei- ten die Oppositions⸗Tendenzen einen empfänglichen Boden fanden, gelang es denselben auch diesmal, das Uebergewicht zu behaupten, das sle seit 1842 eingenommen haben. Es erllärt sich dies leicht aus der großen Zahl der Opposstions⸗Orgäne, welche jeden Tag die öffentlich Stimmung bearbeiten, und aus ber größeren Lebhaftig- keit, mit der hier immer die politischen Leidenschaften sowohl, als eine gewisse Sucht des Widerspruchs, sich geltend zu machen suchen. Die Schreier hier glauben sich gewaltig erhaben in jeder Beziehung über die anderen feinen Leute da draußen, die man Pro⸗ vinzialen nennt, und die so einfältig sind, zu glauben, daß der Friede die erste Bedingung des Wohlstandes, dessen Erhaltung aber mit dem Verfsuche Frankreichs, gewissermaßen gebietend in die Ge⸗ staltung der europäischen und der Weltverhältnisse einzugreifen, stets herauszufordern, wie die Opposition es möchte, nicht vereinbar sei. In den Departements zeigt sich die große Masse daher auch beseelt von bankbarer Änerkennung für die unablässige Sorgfalt, mit welcher der König stets über Erhaltung des Friedens wacht. In den Provinzen beukt man auch an die Förderung der materiellen und moralischen Interessen des Landes, welche nur mit Erringung einer festen Stabilität in ber Verwaltung möglich ist, und läßt sich in die ser eberzeugung nicht durch die hohlen Declamationen einiger Ehrgei⸗ zigen oder Brauseköpfe irre machen, die es sich zum Gewerbe gemacht haben, gegen alle Regierungen loszuziehen. Daraus erklärt sich der außerordentliche Triumph, den die Regierung in den Provinzen er⸗= ringt. Die zweite Stadt des Königreichs, Lyon, schickt auch diesmal lauzer konservative Deputirte; Marseille statt zweier Legitimisten und eines Konservativen jetzt zwei Konservative und einen Legitimisten. Auch heute lauten die Nachrichten aus den Provinzen sehr günstig, die Majorität des Ministeriums wird, allem Änschein nach, sogar bis auf 146 Stimmen kommen.

Großbritanien und Irland.

London, 4. Aug. In der gestrigen Sitzung des Ober⸗ hau ses brachte Lord Brougham eine Petition des Grafen von Dundonald (Lord Cochrane) ein, in welcher derselbe um Untersuchung eines von ihm erfundenen Mittels zur Zerstörung feindlicher Schiffe und Flotten bittet und die Gelegenheit benutzt, um sich im Detail über das unverschuldete Ungemach zu verbreiten, welches ihn auf län⸗ gere Zeit aus dem britischen Dienste vertrieben hat. Das ihm schuld⸗ . Verbrechen war bekanntlich die Verletzung von Amts- Geheim⸗ nissen zum Behufe von Börsen⸗Speculationen; Lord Cochrane, um den eigentlichen Verbrecher, seinen Onkel, Cochrane Johnston, nicht zu verderben, begab sich der Vertheidigung in dem gegen ihn anhängig gemachten Prozesse, wurde schimpflich aus der Flotte und aus dem Bath ⸗Orden ausgestoßen und erst 1833 wieder in seinen Rang als Contre- Admiral eingesetzt. Mittlerweile diente er bekanntlich unter Anderem in Chili und Peru, welche beiden Republiken ihm, wie er behauptet, 106,009 Pfd. an Sold und Prisengeldern vorenthalten haben, weil sie glaubten, die englische Regierung werde ihm als einem gewissermaßen Geächteten, ihren Schutz . Um diesen Schutz bittet nun jene Petition, gen ihn erlassenen Straf⸗Urtheils mittelst einer Parlaments -⸗-Alte.

Die Verhandlungen des Unterhauses, die ihrem Hauptinhalt nach gestern schon mitgetheilt sind, boten nur ein untergeordnetes Inieresse. Bei Gelegenheit der , seines Antrages in Be⸗ trefñ der Peitschenstrafe in der Armee brachte Dr. Bow ring diesen Gegenstand in Anregung. Er gab die Hoffnung zu erkennen, daß Lord John Russell spätestens am 7ten seine Absichten hinsichtlich die= ser Frage dem Haufe vorlegen werde, wo nicht, so werde er seiner= feits einen Antrag zu diesem Behufe stellen. Auch kündigte er an, daß er diesen Abend das Ministerium darüber interpelliren werde, ob es Kunde davon habe, daß die Peitschenstrafe auf Hongkong applizirt worden sei. Nicht weniger ale 54 britische Solbaten wären dort gepeitsch und dann den chinessschen Behörden überant⸗ wortei worden. Lord, Jo hn Russel ersuchte den Dr. Dowrin seine Motion bis zum 7ten auszustellen, damit er (Lord J. R.) nicht

so wie auch um Aufhebung des ge⸗

gas schon heule Abend die Details einer von der Re- ierung in dieser Hinsicht zu treffenden Maßregel zu eben, die bis fetzt noch nicht vollkommen gereift sei. Er hoffe, diese an dem ge⸗ dachten Abend dem Hause mittheilen zu können. Mehrere, die irlän⸗ dischen Angelegenheiten betreffenden Bills unter anderen die Maßregel, welche die erhältnisse zwischen Guteherren und Pächtern regeln soll, erklärte die Regierung bis zur nächsten Sessson auaseßen zu wollen. Auch willigte auf ihre Vorstellung Lord Clive darein, die aus dem Oberhause gekommene Bill in Betreff der Bigthümer von St. Asaph und Bangor in dieser Session nicht weiter zu treiben. Auf cine Anfrage in Betreff der Kartoffel- Krankheit in Irland erwiederte der Kanzler der Schatzkammer, daß die Aerndte der Frühkar⸗ toffeln in Irland fehlgeschlagen sei, daß aber reichliche Vorräthe sich in Privathänden befänden, Die Aufmerksamkeit der Regierung sei auf diesen Unstand gelenkt worden, doch könne er versichern, daß keine Befürchtungen hinsichtlich einer Hungersnoth statifänden. Den Schluß der Sitzung nahmen Geldbewilligungen für die Armee ein, die im Ganzen zu 3,772,889 Pfd. veran chlagt sind. Capitain Layard beantragte bei dieser Veranlassung eine Adresse an die Kö⸗ nigin, die zum Zweck hat, eine Untersuchung zu erbitten, inwiefern eine Abkürzung der jetzigen Dienstzeit in der Armee dazu beitcagen würde, bessere Rekruten zu erhalten, die Desertion zu vermindern und auf diese Weise den Dienst wirksamer zu machen. Diese Motion hatte einige Diokussion zur Folge, nachdem aber der Kriegs- Secretair versprochen, daß die Sache in Erwägung gezogen werden solle, be⸗ stand Capitain Layard nicht weiter auf seine Motion.

Das erste Bataillon der Schützen⸗Brigade, das in Corfu steht, soll schleunigst auf einer Dampf- Fregatte nach Gibraltar und von bort nach dem Cap geschafft werden, als ein Theil der den dort sta— tionirten Truppen im Kriege mit den Kaffern unumgänglich nöthigen Verstärkung.

Die Kanal⸗Flotte,

gezwungen würde,

aus sieben Linienschiffen, worunter vier vom ersten Range, bestehend, ist am 29sten v. M. unter dem Befehle des Vice⸗Admital Parker auf einen neuen Kreuzzug ausgelaufen.

Ein gewaltiges, von Hagel und schwerem Regen begleitetes Ge⸗ witter hat am 1sten d. M. London und seine nächste Umgegend, so wie einen Theil der mittleren Grafschasten, heimgesucht und großen Schaden an Fenstern, Schornsteinen u. s. w. angerichtet. Der dem Getraide zugefügte Schaden ist weniger bedeutend, da dasselbe mei⸗ stens schon eingefahren war. In den niederen Gegenden von Cler⸗ lenwell und dem aiten Fleet⸗Graben staute sich das Wasser in den bis oben gefüllten Sielen auf und durchschwemmte eine Anzahl alter Häuser und Ställe mit solcher Gewalt, daß Hausgeräth aller Art sortgerissen und in die Themse geführt wurde, ja selbst Pferde und Kühe in den Strudel geriethen.

Der belannte Bramine Dwarkanauth Tagore ist am 1sten d. r hier in London an den Folgen einer Leber-Entzündung ge⸗

orben.

n Nach den letzten Berichten aus New Jork hatte eine große Feuersbrunst die Stadt Nantucket verheert; bei Abgang der Be⸗ richte waren schon 190 Häuser abgebrannt, und das Feuer war noch nicht gelöscht.

(B. H.) Die Parlaments ⸗-Sißung vom heutigen Tage bot nichts Bemerkenswerthes dar. Dr. Bowring versuchte im Unter⸗ hause die Tabackszölle von neuem zur Sprache zu bringen, fand aber wieder nicht die nöthige Zahl von Zuhörern. Auf Lord John Russell's Antrag wird das Haus nun auch am Sonnabend Mor⸗ gen Sitzung halten. Im Oberhause zeigte Lord Beaumont zum 14ten einen Antrag in Betreff des krakauer Aufstandes an.

7 Helgoland, 6. Aug. Der diesjährige Besuch des hiesi⸗ gen Seebades ist stärker, als in einem der früheren Jahre. Die Badeliste weist bereits über 109090 Nummern nach, noch fortwährend bringen die Dampfböte nene Besucher, und für sehr Viele sind Woh⸗ nungen bestellt, da bekanntlich der August die meisten Gäste hierher führt. Am zählreichsten sind hierunter, wie immer, die Hanseaten, die übrigen Norddeutschen bilden aber hier nicht mehr wie früher die Mehrzahl, und sie werden bereits von den Bewohnern der entfernte⸗ ren Gegenden überboten, selbst die Oesterreicher bilden ein ziemlich starkes Kontingent, und auch Russen scheinen die Vorliebe, welche das hiesige Bad erlangt, bereits eifrig zu thei⸗ len. In der That aber verdient eigoland auch diese Gunst, da Luft und Meer hier einen seltenen Vertin von Vorzügen bieten und auch Alles gewährt ist, was die eigenthümlichen klimatischen und ört⸗ lichen Verhältnisse billigerweise zu fordern gestatten Verhältnisse, die freilich von denen nicht berücksichtigt werden, welche die Anforde⸗ rungen, die man an die größeren Badeorte des Festlandes macht, mit hierher bringen, ohne die große Verschiedenheit zwischen hier und dort und die Unmöglichkeit zu bedenken, die hier die Natur schon manchen Wünschen entgegenstellt. Jedoch sind dieser Unbefriedigten hier immer nur sehr Wenige, da die köstliche reine Luft und die stets wechselnde Pracht des Meeres reichlichen Ersatz für alle anderen Män⸗ gel gewähren und, was zur. Erhöhung der Annehmlichkeit des Auf⸗ enthalts geschehen kann, dasür wird auch aufs bereitwilligste gesorgt. Die der Dertlichkeit angepaßten Wohnungen bieten selbst in ihrer Beschränkung einem eigenthümlichen Reiz, der durch eine blanke Rein⸗ lichleit erhöht wirb. Die Zuvorkommenheit der Bewohner, ihr bie⸗ deres und höfliches Benehmen gewährt eine musterhafte Bedienung; die Speisen und Getränke werden meist in guter Beschaffenheit ge⸗ boten, ohne unbillige Uebertheuerung, und was die Bade⸗Anstalten betrifft, so ist die Direction stets bestrebt, hierin allen An⸗ forderungen möglichst zu entsprechen. Auch an geselligen Ver⸗ einigungspunkten fehlt es nicht, die Jedem, der dafür em⸗ pfänglich, Zerstreuung und Erheiterung gewähren, und beson⸗ ders dankenswerth ist die bedeutende Kossen verursachende Für⸗ sorge, welche die Bade⸗Direction dem Lesekabinet widmet, welches die gelesensten größeren deutschen Zeitungen aus den verschiedensten Ge⸗ genden, so wie mehrere belletristische, daun englische und sranzösische Blätter für Jedermann zur unentgeltlichen Benutzung bietet. Bei dem regelmäßigen Verkehr der Dampfschifffahrt mit Hamburg und Bremen ist daher Gelegenheit genug, von allen Ereignissen auf dem Festlande steis Kunde zu erhalten. Wie dort, so ist auch hier die Hitze in diesem Jahre sehr anbaltend und drückend, beson⸗ ders ist der seit den ersten Tagen d. M. hier herrschende Wärmegrad von 4 227 R. ein für die hiesigen Tempera⸗ tur ⸗BVerhältnisse gänz ungewöhnlicher, der, nur selten durch mäßige Luftbewegunggn unterbrochen wird; da die von dem Festlande ost heranziehenden Gn e bibel sich bei Erreichung der offenen See zu zerstreuen scheinen und hier ganz wirkungslos sind. Ein sel⸗ tenes Phänomen waren die Nebel, welche am 2ien d. M. beim höch⸗ sten Stande der Mittagssonne sich bildeten und auch an den solgen⸗ den 2 Tagen die Insel umgaben, seit gestern sich aber gänzlich verloren und wieder die durchsschtige Klarhest eines italienischen Him⸗ mels gewähren. 2

838 e lg ien.

Brüssel, 5. Aug. In Ostende werden Vorbereitungen zum i. der Königlichen Familie getroffen, die, wie versichert wird,

einen Theil der Badesaison dort zubringen will.

willfährig zu zeigen.

Der Senat ist auf den 121en d. M. zusammenberufen.

General⸗Mayor Chazal wird den Ober⸗Befehl über die im? von Beverloo vereinigten Truppen führen. Oberst Trumper win der Spitze des Generalstabs stehen.

Von Antwerpen gehen dieser nach Rio Janeiro.

Tage wieder 180 Auewand

Dänem ar w.

1. Aug. Se. Majestät der König vuis die Hauptstadt gestern Abend um Ss. Uhr und trat die Reisen dem Kriegs ⸗Dampfschooner „Hekla“ nach Flensburg an.

Unterm Zten ist hier ein Königlicher Parole Befehl, die M tair⸗Strafen betreffend, erschienen. Durch diesen Parole Besehl nn den die Gemeinen! und Spielleute in der Armee in 2 Klassen g theilt. Alle diejenigen, die nicht durch ein Erkenntniß des Kii Gerichts zur 2ten Klasse degradirt worden sind, werden zur ö Klasse gerechnet. In die zweite Klasse werden diejenigen ven welche sich in Uebereinstimmung mit dem Parole⸗Besehl vom Oktober IS36 strenge Gefängnißstrafe bei Wasser und Brod in bindung mit Stockhschlägen zugezogen, und ferner diejenigen, de Diebstahl, Hehlerei und andere in der öffentlichen Meinung entehn Verbrechen haben zu Schulden kommen lassen. Auf die zur zn Klasse Gehörenden ist die Fuchtel oder Stockprügelstrafe statt Gefängnißstrafe anwendbar, hinsichtlich aller zur ersten Klasse Cn renben? fällt sie aber in Zukunft weg. Gemeine der zweiten z dürfen weder Ordens⸗ oder Ehrenzeichen, noch die für die Armtt glementirte Kokarde tragen, auch lönnen sie weder als Ge freile als Mitglieder eines Kriegsgerichts auftreten, sie können aber, n dem sie wenigstens 3 Jahr lang einen tadellosen Wandel ge haben, wieder in die erste Klasse versetzt werden.

Das Resultat der zehnten Sitzung der roeskilder Sti Versammlung, in welcher am 27. Juli ein Antrag des kopenhm Industrie⸗Vereins auf eine allgememe Revision der Gewerbe⸗Omn derathen wurde, war nach längerer Debatte die Niedersetzung Comite's mit 37 gegen 13 Stimmen, zur Untersuchung des t reichten Entwurfs. ;

Die preußische Korvette „die Amazone“, nach dem Mitlelm bestimmt, ist gestern auf hiesiger Rhede von Danzig angekommn

Die Berl. Ztg. theilt folgenden Aerndtebericht mit: „Di n gen⸗Aerndte ist jetzt im vollen Gange, und das Resultat ist s hinsichtlich der Quantität als der Qualität bei weitem besser, al erwartet hatte. Das trockene Wetter gestattet, das Korn schneli zufahren, obwohl die Arbeiter viel von der außerordentlichen h seiden. An mehreren Stellen im Königreiche, so wie in den Hen thümern, zeigt sich wieder die Kartoffel⸗Krankheit. Im Kormnh ist es sehr still.“

Kopenhagen,

8 chweiz.

Das Gesammt⸗Ergebniß der Abstinn liefert zi, 0b3 Annehmende und 12830

Kanton Bern. über die neue Verfassung werfende.

Kanton Freiburg. Letzte Woche hat der hiesige Sin rath die Arrestation der in Zürich gewesenen Abgeordneten Mr in ernste Berathung genommen. Der Antrag hierzu wurde sör gestellt; er scheiterte aber an den Besorgnissen und Befürchtm einiger Mitglieder, die in einer solchen Maßregel einen Gewalt erblickten, der zu sehr ernsten Verwidckelungen führen könnte.

. Die vom Staatsrath dem Großen R vorgelegte Instruction in der Sonderbundsfrage geht dahin, ) die Gesandischast zu erklären, daß das Bündniß der sieben Sin wodurch ein Bund im Bunde mit eigenen politisch · militairischen! hörden unter Umgehung der eidgenössischen Behörden errichte mit dem bestehenden Bundes ⸗Vertrage unverträglich sei. Stk wird sie zu jenen Einladungen und Maßregeln stimmen, die zu d Auflöfung erforderlich sein werden.

Kanton Tessin.

3talien.

Yom, 27. Juli. Die (gestern erwähnte) Allocution des Pu an die Kardinäle lautet (nach der Bresl. Ztg.) wie folgt: ehrungswürdige Brüder! Indem wir Eur erlauchte Versamm heute zum issennelt von dieser Stelle herab überschauen, um h ehrwürdige Brüder, anzureden, erneut sich in Unserem Gen ganz die selbe Bangigkeit, von welcher Ihr uns so gewaltig eiß fahet, als Wir durch Eure der Dienste geweihten Stimmen gn Sielle Papst Gregor's XVI. glorreichen Andenkens gewählt w Denn wiederholt befällt uns jener Gedanke, weil mehrere höch ehrenswürdige Kardinäle daheim und auswärts, ausgezeichnet Vortrefflichkeit ihres Geistes und ihrer Einsicht, durch Vertu mit der Geschäfts führung und durch jede Art von Vorzügen, zugegen ren, welche die Sehnsucht nach dem dahingeschieden en Pontise dern und' ihm selbst mit allem Rechte solgen konnten; Ihr jedo Hintansetzung aller Rücksichten menschlicher Klugheit und eing die schmerzerfüllte verwittwete katholische Kirche mit seltenem Win hinblickend in so hohem Grade Eure Anstrengungen auf ihre Eih und Tröstung richtetet, daß Ihr nicht ohne geheimnißvolle Eingz göttlicher Vorsehung und mit der größten Eintracht Eures Vl fu einer laum zweitaͤgigen Wahlfrist (Comitis vix hiduum protmu Uns wahrlich ohne Verdienst, und zumal in diesen höch ben luctuosissimis) Zeiten des christlichen und weltlichen Staates höchsten Priesterwürde erwählt habt. Aber da Wir wissen, doß oftmals seine Macht gerade darin offenbart, was in der Wel hinfälligsten ist, damit sich die Menschen nichts anmaßen, und allein, welchem es gebührt, Ruhm und Ehre zuschreiben, so Wir Uns voll Ehrfurcht vor seinen unersorschlichen Rathschlüss Betreff Unserer bei der Macht seines, himmlischen Schutzes bein Indem Wir aber wie billig dem allmächtigen Gotte, welcher Un Ünserer Unwürdigkeit auf den Gipfel so großer Ehre erhöhl zuerst Unseren Dank darbringen und immer darbringen werden, n zen! Wir auch Unsere dankbare Gesinnung, gegen Euch, die alng Ausleger und Biener des göttlichen Willens ein so ehrent obgleich unverdientes Urtheil über Unsere Niedrigkeit ausgesp habt. Es wird ns demnach niemals etwas angelegentliche sein daß Wir besonderen Eifer Unseres ausgezeichneten Wohlwollens j Euch durch die That an den Tag legen und keine Gelegenhei übergehen lassen, wo Uns gestattet ist, die Gerechtsame und Eures Standes zu schützen Und Ung Euch, so weit Wir es vern

Bagegen versprechen Wir Uns, was Gig reits eigenthümlich ist, von Eurem Wohlwollen gegen Uns, be bestänbig mit Rath, Beistand und, Pflichteifer Unsserer Schwäche stehen werdet, damit weder das kirchliche, noch politische Gemem lres et sacra et publica) durch Unsere Erhebung. zu nh

komme. Denn Wir müssen mit ver innigsten Deistes Eintracht

nes Apostolats,

n, daß Wir das Wohl und den Ruhm der gemeinschaftlichen an, der Kirche, auf das sorgfältigste wahren, die Würde des aposto⸗ „ügtuhles unerschroken und ununterbrochen behaupten und end⸗ die Ruhe und wechselseitige Eintracht der christlichen Heerde eifrig damit sie unter dem Segen des Herrn selbst wachse und von

ju Tage an Verdienst und Zahl zunehme. Fahret daher fort,

un Uns, wie Ihr begonnen babt, so herrlich verdient zu machen,

laßt ins zugleich dies durch beständige Bitten von Gott inbrün⸗ eislehen, daß Wir, von ihm auserwählt, in seinen Fußtapsen ln, und laßt Uns, nachdem wir die Hülfe der allerseligsten afrau Maria angefleht haben, unter dem Beistande der heiligen El Petrus und Paulus, den höchsten Stifter der Religion und Jesum, mit Anstrengung aller Unserer Kräfte be⸗

ten, daß er von dem heiligen Berge Sion auf Uns herabschaue diefer Wetteifer Unser Aller, die Wir für seinen himmlischen n arbeiten, ihm angenehm sei, endlich daß er gestatte, daß alle re Handlungen und Unternehmungen der gesammten Uns anver⸗ u Kirche und den Unserer Gewalt untergebenen Völkern zuträglich

heilsam seien.“

Nom, 238. Juli. (N. K.) Der frühere Prosegretario Mons. l- Busst ist, wie man versichert, von Sy. Heiligkeit nach Bo- esendet worden, um die sefo ißt Entlassung der daselbst sta⸗ fuden, vom vorigen Governo auf 20 Jahre engagirten Schwei⸗ sgen eine zu verwilligende Geld⸗Entschädigung zu bewirken.

Ce. Heiligkeit hat ünterm 151en d. M. bereits verfügt, daß hie Hälfsbedürftigen unter den hiesigen Israeliten Theil an den ihm zu vertheilenden Wohlthaten haben sollen, Er hat die De⸗ son der Juden, welche ihm zum Antritt seiner Regierung im n ihrer sämmtlichen Glaubensgenossen ihren Glückwunsch abstat⸗

mit besonderer Gnade empfangen.

Rom, 28. Juli. (. 3.) Der Kardinal Gizzi hat nach einer sündigen Konferenz mit dem heiligen Vater nunmehr seine Stelle Flaate Secretair angetreten, obgleich seine Ernennung noch immer deröffentlicht ist, und er wird noch im Laufe der Woche seine wohnung im Quirinal beziehen. Die römische Jugend wollte Kardinal Gizzi gestern Abend einen Fackelzug bringen, von wel⸗ Vorhaben sie jedoch abstand, indem der Kardinal selber gebeten ihn bei seinem Unwohlsein mit solchen öffentlichen Demon⸗ nen zu verschonen. Die Begeisterung für Pius 1x. nimmt mit jedem Tage zu; wo nur öffentlich zeigt, strömt das Volk herbei, um ihm seine An⸗ 57 an den Tag zu legen. Als er vor einigen Tagen die illð des Fürsten Torlonia vor der Porta Pia besuchte, war bokal der Ballonsschläger in wenigen Minuten entleert, und alle auer waren nach dem nahen Quirinal geeilt, um ihn auf seinem hege mit einem tausendstimmigen Evvivag am Eingange des ssez zu begrüßen. Eben so sind alle Briefe aus den Provinzen von den Beschreibungen der Feste, mit welchen überall die stie gefeiert wird. Obenan steht Bologna, wo man die harkeit gegen den Papst auf alle mögliche Weise kundgiebt. ders rührend soll eine Prozession zu einem wunderthätigen Ma⸗

bilde gewesen sein, wohin zwei und zwei, alle Frauen der Be⸗

gten weiß gelleidet, mit Wachsfackeln in der Hand wallfahrteten, et von einer zahlreichen Vollsmenge, um Gott für die Be⸗ g ihrer Angehörigen zu danken. ie Verwaltungen der ver- nen Diligencen, hier Privat⸗-Unternehmungen, haben allen Un⸗ elten unler den Begnadigten freie Fahrt nach ihrer Heiwiat oten. Die öffentlich veranstalteten Sammlungen für sie hatte solizei untersagt, sie wurden aber höheren Srts freigegeben,

nun haben sich mehrere römische Große an die Spitze gestellt,

türlich bedeutendere Summen als in Kaffeehäusern zusammen⸗ n.

Der Oberst - Lieutenant Halter, welcher in Forli durch einen

enschuß zu Boden gestreaͤt wurde, ist seitdem gestorben. Es die ganze Besonnenheit der übrigen Offiziere und der Behörde gehort, um die Schweizer abzuhalten, blutige Rache dafür an digen und Unschuldigen zu nehmen.

8 panien.

Madrid, 31. Juli. Aus Lissabon schreibt man vom 25. Juli, zbrahim Pascha von dem Gemahle der Königin Donna Maria er Privat ⸗Audienz empfangen und ihm das Großkreuz des n- und Schwert- Ordens verliehen würde. Ibrahim Pascha am 25sten Morgens von Lissabon wieder ab.

Ein konservatioes Journal versichert, die Königin Isabella habe legenheit des Geburtstages der Königin Mutter alle spani⸗ Flüchtlinge zu amnestiren beabsichtigt, sei aber von diesem Be⸗ E durch die in Pampelona entdeckte Verschwör ing und die 3 der spanischen Flüchtlinge in Portugal wieder abgebracht

s Madrid, 30. Juli. Herr Olozaga hat unter dem Zten von London aus den hiesigen Blättern eine Mittheilung zuge⸗ in welcher er die in einem schon öfter besprochenen Arnkel des Constitutionnel aufgestellte Behauptung, daß er als Mi⸗ versprochen habe, die Vermählung des Grafen von Trapani er Königin Isabella durchzusetzen, zu widerlegen sucht. zaum hatte ich“, sagt Herr Olozaga, „von dem Ministerium wärtigen Angelegendeiten Besitz genommen, als der Prinz von Gesandter des Königs von Neapel, in Madrid eintraf, und der herkömmlichen schriftlichen Anzeige seiner Ankunft und des

ches um Bestimmung eines Tages zur Ueberreichung der Ab⸗ seiner Beglaubigungs⸗ Schreiben erhielt ich den Besuch eines

en fremden Diplomaten (les Herzogs von Glücksberg), der mir, leich auf die zarteste Weise, von den Schwierigkeiten sprach,

1 Prinz von Carini fände, den für die gewöhnlichen Fälle fest⸗ en Weg einzuschlagen; denn da der König von Neapel die Kö—= von Spanien noch nicht anerkannt hätte, so wäre erforderlich,

biese erlauchte Dame bei Entgegennahme des Beglaubigungs⸗

zens seines Gesandten und ihr erster Minister beim Empfange bschristen derselben in den zuvor festzusetzenden Ausdrücken sich unsten der Heirgth aussprächen, welche ohne Zweifel der Haupt⸗ and seiner Mission war.

ch verwarf, meiner Pflicht gemäß, diesen seltsamen Antrag nicht den vermittelnden Diplomaten, dem Gesandten des Kö⸗ on Neapel anzuzeigen, daß die Königin von Spanien die ihr

6. zugedachte Anerkennung sehr gern annehmen würde, daß er, fo lange ich Minister bliebe, nicht6 thun, würde, um sie

. der Wurde und Unabhängigkeit des Landes zu

hen. Biese beiden Gegenstände würden durch die entfernteste

) die man in dem bezeichneten Sinne zu machen gedächte,

i . ich wäre, wenn auch nicht schon diese wichtigen Rück

6 walteten, entschlossen, den Cortes die vollständigste Freiheit , * in Gemäßheit der Constitution zu enischeiden, wer im e der Nation der geeignete Gemahl der Königin wäre.

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Der neapolitanische Ge sandte stand dessenungeachtet von seinen Anmaßungen nicht ab, und ich wiederholte meinen Beschluß mit ver- doppelter Energie. Die Folge war, daß ich ihn nie empfing, und ich fühle mich befriedigt, die Würde meiner Königin, die constitutio⸗ nelle Gewalt der Cories und die Unabhängigkeit bes Landes verthei⸗ 1 zu haben.“ Endlich drückt Herr Olozaga noch die Hoffnung aus, daß seine Freude ihn zum Deputirten sür die nächsten Cortes wäh⸗ len würden.

Ich habe Gründe, anzunehmen, daß Herr Olozaga sich als Bot- schafter in Paris dennoch bei dem neapolitanischen Heiraths⸗ Projekte betheiligte. Es muß jedoch dem Constitutionnel überlassen blei- ben, dem Herrn Olozaga zu repliziren.

Tür hei.

Konstantinopel, 22. Juli. (A. 3. Der alte Vice - König ist hier ganz der Mann des Volkes, das sich auf allen seinen Wegen drängt. Gestern erstattete er dem Großwesir seinen offiziellen Besuch bei der Pforte. Am ganzen Wege zwischen Bagtsche Kapussi, wo der von Tschiragan im fünfpaarruderigen Boote anlangende Pascha sich ausschiffte ünd mit seinem zahlreichen Gefolge beritten machte, bis zum Ministerial⸗Gebäude war dichtes Gedränge. Die türkischen Weiber hatten in der Erweiterung der Gasse beim Hause Chos⸗ rews eine ganze Wagenburg aufgefahren. Alo er erschien, war die Freude sehr groß und äußerte sich bei jedem auf seine Weise. Maschallah, ein Mann wie ein Löwe! Ein guter Mann! Ein stattlicher Mann! Seht wie ansehnlich, Maschallah! waren unge⸗ sähr die Ausrufungen der Nächststehenden, die eine besondere Freude darüber hatten, daß der Pascha so fleißig rechts und links auf das Voll schaute. Der Groß wesir kam ihm, wie ich höre, bis an die Stiege entgegen. Die französische Botschaft, der durch Mehmed Ali Pascha s Herkunft ein groher Gefallen geschah, läßt sich auf alle mögliche Weise angelegen sein, den Empfang, der ihm von Seiten des Sultans ward, in den hiesigen Journalen pompöser darstellen zu lassen, als er es in der That war. Der Sultan ging Mehmed Ali im Audienzsaal entgegen, hob ihn, der sich nach allgemeinherr⸗ schender Sitte türkischer Großen auf die Knice geworfen hatte, also⸗ gleich selbst auf. und nöthigte ihn während der Audienz zum Sitzen. Doch was man in unseren Blättern liest von einer Entgegensendung Reschids und des Groß -⸗Admirals nach S. Stefano, um dort den eintreffenden Statthalter von Aegypten zu bewillkommnen, und von einem großen Festmahle, das ihm dort von der Regierung gegeben worden, und an dem alle Minister der Pforte Theil genommen hät⸗ ten, ist ohne alle thatsächliche Begründung. Die auswärtigen Re⸗ präsentanten haben, dem Vernehmen nach, den Vice⸗König durch die Gefandtschafts⸗Dolmetscher bewillkommen lassen.

Eisenbahnen.

Berlin-Stetrtiner Eisenbahn.

Frequenz auf der Haut- und Lweigbzhn im Monat Juli er. 48,023 Personen, davon Einnahme... Fo, 723 Rililr. 3 Sgr. 11 Pf. S5, 509 Cir. Güter n. Exirazüge ö

Fun me 56 050 Rsisr. 27 Sgr. 5 Pt.

gandels- und Börsen Nachrichten.

Berlin, g. Aug. Wir veiließen die Börse bei unserem letzten Be⸗ richt in einer flauen Stimmung und haben heute zu berichten, daß diese auch in der ersten Hälfte der abgelaufenen Woche anhielt; die Course er⸗ fuhren in Folge dessen einen ferneren nicht unerheblichen Rückgang, und die Umsätze waren nur in einigen Quittungsbogen von Bedeutung; am mei- sten wurde in dieser Zeit wieder in Köln⸗Minden gemacht, und erlitt deren Cours wohl die größte Reaction, da er nach und nach ea. 13 P zurückging; letzthin noch ö R, wurde am Mittwoch Mehreres a 933, Einiges sogar auch a 933 verkaust; nächstdem war das lebhasteste Geschäft in den 16 90 Quittungs bogen; Kassel⸗Lippstätter variirten zwischen on a T 2 Ja 2 91. Magdeburg ⸗Wiitenberge fielen bis M.

Diese beiden Bahnen, auch Posen, Stargard und alle die kleinen Rhei⸗ nischen Schienenwege, als Hamm ⸗Münster, Bortmund⸗-Elberfeld und wie sie alle heißen mögen, dürften jetzt in ein neues Stadium treten, da die Mehr⸗ zahl der jetzigen Besitzer dieser Quittungsbogen in mehreren Konferenzen den Beschluß gefaßt hat, fernere Einzahlungen nicht zu leisten, vielmehr an die verschiedenen Directionen den Antrag zu stellen beabsichtigt, solche auf spä— tere Zeiten zu verschieben oder diese Unternehmungen ganz auszulösen.

Wir haben oben den Gang unferer Börse in der ersten Hälfte die ser Woche berührt und fahren nun in unserem Bericht fort; schon gegen Ende der Mittwoch ⸗Börse trat eine sestere Haltung in den Coursen ein, und sie schlossen auch ziemlich willig; am Donnerstag eröffnete sie ebenfalls in die⸗ ser günstigen Stimmung, in Folge dessen alie Course ferner merklich anzo⸗ gen und zum Theil einen ziemlich bedeutenden Aufschwung erfuhren; so wurden Köln⸗Minden wieder bis O4; bezahlt, für Magdeburg Wittenberge nnn. man bis 9az a g, und Kassel⸗Lippstädter wurden à 91 und 91

emacht.

z BDiese günstige Stimmung war aber nicht von langer Dauer, denn sie ließ schon im Laufe derselben Börfe nach; die Course lonnten sich daher auch nicht behaupien und blieben am Schsuß schwächer mit einer Neigung zum ferneren Weichen, welches auch wirllich gestein eintrat und heute grö⸗ ßere Fortschritte machte; so wurden Köln⸗Minden heute wieder MM und erlassen, . 9415 a * verlauft und Kassel ⸗Lippstädter a 91 gemacht.

ie gewöhnlich bei weichenden Coursen, so war auch das Geschäft in den 6 Tagtn dieser Woche weniger lebhaft und besonders heute sehr

eringfügig. .

ö ö Haben jm Laufe unseres Berichts zu verschiedenenmalen die Bah⸗ nen be. ührt, in denen am meisten Verkehr war, und wollen nun, wie im mer, so auch heute, über den Stand der übrigen einige kurze Notizen ge— ben, obgleich darin weniger Geschäft war.

Von Quittungsbogen haben wir besonders Pesther zu ebenfalls mannigfachen Schwankungen ausgesetzt waren; letzthin auf 944 und sahen darauf erholten sie sich bis ga, gestern wurde Mehreres à gz a3 gemacht, und heute schlossen sie schwach at =* 94.

Berlin- Anhalt Litt. B. hielten sich so ziemlich auf 102, wozu heute eher Brief als Geld blieb.

Auch Friedrich⸗ Wilhelms Nordbahn behaupteien sich gut, und es wurde in den ersten Tagen dieser Woche Einiges à 825, seildem Mehreres à 82 und 5iß, dann wieder bis 82x gemacht, zu welchem leßteren Course auch

heute eiwas umging. Halle Thüringer gingen bei schwachem Verkehr bis 933 zurück, und eld, V Br. annehmen.

heute können wir S4 ; ; Zu den volleingezahlten Eisenbahn . Actien übergehend zeigte sich in dieser Woche wieder eiwas mehr Geschästslust für Berlin Anhalter Lit. A, worin es seit längerer Zeit sehr still war; es wurden mehrere Schlüsse 2 1I2 und 1123 pr. nit. d. M. und à 1123 pr. Oliober darin gethan,

heute eiwa 112 Cassa bezahlt. . Nachdem Berlin ⸗Sietiiner bis 112 zurücgegangen, erholten sie sich

erwähnen, welche wir verließen sie

sie am Mittwoch bis 934 zurückgehen; am Tage

wieder bis auf 113, ließen aber wieder nach und wurden heute von ur

2 J verlauft. Niederschlesisch · Märkische erlitten einen Rückgang bis 92a, zogen aber wieder eiwas an, bis 93, welcher Cours auch 83 * bedin 1 —— 8 Kiel · Altona 896 um, da auch einige er erer, für 8 Rechnung am Martt waren; man bewilligte Anfangs der Woche 1 . bafür. in den leßten Tagfn nicht über 107, wozu heute Geld bleibt. 1 5. 4 Umsätze beschränkt; einige Posten er e a 97 und ene e, n: *. 2 z und N erlassen, heute konnte man ür Berlin ⸗Magdeburger zeigen sich cher Abgeber als Nehmer, und man hätte heute a 98 haben können; eben so sind 2 = am. * angeboten. er, n , Für einische war in den letzten Tagen einiger Begehr, d 4 215 2 92, für Kleinigkeiten sogar 22; ** 2 3 i. 9 rief. Auch für einige sächsische Bahnen waren in dieser Woche mehrere Kaufordres für leipziger Rechnung eingelaufen; für Chemniß Riesa be

wvilligte man 743, fuͤr Bayern wurde 83 geboten, ohne daß sich Abgeber

fanden.

Von Nieders. Märk. 5 9 rior. wurde et a 3 a welchem 9 noch n,, man In Fonds war der Verkehr sehr geringfügig; Sta ine gin⸗ heute bis 95 4 zurück, wozu Brie . 9 n n,, Russi.· Engl. proz. Anleihe zog dagegen eiwas an, und es ist dafür 1123 willig zu machen; auch andere russi. Fonds sind gut anzubringen, und haben sich deren Course ebenfalls etwas gebessen, am meisten Schatz Obligationen, wofür 83 zu bedingen ist.

Für Wechsel war fast an allen Posttagen starle Nachfrage, und der Bedarf konnte für einige Valuten nicht ganz befriedigt werden; nur heute war der Begehr mit Ausnahme von London etwas schwächer; die Notirun-⸗ gen von Amsterdam und Hamburg in beiden Sichten, auch Petersburg ha⸗ ben sich gegen letzthin höher gestellt, während Wien, Augsburg und Frank- furt 4. M. nur eine Fraction herabgesetzt wurden.

gen

Berlin, 8. Aug. An Weizen ist mehr auf dem Wasser, als in lóso abgesetzt werden kann. Da alle Aussichten zu einem weiteren Vertrieb bei den eingehenden Berichten von auswärts täglich mehr schwinden, so ist die natürliche Folge davon, daß auch hier die Flaue zunimmi. Noch flauer lann es damit werden, wenn die Zufuhren, wie bisher, weiter anhalten und dit jetzige Lage des Handels überhaupt nicht bald eine bessere werden sollte. Bei mehrfachen Anerbietungen die kaum Berücksichtigung fanden, ist seit Mitwoch nur eine Ladung elbinger Weizen S5Kpfd. zu 54 Nthlr. aus dem Mailt gegangen und der nominelle Stand für bunten polnischen 59 61 Rihlr., weißbi:nten 66 62 Rihlr, weißen 63 64 Rthlr.

Um so schwunghafter gehen die Geschäste in Roggen, für welchen Artikel, bei ausbleibender Zufuhr, die günstige Stimmung immer mehr an Umfang gewinnt. Die Pieise haben seit heuie vor acht Tagen wieder um 1 bis ir Rthlr. progressert und stehen augenblicklich: Pr. August 51 - 514 Nthlr., Sept. / Osmbt A8 u. 3 Rthlr., Frühjahr 44 Rtihlr., Alles bezahlte Preise, zu welchen auch hin und wieder noch anzukommen sein möchte. In soco dagegen ist der Absatz schleppender. Zu A493 Rthlr. bis höchstens 51 Rihlr. sind nur Detail verkäufe zu bewerlstelligen.

Gerste, gr., 33 Rthlr.; kleine 28 Rthlr. angetragen. Hafer in loco findet wenig Beachtung. Eine Ladung, welche in Auction gebracht wurde, mußte wegen unzujänglicher Gebote wieder zurückgezogen werden; pr. Sept. / Oktbr. 48pfd. wird 25 Rthlr.; pr. Frühling 4898. 24 Rtihlr., * z z Rihlr. darunter würden einzelne Käufer sein.— In Erbsen ging nichts um.

Für Oelsagqten werden die Forderungen, bei geringen Anerbietungen, immer höher gestellt, so daß zu einmal be Preisen nicht wieder an⸗ zulommen ist. Heute ist ein Pöstchen W. Rapps, vom 15. September bis 15. Rovember in Verkäufers Wahl zu liefern und beim Ankauf zu bezah⸗ len, zu 645 Rthlr. verschlossen worden. Zu diesem Preise und unter r Condinonen würden sich mehr Nehmer finden, man hält aber

60 er.

Küböl neigt ebenfalls zur Besserung, doch scheint diese noch kein sestes Terrain zu haben; in loge 935 = 3 Riblr;, Aug. // Sept. 9 Rihlr. bez. u. Geld; Seyt. ¶Oit. , Rihlr. Br, r Rihlr. Geld; Ott. Dezbr. 16 Rihlr. Br., OM, Rihlr, Geld; Jan. / Febr. 108 Rihlr. Br., 109 Rihlr. 99 . Febr. / Manz 105 Rihlr. Br. u. bez. März Mai 105 Rihlr. Br. und bez.

Leinöl loco 12 Rihlr. Br., 115 und . Rihlrt. Geld; auf Lieferun lein Deschast ; .

. 108 Rthlr.

Hansöl 117 Rihlr.

Mohnöl 153 Rihlr.

, ne 6. Rihlr. in ; piritus in loco ist zu 215 Nthlr. mit Faß von großen Lagern für welche schwer Käufer zu finden sind, und ohne Faß een , 22 3 gestern bezahlt worden, heute war dazu und selbst etwas darunter anzukom⸗ men; pr. August 21 Rihlr. bezahlt und zu haben. Während der Brennzeit sinden sich zu 17 Rihlr. und eiwas darüber Nehmer, aber keine Geber.

Wir haben hier eine anhaltend tropische Hitze, deren sich die ältesten Leute nicht zu erinnern wissen. Regelmäßig faß gegen Abend zeigen sich Gewitterwolken, die sich aber bei Mondesausgang wieder verziehen. Gestern hatten wir ein eigenes Natur Schauspiel. Während es in dem einen Stadt⸗ sheil in Strömen regnete, blieb der andere im hellsten Sonnenschein und wieder in einem anderen sielen große Schlossen.

P Frankfurt a. M., 5. Aug. Von Geschäften ist jetzt kaum die Rede, doch darf man nicht übersehen, daß die Geschäste unk Zeit im- mer stocken. Man sehnt sich nach der Messe und hofft, daß ihr die Main- Reckar Eisenbahn viele neue Kunden aus dem badischen Oberlande, dem angränzenden Württemberg und Bavern, ja aus der Schweiz und dem Elsasse zuführen wird. Hoffentlich werden im nächsten Monate die Fahrten der Main- Reckar Eisenbahn auch vermehrt werden können., Einer raschen Vollendung geht nun der Bau der Franlfurt⸗Offenbacher Eisenbahn entgegen.

Auswärtige Börsen.

Niederl. virlkel. Sch. 602. Zinsl. —.

ö span. 20. Preuss. Pr. Sch. —. Foln. .

Amsterdam, 5. Aus. 9h do. 388. Tatss. 6. Ausg. . 496 Russ. Hope 91.

Antwerpen, 4. Aus-

Frank furt a. M., 6. Aug b) o Met. 1103 Rr. Rank - Actien p. ult. 1866. 64. hayr. Beuk-Actien 685 r. Lions 8d Nr. Stiegl. S7 kr. lx. 9 z. 4. Fpoln. 200 FI. 953 d. do. S0 EI. S0. S.

HAamburg, 7. Aug. Hank-Actien 1670 Br. Bug. Russ. 1084 6.

London, 4. Aug. Cons. 3*6 96. 953. Belg. 983. 97. Neue Aul. 263. 26. Passive 6. 57. Ausg. Soh. 165. 2. 23 Moll. 60. 593. 4X 4. g4z. 4. Neue Fort. Bug. Russ. 1135 112. Hess. 80. 883. Mex. 26. 251.

chili i009. 98. Teru 39. .

Paris, 4. Aug. 5): Rente fin our. 122. 15. 3 do. n eour. 83. 50. Neapl. . 696 Span. Rente Fers.

Wien, 5. Aus. 6X. Met. 111. 426 do. 1005. 3960 74. Nank-

Actien 1567. Anl. da 1834 1565. de. 1830 1255. Norab. I823. Gos. L331. Mail. 115 §. Livorn. 1073. Fest. 93. nad. 86.

Neue Anl. 20 4 .

TZinsl. .