1846 / 223 p. 1 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

Castilien verlegt seinen Sitz von Valladolid nach Ciudad Rodrigo. Auch die Besatzung von Badajoz ist verstärkt worden. Die Pro⸗ gressisten sprengen hier das Gerücht aus, der Infant Don Enrique werde sich mit Cortina nach London begeben, um sich dort mit Espar⸗ tero nach' Lissabon einzuschiffen, von wo aus die gewaltsame Wieder geburt Spaniens beginnen soll! Auf der anderen Seite soll die Re jerung entschlossen sein, den Infanten Don Enrique, dem der Ab⸗ chied aus dem Marinedienste eben so wenig als ein Paß nach Eng⸗ land bewilligt worden ist, für einen Deserteur zu erklären, falls er nach London gehen sollte.

Ibrahim Pascha kam am 26sten am Bord eines englischen Kriegs⸗Dampsschiffes in Cadix an. Die Behörden des Platzes schick⸗ ten ihm eine Compagnie Jufanterie als Ehrenwache zu und stellten ihm fämmtliche Offiziere der Besatzung vor, Der Sieger von Nisib versicherte, er wäre entzückt, sich in einem Lande zu befinden, dessen Einwohner Helden wären. (So berichten die cadixer Blätter.) Nach⸗ mittags verfügte er sich nach Puerto de Santa Maria, um einem Stiergefechte heizuwohnen. Am UAsten wollte er seine Reise nach Aegypten fortsetzen. .

Die hiesigen ministeriellen Blätter finden nicht Worte genug, um den Papst wegen der so eben von ihm erlassenen Amnestie zu preisen. Dem Heraldo zufolge, besindet Pius 1X. sich auf der Höhe des Zeitalters und verdient die Bewunderung aller spanischen Liberalen.

Bei diesem plötzlichen Aufschwunge hochherziger Gefühle vergessen die ministeriellen Blätter offenbar, daß viele Tausende von Spaniern als politische Flüchtlinge im Ausland ein elendes Dasein sristen, ohne durch eine Amnestie in die Heimat zurückgeführt zu werden. Dieselbe Partei, welche die der Strenge der Gesetze anheimfallenden, uner⸗ müdlichen Revolutionaire anderer Länder als beweinenswerthe Schlacht⸗ opfer der Tyrannei bezeichnet, verschließt die Lippen der Königin von Spanien, so oft ihnen ein Ruf der Milde enischlüpfen möchte. Es ist kein Geheimniß, daß die jugendliche Königin den Namenstag ihrer Mutter, den 24sten d., durch Gewährung einer umfassenden Amnestie zu verherrlichen beschlossen hatte. (s. das gestrige Blatt der Allg. Pr. Ztg.). Eben so bekannt sind die Namen derjenigen Minister, welche sich der Ausführung die ses Beschlusses widersetzten.

Ein trauriges Ereigniß hat in Catalonien stattgefunden. Der Deputirte Herr Perpinßa von Tarragona wurde in der Gegend von TLersda durch vier Bewaffnete genöthigt, die Diligence zu veilassen und ihnen zu folgen. Man glaubte, daß, wie in solchen Fällen ge⸗ wöhnlich, ein Lösegeld für ihn gefordert werden würde. Allein nach acht Tagen fand man in einem Brunnen seinen Leichnam auf.

Die Fonds sind etwas gestiegen; Zproz. 34, 5proz. 223.

gandtls und görsen Nachrichten.

Berlin, 11. Aug. Die Course hielten sich auch heute sehr gut und die Börse bielbt in steigender Tendenz. 6

Marktpreise vom Getraide. Berlin, den 10. * 1846. Zu Lande: Weizen 2 Rihlr. 13 Sgr. 2 Pf.; Roggen 2 Rthlr. 4 Sgr. 10 Pf., auch 1 Nthlt. 27 Sgr. 7 Pf.; große Gerste 1 Rihlr. 6 Sgr.; Haser 1 Rthlr. 2 Sgr. 5 Pf., auch 238 Sgr. 10 Pf. Einge⸗ gangen sind 76 Wispel 12 Scheffel. Zu Wasser: Weizen (weißer) 2 Rihlr. 18 Sgr. 2 Pf., auch

2 Rihlr.

Pf

956

15 Sgr. 7 Pf. und 2 Nihlr. Sgr. 7 Pf.; Roggen 2 Rthlr. 2 Rihlr. 2 Sgr. 5 Pf.; Jroße Gerste 1 Rihlr. i a,, . 5 . 7 Pf.; Hafer 1 Nihlr. A Sgr. . ihlr. gr. 3 ü Ruhr. 27 Sgr. 7 Pf. Tinge gangen sind sos Wispel 19 Scheffel. * 5 * = 8. August 1846. 9 en Das Schock Stroh 6 Rihlr., auch 5 Rihlr. 7 Sgr. 6 Pf. Der

auch

Centner Heu 1 Nihlr., auch 20 Sgr.

k eriiner Börse. Den 11. August 1845.

Erbsen (schlechte Sorte) 2 Nihnt.,

Neapl. .

Fond. s.

Er. Cour. hriet. Geld.

Actien.

Pr. Cour. hneiet. Geld. Gem.

Zt.

Antwerpen, 6. Aus. zins.

Frankfurt a. M., 8. Aus. 6X Met. 1866. 64. J.. ea Acta 67d Rr. Nope 89 r. Stiagl. dr ne. n 30 polu. 200 FI. SS G.

Lon don, 5. Aus. pereire 6. 5E. Aung. Sc. 16. 16. 2M Moll. 60. 69. Neue Port. 915. 94. chin 100. 98. Ter 40. 38. ;

Paris, 6. Aug. hh Rente fin eour. 122. 40. 370 40. fis cour. g 69h Span. Rente .

Wien, T. Aus. Actien 1572. Anl. de 18234 157. do. 1839 125. Nordb. 1833. EGlogn. nail. 1II53. Liroru. 1073. Pest. 93 55. Kudw. 86. g

Neue Anl. 20 4 . 1105 Kr. R.. M.

4. 80 FI. 803. 86.

Cons. 376 9göz. 5. Belg. . Neue Aul. 26

XV 4. g

Bras. 90. S8 Mer. *

Engl. Russ. —.

Paus. —.

bb nem. 1115. 4360 d0. 100 33 74

Si. Seb eld - Sch.

Pri mie u- Scheine do.

d. Seek. à 50 T. Kur- a. Neumärk.

Schuldverschr. Stadt-

Obligationen Westpr. Plandbr. ö Grossk. Pos. do.

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Ostpr. Pfaudbr. 35 Pomm. do. Kur. u. Neum. do. 3 do. Schlesische do. do. v. Staat g. Li E. 5)

Gold al marco. Frie dri chsd' or. And. Gd. 5 Th.

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Potsd. Mag deb.

Med. 40. do. Prior. Obl. Erl. Au. abgest. do. do. Prior. Obl. T wäss. Blb. Fiseub. do. do. Prior. Obl. Rhein. Bisenb.

40. 3 * 0. do. Prior. Obl. Ido. v. Siaat garant. Ob. Sebles. E. L A

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Meteorologische Geobachtungen.

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Morgens 6 Ubr.

Abends 10 Uhr.

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Nachmittatzs 2 Uhr.

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stellung: von Bellini. 7 Uhr.

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Fass. 66. Ausz. —.

99 Russ. Ilope 91.

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Gekanntmachungen.

696 Su bhastations-⸗ Patent.

Das in der Btückthorstraße und dem Hahnewald be⸗ legene, Vol. I. Na. 60, fol. 618. im Hypothekenbuche verzeichnete, dem Cail Friedrich Kulisch gehörige Wohn- haus nebst Wiesen, abgeschäßt auf 6628 Thlr. 26 Sgr. 5 Pf., zufolge der nebst Hypothekenschein in der Regi⸗ stratur einzusehenden Taxe, soll

am 10. März 1847, Vorm. 10 Uhr, an ordentlicher Gerichtsstelle subhastirt werden.

Frankfurt a. O., den 27. Juli 1816.

Königl. Land- und Stadigericht.

sõo/ b] Mühlen⸗-Verpachtung.

Die der hiesigen Stadt⸗Kommune gehörige, zub No. 17, an den Mühlen am Oderstrom gelegene neu ge, baute Mehlmühle, die Vorder⸗Mühle genannt, mit 4 Gängen amerifanischer und 2 Gängen deutscher Mülle⸗ rei, und die an und unweit der Mühle gelegenen Mehl⸗ Magazine sollen vom 1. November dieses Jahres ab anderweitig verpachtet werden. Wit haben hierzu auf den 15. Sepiember c., Vormitt. um 10 Uhr, auf dem rathhäuslichen Fürsten⸗Saale einen Licitatione⸗ Termin anberaumt, und werden die Verpachtungs-Be= dingungen vier Wochen vor dem Termine in unserer Ralhsdiener⸗Stube zur Einsicht vorliegen.

Breslau, den 15. Juli 1846.

Der Magistrat hiesiger Haupt- und Residenzstadt.

Thüringische Eisenbahn. 1646 b] Betanntmachung.

Mit Hinweisung auf §. 14. des Statuis sor⸗ dern wir die Herren In- haber von Quittungsbo-⸗ gen zur Thüringischen Eisenbahn hiermit auf,

a er neunte Ein⸗ zahlung auf diesel ·

ben mit ro Actie vis zum 15. September d. J. zu leisten.

Die Einzahlungen werden vom JI. bis ein⸗ scließi den 15. September vies. Za

res angenommen;

Y in Berlin bei Herrn F. Mart. Magnus,

2) in Veipzig bei der dortigen Bank,

3) in Franifurt a. M. bel Herten B. Metzler sel. Sohn C Cons. und

4) hier bei unserer Hauptlasse.

Die bis 15. September fälligen Zinsen auf die ein gezahlten 80 Thlr. betragen 12. Sgr. pro Actie, welche die Herren Inhaber bei der Einzahlung in Abzug zu bringen und deninach 9 Thlr. 18 Sgr. zu zahlen ha⸗ ben. Die einzureichenden Quittungsbogen sind auf ei- ner Designation zu verzeichnen, zu denen Formulare an ben unter 4 bis 4 bezeichneten Orten zu haben sind.

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und von denen

sõd9 b]

von

Allge

Die Quittungen werden entweder von dem Haupt- Saal oder von einem der dazu von beiden Kassen⸗ Beamten Friedrich s et sein.

Kassen ˖ Nendanten uns ermächtigten und Liebich unterzeichn

In dem oben bezeichneten Volleinzahlungen angenommen werden, wie wir dieses unterm 5. Januar c. bereits angezeigt haben. Die je⸗ nigen Herren Actionaire, welche die noch rückständigen 260 Thlr. auf einmal leisten wollen, 13 Sgr. einzuzahlen u Actie über 100 Thlr. 1. Januar 1846 ab zu empfangen.

Schließlich führen wir noch an, daß nach § 16. des Statuts derjenige Actionair eine Conventionalstrafe von 2 Thlr. vro Aclie zu zahlen sorderten Einschuß von 10 letzten Zahlungstage nicht eingezahlt haben sollte.

Erfurt, den 5. August 1846.

Die Dire c ĩtion der Thüringischen Eisenbahn ⸗Gesellsch ft.

Bekanntmachung.

schrieben sein muß, 14. Oltober (.. bei un sie demnächst acht Tage Nachmittagsstunden von 2 in Empfang zu nehmen. Magdeburg, den 7. Juli 18316. Direliorium der Magdeburg Cöthen Halle · Leipziger Eisen bahn Gesellschaft. De soy.

Passagier⸗Dampss chifffahrt

Ua, werden hiermit aufgesor⸗

gung einer neuen Serie Zins— Coupons, mit zweigleichlantenden, vo m

Präsentanten eigenhändig vollzogenen De⸗ fignationen, in welchen die Actien nach der Reihenfolge der Nummern aufzuführen sind, die cine auf einen ganzen Bogen ge⸗ in der Zeit vom 16. August dis seret Hauptlasse einzuliefern und nach der Einlieferung in den bis 6 Uhr daselbst wieder

e

am n

Montags, Donnerstags und Sonnabends, Vorm. 9 Uhr. Numerfrte Plätze werden bei dem Unterzeichneten ertheilt.

nd dagegen eine Interims · Volen(. mit Zinsengenuß à 4 760 vom

ö. welcher den oben ge⸗

Termine werden zugleich

haben 22 Thlr.

hlr. an dem bestimmien

Die Inhaber der Prio⸗ ritäts⸗Aciien der Magde burg · Cöthen · Halle · Leip · ziger Eisenbahn- Gesell= schaft zweiter Emission (vonNr. 701 bis 180900)

deit, ihre Actien, Be⸗ 32 hufs ve Beifü⸗

ach Hamburg.

Anker, Taubenstr. 10.

Kurz 140 2 Me. 139

Kurz

2 Mt. 1495

3 M. 6 243 2 Mt.

2 M..

2 Me.

2 Mt. 8 Tage 993 866 12

2 Mt. 106

7 Uhr.

Hierauf:

FI. 2 M.. SRkl. 3 Woch.

Donnerstag, 13. Aug. J ments. Vorstellung: Das Glas Wasser, Lustspiel in 5 Abth, Seribe, von A. Cosmar.

Freitag, 14. Die Puritaner, große Oper in 3 Abth., mit Tanz. (Frl. von Marra: Elvire, als Gastrolle. ) Anfan

Mittwoch, 12. Aug. Ein Mann hilst dem andern, Johanna von Weißenthurn. ginal⸗Schwant in 1 Akt,

Verantwortlicher Redacteur Dr. J. W. Zinkeisen.

Königliche Schauspiele.

12. Aug. Im Schauspielhause. 133ste Abonnm Vorstellung: Egmont, Trauerspiel in 5 Akten, von Göthe. von Beethoven.

(Dlle. Bertha Unzelmann: Clärchen, al

Im Schauspielhause.

Aug. Im Opernhause. gzste Abonnemen⸗

Zu dieser Vorstellung werden Billets zu den gewöhnlichen haus⸗Preisen verkauft.

Im Königlichen Schloßthester zu Charlottenburg: Die E händler, Possenspiel in 4 Abth. ,

von E. Raupach. Anf

Königsstädtisches Theater.

Nummer 777, Posse in 1 Akt, von

Lustspiel in 1 Aufÿug Zum Schluß: Ueberall Jesuiten,

von Joseph Mendelssohn.

Poln. .

Im Selbstverlage der Expedition.

Gedruckt in der Decken schen Geheimen Ober ofbuchdruckerti

meiner Anzeiger.

Dampsschifffahrt

fr zwischen Magdeburg

8 und Hamburg. Abfahrt

von Magdeburg täglich Nachmittags 3 Uhr, nach Ankunft des Eisenbahn⸗Zuges, von Hamburg täglich Abends 6 Uhr. Billets ertheüt zu ermäßigten Preisen die Passa⸗ ier Expedition der Berlin ⸗Anhaltischen Eisenbahn ⸗Ge= n m in Berlin. Die Direction der vereinigten Hamburg-⸗Magdeburger Da mpfschifffahrts · Compagnie. = Holtz apfel.

oõ31 b

sind, so werden auf den Antrag der gedachten menis - Vollstrecker alle Diejenigen, welche als! resp. als eheliche Descendenten der bezeichne im nen zur Erbschast sich berufen halten, bei Sha Präkllusion hierdurch aufgefordert, in dem dan n den 18. Augu st d. J., Morgens 10 Uhr, . vor hiesigem Herzogl. Amte anberaumten Termin zu melden und gehörig zu legitimiren. . Der demnächstige Prällusid ⸗Bescheid wird l durch Anschlag im hiesigen Gerichtshause vctis werden. Urkundlich des Herzogl. Amts -Siegels und m. setzter Unterschrift. Gegeben Holzminden, am 2. Julius 1846. Herzogl. Braunschw. Lüneb. Amt daselbs. Spohr.

loötß Oeffentliche Vorladung.

Die Geschwister Georg Christian Büttner, Theodor Büttner und Julie Büttner ailhier (Kinder des weiland hiesigen Amtstaihs Büttner) haben in der unterm 30. Aprsi 1839 errichteten und am 2. Mai desselben Jah- res dem hiesigen Herzogl. Amte in Verwahrung gege⸗ benen gemeinschafilichen letztwilligen Verfügung, welche, nachdem 2c. Georg Christian Büttner und ze. Theodor Bünmer bereits früher verstorben sind, Julie Büttner aber am 25. Mai d. J. das Zeitliche gesegnet hat, am 276ssen v. M. cröffnet ist, sich wechselseilig und auf den (nunmehro eingetretenen Todes fall desjenigen von ihnen, welcher zuletzt versterben werde,

1 öl. Pastorin Milius, Sophie geb. Cleve, zu Sal⸗ er, 2) die Kinder der Madame Wase, Philippine geb. Cleve, zu Brandenbuig, 3) die Kinder der Majorin v. Eberhard, geb. Bütt ner, zu Potsdam, 4) die Majorin v. Forstner, geb. Büttner, zu Berlin, 5) die Kinder der , d,, ea Thiede, geb. Büttner, zu Brandenburg, und 6) die Kinder der Gutsbesitzerin Plümeche, geb. Bütt · ner, zu Frankfurt a. d. O., zu Erben ernannt, denjenigen dieser Erben, welche etwa dor dem Anfalle der Eibschast mit Tode abgehen wür—⸗ den, deren eheliche Descendenten, in Ansehung des Kopf⸗ theils der Verstorbenen, substituirt und angeordnet, daß die Erbschaft nach Abzug verschie dener Legate zu F der 2c. Milius, zu den Waseschen Kindern, zu g den v. Eberhardschen Kindern, zu F der Majorin v. Forstner, zu den Thiedeschen Kindern und zu den Piümeckeschen Kindern zufallen solle.

Wie nun aber den von der Erblasserin, Julie Bütt⸗

ner, ernannten Testaments Vollstreckern, dem Kaufmann Friedrich Stolle und dem Bürgermeister Friedrich Bock hierselbst, der allhier gemachten Anzeige zufolge, weder

die als Erben eingeseßten Kinder der genannten Ma-

dame Wase, Philippine geb. Cleve, zu Brandenburg, der Majorin von Eberhard, geb. Büttnen, zu Potsdam, der Kriegszahlmeisterin Thiede, geb. Bütiner, zu Bran denburg, und der Gutebesißerin Plümecke, geb. Büttner, zu Frankfurt a. d. O., noch die substituirten ehelichen Deftendenten der nach jener Anzeige bereits verstorbenen

NMajorin v. Forstner, geb. Büttner, zu Berlin belannt

Einladung

zu der

647 bl Versammlung deutsch

Baumeister

in Gotha. Tage der Versammlung sind der. 6. September.

Zeichnungen, Kupserstiche und Modelle n beabsichtigten Ausstellung erbittet inan zenden unter der Adresse des Häof-ůBau-Railr Eberhard zu Gotha. Man wünscht, es. n Herren Theilnehmern gefallen, auch Peich von solchen Bauwerken, welche der tügli Praxis der vorwiegend dem Gebiet der Ban siructionen angehören, in grölserer Lalil, min len (und zwar in Ermangelung von Rei nꝛeit gen die unmittelbar bei der Ausführung gem Risse). Der Vorstand. A. de Chateaunenf. Geute brück,.- mes. Knoblauch. Dr. Puttri ch. senthal. Dr. H. W. Schult. ö Siier. Sirack. Stüler. Wie sein

J. W. Wolfs.

õas bl Gu tsverkauf im Königreich Sach Dasselbe liegt unstreitig in dem schönsten 1 Sãchs. Schwe, hat neue im geschma vo en baute massive Wohn⸗ und Wuhsch asts · Gebin Acker 110 NR. Areal, bestehend in guten llt Gärten, Wiesen, Feldern und gut bestandenen baren Holzbeständen, liegt der Gãchs. Bohmisch fenbahn ganz nahe, ohne davon berührt zu wn Sialiongèrt ber Eib-Dampfschiffe, übt völlig; rechtsame, Schlachten, Backen und Fischerꝛi⸗ wird durch den ununterbrochenen Besuch von in den Sommermonaten schwunghaft betriebtt steht in gutem Renommẽè. ; Das Gut hat außerdem noch bedeutende . Branchen und eignet sich seiner höchst lemanii ö. wegen als Landsiß für eine herrschaftliche ami fragen werden portofrei unter E. G. R. poste

Pirna erbeten.

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; bas Abo nne ment beträgt:

2 ihr. sür 5 Jahr. 4 Rthlr. 3 S Rthir.

. 223.

nhalt.

land. Pio vinz Sachsen. Ihre Königl. Hoheit die Prinzessin nubtecht. Rhein- Provinz., Se. Konig! Hoheit der Prinz Albrecht. eutsche Bundesstagten. Jönigreich Baye. Der König von achsen. = Die Eingangszoll-Befreinng für Getraide ꝛc. wieder aufge⸗ hoben. Der Einfluß des Ludwigs-Kanals auf die Produtten-Aussuhr. zönigreich Hannover.. Das Königliche Schreiben in Betreff der Vertagung der Stände⸗Versammlung. Hestiges Gewitter. Groß⸗ serzogthum Baden. Landtags- Verhandlungen. Herzogthum holst cin. Die Stellvertreter der ausgeschiedenen Abgeordneten nach hehoe einberufen. Der Herzog von Augustenburg.

sterreichische Monarchie. Wien. Restript zur Eröffnung des Fandiags von Siebenbürgen.

slland und Polen. St Petersburg. Ein- und Ausfuhr Maß- egel. Wolga ⸗Dampfschifffahrt. Añediluvianische Thierreste. Manna. ankreich. Paris. Hofnachricht.

Die Wahlen. Vermischtes.

vßbritannien und Irland. London. Termin des Parlaments · ghinsses. Die Time s über die Zucker⸗Frage. Die Handels- Kammer on Jamaika über die Zuckerfrage. Festmahl der Protectionisten. susbseiben der Ueberlandpost. Nachrichten aus Neu- Seeland. parlaments- Verhandlungen: Ermäßigung der Rumzölle.

ilgien. Brüssel. Bestimmungen des Handels⸗-Vertrags mit Holland. jnemark. Kopenhagen. Dle Königin von Schweden erwarte hünstige Aerndte⸗Nachrichten. Dank-⸗Kdresse an den König. Ver andlungen der Roeslilder Stände-Versammlung. hweiz. Kanton Freiburg. Eingabe von Gemeinde Versammlungen nden Staatsrath in der Sondeibunds-Frage. Aus der ö stlich en chwelz. Die Kantone Graubündten und Glarus.

alien. Rom. Das Collegio Nomano und die Jesuiten. Ver= nischtes. Die Opposition der Prälaten.— Tu rin. Reise des Herzogs jon' Modena. Der zweite Sohn des Don Carlos. hanien. Schreiben aus Madrid. (Die Ertlärung Olezaga's; die ermählungs - Frage; die spanischen Flüchtlinge; große Hitze.) Turkei. Konstantinopel. Abreise des britischen Boischasters und des ussischen Gesandten. Aufenthalt Mehmed Ali's. Verbesserung des niertichtswesens. Die Erbauung steinerner Häuser gestattet.

ypten. Alexandrien. Vermischtes.

ndels- und Börsen⸗-Nachrichten. Schreiben aus Am sterdam.

Untersuchung und Verhör.

Börsen⸗ und Marhibericht.)

Uichtamtlicher Theil.

Inland.

Provinz Sachsen. Magdeburg, 19. Amrg. (Magd. g. Heute Nachmittag gegen 3 Uhr traf Ihre Königl. Hoheit Frau Prinzessin Albrecht von Preußen, unter dem Inkognito einer äsin von Meurs reisend, mit Höchstihren Kindern, dem Prinzen brecht und der Prinzessin Charlotte, von Kamenz (über Dresden) telst der Leipziger Eisenbahn hier ein. Eine Stunde früher war „Königl. Hoheit der Prinz Friedrich der Niederlande auf der tsdam- Magdeburger Bahn von Berlin hier angelangt, um seine auchte Schwester zu begrüßen. Sämmtliche hohe Herrschaften jmen ihr Absteigequartier im Hotel „Erzherzog Stephan“, mit gnahme des Prinzen Albrecht Sohn Königl. Hoheit, welcher so⸗ t nach Hannover weiter reiste. Ihre Königl. Hoheit die Frau inzessin Albrecht wird morgen früh ihre Reise über Hannover nach angeroog fortsetzen, wo der Prinz Albrecht Sohn die Seebäder rauchen wird; ein bereit liegendes niederländisches Kriegsdampf⸗ ff wird Ihre Königl. Hoheit nebst Höchstihrer Tochter nach dem . sihr n, wo die hohen Reisenden bis Anfang September ver— ilen werden.

Rhein⸗Provinz. (R. u. M. 3.) Oberwesel, 7. Aug. „Königl. Hoheit der Prinz Albrecht von Preußen traf heute, von kuznach kommend, mit Gefolge hier ein und fuhr Nachmittags in gleitung mehrerer Architekten auf die Sr. Königl. Hoheit zugehö⸗ , wegen ihrer schönen Lage ausgezeichnete Burgruine „Schön⸗ 9“, deren Wiederaufbau nach den Aeußerungen des hohen Eigen⸗ mers in sicherer Aussicht steht.

Deutsche Bundesstaaten.

Königreich Bayern. Nach Berichten aus der Oberpfalz d Niederbayern äußert sich bereits ein sehr merklicher Einfluß des dwigs-Kanals auf solche Gegenden, die bei großem Reichthum Holz zc. bisher nur der nöthigen Absatzwege entbehrt hatten, um Produkte vortheilhaft veränßern zu können und dadurch ihre sizungen im Werthe zu erhöhen. Ganz außerordentliche Massen Brettern, Nutz und Brennholz sind theils schon in der Lieferung griffen, und theils gehen bei den Grundeigenthümern, Zwischen⸗ dern, Ac. immer neue und sehr vortheilhafte Anerbietungen aus Nain⸗ und Rhein⸗Gegenden ein. Der Einfluß des Kanals auf Hetraidehandel scheint' eben so bedeutend werden zu wollen. uch, Finanz⸗-Ministerial⸗Reskript vom 22. Juli ist die unterm ö ir d. J. bewilligte temporaire Eingangs zoll⸗Befreiung für Ge= * und Hülsenfrüchte in den sieben Kreisen diesseits des Rheins er aufgehoben worden. Se. Majestät der König von Sachsen auf der Reife nach Tyrol am 6. August Abends in München an ; fab nachzete in Schloß Rymphenburg. Am folgenden Tage be⸗ Ute Se. Masestät die Kronpringessin von Bagern in Berg und. die zogin Mar in Possenhofen und fetzte dann Abends die Reise fort.

att higeeich Sannovsr. Tes König ee * die Allgemein Stände⸗Versammlung des Königreichs bis zum e e,. vertagt worden (. Rr. 220 der Allg; Pr. Zeitg.),

seinem wesenilichen Inhalte nach wie folgt: „Ern st August,

Allgemeine.

Jahr. —̃ ĩ Jahr. 9 Theilen der Monarchie 8 pe, Gh wur * s'sertisnz -Khätz. 8 ; eile des ; um An diger 2 Sgr. z *

Alle en , n. des An-

und Auslandes nehmen Gestellung

auf dieses glatt an, für Ber lin

die Expedition der Allg. Preuß. Zeitung:

Friedrichsstraße Mr. 72.

Berlin, Donnerstag den 131 Augu st

von Gottes Gnaden König von Hannover ꝛc. 3c. Nachdem Uns an⸗ gezeigt worden ist, daß die Gegenstände der ständischen Verhandlun⸗ gen, auf deren unausgesetzte Förderung zum Wohle Unseres Landes und des öffentlichen Dienstes von Uns vorzugsweise Bedacht genom⸗ men werden mußte, nunmehr erledigt sind, so finden Wir Uns gegen wärtig in Gnaden bewogen, Unsere seit dem 24. Februar d. J. ver⸗ sammelt gewesenen getreuen Stände des Königreichs hiermit zu ver— tagen. Wir sind bei dieser Beschlußnahme von der Ueberzeugung ge leitet, daß eine längere Fortdauer der gegenwärtigen ständischen Diät zur Erledigung der noch übrigen Geschästs⸗-Gegenstände sich nicht empfehle. Gleichwohl befinden sich unter den Unseren getreuen Stän⸗ den noch vorliegenden wichtigen und umfassenden Gegenständen meh— rere, deren Erledigung in möglichst kurzer Zeit zu wünschen ist, auch zweckmäßig um so mehr der jetzigen allgemeinen Stände ⸗Versamm⸗ lung vorbehalten bleibt, als die Geschäftsthätigkeit derselben auf jene Gegenstände sich schon seither mit erstreckt hat und diese vorbereiten⸗ den' Arbeiten für eine künftige allgemeine Stände⸗Versammlung ohne formellen Werth sein würden. Wir haben demnach ferner in Gna⸗ den beschlossen, Unsere getreuen Stände des Königreichs schon im Herbste d. J. wieder zu versammeln, und zwar zunächst zu dem Zwecke, damit dieselben die ihnen vorliegenden Entwürfe: 1) ei⸗ nes Gesetzes über Entwässerungs⸗, Bewässerungs- und Stau— Anlagen, ) einer allgemeinen Gewerbe⸗-Ordnung, 3) einer all gemei⸗ nen bürgerlichen Prozeß -Ordnung nebst Zubehör, 4) eines Polizei⸗ Strafgesetzes und 5) eines Forst⸗Strafgesetzes, zur Erledigung brin⸗ gen. Wir bestimmen zugleich hiermit den 1 November d. J. als Zeitpunkt der Wiederzufammenkunst und verbleiben Euch mit geneigt und gnädigstem Willen stets beigethan. Gegeben Hannover, den 7. August 1816. Ernst August. von Falche.“ Am 8. August ward Celle von einem schweren Gewitter heimgesucht, welches mehrere Stunden ununterbrochen anhielt, auch an verschiedenen Stellen einschlig, ohne jedoch zu zünden. Am schwersten traf ein Blitzstrahl das dortige Garnison⸗-Hospital, indem derselbe einen der Schornsteine zerschmetterte, in demselben herunter und durch die Mauern der Apotheke und dreier Krankenzimmer fuhr, deren Wände er stark beschädigte. Obwohl alle Zimmer mit Kranken besetzt wa⸗ ren, fo wurde doch nicht Einer wirklich getroffen. Nur im letzten Zimmer, wo der Strahl die Wände besonders stark beschädigt hat, wurden zwei Kranke, welche im Zimmer standen, zu Boden gewor⸗ fen, von denen der eine ein paar Stunden nach dem Ereignisse etwas schwerhörig blieb. Daß der Strahl nicht vorzugsweise hohe Ge⸗ bäude trifft, zeigt dieser Fall, indem die katholische Kirche, ganz mit Eisenblech bedacht, funfzig Schritte vom Hospital entfernt, durchaus verschont blieb.

Großherzogthum Baden. In der Sitzung der zwei⸗ ten Kammer vom J. August, der außer den Ministern von Dusch und Nebenius auch der jetzt wieder genesene Geheime Rath Bekk bei⸗ wohnte, stand die Diskussion des Berichts des Abg. Welcher über die Motion des Abg. Peier wegen Herstellung der Preßfreiheit auf der Tagesordnung. Der Präsident Mittermaier ersuchte den ersten Vice⸗Ptäsidenten Rindeschwender, den Präsidentenstuhl einzunehmen, da er an der Diekusslon Theil zu nehmen wünsche. Nach sechsstün⸗ diger, theilweise ziemlich lebhafter Debatte nahm die Kammer die Kommissions⸗-Anträge an, welche im Wesentlichen dahin lauteten: „In einer an den Großherzog zu richtenden Adresse Se. Königl. Hoheit zu bitten: 1) durch Ihren Gesandten bei der deutschen Bundes⸗-Versammlung dahin wirken zu lassen, daß in Deutschland vollkommene Preßfreiheit, unter Aufhebung aller beschränkenden, seit 1819 ergangenen provisorischen Bundes⸗Beschlüsse, hergestellt werde; und dabei die Erklärung abgeben zu lassen, daß, wenn ein Bundes⸗ gesetz über die freie Presse bis Ende des Jahres 1847 nicht zu Siande komme, die Großherzogliche Regierung einer weiteren Ver- längerung der provisorischen Beschlüsse über die Presse nicht beistim⸗ men könne, es vielmehr alsdann für ihre Pflicht halten werde, dem in Folge des Bundes- Beschlusses vom 5. Juli 1832 theilweise zurückgenommenen Preßgesetz vom 28. Dezember 1831 wieder seine landes verfassungsmaßige Wirksamkeit zuzugestehen und es entweder unverändert, oder mit den von beiden land— ständischen Kammern zu bewilligenden Aenderungen ferner fort⸗ bestehen zu lassen; einstweilen aber 2) Befehl ertheilen zu wollen, daß alle bisherigen Preßbeschränkungen über innere Angelegen⸗ heiten des Großherzogthums und über die Zustände in anderen als beutschen Bundesstaaten sogleich aufgehoben und die Censoren ange⸗ wiesen werden, die Druckerlaubniß nur insoweit zu versagen, als eine Schrift der Erhaltung des Friedens und der Ruhe in Deutschland zuwiderläust, die Würde oder die Sicherheit des Bundes oder einzel⸗ ner Bundesstaaten außer Baden verletzt oder deren Versassung oder Verwaltung angreift.“

Herzogthum Holstein. (A. M.) Dem Vernehmen nach, sind nunmehr, statt der aus der holsteinschen Stände ⸗Versammlung ausgeschiedenen Wahl⸗Abgeordneten (s. Nr. 219 und 220 der Allg. Pr. Z.), deren Stellvertreter zum 15. August d. J. nach Ihe⸗ hoe einberufen. Das Correspondenzblatt meldet aus Kiel vom 7. August: „Gestern Abend traf Se. Durchlaucht der Herzog von Augustenburg mit dem Dampfschiff „Löven“ hier ein, übernachtete auf dem Schlosse und reiste heute Morgen zu Sr. Königl. Hobeit dem Großherzoge von Oldenburg nach Eutin. Der Hoschef des Her⸗ zogs, von Cossel, ist aus Kopenhagen zurückgekehrt, nachdem Se. Majestät der König aus seiner Hand die Protestation der Herzoge von Augussenburg und von Glücksburg entgegengenommen hatte.“

Oesterreichische Monarchie.

Wien, 9. Aug. Siebenbürgener Blätter enthalten nachstehen⸗ des unterm H. Juli erlassene Restript Sr. Majestät, die Eröffnung des Landtages von Siebenbürgen betreffend:

Ferdinand J. c. 2c. Hochwohlgeborne! Hochwürdige! 2c. 2c. Liebe Getreu!‘ Um den aufrichtigen, von Unseren erlauchten Borsahren ererbten Eifer für unverletzte Aufrechthaltung der Nechte und Gesetze Unseres gelieb= ten Großssürstenthums Siebenbürgen, und die väterliche Neigung, dessen öffentliches Wohl auf allen gesetzlichen Wegen zu erhöhen und zu besesti gen, durch einen neuen Beweis zu bethätigen, haben Wir beschlossen, ei- nen allgemeinen Landtag der drei Nationen des Großfürstenthums Sieben

1846.

bürgen und der damit verbundenen Theile auf den 9gten des Mo— nats September im Jahre 1846 in Unserer Königlichen Freistadt Klausenbuig aus zuschreiben und zu demselben Unseren lieben Getreuen, den Freiherrn Anton von Puchner, Unseren Virklichen Geheimen Rath ꝛc. und kommandirenden General im Großfürstenihume Siebenbürgen, als Unseren Königlichen bevollmächtigten Commissair zur Vertretung Unserer Person ab⸗ zuordnen. Wir besehlen Euch daher Allergnädigst, daß Ihr, nach vorher gepflogenem Einvernchmen mit Unserem vorbenannten zu dem erwähnten Landtage abgeordneten K. bevollmächtigten Commissair, alle Unsere ge— freuen Stände des erwähnten Groffürstenthums Siebenbürgen und der damit verbundenen Theile, welche, nach Vorschrist der Gesetze, auf dem Landtage zu erscheinen haben, in Unserem K. Namen auf die Zeit und den Ort, welche von Uns zur Abhaltung des allgemeinen Landtages bestimmt worden sind, einzuberufen und zugleich zu verkündigen, daß auf diesem Landtage Wir vor allen anderen Gegenständen der Verhandlung, als ersten Gegenstand vorzuschreiben sinden, daß die Candidationen zu dem erledigten Amte Unseres Hof-Kanzlers nach dem gesetzlichen Wahltechte im Sinne des Artikels 20: 1791 vorgenommen und Uns unverweilt zur vor= zunehmenden Bestätigung unterlegt werde. Zweitens, daß zur Besetzung der Äemter des K. Thesaurarius, des Präsidenten der Landes-Buchhaltung, zweier Gubernial⸗Räthe und des Protonotairs, welche dermalen erledigt sind, die Candidation gleicher Weise vorgenommen und Uns zur Aller gnädigsten K. Ernennung vorgelegt werde; drittens, daß von den Ausar⸗ beitungen der durch den diesfälligen Gesetz-Artikel vom Jahre 1841 42 angeordneten systematischen Deputation das Urbarial-⸗Operat, welches, nach Vorschrift des erwähnten Gesetzes, vor und abgesondert von allen anderen abzufassen und zu verhandeln war, revidirt und so schnell als möglich Un⸗ serer Allerhöchsten Entscheidung unterlegt werde, sodann aber auch die übri⸗ gen Operate, insofern selbe bereits vollendet sind, in Verbindung mit Ünseren auf dieselben Bezug nehmenden Allergnädigsten Enischlie⸗ ßungen in Verhandlung genommen werden. Viertens, daß die mit? Unserer Alleihöchsten. Bestätigung versehenen Geset Anikel des jetzj fürgewesenen Landtags Uns zur Alderhöchsten Sanction unterlegt, auch Unsere Allerhöchsten Entschlietzungen über andere Uns von dem erwähnten Landtage vorgelegten Neptäsentationen in Verhandlung genommen wer= den. Fünftens endlich, da die Vorschrift Appr. Const. P. 3 t. 8, daß der daselbst bestimmte Prozeß gegen einen soschen Ofkupanten, dem die gesetzliche und unmittelbare Nachfolge in den von ihm ofkupirten Gü⸗ fern gebührt, nicht Platz greifen könne, der Erfahrung gemäß zu un⸗ angemtssenen Auslegungen Gelegenheit gegeben hat, diefes Gesetz in dem erwähnten Theile so erklärt und mit Unserer Allerhöchsten Zustim⸗ mung modifizirt werde, damit mit Versperrung der thaisächlichen Gewalt, sowohl den gerechten Änfprüchen der dermaligen Vesitzer, als den Rechten der gesetzlichen und unbezweifelten Nachfolger Genüge geschehe. Es wird daher Eure, Unseres Königlichen Guberniums, Pflicht sein, Un serem ernann⸗ ten Königl. bevollmächtigten Commissair in Allem, was er Euch in Unserem Königlichen Namen voischlagen oder erklären wird, vollen Glauben zu schenken, ihm in dem Vollzuge Unserer Allergnädigsten Befehle Beistand zu leisten und dafür zu sorgen, daß nach der Vorschlist des Art. 11; 1791 die Geschäfte mit Anstand. Mäßigung und in guter Ordnung verhandelt werden, wie auch, daß Unseren Allerhöchsten, einzig und allein auf das öffentliche Wohl gerichteten Absichten Genüge geschche. Die Wir Euch übrigens mit Allerhöchster Königlicher und landesfürstlicher Gnade gewogen veibleiben. Gegeben in Unserer Kaiserlichen Stadt Wien, am 9. Juli des Jahres 1816, Unserer Reiche im Zwölsten. Ferdinand m. p.“

Rußland und Polen.

St. Petersburg, 6. Aug. Se. Majestät der Kaiser hat, in Folge desfallsigen Beschlusses des Minister⸗ Comité's, befohlen, daß die Geltung des §8. 197 des Sswods der Zollgesetze (Ausgabe 1842), vermöge dessen den russischen Schiffen, gleich den ausländi⸗ schen, die Berechtigung gewährt ist, daß ihre Schiffer und Matrosen ausländische Waaren einbringen und verkaufen, so wie russische Waa⸗ ren von russischen Kaufleuten der ersten beiden Gilden kaufen und ins Ausland ausführen dürfen, noch auf 6 Jahre hinaus, d. h. bis zum Jahre 1852, ausgedehnt werden soll.

Bereits mehreremale hatte man den Versuch gemacht, beladene Barken mittelst Dampfböten auf der Wolga gegen den Strom zu bugsiren, jedoch stets ohne Erfolg, weil diese Fahrzeuge zu tief gin—⸗ gen und ihre Maschinen zu schwach waren, um die Strömung zu über⸗ winden. Es kam also darauf an, Dampfschiffe von großer Dampfkraft und geringem Tiefgange zu erbauen, um so diese beiden Bedingungen in möglichst hohem Grade zu vereinigen. Diese Sache praktisch zur Ausführung zu bringen, machten der Kaufmann E. Cayley und der nieder⸗ ländische Ingenieur, Ritter Ch. Röntgen, sich zur Aufgabe. Zuerst suchten sie zu ermitteln, wie die Dampfschiffe gebaut sein müßten, um beladene Barken auf der Wolga stromaufwärts bugsiren zu können. Die darauf be⸗ züglichen Untersuchungen wurden Herrn Röntgen übertragen, und sein darüber erstatteter Bericht war die Basis, auf der sich in St. Pe⸗ tersburg eine neue „Compagnie für Bugsiren von Fahrzeugen auf der Wolga mittelst Dampfkraft“ bildete. Diese Compagnie schloß mit Herrn Röntgen einen Vertrag ab, durch welchen Letzterer sich ver⸗ pflichtete, ein großes Dampfboot erbauen zu lassen, das im Stande fein sollte, auf eigens dazu konstruirten Barken eine Last von 150, 0090 Pud oder 2500 Tonnen von Samara bis Rybinsk, d. h. 1400 Werst stromaufwärts, in der Frist von 20 Tagen zu bugsiren; die Kosten dieses Transports sollten nur in dem Falle erstattet werden, wenn derselbe wirklich in 20 Tagen von Samara nach Rybinsk zu Stande gebracht würde, widrigenfalls aber sollte der Erbauer sie zu tragen haben. Diesem Kontrakt zufolge, ließ Herr Röntgen in der Werfstatt der niederländischen Compagnie für Dampfschifffahrt nach seiner eigenen Angabe ein eisernes Dampfschiff von 250 Pferdekraft und mit einem Tiefgange von nur 2 Fuß bauen. Das Dampfschiff wurde, in Theile zerlegt, nach Rybinek gebracht und daselbst wieder zusammengesetzt. Dasselbe bugsirte im April dieses Jahres von dort aus zwei Bar⸗ fen, deren eigenthümliche Bauart bei den Anwohnern der Wolga lebhaftes Erstaunen erregte, indem sie der sicheren Erwartung wa ren, daß diese Barken in der Mitte zerbrechen müßten. Und in der That hatte man solche Barken noch nie gesehen, die, bei einer Länge von 100 Fuß und einem Tiefgange von 5 Fuß, 75, 909 Pud oder 1250 Tonnen zu tragen vermochten. Das Dampfschiff „Wolga“ ging mit diesen 2 Barken am 2. Mai von Rybinsk nach Samara, von wo es alsbald, nachdem letztere mit 150,000 Pud beladen worden waren, wieder zurückkehrte. Zu dieser Zeit war der Wasserstand in der Wolga sehr hoch und die Strömung reißend, zumal an den Stellen, wo der Fluß von hohen Ufern ein⸗ geschlossen ist. Auch war die Witterung damals für die Schifffahrt sehr ungünstig; es herrschten heftige Winde und Stürme, die eine große Anzahl Barken auf der Wolga scheitern machten. Nichts desto⸗

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