1846 / 224 p. 1 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

limites d reino), da es der Wille der Königin wäre, daß 2 5 . Verfolgung an keinerlei Rücksichten bände. Der englische * ist noch immer so krank, daß er allen äften entsagen muß. j esc rn r gg. Hitze, die hier bis auf 34 Grad Reaumur im Schatten steigt, hat zur Folge gehabt, daß in Valencia vom 1. bis zum 26. Juli nicht weniger als 17 Personen in Raserei verfielen.

Türkei.

Konstantinopel, 29. Juli. Der Königl. großbritanische Botschafter, Sir Stratford Canning, ist am 2bsten d. M. auf dem Kriegs Dampfschiff „Hecla“ nach Triest abgereist, um sich über Deuisch⸗ jand“ nach London zu begeben. Während seiner Abwesenheit leitet der Boischafts-Secretair Herr Henry Wellesley, die Geschäfte der hiesigen Botschaft in der Eigenschaft eines bevollmächtigten Ministers.

Der Kaiferl. russische Gesandte, Herr von Titoff, welcher auf dem Punkte steht, diese Hauptstadt gleichfalls mit Urlaub zu ver- lassen, hatte gestern seine Abschieds⸗Audienz beim Sultan, in welcher er Sr. Hoheit den Herrn von Dustinoff als außerordentlichen Ge⸗ sandten vorzustellen die Ehre hatte. t

Mehmed Ali hat häufig Unterredungen mit dem Sultan, wel⸗ cher ihn am Mittwoch seiner Mutter, der Walide Sultan, vorstellte. Am Freitag begleitete Mehmed Ali den Sultan zur Moschee, Abends speiste er im Großherrlichen Palaste. Am 265sten wohnte er einer großen Revue in der Ebene von Haidar Pascha bei. Am folgenden Tage ging er nach Therapia, wo der Großherrliche Köschk zu seiner Aufnahme in Bereitschaft gesetzt worden war. Der Kaiserlich österreichische Internuntius, die Botschafter von Großbritanien und Frankreich und die meisten übrigen Missions⸗Chefs haben dem ägyp⸗ nischen Statthalter ihre Besuche abgestattet. Zwei Enkel desselben, Namens Mustafa Bei und Sabit Bei, sind von St. Hoheit dem Sultan zu Pforten⸗Beamten ernannt worden und werden bereits im Büreau des Mektubschi verwendet.

Die neueste Nummer der türkischen Staats- Zeitung macht die von Sr. Hoheit bereits genehmigten Vorschläge des neu errichteten Conseils des öffentlichen Unterrichts bekannt. Diese Vor⸗ schläge sind im Wesentlichen folgenden Inhalts: 1) Verbesserung der bereits bestehenden Kinderschulen; 2) zweckmäßige Organisation der sogenannten Mekiatibi rüschdie (Religionsschulen) zum Behuf der Ver⸗ breitung des für Jedermann nöthigen Religions⸗ Unterrichts; 3) Grün⸗ dung einer Lehranstalt (Dar- ül⸗Funun) für den höheren Unterricht solcher Jünglinge, welche nach wissenschaftlicher Ausbildung streben oder sich der Beamtenlaufbahn widmen wollen. Ein eigenes Ge⸗ bäude soll zu diesem Zweck aufgeführt werden, in welchem die Zög⸗ linge vollständigen Unterhalt und Wohnung finden und in allen Fä— chern des Wissens unterrichtet werden sollen.

Dasselbe Blatt macht eine Großherrliche Verordnung bekannt, kraft deren es den türkischen Unterthanen in Konstantinopel und in den Provinzen freigestellt wird, steinerne Häuser, Chane, Magazine und Kaufläden zu bauen. Bekanntlich wurden bisher in der Haupt- stadt sowohl, als in dem größeren Theile des Reichs alle Privatge⸗ bäude und selbst die Großherrlichen Paläste von Holz aufgeführt.

Aegppten.

Alexandrien, 21. Juli. (. 3.) Mehmed Ali's Reise wird eine große Summe kosten; diese Ausgabe und jene für den Nil⸗ Dammbau und Befestigungs-Arbeiten der Stadt nehmen die Finanzen

der Regierung sehr in Anspruch und lasten drückend auf dem Lande;

960

denn weder Armee, Marine noch Beamte werden seit mehreren Mo- naten bezahlt, und darunter leidet auch der Handel, weil kein Geld in Umlauf kommt. Der unermüdliche Waghorn ist von Triest an- gelangt und wird dieser Tage nach Malta ab ehen. Briese aus Beirut vom 16ten d. machen eine traurige Schilderung von dem dortigen Markt, der Handel stockte gänzlich; der Geldmangel war sehr groß und allgemein. Man berichtet aus Dschedda, daß die Cholera fehr abgenommen und man in kurzem sie gänzlich verschwin⸗

den zu sehen hofft.

Eisenbahnen.

Berlin -DPotsdamer Eisenbahn. in der Wache vom Aten bis inel. den 10. August e. sind auf der Berlin- Potsdamer Eisenbahn 90ꝛ8 Personen gefahren.

Im Monat Juli c. fuliren auf der kerlin · Potsdamer Eisenbahn 50, 278 Personen und betrut die Einnahme 21,384 Rililr. 6 Sgr.

Berlin-Anbaltische Eisenbahn. Im Monat Juni c. sind auf der Berlin- Anhaltischeun Eisenbalin belördert worden: 37,747 Personen 76, 643 Centn. Frachigut -

Summa

50,729 KRihilr. 16, 656 67385 Rtlilr. 269, 572 Y Totas 336,537 Rihlr. Die Mellr- Einnahme im I. Semester d. J. gegen die im gleichen Zeitraum v. J. beträgt 57, 189 Rthlr.

Einnahme bis ult. Mai c.

gandels und Börsen - Nachrichten.

z Amsterdam, 7. Aug. Der hitsige Fondsmarkt lieferte diese Woche wenig Bemertenswerthes, und die Abwechfelungen in den Coursen der meisten Staatspapicre blieben unbedeutend, im Ganzen war die Siim⸗ mung der leßzten Tage etwas flauer; besonders aber für Actien der Han dels. Maatschappy, welche von 176 allmälig bis 1755 95 heruntergingen. Spanische Fonds erhielten sich angenehm, und Ardoin⸗Obligationen erreich ten 205 b, deren Coupons beinahe 2055. Portugiesische Obligationen sind dagegen anfangs von a83 bis 475 * und gestern plötzlich au 4535 96 gefallen und blieben aus geboten. Am Geldmarklte ist der Zins- Cours unverändert geblieben.

An den Getraidemärkten dieser Woche wurde nur wenig Weizen um. gesetzt; doch von Roggen, besonders unverzolltem, gingen mehrere Partieen fal andere Hände. Mitwoch wurde bezahlt; für 125pfd. bunten polnischen Weizen 310 Fl., 127pfd. dito 323 Fl., 128pfd. weißbunten dito 330 Fl., für unverzollten 11858. dänischen Roggen 211 Fl.. 120pfd. St. Peters burger dito 226 Fl., 118psd. odessaer dito 220 Fl., 122p8. verzollten preußischen 240 Fl. Gestern zahlte man für 129psd. weißbunten polnischen Weizen 332 Fl., 130d. mecklenburger Weizen 298 Fl., sür unverzollten Ii8pfd. archangeler Roggen 220 Fl., 1179f8. St. Petersburger dito 217 Fl., für verzollten 120. 123psd. preußischen Roggen 232. 246 Fl.; 109pfd. dänische Gerste holte 160 Fl.

Auswärtige börsen.

Niederl. virkl. Seb. 603. 5B. Span. 201.

Amster d am, 8. Aug. zinsl. 68. Preuss. Er. Seb. FEoln. —.

39h do. Fass. 6. Aust. . 49590 Russ. Hope 914. Antwerpen, 7. Aug.

zinnJ. Kere Aul. 20.

Frankfurt a. M., 9. Au. X Met. 1100 Rr. Mark- Ade,, 1873 1870. n.,. e- R --., Here Kues. ut. S9z. . poln. 200 FI. 9õß 6. d0. 80 FI. S0. 80. . ,

Ham burg, 10. Aug. Bonk- Aeuæn 18570 Er. Bugl. Russ. 1083

London, J. Aus. Cons. 376 gõz. *. KBels. 98. 9]. Nene Au Paseivre 6. ö. Ausg. Sch. 166. J. 23M Holl. 60. 595. 4X 4. gi Neue Port. 41. 39. Engl. Russ. 1133. 1123. Ras. 90. 89. Me,. 26

cum 100. 98. Ter 39. 38. Faris, J. Aus. Sb Reute fin con. 122 50. 396 do. fia eour. 9.

Nerpl. 596 Span. Rente Exas. 6. ; (. : k bh Mei. 11IIJ. 40 a0. 003. 3360 7 aserti aus- & ihr. fir, Acuen 1572. Anl. ae 1831 157. do, 1839 125. Nordb. 1833. Glu. aum einer g.

wärn. Lis . U. 7E. Ter. 93. æaw. S6. Anzeigers 2 Sgr.

Das Abo nnement beträgt: 2 Rthlr. sür 6 Jahr. 1 Rthlr.— I Jahr. s sihlr. 1 Jahr. Theilen der Monarchie .

Allgemeine

Preußische Zeitung.

Königliche Schauspiele. e, . Donnerstag, 13. Aug. Im Schauspielhause. 13 1ste Al 6 224. ments⸗Vorstellung: Das Glas Wasser, Lustspiel in 5 Abth,

Alle ves Ansltalten des In- und Auslandes nehmen Hestellung auf dieses Slatt an, für Gerlin die Expedition der Allg. Preuß. Zeitung: Friedrich sstraße Ur. 72.

Berlin, Freitag den 14 August

Scribe, von A. Cosmar.

Freitag, 14. Aug. Im Opernhause. 93ste Abonnement stellung: Die Puritaner, große Oper in 3 Abth., mit Tan. von Veilini. (dhrl. Marie von Marra, K. J. Hof-Opern-Sängn Wien? Elvire, als Gastrolle.) Anfang halb 7 Uhr.

Zu dieser Vorstellung werden Billets zu folgenden an Opernhaus - Preisen verkauft:

Ein Billet in den Logen des Prosceniums 1 Rthlr. 103 in den Logen des ersten Ranges und ersten Ballons, so wie z büne, 1 Rihlr. 10 Sgr.; im Parquet und in der Logen deg

nhalt.

ntlicher Theil. ar. nland. Berlin. Geschichtliche Darstellung der Bank Verwaltung. provinz Preußen. Schifffahrt Königsbeigs. deutsche Bundesstagten. Königreich Sach sen. Die politischen gestesen. Königreich Hannover. Hohe Reisende. Truppen⸗ kicbungen. Königreich Württem berg. Unwetter. Kur für⸗ stenthum 99 s . 3 , f=, . Der Prof. Justi 4. Ranges 1 Rihlr.; in den Logen und im Balkon des dritzn g Z Zeitungs- Verbot. Herzegthum Holst sin.. Die hofsteinische ** . 6 89 6 a, . un hithSeatet 19 Stn. Le, mmlun. Fürstenthum Waldeck. Das Erdbeben in en Fremdenlogen 2 ichlr. . ia che Monarchie. Pra urchreise des Großfürste Im Königlichen Schloßtheater zu Charlottenburg: Die Ei 3. 6 nn . . . Era cn w. des Großfürsten rankreich. Patris. Der Anentats- Prozeß Die Kandidaten für

händler, Possenspiel in 4 Abth., von E. Raupach. Anfun 7 das Präsidium der Deputirten- Kammer. Journalisten zu Deputirten

Uhr. Billets zu dieser Vorstellung sind bis zum Tage der Wald zwählt. Die legitimistische Partei in den Wahlen, —= . Bugeaud s Wahltede. Wahr- Unruhen. Depeschen nach Madrid. Das

Mittags 1 Uhr, im Billet⸗Verkauss⸗Büreau des ern,. ler, we, d , dmg gen * nich!

z D ĩ e a 1 . . erm cS.

n,. Abends im Schloßtheater zu Charlottenburg an dur ee, er he de ; . Der en 6. Sonnabend, 15. Aug. Im Opernhause. 9aste Abonnn owring s au hofsung zen Prin ge lsßtase n der Aumee verworfen

Vorstellung: Nehmt ein Exempel d'ran, Lustspiel in 1 Auspt, . Hofnachricht. Mäßigkeils Vereine. Kornpreise. Louis

Pr. Töpfer. Hierauf: Die Willys, oder; Gisela, phant igien. Brüssel. Diplomalische Sendung des Fürsten Chimay.

Ballet in 2 Abth., von St. Georges und Coralli. Für dit müfung des Vertrages mit Holland in den Sectionen. Vermischtes.

Königliche Bühne eingerichtet vom Balletmeister Hoguet. I ünemark. Kopenhagen, Die Königin von Schweden. Schiff

Brun: Gisela.' Anfang halb 7 Uhr. sahts, und Handels- Traktat mit Neapel. Die Besteiung vom Ser- Zu dieser Vorstellung werden Billets zu den gewöhnlichen] nt. Nachrichten aus Jeland. Verhandlungen der roestilder

. Stände. haus⸗Preisen verkauft. talien. Rom. Auflösung der Schweizer⸗Regimenter. Die Amnestir⸗

ten 26 , 9

Rönigsstãdtisches Theater. . ' reiben aus Li sa bon. (Neues Wahl Reglement.) andels⸗ und rsen⸗ . .

Donnerstag, 13. Aug. Zum erstenmale: Gebrüder Fostn, 6 Korte Rahe chen. Gerl in. Phi

Das Glück mit? seinen Launen, Charakter-Gemälde aus dem funf

ten Jahrhundert, in 5 Aufzügen. Nach einem englischen Plan

Pr. C. Töpfer. (Dlle. Rosa Heigel, vom Stadt Then

Bremen: Agnese Welstedt, als Gastrolle.)

nigl. Schauspielhaus. („Egmont“)

Verantwortlicher Redacteur Dr. J. W. Zinkeisen.

Amtlicher Theil.

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht, den nach⸗ mMannten Inhaber des Eisernen Kreuzes, welcher auf den Ehrensold zichtet hat, zum Ehren⸗-Senior zu ernennen und die erledigten niorenstellen zweiter Klasse anderweitig zu verleihen.

1 . R ö?

Bekanntmachungen.

Nothwendiger Verkauf. Königliches Ober =-Landesgericht zu Coeslin, den 27. Juli 1846. Das Allodial Rittergut Nrnhausen, Belgardschen Kei ses, landschaftlich abgeschätzt auf b, 985 Thlr. 21 Sgr.

loss]

pothelenschein sind

nigs viertel Vol. 9. No. 1383 eingetragene, in der Lietz männsgasse Nr. 11 belegene Schuh machermeister Abra⸗ ham Isaac Cohnsche Grundstück, taxirt zu 11,641 Thlr. 26 Sgr. 3 Pf., soll

am 4. Februar 1847, Vormittags an der Gerichtsstelle subhastirt werden.

Allgemeiner Anzeiger.

pro Actie in Empfang zu nehmen und auf den Actien J 1697

darüber zu quittiren.

11Uhr, are und Hy⸗ in der Registratur einzusehen.

8 Pf., zufolge der nebst Hopothetenschein und Bedin- gungen in unserem dritten Bureau einzusehenden Taxe,

so am 22. Februar 1847, Vormittags 11Uhr, an ordentlicher Gerichtsstelle subhastirt werden.

os bl 8 2 Berlin⸗H⸗

699 Su bhast ations - Patent. Rothwendiger Verkauf.

Land⸗ und Stadigericht zu Culm.

Das aus 897 Morgen 128 Rushen preußisch Acker⸗

Wald- und Wiesenfläche bestehende Erbpachtsgut Pien

nebst Slone, mit Ausschluß einer stets dabei benutzten ( 6 , ,.

Fläche von 80 Morgen, von welcher jedoch nicht nach

gewiesen, wie sie zu dem Gute erworben, abgeschätzt auf

12,288 Thlr. 19 Sgr. 9 Pf., zufolge der nebst Hypo—

thekenschein in der Registratur einzusehenden Taxe, soll am 26. Februar 1847

an ordentlicher Gerichtssselle resubhastirt werden.

1515 Nothwendiger Verkauf. Stadtgericht zu Berlin, den 27. Mai 1846.

Das in der Waßmannsstraße Nr. 23 belegene, im neuen Hypothekenbuche des Stadigerichts von der Kö⸗ nigsstadt Vol. 22. No. 1634. eingetragene Bartilowsche 9 fg , gerichtlich abgeschätzt zu 7793 Thlr. 6 Sgr. 6 Pf., so

an 12. Januar 1847, Vormittags 11 Uhr, an der Herichtsstelle subhastirt werden. Taxe und Hy— pothekenschein sind in der Registratur einzusehen.

Der dem Aufenthalt nach unbekannte Eigenthümer, Gutsbesitzer Herrmann Ludwig Bartikow, so wie die unbekannten Real ⸗Prätendenten, werden hierdurch öf⸗ fentlich vorgeladen.

l5l 4 Nothwendiger Verkauf. Stadtgericht zu Berlin, den 18. Mai 1846.

Das der verwitlweten Kaufmann Taege, Louise So- phie, geborenen Bauer, zugehörige, in der Klosterstraße Rr. 73 belegene und im sfadtgerichtlichen, früher kam= ee, , e. . . J. een, 30.

ag. 349 verzeichnete Grundstück, gerichtlich abge ätzt , . am 14. Januar 1847, Vormittags 11 uhr, an der Gerichtsstelle Schulden halber subhastirt werden. ö und Hppoihekenschein sind in der Registratur ein= zusehen. .

Die dem Aufenthalte nach unbekannten Erben der zu Landsberg an der Watte verstorbenen unverehelichten 5 Emilie Bauer werden hierdurch öffentlich vor⸗ geladen.

p. A., a

n. Helfft,

con h fame r

die Actien der

loi] Nothwendiger Verkauf. Stadtgericht zu Berlin, den 23. Juni 1846. Das im Hypothekenbuche von der Königsstadt, Kö⸗

ambuͤrger Eisenbahn.

6te Einzahlung auf Ludwigs— hafen⸗Bexbacher Eisenbahn⸗

Eisenbahn-Actien, abzüglich Fl. 3. 26 Zinsen mit Fl. I6. 40 p. Actie bis zu obigem Termine, 15. August bis 15. September mit Zuschlag von 96

Laut uns von den Herren S. v. Ha— ber C Se. in Carlsruhe und W. H.

A g. Ladenburg C Se. in Mannheim er- M Liheilter Vollmacht sind wir beauftragt

die 6te Einzahlung auf

bacher Eisenbn

abzüglich Zinsen demnach ß. 165. 40.

stellen.

Bei d n 2 ei dem großen Zu GFirlin, den 11. Juli 1846.

drange Anstellung Su⸗ chender sehen wir uns

zu der Erklärung genö⸗— thigt, daß wir von jetzt

an kein Gesuch der Att mehr berücksichtigen kön⸗ ard nen, daher alle Einga⸗ ben unbeantwontet lassen

eiwa eingereichte

loõ2 b]

Das Personen

Actien.

In Folge der uns er⸗ theilten Vollmacht neh⸗ men wir die

zum 15. Au⸗ gust 1816

is fd ausgeschriebene, Ein zah= lung von 10 auf die

Ludwigshafen · Berbacher 264

auf 2 Thlr. später vom

Gebrüder, Haalsche Markt Nr. 5. löõ0 bl

3trer Serie.

Ludwigshafen⸗Bex⸗

hn mit 100 cer I. 50

an unserer Kasse bezahlt. Berlin, am 11. August 1846.

Anhalt

3. 20.

Wir ͤsuchen die Besitzer, die betreffende Zahlung bis zum 15. Au gust, spätestens aber bis 45. Sep⸗ zember e, mit A Verzugszinsen, vom 15. August an gerechnet, Vormittags von 9 bis 17 Uhr, in unserein Comtoir, Lind en Nr. 27. zu leisten, und die einzuzahlenden Stücke mit einem Verzeichniß nach Nummern -Neihe, Lit. A. von Lit. B. getrennt, zu versehen. Die uns eingereichten Actien werden wir den Inhabern binnen lürzester Zeit wieder zurück⸗

Sirschfeld C Wolff.

̃Borussia“ fährt während der

diesjährigen Bade⸗ chörig gewesene, aus einer Verschreibung des h Saison gehörig geweseng ö 66

ßig: von Stet⸗

schiff,

jeden Dienstag und Donnerstag, Mittags 12 Uhr, jeden Sonnabend, Mittags 1 Uhr;

von Swinemünde nach Stettin

jeden Montag und Freitag, Morgens 8 Uhr, jeden Mittwoch aber circa 2 Stunden nach dasiger Anlunft der Russ. Post⸗Dampfschiffe. Der Preis 1sten Ranges 13 Thlr. à Per son; für 1 Billet nach Swinemünde und zu⸗ auf 7 Tage gültig, jedoch ermäßigt

Comitè der Stettiner Dampfbugsirboot⸗Rhederei. al

Zahlung der Coupons von Russ. Hopes chen Certifikaten

Die bei uns angemesdeten, am 1. 13. Juni a. é. verfallenen Coupons von Certisikaten der Russisch

Hop esclien Anleihe 3ter Serie werden

von heute an bis zum 30. September e. mit

Thlr. 13. 10 Sgr.

und Wagener, Brũderatrasse No. 5.

Zum Ehren⸗Senior ist ernannt:

Aus dem Stande vom Feldwebel abwärts Ludwig von Kröcher, Premier Lieutenant a. D. au Voits⸗ brügge bei Havelberg. Zu Senioren der zweiten Klasse des Eisernen Kreuzes:

A. Aus dem Offizierstande:

Wann von hiesiger Großherzoglicher Jusiiz gj sub Umodierno auf Äntrag des Gute besitzers u auf Puchow zur Anmeldung etwaniger Anspiüchen . .

1) der geschiedenen Rathmannin Bülle zu a Neander von Petershaiden, Oberst a. D. zu Königs⸗ Elisabeth Johanna Maria, geborenen Wu berg in Pr. 2) dem Stadfsecretair Johann Anton Frieden Mo on Wangenheim, leff daselbst, 1. 224 Gumbinnen. 4 ,, won Peter), General. Lientenant 9. Dr zn Breslau. ; iffleff zu Neu-Vrandenbug n won Frittwißz, General-Lieutenant und Commandeur der Garde

M der . Liß w . Luci Infanterie derica Dorothea orenen ilffleff, ö ; ; ; ö bra; sicbarenen T ff ff bon nun, Rittmeister 4. D. auf Tarputschen, Kreis

über ihre, 60 Thlr. 24 Sgr. P sür einen jedt Darkehmen.

ser vier Interessenten betragenden, durch ebem . ber Kandidat Heineschen Rachlaßmasse an sie i bon Knobloch, Rittmeister im 1sten Husaren⸗Regiment (genannt i 1Istes Leib⸗Husaren⸗Regiment).

gangenen, bescheinigtermaßen respective . s b d 8 Hann 2.

shren Erben und deren Vertretern, an das d B. Aus dem Stande vom Feldwebel abwärts: Jakob Krebs, Steuer-Aufseher zu Königsberg in Pr.

Hauptmann und Postmeister a. D. zu

haus Siemerling C. Stürcke zu Neu- Brandenbt dirten nd demmäc st von dem genannten ven bezahlten Antheile an eine zur Verlassenschastom⸗

Theodor Augustin, Premier-Lieutenant a. D. zu Wernigerode am Harz.

z Karl Plötz, Steuer⸗Aufseher zu Berlin.

Se. Königl. Hoheit der Prinz Wald ĩ i vnve he n,. Prinz em ar ist von Fischbach

Die Versetzung des Justiz⸗Kommissarius Grefser in Bünde an das Land- und Stadtgericht zu Brilon ist auf . Antrag zu⸗ rückgenommen, dagegen der Justiz⸗Kommüissarius und Notarius Kay⸗ ser in Delbrück als Justiz-Kommissarius an das Land- und Stadt- gericht zu Brilon versetzt, zum Notarius im Bezirk des Ober⸗Lan-⸗ desgerichts zu Arnsberg ernannt und ihm die Praxis nicht nur bei dem Land- und Stadtgericht zu Brilon, sondern auch bei dem Land- und Stadtgericht zu Marsberg und bei den Patrimonialgerichten zu Alme, Canstein und Padberg gestattet worden.

Angekommen: Se. Excellenz der General-Lieutenant, Chef der Land⸗ Gendarmerie und Kommandant ĩ stf̃ 391 . von Berlin, von Ditfurth, bgereist: Der General⸗Major und Inspecteur der 1sten Ingenieur⸗Inspection, Brese, nach Stettin. . ?

Uichtamtlicher Theil.

3nland.

Berlin, 13. Aug. Wir erfahren so eben aus sicherer Quelle, daß die betreffende Behörde beschäftigt ist, eine geschichtliche Dar⸗ stellung der Bank⸗Verwaltung seit dem Jahre 1805 bis inkl. 1845 der Oeffentlichkeit zu übergeben. Es dürften hierdurch manche vor⸗ eilige Urtheile widerlegt und überhaupt die Verhältnisse und die Zu⸗ stände des bisherigen Bank- Instituts in den letzten 40 Jahren in ein klares Licht gestellt werden.

Provinz Preußen. (3. f. Pr.) In Pillau sind im vori- gen Jahre 827 Schiffe mit 41,300 Lasten Sa,, im Jahre 1844 deren 1610 mit 62,315 L. und im Jahre 1843 sogar 560 mit 99,503 T. eingekommen waren. Ausgegangen sind ** Schiffe mit 15,163 T., wogegen im Jahre 1841 1034 mit b7, 012 und im Jahre 1843 1552 mit 99, 179 L. ausliefen. Von diesen Schiffen liefen in Pillau 5 in Nothhafen ein und gus, und von den ausgegangenen Schiffen mußten 465 mit 23,872 L., also mehr als die Hälfte, mit Baliast versegeln, was seit längerer Zeit nicht vor= gekommen ist. Am Schlusse des Jahres 1844 besaß die königsber⸗ ger Rhederei 27 Schiffe von 4034 C., wovon eines verloren gegan⸗ gen, dagegen eines von 46 L. neu erbaut ist, so daß am Schlusse des Jahres 1545 wiederum 27 Schiffe, aber nur von 3982 Normal⸗ Lasten, vorhanden waren.

Deutsche Gundesstaaten.

Königreich Sachsen. Die Deu gsche Allgemeine Zeitung enthält ein Schreiben aus der sächsischen Lausitz vom 19. August mit fol⸗ genden Bemerkungen: „Auch in Ihrer Zeitung ist mehrfach von den durch die sogenannte . die sich jetzt selbst die „radikale“ nennt, eifrig betriebenen Festessen und deren heraussordernder Tendenz die Rede gewesen. Mögen auch zeither Viele diese Zweckessen nur be⸗ lächelt haben, ja mögen Andere sogar Diejenigen, wesche sich entschieden dagegen ausgesprochen, der Uebertreidung beschuldigt und nicht an die Ma⸗ chingtionen geglaubt haben, denen, nach einigen Berichten zu urtheilen, die Gefeierten das Zustande kommen dieser Huldigungen zu danken ha—

ben, so ist man doch wenigstens in letzterer Hinsicht hier in der

e VUVupQ—iKi— . ——ů r

1846.

Lausiß durch das in jüngster Zeit einem dieser liberalen Abgeordneten ver= anstaltete Fest dieser Ar zu anderen Ansichten und namentlich zu der Ueber⸗ zeugung gelangt, daß jener Partei der Vorwurf eines „liberalen Jesuitis⸗ mus“, der zur Erreichung seiner nächsten und entfernteren Zwecke kein Mit- tel verschmäht, wahrlich nicht ganz ohne Grund gemacht worden ist. Wir sagten, zur Erreichung seiner nächsten und entfernteren Zwecke, und verste⸗ hen unter den ersteren das bloße Anregen und Zustandebringen sogenannter politischer Demonstrationen und das leberreden und Glaubenmachen, als seien diese gegen die Regierung erichteten Demonstrationen, Adressen, Fest⸗ essen, Reden, Toaste und wie sie fonst alle heißen, aus dem Drang überein stimmender Gesinnungen hervorgegangen, als sei es die große Masse, ja der Kern des Voltes, der seine politischen Ansichten und Wünsche in und bei denselben ausgesptochen; unter dem der Zukunft vorbehaltenen entfernteren Zweck aber verstehen wir den: die dem gemäßigten, be son⸗ nenen Forischritt ergebenen Männer immer mehr und mehr aus der Reihe der Landes vertreter auszuschließen und die Aufmeilsamkeit immer ausschließender auf die Fahneniräger der politischen Tagesfragen hinzulen⸗ len, überhaupt aber die öffentliche Meinung immer enĩschiedener zu beherrschen. Nun, wer wagt es denn noch in Zweisel zu ziehen, daß wirtlich der Kern des Velks es ist, der in diesen Festen, in diesen Toasten zu Sachsen, ja zu Deuischland spricht; man lese doch die Beschreibungen! Sind nicht viest Dankopfer wie durch Acclamation ganzer Wahl Bezirke. aus einem Alle vurchstrbmenden Gefühle der Dankbarkeit ver gesammten Wähler hervorgegangen? War es nicht Ein Gedanke, von dem sich Tau⸗ sende freudig angeregt sanden, und dessen Geburt es nur bedurfte, um benselben wie mit einem Jauberschlage lebendig aufgefaßt und ausge führt zu sehen? Ja, wer nur in der Entfernun 1. prunkhaften An- kündigungen und Beschreibungen zu lesen emhält, fon dies glauben; an⸗ ders freilich der, welcher diese Erscheinungen näher zu beobachten oder wohl gar hinter die Coulissen zu blicken elegenheit sindet. Für diesen stelit ssch das Bild ganz anders dar! Gehe 9 und fraget nach in den Siäblen und Srien? in welchen dergleichen Feste bereitet und für selbige geworben worden; frage nach, ob sie so leicht, wie durch einen schnell zün-= Fenden und elektrischen Schlag, von irgend einer Gesammtheit hervorgezau⸗ bert wurden! Fraget nach, und ihr werdet von den Unbefangenen hören, welche Mittel angewendet, welche Hebel in Bewegung gesetzt werden muß⸗ ten, um solche zu Stande zu bringen. Auf Täuschungen berechnete Anzei= gen, als ob, was kaum von Einzelnen ersonnen, schon in weiteren Kreisen heschloffen ünd vorbereitet sei; mehrfache Aufforderungen auf verschiedenen Wegen aus einer und derselben Quelle, mit Benutzung des kleinen Theater- nternehmein eigenen Kunstgriffes, als ob, wer nicht in Zeiten seine Theil- nahme anmelde, sich ausgeschlossen zu sehen Gefahr laufe; schmeichelnde Lobe ser⸗ hebungen ganzer Städte und Bezirke, deren politische Gleichgültigkeit vor kurzem noch geschmaäht und zur Zielscheibe des Spottes gemacht wurde; Aufforderungen eindringlich und direlt erlassen an Einzelne unter Eröffnung der Rückicht, daß ihrer ehrend gedacht werden würde; Einschüchterung der Unentschiede⸗ nen durch öffentliches Schmähen der sich Ausschließenden: dies sind die ehrenwerthen Mittel, denen dergleichen Feste ihr muͤherolles Entstehen zu vtrdanken haben. Indessen wird man entgegnen, was kommt darauf an. wie ein dergleichen Dankfest zu Stande . wurde, es genügt, daß dasselbe gelungen, daß es Namens der ähler veranstaltet, Namens des ganzen Wahlbezirks dargebracht wurde, und daß letzterer hierdurch seine Üiebereinstimmung mit den Gesinnungen und Ansichten seines Abgeordne⸗ ten öffentlich an den Tag zu legen sich gedrungen fühlte, und wir müssen anerkennen, daß hierauf mehr ankommt, hierin ein größeres Gewicht liegt, als in der Art und Weise, wie solches eingeleitet wurde; wir müssen zu⸗ geben, daß schließlich Alles darauf ankommt, wie der Wahlbezirk durch bie Theilnahme vertreten war. Die Statistik des Festmahls mag also enischeiden! Der Wahlbezirk wird ungesähr 18 20,099 Seelen umfas⸗ fen, und an dem Feste nahmen 230 Personen Theil. Während nun mit sehr wenigen Ausnahmen die Vorstände und Mitglieder der Stadträthe und Siadtversrdneien der verschiedenen zum Wahlbezirk gehörigen Städte sich ganz ausgeschlossen und entfernt gehalten, waren auch verhaͤltnißmäßig nur wenig Wahlmänner anwesend; dagegen war das große Centrum aus Kanzlei ⸗Offizianten, Schullehrern und aus finger, den unselbstständigen Glichern des Kaufmannsstandes angehörigen Leuten zusammengesetzt, so daß präsumliv den Anwesenden, auch abgesehen von einigen Ausländern, zum bei weitem größten Theil nicht allein die Wablberechtigung, sendern auch alle Stimmderechtigung abging. Kann nun wohl unter diesen Um- ständen ehrlicherweise noch davon dit Rede sein, daß es ein von dem Wahl-

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weiland Hofraihs C. W. Wulff eff zu Neu⸗Bland Königliches Schauspielhans. gmont. (Dlle. Unzelmann: Klärchen, als letzte Gastrolle.) (Den 12. August.)

Es wäre für uns wie sür Dlle. Un zelmann besser gewesen, wenn zu ihrem Abschiede eine andere Rolle gewählt hätte, als die des Klärchen Egmoni. Wir wären vann der unangenehmen Pflicht überhoben, uns elnd über sie auszusprechen, und sie hätte sich den Ruhm ihrer vortreff⸗ en Darstellungen als Emilia Galotti, als Gretchen im Faust und als ldsochmieds Töchterlein nicht getrübt. Der Antritt und der Abschied der gen Künstlerin bei uns an,. aber gerade durch Leistungen bezeichnet den, welche nicht zu ihren besten gehören; denn so wie ihre Julia der Farfigen dichterischen Anlage dieses Charakters nicht entsprach, so blieb hh ihn Klärchen im Egmont weit hinter den Absichten der Dichtung zu= k. Damals fanden wir den Grund der mangelhaften Darstellung einer⸗ 8 in der Schwäche und Beschränktheit ihres Sprach-Organs, andererseits der natürlichen geistigen Unfähigkeit der Künstlerin, die brennende Glut daltiger Leidenschaften, den Heroismus des sich selbst bestimmenden Wei⸗ zu äußcrer Darssellung zu bringen. Dieser Grund lann jetzt für sich 3 zt gelten, weil das Klärchen im Egmont, so wie das Gieschen im Faust,

E wohl“ im Bereich ber Kräfte der De. Unzelmann liegt, wenn die intensive Geistigkeit des Ausdrucks, welche ihre arakter⸗Gebilde bisher belebte, die äußere Macht der Sprache nicht immer

nothwendig erscheinen läßt. Dlle. Un zelmann ist deshalb heute ent- der nicht gun disponirt gewesen, und dann hätte sie nicht spielen sollen, . sie hat auf diese Rolle noch nicht dassenige Studium verwandt, wel⸗ e ihr mehr als bei jeder anderen nöthig ist, um ihre Darstellun elftei zu erhalten; in diesem Falle ist es aber nicht zu verantwerten, da die Parte hier bei uns als Gast spielt. Wir verlangen von Dlle. zelm ann durchaus geistige Durchdringung der Rolle, d. h. das konse⸗ nte Festhalten und scherfe Ausprägen des Charafters in seiner bestimm⸗ n Individualität, denn nur dieser Vorzug, sreilich der größte, welcher thauspielerin auszeichnen kann, enischadigt uns bei ihr für die Ab- . der meisten übrigen Vortheile und Künste, wie man sie gewöhnlich

j . deren Anwendung Dlle. Un zelmann zum Theil, wenn sie 9e bt auch zu verschmähen scheint. Konnte uns z. B. Mad. Rettich e durch ihre musitalische Veclamation auf Augenblicke in eine so f a Gedantenlosigleit hinein zaubern, daß wir den Mange] charakte- * Wahtheit obi als die' ernste Bedeutung der Darstellung ver⸗ 5 d so läßt uns dagesten das geringste Nachlassen der geistigen Span

der geringste Mangel tieferen Berständnisses bei Dlle. Unzelmann

regelmä- LI. F. von der Lancken originirende und kol. 2 übei' die Güter Puchow, Lapitz und Rahnensch dergelegt gewesenen gemeinsamen Hypothekenbit getragene Forderung von 968 Thlr. 9 Sgr. dem weiland Anton von Berg auf Puchow am vember 1813 ertheilten, nach Angabe des Preh und des beregten il dn ne f. verloren nen vier Agnitions ⸗-Atten und deren Anschlis etwaniger daraus wider den Provokanten herzu Ferderungen, Terminus peremiorius auf den sechsten Oktober dieses Ja hn anberaumt und die Insertion der heute dirsah extenso ergangenen Ladungen in die Schme Anzeigen verfügt worden; so wird solches hien nerweltig bekannt gemacht. Gegeben Güstrow, den 20. Juli 1846.

Großherzogliche Mecklenburg- Schwerinsche ij

Kanzlei. (L. 8.) G. Brandt.

tin nach Swine⸗

Literarische Anzeigen.

Bei Wilhelm Besser (BGehrenstt. 4h scheint so eben: 700 Predigt über Jacobi 5. 413. in der Sophienkirche zu Berlin am 7. Sonntag gehalten

von Dr. E. J. Nitzsch

Früher erschien ; j

Predigt über Marcus 40, 17. 18

in der Dreifaltigleitskirche zu Berlin am 5. Et rinit. gehalten

von . C. J. Nitzsch

(Preis jeder Predigt 3 Sgr.)

die ganze Leerheit und Mattigkeit einer durch äußere Mittel so schwach unteistüßzten

Darstellung empfinden. Wir wollen einen gesunden schönen Kern bei dem Mangel seiner schönen äußeren Schaale. Diesen Kern hat uns Dlle. Unzelmann, wie wir getreulich berichtet, in ihren früheren Rollen gereicht; wir fanden charakteristische Wahrheit, aus geistooller Intennion herdorgegangen und mit dem der Künstlerin eigenihümlichen seelenhaften Ausdruck verbunden. Warum entbehrte nun diese Auszeichnung das Kärchen im Egmont? Die Rolle hat gewiß ihre eigenen Schwierigkeiten, aber Dlle. Un zel mann scheint uns doch ihnen gewachsen zu sein.

Schon das erste Auftreten des unverkünstelten niederländischen Mäd- chens mit seines erhabenen Liebe zu dem besten Fürsten des Landes zeigte uns, wenn auch das natürliche Bild einer einfachen liebenden Jungfrau, doch eine zu große Dürftigkeit für das göthesche Klärchen, das der Dichter zum Träger des geschichtlichen Bewußtseins in dem Stücke gemacht hat, von welchem der Heid Egmont selbst hätte durchdrungen sein müssen. Es kommt dies der Jungfrau natürlich nicht zur Klarheit, sondern erscheint bei ihr gewissermaßen als höhere Eingebung, aber es erscheint doch, und zwar als eine Wirkung ihrer sinnigen Liebe, die deshalb einen erhabeneren Schwung haben muß, als die eines blos naiven Mädchens. In dieser zu dürftigen Äuffassung des Charakters von vorn herein lag der im weiteren Verlauf seiner Entwickelung sich kundgebende Mangel inneren Zusammen⸗ hanges, und Dlle. Unzelmann gerjeth dadurch in eine Unbestimmtbeit und Unsicherheit des Ausdrucks, welche dem Ganzen die Wahrheit raubten und nur Einzelnes unverbunden neben einanderstehend als gelungen er⸗ scheinen ließen. Die Mängel des Sprachorgans machten unter diesen Um- ständen einen peinlichen Eindruck, denn man wurde durch die Abwesenheit des geistigen einheitlichen Elcmenis der Darstellung auf dieselben aufmerk- sam, und die große Scene, in welcher Klärchen die Bürger zur Befreiung Egmont's aufruft, blieb vollends ohne Wirkung. Hier brauchen wir einen großen Ton, energisch gesprochene, rasche Worte, ein lebhaftes Feuer und dabei doch Einfachheit der Darstellung, so daß nur die größte Intensität des geistigen Ausdrucks hier die äußeren Mängel des Spiels der Dlle. Unztelmann hätte erseßen lönnen,. Wir halten den Beifall, welcher so⸗ gar durch Hervorruf nach diesem Alte Qlle. Un zelmann gespendet wurde, für unverdient; das Publikum hat sich schon daran gewöhnt, die Leistungen berselben zu bellatschen, und wenn hier Jemand vonlatscht, so llatscht es nach. Blle. Unzelman thäte deshalb wohl, bier zu mißtrauen. Wir önnen von ihrer ganzen Darstellung nur die Vergisiungs Scene gut sin⸗ den, in welcher die Künstlerin sich wiedergewonnen hatte ünd mit er reifen der rn, ein Bild heldenmüthiger Resignation und unendlichen Schmer zes hinstellte.

Dü. Ünzelmann hat durch die Rolle des Klärchen Vieles im Ur=

2 ö 8 a n , , mn, .

theil über sie gestört. Es wäre deshalb wünschenswerth, wenn ein neues Gastspiel für 6e eröffnet würde, um zur wahren vollstãndigen Schäßung ihrer tünstlerischen Befähigung zu gelangen, denn es kommt darauf an, noch genauer zu wissen, ob die Künstlerin den großen Erwartungen von ihr und dem über sie gefällten günstigen Urtheil wirklich entspricht. Sie würde in diesem Falle gewiß eine gute Acquisition für unsere Bühne sein, an der sich ihre Rollen nur duich eine tüchtige Darstellerin, Dlle. Stich, vertreten finden.

Die Wiederholungen des Egmont, welche sich in lurzer Zeit dreimal folgten, werden stets vom Publitu:n mit dankbarer Anerkennung, die sich in dem zahlreichen Besuch des Hauses ausspricht, aufgenommen. Auch ver⸗ volllommnet sich die Darstellung dadurch immer mehr. Mit Vergnügen bemerkten wir das sichtbare Streben des Herin Hendrichs nach schärferer Charalteristik des Egmont, der eben wegen der nothwendigen Indi viduali- sirung des Charakteis nicht zu seinen glänzendsten Rollen gehört. Es bleib freilich noch immer Vieles zu wünschen; Hert Hendrichs kann aus seiner Bedächtigkeit und seinem schwermütbigen Ernst noch nicht herauskommen und giebt uns nur einzelne Anflüge von dem wah- ren lebensstohen und selbstvergessenen, durch leichten ritterlichen Anstand und Leutseligleit auegezeichneten Egmont, wie ibn der Dichter gezeichnet und die Geschichit auch überliefert hat. Aber es ist anzuerkennen, daß Herr Hendrichs wenigstens Miene macht, den Charakter zu stubiren, daß er an- sängt, mehr zu bedenken was er sprechen, nicht blos, wie er es sprechen soll. Die Scene mit Oranien, den Herr Hepp e vortrefflich, in seinen äußeren Bewegungen nur eiwas zu pedantisch spielt, würde zu einer weit schlagenderen Wirlung gelangen, wenn Herr Hendrichs den unbesorgten. blindlings in sein Unglück hincinrennenden Egmont dem klugen, mit schär - ferem politischen Veistande die Zukunft berechnenden Oranien gegenuber - stellte. Das Beste, was uns Hert Hendrichs giebt, ist, wie bekannt, die Kerterscene, in der Egmont sich als der Vertreter eines großen Prinzirds fiar wird und mit erhabenem Pathos, durch die Traumbilder erleuchtet, die Freiheit der Niederlande verkündet. Die übrige . war wie gewobn sich. Die Krone der Darstellung bildeten auch beute die Vollsscenen, welche Herr Weiß durch seine meisterbaste Leistung als Vansen und die Herren Rüthiing, Wauer, Hill, Wied! ꝛ. als Einwobner Brüssels durch iebendiges, naturwabres Spiel, voll des individuellen Lebens erscheinen ließen. Das Orchester hätten wir etwas stärker besetzt gewunscht.

Zum Schluß wurden Her Hendrichs und Dlle. Unzelmann ge rufen. .

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