1846 / 237 p. 1 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

Mangel zu befürchten. Man ist fast überall zufrieden mit der zu er= war diesem Reisenden, dieselben Gegenden besucht hat, von Armuth und Sonderbarerweise hat der Hattischeriff von wie die Türken gewöhnlich sagen, die ihm zu benfalls sehr viel Früher bezahlten die Paschas an hatten dafür das Necht, aus der ihnen unter⸗ Sie mißbrauchten die ihnen von Steuern natürlich sehr

Davon abgesehen jedoch, mehrmals und rasche

wartenden Aerndte. der früher schon besonders die große Elend aufgefallen.

Gülhane oder das Tansimat, ungeachtet der besseren Ideen und Absichten, liegen, zu dieser rasch zunehmenden beigetragen. Und wie das kam? die Regierung irgend eine runde Summe und diese Summe, natürlich nebst reichlichen Zinsen, gebenen Provinz wieder einzutreiben.

damit eingeräumte Willkür in Auflegung oft und saugten das Volk aus.

Zunahme

vom Werth Abgaben fließen in oder

Prozent Alle diese der die Paschas

die

Piaster monatlich, die meisten viel mehr. sind aber diese

ja, man kann sagen, fast Alle

10,000 soldung meisten, daß früher der Pascha bei seinen Reichen hielt, als von denen

während jetzt auch jeder Arme obne Unterschied dem Staate die Abgabe zahlen soll, so daß also Klasse jetzt viel übler daran ist als Einführung des Tansimat Verarmung und Entvölke⸗ Man kann dies freilich nicht legen; es ist stets zunächst die

ganz unerschwingliche weniger bemittelte der That seit rung bedeutend zugenommen haben.

gerabe dem Tansimat selber zur Last lintauglichkeit und Schlechtigkeit,

scheitern.

Verarmung e

Sit Einführung des Tansimat aber ; soll jeder Unterthan ohne Unterschied jährlich nicht mehr als zehn 16 6 ;

seines Eigenthums als Abgabe , Staate kasse, staimakams oder Mudirs der Provin⸗ zen besoldet, und zwar erhält keiner dieser Beamten weniger als

Herren keinesweges zufrieden, sondern die saugen und pressen daneben das Volk noch eben so aus, wie früher, nur mit dem Unterschiede, ch mehr an die

Erpressungen si schneller und leichter zu nehmen war,.

die unersättliche Raubgier der Beamten, woran alle besseren Absichten und Maßregeln

1012

Berliner BEör na Den 25. August 1846.

Ckmli Fern

Pr. Cour.

Fonda. 2. Ca.

Actien.

F Sour. n.. . SX.

nriet. Gela. . Auer 18571.

Si. Scheld-Sch. Primieu - Scheius d. Seh. à b T. Kur- u. Neumũãrk. Schuldverachr. Berliner Stadt- Obligationen Wer ipr. Pfandbr. Grossk. Pos. do.

Grunde

1531111511 1

zahlen.

Ahle me. hinwie⸗ n

Kur- u. Neum. do. ? Seble sische do. do. v. Staat g. Li E.

die

6

Mit dieser Be⸗

Gold al marco.

And. Glam. à 5 Th. - Disconto.

oft

namentlich die früher und in

ꝑPotad. Magdeb.

gd. Lp. FBisenb. do. do. Prior. Obl. Earl. Ankh. abgest. d0. de. Prior. Obl. Hüss. Elb. Risgenb. 40. d0. Prior. Obl. Rbein. Finenb. d0. do. Prior. Obl. do. v. Siaat garant. Ok. Schles. E. LA do. Prior. do. Lt. R. B. St. B. Li. A. u. B. Magd. ilalbai. Eb. Br. Schw. Frb. B. 4a. do. Prior. Obl. Friedrichsdꝰor. 325 B r Kab. Nie ders ch. Mk. v. . do. Prioritét do. Nied. Mr. Zb.

Wilk. B. (C.-O.) Berlin- Hamburger

96

Nene Port. 44. 42

Paris, 20. R oö) Rente u cor. Span. Rente 335. Pars. ö* Wi 21. Juli. * 2 1. 134. iss. ao. 190 127. Norab. I813. Mail. 1154. Livorn. 1078. Fest. 92. Buadw. —.

Engl. Nusa.

sh, wü, lit. 4X . 109. 33 1

94

Obl. Lit. A.

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Italienischen,

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Priorität stellung: C. Töpfer.

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286

Habsucht und

Pr. Cour. Thlr. u 3M sgt.

Rries. ] Geld.

Ilamburs

gandels und Börsen - Nachrichten. Berlin, 25. Aug. Die gestrige Flauheit hielt auch heute an, und

erlitten saͤmmiliche Actien einen ferneren Rückgang.

NMarktpreise vom Getraide.

Berlin, den 24. August 1846.

Zu Lande: Weizen 2 Rihlr. 16 Sgr. 9 Pf., auch 2 Rthlr. 14 Sgr. Hafer 1 Rihlr. 4 Sgr.

A Pf.; Roggen 2 Rihlr. 6 Sgr., auch 2 Rihlr. ; 3 Pf, auch 1 Rihlr. Eingegangen sind 64 Wispel.

Zu Wasser: 2 Rihlr. 15 Sgr. 7 6 Sgr. auch 2 Rthlr. auch 1 Rthlr. 10 Sgr. Erbsen 2 Rihlt.

Sonnabend, den 22. August 1846.

Das Schock Stroh 6 Rthir. 15 Sgr., auch A Rihlr. 15 Sgr. Der

Centner Heu 1 Rihlr., auch 20 Sgr.

Weizen (weißer) 2 Rihlr. 19 Sgr. Pf. und 2 Rihlt. 9 Sgr. 7 Pf.; 4 Sgr. 10 Pf.; große Gerste 1 Ri 10 Pf.; Hafer 1 Rthlr. 2 Sgr. 4 Pf, auch 1 Rihlr. ; ingegangen sind 313 Wispel 15 Scheffel.

do. London

Augsburg Breslau

Feters burg

Amsterdam, 21. Aug. 39h ao. 38. Fass. Ausg. 4990 Russ. Hope 9g0nz.

Antwerpen, 20. Aug.

Frank furt a. M., 22. Aug.

2 Pf., auch toggen 2 Rihlr. * 12 Sgr.,

poln. 200 FI. G5 . London, 19. Aug. Passive 6. 55. Ausg. Sch. 17.16.

, . 155 r. 150 FI.

Leipzig in Courant im 14 ThI. Fuss. 100 Tulr.

Frankfurt a. M. azüdd. W... ...... 100 FI. 100 sRhl. 3 Woch.

Auswärtige Börsen.

Rae erl. virkl. Sch. 60. Zinal. —.

zZinsl. —. 6X Mes. 1103. . 1871. 69. Herr. Reak- Actien 666 Br. Lore d Bir. Stiegl. S7 nr. Inc. bᷣ9 . do. 80 FI. S0. .

Cons. 39760 952. . 2353 Holl. õ9z. 1.

Bekanntmachungen.

1360 Subhastations-Patent.

Das dem Großherzoglich Mecklenburg⸗-Schwerinschen Domainen⸗ Pächter Georg Emil Einst Friedrich Krueger gehörige, in der Neumark und deren Soldinschen Kreise belegene, aus vier Antheilen, dem Naulinschen, dem v. Krügerschen, dem v. Scheelschen und dem v. der Golz⸗ schen bestehende Rittergut Pitzerwitz, durch die ritterschaft⸗ liche Taxe vom 12. Jebrüar d. J. auf 110,078 Thlr. 24 Sgr. 2 Pf. abgeschäßt, soll am

26. R 0?émber 18346, Vormittags 11 Uhr- vor dem Deputirten, Ober- Landesgerichts Assessor Schmidt, in unserem Instructions⸗Zimmer, im Wege der Execution öffentlich subhastirt werden.

Die Taxe und der neueste Hypothekenschein önnen in unfcrer Registratur eingesehen werden. Die Kaufbe⸗ dingungen werden im Termine bekannt gemacht werden.

Als Real-Interessenten werden zu diesem Termine hierdurch öffentlich vorgeladen:

1) der vorbesagte Besitzer des Guts, Großherzoglich

Mecklenburg Schwerinscher Domainen⸗ Pächter Georg Emil Ernst Friedrich Krueger,

2) dessen Ehefrau Auguste geb. Siemssen,

3) der Ober -⸗Amtmann Nobbe, dessen Vornamen und Wohnort im Hopothekenbuche nicht angegeben sind, wegen der für ihn Rubr. III. No 2 eingetragenen 4060 Rihlr.,

4) der Lotterie ⸗Inspeltor Joseph David Levy, sonst zu Neu⸗Strelitz, event. dessen Erben,

56) die Erben des verstorbenen Ober Amtmann Johann August Wilhelm Nobbe zu Pinnow bei Garz.

Frankfurt a. d. O., den 24. März 1816.

Königl. Preuß. Ober Landesgericht.

lb 45 bl Aus zug.

In der Tamms ⸗Negentiner Vormundschafissache wer⸗ den Alle und Jede, welche an die Verlassenschaft des im August 1819 zu Negentin verstorbenen Pächters Johann Anton Tamms, insbesondere auch in Bezie⸗ hung auf die der Mutter der Pupillen testamentarisch zugestandene und darüber gesührte vormundschaftliche Verwaltung, aus irgend einem Rechtsgrunde For= derungen und Ansprüche zu haben vermeinen, werden zu deien Anmeldung in nachstehenden Terminen: den 25. August, 15. und 29. September d. 537 Morgens 10 ühr, unter dem Rechisnachtheil aufgefor⸗ dert, daß sie sonst damit durch den am 20. Okto ber r. zu erlassenden Präklusis -Abschied für immer werden ausgeschlossen werden. Einer serneren Anmeldung der berelts am 3. und 23. April, 14. Mai und 4. Juni er. profilirten Ansprücht bedarf es nicht, jedensalls wird ein , . Kostenersatz nicht bestanden.

Datum Greifswald, den 18. Juli 1846.

Königl. vreuß. Hofgericht von Pommern und Rügen.

(L. S.) v. Möller, Praeses.

(659 Edittal⸗-Vorladun .

Ueber den Nachlaß des am 12. Mai 13 hierselbst verstorbenen Lohgerbermeisters Johann Friedrich Ferdi= nand Kammer ist heute der erbschastlicht Liquidations- Prozeß eröffnet worden. Der Termin zur Anmeldung resp. Verification aller Ansprüche steht am 22. Ol to⸗ ber 1846, Vormittags um 10 Uhr, vor dem Herrn Land und Stadtgerichts⸗-Rath Todi im Parteien zimmer des hiesigen Gerichts an.

1405 140 1399 139

149;

Kur 2 M.. Kurz 2 H. 3 Mt. 2 Mt. 2 Me. 2 Mt. 2 Mt. 8 Tage 2 Mt. 2 Mt.

Sgr.; ein

oö6 14 106

hauptmann,

b V Span. 20.

Preuss. Pr. Sch. —. Folu. —.

Nere Anl. 19.

Mittwoch, 26. Aug. ments⸗Vorstellung: 5 Akten, nach einem Roman, Pauline Rosahl: Selma.)

Donnerstag, 27. Aug. Vorstellung: Bie Nachtwandlerin, Oper in 3 von Friederike E Hof Opernsängerin rolle Anfang halb 7 Uhr.

Zu dieser Vorstellung werden Billets zu den folgenden eng reisen verkauft: .

n den Logen des Prosceniums 1 Rthlr. 10 n in den Logen des ersten Ranges und ersten Balkons, so wie zu büne, 1 Rihlr. 10 Sgr. ; im ̃ Ranges 1 Rtblr.; in den Logen und im Balkon des dritten z ges, so wie im Parterre, in den Fremdenlogen

Freitag, 28. Aug. Nehmt ein Exempel dran,

Hierauf: Die Willys, in 2 ÄAbth., von St. Georges Für die hiesige Königliche Bühne ei Hoguet. Anfang halb 7 Uhr. ĩ

Zu dieser Vorstellung werden Billets zu den nachstehende wöhnlichen Dpernhaus⸗Preisen verkauft:

Ein Billet in den Logen ein Billet in den Logen des ersten Ranges, zum ersten Ballon zur Tribüne 1 Rthlr.; ein Billet im Parquet und im zweiten R 20 Sgr.; ein Billet in den Logen und im Balkon des dritten h ges, so wie im Parterre, 15 Sgr.; ein Billet im Amphitheamm Billet in der Fremdenloge

Königsstädtisches Theater. Mittwoch, 26. Aug. Lustspiel in 1 Jesuiten, Original Schwank in ; Zum Schluß: Wer ißt mit? Vaudeville⸗Posse in 1 Alt, Desaugier's Le diner de Madelon, von W. Frirdrich.

K. K

ten Spernhaus⸗P Ein Billet i

Königliche Schauspielt. Im

Munter und Sohn, Schauspiel in 2 Abth. n

m Opernhause. Nste Abonnemn . Abth., frei 9 1

zu Wien: Amine, als Gy

Parquet und in den Logen des züch

20 Sgr.; im Amphitheater 10 C 2 Rthlr. ;

Im Opernhause. OBste Abonnements⸗ Lustspiel in 1 Akt, von oder: Gisela, phantastisches dn und Coralli. Musik von M ingerichtet vom Balleinmmh

des Prosceniums 1 Rthlr. 10 en

2 Rthlr.

Ich irre mich nie, oder: Der Run Akt, von Lebrün. Hierauf: Ucn 1 Akt, von Joseph Mendelst

Veraniwortlicher Redacteur Dr. J. W. Zin keisen.

Rank- Action p. uli.

Im Selbstverlage der Expedition.

Neue Aul. 25. 3.

Belg. . 4X d. 94. 533.

Allgemeiner Anzeiger.

Wer sich in diesem Termin nicht meldet, wird aller seiner etwanigen Vorrechte verlustig erklärt und mit sei?/ nen Forderungen nur an dasjenige, was nach Befrie⸗ digung der sich meldenden Gläubiger von der Masse noch übrig sollte, verwiesen werden.

Biomberg, am 8. Juli 1846.

Königl. Prruß. Land- und Stadtgericht.

o71

Nachdem das Obergericht der freien Hansestadt Bre⸗ men auf den Antrag des hiesigen Obergerichts⸗Anwalts Dr. Georg Wilhelm Gröning als interimistisch bestell= ten Kurators über den Nachlaß des am 27. Dezember 1845 hierselbst verstorbenen Ausländers Charles Ja- mes Jenkyns eine Ediktal-Ladung der bekannten und unbelannten Eiben und Gläubiger desselben angeordnet hat, werden alle bekannte und unbekannte Personen, welche als Gläubiger oder Erben, oder aus sonstigem Grande, Ansprücht an den Nachlaß des gedachten Charles James Jenkyns machen, hiermit geladen,

am Sienstag den 20. Oktober d. J., Mittags 12 Uhr,

in der Rhederkammer auf hiesigem Raihhause vor der zu diesem Zwecke angeordneten Kommission entweder personlich oder durch einen der hiesigen Sach führer zu erscheinen und ihre etwanigen Erb- oder sonstigen An sprüche anzugeben.

Die Unterfassung der Angabe in diesem Termin hat, ohne daß eine weitere gerichtliche Prätlusion ersolgt, den Verlust des betreffenden Anspruchs zur Folge.

Bremen aus der Kanzlei des Obeigerichts, den 25. Juli 1846.

Ex subst. S. H. Tidemann, Dr.

Passagier⸗ Dampfs chifffahrt Mi n

ö8õ bl

von

Montags, Donnerstags und Sonnabends, Vorm. 9 Uhr. Anker, Taubenstr. 10.

6äurrn Dampsschifffahrt 1. zwischen Magdeburg ö, und Hamburg,. Abfahrt

von Magdeburg täglich Nachmittags 3 Uhr, nach Ankunft des Eisenbahn⸗Zuges,

von Hamburg täglich Abends 6 Uhr, Billets ertheilt zu ermäßigten Preisen die Passa⸗ ier⸗Expedition der Berlin⸗Anhaltischen Eisenbahn ⸗Ge⸗

ellschaft in Berlin.

Die Dirtction der vereinigten Hamburg Magdeburger

Dampfschifffahrt e Compagnie. Holtz apfel.

loss p . Nei Eisenbahn.

8 In Gemäßheit des

, de ni. §. 19. des Gesetzes vom

J. No vember 1843 ( Ges.

Samml. S. 345) ma⸗

chen wir hierdurch be⸗

kannt, daß das Direk—

ma ; h iorium unserer Gesell , m,

7 ne 6 . 1 lgenden Per⸗ , , schaft aus solge n , ,,, . sonen besteht:

1) den Direktoren:

a) Geheimen Kommerzienrath v. Loebbecke, als Vorsitzenden, b) Kommerzienraih Schiller, ch Kaufmann Theodor Reimann zu Breslau,

d) Landrath von Mau beuge,

a Graf von Reichenbach

f) Gutsbesitzer Friedenthal 3z3u und bei Neissez

2) den Stellvertretern:

a) Regierungsrath Kuh,

b) Dr. Schweitzer,

c) Kaufmann A. L. Müll er zu Breslau,

d) Graf von Sierstorpf,

ej Kaufmann Schweitzer,

f5 Kaufmann Hampel

in und bei Neisse.

Breslau, den 22. August 1846. Das Direktorium.

Oberhohndorfer Steinkohlen- Actien - Gesell- schaft.

gte Einzahlung mit 105 oder 20 Thaler per Actie.

Die Inhaber von Interimsscheinen der Oberhohn⸗ dorfer Steinkohlen⸗ Acnen · Gesellschaft werden hiermit in Gemäßheit des §. 2. unserer Statuten aufgefordert, die gie Einzahlung mit zwanzig Thaler Cour. per Actie bis spätestens

den 26. September d. J. an die Herren Heinrich Küstuer K Co. in Leipzig zu leisten und vie desfallsigen Zahlungen sammt den Interimsscheinen Behuss der darauf zu bringenden Quittungen portofrei an dieselben einzusenden.

Zuglelch wird die im 8. 7. der Statuten für die nicht zum̃ bestimmien Tage bewirkte Einzahlung festgeseßzie

Gedruck in der Decker schen Geheimen Ober ofbuchdrucherei.

Conventionalstrafe von 2 Thlr. per Actie hierdun Rachachtung in Erinnerung gebracht. Leipzig und Zwickau, den 2t. August 186 Bas Direktorlum der Oberhohndorfer Suinlohlun · Actien⸗Gesellsch aft. C. Cohn. W. Herrmann.

knees. 90. 88. Men. 3

kleggn.

Schauspielhause. 142ste Abom von Charlotte Birch⸗ Pfeiffer. I

lmenreich. Musik von Bellini. R

ö

. 3

122 8. X 20. a. . G) a Abonnement beträgt:

Rthlr. sür . Nahr. 143 Jahr. Rsihlr. 1 53.

Theilen der anarchie

25 . Erhöhung.

srtions- Sebi hr für zen n rin er Zeile des Allg.

Anzeigers 2 Sgr.

reußische

Allgemeine

ulicher Theil. ; land. Rhein-Prorinz. Ihre Königl. Hoheit die Prinzessin von tenßen und Ihre, Majestät die verwittwete Königin von England. che Bundesstaaten. Königreich Bayern. Das Lager bei naöbung. Herzogthum Holstein. Die Entlassung des Herzogs m polstein⸗Glücksburg und des Prinzen von Augustenburg betreffend. Die Sände ⸗Veriammlung. Die schleswig holstein lauenburger ge. Fra eie Stadt Bremen. Telegraphenlinie nach Bremer- when. Schreiben aus Frankfurt a. M. (Ihre Königl. Hoheit die imtessn von Preußen nach dem Haag und England abgereist.) zland und Polen. St. Peters burg. Diplomatische Ernennungen. nkreich. Paris. Pairs ⸗Adresse. Gesandter Nen ⸗Granada's. mnag auf Ausdehnung des Wahlrechts. Valée's Leichenbegängniß. Die Presse in Algier. Nachrichten aus Haiti. Vermischtes. hhieiben aus Paris. (Annullirung ri er Wahl; Adreß-⸗Debatte in Pairs Kammer; Nachrichten aus Algier; Geschenke an den Bey von unis. 7 tanie und Irland. London. See- Exkursion der Köni-⸗ n Parlaments- Verhandlungen. Neues Eisenbahn⸗Büre au. ite Leung der Bill zur Aufhebung des Differen zial Zolles der Kolonieen Oberhause. Festmahl des Lord-Mavor zu Ehren der Minister. ünssige Nachrichten vom Cap. Die letzte Ueberlandpost. gien. ö Der Prozeß in Bezug auf den Bau des Tunnels n Cumptich. nemark. Kopenhagen. Entlassung des Prinzen von Augustenburg bebe Herzogs von Giücksburg aus dem Siaatsdienste. weiz. Canton Zürich. Die thurgauischen Klöster. . ien. Nom. Der Papst und die Amnestirten. Palermo. Erd⸗ ben. Große Hitze. ei. Konstantinopel. Mehmed Ali. Vermischtes. nbahnen. Bunz lau. Die Queisbrücke bei Siegersdorf. dels- und Börsen⸗Nachrichten. Preise der vier Haupt · Gelraide⸗ len im Monat Juli.

gl. Schauspielhaus. („Der Kaufmann von Venedig“.) Der zoo— gische Garten.

; 36

85

Amtlicher Theil.

„Majestät der König haben Allergnädigst geruht:

Dem General-Lieutenant und kommandirenden General des 2ten e⸗Corps, von Wrangel, den Rothen Adler⸗Orden erster se mit Eichenlaub in Brillanten; und

Dem Flügel-Adjutanten des Königs von Schweden Majestät, . Grafen von Schwerin, den St. Johanniter⸗Orden zu ihen;

Den Geheimen Justiz-Rath Wentzel hierselbst zum Staats— ast beim Kammergericht; und den Land- und Stadtgerichts-Direl=

Oberhohndorkfer Steinkohlen-Actier von Kirchmann zu Torgau zum Staats-Anwalt beim hie si—

[b8i bl Ges ellschast.

Auf nachstehend verzeichnete ist die am 26. Juni d. 37

Einzahlung nicht geleistet worden, als: Nr. 291, 381 bis mit 385.

Wir fordern demnach die Inhaber der voꝛbemm Interimsscheine auf, die verabsäumte Einzahlung Zwei Thaler per Actie als Conventionalstrase pot dis spätestens den 26. September d, J. h Herten Heinrich Küstner C Co. in Leipzig in senden, im Unterlassungssalle aber veilieren dit! nach §. 7. der Statuten alle Rechte als Vereint

glieder. Leipzig und Zwickau, den 21. August 1846.

fällig gewesene J

Bas Direltorlum der Oberhohndorfer Steinkchs⸗ .

Actien⸗Gesellschast. C. Cohn. W. Herrmann.

lös4 b! Aufgebot und Mortifizirung.

6 Stück Interimtscht

.

Der Kaufmann von Venedig von Shakespeare.

m,

. 17

Ein am 10. Februar d. J. beim hiesigen Perm]

aufgegebener Bnief an den Herin G. Koe ble l, ligenstadt, welcher indeß von dem Post⸗ Amt . genstadt, iroß des richtigen Eingangs, vermißt in destellt blieb, enthielt eine Anweisung wie bez n „Goettingen, den 12. Dezember 1845. in M „— Pr. Ct. Zwei. Monat a dais bezahlen en „gen diese AÄnweisung an die OSrdte des ben „Heidenheimer Thaler Zwei Hundert und zr „zig Preuß. Court., den Werth in Nechnun „stellen solche auf Rechnung laut Bericht J Alexander Meyer Lo ew enth Herrn A. ,,,, in Heiligenstadt. „Für mich , Ordre des Hern A. R. li „stein in Mühlhausen . in Rechnung. Uhlfeld, 15. Januar 1846. ; n, O eiten „Für mich an die Ordre des Herrn G. Ko „Werth in , ö 6 ü . ar . 4! „Mühlhausen, 10. Febru i glachstis

Es wird der Inhaber dieser Anweisung . gefordert, sich mit derselben binnen 1 X 1 Ünterzeichneten zu melden, den rechtmäßigen f ö 9 mubeifen aber fu gewärtigen, daß nach zahn Frist 8 ere f, echsel für mortifizirt un und nichtig erllärt wird.

ü August 1816.

Mühlhausen in Thüringen, * hie i g i

lös2⁊ b , Ich wohne jeht Spandauer. Brück. In. I. s⸗ um dat alte Zutrauen. Ramelow, Vr.

Kriminalgericht zu ernennen.

Königliche Bibliothek. Der Bestimmung des Königlichen hohen Ministeriums der geistli⸗ Unterrichts- und Medizinal⸗Angelegenheiten zufolge, ist. die gliche Bibliothek, der vorzunehmenden Reinigung der Säle und her wegen, auf drei Wochen, und zwar vom 31. Au gust bis September, geschlossen. Berlin, den 25. August 1846. Königliche Geheime n ,, . und Ober Bibliothekar ertz.

Ber lin, Donnerstag

2

Das dem Kandidaten der Feldmeß⸗Kunst G. Winkler in Hal— berstadt unterm 24. Februar 1845 ertheilte Patent . auf ein Spiegel⸗Instrument zum Messen der Winkel, ist erloschen.

Das 28ste Stück der Gesetz⸗ Sammlung, welches heute ausge— geben wird, enthält unter Nr. 2740. Das revidirte Reglement für die Land- Feuer⸗Sozietät der Neumark. Vom 17. Juli d. J. Berlin, den 26. August 1846. Gesetz-⸗Sammlungs⸗Debits-Comtoir.

Angekommen; Der Königl. dänische außerordentliche Gesandte und bevollmächtigte Minister am hiesigen Hofe, Graf von Revent⸗ lo w, von Warnow.

Abgereist: Se. Excellenz der Erbhofmeister in der Kurmark Brandenburg, Graf von Königsmarck, nach Netzband.

Uichtamtlicher Theil. Inland.

Rhein⸗Provinz. Loblenz, 22. Aug. (Rh. u M.⸗Z.) Ihre

Majestät die verwittwete Königin von England ist heute Morgen in Begleitung Ihrer Königl. Hoheit der Prinzessin von Preußen auf dem eigens hierzu bestelsten Dampsboote der Düsseldorfer Gesellschaft „Stadt Bonn“, von Biebrich kommend, auf Stolzenfels abgestiegen, und nachdem die hohen Reisenden über die schöne Lage, Einrichtung zc. des Schlosses ihre Höchste Zufriedenheit kundgegeben, begaben sie sich wieder auf das Boot zurück und setzten die Jieise fort nach Rot⸗ terdam zum Besuche der niederländischen Königl. Familie im Haag.

Deutsche Gundesstaaten.

Königreich Bayern. Der Prinz Karl von Bayern, Königl. Hobeit, kam am 20. August nach Augsburg, wo von den das dortige (schon früher erwähnte) Lager beziehenden Infanterie⸗ Regimentern und Jäger-Bataillons bereits die Detaschements eingetroffen und die verschiedenen Lagerplätze abgesteckt worden sind.

Herzogthum Holstein. Der Alt. Merkur bemerkt: „Die Entlassung des Prinzen von Augustenburg in seiner bisherigen Eigenschaft als Statthalter und kommandirender General in den Herzogthümern, so wie die des Herzogs von Holstein⸗Glücksburg als Kommandant von Kiel und Chef des hiesigen Jäger⸗Corps, ist zwar (nach sicherem Vernehmen) auf Ansuchen der beiden Fürsten er⸗ folgt (Vergl. Artikel Dänemark), gleichwohl aber wird die König⸗ liche Annahme dieser Entlassungsgesuche gewiß mit Recht als ein Akt von politischer Bedeutung angesehen. Das General- Kommande in den Herzogthümern ist dem General ⸗Major von Lützow, welcher bisher eine Infanterie⸗Brigade in Rendsburg befehligte, interimistisch übertragen. Derselbe hat bereits am 20sten Nachmittags hier in Kiel, wo er auf einer Inspections-Reise verweilte, seine Berufung erhalten und ist sogleich zur Uebernahme des Kommando's nach Schleswig abgereist. Unter den aus verschiedenen deutschen Städten mit Beziehung auf die neueren politischen Verhältnisse der Herzogthümer eingegangenen Adressen erregt die der Univer- sität Heidelberg, welche von der Mehrzahl der dortigen Pro⸗

fessoren unterschrieben und sogleich auch daselbst im Drucke erschienen sen Beseler abgehalten und von

ist, durch ihre genauere Erörterung der Rechtsfrage und durch die Eutschiedenheit ihrer Sprache am meisten Aufmerksamkeit. In jener Rechtsbeleuchtung wird übrigens unumwunden eingeräum:, daß Kö⸗

Zeitung

den 27 1e Au gu st

am 20. Juli abzuhaltende Versammlung in

Beharrlichktit in Wahrung der Landesrechte ermahnt wid.

Alle be Anstalten des In⸗ und Auslandes uthmen Sestellung auf dieses Glatt an, sür gerlin die Expedition der Allg. Preuß. ꝛ⸗ Zeitung: Friedrich sstraße Ur. 72.

nig Friedrich IV. im Erlasse des vielberufenen Patents (vom 22. Au- gust 1721) das ganze Herzogthum Schleswig für inkorporirt und das dãnische Königsgesetz für das dort gültige Erbstatut erklärt habe, eine Ansicht, deren Richtigkeit von den Vertheidigern der agnatischen Rechte auf Schleswig bisher gewöhnlich nicht zugegeben ward.“ Das genannte Blatt theilt außerdem aus der Stände⸗Zeitung solgende, in der 11. Sitzung der holsteinschen Stände⸗Versammlung vom 1. August (vergl. Rr. 235 der Allg. Pr. Ztg.) von dem K. Kommissar abgegebene Erklärung mit: „Ehe die Vorberathung über den vorliegenden Ausschuß-Bericht (die Adresse an den deutschen Bund betreffend) eröffnet wird, liegt mir als Königl. Kommissar die Pflicht ob, die verehrliche Versammlung auf die Gesetzwidrigkeit des gestellten und in dem Ausschußbericht näher erörterten Vorschlags wiederholt aufmerksam zu machen, wie ich es schon vor der Motivi⸗ rung desselben gethan habe. Weder die Motivirung, noch der Aus⸗ schußbericht, welcher die Inkompetenz des Bundestages vielmehr selbst darlegt, haben diese Ansicht verändert. Die berathende Provinzial- Stände⸗-Versammlung des Herzogthums Holstein ist lediglich auf Grund des allgemeinen Gesetzes vom 28. Mai 1831 und der Verord⸗ nung vom 15. Mai 1834 erwählt oder ernannt und zu verordnungsmäßi⸗ ger Thätigkeit zusammenberufen, und der 8. 45 der Verordnung vom J5. Mai 183 4 besiinmt mit ganz unzweideutigen Worten, daß der Königl. Kommissar das einzige Organ ist, durch welches die Stände⸗Versamm⸗ lung nach außen hin ihre Thätigkeit äußern und über sämmtliche Ge⸗

verhandeln kann, und zwar nur im Ver⸗

genstände ihrer Wirksamkeit bältniß zu der Regierung. Mit Beziehung auf den §. 50 der Ver⸗ ich es daher auch für meine

ordnung vom 15. Mai 1834 muß

Pflicht ansehen, den verehrlichen Präsidenten, weicher den Geschästs⸗ zang in der Versammlung allein leitet, auf seine Verantwortlichkeit hinsichtlich des gestellten Antrags und seiner eventuellen Ausführung aufmerksam zu machen, zu weicher kein gesetzliches Mittel vorhanden ist. Zugleich will ich den Wunsch und die Hoffnung aussprechen, daß die verehrliche Versammlung, ihrer Pflichten gegen den König, wie gegen das Vaterland, eingedenk, diese meine Aeußerung eben so reiflich als gewissenhaft erwägen und beherzigen und den gestellten Antrag ablehnen werde, indem ich schließlich zu erklären habe, daß ich der bevorstehenden Verhandlung nicht beiwohnen und mich erst dänn wieder in der Versammlung einfinden werde, wenn dieselbe zu verordnungsmäßiger Thätigkeit zurückkehrt.. Zugleich sieht der Altonaer Merkur sich veranlaßt, dem Pretzer Wochenblatte folgenden, die schleswig⸗holstein - lauenburger Frage be⸗ treffenden Artifel zu entlehnen:

„Der König von Dänemart, zugleich Herzog von Schleswig, von Hol- stein und von Sachsen-Lauenburg, hat am 8. Juli von seinem Schlosse Sorgenfrei einen offenen Brief ausgehen lassen, worin er seine Ueberzeu= gung und Absicht dahin ausspricht, daß das Herzogihum Schleswig, dessen Verfassung, Rechte und Freiheiten er übrigens fortwährend ehren und schüz⸗ zen weide, unzweiselhaft der Erbfolge des dänischen Koönig⸗Gesetzes folge, und daß dies auch in Betreff des Herzogthums Lauenburg gewiß sei. Das Herzogthum Holstein anlangend, gesteht er zu, daß in Betreff einzelner Theile desselben die Sache zweifelhaft sei, erllärt aber, daß sein Bestreben fortwährend darauf gerichtet sein werde, auch dieses Besitzthum bei der dä— nischen Krone zu erhalten. In Uebereinstimmung damit ist den holsteini schen Ständen das Königliche Befremden über ihre auf entgegengesetzte Ansichten fußende Rechts-Verwahrung ausgesprochen und sind die Land⸗ tags Kommissarien angewiesen worden, keine auf die Eibfolge⸗ Frage bezügliche Petitionen und Eingaben mehr entgegenzunehmen. In Holstein erfolgte sofort eine Aufforderung, daß die Gemeinden eine große, Neumünster beschicken möch- ten. DBiese Versammlung ist auch in Gegenwart des Königlichen Ober- Amimanns, Grafen Brockdorf, unter dem Vorsitz des Obergerichts · Advoka mehreren tausend Menschen besucht wor- den. Sle hat 'eine sehr kräftige, mit mehr als tausend Unterschriften ver= sehene Adresse an die Stände⸗Versammlung beschlossen, worin diese zu fester Der zunächst

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Königliches Schauspielhaus.

Nach der Schlegelschen Uebersetzung. (Den 24. August.)

Die llaͤsischen Dramen werden uns in Abwesenheit fremder Gäste, unsete Bühne auf ihre eigenen Kräfte angewiesen ist, sehr spärlich essen. Erst drei solcher Sfücke mit unserer heimischen Besetzung, den (u Don Carlos und heute den Kaufmann von Venedig, haben wir dem Sommer zur Aufführung kommen sehen. Es ist das weder ge—⸗ göen das Publitum, welches sich zu diesen Vorstellungen stets viel n. als zu irgend anderen Productionen, z. B. der fran= . e e tn, und das auch abgerundete einheits volle Darstellungen in asprüche hat, wie sie nur mit eigenen Kräften, ohng den außer- ö . Beistand fremder Gäste, zu bewirken sind, noch ist es heilsam . selbst. Denn wie soll die Kunst gedeihen, wenn die Schau⸗ g, ah lernen, Künstler zu werden, und wo können sie das anders e, im Studium und der fleißigen praktischen Uebung der Stücke 13 bee unserer Klassiker. vor Allen Lessing's und Göthe's. n. ir Wahrheit und edle Ratur, die Schutzmittel gegen alle Ma— , , Gestalt zu finden, aus ihnen können erhabene An⸗ ahn ewandtheit im Ausdruck, Schärfe und Konsequenz der Cha— 5 e, werden, denn es gilt hier ine Nachahmung, kein han , sondern der Geist muß nothwendi seine eigene schaf⸗ ö eit entwickeln. Oder glaubt man, schon s weit zu sein, daß siöhn ngen nicht mehr nöihig sind?' Dieser Glaube. wäre ö erderb unserer Schauspielkunst. Jede Aufführung eines llassi⸗ r fehr 66. zeigt uns in den Nebenrollen regelmäßig, in den Haupt- 9 kahn bedeutende Mängel, und je seliener die Aufführung vor m / d o größer werden dieselben, desto oberslächlicher und geistloser isstgr 26. Darstellung. Fangen wir erst an, jene Dramen zu ver— en hogsenn hat es auch mi unserer Schauspielkunst ein Ende. Wir Dir 6 noch Mimen, leine Künstler mehr haben. mich ere, Aufführung des Kaufmanns von Venedig ließ uns dies ar en men, Es sst das senige Stück Shalespeare s, welches hier . Lege ben wird und schon so vielfache Besprechungen erfahren nien sahn 96 Neues darüber mehr gesagt weiden kann. Wenn n i Len; Alles, was darüber geschrieben worden, vergebens ge⸗ immer wieder die alten Fehler mit neuen dazu gemacht wer

den, dann ist es Pflicht der Kritik, stets von neuem die alten Wahrheiten zu wiederholen und dem Stillstand oder Rückschritt sich entgegenzustellen.

Wag wir indeß zuvörderst anerkennen müssen, ist, daß das Stück hier ziemlich vollständig geg ben wird und die geringen Auslassungen, welche zum Theil wenigstens nicht geradezu getadelt werden können, uns zum un⸗ getheilten Anschauen dieses vollendeten Meisterwerks des großen Dichters gelangen lassen; denn ein Meisterwert ist es, das in Erfindung und Dar stellung der Charaktere das Gepräge der Originalität wie die besten übrigen Werke des Dichters trägt, das dabei zugleich außerordentlich populair und für die stärlste Wirkung auf der Bühne berechnet ist und, ein Wunder sinn⸗ reicher Kunst, uns in die innersten Tiefen des Menschenlebens wie zu groß— artiger Betrachtung der allgemeinen Weltveihältnisse führt. Nur einige Weglassungen vermißt man ungern, nämlich zuerst die achte Scene des zweiten Aties, in welcher durch das Zwiegespräch Solanios und Salarino' s uns die beiden Haupt-Charattere des Stuckes, der des Shvlock und Anto⸗ nio, erst recht vollständig veranschaulicht werden, wie denn bei Shalespeare die fleinste Scene von Bedeutung ist. Wir vernehmen nämlich nichts von dem unmittelbaren Eindruck, den die Flucht Jeisica's auf Sholock hervor gebracht hat, denn im folgenden Akt, wo er den Freunden des Antonio be- gegnet und diese als Mitwissende von der Flucht der Tochter anfährt, ist er'schon mehr von dem Rachegesühl gegen Antonio eingenommen, und der Schmerz um die Tochter und die geraubten Schätze blickt nur noch getheilt darch. In der weggelassenen Scene vernehmen wir dagegen diesen bitteren 1 des Ungluͤcklichen in der schärssten Parodie Solanio's, wie er ihm nachsagt:

„Mein' Tochter mein' Dukaten o mein' Tochter! Fort mit 'nem Christen o mein' christliche Dulaten!“ u. s. w.

Dieser Schilderung des Juden gegenüber, kann wiederum nichts schö · ner und ergreifender sein und uns ein deutlichtres Bild von dem Charalter bes Antonis und seinem zarten Verhältniß zu Bassanio geben, als die Be= schreibung Salarino's von dem Abschiede zwischen beiden Freunden:

Bassanio sagt ihm, daß er eilen wolle

Mit seiner Rückkehr. „Nein“, erwiedert er, „Schlag Dein Geschäft nicht von der Hand, Bassanio, Um meinetwillen, laß die Zeit es reifen,

Und die i , die der Jude hat,

Sie komme nicht in Deinen Brudersinn.

Sei fröhlich, wende die Gedanken ganz

Auf Gunstbewerbung und Beherzigungen

Der Liebe, wie sie dort Dir ziemen mögen;“

Und hier, die Augen voller Thränen, wandt er Sich abwärts, reichte seine Hand zurück,

Und, als ergriff ihn wunderbare Rührung, Diückt er Bassanio's Hand; so schieden sie.

Die Weglassung diefer ganzen Scene wird allerdings durch die sehr zweckmäßige enn ler hum der beiden Freier⸗Scenen auf Belmont mo- tivirt, aber man könnte sie vielleicht in den dritten Akt, wo auch Solanio und Salarino zueist auftreten, geschickt einflechten, wenn auch kurz vorher Bassanio's Ankunft in Belmont schon gemeldet und hier erst von seiner Abreise gesprochen ist. Nicht zu enischuldigen ist dagegen die Kürzung des lieblichen neckenden Duo's zwischen Lorenzo und Jessica im letzten Akt, die- sem herrlichen musikalischen Nachspiel im Mondenschein unter dem Kosen und Scherzen der Liebe und Freundschast. Jenes Duo, ein echter Wechsel= Gesang im idollischen Charakter, in welchem die eine Person die andere im Scherz und Liebesgeflüster zu überbieten sucht, kann zu keiner Wirkung sommen, wenn davon nur zwei Strophen gesprochen werden, zumal, da die Darsteller sie ohne alles Verständniß sprechen. Wie zwei Hirten beim Theo⸗ frit sich in ihren liebli ben Wengesangen üben, so bier die beiden Liebenden mit ihrem stets wiederholten: „In solcher Nacht“, bis Jessica endlich das Spiel abbricht und ausruft: „Ich wollt' Each übernachten, käme Nie- mand“, d. h. ich wollte Euch mit dem „in solcher Nacht“ noch überbieten, oder, wie es im Original heißt, ich wollt' Euch aus nachten:

1 would ont-night You, did nobody come.“

Wenn statt dessen Fräul. A. von Lagn aber spricht: „Ich wollt' Euch übernachten“, so wird in die Stelle eine höchst prosaische, anstoßige Zweideutigkeit gebracht, welche hier obne allen Sinn ist und das Ganze üunverständlich macht. Es ist von dem Studium der Schauspieler nicht viel zu halten, sobald solche Fehler vorkommen, die ein mangelbaftes Verständ niß der Rolle vorausseßen, und solcher Fehler kamen beute viele vor.

Die bekannte Leistung des Herin Döring als Shylock konnte das mittelmästige Spiel der übrigen Personen des Stückes nicht günstiger ge— stalten, denn die Shakespearschen Dramen lassen sich nicht durch Einzellei- stungen durchbringen; es muß jeder an seiner Stelle tüchtig sein, weil bier sede Stelle von Bedeutung ist und das Gelingen des Ganzen nur von dem Gelingen jedes Einzelnen abhängt. Herr Döring aber, dessen Sbe—= lock eine seiner vorzüglichsten Rollen ist, uberragte seine Mitspielenden so weit, daß er wie ein isolirtes, scharf abgegränztes und in bellen Farben glänzendes Bild aus einem großen, aber durch die Barbarei unkundiger Hände zerstörten Gemälde herausfiel. Wir seben in Serin Döring * Shvlock übrigens die genaue Versinnlichung dieses Charakters nach der Schlegelschen Tradilion, die gewiß auch die richtigste Ausfassung desselden