1846 / 238 p. 2 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

wärlig in Betreff der zu lebens- efängniß verurtheilten Verbrecher zu schwerem und Festungs⸗Gefäng⸗ zur Einsperrung auf we⸗ um derenwillen sie schon sollen diese Strafen nach den en, aus welchen verurtheilte ibirien geschickt n wird der Regierungs⸗ Gemeinschaft mit der Re Nachweis der gegenwärtig ichen Verbrecher anzufertigen, Strafgesetzbuch von 1818 er⸗ weren Gefängnisses zu schweren zu schicken sind, und dieses Ver⸗ Rath des Königreichs Dieses Gutachten ät dem Kaiser genehmigt worden,

eben so gehalten werden, wie gegen länglichem schweren und Festungs⸗ des Königreichs. niß auf gewisse Zeit verurtheilt sind, so wie nigstens 5 Jahre wegen wiederholter Verbrech auf 5 oder mehr Jahre dazu verurtheilt gewesen, so jetzt geltenden Gefetzen bestehen und aus denselben Gründ zu lebenslänglichem schweren und Festungs⸗Gefän Weiber von der Deportation befreit sind, nicht nach . 7) 3ur Vollziehung dieser Vorschri Kommission des Innern aufgetragen, in gierungs⸗ Kommission der Justiz ei in Festungen und Gefängnissen besindl att des wider sie nach dem kannten Festungs⸗ und sch oder zur Anstedelung nach Sibirien in üblicher Weise dem Administrations Polen zur Prüfung und Bestätigun des Reichsraths ist von Sr. Majest mit dem Befehl, dasselbe in Vollzug zu setzen.

Frankreich. Die Adresse der Pairs Kammer wurde tion dieser Kammer dem Kö-

r Abschnitt. den Stim⸗

6) Weiber, die

vorzulegen.

Paris, 23. Aug. gestern Abend von der großen Deputa nige überbracht. Sie lautet:

„Sire! Die Eröffnung einer Legislatur ist stets ein feierliche Session ernannten Pairs und die neuerlich mit hrten Deputirten weihen von neuem durch den Bund des Thrones und der F Majestät bei dieser Gele⸗ Sie werden in allen Die Kammer der Pairs erwiedert diesel⸗ durch ehrfurchtsvolle Widmung lichen Hingebung an Ihre geheiligte Die schmerzlichen Ew. Majestät auser⸗ Auge betrachten

Die seit letzter men des Landes ber den sie vor dem Könige leisten, Die edeln und ergreifenden Worte, welche Ew. genheit ausgesprochen, haben uns französischen Herzen wiederhallen.

ben, Sire, und mit ihr ganz Frankreich, einer treuen Anhänglichkeit und unver hre erlauchte Familie.

en, die Gefahren, die Sie mit einem so ruhigen Sie so offenbar durch die Vorsehung bewahri werden, ziehen wo die Frankreich an seinen König knüpfen, und l die Erhaltung Ihrer Tage für

lebhaft bewegt.

Person und J legten Prüfung und in denen möglich die Bande noch enger, lassen mehr und mehr empfinden, wie vie die friedliche Entwickelung der Größe und des nationalen Ged Sire! die Dankbarkeit der Nation gehört dem Fürsten, der Frank⸗ reich seit seiner Jugend liebte und ihm diente. Kammern kann dem Monarchen nicht sehlen, roßen Grundsätze des öffentlichen Rechis, die, glorreiche Eroberungen der Civilisation, in Gesetze und Handlungen geformt, die Rechte Aller Dieses unveräußerliche Erbtheil der Nation, anvertraut der den Fortführern der Traditionen Ihrer Negie⸗ ewissenhaft bewahrt werden. Der cheit sein, und von Zeitalter zu

eihens be⸗

Die lovale Mitwirkung der achtsam auf Erhaltung j ner

Obhut Ihrer Nachkommen, rung, wird im Verein mit den Kammern Genuß davon wird unseren Kindern ge Zeitalter werden die Segnungen der Nachwelt Ihr Gedächtniß begleiten.“

Der König antwortete in huldvollster Weise, versichernd, so lange sein Leben nach Gottes Rathschluß währen würde, solle es der Erhaltung der glorreichen Eroberungen der modernen Civilisation, der getreuen Aufrechterhaltung der Institutionen des Landes und der Garantie der Rechte Aller, der fortschreitenden Entwickelung des Glücks und der Wohlfahrt Frankreichs gewidmet sein.

Das Journal des Débats pflichtet durchaus der Ansicht des Herrn Guzot bei, daß jede Stipulation, in die sich ein Deputirter Einem Deputirten stehe es freilich wann er wolle, indessen stehe

einlasse, ungültig sei. seine Entlassung einzureichen, zu, sich zum voraus die Verpflichtung aufzulegen, einreichen zu wollen. . Presse beschuldigt Herrn von Genoude der Eidbrüchigkeit, weil alle Ausdeutungen und Zusätze, welche er zu seinem Deputirten- n versucht habe, nimmermehr die Behauptung um⸗ ; daß berselbe mit seiner bekannten und öffentlich er⸗ klärten politischen Gesinnung im schärfsten Widerspruche steh e. Beleg führt die Zeitung eine Keihe früherer Aus sprüche des Herrn von Gendude an, in denen dieser selbst erklärt hatte, daß solche Klauseln nie etwas am eigentlichen Sinne des Eides ändern könnten, und „daß kein Royalist sich bei den Wahlen melden könne, wenn anders der Präsident ihn nicht von dem Eide entbinden oder sich unterthänigkeit gefallen lassen wolle.“

mäherung zwischen dem linken Centrum und Presse stattzufinden und sogar arteien in der Kammer in Aus⸗ warum diese össen, da doch denn auch die

sie unter gewissen Umständer f 9 s

Eide hinzuzufüge stoßen könnten,

eine Erklärung der Nicht

Es schemi ö den konservativen Progressisten der eine völlige Verschmelzur sicht zu stehen. Konservativen kaum mehr ein Unterschied Opposition habe nie die unmi aller nützlichen Reformen un Courrier die konservativen Progressis

Centra schließen,

ig beider P iücle kann leinen Grund finden, sich nicht sogleich der Opposition anschl zwischen ihnen bestehe,

ttelbare und augenblickliche Verwirklichung d aller möglichen Forischritte gewollt. sieht schon ten zu sich herüberziehen gemein sam er sich spottend parlamentarische Linke verschmelzen Die Presse, der tionnel werden Frankreich indung bringen. den Herren Barrot und an einem der nächsten Tage das Terrain rekog⸗

frangais

neuen Bund der äußert: „Das linke Centrum, die sich nun mit den konservativen Progressisten. Siecle und der ehrwürdige Constitu die freudige Kunde dieser denkwürdigen Verb

von seinen zwei Adjutanten,

Thiers wird, Girardin begleitet,

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nosziren und seinen Selgzugz lan entwerfen. Die Parteien stellen sich mithin endlich kla heraug, diele nigen, welche aufrichtig den Fortschritt und die Freiheit wollen, werden Herrn arrot beurtheilen. Die, welche sich ins Gefolge dieser neuen konser⸗ * Fortschtittsmänner verleiten ließen, rden ohne Zwei⸗ fel Jein Bedenken tragen, offen mit ihrem frühl en Fühlhr * hre⸗ chen. Die Oppasition wird an Zahl verlieren, mor alischẽ

letzten Wahlen alle Partei ⸗Nüancen verloren hätten, nur nicht das linke Centrum, und daß daher bei der Schwächung des früheren Centrums sich die progressiven Konservativen diesem anschließen müß⸗ ten. Man will hieraus folgern, daß Herr Thiers darauf rechne, mittelst der Partei der Presse sich wieder ins Ministerium zu schwingen.

Ber neue britische Gesandte am Tuilerieen- Hofe, Marquis von Normanby, ist mit seiner Gemahlin hier eingetroffen.

Dem Journal des Debats schreibt man aus Genf vom 18. August: „Fie französische Regierung hat von dem auf dem westlichen Rücken der Hauptkette des Jura an den Gränzen des Departements dieses Namens und des Kantons Waadt gelegenen Dappes⸗Thales, dessen Eigenthum bis jetzt Frankreich durch diesen Kanton streitig ge⸗ macht worden war, gänzlichen und definitiven Besiz genommen. Arbeitern, welche für Rechnung des Kantons Waadt an der besseren Richtung der Straße von Saint⸗-Cergues nach Les Rousses arbeiteten, ist das Verbot zugegangen, ihre Arbeiten über den Punkt, wo das streitige Gebiet beginnt, hinaus auszudehnen, und die Eigenthümer dieses Thales, welche sich bis jetzt als Waadtländer betrachtet und sort⸗ während ihre Steuern dem Einnehmer von Nyon bezahlt hatten, 6 aufgefordert worden, dieselben künstig an die Verwaltung des Jura⸗De⸗ parkements zu zahlen. Frankreich legt jetzt einen größeren Werth als früherhin auf den Besstz dieses Thales, wegen der Befestigungs⸗ Arbeiten, die es mit großen Kosten auf diesem Theile seiner Gränze ausführen läßt, und welche einen großen Gebiets-Umfang vor dem Dorfe Les Rousses decken sollen. Diefe Maßregel wird übrigens für

der Straße von Paris nach Gex, welche durch das Dappes Thal

Sicherheit einer fremden Verwaltung anvertraut werden, welche, weit entfernt, ein Interesse an ihrer Erhaltung zu haben, stets mit

einem eifersüchtigen Auge diesen mit der waadtländischen Straße von Saint-Cergues rivalisirenden Verbindungsweg betrachtet hat.“

eine goldene Medaillr von 600 Fr. Werth für die beste Abhandlung über die Wirkungen, welche die Annahme der Freihandels⸗Maßregeln auf die arbeitenden Klassen haben würde, und auf die beste Schrift über die Wirkungen, welche die Aufhebung aller den französischen Schiffbau beschränkenden Bestimmungen und die Zunahme der Han⸗ dels? Marine auf die französische Seemacht ausüben müßte, einen Preis von 3000 Fr. ausgesetzt. ; 2

Seit einigen Tagen herrscht hier eine große Sterblichkeit; am Mittwoch betrug die Anzahl der Gestorbenen 280, und die Beerdi⸗ gungs⸗ommission konnte kaum allen Anforderungen entsprechen. Der Herzog von Montpensier ist nach Straßburg abgereist, wo er mehrere Wochen zu verweilen gedenkt. ! .

Reuere Briefe aus Livorno sind angefüllt mit Berichten lber die Verhterungen, welche das Erdbeben vom 14ten im Toscanischen angerichtet. Zu Arciand blieben von 1230 Häusern nur zwei stehen. Mehrere Landhäuser sind ganz in die Erde eingesunken. Man hatte dort bereits 59 Todte und 69 Verwundete aus den Trümmern hervorgezogen. —ͤ 14 ö

Die Einfuhrzölle auf Eisen für den Bau von Dampsfschiffen und Sampfmaschinen sellen demnächst durch Königliche Verordnung herabgesetzt werden. ͤ .

X Paris, 22. Aug. Die Büreaus der Deputirten⸗Kammer haben heute ihre Arbeit der Wahlprüfungen fortgeseßzt. Das 2te Büreau hörte Herrn Mater, der erklärte, daß er den Brief, den er an einen Freund geschrieben habe, nicht mehr auffinden könne, und der Entscheidung des Büreaus die 6a überlasse. Dasselbe sprach sich mit 18 gegen 12 Stimmen für Gültigerklärung aus, die nächsten Montag durch den Berichterstatter beantragt werden soll. Im Iten Büreau sprach man sich mit 17 gegen 106. Stimmen für Nichtiger⸗ klärung der Wahl des Herrn Drault zu Poitiers aus, weil due gegen die Legitimisten eine Verbindlichkeit übernommen hatte, ohne den Wählern davon Mittheilung zu machen.

In der darauf folgenden öffentlichen Sitzung erklärte die Kam⸗ mer, den Anträgen der verschiedenen Büreaus entsprechend, die Wah⸗ len der Herren Lavocat zu Vouziers und Bernard zu Rennes für gültig, und dann kam die Wahl des Herrn Delan gle zu Cosne an die Reihe, über welche die Opposition einen Kampf anbinden zu wollen schien. Man hatte der Wahl mehrere Akte der Corruption vorgeworfen. Der Berichterstatter bespricht diese Behauptungen und beantragt Namens des Büreaus die Zulassung des Gewählten. Herr don Malleville bemerkt, die Minorität des Büreau's habe eine Untersuchung verlangt, die Majorität aber solche verweigert. Er verlangt Verlesung eines durch einen Wäh⸗ ler geschriebenen Briefes, der mit Absetzung seines Sohnes

l (ber Beamter ist), wenn er ue ville bekäm die der Bericht selbs , von Captation der Stimmen und! Die Behörden gistratur beklagenswert noch tadelnswerther sei, als we stungs-Bebörden geübt werde. Dies wi gesellschaftliche Ordnung. Das sei die G cht und bestimmt habe, das Wort zu n Besprechung der angeführten Thaisagn lichkeit derselben nachzuweisen, bemerkt az adurch angeschuldigt, und de genaueste untersuchen.

bedroht worden sein so Delangle stimme. sions⸗ Anträge. t zeigen, seiner Aysicht drückung auf Hauptrolle ge Theil genomm tion von den ga Gnabenstoß für alle die ihn betroffen gema Der Redner geht a sucht die Wahrschein die Magistratur von Cosne sei d die Kammer solle die Thatsachen aufs Sitzung dauert noch fort. Die Sitzung der Pai

Herr von To cg Mehrere Thatsachen,

men und hätten dehn

Kraft aber gewinnen.“ Die Revue des deug n die nter dem Einfluß des Herrn Thiers steht, sücht den Beweis führen, baß in deñ

rs-Kammer wurde kurz dor 2ln öffnet. Zuerst wurde die große Deputation durchs Loos hes welche dem König die Adresse der Kammer auf die Thron. In darauf zur abermaligen Abstimmung über h n und dieselbe mit 102 gegen 46 Sitzung schloß, tagonismus zwischen den Vertheidigern des Puh nd der Schutzzölle im Handel und Verkehr und andem undsätze der unbeschränkten Handelefreizt welches die Letzteren neulich dem h Richard Cobden, gaben, so mm die bei diesem Anlasse gehaltenen Reden, neue Je mehr die Letzteren sich vorbereiten, einen Meinungen zu beginnen, dest Gegner das Bedürfuß, Widerstand enn beiden sich direkt widerstrz d Feinesfalls lange ausbleiben und dürfte schon j der Kammern zu einer Messung der hh Der Eintritt von Männern, wie die Sallandreuze und einiger Anderen, n als sicher voraussehen. , ampf um die beiderseitigen di dsätze mit erneuerter Lebhaftigkeit auf, wobei th Die Regierung steht zwishhn e ihre Stellung an sich schon

überbringen hat; sammte Adresse geschritte angenommen,

Systems u den Anhängern der Gr durch das große Bankeit, pfer der englisch zugsweise durch gung erhalten.

lichen Kampf auf dem Felde der fühlen erklärlicherweise auch ihre konzentrirten Der Zusammenstoß der

womit die

en Antikornliga,

Tendenzen wir nächsten Winter⸗Session seitigen Kräfte führen.

Blanqui, Leon Faucher, Deputirten⸗Kammer läßt dies in die Presse den K

Frankreich noch einen anderen Vortheil haben, jenen, das Bestehen läuft, zu sichern. Die Unterhaltung dieser Straße kann nicht mit nimmt bis dah nen und Grun an Uebertreibungen nicht fehlt. beiden Parteien in der Mitte, wi 3 t n , hat sich bringt.

Die franzoͤsische Association zu Gunsten des reien Handels hat .

. ) ů Großbritanien und Irland.

Aug. Ihre Majestät die Königin, welhh⸗ Suͤdküte des anhaltenden Sturmes wegn setzte am folgendt stern früh noch nicht in Plymeuth!

London, 22. ihrer Fahrt längs der 19ten in Weymout die Fahrt fort und war ge

Die laufenden Geschäfte Kürze beseitigt, und die Hau hen sich auf die mehr erwähnte zum Oberrichte Bentin ck die

h hatte einlaufen müssen,

des Parlaments werden in mögl pt⸗Verhandlungen der Sitzungen Ernennung des Sir David R Auch gestern brachte Lord Gin Sache von neuem zur Sprache und führte sie tiefer in das Gebiet reiner Persoönlichkeiten. Lord nur darüber Klage geführt, daß man, egenwärtigen Oberrichter im Bomboy, feine Pension beeinträchtigt und sich anden Alsdann behauphh

r' in Bombay.

Zuerst wurde vnn um Sir David zu begünstigen, den Roper, in Bezug au gesetzlichkeiten h die Ernennung maligen Pr um zu Gun Lyndhurst, Herrn Liverpool zu scha habe Lord Lyndhusst deten Geistlichen z Patron der Lord-Kanzler kraft Sprengel das Haupt In der vorge

abe zu Schulden kommen la des Sir David Pollock sei von Lord Ripon, du äsidenten des ostindischen Büreau, vorgenommen n sten des Geheim-⸗Secretairs des damaligen Lord⸗g erry, eine Vakanz bei der Fallit- Kommi und als Erwiederung für diese Crfüllß einen dem Grafen Ripon der reichen Pfründe von Stocton, Mn seines Amtes ist, und in des Grafen Ripon liegt,! strigen Sitzung des Oberhauses hatte Lyndhurst diese Angaben sür abscheuliche Ver dabei gegen Lord George Hierauf brachte nun Sitzung gleich gehässige persönliche Lord⸗Kanzler vor, indem er d Neigungen, wie seine Stellung al Dabei hrachte er ein nehme Sache zur Sprache. daß noch am 10. Juli vertrauliche Mittheilung zugegangen, ben aufgefordert worden sei, Ex⸗Ministern, haben, zu verbinden, um die

Besitzthum

leumdungen eillän Bentinck einige persönliche Angriffe der Letztere in der gestrigen Unten Anschuldigungen gegen den essen Anspielungen auf ü. s. w., belächelt bs ais sehr ehrenhast e für Lord Lyndhurst gewih imm ord G. Bentinck versicherte nm ihm von Lord Lyndhurst selbst in welcher er von den und den drei im linorität im Ministerium Preel gi zweite Verlesung der Zuckerbill ener das Ministerium Russell zu stürzen

Pferderennen, Hazardspiele s Steward des Jokey⸗Klu

sich mit ihm welche die M

und an dessen e Vorschläge, den Antragsteller an

bekämpfen, ein Protectionisten⸗Ministerium zu bilden, G. Bentinch zwar damals abgelehnt habe, die aber doch wohl zur Genüge dart

Stanley verweisend, cht für so selbstsichtize

Lord Lyndhurst ihn wenigstens damals ni

ließ. Die Einzelheiten sind höchst interessant.

Schiffsmannschaft des Herrn Brooke wohl gefallen

dieses Krieges, welche die Wie die homerischen Kämpfe tem Geschrei und trotzigen Herausforderungen an, tig verm eidend. Sie verschanzten si trieben sich von einer Stellung in die andere, Werke selbst anzugreifen. Staunen und Schrecken erfaß= als sie die kleine Schaar der Engländer in geschlossenen Rei⸗ angreifen und stürmen sahen. Die Ne⸗ ckgeführt und sollten jetzt niedergemacht nd Ueberredung, von dem malaiischen Rad-= Erst durch die Drohung, sogleich abzurei⸗ Muda Hassim von seinem Vorhaben ab⸗

lbehrlich Herr Brooke jetzt dem Radschah auch wurde, dessen Autorstät er wiederhergestellt hatte, und der ihm gestattete, sich in Sarawack niederzulassen, so gefährlich war doch se ch seinen Bemühungen,

enannte Schrift enthält, r griffen die streitenden Borneer sich mit lau⸗ ein blutiges Hand⸗ gemenge jedoch sorgfäl ch hinter schützen⸗ den Verhauen und ch aber, die ten sie dann, hen die Schanzen selbst herzhaft

bellen wurden zur Ordnung zurü werden; es kostete viel Mühe u schah Schonung zu erlangen.

sen, gelang es Herrn Brooke,

ine Lage gegenüber den vielen Fein- das Loos der unterdrückten Deials widersetzten. Er war im August 1846, als er seine mit Antimonium⸗Erz nach Singapore und Hülfe, ausgesandt ein Opfer der

den, welche si günstiger zu gestalten, beiden Schiffe, den „Swift“ den „Royalist“ einem gestrandeten englischen Schiffe zu hatte, nahe daran, entblößt von allen Vertheidigungsmitteln, Undankbarkeit des Radschah und des Verrathes seiner Feinde zu werden, und nur durch seine große Umsicht und Unerschrockenheit hielt er sich. Als seine Schiffe zurückgekehrt waren, trat er enischiedener auf und erhielt von dem Radschah die dbtretung von Sarawack mit dem daranstoßenden Terri= e Dies war am 24. September 1841. „Ich habe ein Land!“ heißt es in seinem Tagebuche, „aber o! wie groß [. e r n es 2. behaupten, wie verwüstet durch den Krieg, i nere i Iich wle h fn nn gn len paliungen und geschwächt vurch Untreue, Als neuer Radschah von Sarawak begann jetzt Hert Ars ole seine Civilisationspläne in ausgedehnierem Maße zu entwickeln. Er gab seinen

torium als eigenes Besitzthum.

Unterthanen ein in malaiischer Sprache kurz abgefaßtes Gesetzbuch, das er auf seine Kosten drucken ließ. Mord, Raͤuberki und andere große Ver⸗ brechen sollten fortan nach dem „Oedongondong“, dem geschriebenen Gesetz Borneo's, bestraft werden, und Niemand sollte dieser Strafe enigehen, wenn nach gehöriger Untersuchung seine Schuld erwiesen wäre. Die nächsten drei Gefetze verfügen die Herstellung des freien Handels; das sechste bezieht sich auf die Verwaltung der Finanzen, das siebente auf den Geldumlauf, und das letzte ist eine Verwarnung an alle Friedensstoörer.

Indeß konnte dies Civilisationswert nicht eher mit Erfolg durchgesetzt werden, bevor nicht die größten Feinde desselben, die seeräuberischen Stamme der benachbatten Deials, welche Heirn Broole den Tod geschworen hatten, gebändigt und zur Ordnung und Sitte zurückgeführt waren. Es war da⸗ her ein großes Glück, daß im Juni. 1843 Capitain Keppel mit seinem Linienschiff, der Dido“, vor Sarawack erschien, zur größten Verwunderung der Eingeborenen, welche noch nie ein solches Fahrzeug gesehen hatten, und sogleich zu Herrn Broole in die freundschaftlichsten Bezlehungen trat. Die angeführte Schrist enthält einen interessanten Abschnitt über diese Ankunft, die folgenden Audienzen bei dem Radschah von Borneo, Muda, Hassino und! den Aufenthalt bei dem kleinen felbstgeschaffenen Potentaten, Wir geben daraus folgende Beschreibung des ohen Staats und Haushalts des Herrn Brooke: „Herrn Brooke's damaliges Haus war zwar ähnlich ge⸗ baut wie die Wohnungen der Eingeborenen, ein auf Pfosten erhöhter nie driger Schuppen, zu dem man auf einer Leiter hinaufsteigen niußte, aber mit Sophas, Stühlen und Betten möblirt und bedeutend größer. Es stand hinter dem Palaste des Radschah, einem eben solchen Hebäude, und war mit Pallisaden und einem Hraben umgeben. In dem eingefriedigten Raum befanden sich Ziegen, Schafe, Rinder, Hunde, , Affen, Hühner, Gänse, Enten Und Tauben. Das Haus war nur elnstöckig; Die Mitte desselben nahm ein . Zimmer ein, das mil einer Menge Fꝛuer⸗ gewehren verziert war und als Audienz⸗ und Speisesaal diente. Die übri⸗ en Zimmer waren mit Betten und Lehnstühlen möblirt, der Boden mit

atfen belegt und die Wände mit Gemälden und Büchern ausstasftrt, kurz Alles für eine Junggesellen ⸗Wirthschast überaus bequem und ordentlich ein⸗

. .

gerichtet. In einer Ecke des verpallis anderen Nebengebäuden. waren: Herr Do u glas, ein gescheidter, englischen Marine gedient hatte, und ein ner Gewandtheit und Intelligenz, da er die Sp kommen versteht, einen unvergleichlichen Premier⸗ N dem hatte Herr Brooke einen alten Matrosen, der sichem Stand hält, und eine Ait von Secretair, ein schen, der dem ganzen Haus- und Rechnungswesen vor Die niedere Dienerschaft besteht aus Leuten von Die Küche war trefflich bestellt, und Alles gin Ordnung vor sich. Die Haupt⸗-Mahlzeit war genommen, und Herr Brooke nahm alsdann o ssenschaft ließ sich in der gehörigen Rango so daß man sich in die patriarchalisch Alle Offiziere der „Dido“ waren ein- für den, und wir verbrachten daselbst manchen heiteren Abend. des Herrn Broole sind durchgehends originelle Charaktere; Reisen gemacht, und die Zeit verstrich unter Erzählung vo Abenteuern, so wie unter Absingung von Liedern, ohre da auch nur eine Minute hätte Fuß fassen können. Dies gi bis zum Schlasengehen in einem Cigarren rauchten, stellten sich vile Mal chen Radschah,

adirten Vierecks. stand die Kich

chen Gefährten des Henn?

junger Chirurg, der frühen, Herr William son, den bi rache der Eingeborenen linisser abgiehl. J die Feuergewehte in en sehr braven steht, in seinen

Die europãis

d bei Sonne ben am Tische Plaß, im

ganze Hausgeno ben Tafel nieder,

Zuge fort, und wenn wir aien und Chinesen einn berührten seine Ha des Saales nieder, wo sie einig weilten, worauf sie, ohne ein Wort gesprochen zu haben, sich habe auf diese Weise an einem Abend 6 rien sehen. Alle waren bewaffnet, denn ein nde rechnen, wenn er ohne den Kris oder Ble wilden und halbnackten Bergdeiale vor den krie enden Malgien sehr vortheilha lichen Anstand ihrem Fürsten gegenüber aus. .

demüthig zu ihrem europäis ten dann im Hintergrunde

Radschah auswa es sich zur S nem Radschah erschiene.

Sinnes angesehen habe, wie er jeßt vorgebe. crttůrnng geeignet ist, auf das Parteigetriebe der Licht ju werfen, so wird sie ohne Zwei⸗

r manche Erläuterungen innerhalb wie außerhalb des ents herbeiführen; gestern im Unterhause gab sie zu keinen ungen Veranfaffung. Aus den übrigen Verhandlungen

es in der gestrigen Sitzung ist nur zu erwähnen, daß

setzung eines selbstständigen Eisenbahn⸗Büreaurs das

Im Oberhause kam gestern nichts von Bedeu⸗

. Berichte aus allen Bezirken von Irland über die fast gänz⸗ Jernichtung der Kartoffel ⸗Aerndte lauten höchst traurig. Es versichert. daß man sast in keinem Theile dieses Landes z viel soffeln ärndten wird, um bis Weihnachten auszureichen, da aber en meisten Bezirken die zum Essen tauglichen Kartoffeln nicht bis Nitte Novembers zureichen werden. Die Times giebt in Berichten aus Valparaiso vom 31. Mai sltheilungen aus Otaheiti vom 15. April, denen zufolge die gbornen noch immer mit den Franzosen in offenem Hader lebten. vz. März drang eine kleine Anzahl Eingeborner in die Stadt mati und zündete die Wohnungen des Major Fergus, eines Po- sn sranzössch. a Diensten, so wie eines zu den Franzosen überge⸗ genen Häuptlings, an, welchen Letzteren sie vor den Augen seiner itzer' tödteten. Die Franzosen rückten aus, griffen die vor der ut befindlichen Haufen der Eingebornen an und trieben sie mit wrseitigem Verlust zurück. An den solgenden Tagen fan⸗ o bbenjalls Scharmützel statt, und es scheint der Plan Eingebornen zu sein, die Franzosen durch fortwährendes tilten in steter Unruhe und Unsicherheit zu halten und Helegenheit zu einem entscheidenden Schlage zu erspähen. Alle nilitairischen Einwohner der Stadt befinden sich in der größten f niß und führen ein in jeder Hinsicht unbehagliches Leben, da ch auf Befehl des französischen Kommandanten von 6 Uhr

is bis 6 Uhr Morgens nicht außerhalb ihrer Häuser blicken las=

dirsen. Der Angriff der Franzosen auf Huahine, wo sie bekannt⸗ cn nicht unbedeutende Niederlage erlitten, wird in diesem Be⸗ als eine direkte Verleßung der zwischen dem Admiral Sey⸗

m und dem Gouverneur Bruat abgeschlossenen Uebereinkunft be⸗ het.

nieder lande.

Aus dem Saag, 21. Aug. Gestern fand hier die Aus- ssselung des ratifizirten Handels⸗ und Schifffahrts⸗Vertrages, der 29. Juli zwischen Holland und Belgien abgeschlossen worden, in der beiderseitigen Bevollmächtigten statt.

Dem Vernehmen nach, sind bereits ungefähr 11 Millionen Fl. nenen Silbermünzen und circa 13 Millionen in Münzbillets in

hhuf gebracht. 8elgien. Brüel, 23. Aug. Der Moniteur publizirt das Gesetz über handels ⸗Vertrag mit Holland nebst den beiderseitigen Ratifica⸗ Fe Urkunden. Bie Minister Dechamps und Mercier haben das ze Band des niederländischen Löwen⸗ Ordens erhalten, General smat das große Band der Eichenkrone.

Da Courrier d' Anvers weist auf den Abschluß eines Han-

„ind Schifffahrts⸗Vertrages mit Spanien als nahe bevorstehend Sas Jäbinet von Mabrfz zeige sich günstig, und der abzuschlie= de Jertrag würde für gewisse ll g Gl ibl te. die jetzt in Spa⸗ und in dessen Kolonicen verboten seien, dort den Eingang er⸗ zen.

In der vorgestrigen Assisen-Sitzung stellte Deridder wiederholt Rötede, von J. Cockerfll Tantiemen verlangt oder erhalten zu ha⸗ „und behardte darauf, daß die Summe, welche Cockerill durch hulbschein ihm zu bezahlen versprochen, für Studien der Bahn von

mis nach der belgischen Gränze gewesen sei. Auf die verschiedenen

ihn gerichteten Fragen des Präsidenten weigerte er sich weiter zu

worten, Und bei vielen überließ er seinem Vertheidiger die spätere

slärung. Sodann begann das Zeugen⸗ Verhör, wobei sniser Nothomb erklärte, daß er auf die Denunciation Advolhten Mascart, welcher im Namen des Herrn Cockerill ihm schriftlichn Beweise vorgelegt, daß Deridder für die Lieferungen

Cockeriüschen Hauses sich Tantitmen zu seinem Vortheil habe zahlen lassen, denselben ohne Verzug seiner Stelle als Direktor Staats-Eisenbahn entsetzt habe, nachdem Deridder sich nicht be⸗ digend rechtfertigen können; denn aus den ihm vorgelegten Be⸗ scsticken habe er die Ueberzeugung gewonnen, daß Deridder 5 pCt. allen Lieferungen Cockerill's verlangt hahe. Uebrigens hätte er tüder hinlänglich bestraft geglaubt durch die Abseßung von dem hen Posten, den derselbe bekleidete; die Kammer und die Central⸗ ttion hätten um die Sache gewußt und keine Interpellation des-= b für nothwendig erachtet.

Der de Poorter-Handwebstuhl hat zu Limerick den ersten Preis lten, nämlich eine goldene Medaills, indem die Preisrichter er⸗ hien, daß derselbe am geeignetsten sei, die Industrie dem Landbau nähern und die Arbeiter auf dem Lande in den Stand zu setzen, den Fortschritten der Fabrik⸗Industrie zu wetteifern.

In Folge von Beschwerden gegen den Kommandanten des ises „Emanuel“ wurde eine Unkersuchung eingeleitet, welche die kiehung des Kommando'z für denselben zuͤr Folge hatte; derselbe . ungesetzlicher Mißhandlungen der Mannschast schuldig gemacht

Schweden und norwegen.

Kragholm, 21. Aug. Se. Majestät der König, welcher schon 1lten d., Morgens, während seines Aufenthalts in Lund, von sie ohne Fieber befallen war, fühlte sich am solgenden Nachmit⸗ ö nach seiner Ankunst hierselbst unwohl und begab sich gleich zur ite. Um l6ten d. Morgens stellte sich ein gelindes Fieber mit enen Husten und Schnupfen und bald darauf eine Transspiration zie bis ? Uhr Nachmittags fortwährte. Abends nahm das Fie⸗ u, schien jedoch am folgenden Tage nachzulassen, bis sich ein gern. Aueschlag zeigte, der am 18ten d. deutlicher heraustrat. Auch amn hielt das Fieber noch an, während der Masern⸗Ausschlag sich ö den ganzen Körper verbreitete. Die letztverwichene Nacht hatte t bnig einigen ruhigen Schlaf, und heute früh hat sich Se. Maje⸗ nach einem gelinden Nasenbluten überaus wohl befunden. Uebri⸗ n bat die Krankheit ihren regelmäßigen Fortgang. Auch Ihre . die Königin ist am 17ten d. von anhaltendem Fieber und rnem Husten befallen worden, doch sind die Masern erst gestern angetreten. In der letzten Nacht litt Ihre Majestät am Fieber, 6 kedoch einige Stunden Ruhe, während der Ausschlag sich sort⸗ .. verbreiteie. Hoffentlich wird das erhabene Königspaar bal⸗ It wieder hergestellt sein.

Dänem ar. Gapenhagen, 22. Aug. In Bezug auf die Einbtrufung tellertreter zur holsteinischen Stände⸗Versammlung . Fä⸗ andet: „Es scheint uns, daß man lieber den Versuch, die

susanmlung zu restituiren, hätte unterlassen sollen, da das Miß⸗=

lücken desselben, bas man für so gut wie gewiß annehmen kann, sich nicht dazu eignet, die Stellung der Regierung, der minder gün⸗ stigen Stimmung in Holstein gegenüber, zu verbessern oder ihren An⸗

sichten bei den Abgeordneien, welche aus der neuen Wahl am Schlusse

des Jahres hervorgehen sollen, leichteren Eingang zu verschaffen. Ohne Zweifel wird sich kein anderer Ausweg m ü. er. jetzigen Verlegenheit herauszukommen. als die Anerkennung der Selbst⸗ ständigkeit Holsteins, als eines deutschen Bundesstagte, und da diese die Auflösung der administrativen Verbindung mit Schleswig und die seste Bestimmung der danischen Gränze voraussetzt, so können wir nicht anders als wünschen, daß die holsteinischen Stände, indem sie künftig ihre seste Haltung bewahren, dieses Resultat, mit welchem sie sich als gute Holsteiner und gute Deutsche befriedigt ansehen müssen, wie ungern sie auch ihre schleswig⸗ holsteinischen Träume aufgeben, fördern oder, wenn man will, erzwingen.“

S cweiz.

Kanton Zürich. In der Sitzung der Tagsatzung am

20. August war die Jesuiten⸗ Angelegenheit an der Tagesordnung. Bern sagte, es habe die vorliegende Frage bereits alle gebildeten Völler beschäftigt. Im vorigen Jahrhundert wurden die Jesuiten geächtet, und man glaubie, sie wären verschwunden. Als man einen eifrigen Katho⸗ lilen und erprobten Staatsmann, den Landammann d' Affiy von Freiburg, einst gefragt, ob er glaube, daß es jemals in der Schweiz wieder Reli= gionszwiste geben könnte, habe er in dem Tone der höchsten Zuversicht ge⸗ antwortet: Ich glaube nicht! Als eine Reihe von Jahren nachher (1818) die Regierung von Freiburg die Einführung der Jesuiten beabsich⸗ nigte, da sei die ihr sehr befreundete, sehr aristokratische, gewiß nie Katho⸗ liken feindlich gewesene berner Regierung warnend entgegengetreten. Ihre Stimme war die Stimme der Kassandra, jetzt finde sie gewiß Glauben. Und die Gährung der Gemüther, die Spannung der Geister in der Ge⸗ genwart ist die ein Wert des Radikalismus? Es sei wohl nicht noth— wendig, gehässige Erinnerungen aufzufrischen, um sich zu über eugen, daß diese Gährung, diese Spannung ohne die Jesuiten nicht entstan- den wären. Bern verkenne es keinesweges, daß auch anderwärts Ele— menfe der Zerrissenheit sich vorfinden, dennoch könne und dürse nicht be hauptet weiden, daß die Jesuiten hieran schuldlos seien. Gerade Bern sei zu Freiburg und Luzern in nachbarfreundlichen Verhältnissen gestanden, und nun möge man an die jetzigen Verhältnisse zu diesen Nachbar- Kantonen denken. Wenn es wahr sei, daß obne Duldung keine Einiracht in der Schweiz möglich, so werde man zu der Ueberzeugung gelangen, daß die Eintracht neben den Jesuiten nicht bestehen könne. Die Hauptaufgaben des Jesuiten Ordens sind unzweifelhaft die der Belehrung der Protestanten, ein St fe⸗ ben, das nothwendigerweise die so wünschenswerthe Eintracht stören müsse. Wozu jedoch diese Erörterungen, wenn diese Fragen die Befugnisse der Tagsatzung übersteigen, wenn sie allein in die Kornpetenz der Kantone fallen ? Bern hält die Kompetenz-Frage für eben so wichtig als schwier ig, sür eine jener Fragen, über die mit scheinbarem Rechte Stunden lang hin⸗ und hergesprochen werden könne. Ließe sich die Frage nur in abstralio be— handeln, so möchte man sich leicht für die Kantonal—= Souverainetät ent⸗ scheiden; jedoch in abstrakto schon müßte man sich fragen, ob dies wohl bei einem Srden der Fall sein könne, der in das ganze politische und religiõse Leben eines Volkes so lief eingreife. Noch ganz andeis stelle sich die Frage, wenn man das posisive Recht und dessen Anwendung ins Auge fasse. Ari. 4 des Bundes ssellt als Zweck des Bundes die Behauptung der Freiheit und Unabhängigkeit gegen die Angriffe ftemder Mächte auf; ob es aber mög⸗

lich sei, dieselben zu vertheidigen, wenn man steis in innerem Zerwürf

uiffe lebe? Durch die Einführung der Jesuiten werde demnach ein Ver= gehen gegen den Bund verübt. F. 8 übertrage der Tagsatzung die Sorge für vie Srdnung und Ruhe im Innern. Als man s. 3. der Flüchtlinge wegen einen Tagsatzungs-⸗Beschluß faßte, sei man auch von dem unbestrit⸗ jenen Rechte der Kantsnal-Souverainetät abgegangen. Aber auch s. 12 biete Argumente für die Kompetenz des Bundes dar. Wenn man die Klö⸗ ster unter die Garantie des Bundes legen wolle, so daß sie ihren Regie⸗ rungen gegenüber zu Allem befugt seien, wenn man die Ruhe und Wohl- sahrt des Vaterlandes geringer anschlage, als die Garantie der Klöster, so begreife man es nicht leicht, wie man es wagen dürfe, neue Klöster zu errichten, ohne den Bund irgendwie anzufragen. Die Garantien der Kan = jonal-Verfassungen müssen der Tagsatzung vorgelegt werden, und man prüfe, ob sie nichts enthalten, was dem gemeinsamen Bund zuwider laufe, und bei Klöstern solle man die Garantie auesprechen, ohne zu prüfen, ob sie mit dem Bunde verträglich seien? Der Jesuiten⸗Orden sei mit dem Bunde unverträglich. Luzern: Wenn auch durch die Jesuitenberufung eine beträchtliche Minderheit beunruhigt worden sei, so nehme jetzt diese immer mehr ab, indem das Benehmen der in 6 weilenden Jesuiten die gegen sie ge hegten Vorurtheile von Tag zu Tag mehr verscheuche. Selbst die Schmaͤh= blätter, welche vor einem Jahre noch die Väter mit Koih bewarfen, seien jezt verstummt; die Achtung gegen ihre segensvolle Wirtsamkeit nehme täg⸗ lich zu, und ihre Kirche sei stets gedrängt voll. Luzemn wolle in keine Vertheidigung des Ordens im Allgemeinen eintreten indem es jede Kom⸗ petenz der Tagsatzung in dieser Frage enischieden in Abrede stelle, womit es freilich alle die auf die Jesuiten gewälzten Anschuldigungen, die entweder auf Schwärmerei oder Haß gegen das positive Christenthum beruhen, kei- nesweges als begründet anzuerkennen gedenle. In dem protestantischen England habe man die Jesuiten nicht für gefährlich gehalten und dulde sie. Luzern will allein die Kompetenzfrage untersuchen. Niemand werde zu behaupten wagen, daß der Bund nicht mit klaren Worten die Kantonal⸗Souverainetät anerkenne; zu den Attributen der Sou veraineiät gehöre aber ganz besondeis, was auf Kirche und Schule Bezug habe. S. 12 des Bundes garantire ferner nebst den übrigen Klöstern die zwei Jesuitenklöster im Wallis, welche von Pius VII. hergestellt wurden ein Jahr, ehe der Kanton Wallis in den Bund trat. Statt diesen zwei Klöstern das durch den Bund garantirte Leben zu erhalten, wolle man sie eines gewalisamen Todes sterben lassen. Luzern macht auf die Folgen auf- merksam, die aus einer solchen Anwendung des Bundes entstehen lönnten; es könnte zuletzt noch zu Bundesmaßregeln gegen die ganze katholische Geist= lichkeit kommen. An Vorwänden werde es nicht sehlen. Man habe es bereits erfahren, daß Aargau seine Sicherheit durch ein paar Nonnen gefährdet glaubte. Es solle nicht allein von Tendenzen, sondern auch von Thatsachen die Rede sein; nichts Derartiges sei bekannt; man möge die rechtlich erwiesenen Thatsachen bezeichnen, welche die Ruhe der Schweiz gefährden, bloße Tendenzprozesse seien in unserer Zeit ein Gränel. Während man bei den Jesuiten soge⸗— nannte Tendenzen verfolge, verfahre man sehr mild gegen überwiesene Störer der öffentlichen Ruhe. Die, welche mit Kanonen interpretiren, ein befreundetes Land des Nachts feindselig überfallen, die, welche den Meu= cheimord als Tellenthat gepriesen, die lasse man nicht nur unbestraft, nein, diese würden in die ersten Behörden gewählt, sitzen in den Regieringen, leiten die Berathungen der Gerichte. Luzern hofft, es werde nie eine Mehr⸗ heit gegen die Jesuiten zu Stande kommen; sollte es aber geschehen, so werde a Luzern den Beschlüssen einer solchen nie und nimmermehr unter- iehen. 3 Uri so wie alle sieben kathelisck Stände bestreitet die Kompe- tenz des Bundes, in dieser Frage bindende Beschlüsse zu fassen, und be⸗ dient sich so ziemlich derselben Veweisführung wie Luzern. In allen fresen Staaten seien die Jesuiten geduldet; unter despoti-⸗ schen Regierungen nicht. In Nord-Amerika werden ihre Kollegien auch von Protestanten besucht, und der Kongreß habe sit sogar zu National- Univer⸗ sitäten erhoben. In Frankreich bestehen sie noch wie srüher, i sie in Beziehung auf ihr Zujammenleben sich Anordnungen fügen mußten, welche von der hi nl lrnng im Einverständniß mit dem Jesuiten⸗ General getroffen wurden. Ihre Wirtfamkfeit sei jedoch dieselbe, Bie Katheliken miscken sich auch nicht in die Pfarrer⸗ und Professoren · Wahlen der Protestanten, und 1839 sei keine Einsprache gegen die Wahl des Pr. Strauß in Zürich er⸗= hoben worden, wiewohl man sie nicht gern sah. Die Jesuiten seien Geist - liche und Lthter wie Ändere. Man nenne jetz Jesuit, was dem a

eitgeist nicht huldige, und so gebe es auch unter den Piotestanten Jesuiten. . und fruchtbar wirken die Jesuiten in Luzern, die weder gehetzt, noch Freischaaren geworben, noch irgendwie Antheil an dem Landfrsedens-⸗ bruch gehabt haben. (Schluß folgt)

Kanton Waadt. Am 17. August, um dieselbe Zeit wie in Lausanne * Uhr Morgens), fühlte man die Erdstöße auch im Bezirk Echallens, in Fey, Vuarrens, Polinz⸗Pittet, Thierrens, Du⸗ lens und anderen Orten. Das Erdbeben war von einem Geräusch begleitet, wie wenn Häuser zusammenstürzen. Beim zweiten Stoße 1. Ziegeln von den Dächern gefallen, und das Vieh irrte scheu umher.

Kanton Glarus. S. M.) So überaus günstig dieser Sommer für Berg⸗Reisende ist, so gefährlich sind nun die Gletscher⸗ Uebergänge. Die außerordentlich anhaltende Wärme hat die Firne durchweicht, eine Menge Schründe ihrer Schneebrücken beraubt und durch Einstürze neue geöffnet, an Stellen, die bisher leicht zugänglich waren: so z. B. auf den Clariden. Auch Versuche, den Tödi zu be⸗ steigen, scheiterten hieran. Die obere Sandalp ist vorgestern Abends durch einen Sturz des Spizalpeli⸗Gletschers in ihrer ganzen Breite hinten überdeckt worden, wodurch sechs Stücke Galtvieh erschlagen wurden; der vom Windstoße umgeworfene Hirt blieb wunderbar ver- schont, obwohl stallgroße Eisstücke über ihn hingeschleudert wurden.

Ztalien.

Nom, 15. Aug. (1. 3) Obgleich von der Regierung noch nichts bekannt gemacht ist, so wird doch bestimmt versichert, der Mar⸗ chefe L. Paolucci de Calboli sei zum Prolegat von Forli mit G e⸗— halt ernannt. Bestätigt sich dies, so wäre der erste Schritt zur Säcularisation des Beamtenstandes gemacht und die Wünsche und Hoffnungen der Provinzen erhört. Uebrigens hat der Marchese Pao⸗ luci diese Stelle bereits mehreremale provisorisch, zuletzt während der Reise des Kardinals Gizzi zum Konklave, zur Zufriedenheit so⸗ wohl der Regierung als der Legatien verwaltet.

Wie verlauter, werden mehrere Kardinäle ihren Abschied als Staatsbeamte einreichen, da fie ihre Ansichten mit jenen der Regie⸗ rung nicht vereinigen können.

Aus Civitavecchia treffen, noch immer Amnestirte ein. Leider scheinen die Prozeßakten dieser Unglücklichen mit einer beispiellosen Nachlässigkeit abgefaßt zu sein, und daher soll es kommen, daß sie jetzt erst in Freiheit gesetzt werden konnten. Der russische Gesandte, Geheime Rath von Butenieff, hat nun auch sein Beglaubigungs⸗ n,. erhalten, welches er vermuthlich in nächster Woche abge⸗

en wird.

Die feierliche Besitznahme des Papstes von der Basilica S. Giovanni in Laterano, als seiner Bischofskirche, ist bis zum 9. No- vember, dem Erinnerungstag der Weihung dieses Tempels, vertagt.

Aus der Verleihung des Portefeuille eines Premier⸗Ministers an Kardinal Gizzi muß nothwendig für das weltliche wie für das geistliche Papstthum die heilbringendste Katastrophe, wenn auch nicht bhne unerwünschte Reactionen sich ergeben. Denn der Kardinal ist fähig und willens, seine Zeit auch da zu begreifen, wo ihre wirklich gewordenen Bedürfnisse als Forderungen hart auf die Rechie der Gewalt stoßen. In der Politik ein Schüler Consalvi's und wie die⸗ ser über den Parteien stehend, ist er nächst Pius IX. kein Freund starren Festhaltens am Stereotyp dis ziplinarischer Satzungen, vielmehr versönlich aus jenem Prinzip, das von Ueberzeugung nicht verschieden ist. Sein Vorgänger im Amt, Lambruschini, ein Genueser, hatte, gleich seinem Herrn dem Friulaner Gregor XVI., für das Land nicht jene angebornen heimatlichen Sympathieen, wie sie Pius 1X, aus Si⸗ nigaglia im Kirchenstaat und Gizzi aus dem Hernikerlande bei Feren⸗ tino so sehr auszeichnen. Pius 1X. lernte als Bischof in Amerika den Schauplatz der modernen Geschichte kennen, Gizzi in Brüssel, der Schweiz und anderswo als Nuntius. Ihren Vorgängern ward diese Gelegenheit nicht. Wer wollte den Roͤmern verargen, wenn sie un⸗ ter solchen Umstäuden sich mit Träumen in eine rosenrothe Zukunft verlieren?

Den rastlosen Bemühungen Kardinal Mezzofante's, die in gröb⸗ ster Unwissenheit aufwachsende Jugend der eigentlichen Proletarier Roms durch die Wohlthat des Unterrichts und der Erziehung zu ver= edeln, danken wir eine neue milde Stiftung, la pia opera di S. Raf- facle, die durch ihre bedeutenden Mittel und universellen Tendenzen segensreicher zu werden verspricht, als viele andere philanthropische Institute der Neuzeit. Von den zwei Grafen Passi aus Bergamo Beide von der Mission) in seinem Plane unterstüßt und von Gre⸗ gor XVI. mit Privilegien reich ausgestattet, hat das jenseits der Alpen unseres Wisfens bisher unbekannt gebliebene Institut in vielen Städten Italiens in kurzem Außerordentliches gewirkt. Durch geist⸗ siche und weltliche Mitglieder konstituirt, ist der Brüderschaft Zweck, jenes heranwachsende Geschlecht mit christlicher Liebe gewissenhaft zu überwachen, das ohne leibliche und geistige Pflege dem Landstreicher⸗ leben verfallen würde. Jedes Bruders Obhut ist eine gewisse Zahl solcher Pflegeempfohlenen vertraut. Er macht sich die Sorge für ihren Unterricht, ihren moralischen Wandel und künftige Beschäftigung durch Handwerk zur Gewissenssache und Pflicht.

Unter dem T́iiel: „Repertorio enciclopedico del foro Italiano“, ist bei Pnnba in Turin ein beachtungswerthes juridisches Werk er⸗ schienen. Außer dem Civil⸗Gesetzbuche für Sardinien mit den korrespondirenden Titeln des wissenschaftlichen Rechts verbindet es die interessantesten Parallelen mit den Gesetzgebungen aller anderen italienischen Staaten.

Livorno, 15. Aug. (A. 3.) Ich schreibe Ihnen noch im vollen Eindruck des starken Erdbebens, das sich vor 24 Stunden hier ereignet und. über einen großen Theil von Toscana ausgebreitet hat. Gestern Morgen aus den Bädern von Lucca abgereist, saß ich eben in einem Eisenbahnwagen der Station von Pisa nach Livorno, als 5 Minuten vor 4 Uhr die etwa 3 Sekunden anhaltende Undulation kam. Das Gebälk des Stations- Gebäudes krachte so heftig, die Wagen stießen so gegen einander, daß alle Passagiere, die bereits Plaß genommen, im Schrecken herausstürzten. Bald darauf ging der Zug ab. In Livorno hatte man den Stoß wahrscheinlich noch heftiger gehabt. Alles war auf den Straßen und Plätzen; viele Gebäude hatten schwächere oder stärkere Risse; drei Thürme waren beschädigt; zum Theil hatten sich große Stücke abgelöst. Am Abend zog die Bevölkerung schaarenweise zum wunderthätigen Mut⸗ tergottesbild des Monte Rero. Viele brachten die folgende Nacht im Freien zu. Dasselbe war auch in Pisa der Fall, wo die ganze Decke der Kirche San Michele einstürzte und viele andere kleinere Beschädigungen stattfanden. Auch in Lucca war der Stoß stark, in Florenz nur, wie es scheint, sehr wenig gefühlt worden. Desto stär⸗ ker gegen Volterra und die, Maremmen, in der sogenannten Colline; in vielen Orten stürzten Häuser ein, so z. B. in Lorenzana, einem Orte ungefähr 10 Miglien von hier, wo eine Menge Menschen ver- unglückt sein sollen. Demnach kam der Stoß von Süden, und ich bin' auf die Nachrichten von Rom und Neapel begierig. Gestern um 2 und 5 Uhr waren schwächere Bebungen. In der Racht um 10 Uhr, bereits im Bette im Hotel du Nord, fühlte ich eine etwas stärkere Bebung, die, wie eine andere um 1Uhr, überall wahrgenom⸗ men ward. Seit Menschengedenken erinnert man sich keiner ähnlichen Erschütterung. ö

8 pan ien.

3 Padrid, 17. Aug. Die Mittheilung, welche Lord Pal-

merston dem hiesigen Kabinet letzthin in Bezug auf die Vermäh—

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