1846 / 239 p. 1 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

lungs⸗Frage machen ließ, hat den Heraldo, den man jetzt als das Drgan der französischen Botschaft betrachten darf, veranlaßt, an die Blatter der konservativen Opposition die Frage zu richten, ob sie der englischen Regierung das Recht zugestehen, auf die Wahl der Köni⸗ gi von Spanien vermittelst direkter Anempfehlung eines bestimmten

ewerbers einzuwirken. Die befragten Blätter, der Tiempo und der Esp ol, verneinen dies ausdrücklich und erklären, eben so we⸗ nig die ungebührliche Einmischung Englands in die Heiraths⸗Angele⸗= enheit, als die von Seiten des Herrn Guizot ausgesprochene Aus—= chließung aller nicht zu dem Hause der Bourbons gehörenden Prin- zen dulden zu wollen. Anders verhält es sich mit den Organen der⸗ jenigen Partei, welche die Unabhängigkeit des Vaterlandes von jeher vorzugsweise zu ihrem Wahlspruch gemacht hatte. Die Progressisten nehmen nicht nur keinen Anstoß an der Einmischung Lord Palmer—⸗ ston's, sondern sie ziehen auch denselben Infanten, den er anempfiehlt, aufs neue als Bewerber hervor. Der Clamor publico äußert sich in dieser Beziehung folgendermaßen: „Das Kabinet der Tuile⸗ rieen, überzeugt, daß es in dem Infanten Don Enrique nicht ein ge⸗ lehriges, fügsames Werkzeug seiner Einflüsterungen, einen Schatten, ein Automat haben kann, das, indem es den Thron mit Isabella II. theilte, nur zur Förderung der Interessen Frankreichs diente, sucht ihn zu verdrängen, indem es ihn in der Meinung seiner erlauchten 8 herabseßt. Nur zu diesem Behufe behaupteien einige Blätter, 6 für die französische Botschaft bekannt genug ist, der aur hatte ausdrücklich und auf das bestimmteste der Hand unserer Königin entsagt. Man behauptete sogar, es wäre ein von ihm eigen⸗ händig geschriebener Brief vorhanden, in welchem ein so unzeitiger (intempestivo) Entschluß mit Beiseitesetzung aller Rücksichten ausge= sprochen würde. Aus diesem Grunde stellte man die gehässigsten Betrachtungen über den Charakter, die Gesinnungen und Absichten des edlen gen, an und betrachtete ihn als faktisch von der Zahl der Bewerber ausgeschlossen. Wir gestehen, daß uns selbst, in Be⸗ tracht des Glaubens, welchen einige Blätter und viele Hofleute die⸗ sen Angaben schenkten, einige Zweifel aufstießen. Jetzt aber sind wir zum Glück besser unterrichtet und können mit Bestimmtheit versichern, daß der Infant Don Enrique nicht einmal daran gedacht hat, auf die Hand Isabella's II. zu verzichten, wenn er gleich zu jeder Zeit vor dem Willen seiner erlauchten Cousine, als dem einer Königin und einer Dame, Achtung haben wird. Er mag vielleicht den Petsonen oder politischen Fraciionen, welche das Recht zu haben glaubten, die Empfindungen seines Herzens auszuforschen, über diesen Gegenstand irgend eine ausweichende Antwort ertheilt haben, auf keinen Fall aber hat er sich zu der unklugen Verzichtleistung verstanden, die man ihm zuschreibt. Im Gegentheil, wir wissen, daß er die Ehre, durch die Königin vorgezogen zu werden, mit lebhaftem Dank und hoher Er⸗ kenntlichkeit aufnehmen würde, da er doch einmal auf die Zuneigung und die Stimmen aller guten Spanier rechnen darf, die in seiner Person ein Unterpfand der Einigkeit und eine Garantie der Freiheit erblicken.“

Daß ein Prinz, der sich freiwillig an die Spitze einer ihr Va⸗ terland mit einem feindlichen, den Umsturz der bestehenden Lage und die Befriedigung maßloser Rach⸗ und Herrschsucht bezweckenden An⸗ griff bedrohenden Partei gestellt und, ein den einseitigsten Parteigeist ath⸗ mendes Manifest veröffenklicht hat, für ein Unterpfand der Einigkeit gelten könne, wird hier jedoch gar sehr bezweifelt. Die Blätter der Pro⸗ gressisten wiederholen Tag für Tag, daß die Stunde nahe, in wel⸗ cher das von den Moderirten vergossene Blut tropfenweise auf ihr Haupt zurückfallen werde, und die von ihnen angekündigte Wiederher⸗ siellung der Einigkeit scheint mit der Ausrottung aller Gegner neuer Revolutionen gleichbedeutend zu sein. Die Minister versichern ihrer⸗ seits, alle Pläne und Hülfsmittel der Ruhestörer auf das genaueste zu kennen und Kraft genug zu besitzen, um sie mit einem Schlage zu vereiteln. Auch sollen sie beschlossen haben, dem Infanten Don Enrique zu befehlen, nach Spanien zurückzukehren. Leider hört man jedoch überall die Behauptung aufstellen, daß das Schicksal Spaniens in diesem Augenblicke von der Haltung der Armee abhänge, und so lange man auch nur Zweifel in die Gesinnungen der Truppen setzt, kann von Beruhigung der Gemüther keine Rede sein.

Die portugiesische Regierung erklärt in dem amtlichen Diario do Governs vom 1öten ihre Pflicht gethan und die spanischen Ausgewanderten nach den Punkten verlegt zu haben, die von der Gränze am weitesten entfernt sind. Se hatte sogar den englischen Gesandten aufgefordert, durch zuverlässige Personen untersuchen zu lassen, ob die von ihr in dieser Beziehung verfügten Maßregeln ge⸗ nau vollzogen worden. Dagegen verlangt sie, daß auch die spani⸗ schen Truppen sich von der Gränze . und der Befehl da⸗ zu soll bereits ausgefertigt worden sein. Auch hat die diesseitige Re⸗ gierung ihren dortigen Gesandten, Herrn Gonzalez Bravo, angewie⸗

Gekanntmachungen.

Noth wendiger Verkauf.

Stadtgericht zu Berlin, den 5. Mai 1846.

Das hierselbst in der Grenadierstraße Nr. 15 bele⸗ gene, im Hypothekenbuche von der Königsstadt, Span⸗ dauer Viertels, Vol. 106. No. 714. verzeichnete Grund- stück des Particulier Johann Carl Friedrich Raube, ge richtlich abgeschätzt zu 7053 Thlr. 2 Sgr. 6 Pf., soll am 18. Dezember 1846, Vormittags 11 Uhr, an der Gerichtsstelle subhastirt werden. Taxe und Hy= pothekenschein sind in der Registratur einzusehen.

450

617] Edittal⸗ Ladung.

Auf dem zu Wurzen in der Vorstadt Crostigall ge⸗ legenen Stein- und Gasthofe zum schwarzen und wei⸗ ßen Freuze stehen annoch folgende Nealschulden:

2416 Thlr. 16 Gr. Conventions⸗Münze, zu welchen bei der Confirmation des von Christianen, Doro⸗ theen, verw. Schreiter und Konsorten, als Veiläu⸗= fern, und Johann Christian Bantheln, ingleichen dessen Ehefrauen, Annen Rosinen Barthel, als Käu= fern, abgeschlossenen Kaufs, von der vormaligen Stift-⸗Meißnischen Regierung zu Wurzen am 10. Dezember 1762 Konsens eriheilt worden ist, und wovon 600 Thlr. Seiten Doiotheen Sophieen Zopf, 700 Thlr. aber von den Erben der Letzteren, Br. Christian David Zopf und Friederiken Sophien Grünewald, geb. Zopf. besage Translations · Konsen⸗ ses vom 25. Jun 1781 und 16. Dezember 1785 an Dr. Gottfried David Schreitern abgetreten worden sind, ferner

100 Thlr. Conventions ⸗Münze für genannten Dr.

Schreiter mit Konsens vom 16. Dezember 4781 und

3000 Thlr. Conventions Münze für Adam Friedrich Weisern, besage des bei der Kaufs-Confirmation am 12. Oktober 1812 bis an des Werths des fraglichen Grundstücks ertheilten Konsenses,

123. und der Verordnung vom 15. Februar 1844 §. 126. ad d., verfahren werden soll.

Es werden daher alle diejenigen, welche auf die vor⸗ hin gedachten Kapitalien aus irgend einem Rechtsgrunde noch Ansprüche zu haben vermeinen, hiermit vorgeladen,

den 9. Dezember 1846

entweder in Person oder durch gehörig legitimirte und, was die etwa im Auslande wohnenden Interessenten betrifft, mit gerichtlich ausgestellten oder anerkannten Vollmachten versehent Bevollmächtigte an hiesiger Land⸗ gerichtsstelle zu erscheinen, sich innerhalb der bis Nach= mittags 5 Uhr dauernden Gerichtszeit mit ihren An⸗ sprüchen zu melden und dieselben zu bescheinigen, mit dem genannten Gasthofsbesitzer Schladebach, oder aber, nach Besinden, auch unter sich binnen 3 Wochen recht— lich zu verfahren und zu beschließen, sodann aber den 31. Dezember 18456 der Inrotulation der Atten, zum Behuf der Abfassung eines Erkenntnisses, so wie hiernächst den 16. Februar 1847

der Publication des letzteren gewärtig zu sein, übrigens sich zu versehen, daß diejenigen, welche in dem zur An meldung ihrer Ansprüche bestimmten Termine nicht er⸗ scheinen oder übeihaupt dieselben nicht gehörig anzei⸗ gen und bescheinigen, für ausgeschlossen, auch der ihnen etwa zustehenden diesfallsigen *. dereinfetzung in den vorigen Stand für verlustig werden geachtet werden, wogegen das zu eröffnende Erkenntniß beim Außenbleiben der Betheiligten in dem hierzu an⸗ beraumten Termine Mittags 12 Uhr für publizirt geach-⸗ tet und zu den Alten genommen werden wird.

Schließlich erhalten auswärtige Interessenten zugleich

1020

sen, sich auf Urlaub hierher zu begeben. Es scheint, daß die Migue⸗· listen im Norden Portugals aufs neue die Waffen ergriffen haben. Von Porto ward eln Regiment nach Braga gegen sie abgeschidtt und in Liffabon ein Jäger-Bataillon nach Porto eingeschifft.

In dem Befinden des englischen Hesandten, Herrn Bulwer, ist einige Besserung eingetreten. Er verweilt jedoch noch auf dem Lande und beabsichtigt, sich, sobald die Hitze abnimmt, zum Gebrauch von Seebädern nach San Sebastian zu begeben.

Die nach der Republik Ecuador bestimmte „spanische Legion des Generals Flores besteht aus drei Bataillonen und zwei Schwa— dronen.

Der Infant Don Francisco de Asis ist vorgestern von Pampe lona hier eingetroffen.

Aegypten.

Alexandrien, 8. Aug. Ibrahim Pascha ist heute auf dem britischen Dampfboote „Avenger“ wieder hier angekommen. Er wurde bei der Landung von allen Schiffen im Hafen und, sobald er im Palaste Ras el Teen angekommen war, von den Kanonen aller Forts in und um Alexandrien begrüßt, empfing sogleich die europäi⸗ schen Residenten sehr freundlich, gab noch an demselben Tage den , Konsuln Audienz und lud dieselben für den folgenden Tag zur Tafel.

Meteorologische Beobachtungen.

Abends 10 Ubr.

Naebmittaßzs

2 Uhr.

Nach einmaliger Beobaeb tung.

18156. 26. Aug.

Lusidruel 338, 203 . 338, 23. 338&. 3 ar. Quell cre 7,8? N. Luftw⸗rme .... 4 ij12, 07 R. . * 12,9 n. Flusswärme 17,19 R. Thaupunkt .... 10,6 R. 4 10,97 R. Bgoden rm 16,87 R. Punstaattigung. 9 pC. S2ꝛ pC.. Auasdünstuns G, oos“ ih. Wetter heiter. heiter. Niedersehlag. NO. NO. Wꝛyorme wechsel 19, o Wolken zu.. NO. 4 10,37 R. Tagesmittel: 338, 26“ Far... 14,59 R.. 10,8 R... 77 pc No.

Morgens 6 Uhr.

heit er. NO.

gandels⸗ und Börsen / Nachrichten.

Berlin, 27. Aug. Der Fall unserer Eisenbahnen dauerte auch heute sort, doch zeigte sich am Schluß der Börse eiwas mehr Festigkeit.

A. Amsterdam, 22. Aug. Der Umsaß am hiesigen Fondsmarlte war diese Woche im Ganzen sehr gering, und wenige Verkäufe reichten bei der matten Stimmung hin, die Courfe der holländischen Stagtspapiere herunterzu, drängen; auch Aclien der Handels Maatschappy gingen allmälig flauer, bis sich gestemn plötzlich häufige Frage danach einfand, die den von 1734 bis 173 36 ge⸗ funkenen Preis bis auf 174 X emporbrachte. Integrale wichen von 60M bis bo z Ob, Zprozentige wirkliche Schuld von 723 auf 723 5, 4prozentige dito von gaz. auf 4 . 0 Alte russische Obligationen bei Hope wurden I Y billiger, zu 1003 366, abgelassen, dagegen sind 4prozentige Certifikate bei demselben stetig in Frage gewesen und haben sich dadurch von 90 bis 9013 6 gebessert. Spanische Ardoin⸗-Obligationen holten Montag 203 96, kamen aber allmä⸗ lig auf 203 36 zurück; portugiesische dito schwankten zwischen A6 u. 44396; gestern blieb der Cours auf 1 stchen. Wenige Nirecht⸗Arnheimer Eisen⸗ bahn Actien sind um 196 niedriger als vorige Woche, und zwar zu 113 90, vergeben. Der Geldzins⸗Cours erhielt sich unverändert auf 3 a . V.

Am gestrigen Getraidemarlt zeigte sich eiwas Frage für rothen Weizen zu: Versendung, wodurch die Preise etwas anzogen; polnischer Weizen und Roggen blieben gut auf den vorigen Preisen bei mäßigem Umsatz. Es wurde bezahlt: sür unverzollten 127. 128pfd. holsteinschen Weizen 280. 291 Fl., 129pfd. mecklenburger dito 291 Fl, für verzollten 123. 124pfd. bunten poinischen Weizen 280. 293 Fl., 130pfd. weißbunten dito nach Güte 329. 325 Fl.; für unverzollten 119pfd. St. petersburger Roggen 219 Fl., 418pst. archangeler dito 218 Fl., 112. 122pfd. dänischen dito 180. 220 Fl., für verzollten 124ps8. pommerschen dito 242 Fl., 121psd. alten preußischen dito 265 Fl., 118pfd. odessaer dito 225 Fl., 119pfsd. preußischen dito 236 Fl., 122psd. pommerschen dito 240 Fl. Gerste und Hafer blieben ohne Umsatz.

Auswärtige Börsen.

Amsterdam, 23. Auß. Niederl. virkl. Seb. 60 JZ. 5 V Span. —.

Antwerpen, 22. Aus. Einsl. Neue Ar. 19.

Frank furt a. M., 24. Aus. 6X6 Met. 1105. 3. Bank-Actien p. uli. 1870. 68 Ber. Rank-Actien 665 r. Ilope SS Br Siegl. S7 Str. Int. öᷣ9 g. . polu. 200 FI. G5 G. do. S0 FI. 803. .

Paris, 22. Aug. 5 Reute fin cour. 121. 80. 375 do. 6n eour. 83. 75. Neapl. . 9h Span. Rente —. Pans. —.

Wien, 23. Aung. Nordb. 181. 133. Livorn. 1073. Budw. . Fest. 91.

Gloggn. Mail. 114.

Allgemeiner Anzeiger.

ungelöscht, hinsichtlich deren, auf den diesfallsigen An= trag des dermaligen Besißers gedachten Stein- und Gaßsihofs, Carl Äugust Schladebachs, in Gemäßheit einer deshalb anher ergangenen Verordnung des Königl. Appellationsgerichts zu Dresden, als Lehnhofs, mit Er= lassung von Edittalien, nach Vorschrist des Mandats vom 13. November 1779 ad J., 1., verbunden mit der Bestimmung des Gesetzes vom 6. November 1843 5.

stellen. Wurzen, am 8. Juli 1846.

Eerliner Eörs

Den 77. August 18456.

Fond s.

Pr. Com

Actie n. s Brief. Geld.

Si. Schald- Sch. Primien - Scheins d. Seek. à x T. Kur- a. Neumũrk. Schuldveras ehr. Berliner Stadt- Obligationen West pr. Pfan br. Groassh. Pos. do. do. do. Ostpr. Pfandhbr. Pom. do. Kur- u. Neum. do. Schlesische do. do. v. Staat g. Li EB.

Gold al mareo. Friedrichsd' or. And. GIdm. à 5 Th. Dis eonto.

X

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Potad. Magdeb. do. Obl. Lit. A.

Mga. Lpzꝛ. Bĩsenb. do. do. Prior. Ubl. Erl. Anh. abgest. do. do. Prior. Obl. Düuss. Elb. Eisenb. do. do. Prior. Obl. Rbein. Eisenb. do. do. Prior. Obl. do. v. Stat garant. Ok. - Sebles. E. LA do. Prior. do. Lt. BE. B. -St. B. Li. A. u. B. Dlagd. Halbat. Eb. Er. Schw. -Frb. B. 49. do. Prior. Obl. t 9 Bonn-Kölner Fab. = Pie ders ch. Mx. v.. do. Prioritit do. Priorität Nied. Mrle. Ewęgb. do. Priorität Wilb.-B. (C. -O.) Berlin-Hamburger

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Leipzig in Courant im 14 TpI. Fuss. 100 Thlr. Franlefurt a. M. südd. W..... 100 Fi.

100 sRbl. 3 Woebh.

stellung:

her: Töpfer.

Sgr.; ein

Kotzebue.

Freitag, 28. Aug. Die Willys, oder: Gisela, phantastisches Ballet in 21h von St. Georges und Coralli. sige Königliche Bühne eingerichtet vom Balletmeister Hoguet. ? Nehmt ein Exempel dran, Anfang halb 7 Uhr.

Zu dieser Vorstellung werden Billets wöhnlichen Opernhaus⸗Preisen verkauft:

Ein Billet in den Logen des Prosceniums 1 Rthlr. 10 6 ein Billet in den Logen des ersten Ranges, zum ersten Balbo zur Tribüne 1 Rthlr.; ein Billet im Parquet und im zweiten 20 Sgre; ein Billet in den Lo ges, so wie im Parterre, 15 Billet in der Fremdenloge 2 Rthlr.

Sonnabend, ments⸗Vorstellung: Michel Bremond, Schauspiel in 5 Abt, dem Französischen des Viennet, von H. Börnstein.

Freitag, 28. Aug. Hierauf: Kist und Phlegma. von L. Angely.

Königliche Schauspiele.

Im Opernhause. 9 8ste Abonnementz⸗— Musik von Adam. Für dit Lustspiel in 1 Akt, von M

zu den nachstehenden

en und im Balkon des dritten gr.; ein Billet im Amphithenn

29. Aug. Im Schauspielhause. 143ste A

KRönigsstädtisches Theater. Pagenstreiche, Posse in 5 Alten,

Verantwortlicher Redacteur Dr. J. W. Zinkeisen.

Im Selbstverlage der Eyppedition.

Gedruckt in der Decke rschen Geheimen Ober⸗Hofbuchdruckett..

die Aufforderung, zur Annahme der künftig etwa an sie zu erlassenden Verfügungen und Citationen gehörig le= gitimirte Bevollmächligte am Orte des Gerichts zu be⸗

Das Königlich Sächsische Landgericht. Schreiber.

Seeläundische lr bahn. di achte Einzahlung

Roeskilde) ist

am 1. Oktober

fällig, und wird solche in den Tagen Sonn⸗ und Festtage,

deren Comtoir eutgegen genommen.

Interims ⸗Actien und außerdem eine reichen, auf welcher die Nummern

diesen Designationen sind bei den b unentgeltli nsprüche und der Wie⸗ rn, gen Declaration begleitet en.

können. Die

werden

Quittungen auf den

Eisen⸗

von 10 Species

auf die ausgestellten Interims -Actien der Seeländischen Eifenbahn-Gesellschafi erster Abtheilung (Kopenhagen-

d. J.

vom 15. Septem⸗

ber bis zum 1. Oftober d. J., mit Ausnahme der

in Kopenhagen von den Herren F. C E. Gotsch alt, in Hamburg von dem Herrn J. C. Dürfeldt in den Stunden von 9 bis 12 Uhr Vormittags au

Jeder Einzahler hat mit dem Gelde die betreffenden

Designation einzu⸗ der ersteren ihrer

Neihesolge nach verzeichnet sein müssen. Formulare zu

enannten Häusern

zu erhalten, und werden Einzahlungen, bei welchen die Interims -⸗Actien nicht von dieser ord=

sind, zurückgewie⸗

neber die eingezahlten Geldbeträge wird sofort eine Inierims Quittung ertheilt, gegen deren Rücigabe 8 Tage später die Interims⸗Aciien abgefordert werden

Interims · Actien

in Kopenhagen von den Herren F. C C. Golsaͤn

in Hamburg von dem Herrn J. C. Dütfeldt voll zogen.

Mit Bezichung auf Obenstehendes werden die 9M Actionaire davon benachrichligt, daß in Uebelem mung mit dem 5. 10. des Statuts keine Einzig vom bien Cinschuffe nach dem 1. Oliober d. J stet werden kann, ohne in Verbindung mit der i nannten S. festgesetzsin Zulage von 16 g des Hh nebst Entschädigung aller durch die versäumte Ein lung verursachten Kosten. .

Fern er werden die Herren Actionaitt ny auf aufmerksam gemacht, daß es ihnen n Beschlusse der General⸗Versammlung 1 73. Mal v. J. zufolge, zu Jeder Zei frei. die noch auf die Actien restiren den Einschi ein zuzahlen und' dagegen die In terlms tien mil den originaten Actlen unzun schen, deren No mänalbetrag mit 434, Zinsen von dem ersten Tage des auf vie zahlung folgenden Monats bis zum 1. 1847 verzinst werden wird, nach ide lcher die Dividende des Ertrags der Enit ey statt der Zinsen eintritt. .

Die Direction der Steländischen Eisenbahn, 15. August 1846.

Citerarische Anzeigen. I7221 J Bei Wilhelm Besser (Beh renstralz

ist erschienen:

uid faciamus nos?

Deutschland, England und der sreie Handel

von Br. G. VW. Asher

gr. 8. brosch. 6 Sgr.

Vaude ville · Posse in 10

ʒ Kthlr. ; n Theilen der Monarchie thut Preis Erhöhung. trtion s- Se b hr sir den reiner Seile des Allg. Anzeigers 2 Sgr.

2z9.

Anhalt.

icher Theil · k. 3 . uud. Berlin. Beitritt Sachsens zu dem Vertrag zwischen Preußen d England zum Schutz der Autorenre chte,

che Bundesstaaten. Königreich Bapern. Das Uebungs⸗ e' bei Augsburg. Königreich Hannover. Das Uebungs— * bei Hannover. Großherzegthum Baden. Landtags⸗ umdlungen. Herzogthum Holste in. Die Stände ⸗Versamm⸗ Ernennung. Besorgnisse wegen Kartoffeln - Krankheit wahr= eulch ungegründet; Freie Stadt Hamburg. Abmatsch des ntngenls in das Uebungs Lager. Blühende Atazie. Freie adi Bremen. Das luͤbecker Kontingent durchmarschirt.

skkreich. Paris,. Hofnachrichten. Prüfung der Wahlen. salienischen Flüchtlinge. Berichte aus Otaheiti. Gesundheits⸗ ld. Vermischtes. Schreiben aus Paris. (Aufenthalt des bnprinzen von Bavern in Paris.) britanien und Irland. London: Die Tim es, über rie nisc Vermählungs frage. Die La. Plata - Angelegenheiten. ungmarlt. Der Weg der indischen Ueberlandpost durch Deutschland. äerlande. Am ster dam. Durchteise Ihrer Königl. Hoheit der Frau insesin von Preußen, zien. Brüssel. Durchreise des Kronprinzen von manssche Emnennung. Tunnel Prozeß. peiz. Kanton Zürich. Verhandlungen der Tagsatzung über die

suuten. Angelegenheit. Der Vesuv. Die Witte

lien. Pisa. Erdbeben. Neapel.

Genua. Erdbeben.

hien. Schreiben aus Madrid. (Der Infant Don Franclaco de 6; die Vermählungs-Frage; der General Iriarte aus Spanien ver⸗ en. Henand. Schreiben aus München.

ti. Rhodos. Mehmed Ali.

hpten. Alergndrien. Aukunft Ibrahim Pascha's. Vermischtes. deis- und Börsen⸗Nachrichten. Berlin. Maitibericht.

Bayern. Di⸗

(Treiben der Opposition.)

J. Dpernhaus. (Die Nachtwandlerin“ .)

Antlicher Theil.

Majestät der König haben Allergnädigst geruht:

Dem Notar, Justizrath Keriech el, zu Ahrweiler im Regierungs⸗ TKoblenz den Rothen Adler-Orden dritter Klasse mit der Schleife; Eiadt-⸗Baumeister Häfner zu Königsberg in Pr. den Rothen Diden vierter Klasse; so wie dem Förster Pfeiffer zu Zanz= nin der Oberförsterei Wildenow, Regierungs-⸗Bezirks Frankfurt, dem Förster Rüthnidck zu Löckniß, Regierungs- Bezirks Potsdam, Algemeine Ehrenzeichen zu verleihen.

. Bekannt mach un g. . Post-⸗-Dampfschifffahrt zwischen Stettin und . St. Petersburg. Damit bie Post⸗Dampfschiffe nach Kronstadt an den festgesetz= bbfahrts-Tagen von Swinemünde aus noch Abends in See ge⸗ önnen, wird das Fluß-Dampfboot, welches die Reisenden von lin nach Swinemünde befördert, vom 15. September d. J. an 2Uhr Mittags und vom 3. Oktober d. J. an um 11 Uhr üttags aus Stettin abgefertigt werden. Die von Berlin über emünde nach Rußland gehenden Reisenden müssen sich daher em am Tage vor der Äb fahrt des Schiffes um 4 Uhr Nach⸗ ge von Berlin abgehenden Eisenbahn-Zuge nach Stettin bege= wenn sie mit Sicherheit auf Weiterbeförderung rechnen wollen. Berlin, den 27. August 1846.

General⸗Post⸗Amt.

Angekommen: Der General-Major und Commandeur der H von Möllendorff, von St. Pe⸗ Der General⸗Proviantmeister, Wirkliche Geheime Kriegsrath Dr. ler, von Minden.

ubgereist: Der Königl. schwedische Provinzial Gouverneur rnösand, von Akerman, nach Stockholm.

1 ——

Berlin, Sonnaben

Allgemeine

Preusische Zeitung

Uichtamtlicher Theil.

Z3nland.

Berlin, 28. Aug. Bei der Bedeutung, welche der sächsische Buchhandel hat, ist es von Interesse, daß, wie wir aus zu verlässi⸗ ger Quelle mittheilen können, die Königlich sächsische Regierung dem Vertrage zwischen Preußen und England wegen gegenseitigen Schutzes der Autorenrechte gegen Nachdruck und unbefugte Nachbildung vom 13. Mai c. beigetreten ist und dadurch von dem Rechte Gebrauch gemacht hat, welches Art. XIII. des Vertrags den Zollvereins⸗Staa⸗ ten eingeräumt hat. Der Vertrag wird, nach den von den betreffen⸗ den Bevollmächtigten abgegebenen Erklärungen, auch für die König⸗ lich sächsishe Regierung mit dem 1. September . in Kraft treten. Der Anspruch auf gesetzlichen Schutz im Königreich Sachsen für bri⸗ tische Werke soll von der Eintragung in die zu Leipzig von der dor— tigen Kreis-Direction zu führende Bücherrolle abhangen.

Deutsche Gundesstaaten.

Königreich Bayern. Die zwei Armee⸗Divisionen, welche das Lager bei Augsburg beziehen, bestehen jede aus 8100 Mann, die zwe Artillerie⸗Bivissonen aus So) Mann, vom Genie-Bataillon 100 Mann, mithin im Ganzen 17, 100 Mann mit 3509 Pferden und 32 Geschützen. In einer Länge von 2400 Schritten sind die Zelte geschlagen und 18 Brunnen gegraben worden. Von der hohen Ge⸗ neralität waren am 24. August in Augsburg eingetroffen: die Bri⸗ gade⸗Generale Prinz Luitpold von Bayern und Prinz Eduard von Sachsen-Altenburg, der General-Lieutenant und Kommandant der ersten Armee⸗Diviston, Graf von Nsenburg, und der Brigade⸗-General von Baligand. Der Kriegs⸗Minister ward noch erwartet; von der hohen Bundes⸗Inspections-Kommission war der Großherzoglich hessi⸗ sche General⸗Major Ritter von Pfaff bereits angekommen.

Königreich Sannover. Hannover, 26. Aug. (Han— noversche Zeitung.) Heute sind das 2te Infanterie⸗Regiment, aus Hildesheim und Northeim, das Zte Infanterie Regiment, aus Celle, und das Zte leichte Bataillon, aus Goslar, in ein bei dem Dorfe List, eine halbe Stunde von hier, auf⸗

d den 29sten Au gu st

geschlagenes Lager eingerückt. Die Garde du Corps von hier, das Garde⸗gürassier⸗Regiment von Northeim, das Garde⸗Husaren⸗Regi⸗ ment von Verden, das 3Zte Dragoner-Regiment von Celle und die reitende Artillerie von Wunstorf kantonniren bereits in den Umge- bungen von Hannover. Die übrigen bei den bevorstehenden Manö⸗ vern' mitwirkenden Truppen, das Garde⸗Regiment, das Leib-Regi⸗ ment, das Garde⸗Jäger- Bataillon, das 1ste Bataillon Fuß⸗ Artillerie und die Genie-Truppen, haben ihre Standquartiere in hiesiger Ne⸗ sidenz behalten.

Großherzogthum Baden. Die erste Kammer berieth in ihrer Sitzung vom 23. August den Bericht über das Budget des Ministeriums des Innern. Bei Tit. X., „Unterricht“, nahm der Freiherr von Göler d. Aclt. Veranlassung, sich mit danlbarer Anerkennung darüber auszusprechen, daß die Regierung es sich angelegen sein lasse, den Turn - Unterricht, wo sich das Bedürfniß bei der Jugend zeige, zu einem Gegenstand der Staats Aufsicht zu machen. Nur unter dieser Bedingung werde der eigentliche Zweck dieser Einrichtung mehr im Auge behalten und verhindert werden, daß dieselbe eine Richtung annehme, wie sie fie in anderen Händen vielleicht zu ihrem eigenen Nachtheil einschlagen könnte. Geheimerath Klüb er schloß sich dieser Erllärung an und sprach sich gegen eine Theilnahme der Schul- jugend an den Turn-Vereinen aus, obgleich er dem Turn Unterricht selbst alle Anerkennung zolle. Der Regierungs · Commissair, Ministerialrath Vogelmann, erkannte die Richtigkeit, der gemachten Bemerlung an, glaubte aber, daß die Regierung überall so viel wie möglich ihr entsprochen habe. Der Tit. XII., „Klerus“, veranlaßte den Freiherrn von Andlaw zu dem Wunsche, die Regierung möchte den Grundsatz annehmen, diesen Titel als ein angeschlossenes Ganze zu betrachten, so daß jeder Religions⸗ theil fortan aus eigenen Mitzeln für seinen Kulius die Kosten allein zu be—= streiten habe, wie es das Vertragsverhältniß, in dem die Religions theile zu dem Staate ständen, mit sich brächte. Negierungs⸗Commissair, Ministe⸗ rialrath Vogelmann, zeigte, daß dieser Grundsatz dem badischen Staats⸗ Budget durchaus fremd sei, da nicht Jeder nur zunächst zu dem beitrage, was er brauche, sondern die Allgemeinheit gemelnschastlich den Auswand trage, welchen die Befriedigung der Staatszwecke erfort ere. Prälat sfel! meknie, der Grundsatz sei ausführbar, wenn überall hinreichende eigene Mittel vorhanden wären, dies sei abe! nicht der Fall, weder bei dem katholischen noch evangelischen Religionstheil, und deshalb trete der Staat mit seiner Unterstützung in das Mittel, sowohl, bei dem einen wie bei dem ande ren. Geheime Rath Klüber kestritt die Ansicht, als ob die Kirche im Allgemeinen im Vertrags- Verhältniß zum Staate stehe, da nur in ein zelnen Beziehungen spezielle Verhältnisse zwischen den Kirchen ⸗Gesellschasten und dem Staate beständen. Staatsiath Wolff erkannte es als Regel an, daß jede Religions . Gesellschast die Kosten ihres Kultus aus eigenen

Alle be Anstalten des In⸗ und Aus landes nehmen 8estellung auf dieses Glatt an, für Gerlin die Expedition der Allg. Preuß. Zeitung: Friedrichsstraße Ur. 72.

1846.

Mitteln zu bestreiten habe. Allein Ausnahmen von dieser Regel müßten überall da zugelassen werden, wo die Mittel der einzelnen Religions- Gesellschaft ihren nothwendigen Bedürfnissen nicht gewachsen wären. Staat und Kirche können nicht von einander getrennt bestehen. Der Staat be dürfe der Kirche aber eben so wie die Kirche des Staais. Ministerial⸗Rath Vogelmann verwies zur Bestätigung, daß dieser Grundsatz in Baden bisher befolgt worden sei, auf das Budget selbst.

Herzogthum Holstein. Ueber die Sitzungen der holstein= schen Provinzial Stände Versammlung vom 4. August bis zu deren gänzlichem Schluß giebt der Altonaer Merkur folgenden Bericht:

In der vierzehnten SitzKnung vom 4. August bemerkte nach Verlesun der Protokolle der zwölften und dreizehnten Sitzung der Präsident, ß er dieselben baldthunlichst dem Ausschusse wegen der an den Bundestag zu richtenden Eingabe mittheilen werde, damit der erforderliche Extrakt aus demselben angefertigt werden könne. Hierauf trat der Königliche Kom missar in die Versammlung ein. Der Präsident zeigte noch als einge— gangen an: eine vom Abgeordneten des vierten ländlichen Wahl Distrists eingercichle, von ungefähr 200 Einwohnern des vierten ländlichen Wahl⸗ Ven an die Versammlung gerichtete Adresse, welche mit der neumünster⸗ schen übereinstimme, 6 der Kammerherr, Kloster⸗Probst Graf von Reventlou von Preetz, und der Advokat Bargum aus Kiel eine Er— klärung dahin abgaben, daß sie sich verhindert fänden, ferner an den Siz⸗ zungen der Provinzial-Stände-Versammlung für das Herzogthum Holstein in der gegenwärtigen sechsten Diät Theil zu nehmen. Nachdem der Kirchen⸗ Probst Callisen sich im entgegengesetzten Sinne ausgesprochen hatte, fand ker Königliche Kommissar sich mit Rücksicht auf diesen Voigang ver⸗ anlaßt, folgende Worte an die Versammlung zu richten: „Mit inniger Be- trübniß hade ich die so eben abgegebenen Erklärungen von zwei geehrten Mitgliedern dieser Versammlung vernommen, welche ihre Wirksamteit hier für geschlossen und beendet eillärt haben und den Saal verlassen wollen, und Rich erlaube mir noch einige Bemerlungen in dieser Anleitung an die verehrliche Versammlung zu richten. Die Versammlung hat sich ge= kränkt crachtet in ihrem Petitionsrecht, und obgleich die Regierung les nicht anerkennt, eben so wenig, wie das Recht der Versammlung, ich an den deuischen Bund zu wenden, so ist doch ein solcher Schritt von der Ver⸗ sammlung beschlossen, es ist demselben von der Regierung kein Hinderniß entgegengeseßt worden, und die Versammlung hat somit über das vermeint⸗ lich' erlittene Unrecht Beschwerde geführt. Damit dürfte sie aber auch ihre Pflicht in dieser Rücksicht vollständig erfüllt haben und nun gehalten sein, zu verordnungsmäßiger Thätigkeit zurückzulehren. Vielfach ist es schon neu= lich bei der Motivirung ausgesprochen, daß es schmerzlich und betrübend sei, sich über den eigenen Landesherrn zu beschweren. Gewiß ist es auch für ihn schmerzlich und kränkend, und um so veitrauensvoller fordere ich Sie auf, nun nicht noch eine neue Kränlung der eisten hinzuzusügen durch rag Verlaffen diefes Saals. An Ihre Verantwortlichleit gegen das Land muß ich Sie aber auch trinnern; ge wünschte und, ich glaube. wichtige Geseße liegen Ihnen zur Berathung vor; machen Sie sich jeßzt an deren Beraͤthung und befördern Sie so des Landes Wohl. Treiben Sie so den Widerstand gegen die Regierung nicht weiter und bedenken Sie, daß Sie für die Folgen verantwortlich sind, daß Sie aber selbige nicht vor⸗ autzsehen können, und daß Ihrem Blick die Zukunft verhüllt ist. Sie fin⸗ den die deuische Rationalität und die Selbstständigkeit des Herzogthums ge⸗ sährdet, weil Sie im offenen Brief den Ausdruck des dänischen Gesammt⸗ staates in einem solchen Sinne auffassen, ohne auf die ferneren Zusicherun⸗ gen des offenen Briefes, daß die seitherige Selbstständigkeit der Her⸗ zogthümer, ihre bisherige Verbindung erhalten werden solle, ein glei= es Gewicht zu legen, wodurch es eben nach meiner Ueberzeugung gesichert ist, daß die Verhälinisse der Herzogthümer unverändert bleiben sollen. Das scheint mir unbillig und unrichtig, und mit bewegtem Herzen fordere ich Sie auf, den wichtigen Schritt wohl zu bedenken, def Folgen Ihnen nicht be⸗ kannt, und den? Sie jetzt thun wollen.“ Es folgten indeß dem Beispiele des Klosterprobstes, Grafen von Reventlou zu Preetz, und des Advolaten Bargum noch y ,. Müglieder der Versammlung und erllärten sich in der angegebenen Reihefolge ebenfalls verhindert, ferner an den Sitzungen der Veisammlung in dieser Diät theilzunehmen: Kammerherr Klosterpꝛobst Graf von Reventlow zu Jersbeck, Kammerherr von Neergaard zu Oevel gönne, Landsasse Arnemann zu Grabau, Kammerherr von Buchwald zu FRieudolf, Landsasse Hirschseld zu Groß Nordsee, Geheimer Konferenz-⸗Raih und Verbitier von Bülow in Itzehoe, Landsasse Dr. von Hollen zu Schön⸗ weide, Hofsägermeister Graf von Baudissin von Sophienhof, Kammeiherr von Buchwald zu Prohnstorf, Prosessor Dr. Christiansen aus Kiel, Ober- und Landgerichte Advokat Ciauͤssen aus Kiel, Amtsvorsteher Mannshardt aus Tijttaͤu, Erbpächter Winckler von Mönchagen, Advokat Koch aus Sege= berg, Dr. Johannsen aus Mühlenstraße, Bauervogt Schoer aus Söhren, Landsasse Famm von Muggesfelde, Kammerherr Graf von Baudissin zu Boistel, Maierhosbesitzer Jargstorf auf Lindau, Hofsbesitzer Diedrichsen zu Gaarden, Kausmann Semper aus Altona, Landes ⸗Gevollmächtigter Paul- sen aus Behmhusen, Landes- Gevollmächtigter Voß aus Süderdeich, Hofbesitzer Möller aus Stördorf, Kammeiherr Graf von Reventlow von Farve, Ober- und Landgerichts⸗-Advokat Tiedemann aus Glückstadt, Kauf⸗ mann Knauer aus Aliona, Bürgermeister Dr. Balemann aus Kiel, Hof⸗ besitzer Scharmer zu Horstmoor, Agent Paap aus Rendsburg, Hosbesitzer Rohwer aus Holidoif, Hofbesitzer Speetzen aus Steinkreuz, Hofbesitzer Meyn zu Sennendeich und Hosbesitzer Gloy von Wintershof. Dagegen sprachen außer dem Kirchenprobst Callysen, welcher seine Ansicht in dieser Be⸗ ziehung schon früher dargelegt hatte, nunmehr der Ober- und Landgerichts= Mdoolat von Prangen aus Glückstadt, der Advolat Kirchhoff aus

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Königliches Opernhaus. die Nachtwandlerin. Fräul. von Marra: Amine. (Den 27. August.) ber die bis zum Ueberdruß gehörte Oper mit ihrer indecenten Hand⸗ j achts spazieren gehenden Bevölkerung, süßlichen Melodik, saft und * Harmonik ein Wort zu verlieren, hieße Eulen nach Athen oder, su ntueres Sprüchwort sagt, Sand nach Berlin tragen. Wir über= lnt daher dieser Mühe und kommen nachdem wir zuvor den i beten haben wollen, uns recht lange, und wo möglich von jeßt „mme, mit der Aufführung dieses über alle Maßen abgesungenen n verschonen sogleich auf den Hauptpunlt unserer heutigen Be⸗ . in Rede stehende Oper lein anderes Verdienst, das, zwei w sehr danlbare Partieen zu bieten, besibzt sie jedensalls. Elwin . die Titelrolle bilden in dieser Beziehung Glanz-Partieen, die

un znr ost die einzige Veranlassung zur Vorstellung der Oper wur⸗ öchsugsweise ist die Kitelrolie geeignet, die Leistungen einer Kolr= m ins hellste Licht zu ellen, so daß die eminente Virtuosi Hi berihmien Gastsängerin ein weites . fand, um das ganze, Kol stehende, reiche musitalische Geschoß ungestört spielen laff zu

eich in der ersten As dur-Arie: „Laß die theure Hand hier ruhen“,

gab sie vielfältige Proben ihrer bewunderungs würdigen Kunst, indem sie die vorkommenden Verzierungen, Triller, Fiorituren und Koloraturen mit einer Sicherheit und Vollendung, mit einer Gleichmäßigkeit ausführte die wirklich Erstaunen erregt, jeden einzelnen Ton gleichsam als eine lostbare Perle erscheinen läßt und uns dem Vortrage das oft gemißbrauchte Präidi. lat eines „perlenden“ beizulegen diesmal mit vollem Rechte gestattet. Auch den seltenen Umfang der Stimme nach oben nahm Fräulein von M arra Gelegenheit, bemerklich zu machen; gegen den Schluß der Arie intonirte sie das dreigestrichene es in größter Sicherheit und Reinheit, ohne damit die äußersten Gränzen ihres umsangreichen Organs erreicht zu haben. Daß übrigens die Tiese der Sängerin bei dieser ungeheuren Höhe 6 llang⸗ voll ausgiebt, ist keine auffallende, im Gegentheil, eine in der Natur be⸗ ründete Erscheinung, wie der umgekehrte Fall einzutreten pflegt, und die öhe gewöhnlich dünner bei in der iefe vo ll austonenden Stimmen klingt. Dies beiläufig. Nach der erwähnten Arie und verschiedenen anderen ausge⸗ zeichneten, von uns nicht speziell zu erwähnenden Momenten des ersten und zweiten Antes war namentlich das Schluß -= Finale der Open reich an musitalischen Glanzpunlien für die Gastsängerin Eo führte sie z. B. die Scene des Nacht wandelns, wo die verschiedenen im Wachen empfangenen Eindrücke gleich sam im Traum an ihrer Seele vorüberziehen und die Musit diese Seelen · zustände durch das Erllingen früherer Melodieen recht sinnig malt, mit vit= ler Wirlung aus und sang besonders das Gebet:

„O Himmel, meine Thränen“,

mit hinreißendem Ausdruck, wenngleich mit zu konsequenter Anwendung des Tremolirens; eine Manier, welcher die in Italiens Schule gebildete Kuͤnstlerin überhaupt im Uebermaße huldigt. Die ganze Zaubergewalt ih⸗ rer Virtuosität und ihres Stimmumfanges entfaltete aber Frl. von Marra in der bekannten (B-dur) Schluß ⸗Arie:

„Ach, Gedanken nicht ermessen,

wo wir zuletzt sogar das dreigestrichene fund g in einem rapiden Laufe zu hören bekamen. .

Daß das Publikum von einer solchen Glanzleistung geblendet und en⸗ thusiasmirt wurde, um so mehr, als ein angemessenes und wirksames Spiel die ausgezeichnete musitalische Ausführung unterstützte, bedarf wohl kaum der Erwähnung. Nauschender Applaus und wiederholter Hervorruf nach dem zweiten Afte und am Schlusse der Vorstellung ward Fräul. Marra

einstimmig zu Thin. so erlitt sie, bis auf Herrn 3schiesche,

Die übrige Besetzung betreffend, so ch ie der staitt des durch Krankheit ans Zimmer gefesselten Dermin Bötticher Herr Mantius leistete als 2

den Grafen Rudolph sang, keine Abänderung. Elwin Vortreffliches. 2.

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