1846 / 245 p. 1 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

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i ing rechnete der Kommission nach, daß nach ihren ei · i. ulli 5 sondem über 3 Millionen Abihlr. zur Entschädi⸗ gung nöthig sein würden, während er zugleich aus der Kolle gialti-= Fenbe ein Ciiat anführte, wonach die westindischen Effelten höchstens zu gad oo Rbihlr. auszubringen wären. Der Antrag der Versammlung dürfe daher nur darauf gehen, daß die Regierung nach ler ali Unitersuchung ven Stände⸗Versammlungen ihre ö. über die Art und Weise voꝛle⸗

en möge, wie die Sllaven ⸗Emancipation sich bewerlstelligen lasse, welche pfer dazu erforderlich seien und wie diese aufzubringen wären.

Probst Plesner, Mitglied der Kommission, gab einen Gedanken zum Besten, der ihm erst später gelommen sei, daß nämlich die Summen, die bisher an Marolko jährlich bezahlt worden seien, um vorzubeugtn, daß Dänen in Silaverei bei den Barbaren geriethen, recht passend sür die Emancipation der Neger zu verwenden sein möchten.

Portugal.

London, 28. Aug. (B. H.) Die mit dem „Royal Tar“ heute in Southampton eingetroffenen Lissaboner Berich te vom 20sten d. M. bestätigen die Nachricht, daß die spanischen Truppen sich von der Gränze zurückziehen; in Folge, davon hat der englische Admiral Parker sein Verweilen im Tajo nicht länger für nöthig ge⸗ halten und ist mit dem Uebungs⸗Geschwader wieder in See gegangen, jedoch hat er zwei Linienschifft im Hafen zurückgelassen. Der, spani⸗ sche Gesandte, Gonzalez Bravo, der sich durch seine Umtriebe zu Gunsten der Eabrals und sein Privatleben allgemein verhaßt gemacht hatte, ist endlich von seiner Regierung abberufenworden.

Auf Anlaß des am 13ten entdeckten kabralistischen Komplottes sind ungefähr 200 Offiziere aus Lissabon ausgewiesen und zwei Obersten in dem Fort St. Julian gefangen gesetzt worden.

Das Diario do Governo vom 20sten enthält eine Königliche

Ordonnanz, durch welche Costa Cabral und sein Bruder ihrer Stellen

als Mitglieder des Staatsraths entlassen werden. Eine zweite Or⸗ donnanz ernennt eine Militair- Kommission unter dem Vorsitze des Marschall Saldanha zur Reorganisirung des Heeres. Um dem Verlangen der spanischen Regierung in etwas nachzukommen, hatte man den spanischen General Iriarte ausgewiesen; er ist nach Eng⸗ land gegangen.

Türkei.

Kon stantinopel, 19. Aug. (Oest. B.) Der Statthalter von Aegypten, Mehmed Ali, ist am 171en d. M. mit seinem Schwie⸗ gersohne, Kiamil Pascha, und in Begleitung des ,, . Käm⸗ merers, Hamid Bei, an Bord des türkischen Dampfboots „Esserie Dschedid“ abgereist, um sich nach Cavalla, seinem Geburtsorte, in Macedonien, zu begeben und von dort nach Aegypten einzuschiffen.

Am 13ten d. M. hatte der Königl. französische Botschafter, Baron

Bourqueney, die Ehre, den Admiral Turpin Sr. Hoheit im Palaste von Tschiragan vorzustellen und zugleich die Antwort des Königs der Franzosen auf das Schreiben des Sultans aus Anlaß des von Leromte

gegen Se. Majestät verübten Attentates zu überreichen. 1

Am 12. August begab sich der Sultan, von den Großwürden⸗ trägern des Reichs und einem glänzenden Hofstaate begleitet, in dir mevdizinische Schule von Galata⸗Serai, um den Jahres- Prüfungen beizuwohnen. Das lebendige Interesse für Volksbildung, das der Sultan zu wiederholtenmalen ausgesprochen hat, wurde, vorzüglich durch die Fortschritie dieser Anstalt geweckt, die er seit seiner Thron besteigung jährlich besucht und deren segensreiches Wirken auf die Bildung der Jugend und die Gesundheits⸗Verhältnisse des Volkes in

so kurzer Zeit die schönsten Früchte getragen hat. Das Gedeihen

dieser Anstalt hat den Monarchen ermuthigt, den wissenschaftlichen An⸗ stalten in seinem Reiche eine größere Ausdehnung zu geben. Sein erstgeborener Sohn, Sultan Murad, ein schöner sechssähriger Knabe, und der greise Nehmed Ali von Aegypten saßen im Prüfungssaale zu den Füßen des Großherrlichen Thrones. Der Sultan folgte mit gespannter Auf⸗ merksamleit den Prüfungen der Zöglinge, an welche der Arzt Meh⸗ med Alis verschiedene Fragen zu richten von ihm aufgefordert wurde. Am folgenden Tage ließ der Sultan seinen Leibarzt, Dr, Spitz er, dirigirenden Professor der Anstalt, zu sich bescheiden, gab seine Zu⸗ friedenheit mit den Leistungen der Schule, deren Jahres⸗Bericht ihm Pr. Spitzer überreicht hatte, zu erkennen und zeigte ihm an, daß ein prächtiges Terrain zur 2 6 gestellt werden solle, um eine medizinisch⸗chirurgische Akademie zu errichten. Diese neue Anstalt soll auf Kosten des Sultans im schönsten Style gebaut und mit wahrhaft Kaiserlicher Großmuth ausgestattet werden. Galata- Serai wird die Vorbereitungsschule der neü zu errichtenden Akademie bilden. w .

Vereinigte Staaten von Nord-Amerika.

London, 28. Aug. (B. H.) Heute hier eingegangene Nachrichten aus New- Jork vom 16ten d. M. melden, daß die Regierung der Vereinigten Staaten der Repühlit Mexiko Friedens ⸗-Anträge gemacht habe. Eine Botschaft des Präsidenten Polk an den Senat, welche am 4. August in gehrimer Sitzung mitgetheilt, aber später durch die Presse veröffentlicht worden ist, enthält das Nähere darüber. Die Botschaft spricht sich dahin aus, daß das Friedens ⸗Anerbieten in Betracht der relativen Macht der beiden Länder und der glorreichen Ereignisse, welche den Anfang des Krieges bezeichnet haben, ohne Beeinträchtigung der National Ehre von Seiten der Vereinigten Staaten habe

Verlangen der

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emacht werden können. Nehme Mexiko das Anerbieten an, so N. die Friedens · Unierhandlungen eröffnet werden, deren schwierigster Punkt offenbar die Feststellung der Gränze sei. Die Gränze müsse in der Weise festgestellt werden, daß beiden Thei⸗ len die Vcranlasffung genommen werde, sie zu verriken, und wenn Mexifo, um e. iel zu erreichen, sich bereit zeige, einen Th e il feines Gebietes zu cediren, so fei es nicht mehr als rech und billig, daß die Vereinigten Staaten ihm dafür eine genügende En t⸗ schaͤdigung in Geld geben, denn ein gerechter und ehrenhaf⸗ ler Frieden, nicht Eroberung, sei für sie der Zweck des Krieges. Der Präsident fordert daher den Senat auf, der Regierung eine diesem Zwecke entsprechende Summe Geldes zur Versügung zu stellen, damit nöthigenfails der mexikanischen Regierung unmittelbar nach der Ratisication des Friendens . Vertrags von Seiten Mexiko's ein Vorschuß auf. die Entschädigungs⸗ Summe ge⸗ leistet werden könne, da es derselben vielleicht unbequem sein könnte, damit zu warten, bis der Senat der Vereinigten Staa⸗ len den Vertrag ratisizirt oder der Kongreß die nöthigen Maßregeln beschlossen habe, ihn zur Ausführung zu bringen. Diese Stelle der Botschaft scheint ziemlich klar darauf hinzudeuten, daß die Regierung. der Vereinigten Staaten in Meriko selöst Unterstützung für ihre. Pläne zu finden hofft, und es wäre wohl möglich, daß Anträge von einfluß reichen Leuten in Mexiko selbst den Präsidenten plötzlich so friedlich gestimmt haben, wie sehr allerdings auch die Umstände von selbst zu dem Versuche hindrängen mögen, bringen, wofür die Vereinigten Staaten, ren, den Besitz von dem doch immer 1 n Kr lücke abhängig machen zu wollen, doch, jedenfalls in den chon jetzt enorm hohen Kriegskosten, einen theuren Kauf⸗ preis würden zahlen müssen. Am Schlusse seiner Botschaft beruft sich der Präsideni zur Rechtfertigung seines Antrages auf Anteceden tien aus den Jahren 1803 und 1866, als es sich um die Cession von Lousiang und Florida handelte. Der Botschaft beigegeben ist ein vom 27. Juli datirtes Schreiben Buchanan's an den. mexikani⸗ schen Minister der auswärtigen Angelegenheiten und ein Schreiben des Herrn Buchanan an Commodore Connor von demselben Datum, in welchem er ihn beauftragt, jenes Schreiben an die Adresse zu befördern, und ihn zugleich dahin instruirt, auf das etwaige mexilanischen Regierung, daß während der Un⸗ terhandiungen über den Frieden ein Waffenstillstand eintrete, nicht einzugehen, weil dadurch die günstige Stellung, welche den

sortfüh⸗

wenn sie

Vereinigten Staaten ihre Uebermacht zur See wie zu Lande verleihe,

neutralffrt werden würde. Das Schreiben Buchanan s an den mexi= kanischen Minister enthält nichts als den Friedens⸗-Antrag und das Anerbieten, Behufs der Unterhandlungen entweder einen außerordent⸗ lichen Gesandten nach Mexiko senden oder einen mexikanischen Ge⸗ sandten in Washington empfangen zu wollen. Zugleich giebt Herr Buchanan die Versscherung, daß der Piäsident steis die freundschaft⸗ lichsten Gesinnungen sür Mexiko gehegt habe und nichts so sehr wünsche, als es mächtig und start und in ewiger Freundschaft mit den Vereinigten Staaten zu sehen. !

Nachdem diese Dokumente im Senate verlesen worden waren, wurden sse an das Comité der auswärtigen Angelegenheiten verwie⸗ sen, das gleich am folgenden Tage zwei Riesolutionen beantragte, von denen die erste sich lebhaft zu Gunsten der Beendigung des Krieges und die zweite die Bewilligung der geforderten Geldsumme aussprach. Nach lebhafter Debatte würde am 6ten d. M. zur Abstimmung ge⸗ schritten und beide Resolutionen (die erste mit 43 gegen 2 Stimmen) angenommen. ; 3. .

Vom Kriegsschauplatze reichen die amtlichen Nachrichten bis zum 16. Juli. General Taylor stand damals noch mit 12,000 Mann in Matamoras und hatte 8000 Mann bis Camargo vorgeschoben.

gandels und Börsen - Nachrichten.

z Frankfurt a. M., 29. Aug. Die erste Woche unserer Messe geht heute vorüber. Das Reluliat war im Großhandel bis jetzt lein gün= stiges, denn im Allgemeinen zeigte sich träge Kauflust, und nur in einigen Artikeln kann der Absatz ein Jebhafier genannt werden. Einen genaucren und spezielleren Bericht müssen wir uns nach der nächsten Woche vorbehal ien. Es sehlt nicht an Fremden. Die Gasthäuser sind überfüllt, zum Theil mit Passanten, die sich kaum einen eintägigen Aufenthalt gönnen. Die Börse hat, bei sehr geringer Keauflust, eine sehr flaue Stimmung, und die Course werden bei der am Zisten stattfindenden Abrechnung wahrscheinlich noch mehr weichen. Besonders sind die Eisenbahn ˖⸗ Actien sehr gedrückt. Das bäare Geld ist knapp und der Diskonto kaum zu 5 P zu machen. Die Gettaide⸗Preise neigen sich fortdauernd zum Steigen, weshalb auch die Brodtaxe hier etwas höher gestellt wurde. bensmittel sind wenigstens nicht höher gegangen.

A Amsterdam, 29. Aug. Die Preis ⸗Verbesserung, welche mehrere Staat4papiere veiwichenen Sonnabend erfuhren, hat nichl angehalten, da sich gleich zu Anfang dieser Woche wieder viele Verläufer von Integralen und Actien der Handels ⸗Maatschappy einfanden, wodurch deren Preise zum Weichen kamen; gegen Schluß der Woche wurde indeß der Markt wieder merklich fester, und fand viel Umsgtz in Integralen stait; deren Cours war von 60 . bis 60 55 o gefallen, erholte sich aber zuletzt auf 60 1 P; Z3proz. wirkliche Schuld ging von 72 bis 724, und blieb gestern 723 30; Aproz. dito wurde nicht ausgeboten und behauptete dadurch 945 a 8 Pb; auch 3 proz. Syndikat ⸗-Obligationen kamen wenig vor, weshalb Käufer etwas höher und bis 8975 5 anlegten. Die Acnen der Handels⸗Maatschappy schwanlten zwischen 175 und 1745 ; seit den beiden letzten Tagen stand der Cours wieder fest auf 1745 w. Von russischen Fonds haben alte

durch direkten Kauf das an sich zu unsicheren Kriegs

Ranges 1 Rthlr.; in den Logen und

Die Preise der übrigen Le⸗

. 3

r tionen bei Hope, nach abgelausener diesjähriger Loosung, si if g en n, 6 . bei demselben w anfange von S0 auf S) go, stellten sich aber später auf den ersten Preis wieder her Porntugiesische Sbligatio nen sind von 45 bis 161 X gestiegen; zuletßt lausn 11h er, ger man ir zu . X. Vrasilianische Obligationen halten sich vorig e 66 2 Sonnabend um 1* —— 14 822 3 Yell; e =. 6 *. 6 .

i elben zuletzt au 6 e , 0! 9 4 man aber um I V billige ohne Preis - Erhöhung.

Obligationen erreichten ; ! 2 . Zins- wich von 3 a 35 X nicht ab. gnsertions- Gebühr für den fansen Der, Gen me, Cern nil, am? kanm einer Seile des Alg.

i GTeraidemarfte blieb der Handel in Weizen und Rogg r . ar wier gr äußerst sest; obgleich von lepterem Ko Anjeigers 2 Sgr. kürzlich bedeutende Zuführen, besonders von Archangel. eintrafen. Gesten

Pas Abonnement beträgt: 2 Kthir. sür 6 Jahr.

Allgemeine

Preußische Zeitung.

Alle e Anstalten des n- und Aus landes nehmen Hestellung auf dieses glatt an, für Serlin die Expedition der Allg. Preuß. Zeitung: Friedrichsstraße Ur. 72.

wal besondere Frag? nach getrocknetem Roggen zur Verschiffung, und wur. den e, . be * für unverzollten 120pfd. odessaer Noggen 226 Fi. i. Ii8ysd. St. Petersburger dio 211 214 Fl., war arshan.

cler dito 220. 231 Fi., 1189fd. rigaer dito 217 Fi. ; verzollter 3p 9 245. enn Roggen holte 247 Fl., 42298. pommerscher 243 Zl., 118p

Berlin, Freitag den 4tun September

reußischer vito 236 Fl.; unverzollter meckllenburger 131 pfd. Weinen ge . 130. 131958. danischer dito 302. 306 Fl, verzollter 127 42890

bunte? polnischer dio 315. Zis. Fl. 131psd., pommerscher dite 320 3 Inhalt Gerste und Hafer waren angenehm; e,. dänische Geiste zu 16 nitlicher Theil. ;

und 167 Ji. z Szpsp. feiner haser zu 155 gl. Heutsche Bundesstaaten. Königreich Bas ern. Das Uebunge⸗

lager bei Augsburg. Königreich Sachen. Nachträgliches über das

Brandunglück in Leipzig. Königreich Hannover. Ständische An⸗

gelegenhesten. Herzogthum Hol stein. Bestätigung der Nachricht

von der Entlassung des Amtmanns von Neumünster. Gerichtliche

Untersuchung gegen die Haupttheilnehmer an der neumünsterschen Ver=

Nere Aul. 20. sammlung. Schreiben aus Frank furt a. M. (Der Königlich nie⸗

nask-Acios 9 derländische Minister der auswärtigen Angelegenheiten.)

9

int. b9 z. Desterreichische Monarchie. Wien. Die Kaiserin Mutter. Fürst von Meniernich. Manöver. Triest. Der Venlehr mit Ost⸗

Auswärtige Börsen.

Amsterdam, 29. Aus. Niederl. wir kl. Seb. 60 . b V pan. M

z3R* 40. T. =. Aueg.· . Line. Hees. Pr. Seb. —. Fol.

496 Nuss. Hope 91. Antwerpen, 28. Aug - Frank furt a. M., 30. Aug. b me

1862 Ke. 2 naenk-Aetien —. * . Süegl. =.

poln. 200 FI. 95 G. do. 800 FI. Sog. -. ] ;

31. nesk- Aetier 1570 Br. Bag. Naas. 108 Mm. indien. Warrington. en, heig. 96. 97. Nee Arl. 26 krankreich. Paris. Der Hof und die Minister. Deputirten⸗ pee, dä. , weg. sc. J6r. . 21M hon. G60. 93. 4* . 863. . Kammer. Gnadengesuch Henry'z. Versammlung des Freihandels= rr, , 'r fr fs nr.. iar 3. nc w n, dere, wbt cl Karen in Miezen, Beimübtre, e Leiten en, mai gg. ee. 35 . anus Pari. (Verhandlungen und Wahl-Afte in der Deputirten⸗Kammer.) . 28. Aug. 5 Rente fin or. 121 55. 3X ao. a e. G6. 6 roßbritanien und Irland. London. Anlunfi der Frau Prin-

SR. 8 wee ee. . Haus. 5. zessin von Prenßen. Die Times über die Parlaments -⸗Ses⸗— sy *r deen, ins, cese. 130. nu. 18 Hon. e Heffenltiche Einnahme und Uusgabe. Der Cobden-Tritut.!—

Vermischtes. near. · Test. li. iederlande. Aus dem Haag. Abreise der verwitweten Königin von England. f zelgien. Brüssel. Abreise Nothomb's. Fragen an die Jury in

dem Tunnel- Prozeß. Gothenburg. Hofnachricht.

schweden und Norwegen. Gesuch der Stände ⸗Versammlung um

Christiania. Eisenbahn ˖ Projekt. dänemark. Kopenhagen.

Freigebung des färöer Handels. Debatten über Aufhebung der Skla⸗ verel. Wehipflichtigkeit.

talien. Rom. Sparsystem. Eisenbahn⸗Kommission.

r Statistik der rechtgläubigen Kirche in Rußland.

, , , . . g, r, Eisenbahn. Wolkernes ... = AR w. 363. * 12,10 n. andels⸗ und Börsen⸗Ngachrichten. Berlin. Börse. Börsen⸗

5,2 4 10, as 72 c Nachricht aus Frankfurt a. M. ittel: 37, 3“ Fat... IB, 2*n. .. a7 n. .. 72 nn . ĩ Mas Martinsstift in Erfurt.

Amtlicher Theil.

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht:

Dem Gutsbesitzer Göllner zu 3 im Landkreise Königs⸗ rg den Charakter als Oekonomie⸗Rath zu verleihen; und

Den bisherigen außerordentliche Professor Dr. F. Hag ss e in Bres= uu zum ordentlichen Professor in der philosophischen Fakultät der rtigen Universität zu ernennen.

Einasl. —.

b) nei. 11030

Neapl. . Wien, Civorn. 063.

Meteorologische Geobachtungen.

Nach cianaaliger RPeobachtung.

Morgens Nachmittasßz· Abends 6 Unr. 2 Uhr. 10 Uhr.

37, 14a. 336, 900 ν⸗. 337, 0s .. Quollx at. I'. n. iz n. Æ 19, n. 4 14,1. A. Elias rt 171 *. Thaupunki.... 10,77 n. 4 9,5 R. 19, s8' n. oder wre 16,8 „* Duanstantiigung. II pC. 8 Ci. 76 C.! Aandũnatung 0, oo9 Wettor trüb. trüb. trübe. Niederachlos

NR Mw. Nn w. RRNVV. Warmer schell 4 2

Königliche Schauspielt.

Donnerstag, 8. Sept. Im Opernhause. Mit aufgehobenem Aban nement: Hr gbr r e ein, Oper in 3 Abth., frei nach dem In lienjschen, von Friederike Elmenreich. Musit von Bellini. (Frl. vo Marra, K. K. Hof-⸗Opernsängerin zu Wien: Amine, als leßte Ga rolle) Anfang halb 7 Uhr. 4

Zu dieser e. m Billets zu den folgenden erhöh ten Spernhaus⸗Preisen verlauft:

. g. nn, nn 3 Logen des Prosceniums 1 Rthlr. 10 Sg in den Logen des ersten Ranges und 6 a 1 ; üne, . im Parquet und in den 9 yr, , im . dritten Run ges, so wie im Parterre, 20 Sgr.; im Amphitheater 10 Sg in den Fremdenlogen 2 Rthlr. . . Die zur Oper: Die Nachtwandlerin, bereits gekausten, n Sonntag bezeichneten Opernhaus⸗Billets bleiben zu Donnerstag g nig; auch werden dir zun Kieser Oper noch zu verkaufenden ill ebenfalls mit Sonntag bezeichnet sein. .

Freitag, 4. Sept. Schauspielhause. 146ste Abonn ment Vorstellung: Er muß aufs Land, Lustspiel in 3 Abth.,, s nach dem Franzbͤssschen des Bayard und de Vailly, von W. Friedri⸗

Behanntmachung. Post⸗Dampfschifffa hrt zwischen Stettin und Kopenhagen.

Das Post⸗Dampsschiff „Geiser“ geht ab vom 1. Juni bis Ende August aus Stettin: Mittwoch, Sonnabend, 12 Uhr Mittags, und aus Kopenhagen: Montag, Donnerstag, 5 Uhr Nachmittag. Vom 1. September bis zum Schlusse der Fahrten aus Stettin: Freitag, 12 Uhr Mittags, und aus Kopenhagen; Dienstag, 3 Uhr Nachmittag. Das Passagegeld beträgt zwischen Stettin und Kopenhagen für

den 1sten Platz 10 Rthlr., für den 2ten Platz 6 Rthlr., für den Zten Platz 3 Rthlr., zwischen Swinemünde und Kopenhagen resp. 85 Rthlr., 5f. Rthlr. und 28 Rthlr. preuß. Courant. Kinder und Familien genießen eine Moderation. Wagen und Pferde, so wie Güter und Contanten, werden gegen billige Fracht befördert. Berlin, den 7. Juli 1846. General⸗Post⸗Amt.

Dem Fabrikanten Kasp. Died. Pie penstock zu Iserlohn i unter dem 39. August er wein . e, m , , auf ein durch Beschreibung erläutertes Verfahren zur An = fertignng von Ringen, so weit dasselbe für neu und eigen- . thümlich erkannt worden, auf fünf Jahre, von jenem Tage an gerechnet, und für den Umfang des preußischen Staats ertheilt worden.

Angekommen: Der Wirkliche Geheime Ober⸗Finanzrath und General⸗Direktor der Steuern, Kühne, von Helgoland.

Ab gereist: Se. Excellenz der Geheime Staats- Minister und Minister der geistlichen, Unterrichtz⸗ und Medizinal - Angelegenheiten, Dr. Eichhorn.

Der evangelische Bischof und General⸗Superintendent der Pro⸗ vinz Pommern, Dr. Ritschl, nach Stettin.

Der evangelische Bischof und General-⸗Superintendent der Pro⸗ vinz Posen, Dr. Freym ark, nach Posen.

Nichtamtlicher Theil.

Deutsche Bund esstaaten.

Königreich Bayern. Augsburg, 30. Aug. (N. K.) Heute Morgen halb 8 Uhr begann der angeordnete Gottesdienst für die Truppen im Lager, zu welchem Zweck vor der Mitte einer jeden Diviston am Rande der Feldhöhe gegen Oberhausen ein katholisches und links des Rapportzeltes ein protestantisches Kapellenzelt aufge⸗ schlagen war. Die Divisionen rückten in geschlossenen Bataillons⸗ Kolonnen die Anhöhe herab und stellten sich auf dem rechten Flügel der Artillerie⸗Abtheilung, Front gegen das Kapellenzelt, auf. Die Generale jeder Konfession wohnten bei ihren Divistonen dem Gottes- dienst bei. Um halb 5 Uhr begann derselbe für die protestantischen Abtheilungen, welche ein offenes Quarrée formirt hatten, in dessen leerer Flanke die geeigneten Vorkehrungen für die fungirenden Geist⸗ lichen getroffen waren. An den katholischen Feldkapellen spielten während der heiligen * die Regiments⸗Musiken passende Stücke. Nachdem gestern Mittag Ihre Königl. Hoheiten der Kronprinz und die Kronprinzessin von ben Lager⸗Uebungen zurückgekommen waren, be⸗ sahen dieselben die Merkwürdigkeiten der Stadt. Später besuchten Höchstdieselben das Lager, die Frau Kronprinzessin zu Wagen, be⸗ gleitet von dem Prinzen Feldmarschall zu Pferde, der Kronprinz an der Seite des Prinzen Luitpold, der eben als General⸗Major den Lagerdienst hatte, zu Fuß. Unaufhörliches Vivatrufen ertönte. Ihre Königl. Hoheit die Prinzessin Luitpold hatte vorher zu Wagen die Lagerfront passirt, wobei sie von jeder der aufgestellten Abtheilungen mit einem dreimaligen Hoch empfangen wurde. Die beiden Prinzes⸗ sinnen kehrten Abends nach München zurück. Mehrere preußische und russische höhere Offiziere sind angekommen. sich alle Hände, um zum festlichen Empfang der (aus Aschaffenburg

In der Stadt bewegen

1846.

1

heute erwarteten) Königlichen Majestäten bie Verzierung der Häuser zu vollenden.

Königreich Sachsen. Seit dem 31. August Abends ist die Zahl der durch den Brand in Leipzig herbeigeführten sechs To⸗ desfälle um zwei vermehrt worden, indem der Schneidergeselle Hennig und der Kellner Werner in Folge der erhaltenen Verletzungen starben. Man arbeitete mittlerweile thätig an dem Einreißen der Ruinen und begann mit dem Wegräumen des Schuttes. Am 1. September brachen noch hin und wiedet Flammen hervor, und die Löschmann⸗ schasten waren fortwährend in Thätigkeit, eben so wie die Kommunal⸗ Garde unausgesetzt den Dienst versah. Nach der Deutsch. Allg. Ztg. ward am T. September mit Bestimmtheit noch der Weinkellner aus dem Hotel de Pologne vermißt, und man befürchtete, daß nicht nur er, sondern auch andere, zur Zeit unbekannte Personen durch plötzlich eingestürzte Wände oder Becken verschüttet und getödter worden seien. Auch fürchtete man noch für das Leben von mehreren der nach dem Hospital gebrachten Verunglückten. Am 2ten Morgens fand die gemeinsame Beisetzung der bei dem Brande getödteten oder in Folge der erhaltenen Verletzungen gestorbenen 8 Personen unter großen Feierlichkeiten statt. Sämmtliche Leichen wurden in der Raihsgruft beigesetzt, um sie später in die für sie bestimmten Gräber zu legen.

Königreich Hannover. (H. 3.) Das in diesen Tagen ausgegebene dreizehnte und letzte Heft der Aktenstücke der Allgemeinen Stände ⸗Versammlung des Königreichs enthält unter Anderem ein Schreiben des Königl. Kabinets vom 4. August, die Stellen der Ober- Steuerräthe und der General⸗Tirektoren betreffend, aus welchem wir Folgendes, welches sich auf die allgemeinen Grundsätze der Ver⸗ waltung bezieht, hervorheben:

„Die unter dem 3Zten v. M. eingegangene Erwieberung der löblichen Allgemeinen Stände⸗Versammlung vom 1sten v. M. auf das die Erhöhung der Besoldung zweier Ober⸗Steuer⸗-Räthe betreffende Schreiben des König lichen Kabineiz vom 24. Februar d. J. ist von der Königlichen Regierung in sofortige Eiwägung gezogen worden. So unerwartet es der Königlichen Regierung hat sein müssen, daß die löblichen Stände bei Bewilligung des Budgets für 1846 48 die Besoldung für die augenblicklich unbesetzte Ober- Steurrraths⸗- Stelle ohne Weneres gestrichen haben, so wenig hat es den bestehenden Verhältnissen enisprechend erachtet werden können, daß die löb⸗ lichen Stände, ohne irgend eine vorgängige Verhandlung mit der König⸗ lichen Regierung, einen neuen Personal⸗ und Besoldungs Etat für die Mit⸗ glieder des sein fünf Jahren bestehenden , . Ober Steuer Kolle⸗ giums aufgestellt haben. Die Königliche Reglerung kann nicht anstehen, ihr Bedenken gegen das eingeschlagene Verfahren den löblichen Ständen schon jet in Folgendem zu eröffnen. Während die Königliche Regierung auf der einen Seise es nur anerkennt, daß die löblichen Stände Ersparun⸗ * an den Ausgaben der General Steuer- Kasse, namentlich auch mittelst

inziehung von Stellen und Verminderung der Gehalte, in Anregung brin- gen und die Königliche Regierung desfallsigen ständischen Anträgen alle⸗ zeit die sorgfältigste Erwägung widmen wird, so muß auf der an— deren Seite dafuͤr gehalten merden, daß die durch Anträge der Kö- niglichen Negierung nicht veranlaßte Aufstellung eines Personal⸗ und Be⸗ soldungs · Etats für Landes- Behörden nicht wohl Sache der löblichen Stände sei, solche vielmehr verfassungs mäßig nur von der Königlichen Regierung ausgehen könne. Die Verpflichtung, für den regelmäßigen Gang der Ver⸗ waltung und des öffentlichen Dienstes zu sorgen, liegt der Königlichen Rt⸗ gierung ob. Diese ist daher zunächst dazu berufen, über das zu diesem Zwecke erforderliche Personal, wie über dessen Besoldung, zu urtheilen und insoweit darunter solche Veränderungen thunlich und rathsam erscheinen, bei denen die Verwendung von Landesmitteln in Frage kommt, desfallsige Anträge an die löblichen Stände gelangen zu lassen. Den letzteren steht

Vorher: Bie Geschwister, Schauspiel in 1 Aufzug, von Göthe.

*

———

Königsstädtisches Theater. 1 Das Martinsstift in Erfurt. 3. Spt. Stadt und Land, oder: Der On Die Sorge für die verwilderte und verwahrloste Jugend ist in neue⸗ Donnerstag. 3. Sept. e jn 2 Akten. n 6 lebendiger als je geworden und hat sich im Jusammentreten von Sebastian aus Dber⸗Desterreich. Posse mit Gesang in 2 ͤ reinen und in Errichtung von Anstalten zur Erziehung und Besserung Fr. Kaiser. Hierauf: Paris in Pommern, oder: Die seltsa Eser Jugend reich bethätigt. Die Zeitschrift „Fliegende Blätter aus dem Testamentg⸗Klausel, Vaudeville ⸗Posse in 1 Alt, von L. Angely. auhen Hause in Horn bei Hamburg“ hat sich die Hesprechung dicser und . wandter Bestrebungen zur besonderen Aufgabe gemacht, und es gewährt . Menschenfreunde eine hohe Freude, darin zu jesen, welche reich geseg⸗ e Thätigkeit die christliche Liebe in vielen solchen Anstalten entfaltet. utschland zählt deren jetzt cirea 50 (wovon die Hälfte allein auf. Würt= aberg kommt); für mehrere derselben ist jenes „Rauhe Haus“, seit 1833 ehend, das Muster geworden, für noch mehrere hat es die Anregung ben. In unserem Vaterlande aber hat eine solche Anstalt bereits ihr und zwanzigjähriges Bestehen gefelert und ist gleichfalls die Anregung dorden zur Begründung ähnlicher Anstalten, namentlich in Schlesien, ihr deren sieben den Gedanken ihrer Entstehung verdanken. Es ist dies

Beranworilier Nedacteur Dr. J. W. Zinkeisen. Im Seldstwerlage der Expedition.

Gedruckt in ner Denen schen Geheimen Ober ⸗ofbuchdruckerei.

3 Martinsstift zu Erfurt, welches Ref. kürzlich Gelegenheit hatte her kennen zu lernen, und das außer dem allgemeinen Interesse als Ret⸗

Gekanntmachungen.

IT74ail Ediktal--⸗- Citation.

Da über das Vermögen der Kaufleute Adal⸗ bert und Eugen Isidor Wendt, desgleichen über die unter der Firma Wendt Gebrüder hier bestandene Hand- lung und über das Vermögen der Ehefrau des Jriarte Adalbert Wendt, Julie, geborenen Liebecke, der Kon kurs eröffnet ist, so haben wir einen Termin zur Liqui- dation der Forderungen der unbekannten Gläubiger auf den 16. Dezember d. J., Vormitt. 11 Uhr, angesetzt.

Wir laden daher Alle, welche einen Anspruch an die Konkursmasse der Gemeinschuldner zu haben vermeinen, hierdurch vor, in diesem Termine im hiesigen Land- und Stadtgerichte vor dem Deputirten, Land- und Stadtgerichis⸗Rath Lipten, entweder persönlich oder durch zulässige, mit gehöriger Vollmacht und Informa- tion versehent Bevollmächtigte, wozu ihnen die hiesigen Justiz Komm ssarien Wagner, Müller und Dr. , rige vorgeschlagen werden, zu erscheinen und ihre etwa—= nigen Forderungen an die Masse anzumelden, auch de⸗

Nos p]

* e, , , e, ,

ren Richtigkeit durch Einreichung der darüber sprechen⸗ den Dokumente oder auf andere Art nachzuweisen. c

Wer sich nicht meldet, wird mit allen seinen Forde⸗ B rungen an die Masse präklndiit und ihm deshalb ge , gen die übrigen Kreditoren ein ewiges Stillschweigen auferlegt werden.

Stenin, den 16. August 1816.

Königliches Land⸗ und Stadigericht.

Berlin⸗Potsdam⸗Magdeburger he f

Das Betriebs Reglement unserer Bahn ist bei jedem unserer Einnehmer sür den R. Preis von 4 Sgr. zu haben. Potsdam, den 1. September 1846.

L yver San,, deburger Eisen

Allgemeiner Anzeiger.

1701 h]

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2, 6 =/ .

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Eisenbahn.

Das Direktorium ahn · Hesellschaft.

fucht in einer bedeustnden Mas

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Diejenigen, welche noch

Actien der Berlin ⸗Ham⸗

burger Eisenbahn⸗ Ge⸗

sellschaft gegen Interim ·

Vescheinigungen zu er

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; asucht, den Umtausch Gufs

nnr baldigste im Büreau der 1 n

Direction, Oranienbur-

gerstraße Nr. 17, Vor⸗ mittags zwischen 10 und 1 Uhr, zu bewerlstelligen.

Die Dir ect ion der Berlin Hamburger Eisenbahn · Gesellschast.

mburger Eisenbahn.

Cooꝝ] M asch in en · p ap ienfab rit. Ein Mann gesetzt. Alters, der lange Jahre als Dirigent Buͤtten⸗· und Maschlnen⸗ Papier Jabrilen vorgestanden, . en- Papierfabrik als!

r Aastalt auch durch besondere Eigenthümlichkeiten Anfmerksamkeit ver-

Das Martinsstist wurde 1820 in Erfurt von seinem jetzigen Vorste⸗ Herrn Rektor Reinthaler, errichtet, nach dem Vorbilde des von hannes Fall in Weimar gestifteten Luthershofes, als eine Anstalt, „durch lche die verwahrlosete Jugend meillich gebessert und das arme Volt

lich erzogen werden soll.“ Der Begründer begann nicht damit, daß zuerst nach einem eigenen Hause oder anderem Grund vermögen getrachtet hätte, dern brachte die Kinder zu einzelnen Pflegeältern, Lehrmeistern und usfranen, und lonnte so alle Mittel auf die leibliche und geistliche Noth= st der Kinder selbst verwenden. Nach zwei Jahren aber wurde ihm vom adtraihe die eine Hälfte des ehemaligen, durch Luther berühmt gewor⸗ en Augustiner⸗ Klosters für die Anstalt eingeräumt, und seitdem erhielt

E den Namen „Martinsstift“, im Andenken sowohl an Martin

er, der einst in denselben Räumen seine geistlichen Anfechtungen durch- pfte, ald auch an den h. Nartin, Bischof von Tours (.ę 450), einst. lloheiliger Thüringens und noch jetzt in Erfurt in gutem Andenken, von m die Legende erzählt, daß er wegen einer That großer Barmherzigkeit

solcher ein Unterkommen. Ueber seine Fähigleiten gfbt derselbe Refleltirenden, die ihre Briefe i

it. . 175. an das Königl. Intelligenz ⸗Comtoin langen lassen, befriedigende Auskunft.

702 89 habe bisher armen Leuten umsonst gedient u. werden darin forisahren. Ramelow, Dr. d. Nechte, Spand.

usen sei, und nach dem auch Luther seinen Vornamen erhielt. Die An H gedieh in glmäliger Erwelierung zu immer größerem Segen. nen neuen Aufschwung in der Begeisterung des Vorstehers und in der heren Anerkennung und Unierstüßung nahm sie, al es jenem gelang,

fünf Kinder, welche noch in gerader Änie und im Sten Gliede von artin Luther's ältestem Sohn abstammen, in Böhmen aufzufinden. Ihr 9 war katholisch und in Armuth versunken, willigte aber auch des

ein, daß seine beiden Knaben im Glauben ihres Stammwaters er= gen wurden. Der ältere wurde daher 1630 ing Martinsstift aufgenom-

los7 b] Vorläufige Anzeige.

Ei Avel und geehrten Publikum mach enn ,. ee, a6. e, , n, . : lilember d. J. mein? Handlung erfurĩer Mehl e . 1 . 1 er a ; ann en, 3 iwaaren Jabritani.

herrn selbst aus dem Heidenthum belehrt worden und zum Bischof

men und 1834, nach dem Tode des Vaters, auf die Bitten der Mutter auch seine übrigen vier Geschwister. Seit 1830 hatte die Anstalt in Folge der Baufälligkeit der alten Kloster⸗Mauern mit vielem Ungemach zu kämpfen, bis durch Königliche Gnade mit einem Aufwande von 32,000 Rthlrn. die Gebäude theils wieder hergestellt, theils ganz neu im gothischen Styl errichtet und dem Martinsstift eingeräumt wurden. Ihre Einweihung fand am 18. Februar d. J., also an Luther's Todestage, statt. In dieser

neuen Gestalt gewähren sie nun einen herrlichen und imposanten Anblick,

ein schönes Denkmal Königlicher Huld. Sie enthalten die Wohnungen für den Voisteher, den Hausvater und die Zöglinge des „Vaterhauses“ (siehe unten), hohe und geräumige Unterrichtszimmer in hinreichender Anzahl, einen großen Andachtssaal und umschließen Gärten und Höfe, in denen sich die Jugend herumtummeln kann. Schon diese Räume lohnen allein einen Besuch der Anstalt.

Gehen wir nun zu der inneren Einrichtung über. Der Zweck der An- stalt ist, wie oben schon angedeutet worden, Hülfe zu bringen den armen, Rettung den verwahrlosten Kindern. Den verschiedenen Bedürfnissen an

epaßt, geschieht dies in verschiedenen, allmälig eingerichteten „Anstalten“. 46 armen Kindern wird Hülfe gebracht sowohl materiell, als durch Unterricht. Einige erhalten eine bloße Unterstüßung mit Büchern und Kieidern; für eine große Schaar anderer besteht eine voll- ständige Wochenschule für beide Geschlechter; außer diefer noch eine Nachschule, in der versäumte Schulkenntnisse in täglich zwei Stunden nach- geübt werden; für künftige Dienstmädchen eine Näh- und Strickschule; für arme Schulmädchen eine Arbeitsschule, in der sie sich durch Stricken, Nä⸗ hen und Spinnen ihre Bekleidung verdienen; für die 100 ärmsten Schul- linder im Winter eine Speise⸗Anstalt. Da im Schul Unterricht die hier

selbstständig erfundene Methode des wechselseitigen Unterrichts befolgt wird,

so bekommen die talentvolleren Knaben Gelegenheit, ihr Talent zu zeigen und zu üben. Diese erhalten in der sogenannten Vorschule den vollständi⸗ en Ünterricht zur Vorbildung auf das Seminar. Hieran schließt sich die Cf fin sür arme Seminaristen, welche für die Unterstüßung mit Büchern, stost und Kleidung wieder beim Unterricht der Kinder helfen.

Was nun die Rettung verw ahrlo ster Kinder betrifst, so begegnen wir hier einer eigenthümlichen Einrichtung. Andere Anstalten der Ait über- nehmen bei solchen Kindern nicht allein den Unterricht, sondern auch die völlige Erziehung, so daß alle zu bessernden Kinder in der Anstalt selbst wohnen. Dies hat zur Folge, daß sie viele Räumlichkeiten, viele beauf⸗ sichtigende Kräfte und somit viel Geld haben müssen. Außerdem 34 dann für die Kinder das so wohlthätige Leben und Aufwachsen in der Familie verloren, während sie durch eine gewisse gleichmäßige Systematik in der Er= ziehung allzu sehr geschult werden, als daß sich die Individualität in 9. höriger Freiheit enifalten könnte. Das Martinsstist dagegen bringt seine Zöglinge gegen ein geringes Kostgeld in christlichen Familken unter und wirkt unmittelbar auf . nur durch den Unterricht. Nur für die Ankömm⸗

linge und solche, die in jener Familienzucht nicht gedeihen wollen, besteht

ein „Vaterhaus“ im Martinsstift selbst; um die Erziehung einleiten und kräftig unterstützen zu können. Die Zöglinge bestehen aus jüngeren und älteren Knaben und Mädchen; die älteren Knaben lernen bei wackeren Meistern ein Handwerk und erhalten ihren Unterricht in der Abend- und in der Sonntagsschule, an welcher letzteren auch andere Lehrburschen Theil nehmen. Die alteren Mädchen werden in guten bürgerlichen Haushaltun- gen zu Dienstmädchen herangebildet; die jüngeren Zöglinge erhalten ihren Unterricht in den oben genannten Schulen. Die „Sonntags- Andacht“ vereinigt alle Zöglinge zum Gesang, Gebet und zur Erbauung, und es macht einen schönen Eindruck, so viele Kinder, die der bittersten Armuth und dem Verderben entrissen sind, hier die großen Thaten Gottes preisen zu hören in der dem Martinsstiste eigenthümlichen Weise. Als Mittel zur Besserung dienen die Arbeit, der Unterricht und besonders die Erweckung des religiösen Gefühls. Auch der Gesang spielt eine große Rolle, und das Marfsinsstist folgt auch hier seinem Vorbilde M. Luther treulich nach. Man hört hier die schönsten Volkslieder und Melodieen, aber auch die alten kirchlichen Weisen, und zwar nicht im schleppenden Gange unseres Kirchengesanges, sondern im kräftigen Rhythmus ihrer Zeit und Ürheber. Um die Wiederbelebung dieses rhythmischen Kirchengesanges hat sich Herr Rektor Reinthaler als einer der 96 verdient gemachJi. Auch eine nene Methode hat er gefunden, wie der Inhalt der heiligen Schrift mittelst der besten Lieder unserer Kirche den Kindern zu eigen gemacht wird. In einer Neihe von „Andachten“ hat er nämlich die wichtigsten Abschnitte der heiligen Schrift, mit geeigneten Sprüchen und Liederversen durchwo ben, unter bestimmte dogmatische Gesichtspunkte gebracht und dem Kirchenjahr angeschlossen. Die geschichtlichen Stellen werden von einzelnen Knaben vorgelesen, die Sirch im Chor gesprochen, die Liederverse von Allen ge⸗ sungen. So gewinnt die biblische Geschichte eine dram atische Leben- digleit, die von überraschender Wirkung ist. Die leitenden Grundgedanken sind glücklich gewählt, die Zusammenstellung des Ganzen mit viel Geist und großer Kenntniß der Bibel gemacht. Ef. Andachten werden nächstens als „Liederbibel“ im Druck erscheinen.

Einige Zahlen mögen noch die bisherige 25jährige Wirksamleit der Anstalt veranschaulichen. In den 26 Jahren haben 4101 Kinder an den Wohlthaten der Ansitalt Theil genommen; eigentliche Zöglinge 1917; Un= terstüͤzte 1324; Gespeiste (in 18 Wintern) 1760. Von den Zöglingen sind nur 73 ohne Rettung aufgegeben. Gesammt - Einnahme in 25 Jahren:; 68, 7Jꝛ0 Rthlr.; Ausgabe 65 270 Rihlr. Die Anstalt ist blos auf milde Beiträge angewiesen. Unter den Beitragenden ist besonders anzuführen der Frauen und Jungfrauen- Verein, dessen Hand-⸗ arbeiten jährlich verloost und seit seinem 20jährigen Bestehen eine Einnahme von 6509 Rihlr. verschafft hat.

Das Martinsstist hat in seinem 25jährigen Bestehen die Erfahrung gemacht, daß es ein großes Kapital besißt in der Mildthätigkeit derer, die tin Herz haben für die Noth armer und verwahrloster Kinder. Niaoc l diese Slizze mit dazu beitragen, daß dieses t apital noch größer werde! 8.