1846 / 246 p. 2 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

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unter einander verbindet, ein neues wichtiges Glied eingefügt worden. Am 18. August nämlich wurde in der Stadt Belosergzk der neu er⸗ baute Beloferskische Kanal dem öffentlichen Gebrauche übergeben, dessen Bestimmung ist, die Flußfahrzeuge, welche den „das Marien⸗System“ enannten Wasserweg einschlagen, der gefahrvollen Fahrt über den Be⸗ ker fer (Weißen der Wolga heraufkommenden Barken aus Rybinsk durch die Schekena in den Beloje⸗Osero, den sie bisher in einem Winkel zu durchschnei⸗ den hatten, um auf der Kowscha und dem Marien-Kanal in die Wy⸗ tegra und weiter, um den Onegasee herum, in den Swir und den Ladogasee gelangen zu können. Bei allen seinen sonstigen Vorzügen schloß dieses System einen großen Uebelstand in sich: die gefährliche, mit vielen Beschwerden verknüpfte Passage über den Beloje⸗ Osero. War die Fracht aus Rypbinsk länga der Scheksna bis nach Krochin auf offenen Barken geschafft, mußte sie hier zur Fahrt über den See in verdeckte und getakelte Böte um⸗ geladen werden. Das verurschte natürlich Kosten und Zeitverlust, und bei ungünstigem Winde dehnte sich der Aufenthalt häufig auf mehrere Wochen aus. Dazu kamen nun die Gefahren auf dem See selbst bei stürmischem Wetter, die erheblich genug waren, um allsährlich der dortigen Schifffahrt namhafte Verluste zu bereiten. Zur Beseitigung dieser Uebel wurde noch am Schlusse des Jahres 1812 von Sr. Majestät dem Kaiser der Bau eines Kanals neben dem See befohlen. Am 28. März 1843 geschah an demselben der erste Spatenstich, und am 18. August d. J. wurde das Werk dem Verkehr zur Benutzung übergeben. Die Eroͤffnungs⸗Feierlichkeiten, zu denen auch der Sber⸗Dirigirende der Wege⸗Communicationen und öffentlichen Bauten, Graf Kleinmichel, eingetroffen war, hatte aus der Umgegend eine zahllose Menschenmenge nach Belosersk gelockt. Durch den beloserskischen Kanal, indem er am Südrande des Beloje⸗ Ssero denselben auf einer Strecke von 634 Werst umgeht, wird die Scheksna, welche aus dem See strömt, mit der Kowscha, die sich in ihn' ergießt, in Verbindung gebracht. Seine Breite beträgt am Wasserspiegel 11 und an der Sohle 8 Faden; 7 Fuß in die Höhe des Wasserstandes. Das Zuströmen der Fluth wird durch 3 Schleu⸗ sen geregelt. Die Kosten belaufen sich auf mehr als 1,500, 000 Sil⸗ ber⸗Rubel. Zum Gedächtniß an diesen monumentalen Bau wurden in Belosersk neben dem Kanale 3 gußeiserne Säulen auf Fundamen- ten von Granit errichtet, deren Inschriften die Zeit des Baues und seiner Vollendung verkünden. In der Stadt wird ein Hafen erbaut werden, welcher Raum für mehr als 300 Barken halten und der Schifffahrt auf der weiten Strecke von Rybinsk nach St. Peters⸗ 1 einen bequemen Ruhepunkt gewähren soll, dessen sie bisher ent⸗ ehrte.

Frankrtich.

Paris, 31. Aug. Der Herzog und die Herzogin von Ne⸗ mours trafen gestern in dem Schlosse von Neuilly ein.

In der Deputirten⸗Kammer kam es heute bei nachträglicher Verification einiger Vollmachten zu lebhaften Debatten über das ge⸗ bieterische Mandat. Guizot und Barrot waren die Hauptredner. Der Minister stellte den Satz auf: die bedingte Vollmacht der Wäh⸗ ler, wenn sie der Deputirte annehme und danach votire, zerstöre die Repräsentativ-⸗Regierung und führe an deren Stelle das föderative System ein. Herr Guizot warf der Opposition vor, sie verkenne die Würde der Repräsentativ⸗Regierung, indem sie nicht müde werde, elendes Geklatsch aufzubringen.

Das Journal des Débats bemerkt zu der Präsidentenwahl

der Deputir tens Kammer, es hoffe, die konservative Partei werde die

bewiesene Einigkeit auch ferner bewähren. Die Wahl des Herrn Hebert habe am meisten bestritten werden sollen und sei daher als entscheidender Ausdruck der Ansicht der Mehrheit der Kammer anzu⸗ sehen. Auch die Presse bemerkt, das Ergebniß der Wahlen beweise abermals die Stärke der konservativen Partei in der neuen Kammer. Diese Partei sei in der That Herr des Terrains. Die Opposition könne gar nicht mehr hoffen, sie zu besiegen. In dieser Beziehung sei die Lage der Dinge klar, und dazu müsse man sich Glück wün⸗ schen. Diese Macht selbst verpflichte aber die Konservativen, zu be⸗ währen, daß sie dieselbe zu nützen wüßten und nicht blos als Ge⸗ wichte in der Wagschale der Parteien gelten wollten. Ihre Verant- wortlichkeit wachse mit der Wichtigkeit ihrer numerischen Stärke, und am Ende jeder Session werde das Land mehr als je berechtigt sein, dieselben zu fragen: was habt ihr für meine Interessen, für meine Größe gethan? Von Stunde an müßten die Konservativen sich vor⸗ bereiten, diese Frage beantworten zu können. Ihre Unthätigkeit würde nur ihre eigene Schuld sein. Der Constitu ti onnel Feht in den bisherigen Wahlen nur das Gerücht bestätigt, daß das Ministerium von Anfang an seine Allmacht beweisen und tie sogengnnten progres⸗ siven Konservativen entmuthigen wolle. Auf die Wahl des Herrn Hebert habe Herr Guizot übrigens einen zu großen Werth gelegt und sogar eine persönliche Sache daraus gema t. Die Secretair - stellen wolle das Ministerium völlig verändert besetzt wissen, und für bie Herren de b Espée, Las Cases, Lacrosse und Boissy d' Anglas die Herren Saglio, de Busstäre, d'Angeville und Cadeau d'Acy gewählt Haben. Dfe Spposition stimme für die Herren Havin und Lanjui- nais, und verlange mehr als je, zwei Secretaire im Büreau zu haben.

Es heißt, das Tullerieen⸗Kabinet habe ben Plan einer Expedi⸗ tion gegen Madagaskar wieder aufgenommen, und die englische Re⸗

ee) zu überheben. Das Marien System führt die auf

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gierung sei bereit, aufs 5. daran Theil zu nehmen. Man will sogar wissen, England habe sich bereits veranlaßt gesehen, von der Bay Diego Suarez auf Madagaskar Besitz zu ergreifen.

Der Na tign al bemüht sich wiederholentlich, das gute Berneh⸗ men zwischen Frankreich und iger unter dem BPhig Munisteriun als unhalibar darzustelln. „Die Drohung einer englisqhen gegen Madagaskar *, sagt dies Blatt . „führt un ganz natürlich zu einer Untersuchung aller auf das Verhältniß zu Frank reich sich beziehenden Handlungen des britischen Ministeriumg. Man wird aus einer gedrähgten Uebersicht der Thatsachen ersehen, mit welchem Eifer die neue Whig⸗Verwaltung ihre ehrsüchtigen Pläne verfolgt, ohne sich im mindesten um Frankreich, um das „herzliche Ein⸗ vernehmen“, oder um eine Allignz zu bekümmern, die heute auf leere Artigkeliten beschränkt ist. Jedermann weiß aus der Polemit zwischen der Times und dem Journal des Deb ats, daß sich die Politik England's mit der Politik Frankreichs in Spanien bekämpft. Der Krieg wird im Stillen, aber um so erbitterter geführt. Frankreich, zuerst im Bunde mit Marie Christine und ihren Agenten, bietet Alles auf, um den spanischen Thron einem Trapani zu ver schaffen: es sieht sich genöthigt, die Idee aufzugeben. England schmeichelt dem National-Instinkt, schließt sich der Partei an, die allein eine Zulunft hat, schüßt die Progressisten, dringt so lange in die Königin Mutter, bis sie einen Koburg ver⸗ langt, und bereitet so, da dieser Kandidat zu Madrid wie zu Paris auf unüberwindliche Schwierigkeiten stößt, einem Sohne des In⸗ fanten Francisco de Paula den Weg. Die Intriguen ha⸗ ben alle Phasen durchgemacht und erschöpst; die zu Ldon⸗ don ausgedachte Combination steht auf dem Punkt, zu gelin= gen. Dies ist der erste Stoß, den die Allianz erlitten hat; wir haben nicht nöthig, erst noch zu beweisen, daß in Griechenland entschiedener Antagonismus besteht zwischen den diplomatischen Agen⸗ ten Englands und Frankreichs. Die Sache ist weltbekannt: sie ist auch im Parlament und in den Kammern nicht ohne Bittrrkeit zuge⸗ standen worden. Lord Aberdeen hat die Verschiedenheit der Ansich⸗ ten und Pläne durch milde Formen zu verbergen gesucht: seine Na⸗ tur brachie das so mit sich; Lord Palmerston ist von einem anderen Temperament; auch seine Sprache ist eine andere; Sir Edward Lyons mag nun seiner Leidenschaft ungehindert den Zügel schießen lassen. Also in Griechenland ist die Allianz nicht zu löthen; ja, wir sehen, wie sie überall im Orient zusammenbricht, In Syrien hat das Whig⸗

Kabinet den Boden von 1840 wieder eingenommen; nicht ein Zoll⸗ breit wird von dem damals eroberten Einfluß aufgegeben. Frank⸗ reich's Projekte für den Libanon finden nicht Eingang; britische Agen⸗ ten wissen sie geschickt zu vereiteln. Sobald wir einem Volksstamm unseren Sunn anbieten, so genügt das schon, ihn mit England zu verfeinden. Ueberall in Syrien sind die Repräsentanten der beiden Mächte in offenen Krieg gegen einander. Lord Aberdeen's versöh⸗ nende Schritte sind ohne Erfolg geblieben. Lo. d Palmerston wird einen Stand der Dinge, der seine Schöpfung ist, nicht ändern wol len. Inzwischen ist es den Whigs nicht genug, die Flamme da an= zublasen, wo sie ihren natürlichen Heerd hat; sie denken weiter hin= aus; sie walzen frische Pläne. Wir sehen schon, wie die indischen Journale sich über den Pascha von Aegypten beschweren. Seit lange schon bemüht sich England um die Befugniß, eine Eisenbahn durch die Wüste führen zu dürsen. Die ostindische Compagnie zu London wird ungeduldig: der Pascha⸗Vicekönig zögert ihr zu lange mit der Konzession; man wird ihn zwingen müssen, britischen Unternehmern das Monopol des Trangports von Suez nach, Alexandrien zu überlassen. Lord Palmerston wird den. Wunsch hören. Sind wir gut unterrichtet, so wurden bereits dringende Instructio⸗ nen, den Gegenstand zu betreiben, an den englischen Agenten in Aegypten abgeschickt, Kommt das Vorhaben zu Stande, so wäre das die verhängnißvollste Vollendung der Pläne von 1810; eben darum wird öle englische Regierung großen Werth darauf legen, die Sache durchjusetzen. Das Kabinet Peel ist in diesem Pankt nur mit großer Vorsicht zu vorangegangen: es besorgte, in politische Schwie= rigkeiten zu gerathen, die den europäischen Frieden gefährden möchten. Palmerston hat andere Ansichten; er ist weit entfernt, Krieg zu wol len; er elflärt auch wohl, er wünsche in gutem Vernehmen mit Frank= reich zu bleiben; aber bei allem dem bewegt er sich, wie ein Staats⸗ mann. der nur Einen Horizont hat: das englische Interesse. Pal= merston findet unseren Einfluß dem seinigen gegenüber; er stößt mit ihm zusammen; er sucht ihn zu verdrängen; unsere glten Traditionen stehen ihm m Wege; er greift sie an und ruht nicht, bis er ihrer Meister geworden. In dem Augenblich, wo ihm Aberdeen Platz machen muß, kömmt Win Schiffs- Eapitgin aus den indischen Gewäͤssern zurück, der Kom— mandant des „Phlegeton“, welcher Bericht erstattet von einer Expe⸗ dition zur Umsegelung der Insel Borneo. Das neue Kabinet hat kaum die an das aufgelöste gerichteten Depeschen erhalten, als auch schon der Befehl abgeht, man solle sich der Insel Laboan bemächti⸗ gen und eine Station an der Mündung des Stromes Borneo anle⸗ gen; eine Station, die den bescheidenen Zweck hat, den britisch-indi= schen Handel zu schützen und zur Niederlage sür Kohlenvorräthe zu bienen. So wird immer angefangen; die unschuldigen Kohlennieder⸗ lagen für die alle Meere durchziehenden englischen Damp sschiffe werden nach und nach zu besestigten Punkten und furchtbaren Stel⸗ lungen. Man wird sehen, daß 6 zu Laboan wiederholt, was man am Rothen Meere erfahren hat mit der Kohlen⸗Niederlage zu Aden.

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auf 2X = 300 an. in dem Parlet des Königlichen Prokurators von Auxerre nie dergel worden. Haben zu lebhaft verfolgte Brandstister diese Gegenstände

Schon herrscht die anglo- indische Macht zu Singapere, das Meerenge öffnet und schließt; der Besitz von Laboan würde im z eines Krieges ag En mr. , 6 ganzen dischen Archipe s ist wahr, Herr izot hat einen sᷣ . i ich“ abgeschickt, der uns köstliche Protoß

schafter ins „himmlische edition 9 efert und E. chinesische Seltenheiten mitgebracht hat. Aber

ragen: wo sind die französischen oder unseren Verbündeten angt rigen Häfen, die unseren Flagge eine Zuflucht böten im Falle eines Bun ngland? wohin würden sich unsere Handels ⸗Fahrzeuge östlich Cap der Guten Hoffnung zurückziehen können? Die Insel Boun hat nur eine unwirthliche Rhede. England wird sich Madagash bemächtigen, wo wir uns längst hätten niederlassen sollen. dem Wortlaut des Vertrags von 1815 müssen Pondichery und Tsch dernagor, armselige Reste unserer vormaligen ostindischen Besitzung beim Ausbruch eines Krieges nach der ersten Aufforderung der lischen Gouverneure zu Kalkutta und Bombay übergeben weng Wozu nutzt die chinesische Ausstellung, die unsere Produzenten zu nem Handel ohne Sicherheit reizen soll? Wir hatten lange ei Souverain zum Verbündeten, der mehrere Häfen an der Küste Afrika besitzt: Maskate, am Eingang des Arabischen Meerbus Guadur, an der Küste von Mekran; wir haben diesen Alliirten vernachlässigt, daß er sich 1810 England in die Arme m Aber der Fin von Maskate, das Indische Meer, die chinesis Gewässer, wen kümmern so serne Weltgegenden? Was haben wir schaffen mit der Politik bei den Antipoden? Wir wissen ja längst, dies gleichgültige Dinge sind. Haben wir übrigens nicht die Marque Inseln besetzt, steile Felsen, von welchen uns der Hunger m gejagt hat? Ünd Otaheiti, den Archipel der Südsee? Was kon unsere Flagge, in jenen Regionen aufgepflanzt, unseren guten Frei den, den Engländern, schaden? Nun denn, wir haben auch auf Gefellschafts⸗Inseln Engländer gefunden, als eifersüchtige, als unn söhnliche Feinde. Eine letzte Schmach drohte unserer Flagge: sie nicht ausgeblieben! Wir wollen unsere Flagge auf einem einzigen ah legenen, unbekannten Punkt der Erde auspflanzen; was geschieht ? land greift sie an, veranlaßt uns schwere Kosten und erlangt zuletzt, der Entschädigung für Pritchard, den Rückzug unserer Truppen der Königin Pomareh. Und das Alles gehört zum Bunde, „herzlichen Einvernehmen“! Das Kabinet Peel hat uns den W trag von Tanger, die Intriguen in Texas, die zweideutige Stelln zu den vereinigten Staaten aufgezwungen; das Alles haben wir einem befreundeten Kabinet erfahren, von dem Kabinet des herzli Einvernehmens. Wie wird es nicht erst unter Lord Palmerste Einfluß werden? Man kennt ihn! Er steht sich nicht zum Bes mit Herrn Guizot; er ist der Julidynastie nicht eben gewogen,

er mag nur kühn zu fahren, wir werden ihn in friedlicher Resigi tion gewähren lassen.“

Herr Las Heras, Mitglied der spanischen Cortes und Dirt in dem Departement der auswärtigen Angelegenheiten, ist in Pn eingetroffen. Er begiebt sich nach Belgien, wohin er mit einem mi tigen Auftrage abgeschict sein soll.

Die ü nion? be i' Jonn e vom 27. Argust berichtet:

23sten d. hat ein wichtiger Fund Sensatian erregt und könnte li den Schlüssel zu den Unglücksfällen geben, welche unsere Gegend Schrecken versetzt haben. Arbeiter an der Königlichen Heerstrg sechs, haben bei Augy unter einem Haufen Kieselsteine eine gn Menge Lunten und Knallbomben gefunden. Man giebt deren 3 Mehrere derselben sind durch den Maire von Cham Man verliert sich in BRluthmaßungen über diese Entdech raben, um sich derselben entledigen? Sollten Verbrecher an e Orte ein Depot errichtet haben, um später diese Gegenstände im Kleinen zu holen? Wie dem auch sei, die Lunten gleichen ju die man vor einem Monate in der Gemeinde Souleines gefun hat. Sie sind von sehr feinem, bläulichen Papier, in der Form Cigaretten gerollt und mit Pulver gefüllt. Sind sie fähig, sih der Sonne Zu entzünden? Zu welchem Gebrauche können die Kn bomben verwendet werden? Die Justiz wird ohne Zweifel Verst andordnen. Im Laufe der vorigen Woche hatte man schon zu C langes eine Phosphor enthaltende blecheine Büchse gefunden, wel mit ihrem Inhalt im Parquet niedergelegt worden ist.“

Die Entscheidung der Deputirten-Kammer -für die Wahl ? Herrn Dessaigne wird vom Journal des Debats, von Presse und Epoque vertheidigt. Es handle sich, bemerken . Blätter, einfach darum, ob jeder unzufriedene Wähler das R haben folle, den Deputirten, gegen dessen Wahl er gestimmt, Verleumdungen zu bewerfen. Das Journal des Débats sa „Man hat behauptet, daß die Privilegien der Kammer die leumder schützten und sie vor jeder Verfolgung sicherstellten. Odilon Barrot ist auf diese Frage zurückg⸗kommen, die, unserer! sicht nach, sich in zwei Worten lösen läßt. Der Text des Geses liegt offen da; der Artikel 21 des Gesetzes vom Jahre 1d befreit nur die auf der Tribüne gesprochenen Reden und die auf? fehl einer der beiden Kammern gedruckten Aktenstückte und Beni von aller Verfolgung. Wollen Sie dieses Privilegium, diese Befrein vom gemeinen Recht, diese Art Unverletzlichkeit auf alle To mente ausdehnen, die vor die Kammer gebracht werden könnten, alle Petitionen, Protestationen, Briefe und Certifikate? Schlagen

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Obersten“ sagt der Verf. auf S. 15, war aus der Garde hervorgegangen, ohne die geringste Dienstken ntniß, und befand sich zum erstenmale in einem Lager. Da⸗ bei Jiegt 'in dem hiesigen Dienste die ung der Regimenter völlig in ihren gar der da ssie dieselben mit Kleidung, Munition und häusig soggr mit Lebensmitteln zu versehen haben. Alle Subalternen und der größte Theil der Hauptleute waren Roleriers der feilsten Art. Eine sehr ehren volle Ausnahme machten die Obersten Kakowsly und Igelström.“ Aus einer an⸗ deren Stelle (S. 3) ersehen wir, daß es dem Heere ganz besonders an gu⸗ ien Offizieren und geschickten Generalen fehlte, da sch die besten Offiziere urch das Vorziehen junger, unerfahrener Offiziere von der Garde gekränlt, vom Dienste zurückgezogen hatten, und daß die neum Dbersten, die nur in den seltensten Fällen ihre Regimenter und deren Bevdürfnisse kannten, durch ihre Abwesenheit von densesben die militairische Sidnung halten gänzlich in Verfall gerathen lassen. Hierzu lam, daß das Feer durchaus unvollständig war, die Artillerie hatte leine Bespannung und fein Material, der Kavallerie fehlte es an Saiteln und Pferden, es gah Compagnieen, die nicht mehr als ko Mann, statt 135, zählten und öfters, 3. B. in Polen, so zerstreut in ihren Quartieren lagen, daß Niemand die eigentliche Stärke kannte. Die Schuld aller dieser Mängel tragen, nach tes Verfassers Berichten, der Graf Krieg? Minister, Fürst Tschernitschew. „Dem Ein usse ihrer beim Heere wagte der Ober- Befehlshaber, wenn schen 300 Hofe, nicht leicht sich ernstlich zu widersetzen. (S. 35.) Die Vorbereitungen zum . trugen

baren Charalter und unterschieden

mungen eines zu reten. Wir wollen nur Las Eine erwähnen, dad gazin für das Heer des Fürsten Gallitzin von 14.0090 wurde, daß jede mer gebrochener feine Wagen, welche die Soldaten auf ihre

ünstlinge das em, 0

che Ma⸗ .

zx ei, die Generale und Obersten aber so viele sie wollten, haben dürften. (S. 8.)

Orlow und der ihm nz ergeben Meilen vom

leschfals einen sehr sondey⸗˖ ch wesenilich von ähnlichen Unterneh⸗ Karl XII. ober Friedrich Il, um von den Neueren gar nicht

en a ĩ. Compagnje zwei Prosiantwagen hatte, in welchen sich im.

wieback auf 22 Tage vorsinden sollté, außerdem zwei osten mit Lebensmitteln ver- sthen mäßten, und daß der Lieutenant nur einen Wagen, der Hauptmann

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ueber den Feldzugsplan selbst lonnte der Graf Henckel nichts sagen, weil eigentlich keiner entworfen war und das Heer sich in zwecklosen Hin- und Höermärschen abmühle, die oft durch Aussagen verdächtiger Personen und Ausreißer, wie S. 3 bis 66, bestimmt wurden. Eine ähnliche Sorglosig keit ober iolltühne Sicherhest zeigte sich in allen übrigen Theilen der Heer= Verwaltung se Nagazine walen nie gefüllt, die Lazarethe schlecht aus- gestaltet (S. 34), die Didnung im Lager ward ohne Strenge gehandhabt, ürsß wenn man sich zum Angriff anschickte, so ,. es wohl, wie am 25. ng daß die Artillerjepferbe erst von der Weide geholt werden muß.

nier solchen Veihältnissen konnte Graf Henckel mit allem Recht

ten

(S. 9) schreiben: „Sie Begebenheiten verriethen nur zu sehr das Gegen- h von dem, w hie gesünde Vernunft vorschrieb, und ich werde mich alfg nur darauf beschränsen, das zu erzählen, was ich den Zufall habe

augführen sehen, ohne aus den widersprechenden Bewegungen der Armee solcheg erraihen zu wollen.“ Um nun dieses Urtheil in seiner ganzen Rich tigftit , . hat Herr Zabeler eine große Anzahl von Stellen aus dem russischen amtlichen Berichte: Histgire de la guerre entre la Huszie ei Turquie ei particuliarement de la campatzne de 1769 St. Peters- bourz 1773) unter dem Texte abdrucken lassen, worgus denn freilich die hanbgy . hervorgehen. Denn wie soll man es nennen, wenn der 3 che Berjcht einen Sieg bei Choßim am 30. Mai den „woh . und gij aus geführjen Digpositionen / des Jürsten i , er un par · teissche: Aufor aber bei s ef, daß jeder Mugenhlick diefer Schlacht mit Feh⸗ lern ee, gewesen sel, und daß sich weber Fürst Galitzin noch eln er der ührigen 6 . die Mühe r n ?

2 n streiten wollte, zu o anf, 28. August sah er dlestlbe zum erstenmnale, nachdem er beresls zweng! sie hate ohng Ar- tillerie einnehmen wallen (S. 757). In äaͤhnlscher Weise wirh ein anderer Erfolg vor Chotzim in einem pamphaften Verlqhte aa n i, Gene⸗ neral · Lien lenan td Brugg und Solissow Sch eben, wahrend Graf Hendel ohne Umschpeife auf S. 9 erzählt ch ruce ich an. , gar nil auf feinem Posten befunden babe, daß seine Balasllont g en, lichseg Tage von ben Türlen überfallen wären, und daß sener Sieg nur

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ätzen, die Festung, um deren in

der Unfähigkeit der Feinde zuzuschreiben gewesen ist. Hätten überhaupt türtischen Änführer die Masse ihrer Streltkräfte besser zu benutzen ge und namentlich die Hitze der ersten Angriffe durch nachhaltige Verstärtu unterstützt, was sie freilich nur zu oft unterließen (m. s. S. M., 49, 52, so wäre die Niederlage der nussfhꝰ! Truppen mehr als einmal unverm' lich gepesen und namentlich am 13. Juli ihr Schicksal, nach Graf Henc Urtheil, kein anderes geworden, als das der osterreschischen Truppen Crohta am 22. Juli 1789. Endlich kann man außer anderen Thaise die Erzählung von der endlichen Einnahme der Festung in beiden als ein schlagendes Beispiel von der Unzuverlässigkeit des russischen A Berichts anschen. Nach dem . ließ Fürst Gallitzin auf die Meld der Kosaken, daß Chotzim gänzlich von den Türken veilassen sei, auf Pom und Prahmen mehrere Regimenter übersegen, solgte ihnen mit seinem 8 auf Kähnen nach, gab dann Befehl, die Thore zu sprengen und die M zu ersteigen, was ohne allen Wiperstand geschah und gar nicht anders gesche sonnte, da sich in der Stadt nur eiwa 20 Männer und Weiber befan Graf Henckel aber erzählt, daß das Heer damalg gar keine Pontons Böte gehabt Hätte; der General Molina ließ also mehrere Flöße ba die aber so schlecht waren, daß sie mitten auf dem Flusse augeinande gen und die auf denselben besindlichen Jäger sich nur wie durch ein 8 der retjeien, big endlich sür einen Imperial, den ein dänischer Freim einem Kosaien bol, dieser endlich einen Kahn herüberholte. In diesen l sich acht Mann, lietterien vie Werke hinan und öffneten das Thor. holten andere acht Mann, so ost als der Kahn bin und hersahren le

er Nacht endli ir auf dem Kapßne und auf einem Floße, dem 3 n zu Stande gelommen mar, so viele Mannschasten üben immer befördert werden lonnten,

Die Echthest un enen n solcher und ähnlicher Angaben 1 beste Gewähr in der uff n Gesinnung des Versassers, de nirgendg als clnen ine ich m anf en Veuntheller der Nussen

ober die Tüchtiglest y . nd die persßnsiche Tapsenlgit in

ü veillelnern will, wie eg z n Veziehung aus die Prauhen der 1815 und al in Danslewüsl's Denlwiltbiglelten oder ju Beziehung

ö ä

ngen des Herrn Odilon Barrot an ihrem üsen und erwägen. Für jetzt besteht das gemeine Recht für Alles, as nicht auf der Tribüne erregen, Reden oder auf Befehl der ammer g

n ein neues Geseß vor? Dann werben bie glänzenden Betrach- Orte sein, man wird ste

edruckte Aktenstücke oder Berichte sind.“

Die französische Akademie hatte vor zwei Jahren einen außer-

dentlichen Preis auf ein Volabular der eigenthlmlichen Redensarten

n Moliere ausgeseßt; dieser ist so eben den Herten F. Guassard

F. Genin ertheilt worden.

Am 22sten d., wurde die Dampf⸗Fregatte „Cacique“ von Toulon

in größter Eil mit Depeschen aus Paris an den Prinzen von himville abgeschickt.

Die Stadt Epinal, der Geburtsort des berühmten Landschafts- alers Claude Lorrain, läßt demselben ein Standbild errichten, sches ö. dem neu angelegten Plaß vor dem Stadthause aufgestellt rden soll.

Die Herren Bastide und Thomas sollen von der Redaction des ational abgetreten und die Leitung dieses Blattes ausschließlich

Herrn Armand Marrast übergegangen sein. Nach der Pr esse e Herr Thiers dieser Redactions⸗Veränderung nicht sremd.

Die pariser Gas⸗Gesellschaften haben ihren Abonnements-Preis

die Abnehmer um 30 pCt. herabgesetzt. Diese Verminderung Kosten der Gasbeleuchtung tritt mit dem 1. November ein.

Die Schauspielerin Rachel geht ihrer Gesundheit wegen auf ein hr nach Italien.

An der Börse waren heute die Notirungen sämmtlicher Fonds

rr fest.

Graosibritanien und Irland.

London, 29. Aug. Die Blätter sind mit Betrachtungen über eben beendete Parlaments- Session angefüllt, deren Arheiten von verschiedenen Partei Gesichtspunkten einer übersichtlichen Kritik terworfen werden. Die Times hatte gestern schon, wie auch be⸗ itt wurde, den allgemeinen Charakter der Sesston geschildert. Die aiky News heben heute die einheitliche Form derselben hervor, e sich Alles darin mehr oder minder, aber immer wie Planeten eine Sonne, an die große Maßregel der Aufhebung der Korn⸗ eßze schließt. Diese Aufhebung schreiben die Daily New ée haupt hic dem Einflusse Peel's zu und dessen aufopferndem Entschlusse, dem dürfnisse der Zeit auf Unkosten der Partei zu genügen. Hieran knüpft z Blatt den Ausspruch, daß nun überhaupt die Zeit gekommen sei, wo Parteikämpfe aufhören müßten. Das Kriterium für legislative aßregeln müsse fortan nur ihr innerer Werth, ihr Verhältniß zu Bedürfnissen und der Lage der Nation sein. Wenn ein Ministe= m praltisch gute Gesetze gebe, so müsse sich alle Welt um dasselbe hen. Die öffentliche Meinung müsse fortan direkt aufs Parlament ken und dadurch die Partei⸗Organisation mit ihrem künstlichen We⸗ unnütz machen, während zugleich auch danach gestrebt werden

isse, den Fortschritt der öffentlichen Meinung an Weisheit und Rein⸗

im Verhältniß zu ihrer wachsenden Macht stehen zu lassen.

hn den Toryblättern hat der Standard nicht Galle und Groll aug, um gegen Sir Robert Peel und seine 142 Anhänger zu Felde

ziehen: die Session sei noch schlimmer als die von 1829 (wo die tholiken Emancipatien durchging); denn jene ließ wenig= 6 dem Parlamente seinen ehrenhaften Charakter und assi⸗

te den sozialen Zussand des Landes nicht; aber diese Session habe s Unterhaus entehrt und die materiellen Interessen schwer getrof- .Sie stehe allein in ihrer Art. hen, sei erneuerte Feindseligkeit gegen Peel und die 112.

Die Hauptlehre, die Hang, zu : r elig Der o be beleuchtet die verschiedenen, nicht in der Thronrede genann⸗ Arbeiten und spricht sich anerkennend darüber aus: „Die ge⸗ sossene Session ist als eine bemerkenswerthe zu bezeichnen“ schreibt s Whigblatt. „Die zurückhaltenden Aenßerungen der ausübenden wall geben nur eine schwache Skizze von der Arbeit, welche hrend ihrer Dauer beschafft worden ist. Das Korngesetz 1815 hat seine letzte Modificgtion erhalten und wird h 34 jährigem Bestande ganz aufhören. Die Handelsre⸗ 1, welche Herr Huckisson unter dem Einfluß der öffent= en Meinung im Jahre 1825 begann, und welche seitdem einigen Unterbrechungen fortgedauert hat, ist noch mehr gesördert sden, und nachdem ihre Opponenten jetzt zu einer hoffnungslosen norität zusammengeschmolzen sind, ist weiter nichts vorhanden, was em ferneren Fortschritte Hindernisse in den Weg legen könnte. Ein derer großer Schritt ist in gi en der Art und Weise, Irland zu ieren, gemacht worden. ine Waffen⸗Bill von funfzigjährigen uuer ist für unnöthig erklärt und zurückgenommen worden, und dag rlament hat eine edelmüthiges Zeugniß seiner Sympathie für die den der Irländer abgelegt, indem es ohne Widerspruch die größte isteuer bewilligt hat, die je eine Regierung zur Erleichterung von ivatnoth bewilligte. Das Zucker⸗Monopol, mit Rücksicht auf das bel, welches es angestiste hat, nur dem Korn- Monopol die Seite zu stellen, hat ebenfalls sein Urtheil empfan⸗= Eine Parlamentsakte, die Errichtung von Lolal⸗Gerichta⸗

en betreffend, wodurch die Justiz - Verwaltung den klei⸗ en Gewerbsleuten billiger und zugänglicher gemacht wird, Ie Maßregel, die seit zwölf Jahren in jeder Sesston vor das Par- nent gebracht, aber jedesmal der großen Schwierigkeiten wegen, ihrer Ausführung im Wege standen, aufgegeben wurde, ist end=

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Antheil des Blücherschen Heeres am Siege bei Belle ⸗Alliance und die lischen Armer ⸗Berichie mit derselben Richiachtung geschehen ist, welche deutsche Legion so oft von Seiten ihrer englischen Mitkämpfer in Spa- mn erfahren hat. Wie nützlich aber solche Erörterungen für die Kriegs schichte und besonders für das Maß des Verdienstes, welches den ver- edenen Truppen zugetheilt werden muß, sind, beweisen um nur bei neueren Zeit stehen zu bleiben jene von französischen Geschichtschrei⸗ und Bemunderern Napoleon's so hoch gepriesene Erstürmung der Brücke dodi, die doch nach anderen Berichten und Untersuchungen der Oert- leit wie in Witzleben's Leben von Dorow S. 226 und Rath's Ge— die Napoleon's j. 55) in cinem weit geringeren Glanze erscheint oder sanjösischen Relationen, über die Schlacht bei, Marengo, zu deren sähastet Darstellung est in der n Militair · Jeiischrift vom dre 1823 und in des Oberst · Lieuten antz Schulz Geschichte der Kriege in 1 I. 136 f. ein fester Grund gelegt worden ist. Und hat die ruhm- dige Haltung der deutschen Muppen, die unter Napolton d Fahnen zu hen gejwungen waren, nicht erst in den Monographieen sächsischer, bave⸗ er, badischer und anderer Offiziere ihre gebührende Abwehr gegen die ralische Mißhandlung empfangen, die sich jene von den hochmüthigen umzosen gefallen lassen mußften. Von zwei diesem Berjchie an König Friedrich JI. beigefügten Beilagen iht sich die eine auf die Dan in des Feldzuges von 1769 in der 1 Nilitair· Encyllopadie nebst berschtigenden und erllärenden Anmer⸗ gen, die andere auf die inneren Verhältnisse vom türkischen Hofs vor dem mich des Krieges und in der ersten Zeit desselben, wozu eine Reihe von i aus Achmed e , Me fun en Hei ngen über die tuürlssch⸗ 1. J In 66 big h . 3 j 2 ae ung, von eile „uns dlese Justände so vollständig alJ egen, ein hinl r Huch s ĩd 2a

des Feldzuges von 1796, erpält die an sich schon sehr reiche Lierahunr

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lich burchgegangen. Parteibande sing Überall getrennt ober doch ge⸗ lockert worden, und die öffgntlicht . ng hat einen e , starken Einlaß auf die Maschinerie der Regierung erhalten. Aus⸗ schüeßliche Intaressen haben aus Prinzip ihr Verdamm ung ⸗Urtheil empfangen, und wo sie noch de fagto ihren Platz behaupten, ist es nur so lange, bis die gegen alle geschleuderte Bannbulle auch sie er= reicht haben wird. Der Krie in Ostindien und die Kriegs⸗Gerüchte in Amerika haben beide ihr Erde nnn, und unsere auswärtigen Beziehungen sind allgemein friedlich und glücklich. Die Sesston also, die mit Zweifel end Unruhen begonnen hatte, schließt mit dem, befriedigenden Rückblick anf die glückliche Vollfübrung der nöthigen Arbeit. Das Armengesetz und die Wildschädengesetze sind untersucht worden, und die Früchte dieser Untersuchungen sehen der erneuerten Aufmerksamkeit der Legislatur entgegen. * Session hat ihr Bemerkengwerihes, die jetzige hat aber ganz besondere An⸗ sprüche auf unsere Aufmerksamleit, sowohl rücksichtlich des Guten, was im Laufe derselben zu Stande gekommen ist, als hinsichtlich der erfreulichen Auosicht, welche sie für die Zukunst eröffnet. Die lang- wierigen Debatten über die Kornbill haben ihre Wirkung auf die Dauer der Session nicht verfehlt. Sie hat ohne Unterbrechung 219 Tage, vom 223. Januar bis zum 28. August, 1 Tag länger als die von 1844, die vom 1. Februar bis zum 5. September währte, ge⸗ dauert, wahei noch in Anschlag zu bringen ist, daß die Session von 1844 de facto schon am 9. August e, wurde, da an diesem Tage das Parlament sich zum leßztenmale Behufs Erledigung von Geschäften versammelt hatte. Im Ganzen war die diesjährige Ses⸗ sion vielleicht in diesem Jahrhundert diejenige, in weicher sich die meiste Arbeit angehäuft hatte.

In ihrem gestrigen City-⸗Artikel äußerte die Times, die Herab-= setzung des Digkontoss von Seiten der Bankdirection spreche dafür, daß . auf den Geldmarkt Vertrauen setze, und daß eine Geld⸗

Krists fo bald nicht wieder zu erwarten stehe. Der Globe bemerkt, daß die Herabsetzung des Zingfußes der Bank von 35 pCt., auf welchen Saß er im November 1815 erhöht ward, quf 3 pCt. in der CTit9y die beste Wirkung geübt habe, da man überzeugt sei, daß für den Rest des Jahres keine Wiedererhöhung zu besorgen sei, und daß die jeßige Maßregel der Bankdirektoren, indem sie der Handels welt Erleichterung gewähre und Vertrauen einflöße, sowohl dem Verkehr in Eisenbahn-Actzen Aufschwung geben, als bezüglich des neuen Ta—= rifs zu umfassenderen, wenn auch keinesweges gewagten Speculatio⸗ nen aufmuntern werde. Sowohl die Fonds, als die Actien seien daher auch seit gestern etwas gestiegen und in beiden mehr umgesetzt worden. Heute äußert der Globe, daß die Wahrscheinlichkeit einer baldigen Beendigung des amerikanisch⸗ mexikanischen Krieges einen

günstigen Eindruck gemacht habe. Aus Taganrog in Rußland ist in Folge Aufhebung der Zölle N. gleisch hier eingeführt worden, das von vortrefflicher Be⸗ chaffenheit ist, so daß bedeutende Einfuhren aus Rußland noch ferner zu erwarten sind.

Der Scottish Guardian will wissen, daß das etwa drei englische Meilen von Glasgow am Clyde gelegene Landgut Dalbeth, welches mehr als 70 Morgen umfaßt, zum Zwecke der Gründung eines katholischen Kollegiums angekauft worden sei.

S8elgitn.

Brüssel, 31. Aug. Der Minister der öffentlichen Arbeiten hat den Beschluß gefaßt, daß hinfort kein Urlaub den Ingenieuren des Corps der Brücken und Wege mehr verwilligt werden i. um temporair für Privat⸗Unternehmungen zu arbeiten.

Die Eisenbahnen haben im Monat Juli 1,354, 108 Fr. einge⸗ . während im Monat Juli 1845 der Ertrag blos 1,225, 646

r, betrug.

Der Tunnel von Cumptich ist verschwunden, und an, dessen

Statt fährt man von morgen an durch einen offenen Durchstich.

Dänem argh.

Kopenhagen, 30. Aug. Die Zöste Sitzung der roeskilder Stände Ver ammlung am 26. August brachte die Schlußberathung über, David's Antrag auf Aufhebung der Sklaverei in den dänisch westindischen Besttzungen.

Kammerherr Scavenius sagte; „Mein Glaube geht allerdings da⸗ hin, daß die Sklaverei nicht länger beibehalten werden Jann; aber dabei muß ich auch zugleich erklären, daß ich bei weitem nicht im Besiß aller der Kenntnisse bin, die nothwendig sind, um diese Verhaltnisse klar üben sehen zu lönnen. Mir ist es unmöglich geblieben, zu beurtheilen, ob die Eman—⸗ cipation plötzlich geschehen muß durch große Opfer von Seiten des däni⸗ schen Staats, oder ob sie nicht auf eine denselben viel weniger drückende Weise geschthen lann; und ich erlaube mir auch den Glauben auszuspre⸗ cen, daß von sämmilichen Mitgliedern der Versammlung nur Wenige im Besiß größerer Kunde über diese Verhältnisse sein mögen. Somit muß ich es für bedenllich anseben, wenn man blos auf die Autorität der Kommission hin nun die Erklärung geben will, daß die von ihr vorgeschlagene Weise der Emaneipation die allein zulässige ist.“

Advolat Lehm ann sagie unter Anderem: „Die Kommission hat ho— hen Ruhm geärndtet für ihren männlichen Muth, daß sie uns so zu sagen das Messer an die Kehle gesetzt hat. Ohne ihr diesen Ruhm verkleinern zu wollen, glaube ich doch, daß die Kommission besser gethan hätte, ihre Be⸗ hauptung, daß 2 Millionen baares Geld zur Emancipation nöthig seien, etwas näher zu motiviren, als sie es durch Hinweisung auf die englischen Besitzungen gethan hat. Gerade diese Nonchalanct, mit welcher sie zu so

, , —— am E 8

schon der Inhalt nichts wesentlich Neues zur Geschichte eines an wichtigen Ereignissen überhaupt unfruchtbaren Krieges mittheilt. Graf Henckel war damals Oberst, befand sich bei dem Heere des Prinzen Heinrich, welches von Sachsen nach Böhmen eindringen sollte, und sah sich mit dem beson⸗ deren Vertrauen des Prinzen, dessen Adjutant er im siebenjährigen Kriege gewesen war, beehrt. Trotz dieser näheren Dienststellung zeigt sich in den Aeußerun⸗ Een Henckel's nie jener Groll gegen den König Friedrich oder jenes estreben, den Prinzen Heinrich auf Kosten des Königs hervorzuheben, des⸗ sen Hauptvertreser bekanntlich der Feldmarschall Kalckreuth im preußischen Heere lange Zeit, namentlich nach Friedrichs JI. Tode, gewesen ist. Unser Verfasser erwähnt allerdings öfters, daß Prinz Heinrich häufig in trüber Laune gene sei, daß er nur ungern diesen Krieg gesübrt babe und mehr als einmal den Ober- Befehl abgeben wollte (S. 175, 186, 169, 199), um nicht seinen wohlerworbenen Rien in diefem Kriege zu verlieren; aber er gestattet sich doch nur sebr selten ein ungünstiges Won über den n wie eiwa auf S. ib: „Leider gab es kein Winnel, den größ- ten Uebelsiand Au beseitigen, nämlich den, daß der größte Tbeil der de. rale aus Mnvaliden und Ignoranten bestand. Der König batte diese aus Ersparniß Veibehalten. Dieraus erwuchs für die Armee der Nachtheil, eine Menge ganz unnützer Generale mitschleppen zu müssen, während dadurch die er, 5 verbindert wurden, in Stellen vorzuruücken, zu denen bre Fäbighelten e berechigten.“ Wenn nun auch der leßte Tbeil dieser Aeußerung in dem Verdrusse eines nach Vesörderung strebenden Offiziers seine Eillärung sindet (der Prinz war hböchst gnädig gegen mich, Aber dag hals mit * nichts, denn ich blieb, was ich war“, S. 213), o ist doch auch Graf Henckel gerecht genug, am Ende schrei · ben, daß diesen J sür die Armer des Ronige sowebl als ff die des nen überall oricsch auagefallen sei, wo sich die Truppen mit denen des Rönige gemessen daurn, aber verderblich ür den Schaß beider Mächte und besonders sür das Land des Kaisers (S. 198).

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8 Durch den jwesten ann e r ie n dag Tage-

aversschen Erbfsolgesrsegzé esnen neucn uwachg, der ala en que cht eines Betheillglen höheren Nanges mmer von on f. n,

/ Der s Iubalt diesea Tageducheg bestedt in dem gewöhnlichen Detail nr G n wo dag Deer * zum n m , t

ernsten Resultaten gekommen, ist es, was ich angegriffen habe, indem ich darauf ausmerksam machte, daß die westindischen Kolonieen für England ei⸗ nen ganz anderen Werth und ein ganz anderes Interesse als un. sere Kolonien für uns haben. Gleichwie es mich daher gefreut hat, daß * ung unserer ostindischen Besißungen eniäußert haben, gleichwie ich hoffe, daß die nitobarische Robinsonade nun ihr Ende

nden hahen möge, so muß ich zugleich auch wünschen, daß man, was

ä. Creir ünd die übrigen westindischen Inseln anbetrifft, ernsTtlich und gründlich untersuchen wolle, welche direkten und indirekten Vortheile Däne⸗ mark von deren Besitz hat, che man ausmacht, in welchem Umfang den Dänen in Dänemart Dpfer aufzulegen seien, weniger um die Sklaverei auf⸗ zuheben, als einen Theil der Pflanzer in den Stand zu setzen, unverringert die gegenwärtige Zucker ⸗Production fortzusetzen. Ich stimme daher dagegen, daß man auf irgend eine Weise eine solche Summe anbiete, wie man von uns verlangt, daß wir sie anbieten sollen.“

Der Referent Graf Knuth gestand ein, daß die Kommission aller⸗ dings den Punkt in ihrem Gutachten übergangen habe, inwiesern es am besten fein möchte, sich der dänisch westindischen Inseln ganz zu entäußern. „Aber“, sagte er, „ich kann nicht leugnen, daß es mir beklagenswerth, ja drückend vorkommt, für unsere Würde im Ganzen und namentlich als see⸗ fahrende und handelnde Nation, daß wiederholt in dieser Versammlung ein solches Aufgeben der Inseln zur Sprache gebracht ist.“

Sonst erfährt man noch aus Professor David's Rede, daß als Anleihen an Private auf den Inseln 23 Millionen Rbthlr. ausstehen, und daß die Regierung selbst in Besiz von 24 Plantagen ist, die sie statt der Schuld hat übernehmen müssen, und die für 15,750,000 Rbthlr. zu Buch stehen. Wie sich schließlich die mannichfachen über die vorliegende Sache ausgesprochenen Ansichten gruppirten, ersieht man am besten aus den gestellten Amendements und der Abstimmung über dieselbe, Zuerst hatte die Kommission ihren Haupt⸗AUntrag dahin modifizirt;: „Die Versammlung möge darum petiti⸗ tioniren, daß Se. Majestät der nächsten Versammlung einen auf ef lokale Untersuchungen begründeten Geseß⸗- Ent⸗ wurf auf vollständige Emancipation der Sklaven auf den dänisch= westindischen Besitzungen vorlegen wolle.“ Dieser Antrag ward mit 37 Stimmen gegen 19 angenommen. Der zweite Antrag der Kommission dagegen, den Geldpunkt betreffend, ward mit 44 Stim⸗ men gegen 12 verworfen, obgleich derselbe nicht mehr die so hart angefochtene speziell bestimmte Summe von 2. Millionen ent⸗ hielt, sondern dahin modifizirt worden war, „daß die Versammlung in den Prämissen zu ihrer Petition die Ueberzeugung ausspreche, der Staat dürfe sich der pecuniairen Opfer nicht entzie⸗ heu, vorausgesetzt, daß die Emancipation vollständig und gleichzeitig geschehe und die Kosten im ungünstigsten Falle nicht die Summe übersteige, welche als Minimum auf den englischen Besitzungen dafür pro Kopf verausgabt worden. Endlich hatte noch Capitain Her⸗ forth das Amendement gestellt: „daß keine Petition eingegeben werde“ und die Abstimmung darüber durch Kugelung verlangt. Das auffallende und mit der Äbstimmung über den ersten Kommissions⸗ Antrag schwer zu reimende Resultat dieser Kugelung sagi der Alt. Merkur war, daß das Amendement mit 30 Stimmen ge⸗ gen 26 verworfen wurde.

JZtalie n.

Meapel, 13. Aug. Bereits am 27. Juli gegen 10 Uhr Nachts nach italienischer Uhr (früh 5 Uhr) wurden in Castroreale bei Messina zwei Erdstöße verspürt, die jedoch keine nachtheilige Wirkung 6 In der Nacht vom 8. zum 9. August gegen 5 Uhr Nachts nach italienischer Uhr (H auf 1 Uhr) fand in Avellino und Salerno eine Erderschütterung statt, welche man ebenfalls um dieselbe Zeit zu Neapel wahrnahm. Allein bei weitem stärker, dauernder und wirksa⸗ mer war der in derselben Nacht zu gleicher Stunde zu Potenza er⸗ folgte gewaltige Erdstoß, der 12 Sekunden anhielt und so heftig war, baß die Mauern mehrerer öffentlicher und Privatgebäude Risse beka⸗ men und die Bewohner in Furcht und Schrecken auf die Straße flo⸗ hen. Am anderen Tage Nachts gegen 3 Uhr (G auf 11 Uhr) er⸗ solgte eine abermalige, minder starke Erschütterung, die 3 Sekunden anhielt und in mehreren Theilen der Provinz verspürt wurde. Man sieht einer Eruption des Besuvs entgegen, da alle Quellen abnehmen und das Wasser in den Brunnen fällt, was als sicheres Kennzeichen eines bevorstehenden Ausbruchs angesehen wird.

Eisenbahnen.

Nom. Das Diario di Roma vom 22. August meldet: „Se. Heiligkeit unser Herr, welchem seit der ersten Zeit seiner höchst erfreulichen Erhebung zum Pontifikate verschiedene Projekte über den Bau von Eisenbahnen vorgelegt worden waren, haben eine bera—⸗ thende Kommissien ausgezeichneter Prälaten zu ernennen geruht, welche jene Projekte nach ihren vielseitigen Beziehungen auf bffent= liches und Privat- Interesse zu prüfen hat. Diese ein ion be⸗ steht aus den Mons. Roberti, Uditore Generale der apostolischen Kammer, Marini, Gouverneur von Rom, Antonelli, General⸗Schatz⸗ meister, und dem Mons. Grasselini, Dekan der Chierici der apostoli⸗ schen Kammer und Pro-Präsidenten des Census, der die Functionen eines Secretairs zu versehen hat. Außerdem beabsichtigen Se. Hei= ligkeit, dieser Kommission einige andere, durch den hohen Rang der Familien, denen sie angehören, und die Kenntnisse, welche sie besitzen, ausgezeichnete Männer beizugeben; und in dieser Absicht haben Sie

Kämpfen gelangen konnte, und von dem König Friedrich selb ĩ Sup p lem. aux CQeuvres Pasth. I. III. p. 2676 es sei ein 4 Krieg gewesen. Wir verstehen darunter die Stellungen und Märsche der einzelnen Regimenter, die Plänkeleien der beiderseitigen leichten Truppen die Noth einer ordentlichen Verpflegung in Sachsen, die Zerrüttung des Fuhrwesens, die überhand nehmende . und endlich die Verstimmung der Offiziere, denen die Gelegenheit zur Auszeichnung fehlte oder nur seht selten geboten wurde, wie dem General -⸗Lieutenant von Belling bei Gabel amn 2. August oder dem Obersten von Usedom am 21. September. Unter den Feldherren des Prinzen tritt der General Lieutenant von Möllendorf am meisten hervor, von denen des Königs wird der Erbprinz von Braunschweig öfters genannt; unter den Beschreibungen einzelner Gefechte zeichnen wir die des Angriffs der Oesterreicher auf Neustabt in Qber- Schlesien am 28 Februar 1779 besonders aug, wo der Oberst von Winterfeld mit dem Re? iment Prinz von Preußen gegen die Uebermacht heldenmüthigen Wider= . c Das Letz lere sst . * e . Tagebuche beĩgeleg⸗ ier Brief des Hauptmann von Winning an den Grafen Henckel, n, . siand 2. 2 ur Erklärung des Umstandes, daß der zweite Theil dieses militairi= schen Michl feen den sten wor angiht: . in der Vorrehe been dan n, in dem zweiten Bande enthaltenen Stücke zuerst von Herrn Zabeler auf- gefunden und für den Druck in Stand gesetzt wurden. Die später erst enideckten Tagebücher über die schlesischen Kriege werden den ersten Theil des gesammten Nachlasses füllen, den wir aus Herrn Zabeler's geschicter Hand recht bald zu empfangen hoffen, denn die Ereignisse jener außer- ordentlichen Feldzüge, so 5 und sorgfältig sie auch bearbeitet sind warten noch immer auf manchen Aufschluß, den ihnen die bisher unge— kannten Denkschriften kenntnißreicher Genossen des Kriegs Handwerks am besten gewähren können. J.