1846 / 256 p. 2 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

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So eben angelommenen Briefen aus Königswart zufolge, hatte Se. Durchlaucht der Staats- Kanzler, Fürst von Metternich, seinen Aufenthalt daselbst bis zum Fsten d. verlängert und war dann nach seiner Herrschaft Plaß abgegangen, wo er bis zum 12ten verweilen, hernach die Rückreise o antreten wird.

Frankreich.

Paris, 10. Sept. Der Moniteur bringt eine Königliche Ordonnanz, nach welcher die Zahl der Marine⸗ Offiziere erböht wer⸗

den soll, und zwar der Schiffs- Capitaine erster und zweiter Klasse

von 106 auf 1160, der Korveiten- Capitaine von 299 auf 230. der Schiffs- Kieutenants erster und zweiter Klasse von 600 auf 650 und der Schiffs ⸗Fähnrichs von 500 auf 550.

Der Herzog von Montpensier ist gestern von Strasburg in Paris angekommen.

Marschall Bugeaud ist gestern nach seinem Landgut Exideuil abgegangen, von wo er demnächst sich nach Algier begeben wird, um feinen Posten als General- Gouverneur wieder anzutreten.

Der Erzbischof von Paris ist von seiner Reise durch die Pyre⸗ näen wieber hierher zurückgekehrt.

. In dem erwähnten Artikel des Journal des Döbats über die Kriminal⸗-Justiz wird der kürzlich veröffentlichte Bericht des Groß⸗ siegelbewahrers für das Jahr 1844 herangezogen. Im Jahre 1826 hat die Verwaltung zum erstenmale begonnen, diese Dokumente zu veröffentlichen. „Es geht daraus hervor“, heißt es in dem Artikel, „daß wir jetzt die Berichte von 19 nach einander folgenden Jahren haben. Der vor uns liegende Bericht ist jener von 1844. Das allgemeine Resultat, welches wir zu konstatiren haben, bietet nur eine sehr leichte Verbesserung gegen das vorhergehende Jahr dar. Wäh⸗ rend des Jahres 1841 haben die Assisenhöfe kontradiktorisch über 5379 Anklagen statuirt; im Jahre 1843 hatten sie deren 5394 oder nur 15 mehr abgeurtheilt. Von den im Jahre 1844 abgeurtheilten Anklagen hatten 1612 Verbrechen gegen die Personen und 3767 Verbrechen gegen das Eigenthum zum Gegenstande. Im Jahre 1843 zählte man nur 3623 Anklagen wegen Verbrechen gegen das Eigenthum, und die Zahl der Anklagen wegen Verbrechen gegen die Personen betrug 1771. Die 5379 Anklagen im Jahre 1844 umfaßten 195 Beschuldigte, 31 weniger als im Jahre 1843. Vergleicht man die Zahl der im Jahre 1844 gerichteten Beschuldigten mit der Gesammtzabl der Bevölkerung des Königreichs, so hat man in mittlerer Zahl im Jahre 18144 1 Angeklagten auf L757 Einwohner und im Jahre 1843 J Angeklagten auf 737 Einwohner. Unter der Gesammtzahl der Angellagten zählt man 3761, welche weder lesen noch schreiben konn= ten; 2299 konnten unvollkommen lesen und schreiben, S885 besaßen diese Kenntnisse in einem hinreichenden Grade, um daraus Vortheil zu ziehen; endlich hatten 250 einen höheren Unterricht in diesen Ele⸗ mentar⸗Kenntnissen erhalten. Das Verhältniß der Freisprechungen zu den Verurtheilungen war im Jahre 1844 das nämliche, wie in den Jahren 1812 und 1843. nämlich 32. von 100. Im Jahre 1844, wie in den Jahren 1842 und 1843, bilden die Angeklagten im Wie⸗ derbetretungs⸗ oder Rückfalle das Viertel der Gesammtzahl der An⸗ geklagten. Dieser letztere Umstand bedarf keines Kommentars; er zeigt, wie sehr verdorben die Luft in unseren Gefängnissen und Bagnos ist. Er beweist, daß die Detail Reformen, welche in den Central- häusern versucht worden sind, die Resultate, die man davon erwartete, nicht hervorgebracht haben, oder vielmehr, daß sie gänzlich unwirksam gewesen sind. Die daraus zu ziehende Folgerung * daß unsere Ge⸗ fängnisse und Bagnos Heerde einer unabhelflichen Verderbtheit sind, und' daß das einzige Mittel gegen das Uebel in der Gefängniß⸗Reform liegt. Dies ist das Mittel, welches wir unsererseits stets bezeichnet haben, und das wir sehnlichst herbeiwünschen.

Die spanische Vermählung wird von den hiesigen Blättern in Folge eines zweiten Artikels der englischen Times über diesen Ge⸗ genstand von neuem erörtert. Das englische Blatt bleibt zwar bei seiner früher ausgesprochenen Ansicht stehen, daß eine Verbindung des Herzogs von Montpensier mit der spanischen Infantin für Eng⸗ land nichts zu bedeuten habe, läßt sich aber doch mit großer Bitter= keit über die ganze Sache aus. Man ist hier erstaunt über diese wetterwendische Sprache der Times und vermuthet dahinter allerlei auf die Politik Englands in dieser Frage bezügliche Vorbereitungen, derselben zu begegnen, zumal da auch das Haupt⸗Whig⸗Organ, die Morning Chronicle, in noch weit stärkerer, direkterer Weise sich gegen die beschlossene Vermählung erilärt. Das Journal des Dzbats hat von dem Artikel der Times keine Notiz genommen, heute aber veröffentlicht es den Artikel des Whigblatts mit der Be⸗ merkung, daß derselbe wohl nicht offiziellen Ursprungs sein könne; „denn“, heißt es, „wenn das englische Blatt wirklich bei dieser Ge⸗ legenheit die Ansicht eines bedeutenden Staatsmannes ausdrückte, so würde der Artikel jedenfalls eine würdigere und vernünftigere Form haben.“ Das Journal des Débats lommt übrigens heute auch in einem besonderen Artikel auf die Vermählungs⸗Angelegenheit zu⸗ rück und preist die glückliche Beendigung derselben als eine für Eu ropa große politische Thatsache und als ein Ereigniß von unermeß lichem nationalen Interesse für Frankreich. „Wir behaupten“, schreibt das ministerielle Blatt, „daß die Vermählung der spanischen Infantin mit einem Sohn des Königs für uns ein großes nationales Interesse hat; wir würden sagen, sie habe auch ein großes dynastisches In⸗ teresse, wenn wir die Dynastie von der Nation trennen könnten. Abel Alles, was den König und die Seinigen angeht, das geht auch Frankreich an. Die Dynastie, welche wir auf den Thron erhoben haben, ist die Grundlage unferer Institutionen. Auf ihr ruht seit I6 Jahren die Erhaltung unserer Freiheiten, unserer Unabhängigkeit,

unserer Sicherheit. Wir tragen hierbei kein Bedenken, denjenigen

entgegenzutreten, welche mit Hochmuth die Fürsten⸗Bündnisse zurück⸗ weisen und das Gewicht, welches sie in den Angelegenheiten der Welt ausüben, in Abrede stellen wollen. Wir wissen den Werth der⸗ selben sehr wohl zu würdigen. Wir wissen allerdings wohl, daß es sich hier nicht um die Erneuerung des Familienpaktes handelt, wir wollen auch nicht an ein Bündniß dieser Art Grundsätze und Interessen anknüpfen, welche nach den großen Revolutionen, die man erfabrten hat, auf ganz anderer Basis beruhen; aber wir lassen dies doch die Angelegenheit einer Familie nennen, einer Familie indeß, in welcher die Größe des Landes ganz und gar enthalten ist. Diese Größe ist es, welche durch die allmälige Wiederherstellung der Einheit des Hauses Bourbon einen neuen Glauz und einen neuen Aufschwung erhält. Drei der ersten Throne Europa's einnehmend, nähert und verbindet sich diese große Familie mit jedem Tage immer niehr. Der erste Schritt dazu war bie Anerkennung der Königin von Spanien von Seiten des Hofes von Neapel, der zweite die Heirath des Herzogs von Aumale mit einer Prinzessin von Neapel, der dritte ist die Verbindung des Her⸗ zogs von Montpensier mit der spanischen Infantin. Diese Verbin⸗ dung mögẽ unter den Auspizien des weisen und großen Fürstem zu Stande lommen, den sich Frankreich zum Sonverain gegeben dat; es ist ein Glanz, der von dem Könige auf das Land zurückfällt.“ m Schluß dieses Artikels wird Herrn Guizot, als dem glücklichen Leiter dieser Angelegenheit, Weihrauch gespendet.

Die deulschen Auswanderer, deren baldige Ankunft n Dran ge. melder worden, sind nach Afrila abgegangen. Fünf Schiffe, weiche

rag (nach zweitägigem Aufenthalt daselbst)

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1090

Dünlirchen vom 23. August bis 4. September verließen, haben deren 882 an Vord genommen. ä

General Rarvaez hat in Begleitung dreier Corteg- Mitglieder die unter feiner Verwaltung bedeutende Stellen bekleideten, Paris verlassen, um direkt nach Madrid zurückzukehren.

Jofeph Henry ist aus der Conciergene in bas Gefängniß von la Roqueite gebracht worden, von wo er binnen wenigen Tagen nach dem Bagne von Rochefort abgeftihrt werden wird.

Der Courrier frangais behauptet, es hätte zwischen dem Aommandanten der französischen Kriegsbrigg „Zebre“, die an der Küste von Madagaskar kreuzen sollte, und dem Kommandanten einer eng⸗ lischen Korvette ein heftiger Streit stattgehabt, der auf die Besitz⸗ nahme eines wichtigen Punktes an der Bay von Diego Suary von Seiten der Engländer Bezug haben soll.

X Paris, 9. Sept. Inmitten des lebhaften Interesses, wel- ches die nun ihrer Lösung enigegengehende Frage der Vermählung der Königin von Spanien und ihrer Schwester allgemein erregt, und während die französische Presse fast ausschließlich seit einigen Tagen mit diesem Gegenstande sich beschäftigt, verdient doch die persönliche Stellung des Herrn Thiers und die neue Lage, in welche einige der sogenannten dynastischen Oppositionsblätter, nämlich der Sie c le und der Constitutionnel, der eine aus eigener Wahl, der andere in Folge von Umständen, die von den bisherigen Patronen desselben unabhangig sind, versetzt werden, besondere Beachtuͤng. Was zuerst Herrn Thiers betrifft, so ist dessen politische Laufbahn mit all den verschiedenen Phasen und Wechseln, die er durchgemacht hat, hinrei- chend bekannt, als daß es zur Aufhellung seiner gegenwärtigen und zukünftigen Stellung mehr bedurste, als einiger Rückblicke auf die wesentlichsten Momente seiner Vergangenheit. Bis zur Juli⸗Revo⸗ sution von 1830 war bekanntlich Herr Thiers einer der thätigsten, kühnsten und auch talentvollsten Mitarbeiter des damaligen Oppositionsblattes l. Nattonal, das wesentlich verschieden von dem jetzt bestehenden gleichnamigen Blatte, welches den republikanischen Ideen mit Hinnei⸗ gung zu den mehr oder minder despotischen Grundsätzen des Kaiser⸗ ihums huldigt, zwar mit großer Energie die Prinzipien der damali= gen liberalen Partei vertrat, aber doch stets innerhalb der Gränzen der constitutionellen Monarchie sich hielt. Bis 1830 vom Parlamente ausgeschlossen, da ihm die dazu geseßzlich nothwendigen Eigenschaften für den Eintritt in dasselbe gefehlt hatten, begann er sein Wirken als Mitglied desselben erst nach der Revolution. Von da an war Herr Thiers, bald im Kabinette als Minister sitzend, bald nur seinen Platz auf den Bänken des Palastes Bourbon als Deputirter einnehmend, einer der entschiedensten Vor lämpfer der großen konservativen Partei oder, wie man sie anfangs nannte, der Partei des Widerstandes, jener Partei, deren festem Zusammenhalten und entschlossener Haltung vorzugsweise die Befestigung der neuen 1830 gegründeten Ordnung der Dinge gegen die vielfachen und schweren Stürme beizumessen ist, welche dicke in den ersten Jahren nach der Revolution bedrohten. Wie Herr Thiers in den Jahren von 1839 bis 1836 bald auf der Tribüne mit der Waffe des Wortes, bald in den Straßen von Paris und von Lyon, als die Emeute dieselben zum Schauplatz trauriger Begebnisse machte, an der Seite der Generale, welche die Linie und die Natio⸗ nal⸗Garde gegen die Meuterer zum Kampfe führten, für Erhaltung der gesetzlichen Ordnung ohne Furcht vor persbnlicher Gefahr mit in die Schranken trat, weiß Jedermann, und wie er, als das Uebel einer maß⸗ und zügellosen Presse immer drohender für die ganze Gefellschast sich zeigte, kein Bedenken trug, bei den Kam⸗ mern die ,,,, welche heute noch bestehen, zu beantragen und durchzusetzen, weiß man nicht minder. Jene Zeit und jene Akte bilden unstreitig die Glanzperiode in seinem gan⸗ zen politischen Leben und Wirken, und hätte er sich in der Stellung, die er damals einnahm, in dem Vertrauen, das sein Name in jener Epoche einflößte, zu erhalten gewußt, so würde er heute noch jenen großen Einfluß in der Kammer wie im Lande besitzen, der durch seine darauf folgenden Fehler seitdem immer mehr gesunken ist. Schon 1837 trat? das Zerwürfniß zwischen ihm und Herrn Guizot immer entschiedener hervor. Doch vereinigten sich Beide noch einmal gegen den gemeinschaftlichen Gegner, den Grafen Mols, indem sie zum Sturze des don diesem geleiteten Kabinets mit den Herren Odilon Barrot, Berryer und Garnier Pages (dem verstorbenen Bruder des jetzigen Deputirten) sich an die Spitze der berüchtigten Coalition von 1839 stellten, welcher es wirklich endlich gelang, ihren Zweck zu erreichen, ohne jedoch die Häupter sogleich wieder zu der Gewalt zu bringen, weiche sie bei ihrer Theil= nahme an der Coalition vorzugsweise im Auge gehabt hatten. Die Coalition hatte in die Reihen der früheren asorität, von welcher sich schon vorher einzelne Elemente abgeschieden hatten, um den so⸗ genannten nun auch wieder in Vergessenheit versunkenen Tiersparti zu bilden, die Verwirrung, die Indisziplin vollendet, und die Zusammen⸗ fetzung des Ministeriums vom 12. Mai nach der blutigen Emeute gleichen Datums war gewissermaßen die Verkörperung der ein gerissenen Ver⸗ wirrung. Eine gewisse Anzahl heller sehender Köpfe in der Kam⸗ mer sahen schon damals ein, daß dieser Zustand, wo alle Banner, alle Meinungen durcheinandergeworfen ein Chaos bildeten, dem es an festen Grundsätzen, wie an bestimmten Zielpunkten, gleichmäßig sehlte, nicht andauern könne ohne die verderblichsten, heillosesten Fol= gen für die ganze Zukunft des Landes und seiner Institutio nen. Aber es fehlte noch an entschlossenen Führern, die, das Ruder mit kräftiger Hand ergreifend, wieder Ordnung in dieses bunte Gemengsel von he⸗ ferogenen, daher sich widerstreitenden Elementen zu bringen unter⸗ nommen hätten. Damale war der Augenblick, wo es galt, den rich⸗ tigen Weg wieder zu finden, den man verloren hatte. Selbst Män- ner von so unbestreitbarem Talent, wie die Herren Guizot und Thiers, nicht zu reden von den Broglie's, Duchatel's, Villemain's und noch so manchen Anderen, vermochten nicht, so bald sich wieder zurechtzu⸗ finden. Das Ministerium vom 4. März endlich sollte den Bruch herbeiführen. Im Anfange desselben waren Herr Thiers und Herr Guizot noch auf, derselben Bahn, dieser nahm von senem, der Minister - Präsident geworden war, noch den Botschaf⸗ terposten in London an. Herr Thiers beharrte in dem vergeblichen Bemühen, aus den sich widerstrebenden Elementen endlich eine kom paktt neue Majorität bilden zu wollen, während seine urplötzlich ein- geschlagene abenteuerliche Politik und die den Frieden der Welt be⸗ drohenden Folgen derselben Herrn Guizot die Augen öffneten und ihn auf den Weg, den er nie hätte verlaffen sollen, zurückführten. Was er seitdem durch, die Wiederkonstituirung der großen konservativen Partei erreicht, liegt Aller Augen vor, aber wohin Herrn Thiers sein fortgesetzter Irrthum geführt, nicht minder. Es ist eine fast unbe⸗ greifliche Erscheinung, iwie ein Mann von so scharfem Verstande, wie Herr Thiers, in solchem Grade den Stand der Meinungen, die Wünsche und Bedürfnisse feines Landes verkennen konnte, als er gethan, wie er, von Fehler in Fehler verfallend, gleichsem absichtlich Alles ausbieten konnte, feine Stellung völlig zu untergraben. Er zeigte sich wie von einer Verblen- bang befallen, in welcher sein Verhalten bei einigen wenigen Anlässen, wie z. B. bei der Verhandlung über das Regenischaftsgesetz 4842 nach dem Tode des Herzogs von Orleans, nur als ein seltener lichter Mo⸗ ment erschienen ist. Herr Thiers wollte und will wieder Minister werden, das ist mit dürren Worten das Ziel seines Strebens. Aber sein größter Feind hätte ihm nicht schlimmere Mittel dazu rathen können, als die er gewählt hat. So sehen wir ihn fetzt ohne Kre⸗

n von allen Seiten, die ch das Resultat der letzten kritischen Punkte angelangt, wo dem regierenden Prinzip zuschn : d üinsicht in ihm dis frühere Hen Lewigt, fei, auf die Course günstig einwirkte, ist jet dit gegenthe⸗· So weit ist es gekommen, daß er jes ehen wird, bald aben wird. Wa gange Bedeutung in eren Seiten hört man berein allmäligen Wiederanschlusses an die Will er sich nicht gänzlich zu Grunde! Ende auch nichts Anderes übrig bleiben.

dit im Lande, mißtrauisch angesehe Hoffnungen seiner kleinen len vollends vernichtet, auf dem en muß, ob er desinitiv oder endlich der besseren äumen will. c el in konservative Hände über es Organ in der Presse me avon wird seine

wieder eint Constitutionn einziges unbedin Entschluß e Zukunft a Wahrscheinlichkeit seines servative Partei äußer ten, so wird ihm am

Großbritanien und Irland.

London, 9. Sept. Die engli lich übereinstimmend in ungünstigem spanische Vermählungs⸗ Angelegenheit, Herzogs von Moutpen Die Time s modifizirt in einem früher geäußerte Gleichgültigkeit und der einmal ausgesprochenen An sicht beo einen französischen Prinzen ausdt ürde das eben so unklug sein, mi von Menschen und Mitteln in Ah ahrzehend wiederholten Versuche, Sy a unschicklich würde es sein, alle Hu Höfen verbieten und ein absolutes beiden verwandten Königehäusern beh auch England die Macht dazu sür einige sie zu behaupten? Würde Gegentheil zu einem 6 da die Infantin die Schwiegertochter das Amt eines Armen⸗Commissairs mit einem Jahrgehalte von ll und er dadurch eines Tages der en kann, so bleibt nur i nach den bestmög lichen Hoffnung, daß die Wi alen Veränderungen, welche doch nur, ößeren abgeben wenden, Um beider Nationen n renäen auch ferner bestehen lassen d herrichtet und ist gewohnt, jede Welches Interesse hat Fran in gleichem g de eine der größten Kalamitäten d die widerwärtigste Verwicklung, durch; Frage gebunden zu sein. von dem allenthalben bereiten i Constitution und Freiheit des] Don quixotestreichen uns politische bewegen könnten, jedenfalls ersohn oder Schwiegertochter un r ein überflüssiges Uebel halten. Krieg aus anderem als n Angenommen aber, ein j sein Sohn nach Hause t würde? Möchte es nie so würden unsere Nachbarn viell und dieser Kön Mißgeschicke, dessen Zeug daß der König der J seine Unterthanen en; sein Sohn wi Vaterhaus, und

assen wird, d Von mehr

sche Presse äubert sich seht Sinne für Frankreich über soweit dieselbe nämliz sier mit der Infantin

Verbindung des . n zweiten Artilel

Luisa angeht. diesen Gegenstand ihre jetzt bitter, obschon sie be Wenn man der Königin hätte wollen, sagt dies Blatt, so französische Verschwendun wie die zweimal in einem zu erobern. Lächerlich aber, j Beziehungen zwischen den bei zu Heirathen zwischen ten zu wollen. Hätte wie lange würde es im Stande sein, ches Auftreten nicht in punkte machen? Genug, »s werden so spanischen Königin werd Verbindung uns Gern hegen wir

Spanien das

wig Philipp gervater einer sür eine so gefährliche zien umzusehen. der Zeit und die sozi ste waren, die Stufen zu weit gr Wiederkehr früherer Uebe hoffen wir, daß man die Py Die Natur hat dieses Bollwer leidigung ihrer Gesetze in Spanien, „Diese Nation wür unhaltbarste Stellung, liche Bande an eint spanische wenn ein spanischer Souverain, Rathe verlockt, die Krone gege n wollte? Zu welchen heilnahme auch

l verhüten.

zu rächen. das England

sinnung und T wir die Nothwendigkeit, Schwie Souverains wieder einzusetzen, der That vermögen wir uns einen öffentlichen Grunde kaum zu denken. zosenkönig erlebte,

und seine Schwieger tragen; allein eben so kühl und eine heilsame sein müßte.

zosen seine Ste Pyrenäen wi

daß eines Tag tochter verba ame es dahin, klug geworden sein, Lehre nehmen aus dem Große Hoffnung hegen wir, llung kenne und wisse, wer rd man ferner bestehen la Zeit sein Vaterland vergessen und schen Linie der Vourbons wird man ge Spanien zu regieren.“

Auf einer weit entschiedene Politik in dieser Ang In einem längere Vermählung des H Königin als und legt no

ren Opposition gegen die franzi beharrt die Morning Ch ronit gestern die beabsiht mit der Schwestet der spanischen Int dem Journal daß England diese Verbin Gleichgültigkeit geschehen die Chronicle, „enthalten wir ung weit die Bezie hungen zwischen g Eine solche Diskussion würde voi er Erfolg wird unserer Ansicht die Heirath der Infantin min spanischen Ursach wenn man sie erzwänge, d langdauernden Krieges t nun, erstens, welcht di er diesen Gegenstand sind? zweitens, drittens, weiche Widers welches Rt

Ariikel bezeichnete sie erzogs von Montpensier eine „diplomatische Entführung“ chmals Protest ein gegen Débats ausgesprochene Vermuthung, enehmigt habe oder sie au Inzwischen“, schreibt Diskussion über den Gegenstand, so reich und England in Betracht kommen. und unnütz sein. Denn wir glauben sprechen, wenn wir behaupten, daß von Montpensier aus rein nden oder, daß, Schauplatz eines blutigen un Die Chroniele untersu

ch nur mit

en entwede nicht stattsi die Halbins neuem der den werde.“ sinnungen Spaniens üb Kraft Frankreichs in jen mittel den Spaniern zu diese Verbindung wahrs Frankreich und England auesü erblickt das Bla Zu keiner Zeit, so lautet sind die Franzosen tigen Augenblicke, selbst die Mod

em Lande liegt Gebote stehen und viertens, cheinlicherweise auf die Be ziehungen zw ben werde? In den Antworten an ft die Bestätigung seiner oben mitgt das Raisonnement dieses h éso sehr verals lle politischen so weit sie dem haben sich eng verbunden u machen. en und es li 14ten d. M. zusammen gegen die Durchführung dieser

Man erkennt allgemein, din darin bestehen würde, der sucht, und welche jeßt das Das jeßzt vo

diese Fragen ten Ansicht. tes im Wesentlichen, worden, wie im teien ohne Unterschied, flusse der Camarilla nicht unte diefen französischen He Volke im Allgemeinen annehmen, daß in den Cortes, sollen, eine kompakte Majorität schen Intrigue entscheiden wird. nächste Folge der ominösen Heirath zu Stande zu bringen at, den Machtbesitz zu sichern. andes gegen die Entwickelung der de dadurch verew elben aus den schwachen un ie kräftige Hand des französische so sage man sich allgemein, es rößerung seiner F würde es dastr gesorgt haben, do den Nepräsentanten des spanischen de die Sache nicht im bgemacht und ni daß die Ankunft der Versammlung der eit zui Berathung bleiben jrzt den Unterdrücker je adrid zurüdberufen, denn da ider spenstige Dessenungea

in Spanier

an scheitern z

herrscht dieselbe Gesinnung

tei, welche sie der in Händen h schende System des Widerst tutionellen Freiheit in S noch dazu die Leitung de der Königin Mutter in d übergehen. Hätte Frankreich, Spanien gemeint und nicht Macht im Auge gehabt, Heiraths⸗Antrag offen gelegt worden wäre; es wür binelte der Königin ⸗M gesorgt worde pensier mit daß letzteren kaum 3 würde man nicht gerade Narvaez, nach um nöthigenfalls die Zustimmung zu bringen.

anien wür

blos die Ver

des Herzogs von Cortee zůfa in mentteff⸗

in Spanien,

3

hroni ele ihre ueberzeugung wiederholen zu können, daß bas spa⸗ Ene Volk nie zu der Deirath konsentiren und daß dies:ibe deshalb nicht stattfinden werde. Wahrend anfangs die Nachricht, daß die spanische Heirathofrage

e Wirkung eingetreten, weil die späteren Berichte, wie der G lobe werft, die Schattenseite der Frage als überwiegend herausgestellt ben. An der Börse hält man nämlich die nun gewisse Vermäh⸗ ig des Herzogs von Montpenster, die Abdankuug des Herrn Istu⸗ und die erwartete Rückkehr des Generals Narvaez für Ereignisse, che uicht blos das gute Einvernehmen zwischen fremden Mächten, ndern auch die innere Ruhe Spaniens zu stören geeignet seien.

Nach der Birmingham⸗Gazette ist der Zustand des Eisen⸗

ifis in Süd⸗Staffordshire befriedigender, als seit vielen Jahren. e größeren und kleineren Hüttenwerke haben vom In und Aus- de bereits so viele Bestellungen erhalten, daß mehrere Jahre zu er Ausführung nicht zureichen werden. Wahrscheinlich wird man

der nächsten Quartal · Versammlung die Preise steigern. Im igen Jahre belief sich die Ausfuhr britischen Eisens auf 286, 000 innen, und dieses Jahr wird s noch weit bedeutender sein.

Die Protectionisten von Esser werden am 2östen dem Herzoge n Richmond und Lord Bentinck ein großes Diner veranstalten.

Zu Dublin sollte vorgestern auf Befehl des Lord⸗Statthalters eine chumraths. Sitzung im Schlosse abgehalten und darin ein Beschluß e die Maßregeln gefaßt werden, welche angemessen erscheinen, um

Erlaß des Schaßamts wegen ÜUnterstützung der Armen zur zweck⸗ lichen Ausführung zu bringen. Der Spe ctator klagt darüber, F nach den Berichten aus Irland fast überall die Gutabesitzer sich gern, den ihnen doch billigerweise obliegenden Antheil an der üifeleistung für die Nothleidenden zu übernehmen.

Unterm 5. September wird der Times aus Dublin geschrie⸗ n: Obgleich eine Vakanz in dem betreffenden Departement gar th amtlich angekündigt worden ist, so wird doch heute versichert,

0 Pfd. St. dem Unterhausmitgliede, Herrn Morgan John

Connell, übertragen worden sei. Die Nation räumt zwar seine sstommene Befähigung für diesen Posten willig ein, aber sie be⸗ gt sehr, daß ein „S'Connell“ ein besoldeter Beamter Englands de, weil zu erwarten stehe, daß schwache und käufliche Menschen ses Beispiel in ihrem Interesse ausbeuten würden. Der neue Ar= n-Commissair ist ein Vetter des Agitators.

Der Tipperary Vindicator meldet, daß bei Portroe in rtiger Grafschaft elf aus 60 Personen bestehende Familien durch en Gutsbesitzer von Haus und Hof vertrieben worden seien. Die muth dieser unglücklichen Pächter habe allgemeines Mitleid erregt, e zahlreiche Polizeimannschaft aber jedem Widerstande des Volkes gen die Austreibung vorgebeugt.

Während des nächsten Winters soll in Irland die Aufführung d Ausbesserung von Kasernen und militairischen Forts in sehr um⸗ sendem Maßstabe betrieben werden, weil dadurch der doppelte Zweck eicht wird, den Truppen ein besseres Unterkommen zu verschaffen d den armen Leuten lohnende Arbeit zu geben. Die Kosten der ken Kaserne in Cork sind auf 12,000 Pf. St. veranschlagt.

Die Gazette enthält heute die offiziellen Depeschen des Capi⸗ n Hotham über die Rückkehr der Expedition aus dem Parana. ie bestätigen, daß von den 110 Kauffahrteischiffen drei haben auf⸗ geben werden miüssen, die übrigen aber ohne Verlust, außer gerin⸗

Beschädigung durch Stückkugeln in Rumpf und Tauwerk, ent⸗ nmen sind. Die convoyirenden Kriege hisß⸗ büßten vor den Bat⸗

kieen von San Lorenzo 4 Todte und 10 Verwundete ein.

D änem ar h.

Wyck, 8. Sept. Unterm 7ten d. M. hat der König beschlos⸗ 9 der schles wig⸗holsteinschen Regierung auf Gottorf eine veränderte Ranisation zu geben, wonach dieselbe für die Zukunft aus einem zsidenten und vier Regierungs-Räthen bestehen wird. Die bishe⸗ ze, Eintheilung der Regierung in zwei Sectionen und die davon hängige Geschästs- und Comtoir-Eintheilung wird aufgehoben.

Präsident und jeder Rath erhält ein Expeditions⸗Büreau für zu seinem Ressort gehörenden Geschäfte. In Folge dieser Ver⸗ derung sind die bisherigen sechs ältesten Reglerungs⸗Räthe unter ibchaltung ihres Gehalis als Wartegeld entlassen. Der bisherige sef der zweiten Section, Etatsrath Kraus, ist zum Konferenz⸗Rath annt, Die neue schleswig⸗holsteinsche Regierung besteht aus dem herigen Amtmann der Aemter Gottorf und Hütten Kammerherrn

Scheel, als Prästdenten, und den Regierungs-⸗Räthen Heinzel⸗ nn und von Harbou, von Rumohr und Höpfner.

Die Versammlung der Provinzial⸗Stände für das Herzogthum hleswig wird zum 21. Oktober zusammenberufen werden. Der gierungs⸗Präsident, Kammerherr von Scheel, ist zum Königlichen

M mmissair ernannt worden.

8 ch weiz.

Kanton Bern. Der Große Rath hat in seiner Sitzung

2. September einen Dekrets⸗Entwurf genehmigt, nach welchem sosortiger Ausarbeitung einer ganzen Reihe von Gesetzbüchern eine setgebungs = Kommüission von sleben Mit liedern und zwei Redal⸗ en Leiner für den deutschen und einer für den französischen Kan⸗ sotheih aufgestellt werden soll, deren Wahl der neuen Regierung erlassen wird. In derselben Sitzung wurde das Amnest ie Dekret E dem Zusatze genehmigt, daß das Lösegeld für die im vorigen hre in Luzern gefangenen Freischärler im Betrage von 70, 000 Fr. selben nale, ff! und vom Staat übernommen werde.

Kanton St. Gallen. Eidg. 3). Nach den neuesten Be⸗ ten, die von Kom aus in St. Gallen anlangten, wird die Bestä⸗ ung des Bisthums nicht mehr lange auf sich warten lassen. We⸗ siens soll sich der heilige Vater günstig über dasselbe geäußert und

verwundert haben, daß dasselbe noch nicht geordnet sei.

In der Nähe der St. Martinsbrücke, eine Stunde von St.

über weiche die neue Straße von St. Gallen nach Heiden

it, hat sich am 6. September Abends 65 Uhr ein ergreifendes

Kicks glüc ereignet. Links von der Brücke sind die ersten Anfänge einer chilit⸗ ien Straßeulinie nach Untereggen gelegt. Ueber dem dortigen Fuß

ge befand sich eine große Felsenpartie von beiläusig 50 Fuß Länge. zu der genannten Zeit zwei Mädchen, über den alten, mehr rechts ren Fußweg kommend, bei der Felsenstelle anlangten, stürzte der * senkrecht sich von der Wand losmachend und die Mädchen in e Schlucht der Goldach schleudernd, mit donnerähnlichem Ge⸗ n Ein Vieh hütender Knabe sah dem Unglück zu. Der 1. der Felsmassen ist grausenhaft; sie füllen als Schutt und gewaltige Blöcke das' ganze Beit der Goldach, die oberhalb e. hoch aufgestaut ist. Die AÄrt der Verschüttung ließ keine che zur Rettung der Verunglückten zu.

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1091 Jtalien.

Pisa, 3. Sept. (1. 3) Vorgestern Morgens 10 Uhr fühlte man in Livorno wieder einen leichten Erdstoß, der hier in noch ge⸗ ringerem Maße wahrgenommen worden sein will. Nach den allge⸗ meinen Erfahrungen sind solche, einem großen Erdbeben folgende, spätere Unduiationen in der Regel die letzten Zuckuugen der in völlig unbekannten Tiefen wirkenden vulkanischen Kräfte. Es ist daher zu hoffen, daß wir hier im Toskanischen am Ende der Schrecken sind, welche so viele Länder des Erdbodens häufig aber in unbestimmten Zeiträumen heimsuchen. Seit unvordenklichen Zeiten haben in Tos⸗ ana keine Erdbeben dieser Art stattgefunden; was man früher wahrnahm, waren jene leichten Erdstöße, Fortpflanzungen aus Sicilien oder Calabrien, welche man auch in großen Entfernun⸗ gen empfindet. Sonst ist für Italien das Erdbeben eben ein Gast, der sich bald da, bald dort anmeldet, aber Jedermann bekannt ist. Sehr merkwürdig ist in jeder Hinsicht der Besuch der am meisten beschädigten Orte in den Collinen. Die großen Orte Lorenzana und Orciano gleichen, wie ein alter Militair sehr richtig bemerkte, völlig bombardirten Städten. Die Zerstörung ist grausenhaft. Orciano, mit über 800 Einwohnern, ist buchstäblich ein Schutthaufen, nur von einer Villa und der Kirche sind die Mauern stehen geblieben. Ge— gen 100 Personen wurden schwer verwundet, 16 auf der Stelle ge⸗ tödtet. Die Zahl der Opfer würde zur Nacht oder jeder anderen Tageszeit weit größer gewesen sein; viele Einwohner waren im Freien, viele entsprangen noch glücklich den einstürzenden Häusern, da hier die Bebung 25 bis 30 Sekunden dauerte. In Lorenzana, mit 550 Einwohnern, ist nur ein Haus bewohnbar geblieben, es ist dies das Wirthshaua, welches ganz neu gebaut und erst 6 Tage bezogen worden war; an siarken Rissen und Beschädigungen fehlt es auch hier nicht. Die Gazzetta di Firenze giebt in ihrem Blatt vom 29sten bereits einen ausführlichen Bericht über den Umfang der Zerstörungen, der aber auch noch viele Lücken hat. Nach Allem, was bis jetzt bekannt wurde, kann man annehmen, daß die Erschütterung mit ihrem Cen- trum in den Collinen etwa über 100 Quadratmeilen mit ziemlicher Stärke wahrgenommen wurde. Ueber 20 giößere und kleinere Ort= schaften haben mehr oder weniger gelitten und die Zahl der unbrauch⸗ bar gewordenen oder stark beschädigten Gebäude beläuft sich gewiß über 1000, darunter ansehnliche Kirchen und Villen. In den Bädern von Casciana z. B. stürzte das Casino ein. Die Zahl der Getödte⸗ ten ist über 60, die der ernstlich Werwundeten über 400. Den Scha⸗ den soll man auf etwa 3 Millionen Scudi, was vielleicht doch zu hoch und nur als ganz vorläufige Annahme zu betrachten ist.

8 panien.

3 Madrid, 3. Sept. Ueber die Art und Weise, in wel⸗ cher die Hand der jungen Infantin, Schwester der Königin, für den Herzog von Montpensier in Anspruch genommen wurde, erzählen die vertrauten Freunde der Minister Folgendes: Sobald in der Nacht vom 27sten der französische Botschafter durch den Minister⸗Präsiden⸗ ten, Herrn Isturiz, in Person davon benachrichtigt worden war, daß die Königin den jungen Insanten Don Francisco zu ihrem Gemahl gewählt habe, erwiederte er, daß er nicht länger zögere, um die Hand der Infantin, Schwester der Königin, für den Herzog von Mont⸗ pensier anzuhalten. Da nun Herr Isturiz den Botschafter befragte, ob er zu diesem Schritte förmlich ermächtigt wäre, zog dieser die desfallsige Vollmacht, die schon früherhin ausgestellt worden zu sein scheint, aus seiner Tasche hervor nd überreichte sie, fertigte auch am 28sten Morgens vier Uhr einen ourier nach Paris ab.

Der englische Gesandte erhielt am 29sten das, an das gesammte diplomatische Corps gerichtete Rundschreihen des Minister⸗Präsidenten, in welchem der Entschluß der Königin, sich mit ihrem Vetter, dem Infanten, zu vermählen, angezeigt wurbe. Am Z30sten stellte derselbe Hesandte dem Minister⸗Präsidenken eine Note zu, in welcher er den Empfang des Rundschreibens bescheinigte und hinzufügte, er hätte zu eig Zeit, obwohl nicht auf amtlichem Wege, erfahren, daß die

ermählung der Infantin, Schwester der Königin, mit dem Herzoge von Montpensier beschlossen worden wäre. Diese ganz unerwartete Thatsache müsse ihn, den Gesandten, um so unangenehmer überraschen, als seint Regierung wohl darauf hätte rechnen dürfen, daß ein Pro⸗ sekt, dessen Ankündigung von ihr und vermuthlich auch von anderen Höfen Europa's mit Her nd aufgenommen werden würde, auf eine andere, seiner Wichtigkeit mehr entsprechende Weise zur Ausfüh⸗ rung gebracht worden wäre,

Herr Bulwer, dessen Gesundheit so ziemlich wiederhergestellt ist, kam vorgestern zur Stadt. Gestern Mittag überbrachte ihm ein Staats-Bote, der unfern von hier seinen Wagen zerbrochen und sich selbst beschädigt hatte, Depeschen aus London. Um 6 Uhr Abends fertigte der Gesandte den Attaché Herrn Ellis nach Bayonne ab.

Auch in den Provinzen, aus denen wir bis jetzt Nachrichten ha⸗ ben, ist die Kunde von der bevorstehenden Vermählung der Königin mit derselben Gleichgültigkeit wie hier aufgenommen worden. Der a Infant Don Francisco befindet sich etwas besser. Im König⸗ ichen Palaste wird jetzt eine Wohnung für ihn, seinen Vater und die Infantinnen, seine Schwestern, eingerichtet. Die Königin Chri⸗ stine soll entschlossen sein, bald nach der Vermählung ihrer erlauchten Töchter Spanien zu verlassen und bis dahin das von ihrem Gemahl angekaufte Hotel der verwittweten Marquise von Santa Cruz zu bewohnen.

Durch einen Umstand fühlen Sengtoren und Deputirte sich be⸗ sonders tief verletz. Dieselben Minister, welche gegenwärtig die Staatsgeschäfte fast ausschließlich leiten, nämlich die Herren Mon und Pdal, hatten früherhin den Cortes die feste Zusicherung ertheilt, daß die Vermählung der Königin nicht ohne Vorwissen der National⸗ Vertretung beschlossen werden würde. „Wir haben vor den Cortes zu große Achtung“, riefen jene Minister zu wiederholtenmalen aus, „als daß wir jemals vor sie hintreten und sie mit der kurzen Anzeige, die Vermählung der Königin wäre beschlossen, überraschen könnten. Wir behalten uns vielmehr vor, diese Angelegenheit, wenn sie sich ihrer Entscheidung nähert, mit den Cortes zu besprechen und von allen Seiten zu beleuchten.“ Nun ist aber nichts weiter erfolgt, als die trockene, in die Form eines Königlichen Befehls eingekleidete Anzeige. Nur um diese noch einmal zu vernehmen, werden dieselben Cortes einberufen, auf deren Auflösung die Königin, dem Kabinet Miraflores gegenüber, bestand, und deren neue Zusammenberufung das Ministe⸗ rium Isturiz stets unter dem Vorwande, daß sie als aufgelöst zu be⸗ trachten wären, verweigerte. Man vermuthet, daß nur wenige De⸗ putirte sich zu der auf den 1ñten d. anberaumten Sitzung einsinden werden.

Vem Vernehmen nach, soll der Herzog von Montpensier binnen 8 bis 14 Tagen hier eintreffen. Alle hier erscheinenden Blätter, mit Aus⸗ nahme der beiden unter dem i. des Ministeriums stehenden beschůüf tigen sich damit, darzuthun, daß in Folge der feierlichen, in die Alten des utrechler Fritbes und fpäterer Staats-erträge aufgenommenen Ver⸗ zichtleistungen des Hauses Orleans, die Nachkommen des Herzogs von Montpensier von der Thronfolge in Spanien ausgeschlossen sein würden, und baher, dem Artikel 47 der in Krast stehenden Constitu⸗ tion gemäß, die unmittelbare Thronerbin sich nicht mit ihm vermäh⸗ len koͤnte. Die Nachweisung dieses Rechtaverhältnisses macht hier

das größte Aufsehen. Das ministerielle Bl haupiet zwar, um jene Gründe zu widerlegen, daß fantin sich überhaupt mit keinem nicht spanischen Prinzen mählen dürfen, indem der Art. 51 der Constitution sage: gang der Linien der rechtmäßigen Descendenten Isabella's II. von Bourbon folgen in der festgesetzten Ordnung ihre Schwester und die Oheime, Geschwister ihres Vaters, sowohl männliche wie weibliche, und deren rechtmäßige Descendenten, insofern sie nicht ausgeschlossen sind.“ Da nun alle hier nicht bezeichneten Prinzen von der Thronfolge ausgeschlossen sind, sie mögen Deutsche, Neapolitaner, Portugiesen sein, so kann auch die Infantin keinem derselben ihre Hand reichen. Dies ist die Schlußfolge des amtlichen Blattes. Die Abgeschmackt⸗ heit derselben leuchtet auf den ersten Blick ein. e des Hauses sind durch ein dritten Mächten garantirte Verzich aber die Prinzen anderer Häuser sind, Constitution zufolge, zwar folge berufen, aber do schlossen. Würden etwa, falls der im Art. einträte und die spanische Nation von dem im Art. zu Gunsten einer fremden Dynastie Gebrauch machte, Neapel, Lucca regierenden Linien des Hauses Bour⸗ Werden schon jetzt der König von Neapel und Lucca zugeben, daß die Prinzen folge in Spanien ausgeschlossen zu betrachten

att, el Imparcial, be⸗ alsdann die In- würde ver Nach Ab⸗

. Die Descendenten e bestimmte, zum Gesetz erhobene und von tleistung förmlich ausgeschlossen,

dem angeführten Artikel der ihr eigenes Recht zur Thron⸗ ch wahrlich nicht von derselben ausge⸗ sl vorausgesehene Fall ihr übertra⸗

nicht durch

genen Wahlrechte die in Frankreich, bon dazu schweigen? der Herzog von? von der Thron

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Die spanische Thronfolge ist hundert auf so vielfache Weise und, Rechte Dritter Rücksicht worden, daß auch jetzt no Das von Philipp V. eingeführte Karl JV. zu ändern beabsichtigt, aber beibehalten. Partidas wieder her. stürzte, trat das Gesetz Phi die Constitution von 1812 a der in ihre frühere Lage verse König das Gesetz Philipp tidas wieder her. nien (die des Don Carlos, D ganza) aus, und führten in Bestimmungen über die Thro gen Jahr übergangen sind.

t den Satz von der So Thronsolge festzusetzen und bestimmt erte die Staats⸗ Schwerlich ab Beschluß der sie mit dem Herzoge ge in Spanien au ermählung etwas Be—

ihrer Häuser als

freilich seit länger als einem Jahr- ohne auf die wohlerworbenen zu nehmen, geändert und wieder geändert ch keine Aussichten auf Stabilität sich er⸗ Erbsolgegesetz wurde von oder insgeheim geändert, Die Cortes von 1812 stellten das Gesetz der Siete Indem Ferdinand VII. die Con lipp V. wieder in Kraft.

bermals Gesetz, bis 1823 die Dinge wie⸗ Im Jahr 1839 stieß der um, und stellte das der Siete Par⸗ seinem Tode schlossen die Cortes ganze Li⸗ on Sebastian, Don Miguel von Bra⸗ der Constitution von 1837 diejenigen nfolge ein, die in die neueste vom vori⸗ Da nun die Cortes bei jeder Gelegen uverainetät aufstellten und sich das Recht, e Personen davon aus zuschließen, fassung in der That sich der orm er türfte ein König der Franzosen spanischen Cortes die Descendenten von Monipensier

stitution um⸗ 1820 wurde

tzt wurden.

aneigneten, so näh eines Wahlreiches. einwilligen, daß ein der Infantin Luisa, nachdem vermählt wäre, wäre daher vielleicht rathsa stimmtes festzusetzen, um kün Tür kei.

20. Aug. (A. Z.), Das lebendige Inter⸗ zu wiederholtenmalen ausge— lich durch die Fortschritte der medizinischen Galata⸗Serai geweckt, die er seit seiner Thron t, und deren segenreiches Wirken auf die Bildung der ts-⸗Verhältnisse der Bevölkerung in so kur⸗ Das Gedeihen dieser daß der Orientale einer und ihn ermuthigt, den wissen⸗ ch eine größere Ausdehnung zu Prüfung ließ er seinen Leibarzt, Dr. ch bescheiden, bezeigte Leistungen der Schule, deren Jahresbericht hatte, und zeigte ihm an, daß ein präch⸗ Verfügung der Schule gestellt chirurgische Akademie zu errichten. Fsl. E. M. aus seiner Privatkasse, an. Styl gebaut und mit Kaiserlicher Großmuth Galata⸗ Serai wird die Vorbereitungoschule Wenn man bedenkt, Jsmael Effendi lten Vorurtheilen zu kämpfen hatten, Apotheker und Heb⸗ daß in einem Jahre über 20, 000 Kranke geimpft wurden, so kann ; anvertraut ist, Wie schwer es besonders zu fügen und

von der Thronfol m, noch vor der V ftigen Verwickelungen vorzubeugen.

Konstantinopel, esse für Volksbildung, sprochen hat, Schule von alljährlich besuch und die Gesundhei die schönsten Früchte getragen hat. hat dem edlen Monarchen be wisfenschaftlichen Bildung fähig sei, schaftlichen Anstalten in s

das der Sultan wurde vorzüg

einem Rei Den Tag nach der Spitzer, dirigirenden Profe seine Zufriedenheit mit den Spitzer überreicht

ssor der Anstalt, zu si

werden solle, Er wies zu diesem Diese neue

Terrain zur eine medizinisch⸗ Zweck 250, 000 Änstalt soll im schönsten ausgestattet w der neu zu erri die Leiter dieser trefflichen Anstalt, und Dr. Spitzer, mit eingewurze daß in so kurzer Zeit bereits ammen die Anstalt verlassen, ch behandelt und 18,90 Kinder ännern, denen die Leitung dieser Anstalt ennung nicht versagen. n orientalische Verhältnisse Türken seine geistige Ueberlegen⸗ die nur kurze Zeit im Orient ärztlichen Ruf vielfache iedensten Abstufungen ken⸗ glichkeit versetzt, auf Hohe

chtenden Akademie bilden. Hekim⸗Baschi,

tüchtige Aerzte,

unentgeltli man den M die gerechteste Anerk dem Europäer wird, sich i dem ungebildeten, aber talentvollen zu machen, erkennen Alle, at durch seinen großen die Gesellschaft in ihren versch und wird dadurch in die Wohl der Anstalt zu wirken.

heil fühlbar t Dr. Spitzer h Gelegenheit, nen zu lernen, und Niedrige zum

Eisenbahnen.

(A. 3.) Seitdem die päpstliche Regierung ig zeigt, begeisteit man sich hier wie im auf eine an materiellen und mehr materiellen Vortheilen überreiche nahe Zukunft. vertretende florentinische Giornale di thält einen großen Eisenbahn⸗ chienenwege solgende Richtung 1) Von Neapel rletia nach Brindisi. chen Gränze nach Rom; 4) von ch dem trasimenischen See und der a nach Bologna und bis 6) Vom trasimenischen See to, Pistosa und la Porretta nach Bolegna. stlichen Gränze über Modena parmenesischen Gränze zu mit Verzweigung s) Von der estensischen Ausläufern oberh alb ches Königreich: 9 Von Man⸗ n von diesem Punkte aus durch schland oder Oesterreich hin; mit Fortsetzungen bis zum Ticino; Como und durch die Schweiz nach Konstanz Sardinien: 12) Von

Rom, 31. Aug. sich den Eisenbahnen günst übrigen Italier noch als blos die Inter: ssen Commercio en Hauptlinien der S „Königreich beider Sicilien: 2) von Neapel über Ba

3) Von der neapolitanis Rom nach Ancona mit Verzweigung na toskanischen Gränze hin; zur modenesischen Gränze. über Arezzo, Florenz, Pra Estensische Staaten; und Reggio nach der oberhalb Mantua. über Parma nach Lombardisch⸗ venetianis mit Verzweigunge

an der Aussicht

wonach die nehmen müßten: ch der römischen

5) von Ancon

7) Von der päp

Herzogthum Parma: Piacenza mit Alessandria. tua nach Verona, Tyrol oder Friaul nach, Deut von Venedig nach Mai 11) von M zum Anschluß a Genua nach Ale

ailand nach , n die deutschen Eisenbahnen. ssandria; von hier aus vier Verzweigungen nach