1846 / 298 p. 1 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

An der Königlichen Akademie des Landbaues zu Möglin beginnen die Vorlesungen des nächsten Jahres-Kursus mit dem J. November und dauern bis zum 1. September k. J. Der Direkior der Akademie und Besitzer des Gutes Möglin, der Lan⸗ des⸗-Oekonomie-Raih Thaer, lehrt in wöchentlich 10 Vormittags und 4 Nachmittagsstunden vom November bis April: Landwirihschaftliche Gewerbè— lehre, Buchhaltung, allgemeine Viehzucht, spezielle Schafzucht und Wollkunde; vom April bis September: Theorie deg Ackerbaues, Statik des Landbaues, Wirthschafts-Organisation, spezielle Rindvieh⸗, Schweine und Pferdezucht, Acker- und Wiesen-Kultur, wie Anbau der einzelnen Gewächse, so weit solche Gegenstand des Landbaues sind. f : Der Dr. Trommer trägt anorganische und organische Ch mie, Physik, Mechanik, landwirthschaftliche Technologie und Botanik mit steter Bezugnahme auf das landwirthschaftliche Gewerbe vor, leitet die praktischen Uebungen im Analysiren, wie auch die botanischen und technologischen Exkursionen. Der Kreis -Thierarzt Ullrich lehrt Anatomie, Diätetik und Heilkunde der Hausthiere, wie deren Exterieur und Husbeschlag. Zur praktischen Belehrung durch eigene Auschauung und Vergleichung werden unter Leitung des Direltors und der anderen Lehrer der Anstast Exkursionen in die sowohl in landwirihschaftlicher als technischer Beziehung viel Interessantes darbietende Umgegend unternommen; noch mehr aber ge— ben die Wirthschaft zu Möglin und den anderen Gütern desselben Besitzers,

1262 wirthschaftlichen Gewerbs⸗Betriebes. Endlich aber stehen den Stiu—⸗ direnden, welche sich über die speziell genannten Wirthschafien, insbesondere über die hiesige Stamm⸗Schäferei, die Brennerei oder über die Führung und Resultate der auf sämmtlichen Gütern eingerichteten doppelten Buch- haltung genauer zu unterrichten wünschen, die Schäferei Register, sämmt⸗ liche Wirthschasts Journale und Hauptbücher zur Benutzung ossen. Möglin, den 28. September 1846.

Königliche Schauspiele.

Montag, 26. Okt. Im Schauspielhause. 181ste Abonnements⸗ Vorstellung: Nehmt ein Exempel daran! Lustspiel in 1 Akt, von Dr. C. Töpfer. Hierauf: Der Jude, Schauspiel in 4 Abth., nach dem Englischen des Richard Cumberland.

Wegen Unpäßlichkeit der Mad. Grabowsky kann das Trauerspiel „Romeo und Julia“ nicht gegeben werden.

Dienstag, 27. Okt. Im Opernhause. 122ste Abonnements⸗ Vorstellung. Auf Höchstes Begehren: Robert und Bertrand, pantomimisches Ballet in 2 Abth., von Hoguet. Vorher: Die junge Pathe, Lustspiel in 1 Akt, nach Scribe, von L. W. Both. Anfang halb 7 Uhr.

Abonnement beträgt: z Kthlr. sür Jahr. kthlr. . 1 ahr. g Rihlr. i Jahr. len Theilen der Hllonarchie ohnt preis Erhohung.

Im Schauspielhause: Gabrielle, comédie vaude actes, par MMI. Ancelot et Duport. Le code des je. médie vaudeville en 1 acie, par M. Dumanoir. Mone Madame Galochard, vaudeville conmique en 1 act“ Duvert et Lauzanne. t sschen 5 G Ehn r fur d

Das Abonnement zu den französischen Theater⸗-Vor jons-Sebühr für den ginnt am 1. November und zwar zu folgenden er selun irtlatr 3ei * des Allg.

Parquet und Parquet-Logen 13 Sgr. 4 Pf., erster Rn Anjeigers ? vg. gen und Balkon 26 Sgr., zweiter Rang Logen, Balkon un . . Mel dazu werden bis zum 28. St ĩ

chriftliche Meldungen dazu werden bis zum 28. Oltober jm der Königlichen General-Intendantur, Charlotten - Et ahn ; 5 298 angenommen. *

Verantwortlicher Redacteur Dr. J. W. Zinkeisen,

er Theil.

Im Selbstverlage der Erpedition. ich

Gedruckt in der Deckerschen Geheimen Ober⸗ Hofbuchdrutn

Inhalt.

che Bundesstaaten. Königreich Baw ern. Errichtung eines chen Konservatoriums für Musit. Königreich Württem⸗ Der König. Die Kronprinzessin. Schreiben aus Frank⸗— (Lessing kommt nicht nach Frankfurt a. M.)

Gaul, Börnicke und Rüdersdorf, so wie anerkannt ausgezeichnete Oekonomieen der nächsten Narbarschaft, belebte Beispiele des land—

haus⸗Preisen verkauft.

Zu dieser Vorstellung werden Billets zu den gewöhnlichen Opern⸗

III. Wagenklasse, Frachtgüter, Equipagen und Vieh be⸗ fördert, und auf der Zweigbahn mit den Per-

sonenzügen einstweilen auch sämmtliche Güter ꝛc.

Des Montags und an den zweiten Feiert agen und dem darauf solgenden Tage fallen die Güterzüge der Hauptbahn aus.

Die näheren Bestimmungen ergeben die besonders ausgetheilten speziellen Fahrpläne und das Betriebs- Reglement, das auf jedem Bahnhofe bei dem Einneh—⸗ mer für 1 Sgr. zu haben ist.

Stettin, den 22. Oftober 1846.

Witte. Kutscher. Fretzdorf.

Bekanntmachungen.

1823 Nothwendiger Verkauf. Stadtgericht zu Berlin, den 9. September 1846. Das dem Fuhrherrn Ploetz gehörige, hier in der

Deßauerstraße Nr. 7 belegene und im Hopothekenbuche

von den Umgebungen Berlins Vol 27. No. 1742 ein-

getragene Grundstuͤck von 664, MRuthen Flächeninhalt, gerichtlich abgeschätzt zu 2720 Thlr. 16 Sgr, soll

am 15. Januar 1847, Vormittags 11 Uhr,

an der Gerichtsstelle subhastirt werden. Taxe und Hy⸗

pothekenschein sind in der Registratur einzusehen.

1824 Nothwendiger Verkauf. Stadtgericht zu Berlin, den 15. September 1846. Das dem Gastwirth Kalisch gehörige, hier in der

Berlin⸗Potsdam⸗Magdeburger

Niederwallstraße Nr. 30 belegene und im Hypotheken⸗ ;

buche Vol. II. No. 100 eingetragene Grundstück nebst ne hl Eisenbahn.

Zubehör, gerichtlich abgeschätzt zu 3100 Thlr., soll e 65 1 Wir verladen von am 16. Januar 1847, Vormittags 11 Uhr, . 2 j etzt ab außer Eilfracht⸗

gut auch ordinai⸗ res Frachtgut zum Satze von 10 Sgr. K. pr. Centner und Pro⸗- , n dukte zum Satze von n, 8 Sgr. 6 Pf. pr. Cent⸗ nner, ganze Wagen⸗

ladungen von 72 Centner mit 1 Thlr. pr. Meile von Berlin nach Magdeburg und umgekehrt.

Ganze Wagenladungen und Produkte sind vom Ver⸗ sender unmittelbar auf unsere Güterwagen zu schaffen und vom Empfänger davon abzulgden und abzufahren.

Bei Entrichtung der Frachtsätze für Eil⸗ und ordi⸗ naire Güter sorgen wir für An und Abfuhr und ver güten denjenigen, welche dieselbe besorgen, 6 Silb. Pf. pr. Centner fuͤr die An- und ebensoviel für die Abfuhr.

Für den Güterverkehr der Zwischenstationsorte unse— rer Bahn müssen wir es vor der Hand noch bei den bisherigen Einrichtungen belassen, indem wir uns zur 913 Versendung größe er Quantitäten zu ordinairen resp.

Den Gläubigern der Erbschast des zu Falkenhagen Yroduilten Frathtsaätz: ert beten verstorbenen Böttchers Johann Heinrich Holz wird die Wir übernehmen Viehtransporte, welche

bevorstehende Theilung des Nachlasses desselben hiermit . ; zeitig angesagt sin, auf allen Statio—

bekannt gemacht. Meyenburg, den 22. Oftober 1846. Nen zum Satze von 1 Thlr. pro Wagen von 4Rä—

an der Gerichtsstelle subhastirt werden. Taxe und Hy— pothekenschein sind in der Registratur einzusehen.

19191 Nothwendiger Verkauf.

Das im Bezirk des Königl. Landgerichts zu Neustadt, in Westpreußen, Regierungsbezirks Danzig, sub No. 20 des Hypothekenbuchs gelegene, zu eigenthümlichen Rech⸗ ten besessene Gut Dembogorsz nebst der Schäferei Su- chidwor und den dazu gehörigen sonstigen Gerechtigkei⸗ ten, zusammen . ö. Thlr. 19 Sgr. 2 Pf. ge⸗ richtlich abgeschätzt, so

J am 29. Mai 1847, . Vormittags 10 Uhr, an hiesiger Gerichtsstelle in noth-= wendiger Subhastation veikauft werden. Die Taxe, so wie der neueste Hypothekenschein, kön ren in unserer Re— gistratur eingesehen werden.

Neustadt, den 10. Oltober 1846.

Königl. Landgericht.

Gericht zu Gerdshagen.

1829 b] [. und . . so fern z ie mit einem Zuge fortzuschaffen sind, mit Berlin-Stettiner Eisenbahn. M hit? nnd are, , r ; 9 otsdan, den 15. Oktober 1846. 23 . Winter⸗ ö. Das Direktorium

der Berlin ⸗Potsdam- Magdeburger Eisenbahn- Gesellschaft.

Fahrplan f vom 1. No⸗ , f vember 1846 ? ab täglich. A. Hauptbahn. Personenzüge.

786 ]

Berlin-Hamburger Eisenbahn.

Nachdem der Bau unserer Eisenbahn auf der Strecke von Beilin bis Boitzen« hurg soweit gediehen ist, daß dieselbe ULvorläufig für den Personen Transport

h 2 eröffnet werden lan, sollen mit dem 15. Oktober cr. die regelmäßigen Fahrten beginnen und sir cht solzende

Züge eingerichtet werden:

J. Personenzug von Berlin nach Boitzenburg und zurück.

Abfahrt von Berlin 6 U. Mgs.

Ankunft in Boitzenburg. . . 1 9 Mitt ng . Rückfahrt von Boitzenburg 15 Nachm

Ankunft in Berlin 8e. Abds. II. Zwischenzug von Witten—

berge nach Berlin und zurück.

Abfahrt von Wittenberge 6 Uhr Morgens. Ankunft in Berlin. . . . . . . .. 10 n n Rückfahrt von Berlin. . . . . 45 » Nachm. Ankunft in Wittenberge... 87 Abpends. Die Abfahrtszeiten von den Zwischenstationen ent— hält der auf allen Bahnhöfen ausgehängte Fahrplan. Eben so sind auf allen Stationen die betreffenden Tarife und Reglements ausgehängt. Ein vollständiges Betriebs Reglement für sämmtliche Transportzweige wird bei Eröffnung der ganzen Bahn s. Z. veröffeni= licht werden.

Die Personen züge ad. J. stehen mit den tegel mäßigen Fahrten der der Boitzenburg er Dampfschifffahrts - GesellQschaft zugehörigen Dampfschiffe dergestalt in Verbindung, daß Rei⸗

,

e, W D

. 8

J. II. Abfahrt von Berlin

7 Uhr Min. Morg.,, 4 Uhr Min. Nachmitt.

Abfahrt von Stettin

7 Uhr Min. Morg, 4 Uhr Min. Nachmitt.

Ankunft in Stettin 11 Uhr 9 Min. Vorm, 8 Uhr 41 Min. Abends.

Ankunft in Berlin 11 Uhr 18 Min. Vorm.,, 5 Uhr 51 Min. Abends.

Güterzug.

Abfahrt von Berlin s uhr Min. Vorm. Stettin? 2.

Ankunft in Stettin? 2 Nchn. . Berlin 2 . 59 B. Zweigbahn.

. 1

14

Personenzug. Abfahrt von Steltin. 3. 30 M. Mg. 3 u. 15 M. Nchm Y J Stargard 6 305 * 6 1530 ) * ; Ankunft in ,, 2 73 35 * Stett n 7 * 53 5 2 25 53 *

Mit den Personenzügen werden Personen in der I.. II.

rige mein??! neger.

Personenzug nach Berlin benutzen können, während die . 1èUhr 6. . e , . lingetrof! ( schaft s Statuten der Ung. Cen senen Passagiere bald nach 2 Uhr ihre Reise mit den 8: . Hue ffn nach Hamburg sorisetzen können, wo sie Eisenbahn folgendermaßen ahj zwischen 6 und 7 Uhr Abends eintreffen werden. d -

Auf der Elbfahrt nach Boitzenburg werden ert worden sei: am Bord der Dampfschiffe nicht nur die „S. 16. Zu den General-Versammlungn Fahrbillets für die Eisenbahn verkguft, es „jene Herten Actionaire einberufen, wescn wird auch außerdem das Gepäck der Reisen „nate vor Abhaltung der General; Pujm den . übernommen und ordnungsmäßig erpe⸗ „in den Actien- Büchern der Gesellsch dirt, so daß dieselben bei ihrer Anlunst in Boißenburg, „sitzer von 80 Interimsscheinen eingihsän wo ihrer am Landungsplatze der Dampfschiffe Wagen „und die erwähnten (auf ihren Nama m zum Transport nach dem Bahnhofe warten, nur ihre „Interimsscheine drei Wochen vor du gu Pläße in den Personenwagen einzunehmem haben. „Versammlung entweder bei der Cenhali Die Billets sür die Dampfschifffahrt von Boitzenburg „Wien, oder im Directions. Büreau zu gi nach Hamburg können auf allen Eisenbahn-Stationen „oder bei der Commercial Bank in gh gelöst werden und zwar zu 43 Thlr. zu J. Kajüte und „den üblichen Revers erlegt haben. . pro Person. Berlin und Hamburg, im Oftober 1846.

Die Direction

„250 F. C.⸗M. pr. Stück werden anstah der Berlin ⸗Hamburger Eisenbahn-⸗-Gesellschast.

„Interimsscheine 40 Stück solcher Actin „chen, und diejen gen Herren Actionasng, „das Eigenthum derselben in obbesagter Mn „weisen, als Mitglieder der General. Versm „einzuberufen sein.“

Diese in Folge Allerhöchster Entschließung i tretene Abänderung des §. 16. der Gesellschast tuten der Ungar. Central -⸗Eisenbahn wird him allgemeinen Kenntniß gebracht.

Preßburg, den 1. Oktober 1846.

Köln-⸗Minden-Thüringer Ver— lots! bindungs⸗Eisenbahn.

Nachdem die in unserer öffentlichen Bekanntmachung vom 2. Ohltober a. curr. bezeichneten Quittungsbogen annullirt worden sind, haben wir in Gemäßheit der Be⸗ stimmung der §§. 4. und 5. unseres Statuts neue Quittungsbogen, welche an die Stelle der für nichtig erklärten treten und auf den Namen der ersten Zeichner lauten, anfertigen lassen und vollzogen. Die neuen

4

.

Die Direction ͤ der Ungarischen Gen tet Quitiungebogen für diejenigen Zeichner, welche für un- J ö ö. sere ö in Berlin ö haben, sind dort bahn bei dem Herrn Geheimen Kommerzienrath Wilhelm Beer und die neuen Quittungsbogen für diejenigen, deren Zeichnung zu Paderborn erfolgt ist, daselbst bei

dem Banquierhause Herren A. Paderstein C Meyers⸗ Heute, Montatz den 26. Obtoben berg deponirt worden.

Dlese Quittungsbogen können bei den bezeichneten findet statt die röffnung Banquiers gegen Eilan der weiten , der lung von 10 Prozent, welche nach unserer Belannitma— 2 g vom 10. März a. eurr. auf jede Actie von 100 Berliner Thlr. 9 Thlr. 20 Sgr. beträgt, nebst Verzugszinsen zu 4 Prozent von dem ganzen Betrage der zweiten Ein- zahlung vom 21. April a. curr. an bis zum Zahlungs tage, und zwar während des Zeitraums vom 25. Otl⸗ tober bis zum 15. November a. curr., in Em- rfang genommen werden. Wir bemeilen dabei, daß wir die durch den §. 5. unseres Statuts angedrohte Conveationalstrafe ad 2 Thlr. per Actie von 160 Thlr. vorläufig nicht eingefordert haben, indem wir beabsich- tigen, in der nächsten General⸗Versammlung darauf an⸗ zutragen, daß diese Strafe denjenigen ersten Zeichnern, welche in dem angegebenen Zeitraume Zahlung leisten, ganz erlassen werde.

Paderdorn, den 20. Oktober 1346.

Die Direction. der Köln ⸗Minden-Thüringer Verbindungs- Eisenbahn— Gesellschaft.

Del ius. F. Riß. Paderste in. Pickel. Mantell.

ls24 p]

Ober wallstrasse (Jägerstrassen-Ecke) No. lss

Programme darüber werden sori während n ausgegeben

im Büreau der Berl. Zeitun gs hilt

1826 b Konzert in der Sing ⸗Akademit— Da durch die heutige Opern- Aufführung ! glieder der Königlichen Oper, welche mir ihrt Ji kung bei dem füt heute angekündigten Volal- m strumental · Konzert zugesagt hatten, u n er warlteih verhindert worden find, so kann dasselbe el n den 26. d. M., und zwar von Abend 73 Uht ih finden. Die Kasse ist von 7 Uhr an eröffne! Berlin, den 24. Oltober 1846.

Der Konzertgeber M. Naß

18166 Friedrich Wilhelms Nordbahn. loꝛg Zehnte Einzahlung.

er

Eine Conchylien - und eine M intist Sammlung, zu dem Nachlaß des hierselti— benen Hofrath Dr. Hausleutner gehörig, h letztere namentlich, über 7000 Stücke enihm! durch große Vollständigkeit, Reichthum an ahn Mannichfaltigkeit der Äbänderungen, so wie n zahlreiche und schöne Krystallisalionen und Mu auszeichnet, sollen aus freier Hand verhass n Kauflustige wollen sich in frankirten Briestn M Unterzeichneten wenden, bei welchem auch da einzusehen, so wie die Sammlungen selbst in schein genommen werden können. z.

Hirschberg in Schlesien, den 22. Oltober Io

Die Besitzer von Certifikaten der Frie⸗ drich Wilhelms Nordbahn werden hier-

15 Sgr. für jedes Certifikat bei uns täglich bis zum 1. November A. C., mit Ausnahme

der Sonntage, von 9 bis 12 Uhr Vormittags, gesche—⸗ ul hen kann. 3u diesem Behuse sind die Ceriifftart mit Dr. Hausli speziellem Nummern Verzeichniß auf unseren Comtoir, a

Burgstraße Nr. 25, einzureichen, um dagegen die neuen sofort oder erst nach erfolgter Einsendung in Empfang zu nehmen. Berlin, 20. Oltober 1846.

Jacob son Rieß.

1830 b] Eine Steinguts-⸗Fabrik im Königreiche Sachsen schwunghaft betrieben wird und sich inen gien im In- und Auslande zu erfreuen hat, so 96. ständigem Inventar und sehr voitheilhasten 2 gen veriauft werden. Dieselbe beträgt bel ang; friebe von jährlich 20, 00 Tylr. einen einen go von 15 ercl. der Zinsen der vermietheten 1 26 n . ö . Auch ist der jetzige Besitzer nicht abgeneig! Compagnon, in. ein e e. Berni, bis 10,600 Thlr. besitzt, in Verbindung zu an, Dle näheren Bedingungen und Anschläge b portosrese Anfragen ertheilt in deren ,, Ka g Kl. Bruͤberg. Nr. 3

[700 p

Laut Bescheid der Hoch- löblichen Königl. Ungar. Statthalterei vom 14. Juli J. J., Zahl 27194, wurde der unterfertigten Direction eröffnet, daß

; in Folge Allerhöchster K— 2 ,

Kundmachung.

und III. Wagenllasse, Equipagen, Vieh und Eilfracht⸗

2 ; . nde, welche mit densel . guter, mij ven (Ch llerz hen r isoh ed kn Eeisftachn, se che mit denselben um 6 Uhr Morgens Ham

burg verlassen, von Boitzenburg aus um 3 Uhr den

8 4 2 2

. Entschließung der S. mn 16. der Gesell⸗

[ h

nalen.

ünde⸗Versammlung.

lien. Rom. n Geistlichen.

sien im Monat September. Schreiben aus Frankfurt a. M. (Böise.)

sgl. Opernhaus. * sudigen “) Die Fresken auf Schloß Stolzensels. Wien. Ent lung des Brunnen⸗Monuments. Schießbanmwolle.

e. Majestit der König haben Allergnädigst geruht:

demgemäß erst von Mittwoch, den 18. November, an die geehr⸗ Bestzer verabfolgt werden.

Direktorium und Senat der Königlichen Akademie der Künste.

6 E j tun g 8 h 24 le, zegeben wird, enthält: unter

ortez von Spontini. Herr Kraus aus Wien: Cortez.

und machte, aber weder Gestalt, noch musikalische Bildung laffen

Honlt, die wir übrigens aus dem hier üblichen Tertbuche ritiren, während

er 1. ; ; h en enigstens welchlichen, unentschiedenen verleiht, daher unter Umständen

teichische Monarchie. Wien. Befinden des Erzherzogs n. Lemberg. Standrecht gegen Hochverräther. land und Polen. St. Petersburg. Ordens-⸗Verleihungen sür ensft im staukasus. Ergebnisse der nischegorodschen Messe. Schiff mn und. Handel zu Kertsch. . . ö hreich. Paris. Hof-Nachrichten. Santang und die französi é Ftgtung, Graf Rossi. Die Truppenmärsche nach der Schwei⸗ ginn, ünterhandlungen mit Abd el Kader. Entweichung des han Oberst Grande. General -Lientenant Thiebault 4. Un- iht wesen. Vermischtes. zbritanien und Irland. London. Hofnachricht. Die por- uschen Ereignisse. —Vermischtes. Nachrichten aus den La Plata⸗ (Die Stellung Englands zu

Schreiben aus London.

ankreich in der spanischen Frage.) 66 Brüssel. Ordens⸗Verleihung. Beraihung über Abhülse

i. Schleswig. Königliche Eröffnung für die schleswigsche

weiz. Kanton Bern. Die Ruhe in Bern wiederhergestellt. haöstungen. Vermehrung der Bürger-Garde. Kan ton Schwyz. ssichts ⸗Maßregel

Ernennung einer Nesorm-⸗Kommission. Verhafiung

dels und Börsen⸗Nachrichten. Preise der vier Haupt⸗Getraide⸗

(„Cortez“) Königl. Schauspielhaus. („Die Mit⸗

Amtlicher Theil.

Dem Kreis⸗Physikus, Medizinal⸗Rath Dr. Welzel zu Glatz, Charalter als Geheimer Sanitäts⸗Rath zu verleihen.

Kunst-⸗Ausstellung. Jun Gemäßheit des Allerhöchsten Befehls, die Kunst⸗Ausstellung erlängern, wird dieselbe bis zum 15. November c. den Besuchen Publstuns geöffnet bleiben. Die ausgestellten Gegenstände kön⸗

Berlin, den 26. Oktober 1846. (gez.) Dr. G. Schadow, Direktor.

das 33ste Stück der Gesetz-Sammlung, welches heute

Nö. Die Allerhöchste Kabinets-Ordre vom 7. August d. J., betreffend die Ausdehnung der Bestimmungen des Ar⸗ tikel 114 des Forst⸗Organisations⸗Dekrets für das vor⸗ malige Großherzogthum Berg vom 22. Juni 1811, so wie der für alle Markenwaldungen im ehemaligen Her⸗ zogthum Berg ergangenen Allerhöchsten Kabinets-Ordre vom 13. April 1842 auf den ganzen Umfang der Rhein-Provinz mit Ausschluß der Kreise Rees und Duisburg;

Nö. Die Verordnung vom 14ten desselben Monats, betreffend die Zuwiderhandlung gegen die für den Rhein beste—

hmhenden, strompolizeilichen Vorschriften;

die Bekanntmachungen:

Königliches Opernhaus.

(Den 25. Oktober.)

Um Cortez, die edelste Heldengestalt, die Spontini geschaffen, ent= end zu repräsentiten, genügt leinesweges eine gewisse Routine der itlung und des Gesanges; * diefe schwerrige Aufgabe echt lünstlerisch lurch aus befriedigend zu lösen, ist ein mit imponirender Persönlichleit, sndentlicher Darstellungskrast und grandiosen Stinmmüteln ausge— nne durchgebil⸗deter? Sänger ersorderlich, der den Charalter, wie de Tondichter gezeichnet hat, getreu aufzufassen und wiederzugeben ulisc und geislig befähigt ist. Daß Herr Kraus nicht einmal die nicht dieset Bedingungen erfüllt, haben frühere Berichte bereits dar= 9. Der Sänger . sich eines frästigen Organs, entwickelt Feuer liel und Gesang, Eigenschaften, die er auch als Cortez mit Glück

alt linen geeigneten Repräsentanten der Partie erscheinen, obgleich das amalorische Gefangs- Element als dasjenige zu bezeichnen sein möchte, met sich noch insofern am erfolgreichsten zu bewähren vermag, als es smaangthhafte seiner Schule ungeübteren Ohren zu verbergen am sichersten t. Um den Beleg zu liefern, wie wenig Herr Kraus in die Ge— nnise der Partie eingedrungen ist, gedenken wir nur der oftmaligen, aus unstatthaften Anwendung jenes unschönen Ineinanderziehens der ö. bei recitativischen Schlußfällen, z. B. im Dueit des zweiten mit Amazily bei der Stelle:

„Ha! lonnt' ich Retter nicht sein, Will ich Rache ihr geben.“

al sic theilweife einer anderen Uebertragung bediente) Der Aus- Worte und der Musik beansprucht hier einen möglichst sesten, w Vortrag, den Herr ,rans dadurch, daß er den Schlußfall , ier ausschmückte, im Charalter gänzlich verfehlte, eine Ma⸗ die dem Vorzutragenden jmmer einen gewissen sentimentalen Anstrich

ung gewinnen lann, hier aber in offenbarem Widerspruch mit der

ern der Besatzung der Bundesfestungen, von Below II., nach lainz.

n. vom 21. Oktober bringt eine Königliche Verordnung, die Errichtung eines Königlichen Konservatoriums in München betreffend. Konservatorium wird für eine Staats-A1Anstalt erklärt, und als Dota—

Allgemeine

6 —— auf dieses glatt an, für 8erlin 9 die Erpedilion der Allg. Preuß. z Zeitung: Friedrichs straße Ur. 72. 2

Berlin, Dien stag den 27st Oktober

é ł d —— D

Nr. 2757. über die unterm 21. August d. J. erfolgte Allerhöchste Bestätigung der Statuten der Iserlohn⸗Westig⸗Sundwig⸗ i , Wegebau⸗Gesellschaft; vom 15. September d. J.; und

» 2758. über die unterm 14. August d. J. erfolgte Allerhöchste Bestätigung der Statuten der für den Bau und die Unterhaltung einer Chaussee vom Kottbuser Thore zu Berlin über Britz nach Glasow zusammengetretenen Actien-Gesellschaft; vom 17. September d. J.

Berlin, den 27. Oktober 1846. Gesetz⸗Sammlungs⸗-Debits-Comtoir.

Abgereist: Se. Excellenz der General-Lieutenant und In⸗

Uichtamtlicher Theil.

Deutsche Bundesstaaten. Königreich Bayern. Das neueste Regierungsblatt

Die ses

tion werden ihm die eingehenden Honorare und der jedesmal im Staats- Finanz⸗Etat bestimmte Zuschuß angewiesen.

Königreich Württemberg. Stuttgart, 20. Okt. (Frankf. J.) Vor einigen Tagen wohnte Se. Majestät der König einem Versuche bei, die Schieß⸗ Baumwolle zum Sprengen von Felsen in dem Eisenbahn⸗ Tunnel bei Lauffen zu verwenden. Der Erfolg soll ein sehr günstiger gewesen sein und sich Se. Majestät ganz be—⸗ friedigt geäußert haben. Die Königin und die Kronprinzessin Olga besuchten gestern die unter dem Namen Königl. Katharinen⸗Stift hier bestehende höhere Töchter⸗Erziehungs⸗-Anstalt, deren Gründerin bekanntlich die verstorbene Königin Katharine, geborne Großfürstin von Rußland, ist.

K* Frankfurt a. DM., 23. Okt. Dr. Heinrich Hoffmann überbrachte heute die Absagung Lessing's. Der treffliche Künstler war selbst durch die glänzendsten Zugeständnisse von Seiten der Ad⸗ ministration des Städelschen Instituts nicht zu bestimmen, die ihm so lieb gewordenen, aber auch so ehrenvollen Verhältnisse in Düsseldorf zu verlassen. Wir dürfen indessen nicht den Verlust dieses berühm— ten Künstlers bedauern, da wir ihn ja noch nicht besessen und nur die Hoffnung dazu hatten.

Oesterreichische Monarchie.

Wien, 23. Okt. Nachrichten aus Ofen zufolge, hielt das bessere Befinden Sr. Kaiserl. Hoheit des Erzherzogs Palatin am 20. Okto— ber den ganzen Tag hindurch an und hatte Heiterkeit mit einiger Zunahme an Kraft zur Folge. Nach einer guten Nacht befand Se. Kaiserl. Hoheit sich am 21sten Morgens verhältnißmäßig gut.

Lemberg, 20. Okt. Die Lemberger Zeitung meldet, daß, nachdem mittelst Kaiserlichen Dekrets vom 15. September im gallizischen Landes- Gubernium gegen Hochverräther das Standrecht angeordnet worden, in Vollziehung dessen ein Cirkular des außeror— dentlichen bevollmächtigten Hof-Commissairs für Gallizien, Grafen Stadion, ergangen und unterm 6ten d. von dem Gubernial⸗Präsi— denten, Baron Krieg von Hochfelder, dem Vice⸗Gubernial-Präsidenten, Grafen Lasanski, und dem Gubernialrath Mitis zu öffentlicher Kennt— niß gebracht ist.

Alle Post --Anstallen des In⸗ und Auslandes nehmen Gestellung

1846.

Rußland und Polen.

St. Petersburg, 20. Okt. Jn Anerkennung ausgezeichne⸗ ter Dienste auf dem kaufasischen Kriegsschauplatze sind unterm 1 sten d. folgende Kaiserliche Reskripte ergangen: ;

1) An den Chef der 13ten Infanterie⸗Division, General-Lieute⸗ nant Sobalewski JI. „Der Ober Befehlshaber des abgesonderten kaukasischen Corps hat vor Uns ein vortheilhaftes Zeugniß abgelegt über das von Ihnen während Ihrer Anwesenheit im Kaukasus Ge⸗ leistete, so wie über die musterhaste Sorgfalt, mit der Sie unter den Ihnen untergeordneten Truppen des sten Armee-Corps einen guten Zustand aufrecht erhalten haben. In Anerkennung Ihres rastlos eifrigen Dienstes ernennen Wir Sie Allergnädigst zum Ritter des St. Annen⸗Ordens 1ster Klasse mit der Kaiserlichen Krone, dessen Insignien Wir Ihnen hierbei übersenden und Ihnen mit Unserer Kaiserlichen Gnade wohlgewogen verbleiben.“

2) An den Commandeur der 1sten Brigade der 13ten Infanterie⸗ Division, General⸗Major Dick. „In Anerkennung Ihres ausgezeich- net eifrigen Dienstes und dessen, was Sie als Commandeur der Ihnen anvertrauten Brigade, während diese im Kaukasus im Felde ssteht, geleistet haben, ernennen Wir Sie, auf Grund des vom Ober-Be— sehlshaber des abgesonderten kaukasischen Corps darüber abgelegten Zeugnisses, Allergnädigst zum Ritter des Kaiserlich Königlichen St. Stanislaus-Ordens 1ster Klasse, dessen Insignien Wir Ihnen hierbei übersenden und Ihnen mit Unserer Kaiserlichen Gnade wohlgewogen verbleiben. (gez. Nikolaus.“

Ueber den Ausfall der diesjährigen nischegorodschen Messe be— richtet ein Privatschreiben Folgendes: „Der nasse Herbst des vori⸗— gen Jahres und die wenig günstige Witterung im darauf folgenden Winter, besonders in der letzten Hälfte desselben, hatten die Commu— nication erschwert und auf den Binnenhandel einen nachtheiligen Cin- fluß gehabt. Man hoffte, daß mit dem Frühling und während des Sommers sich die Geschäfte besser gestalten würden, allein auch dies erfolgte nicht, da der starke Regenfall im Mai und Juni die Wege fast überall, wo keine Chausseen vorhanden sind, unfahrbar machte. Daher wurde auf allen Handelsplätzen die Wage laut, daß die Ge— schäfte schlecht gingen und der Absatz nicht so sei wie gewöhnlich. Bei solchen Verhältnissen rückte die Zeit heran, in welcher die Waaren für die hiesige Messe abgefertigt werden sollten. Die Iljinmesse ging ihr zwar voran, allein da auf den Frühlings-Jahrmärkten in der Ukraine überhaupt wenig verkauft wurde, so äußerte auch die Waa— rensendung nach Romnv, wo die Iljinmesse gehalten wird, nur einen partiellen Einfluß auf den Handel, und eine Menge Waaren, beson— deis baumwollene, wurden für den bedeutendsten Markt des Reichs, dem für Nischni⸗Nowgorod, auftehalten. Hierher schickten also die moskauschen, wladimirschen und kostromaer Fabrikanten ihre fertigen Waaren in großen Massen; selbst die, welche sonst ihre Erzeugnisse auf den näher gelegenen Jahrmärkten des Kreises Schuisk verkaufen, waren diesesmal genöthigt, sie ebenfalls nach Nischni⸗Nowgorod zu senden. Die Zufuhr war so stark, daß es bald an Aufbewahrungslokalen fehlte; wo nur ein leerer Raum aufzutreiben war, wurden Waaren niedergelegt. Wie viel auch an Manufakturwaaren zugeführt war, so wurde doch viel, ja, viel mehr als in anderen Jahren verkauft; allein der Ver— kauf ging langsamer vor sich, und das Geschäft dauerte länger. Zu bemerken ist, daß für Sibirien weniger, aber für den Binnenhandel mehr als im vorigen Jahre gekaust wurde. Der Erlös aus dem Verkauften im Allgemeinen übertraf den aller früheren Jahre. Die diesjährige Messe kann nur darum eine mittelmäßige genannt wer— den, weil die Menge der Güter den Bedarf überstieg. Im Geld— Umsatz herrschte mehr Leben als im vorigen Jahre. Mit dem Ge— traidehandel ging es anfangs ziemlich flau, die Preise standen nie⸗ drig, und die Nachfrage war schwach. Je mebr man über die be— vorstehende Aerndte und den muthmaßlichen Bedarf im Auslande

Gewißheit erlangte, stiegen die Preise. Weizen und Hafer wurden für St. Petersburg gekauft. Allein der Handel erhob sich nicht über die Gränzen des Mittelmäßigen, denn man wußte schon, daß die

Aerndte in Rußland keine schlechte sein werde, und daß die auf der

Intention des Komponisten steht. Dieselbe Manier wandte der Gast unter Anderem, und jedenfalls am unstatihaftesten, auch in der Scene des dritten Asftes an, wo Cortez seinen Soldaten Kunde von dem durch die Merilaner vollführten Treubruch in den Worten giebt: „Soldaten! ihr seid getäuscht; die gefang'nen Brüder, Denkt euch die Schmach, giebt man uns nicht zurück.“

und sie dann in stolzer, heldenmüthiger Rede zur Rache also aufmuntert:

„Auf! und ergreift das Schwert, zu lange ruhte sein Gewicht,

Auf! schlagt die Verräther danieder!“ Auch hier bei dem Worte „danieder“ machte Herr Kraus nicht nur abermals auf ganz wideisinnige Weise Gebrauch von seiner verpönten Ge— sangs Manier, sondern er erlaubte sich noch einer eigenmächtigen Abänderung der Musif, blos einigen hohen Falsett⸗Toönen zur Liebe, mit denen er sol—= chergestalt zu glänzen Gelegenheit nahm. Bei der dramatischen Geltung, die jeder Ton in diesem Meisteiwerke bat, verdient ein selches Verfahren die Rüge der Kritik und zeugt von der geringen künstlerischen Ein= sicht des Sängers. Daß Herr Kraus unter solchen Umständen weder als Cortez noch überhaupt den hiesigen hochgestellten Anforderungen zu genü— gen vermag und keinesweges die Lücke als Helden Tenor auszufüllen im Stande wäre, leuchtet ein, obgleich fortgesetzte, vor allen Dingen vlan mäßige Gesang s- Studien den Sänger bei seinen trefflichen Stimm= mineln jedensalls zu einer bedeutenderen Stuse führen lönnten, als er jetzt einnimmt. Wie wir schon oben beiläufig bevorworteten, fand übrigens die Durchführung der Partie, und zwar in Folge dieser oft recht glücklich und wirksam angewandten Mittel, besonders bei einem Theile des Publikums, Anerkennung, die sich sogar nach dem zweiten Akte zum Hervorruf steigerte, ein Eifolg, der indessen wohl mehr in der dankbaren Rolle und in dem zur Begessterung stimmenden Werke selbst zu suchen ist, als in der eigent- lichen deistung, die eine solche Ehrenbezeugung nach unserem Ermessen nicht verdiente. .

Im Uebrigen litt die Vorstellung an den schon neulich gerügten Män— geln. Herr Blume regalirte das Publikum wieder als Montezuma mit den Trümmern einer Stimme, die ihm diesmal den Dienst in einer Weise versagte, daß sich die tragische Katastrophe der Oper fast in eine ko mische verwandelt hätie und die Lachmuskeln der Zuhörer unwillkürlich zur Thätigleit gereizt wurden. Die endlosen Ballets im zweiten Alt sehlien

auch nicht. Drang sie gleichwohl der französische Tbeater-Ritus dem Kem— ponisten in dieser Ausdehnung auf, so hatte doch Spontini selbst später bei seiner Anwesenheit in Deutschland, den Eindruck des Ganzen zu wahren, das Opfer nicht gescheut und hier eine Kürzung vorgenommen. Wie sind also derartige neucte Eingriffe in das Werk zu jechtfertigen?

*

Königliches Schauspielhaus.

Die Mitschuldigen, Lustspiel in 3 Ab—

theilungen von Göthe.

Zum erstenmale:

(Den 25. Oktober.)

Unsere Bühne bat durch die Aufnahme dieses Lustspiels in ihr Re— pertoir zugleich eine Schuld gegen den Dichter, wie gegen sich selber, abge- tragen. Ihr Beruf, eine Musterbühne Deutscklands zu sein, federt es, was von den Werken der großen Dichter irgend aufführbar ist, auch wirk— lich zur Aufführung zu bringen und der Natien zu allseitigem Verständnis ibres Strebens und Schaffens zu verbelsen. Von Gothe stebt es nun ein mal fest, daß er der Wendepunkt unserer Kultur ist; jede Wisenschafst und Kunst hat das Geständniß abgelegt, ibm unendlich verpflichtet zu sein, so daß, wer diesen Huldigungen sich entzieht, es mit seiner eigenen Sache nicht redlich zu meinen verdächtig wird. Eine Bübne die ibten Beruf kennt, wird sich beeifern, wo möglich alle seine dramatischen Arbeiten, selost die unbedeutenderen, zur Aufführung zu bringen, zumal die unsrige, die von allem äußeren Ersolg unabhangig gestellt ist und nach dem Beifall der besser denkenden Minorität trachten darf. Die Aufführung der „Muschuldigen“ verdient den wärmsten Dank; möchte ihr nur bald der Burger General folgen. Die Figuren dieser kleinen Gotheschen Lustspeele haben eine Wahr— beil, eine Fülle von Saft und Blut, daß Jedem das Heiz lacht, der noch nicht durch die französischen blasirt oder durch langweilige vaterlandische Produkte abgestumwpst ist.

Und doch gab es gestern Abend Orposition und Opvositien der Ta—

gendhasten. Alle Welt slusterte: das Stück sei unsittlich; ein Biedermann versicherte, daß man seine Tochter „die Mitschuldigen“' nid seden lassen

8 . . h

,

d

93

. 42 * .

. . 4 ö

.