1846 / 298 p. 2 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

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Wolga, wegen geringen Wassers, zurückgebliebenen Zufuhren sehr groß waren. Nachst dem Getraide ist der für das ganze Reich so bedeutungsvolle Eisenhandel zu erwähnen. Fast ganz Rußland erhält das Eisen von der nischegorodschen Messe. Die Zufuhr dieses Me⸗ talls belief sich auf 3.700, 000 Pud. Der Werth der ganzen Zufuhr war über 15 Mill. Rubel. Das Geschäft ging gut, und der Absatz war stärker als voriges Jahr. Die Kaufleute schienen mit ihrem Verkauf zufrieden zu sein, und auch damit, daß die Preise sich bis zum Schluß der Messe gleich blieben. Die außerordemliche Zunahme in der Verarbeitung des Eisens und die steigende Zufuhr desseiben zur Messe beweisen, daß die vaterländische Industrie an Umfang zunimmt. Der Handel mit Rauchwaaren war unbedeutend, und die Preise hielten sich unter den vorjährigen. Lederwaaren wurden ohne Vor⸗ theil verkauft und rohe Häute sogar mit nicht geringem Verlust; nur die Pferdefelle wurden zu Anfang der Messe zu guten Preisen ver⸗— kauft. Pottasche, fürs Ausland schwach verlangt, ging schleppend. Auch die Zufuhr war geringer als sonst. Leinene und hanfene Waa— ren hatten viel Nachfrage, besonders vlämisch Leinen. Tafelleinen war ebenfalls gut begehrt und sehr viel zugeführt, besonders von den kleinen Fabrikanten. Darum klagten auch die Fabrikanten über nie⸗ drige Preise, aber wahrscheinlich war aus diesem Grunde auch der Verkauf groß. Die Zufuhr der Bauern - Lein- wand war geringer; verkauft wurde Alles, das Meiste für die Krone durch die Armee⸗Lieferanten, zu nicht hohen Preisen, aber nicht ohne Gewinn für die Produzenten. Im Ganzen ist zu bemer⸗ ken, daß die Leinen - Fabrication zunimmt und dieses fürs Reich so wichtige Gewerbe in Schwung kommt. Unter den Manufakturwaaren, sollte man meinen, müßte Tuch als Gegenstand absoluten Bedarfs und größtentheils einheimischen Erzeugnisses, den ersten Platz auf der Messe einnehmen; dennoch stehen die Wollenwaaren, was das Quan tum betrifft, den seidenen und besonders den baumwollenen nach. Dieses Jahr war die Zufuhr mäßig, und deshalb ging der Verkauf auch gut und die Fabrikanten befriedigend. Von Seidenzeugen war sehr viel mehr angebracht und wurde bedeutend verkauft, besonders in den Mittelsorten; dennoch ist der Rest nicht gering. Dem Absatz der Seidenwaaren schadet zum Theil der vielfache Verbrauch der ge⸗ mischten Zeuge, die, bei glänzenderem Aeußeren, wohlfeil sind. Ben größten Umsatz auf der Messe haben die baumwollenen gedruckten, farbigen, glatten Stoffe, dazu die gebleichten und ungebleichten Baumwollgewebe. Die wohlfeilen Zeuge dieser Art kommen meist von Bauern, welche sie zum Bleichen, Drucken und Appretiren an die entsprechenden Fa- briken geben. Im Ganzen ist diese Bauernweberei sehr bedeutend und liefert Erzeugnisse für mehrere Millionen Rubel. Sie hat ihren Hauptsitz in den Gouvernements Wladimir und Kostroma, zum Theil auch im Moskauschen, hier aber weniger. Der Werth aller zur Messe gebrachten Baumwollenwaaren kann kaum weniger als zehn Millionen Silber⸗Nubel betragen. Im Verhältniß zu dieser Pro⸗ duction ist der Meßhandel mit baumwollenen Zeugen nichts weniger als sehr umfassend, und dies besonders auf unferer letzten Messe. Indessen wurde viel verkauft und wenig zurückgelassen. Man hat be⸗ merkt, daß, seitdem die Maschinenarbeit der Plüsche zunimmt, die Hauptproduction der guten Sorten sich mindert. Da indessen letztere schon früher in großen Quantitäten nach China verkauft waren, so konnte im Ganzen nicht so viel zugeführt werden wie in vorigen Jahren. Der ,,. war wegen der großen Zufuhr bemerkens⸗ werth, die sich bis auf M, 00) Kisten belief, ein Quantum, welches noch nie erreicht worden ist. Schon fürchtete man, daß diese Masse auf den Verkauf unvortheilhaft einwirken würde, indessen zeigten sich die Verhältnisse günstig. Zucker war viel am Platz und wurde fast ohne Gewinn n . Der Handel mit Materialwaaren fiel schlecht aus; die Haupt-Artiiel dabei sind die Farben-Materiale, von denen mehrere wohlfeil abgin⸗ gen. Unter diesen nimmt der Indigo den ersten Platz ein, von dem auch mehr als sonst verkauft worden ist. Er ist jetzt billig und der Verbrauch im Zunehmen. Baumwolle war von Buhara und Chiwa nicht besonders viel eingetroffen. Im Ganzen ist der Meßhandel in fast allen Waaren ziemlich befriedigend gewesen, so weit es die Verhält⸗= nisse gestatteten; einige Artikel gingen sogar besser ab, als man er— wartet hatte. . war es, daß bei dem ungeheuren Verkauf das Meiste auf Kredit und auf lange Termine von 12 ind mehr Monaten abgegeben wurde; dabei waren die Preise der Ma⸗ nufaktur⸗Waaren im Allgemeinen 5 bis 10 pCt. unter den früheren, die der Mode⸗-Waaren aber höher. Dieses möchte beweisen, daß unsere Manufakturen vorwärts schreiten, und daß die Fabrikanten ihre Er⸗ zeugnisse den Konsumenten zugänglicher zu machen wissen. Bekannt ist es, daß jetzt in Moskau und anderen Fabrikorten das Brennholz, der Arbeitslohn und überhaupt Alles, was das Geschäft in Gan setzt, theurer ist, während Tuch, Seiden⸗ und Baumwollenzeuge st in den letzten 10 Jahren sehr gebessert und doch ohne Vergleich wohl= feiler geworden sind. Bei dem jetzigen Zustande der Industrie kann man hoffen, daß die Fabrication noch mehr gewinnen wird, wenn sonst kein Hinderniß dazwischentritt. Was die Fr nnen betrifft, so sind zwar die Terminschulden nicht alle berichtigt worden, die Termin-Ver⸗= längerungen wurden aber gern bewilligt. Bedeutende Zahlungs⸗Ein— stellungen haben nicht stattgefunden; diejenigen, welche ihre Gläubi— ger nicht befriedigen konnten, sind solche die nie zuverlässig gewesen

6470 Klassen für Erwachsene aufgemuntert, welche im Jahre 1845

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ter den soliden Häusern ist keines in der Erfüllung seiner Verpflich= tungen zurückgeblieben.˖˖⸗

Aus Kerisch vom 22. September wird gemeldet: „In Folge der beinahe einen vollen Monat ,,, Nordwinde sah es in unserem Hafen ziemlich öde aus. In diesen Tagen aber schlug der Wind um und brachte eine zahlreiche Flotte ausländischer Schiffe, und darunter besonders viele französische, die hier Oelsaaten einnehmen wollen, welche wegen des in Frankreich herabgesetzten Einfuhrzolles Gegenstand lebhafter Speculation geworden sind. Mit dem Aus- falle der Aerndte in unserer Umgegend kann man, sowohl was Qua- lität als Quantität derselben anbetrifft, zufrieden sein; auch der Heu— Ertrag war reichlich.“

Frankhre icch.

Paris, 22. Okt. Obgleich der König am Sonntag Abend den päpstlichen Nuntius, den General Sainte⸗-Aldegonde, und einige andere Personen empfangen, sah Se. Majestät doch sehr angegriffen aus, was von einer Erkältung herrühren soll. Mittags war der König so leidend, daß er den Justiz⸗Minister, der ihm mehrere drin⸗ gende Vorlagen zu machen hatte, nicht annehmen konnte. Auch die Königin sah bei den diplomatischen Besuchen am Sonntag Abend sehr leidend und kränklich aus.

Der Esprit public behauptet, König Leopold habe die ihm zugedachte Vermittelung zwischen Ludwig Philipp und der Königin Victoria abgelehnt.

Angeblich wäre Santana, sobald er sich wieder im Besitze des Staäatsruders der mexikanischen Republik sah, darauf bedacht ge— wesen, Beziehungen mit der französischen Regierung anzuknüpfen; zu diesem Behufe härte er Herrn Fernando Mangino, welcher in Paris die mexikanische Republik repräsentirt, bereits die erforderlichen In— structionen zugeschickt.

Wie es heißt, wird Graf Rosst nicht geradesweges nach Rom zu— rückkehren; er würde sich über Wien, wohin er von Herrn Guizot mit einer besonderen Mission beauftragt sei, auf seinen Posten zu— rückbegeben.

Von der Gazette de Lyon wird jetzt die früher von daher bezweifelte Nachricht von Truppenmärschen nach der schweizerischen Gränze bestätigt.

Von der marokkanischen Gränze vernimmt man, daß ein Adju— tant des Kriegs-Ministeriums mit Depeschen dort eingetroffen war, welche zur Anknüpfung von Unterhandlungen wegen Befreiung der in 6c Deira Abd el Kader's gefangen gehaltenen Franzosen er— mächtigen.

Aus Bourges schreibt man: „Der beim Hause des Grafen von Montemolin angestellte Oberst Francisco Grande, einer der Flücht⸗ linge, welche seit der Entweichung des Prinzen zu Bourges geblieben sind, hat am 14. Oktober Abends diese Stadt hrimlich verlassen. 66 vermuthet, daß er seine Richtung nach Chateauroux genommen abe.“

Der General -Lieutenant Baron Thiebault, Groß-Ossizier der Ehren-Legion und Ritter des Ludwigs⸗Ordens, ist zu Saint-Louis d' Antin gestorben. Seine ersten Dienste that er in der pariser Na⸗ tional⸗Garde; erst im Jahre 1793 trat er in die Reihen der Armee; er machte die Feldzüge Dumouriez's in Belgien, später die in Deutsch⸗ land, Italien, Preußen, Spanien und Portugal mit.

Bas Journal general de 1' Instruction publique mel—- det: „Die Regierung hat sich nicht darauf beschränkt, den Kindern den ersten Unterricht geben zu lassen. Sie hat zur Errichtung von

von mehr als 100,900 jungen Leuten besucht wurden. Sie hat fer ner in den Regimentern Schulen für die jungen Soldaten eröffnet, welche nur den ersten Anfang von Unterricht erhalten haben; 59,511 junge Soldaten haben im Jahre 1844 die Kurse des ersten Grades dieser Schulen besucht. Unter dieser Zahl haben 12,892. lesen, 13,996 lesen und schreiben, 15,973 lesen, schreiben und rech—⸗ nen, 7080, die weder lesen noch schreiben konnten, rechnen gelernt. Die Kurse des zweiten Grades wurden von 18,822 jungen Soldaten besucht. Unter dieser Fehl beendigten 36588 den Kursus der Gram— matik, 43733 den der Rechnenkunst, 2505 den des Rechnungswesens, 1648 den der Erdbeschreibung, 818 den der Kriegsgefchichte, i005 den der Geometrie, 1039 den der Befestigung, 973 den der Plan— Aufnahme.

Dem Censtitutionnel zufolge, ist der Vice⸗Admiral Dupetit⸗ Thouars durch eine telegraphische Bepesche nach Paris berufen wor— den und hat hier eine lange Konferenz mit dem See⸗Minister ge⸗ habt, worauf unverzüglich mittelst telegraphischer Depesche nach Brest bestimmte Verhaltungs -Vorschriften an den Gouverneur der franzö⸗ sischen Niederlassungen in Oceanien ergangen wären, wohin kürzlich a ' und Munition auf mehreren Transport- Fahrzeugen einge⸗

ifft worden.

Der Bey von Tunis hat dem See-Präfekten von Toulon, Ad— miral Baudin, vier schöne arabische Pferde zum Geschenk übersandt. Man versichert, der Papst werde zwei neue französische Bischöfe für Occanien ernennen, deren einer bestimmt ist, den Mgr. Epale, welcher kürzlich dort ermordet worden, zu ersetzen.

waren, was bei der Menge der Meßgäste nie zu vermeiden ist; un⸗

Der National berichtet, das Central-Eomité der Wähler der

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Opposition habe in seiner letzten Versammlung den Vorsh Sitzungen des Munizipal⸗Raths von Paris der Deffentlichitn terwerfen und die Octroi⸗Gebühren, welche auf den unen ja Nahrungsmitteln lasten, durch Luxussteuern zu ersetzen, trirnm genehmigt; das nämliche Central⸗Comitéè bereite den Entnij Wahlreform vor. Die pariser Oppositions - Journale verbreiten sich in n Ausdrücken über die neueste Revolution zu Lissabon. Nah und Constitutionnel können nicht bittere Worte genug! das Verhalten der Königin Doßa Maria da Gloria zu tadch Constitutionnel sagt am Schluß eines Artikels: „Wa aus der Bewegung zu Lissabon werden? In der That, mi es nicht. Inzwischen scheint so viel klar: die Windrose auf do insel deutet auf Absolutismus unter constitutionellen Farben; Staatsschiff trägt mehr Passagiere, die nach Titeln, Winn Geld begierig sind, als Matrosen, die den Dienst versehen. Das ] rad ist das einzige Steuerruder, und das Meer, auf welchem mu hat keinen Hafen. Der Heraldo bezeichnet die Contrerevolution zu als einen großen Sieg der gemäßigten Partei. Man wird cn die Suspension der constitutionellen Bürgschaften einen Verfassung nennen. Der wahre Fortschritt ist heutzutage in n action zu finden. Die wahre Freiheit besteht in der Aufheyu Freiheiten; die doctrinaire Phraseologie ist über die Berge gen es giebt keine Pyrenäen mehr!“ Bemerkenswerth ist imj auch das Journal des Débats sich dahin äußert, es seln lich, die in Lissabon am ten stattgehabte Aenderung anden nen, als eine Contre⸗Revolution, denn die erste Handlung M Ministeriums sei die Suspendirung der persönlichen Freiheit Preßfreiheit, also ein wahrer Staatsstreich in der ganzen g des Worts, gewesen.

Von St. Petersburg ist ein Courier mit Depeschen di von Nayneval hier eingetroffen.

Die Anhänger der Handelsfreiheit zu Havre haben sih,; sie auch in einzelnen Punkten ihrer Ansichten von einander am zur Bildung eines Vereins zusammengethan, der den Tig

auswärtigen Angelegenheiten. Selbst der den jsschen Interessen geneigte Standard erwähnt des französi= li her beigischen Einstusses, der nach einigen Angaben die Contre⸗ Aseen wcraultzt bahg; weist aber zugleich auß kie notarische lis that der argeseßten Minister, die von allen Seiten andrängenden werigleiten zu besiegen, hin, freilich eingestehend, daß das BVer= der Nation eben so wenig auf Seiten des neuen Ministeriums heebrigens wiederholt der Stan dard die Nachricht, daß der f das Antas in Braga eine Regentschaft im Namen des erstge⸗ Sohnes der Königin proklamirt habe. Die Morning voni c le giebt einen längeren Artikel über die Vorfälle in Por⸗ [und stellt dieselben geradezu in Zusammenhang mit den Be⸗ jungen des Grafen Bresson in Madrid. Ein Artikel des der mössschen Gesandtschaft in Madrid ergebenen Herald o hatte nämlich hoffnung ausgesprochen, daß der Graf von Thomar bald an des Mar⸗ 'on Saldanha Seite stehen und die Ruhe und Ordnung in Portu⸗ wiederhergestellt werde, so daß, wenn die konservative Regierung in ganien, Frankreich und Portugal einmal auf solider Basis begrün= wäre, eine furchtbare kontinentale Schranke gegen diejenigen be— E, welche in das Herz des Landes die Saat von Verwirrungen lteuen strebten. Die Morning Chronicle bezieht diese letzte eutöng nicht mit Unrecht auf England und schreibt: „Wir sind st wenig in Verlegenheit, uns zu vergegenwärtigen, worin Friede ! Gedeihen der Halbinsel gegenwärtig eigentlich bestehen. Doch on abgesehen für jetzt, bekennen wir, nicht wenig erstaunt zu sein m dieses kecke Aussprechen der künftigen Politik Frankreichs auf halbinsel. Was sollen ihre Zwecke sein, wie muß sie nothwendig mlliht werden? Und wenn einmal ins Werk gesetzt, wird das Kabinet Uültrjeen befriedigt sein und auf seinen Lorbeeren ruhen? Oder ist diese ei der drei konservativen Regierungen nur die Basis für wei⸗ bperationen? Gegen wen dürften diese dann gerichtet sein? ät zu vergessen ist, daß nicht die am wenigsten einflußreiche von sen drei Regierungen an der Südküste des Mittelmeeres bere ts n anstindig Fuß gefaßt hat und nur, wie es scheint, darauf war⸗ ildung ! ) his die Dinge reif sind, um weiter gegen das ihr dort benach⸗ „Association für Reform des Handels durch Herabsetzung n e Königreich vorzuschreiten. Die Aussscht ist eine lockende, und und Verbrauchssteuern. ; wundern uns nicht, französische Staatsmänner davon geblendet Von Capefigue's Geschichte der letzten funfzehn Jahn sj schen. Der Aufmerkfamkeit derjenigen unserer Landsleute, welche auch Band und 10 ausgegeben und das Werk damit bent lll die Wichtigkeit der Montpensierschen Heirath für dieses Land Brongniart, Mitglied der Akademie der Wissenschaften, issg spotten Lust haben wir nehmen die Sache so unschuldig deres Werk über die Töpferei nach ihrer Geschichte, ihrer fun möglich und geneigt sind, mit der pariser Phrase sich ihrer Theorie erschienen. ; begulgen, daß eben nur eine französische Prinzessin mehr geworden Der Courrier franggis versichert, daß man im Künl möchten wir doch die obige Erklärung des Bressonschen Organs nisterium mit einem Censur-Projekt für Algerien beschästigt n Nadrid angelegentlich zur Beachtung empfehlen. Wo soll das wohl Zeitungs-AUrtikel, als Schriften, die in Algerien erschenn am? Man fehe, was für Früchte diese Heirath schon getragen ten fortan nicht ohne Erlaubniß dort gedruckt werden dürsa. . Sollen wir die Zeit gewähren zum Befestigen wie zum Zer- Aus Brest schreibt man vom 16. Okteber: „Die Last an Ren und Aufbauen? Wir fuchen solche Ereignisse nicht. Bei allen

Ala Loire“, „la Somme“ und „l'Allier“ haben die Einschifn len Vorgängen hat England nur die Rolle des Getäuschten gespielt. Truppen, welche sie nach Papeiti und Otaheiti bringen wischen können wir nur der Königin von Portugal wegen bekla—

ovllendet und werden wahrscheinlich morgen unter Segel gehn R, daß sie von ihren Rathgebern bewogen wurde, die jetzige Rich⸗ Der Wasserstand der Seine ist in verwichener Nacht um 6 .

g einzuschlagen.“ gestiegen. Die Geschichte von dem Attentat auf das Teleskop des Lord Der Constitutionnel hat Briefe aus Tanger vom Az ssse erweist sich nach dubliner Blättern als cine müßige Er— tember erhalten, worin Klage gesührt wird über den geringen?

dung. den die im marokkanischen Reiche ansässigen Franzosen vont I bekannte französische Financier Ouvratd, der sich auf einem ihrer eigenen Regierung fanden; zwei Jahre seien verflossn, suche in England befindet, ist so schwer erkrankt, daß man an sei— daß irgend Schritte geschehen, um die Zahlung der an m Auflommen zweifelt. zuerkannten Summen und die Regelung der Entschädigug! Die Brodpreise hier in London steigen noch immer; das Laib bewirken, auf welche sie als Opfer des Bombardemen 1 Psd. lostet bereits 10 und selbst 11 Pee.

Tanger und von Mogador Ansprüche hätten; und obendrein . z der andre Konsul ruhig zu, wie die maroklanischen J London, 22. Okt. (B. H.) Berichte aus Montevideo m 25. August und Bu enos-Ayres vom 29. Aug u st mel—

leute, die an Franzosen Gelder schuldig seien, sich entfernmn,! ihre Verbindlichkeiten zu erfüllen; er mache darüber der hin n, daß Herr Hood seine Sendung erfüllt habe, die bisherigen Mi— er Ouseley und Deffaudis legten ihm jedoch viele Schwierigkeiten

nicht die geringste . Die Renten-Notirung erfuhr heute nur geringe Variatienz 6 den Weg, so daß man an' sofortiger Herstellung des Friedens ich zweifelt.

bahn-Actien waren zu weichenden Preisen ausgeboten; es with Nachricht, daß die Vierzonbiücke eingefallen ist. . an London, 20. Okt. Nichts kann die Leichtfertigkeit und Großbritanien und Irland. REssenheit, mit welcher die Franzosen die Angelegenheiten ihrer London, 21. Okt. Ihre Majestät die Königin wih schbarn zu behandeln pflegen, mehr charakterisiren, als die von der mnsse in vollem Ernst ausgesprochene und, wie man sagt, sogar in

dem Besuche bei dem Herzoge von Norfolk am 2yhsten d. J

Windsor zurückkehren, bis zum 9. November dort verweilen, n Haren Kreisen gehegte Ansicht, daß die Niederlage, welche die eng—

chem Tage der fünfte Geburtstag des Prinzen von Walz l ice Diplomatie kürzlich in Spanien erlitten hat, zu einem Minister— scsel in England führen werde. Noch niemals war hier die Mei—

begangen werden soll, und dann auf vierzehn Tage in Oöbom— 9 der Insel Wight ihren Aufenthalt nehmen. Es soll al ing des Publifums aller Parteien über einen Gegenstand eiustim— letzte Ausflug 9 in diesem Jahre sein. . iʒgr, als darüber, daß die Aufhebung der entente cordiale ledig- Der jüngste Staatsstreich in Portugal beschäftigt einn der französischen Regierung zur Laͤst falle. Herr Guizot rühmt Theil der hiestgen Presse. Man steht nicht an, denselben frönsll it, wie man sagt, seiner Beweisfähigkeit, daß Lord Palmerston die ahre Ursache des Mißverständnisses in Betreff der spanischen Hei⸗

Einflusse zuzuschreiben. Der Sun erblickt darin nur die Folsz der in Spanien herrschenden französischen Diploniatie und nl ien sei, und der französische Minister verläßt sich dabei, vielleicht scht, auf die allgemeine Stimmung, die in Europa über den Ge—

neuen Beleg für die vermeintliche n g, daraus ziehen, di Politik Frankreichs systematisch darauf gerichtet sei, die constimm l ieh zwischen seinem eigenen Charakter und dem seines englischen halen herrscht. Aber in diesem Falle glaube ich doch, daß man

Freiheiten der ihm erreichbaren Völker zu untergraben und il sional- Unabhängigkeit zu vernichten. Als besonders ominös hig ib erlennen wird, wie Herr Gutzot? sich seiner Friedensver— sheungen und des Kredits seines Namens bedient hat,

der Sun die beabsichtigte Ernennung des bisherigen pormg t m Absichen zu verdecken, zu welchen tin kriegerischerer

er der

dürfe. Ja auf jenem Korridor, wo sich diejenigen äußern, die aus den Urtheilen Profession machen, entschied man sich dahin, daß, wäre das Stück von einem Franzosen, es unfehlbar ausgepfiffen worden. Das macht selbst einen entzückten Zuschauer stutzig.

Eine Frau hat einen Liebhaber, ihr Mann bestiehlt ihn, ihr Vater geht heimlich seine Briefe lesen, Vergehen genug, daß Pastor und Richter des Orts alle Hände voll zu thun haben und wie werden sie bestraft Die Sünder beichten sich gegenseitig und rufen vergnügt: „Für diesmal bleiben wir ungehangen.“

Wie unsittlich!“ ruft das tug endhafte Publikum. „Wie wahr!“ rufen einige Andert, und folglich, wie sitilich! Denn jedes wahr gezeichnete Verhältniß trägt seine Moral in sich und macht sie auch unausgesprochen geltend. Wie werden diese leichtsinnigen Menschen gestraft durch die Nolh und Bedrängniß, in die sie sich stürzen! Wie jämmerlich erscheinen sie uns in ihrer Verlegenheit, die nur die Folge ihrer Schwachheit ist; wie zerfallen die ganze Familie, deren Glieder jedes auf seine Weise sich durchschlagt Kann da Jemand Lust spüren, ihren Leichtsinn, der nur äußerlich hener gelingt, aber an ihrem Innern sich straft, zu billigen oder gar nachzuahmen? Und wenn es am Ende heißt: „Für diesmal bleiben wir ungehangen“, so liegt ja darin das volle Geständniß der Strafbarkeit; aber das ist unseren Tugendhaften nicht streng genug, die nur durch die matersellen Vertreter det moralischen Zwanges die 6 hergestellt wissen wollen. Ihnen fehlt der Humor, der das Schwere leicht und das Leichte schwer nimmt. Aber der Dichter wußte, wie viel Gutes geln, wie viel Böses unterlassen würde, wenn man nur Beides manchmal etwas leichter zu nehmen verstände: wußte, wie viel uns spielend gelingt, was wir in der schweren Ri— stung der Moral nie vermögen und so lann er noch scherzen, wo andere Leute schon den en , . ihres Sitten Koder ciiiten. Dazu kommt, daß, wie im Stück, so auch im Leben, die Schuld immer gemein sam ist und selten Einer das Recht hat, der Richter der Anderen zu sein. Wer soll hier moralisiren, wo Alle gefrevelt haben? Eiwa der ediente (Herr Ostermei er), der der einzige Unschuldige ist?

Die Aufführung gelang. Herr Döring stattete den Wirth mit allen Farben aus, die er auf seiner komischen Paleste hat, und dadurch ward das

Habsburg und Gottfried von Bouillon in wichtigen Momenten ihres Le= bens dar, um die lechs Tugenden der Tapferkeit, Treue, Minne, des Ge⸗ sanges, der Gerechtigleit und der Beharrlichkeit anzudeuten: sie führen, wie ber Weg vom Nittersagle auf dem Schlosse selbse nach der Kapelle geht, so bildlich von der irdischen Tapferkeit bis zur Beharrlichteit des ritterlichen e. * re n in der Kirche 3 Die Rheinlande sind zu r besucht, als da Känsiler, bedeutender Kenner erschalltn vürste, voch meine ich in vollkom⸗

Bild sehr ergößlich, aber auch etwas buntscheckig. Herr Crüsemann über⸗ treibt; er giebt seinem Taugenichts einen e fh Anstrich, wahrscheinlich verführt durch den rothen Mantel und den Federbut. Heir G was matt und spricht sehr undeutlich. Dlle. Stich (Sophie) sehlte die Koketterie und dadurch manche Schattirungen in der Declamation, durch die Auguste Sütorins vor zwanzig Jahren das Publitum der Königs- stadt in dieser Rolle entzückie. 40.

rua ist et-

Die Fresken auf Schloß Stolzenfels.

K Vom Nhein, im Ottober. Schon jetzt wird die Kunsthalle auf Schloß Stolzenfels oft besucht, wie man den ileinen Rittersaal mit Recht nennen ann, seindem die in Königlichem Austrage begonnenen Fresken vollendet sind. Der Künstler, Hermann Stilke, hat die ihm gewordene Aufgabe in der That würdig gelöst, und Gedanke wie Uusführung zei= gen den Meister. Es ist bekannt, wie herrlich und in einfacher Fulle reich ausgestattet das Schloß ist; eine neue Zierde ist ihm jetzt geworden. Denn wie es von ewig junger und neuer Naturschönheit umgeben ist, wie Manches in ihm an vergangene alte Tage deutscher Geschichfe erinnert, so ist nun noch die Verschönerung durch neueste Kunstschöpfung hinzugelommen, und es ist gleichsam ein Sinnbild unserer Entwickelung, die voll Ehrfurchi vor der großen, dahingeschwundenen Zeit Frisches, Lebensvolles, Neuestes daran zu reihen sich unermüdlich bestrebt. Die fecht Fresken, welche den zwischen dem eigentlichen Rittersagle und der Keapelle gelegenen Saal schmücken, stellen uns Johann von Böhmen, Frievrich J., il., Heinrich, Rudolph von

über die Bilder selbst n

hat sich dadurch ein bleibendes Denkmal in unserer Stadt emricht?, bewundert allgemein daran die einfache Hohcit der Idee, die Kühn

Gesandten am pariser Hofe, Visconde Carreira, gun ö ns richsihteloserer Minister sich kaum bekannt haben würde. Und das , sshieht, während Lord Palmerston, bemüht, seiner Politik den Cha—= alter der Mäßigung wiederzugewinnen und die freundschaftlichen Be⸗ schungen mit Frankreich aufrecht zu erhalten, welche ihm sein Vor⸗ pnger im Amte hinterlassen hat, etwas weniger von seiner gewöhn⸗ hen Wachsamkeit und Entschlossenheit zeigt. Der Vorwand einer Filichen Kabinets Veränderung und die zufällige Gegenwart eines eigenthümlichen Ministers im auswärtigen Amte sind eine sehr gering⸗ ze Entschuldigung für die Wiederaufnahme einer Politik, welche f lichts Anderes ausgeht, als die Vernichtung des britischen Ein⸗ istz in der Halbinsel und auf die völlige Abhängigkeit Spaniens frankreich. Ich habe selbst gehört, wie ein einflußreicher französischer —mlmnkundiger, der hoch im Vertrauen der herrschenden Machthaber t erklärt hat, daß die spanische Krone der Krone Frankreichs so n berbunden werden sollte, wie das Königreich Schottland dem von

men gerechtes Urtheil zu äußemm, wenn mich bedünkt, daß sie alst Kunstgebiele zu den seltenen gehören, denen die volle Anerkennmm! welche auf vaterländische Kunst stolz sind, nicht entgehen wird.

Wien, 18. Olt. (A. 3.) Gestern Abend wurde (wie Mi wähnt) das Brunnen Monument auf der Freiung enthüllt; et dem Urtheil aller Kenner, ein Kunstwerk vom ersten Range. 9

Ausführung und die Reinheit des Gusses. Auf einem frei geha erhebt sich Austria in Königlicher Majestät, umlagert von den , seiner vier Hauptflüsse, ven Pulsadern seines inneren Lebens, der d

isend; und obf iß, daß eine direkte Vereinigung un— der Elbe, des Po und der Weichsel. In der Hauptfigur wollt m zm; obschon man weiß, daß eine direkte Vereinigung Züge von Habsburgs größter Tochter an d, nen, nir war 41 sst. s betrachtet man in gewissen Kreisen doch schon den Hof mögziich, von der Schte aus eine entfernte Aehnsichkeit herauezufmha. adrid wie eine Art Vasallen der Tuilerieen. Die gegenwärtige

söriche Spaniens hat in der That die Vereinigung der beiden lichte weniger furchtbar gemacht, als sie im leßten Jahrhundert egaber es ist dafür auch die Alöhängigkeit der schwächeren Macht nder stärkeren nur desto vollständiger geworden. . M Spanien kann ein solcher Zustand der Dinge nicht von * sein, und England wird derartige Ansprüche Frankreichs nie⸗ zgalherkennen. Vielleicht dürste der letzte Staatsstreich in Portu— I Giesen Bruch noch verschlimmern, denn auch dort ist französischer geschästig gewesen, die liberale Partei zu stürzen, und auch ee England durch bestehende a gehalten, die Unabhän⸗ der Regierung zu vertheidigen. Die Beziehungen Englands un a gel sind während der letzten Jahre ungewöhnlich kühl ge⸗ im. * Der Methuen- Vertrag ist auf beiden Seiten abgeschafft, Dan were Handels- Verbindungen sind seitdem zwischen den beiden alten

Mangel wurde an dem Denkmal seine eiwas zu große Höhe h ben, wiewohl sich diese durch die Kleinheil des Plahes, worauf dun nument steht, entschuldigen und erklären läßt.

( Großh. Hess. Ztg.) Am 19. Oftober wurden in Dar ann gleichendt Versuche aus dem gewöhnlichen Pulver-Probemörser mit baumwolle gemacht, wonach aber in dieser Geschützart das nent z rat nicht anzuwenden sein winde, indem es die Kugel laum ig am weit schleuderie, die von der äquivalenten Pulverladung 800 Fuß

schleudert wird. .

*

t bald die Stimme großer

abindeten nicht ab i i geschlossen worden. Die Sklavenhandels⸗Verträge un d Unwillen Portugals aufgeregt, und ihre Umgehung hat England

eines Gesetzes wegen allgemeiner Wehrpflicht angekündigt und

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verstimmt; für Portugal selbst empfindet England jetzt weniger In⸗ teresse, als zu irgend einer früheren Zeit. Aber gegenwärtig, wie ehemals, ist Portugal das Thor, durch welches britischer Einfluß auf der Halbinsel seine Stellung behauptet. Die Route von Torres Ve- dras hat ihre politische und geschichtliche Bedeutung so gut, wie ihre militairische Berühmtheit. Frankreich wird wahrscheinlich sein Ueber⸗ gewicht auf der Halbinsel dadurch zu sichern suchen, daß es die Un⸗ abhängigkeit Portugals bedroht und selbst die Truppenmacht Spa— niens gegen die Nachbarn lenkt; aber wenn ein solcher Plan der Po⸗ litik verfolgt werden sollte, so dürfte der Bruch mit England leicht in offene Feindseligkeit umschlagen.

Die pariser Journalisten haben Unrecht, wenn sie sich einbilden, daß die Aussicht auf Krieg hier zu Lande den Sturz eines Kabinets oder die Auflösung einer Partei herbeiführen würde. Durch seine poli— tische Einheit und seine Hülféquellen ist England gerade in gegen wärtiger Zeit eben so gut zum Kriege gerüstet, wie irgend eine an⸗ dere Macht in Europa. Die letzten drei Jahre ist man sehr eifrig damit beschäftigt gewesen, sür die Vertheidigung der Küsten zu sor— gen und die Stärke der Flotte zu vergrößern. Die Finanzen des Staats sind in einer glänzenden Lage, die Beziehungen zu dem übri— gen Europa friedlich und sicher, und um eine gerechte Sache würde die englische Nation ohne Zögern gewiß eher in den Krieg gehen, als sich der geringsten Verletzung ihrer Rechte oder auch nur dem entferntesten Angriff auf ihre Ehre zu unterwerfen. Im Jahr 1810 drohte Frankreich mit Krieg, als es dazu nicht gerüstet war. Im Jahre 1845 hat England mit Krieg nicht gedroht, aber es ist mo⸗ ralisch und physisch bereit, den Weg einzuschlagen, welchen die kom— menden Ereignisse oder seine eigene Politik ihm vorschreiben werden.

8elgien.

Brüssel, 22. Okt. Der König hat dem Astronomen Leverrier den Leopolds-Orden verliehen.

Der Minister⸗Rath ist jetzt mit Berathung der Maßregeln be— schäftigt, welche bei Eröffnung der Kammern denselben vorzulegen sein möchten, sowohl um der Theuerung der Lebensmittel zu begegnen, als um die Lage der Spinner und anderer Handwerker in Flandern zu erleichtern.

nem ar h.

Schleswig, 23. Okt. (A. M.) Die Königliche Eröffnung für die schleswigschen Provinzial⸗Stände in Bezug auf die Resultate der im Jahre 1844 von den Ständen erstatteten Gutachten ist nun— mehr auf Befehl der Regierung gedruckt erschienen und betrifft zu⸗ nächst die in jener Session den Ständen vorgelegten elf Gesetz-Ent— würfe, welche, meist nur von lokalem Interesse, unter möglichster i r' ein der ständischen Vorschläge, Gesetzeskraft erhalten

aben.

Der von der Veisammlung gestellte Haupt- Antrag in Beneff des Gebrauchs der dänischen Sprache in ihrer Mitte ist nicht ge— nehmigt, dagegen, den evennnellen Anträgen der Verfammlung gemäß, dem provisorischen Pate te vom 29. März 1841 Gesetzeskraft verlichen. (S. Allg. Preusi. Ztg. Nr. 295.) Auf den von den Ständen gestellten An— trag, es möchten sür die Zulunft Gesetze und reglementarische Be⸗ stimmungen, welche der Begutachtung von Seiten der Stände unterlie⸗ gen, nicht provisorisch erlassen werden, bescheidet der König, daß diesem Antrage in solchem Umfange nicht entsprochen werden könne, indeß solle von solchen provisorischen Verfügungen stets nur unter dringenden Um- ständen Gebrauch gemacht weiden. Ein bei Gelegenheit der Beraihung über die im Jahre 1844 beschlossene allgemeine Einer, Gh eens vorgebrachtes Ge⸗ such um Gestattung der Oeffentlichkeit der Berathungen der Stadt- Kollegien wird abschläglich beschieden, indeß wird der Stände ⸗Versammlung durch abermalige Vorlegung eines Entwurfs, wobei die stattgehabten Elörterun- gen berüchsichtigt worden sind, Gelegenheit zur Fassung sernerer Beschlüsse gegeben. Ein modifizirter Entwurf einer neuen Gewerbe- Ordnung wird in Aussicht gestellt. Endlich wird ein modifizirter Entwurf

ein den gegenwärtigen Zeitverhältnissen entsprechendes Militair-⸗Straf— und Dis ziplinar-Gesetz versprochen, auch auf die durch Parole-Be⸗ sehl vom 3. August verfügte Beschränkung der körperlichen Züch— tigung im Heere hingewiesen. Die Formirung einen eigenen Hee⸗ res-Abtheilung für die Herzogthümer, die nur aus diesen zu rekrutiren wäre, wird für ungeeignet eiklärt. ö

Von den Bescheiden auf die ständischen Anträge, welche die Kö—= nigliche Genehmigung nicht erhalten haben, sind nach der in der „Eröff⸗ nung“ sich findenden Nummernfolge (es sind im Ganzen 13 Nummern) die nachstehenden die bedeutenderen:

„I) Auf den von Unseren getreuen Provinzial⸗Ständen des Herzogthums Schleswig an Uns eingereichten allerunterthänigsten Antrag, daß ein be— stimmtes Beitrags-⸗-Verhältniß Unserer Herzogthümer und Unseres Königreichs zu den Staatslasten festgestellt und die Rechnung über die Einnahmen und Ausgaben der Mongrchie dergestalt gesondert werden möchte, daß eine Abtheilung die Einnahmen und Ausgaben ent- hielte, welche dem Königreiche und den Herzogthümern auch ferner noch gemeinschastlich verbleiben würden, eine andere die Einnahmen, welche, außer der festgesetzten Beitrags ⸗Quote, aus dem Königreiche eingehen, und die dieses allein angehenden Ausgaben, und eine dritte Abihei— lung die, außer der Beitrags-Quote, aus den Herzogthümern erho— benen Intraden, so wie die dieselben allein angebenden Ausgaben, haben Wir, wenn auch dieser Antrag auf eine wirlliche Trennung der Fi— nanzen nicht gerichtet ist, dennoch Uns nicht bewogen finden können, einzu— treten. Insosern derselbe darauf gegründet ist, daß es eine allgemein ver⸗ breitete Meinung sein soll, daß die Herzogthümer in ihrer finanziellen Ver= bindung mit dem Königteich prägravirt seien, haben Wir sämmtliche Gründe, welche nach dem von der Veisammlung Angeführten für diese Meinung sprechen könnten, auf das genaueste untersucht und erwogen, die Richtigkeit oder Gültigkeit derselben aber keinesweges anerkennen önnen, und haben Wir Unserem Kommissarius befohlen, in Betreff der einzelnen Punkte der Versammlung das Erforderliche zur Berichtigung der vorgetra— genen Ansichten mitzutheilen. . .

„2) Mit Rücksicht auf den allerunterthänigsten Antrag Un erer getreuen Provinzial Stände ⸗Versammlung, daß den Herzogthümern Schleswig und Holstein eine gemeinschaftliche Stände Versammlung veiliehen und unter Zugrundelegung der hieinach zu medifizirenden Allerhöchst ver= liehenen Institution den Stände Versammlungen ein dahin gehender Gesetz- Entwuif zur Berathung und Begutachtung in der nächsten Diät vorgelegt werden möge, geben Wit derselben zu erfennen, daß Wir Uns nicht ver arlaßt sehen können, auf diesen Antrag einzutreten.

6) Auf die Peiition, um Allerhöchste Bestätigung des eingesandten Entwurfs zu den Statuten einer schleswig - holsteinischen Bank, eröffnen Wir Unseren getreuen Provinzial - Ständen, deß Wir Uns mit Rücksicht darauf, weil der beabsichtigten Bank nach den in diesen Statuten getroffenen Bestimmungen tine Einichtung zu Theil werden würde, welche mit dem Zwecke der in der Allerhöchsten Resolution vom 23. Februar 1841 aiegesprochenen Bedingungen nicht zu vereinigen sein würde, zur Aller- höchsten Bestätigung der eingesandten Statuten nicht haben veranlaßt finden lönnen.

„9) Auf den allerunte thänigsten Antrag Unserer getreuen Provinzial-= Stände Versammlung, daß denjenigen Regimentern und Coips, welche aus den Herzogihümern rekrntirt werden, so viel irgend mhunlich, ihre Sand- quartiere innerhalb der Gränzen der Herzogthüm er Schles— wig und Holstein augewiesen werden, geben Wir derselben zu erkennen, daß riefem Antrage aus überwiegenden militairischen Gründen leine Berücksich⸗ tigung zu Theil werden kann.

„iö) In Bezug auf die von den Ständen beantragten Ersparungen im Staats haushalte wird zunächst auf die Königliche clan machung vom J. Juli 1844 und die von dem Königlichen Kommissariug erteilten Erläuterungen verwiesen und ein dann kurzes Resumé der in der leßten Zeit im Interesse einer besseren Gestaltung der Finanzen getroffenen Maßregeln gegtben. Es

der Besitzungen in Ostindien (für die Kaufsumme von 1,050, 000 Rbihlt.), der Verminderung der Ausgaben für die westindischen Kolonieen, des nur temporairen Charalters der n, des Land · Militair · Etats (durch die neue Organisation veranlaßt), der Ermäßigung der Civil⸗ und Militair⸗ ensionen, der Verminderung der Zinsen und des Kapitals der Staais- chuld (seit 1841 resp. um 250 060 und 7 Millionen Rbthlr.), wobei dennoch die Kapital⸗Vergütung von über 2 Millionen 300,000 Rbihlr. für abgelöste Zoll -⸗ Privilegien in den Herzogthümern abgemacht, der Reserve⸗ Fonds der Finanzen bis gegen 6 Millionen Rbthlr. angewachsen ist und viele Abgaben Erleichterungen zum Vortheile des Handels, der Schifffahrt und der Fabrilen eingetreten sind.“ Schweiz.

Kanton Bern. (Bas. 3. Die Freiwilligen, welche zum Schutze der Regierung aus dem Seelande in die Stadt gezogen waren, ließen sich durch einen Commissair bereden, zurückzukehren. Ungefähr 150 Mann aber wurden theils einkasernirt, theils einquar⸗ tiert. Der Kornhausplatz wurde am 20. Oktober nicht mit Artille⸗ rie besetzt, hingegen einige Passagen gesperrt und mehrere Pikets und bedeutende Wach tposten ausgestellt. Nicht der geringste Lärm hatte statt. Der Markt war massenweise von Neugierigen besucht, welche die abenteuerlichsten Erzählungen über Diebsbanden, Gesindel ꝛc. ge⸗ hört hatten und glaubten. Jüß-Schmied und Professor Müller sind noch nicht auf freiem Fuße. Stettler, der sich in der letzten Bürger⸗ Versammlung durch sein grobes Benehmen gegen die Bürgerschast auszeichnete, soll auch festgenommen worden sein. Die Bürgerwache, unter dem Kommando des Oberst-Lieutenants Gatschet vom Genie, hat sich bedeutend rekrutirt und soll zu 500o Mann herangewachsen sein. Man hofft nun, das Militair werde in den nächsten Tagen entlassen werden. . Der Gemeinde⸗Rath von Bern hat im Interesse der öffentlichen Ordnung beschlossen, Klage beim Regierungs⸗Rath zu führen über die böswilligen Behauptungen des Verfassungsfreundes und der Berner Zeitung, als hätte eine achtbare Klasse hiesiger Ein— wohner die vorgefallenen Unordnungen angestiftet oder provozirt.

Kanton Schwyz. (N. 3. 3.) Das hiesige Volksblatt berichtet von mancherlei merh ge n welche in Betracht der zum Theil bereits eingetretenen, zum Theil noch bevorstehenden Theuerung und Noth und der dadurch vergrößerten Gefahren für Sicherheit von Personen und Eigenthum getroffen worden a Keinem reisenden Handwerker darf der Durchpaß durch diesen Kanton ohne genaue Prüfung seiner Reiseschriften gestattet werden, auch dann nicht, wenn dieselben nicht wenigstens 8 Fr. Reisegeld vorzuweisen im Stande sind. Andere verdächtig scheinende Individuen, die keinen bestimmten Reisezweck anzugeben vermögen oder sich gar politische Umtriebe er— lauben sollten, sind ohne Rücksicht darauf, ob sie Ausweisschriften be⸗ sitzen, den betreffenden Bezirks-Polizei⸗Aemtern zuzuführen und von diesen nach Anleitung der Polzei-Verordnung entweder, der Central⸗ Polizei⸗Direrction oder der correctionellen Straf⸗Behörde zu ühber⸗ weisen.

. mahnenden Ernst der Zeit nicht verkennend, hat die Regie⸗ rungs⸗Kommifslon auch die Einladung an den Kriegsrath erlassen, die nöthigen Maßnahmen zu treffen, daß die hiesigen Truppen in voll— kommen wehrfähigen Zustand versetzt werden.

A talien.

Nom, 12. Okt. (A. 3.) Das hiesige Diario enthält nach⸗ stehenden päpstlichen Erlaß: „Um dem Gang der Staatsgeschäfte einen besseren Verlauf zu verschaffen, und damit die in verschiedenen Zeiten von seinen Vorgängern gemachten Einrichtungen den Bedürf⸗ nissen der Gegenwart mehr entsprechen möchten, hat Se. Heiligkeit unser Herr unter oberster Leitung des Staats- Secretgirs, Kardinals Gizzi, eine Kommission niedergesetzt, welche einen Plan entwerfen soll: 1) für geeignete Scheidung und Trennung verschiedener Di⸗ fasterien der Staats-Verwaltung betreffs der Art ihrer Geschäfte und ihrer Kompetenz; 2) für die Einrichtung eines Minister-Rathe, in dem alle wichtigen Angelegenheiten jedwedes Regierungs-Ressorts zu berathen und von dort der Entscheidung Sr. . zu über⸗ antworten sind. Die genannte Kommission bilden, laut päpstlichen Reskripts, der jedesmalige Mons. Uditore generale der apostolischen Kammer, Mons. Governatore di Roma, Mons. Tesoriere generale, Mons. Presidente delle Armi, Mons. Segretario della Sacra Con— sulta, die beiden Substitute des Staats⸗Sekretariats und der Haus⸗ Prälat Sr. Heiligkeit, Mons. Rugconi, Letzterer als Secretair der Kommisston.“

Nom, 14. Okt. (N. K.) Ueber den gegenwärtigen Aufent⸗ halt des Kardinals della Genga ist für den Augenblick nichts Zuver— lässiges bekannt. Faktisch aber ist, daß (wie bereits gemeldet) in der Nacht des 8. Oktober in einem wohleskortirten verschlossenen Wagen ein hoher Gefangener in das Kastell S. Angelo gebracht ward, wo er im strengsten Gewahrsam gehalten wird. Ueber dem Namen des⸗ selben schwebt ein geheimnißvolles Dunkel. Ferner ist der Papst im Besitze zweier Originalbriefe des Kardinals L., von denen der eine an den früheren Delegaten von Ancona, Rosst, gerichtet ist, und welche den Kardinal sehr kompromittiren sollen. Der Papst soll des Nachts gegen 11 Uhr besagten Kardinal augenblicklich vor sich beschieden, idm in Gegenwart einiger anderen Kardinäle jene Originale vorgelegt und ihn sodann in eine Lage versetzt haben, die fernere Pläne unmõ glich macht. Außer jenem hohen Gefangenen befinden sich noch vier Geist⸗ liche im Kastell S. Angelo.

gandels- und SGörsen - nachrichten.

Preise der vier Sauypt⸗Getraide⸗Arten in den für die preußische Monarchie bedeutend sten Warki⸗ städten im Monat September 18460, nach einem monat- lichen Durchschnitte in preußischen Silbergroschen und Scheffeln angegeben.

wird erwähnt der Befreiung von dem Tnibut an Marolfo, des Verkaufs

Namen der Städte. Versen Sea Ser ne dare . ö . 1. Königsberg ...... ..... 2 * s s. ow 3 263 . Nemel 2 25682 * 83 5 10 9 . * 3 z 2 ä. 83 * 2 * * Inster burg ..... ö * 55 * 82 211 5. Ra stenburg ...... 60g 41 35 [21 6. Neidenburg ..... .. . 816 15 * 3 2 1 X Danzig. ...... X ol 1t 25 . 2664 72, sb 5 8 27 K 42 6386386 57 Weh Wäg * *. K 4 * 8 2 . 8 ö 1 4 U m 2 ** * 2 28 21 12. Thorn... c w 2X e d. se 4 8. 9 8 8 1 22 2 . 4 2 . 8. z 8 ; 2 1 g 2. 5 3 * 8 * 3. Fraustad ..... e , X 9 ö 82 4. Rawitsch ... ...... 24 88 R 1 81 8 * 5. Kempen e