1846 / 305 p. 1 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

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publik sich im freien und unbeschränkten Besitze aller Kriegs und Friedensrechte befindet, wie sie jedem anderen Staate Zustehen; und wenngleich die Verhältnisse die beiden intervenirenden Mächte genö⸗ thigt haben, für einige Zeit in die Rechte dieser Republik, als krieg= führender Partei, stoͤrend einzugreifen, so wird doch zugegeben, daß die Grundfätze, nach welchen jene Mächte zu Werke gegangen sind, unter ähniichen Umständen gleicherweise auf England und Frank⸗ reich Anwendung gefunden haben würden. 7) Es wird in dem orientalischen Staate eine Wahl zur Ernennung des Präsidenten der Republik statthaben, mit völliger Unterwerfung unter die ver fassungsmäßigen Nechte des Landes, ohne Zwang für irgend eine Klasse, noch von Seiten irgend einer der bestehenden Parteien; auch hat General Oribe sich vorgängig zu verpflichten, sich das Re⸗= sultat dieser Wahl unbedingt gefallen zu lassen. 8) Eine allgemeine, gegenseitige und vollständige Amnestie, Anerkennung der Rechte aller Ausländer und Erfüllung ihrer wohlbegründeten Reclamationen. Die—⸗ ser Amnestie unbeschadei aber können einzelne argentinische Emigran⸗ ten, melche sich in der orientalischen Republik niedergelassen haben, falls sie Rosas gerechte Ursache zur Beschwerde geben oder durch ihr Verhalten das gute Einverständniß der beiden Länder stören, unter polizeilicher Aufstcht (bajo custodia) von der Küste entfernt oder nach einem von ihnen aufzugebenden Hafen im Auslande fortgeschafft wer⸗ den. M Nachdem diese Grundlagen der Unterhandlung von Rosas und Oribe angenommen sind, werden, falls die Regierung der Re— publik (Uruguay) sie verwerfen sollte, die Bevollmächtigten der beiden Mächte erklären, daß sie die Intervention ihrer Regierungen zurück— ziehen, und sie werden dieselbe wirklich zurückziehen, falls ihre Vor⸗ stellungen keinen Eingang finden.

Das Comercio del Plata gesteht ein, daß diese Grundlagen der Friedens⸗Verhandlungen einen sehr vagen Ausdruck haben und etwaiger Böswilligkeit Thür und Thor öffnen. Auffallend ist es an und für sich, mit welcher Vorsicht alle Cautelen berücksichtigt sind, welche Rosas zur Wahrung seiner Interessen vorzuschlagen sich ge—⸗ müßigt gesehen hat, während andererseits nichte geschehen ist, seinem Einflusse auf die Angelegenheiten von Uruguay Schranken zu setzen, vielmehr, besonders durch die, wenn auch einigermaßen qual sizirten Ausnahmen der in Uruguay ansässigen argentinischen Flüchtlinge von der Amnestie, den Uebergriffen von seiner Seite ein weiter Spielraum geboten wird. Bei alle dem beruhigt sich das Comercio dabei, daß bei gutem Glauben die vorgeschlagenen Grundlagen vollkommen hinreichen, die Friedens⸗Unterhandlungen zu einem gedeihlichen, die friedlichen Ver⸗ hältnisse völlig sicherstellenden Resultate zu führen und glaubt versichern zu können, daß dieser gute Glaube sich sowohl bei den Bevollmächtigten Frankreichs und Englands, mit deren früheren Erklärungen die setzt proponirten Grundlagen der Friedens- Unterhandlungen vollkommen übereinstimmen, als auch bei der Regierung von Montevideo vorsinde. Letztrre hat sich indeß vorläufig begnügt, ihre friedlichen Absichten nur durch einen vom 19. August datirten Befehl an den Kriegs⸗Minister und den Befehlshaber der Truppen zu bekunden, in welchem densel— ben aufgegeben wird, sich jeder offensiven Operation zu enthalten und den Truppen das Betreten des außerhalb der äußeren Festungslinie liegenden Terrains zu verbieten; nur wenn von feindlicher Seite De⸗ monstrationen gemacht werden, welche die Sicherheit der Stadt be⸗ drohen, sollen die Feindseligkeiten erneuert werden.

O st indien.

Die Allgemeine Zeitung meldet die Ankunft einer neuen indischen Ueberlandpost, welche das englische Dampfboot „Ardent“ am 26. Oktober Morgens halb 2 Uhr nach Triest überbracht hat, worauf der harrende Courier mit dem Regierungs-⸗Felleisen sogleich nach London weiter eilte. Das Dampfboot brauchte von Alexandrien bie Triest 133 Stunden (54 Tage), der Courier von Triest bis Um 46 Stunden. Die bombayer Zeitungen sind vom 1. Oktober, übrigens beinahe leer an aller Neuigkeit. Britisch⸗Indien war in allen seinen Theilen, den neuerworbenen wie den alten, vollkommen ruhig. In Sind war mit der kühlen Jahreszeit der Gesundheits⸗ Zustand besser geworden; die Eingeborenen litten aber fortwährend unter großem Mangel an Lebensmitteln. Die dortige Besatzung war noch nicht vermindert worden und dürfte es auch schwerlich so bald werden. Einige Gränzpunkte waren noch durch Raubanfälle beunru⸗— higt, diese jedoch ohne alle politische Bedeutung. Nichts Neues aus dem Pendschab.

Das Dampfboot „Victoria“ beobachtete am 14. August auf seiner Fahrt zwischen Bombay und Suez den Ausbruch eines neuen Vulkans auf einem der Zebayer-Eilande im Rothen Meer, der so⸗ genannten Sattel-Insel, unter 159 7. N. Br. und 422 12 O. L. (Greenwich).

Handels- und Görsen - Nachrichten.

Berlin, 31. Okt. Die Börse beschäftigte sich in dieser Woche haupt⸗ sächlich mit der heute beendeten Liquidation. Dieselbe ist durch vorher-

Bekanntmachungen.

[7381

Nach Ausweis des Kammergerichtlichen Hypothelen⸗ buchs Vol. VII. pas. 365 ist das in der Priegnitz be= legene Rittergut Tiieglitz nebst Zubehör, namentlich nebst dem Antheil Jacobsdoiff, ein Afterlehn der Herr⸗= schaft Puttlit, welches mittelst Kontrakts vom 28. De⸗ zember 17140 der Christian Ludwig Jürgaß von dem Daniel Wilhelm von Warnstaedt erkauft hat, worauf dieser Verkauf von der Familie von Puttlitz nicht nur . ist, sondern nach dem Tode des Christian udwig von Jürgaß die in die gesammte Hand aufge⸗ nommenen Brüder desselben und deren Descendenz auch mit Trieglitz und Zubehör ausdrücklich beliehen worden sind. Nachdem der letzte Besitzer, der Feuer⸗Sozietäts-⸗ Direktor Franz Carl Ludwig Wilhelm von Wahlen Jürgaß, nun aber zu Ganzen am 26. Juni 1834 ohne Hinterlassung ehelicher Descendenz verstorben und durch die rechtskräftigen Erkenninisse des Kammergerichts vom 21. Mai 1810 und 22. April 1841 alle diejenigen, welche ein Eigenthums⸗ oder Successions⸗Recht an Trieglltz nebst Zubehör zu haben vermeinen, insbeson⸗ dere alle noch lebenden Agnaten und Gesammthänder aus der Familie von Warnstaedt, von Jürgaß und von Wahlen-Jürgaß mit ihren Ansprüchen abgewiesen und ihnen deshalb ein ewiges Stillschweigen auferlegt wor—= den ist, macht die Familie von Puttlitz aus dem ihr zustehenden Lehns⸗Ober-Eigenthum Ansprüche auf das erledigte Lehngut, und durch die Allerhöchste Kabinete-= Ordre vom 25. April 1846 ist bestimmt, daß das Lehn— gut Trieglitz der Familie zu Puttlitz zur eigenen Ver- waltung und Benüzung übergeben werden soll, sobald bei dem Kammergerichke ein Aufgebots-Peifahren in

Ansehung der Afierlehngherren . und eingeleitet sein wird. en von Trieglit angebracht

gerichte auf

739

Th

vorgeladen.

1s 43

Zu diesem Behufe werden nach dem Antrage der Fa⸗ mille von Puttlitz alle diejenigen, welche als Asterlehns⸗ herren oder aus afterlehnsherrlichen Rechten in irgend einer Art Ansprüche auf Trieglitz nebst Zubehör zu ha— ben vermeinen, hierdurch öffentlich vorgeladen, sich bin nen 3 Monaten, spätestens aber in dem vor dem Kam mergerichts ⸗Referendarius Niem hier auf dem Kammer-

den 19. Dezember 1846, Vormitt. 11 Uhr, anberaumten Termine zu melden und ihre Ansprüche zu bescheinigen, widrigenfalls sie mit denselben für prä—⸗ iludirt und ihnen deshalb ein ewiges Stillschweigen auferlegt werden soll. Den Auswärtigen werden die Justiz⸗Kommissarien Valentin, Becher und Justizrath Hülsen als Mandatarien in Vorschlag gebracht. Berlin, den 24. August 1846. Königliches Preußisches Kammergericht.

Nothwendiger Verkauf. Stadtgericht zu Berlin, den 17. August 1846.

Das dem Tischlermeister Friedrich Wilhelm Deich mann gehörige, hier in der Invalidenstraße Nr. 29 be—⸗ legene und im Hppothekenbuche Vol. IVb. No. 122 eingetragene Grundstück, gerichtlich abgeschätzt zu 8279 . 27 Sgr. 6 Pf., soll

am 11. März 1847 Vormittags 11 Uhr, an der Gerichtsstelle subhastirt werden. pothekenschein sind in der Registratur einzuseheu.

Der dem Aufenthalte nach unbelannte Real-Gläubi⸗ ger, Maurerpolier Carl Winkel, wird hierdurch öffentlich

Nothwendiger Verkauf. Stadtgericht zu Berlin, den 16. September 1846. Das den Schuhmachermeister Johann Gottlob Glo-

aa, . . er r r 8 * * * ; ** F

1290

gangene Kündigungen höchst unbedeutend geblieben und ging im Ganzen

ee. unn für den rn r dussend unserer Börse das beste Zeugniß giebt; denn die Cours -⸗Unierschiede, selbst noch gegen die der vor= monarlichtn Abrechnung, sind sehr bedeutend gewesen. Es würden ge⸗ wiß große Verlegenheiten enistanden sein, wenn die kleineren Spelulanien ihre sinternehmungen auf die Hausse gerichtet hätten, sie würden so große Verluste nicht haben ertragen können, und Einer hätte viele Andere mit sortgerissen. Andererseüs ist es zu beklagen, daß die Contremine alle An- strengungen, selbst der renemmirtesten Häuser zu Schanden macht und, auf die gegenwärtigen Verhaltnisse sich verlassend, nicht aufhört, die Course zu drücken. Wir hatten heute die beste Gelegenheit, zu bemerken, mit welchen Summen die Contremine in Blanco ist; es hatte ihr die Anschaffung derselben viel Mühe gemacht, sie mußte für einige Effelten bedeutend über Cours bezahlen, und dennoch schloß die Börse mehr flau als animirt.

In den meisten und namentlich in ausländischen Eisenbahn ⸗Acetien blieb das GHeschäft sehr beschränlt, dahingegen war es sehr lebhaft in Köln⸗Min- dener, welche zwischen 8b a S7 A gehandelt wurden; auch in Stettiner ging Mehreres von 1955 bis 07 & um. Berlin Anhalter Litt. A. wur- den' von 1125 2 1113 und heute bis 112 bez. Lirt. B. von 955 a 9796 bez. Potsdam Magdeburger fielen von 87 2 84 3. Niederschlesische von s8 a 57 99 und Halle -⸗Thüringer sind zwischen 877 und 88 6 bezahlt. Bergisch⸗Märk. wurden in großen Posten ven 7935 a Son bezahlt. Berlin= Hamb. 96; 2 95 76. Kiel-Altonaer von 106 a 105 3 gewichen. Pesther FsS9 a S8; 76 brzahlt. In Magdeburg-Wittenb., Posen⸗Stargardter und Kassel-Lippstädter wird fast gar nichts mehr gemacht, und deren Coutse sind nominell.

Preuß. Fonds wenig verändert, Staats schuldscheine von 925 a . Ih gestiegen, Prämienscheine von 9 a 90] 56 gewichen, und auch die meisten Pfandbriessorten billiger erlassen. t

Wechsel auf Wien, Hamburg und Paris gut zu lassen; dagegen ist London in Folge des gesunkenen Preises in Hamburg um ca. 3 Sgr. ge⸗ wichen und blieb flau. Die Umsätze in sämmtlichen Valuten waren nicht besonders umfassend.

Berlin, 31. Okt. Der Durchzug in sämmtlichen Schleusen von Getraide und Mehl auf hier war im Laufe dieser Woche eher giößer, von Oelsaaten kleiner als in der jüngst verwichenen; durch den Finow - Kanal gingen: 392 W. Weizen, 6595 W. Roggen, 470 W. Hafer, circa 5300 Ctr. Mehl (fürs Proviant Amt); durch den Friedrich⸗Wilhelms - Kanal:; circa 3000 Cir. Mehl; von der Elbe und Havel kommen heran: 18 W. Weizen, 100 W. Roggen (Rathenow ⸗Magazin), 15 W. Geiste, 250 W. Hafer; dahin und nach der Saale sind aber auch zurückgeführt: 100 W. Roggen. In der Land und Eisenbahn-Zufuhr ließ Zunahme sich wahrnehmen, wo⸗ durch jedoch weder der Absatz, noch die Preise beeinträchtigt wurden; letztere erlangien cher eine kleine Zulage. Der Begehr für Getraide am Wasser⸗ Marste war lebhaft, sowohl von Seiten der Konsumenten, wie in Folge dessen von Seiten der Händler, welche Letztere, wegen Mangels digponibler Waare, nur selten voll befriedigt wurden. Von Versendungen ins Ausland war keine Rede. Wiewohl die Notirungen von England, Holland, Belgien und Frankreich, mehr oder weniger angezogen, mindtstens sehr fest waren, wür- den Abladungen dorthin doch keine Rechnung geben, abgesehen von den Gefahren, hohen Frachten und Assekuranzen bei jetziger Jahreszeit.

In Weizen bei Partieen bestanden keine ÜUmsätze; den Werth dasür geben wir an: sür weiß 86 M87 psd. poln. 80 a 83 Rihlr.,, für bunt S6 bis hz7 pd. 78 - 80 Rihlr.; für gelb. 86 / 87 pfd. Saal. 76 s77 Rihlr., für gelb S4 88 psd. märl. 74 78 Nihlr. ö

Zur Erfüllung der Lieferungs-Verbindlichkeiten in Rog g en pr. Olto⸗ ber mögen von Montag bis Mäiltwoch, dem Stichtage, wohl 1500 Wispel beisammen gewesen sein, Angesichts dieser, war allgemeine Zurückhaltung vom Kauf effektiver Waare bemerkbar, wohl in der Hoffnung; nach Schluß des Termins zuvor noch sestgehaltene Partiéen billig zu erstehen aber nicht bedenkend: daß dann der Begehr allgemein durch entgegengesetzte Wir⸗ kungen die gehegten Erwartungen täuschen werde! Roggen S2 pfd. pr. Ol— tober, bis zum Dienstag steigend auf 64 Rthlr., wich nech an demselben Tage auf 623 Rtihlr., weil einzelne kleine Haussiers von aufgenommenen Kündigungen sich debouchirten; am Stichtage wurde zu wellenförmig be⸗ wegten Preisen zwischen 60 und 62 Rthlr. gehandeli. Von da ab blie—⸗ ben dieselben im Anziehen; loco Waare, theils zur Versendung nach Sach⸗ sen und Umgegend, wurde gehandelt: 84 psd. zu 62 623 Rihlr., pr. 62 pfd., und 64 Rihlr. pr. S4 pfö., S35pfd. zu 68 Rihlr. pr. 82 pfd., und 65 Rthlr. pr. 833 pfd.; S6 pfd. zu 66 Rthlr.; S7pfd. zu 67 Rihlr. und S9pfd. zu 68 Rihlr.; schwimmend; 83 pfd. zu 62 Rthlr. und 83 pfd. zu 625 Rthlr. pr. 82pfd.; 82pfd. pr. November bis 633 Rthlr. bez. u. Gld., b Rihlr. Br.; pr. Frühjahr J. J. bis 58 Rthlr. bez. u. Gld., 58) Brief. Abladungen von Stettin auf hier dauern fort.

Gerste, von Stettin und Hamburg abgezogen, kommt wenig hierher, ist deshalb gesucht und bei 7109,s71pfd. mit 148 - 50 Rihlr. willig zu lassen. Hafer en detail, durch die fortdauernde Konkurrenz des Königl. Proviant- Amis, das 335 a 343 Rthlr. am Landmarkt gern bewilligt, für Ladungen aber kaum 33 a 34 Rihlr. anlegen will, noch immer hoch, 34 2 36 nf nach Qualität. Nachtheile, welche die Konsumenten wie Kaufleute, diese beim Ein und Verkauf, gleich schwer treffen! 48pfd. pr. Olibr. oder schwimmend mit 34 Rthlr. erlassen und unbeachtet; pr. Frühjahr kf. J. 36 Rthlr. Br., 333 Nihlr. G. Futter-Erbsen 56 a 69 Riblr. Ko ch= erbsen 66 a 72 Rihlr., für feinste bis 84 Rihlr. bez. Von Umsätzen in Oelsaaten hörten wir nichts. Rapps behielt Frage zu 68 a 683 Rthlr., unter 70 a 69 Rihlr. nach Qualität fehlten aber Anstellungen. b sen schwimmend auf 68 Rthlr. gehalten, dazu aber nicht begehrt, über 66 a 67 Nihlr. wohl nicht zu placireen.

Ungeachtet mehrseitiger Ankündigungen und noch hinzugekommener Zu fuhren von Rüböl, die aber bisher aus dem Markte gehalten wurden, hat der Werih dieses Fettes sich gebessert; zu erfüllende Verbindlichkeiten

pr. Oltbr, sich täglich mehrender Bedarf, Zurückhaltung der Inhaber effektiv Del sind die zu bezeichnenden Veranlassungen dafür, wesche durch bestehende kalte Temperatur, woraus man auf baldigen Frost schließt, ge werden; Olibr. schloß heute 8 2 9 Rihlr., eben so ward loco bez. n aber so erlassen 93 Rihlr. Gld., Novbr. u. Novbr. Dezbr. 9. Nihlt. z Rihlr. Gld., Dezbr. MJanr. 10 Rthlr. Br., Or Rihlr. Gld., Jant. 3 io Rihlr. bez. und Br., „. Nthlr. Gld., Febr. . März 19 Nrhir. 105 2 . Rihlr. zu lösen, März /MApril, April / Mai 105 Rihlr.

, Rtihlr. Gld. Geld.

29 Rihlr., bez., heute 267 NR

* rankfurt a. M., 29. Olt. Der Umsatz der Börse w * K ** Frankf brlebi im Allgemeinen die Snmmun! .

den letzteren Tagen nicht sehr . . ö. f Heute gingen aber Fried. Wilh. Nen;

Fonds aber doch eine sestere.

Ltinöl 2 Rihlr, Lieferung pr. Frühjahr 11 Rihlr. Bi., 103 . UÜnsere Zufuhren von Spiritus wurden durch Abfuhre aus der n leren Ober und unteren Warthegegend nach Stettin, Preußen und 6 sien geschmälert und leo wie Oftoberpreise dadurch isteigert auf pr. Frühjahr dagegen weniger begehrt, schon bis 27

.

thlr. Br, 26. Rihlr. pr. 16, So. 9h Gld.

6

das Abonnement beträgt: 2 KRthlr. für * Jahr. 1 Rthlr. I Jahr. 5 Rthlr. I Jahr. Theilen der Monarchie 424 Preis- Erhöhung. sertions-ebühr sür den meiner Zeile des Allg. Anzeigers 2 Sgr.

Allgemeine

.

Preußische Zeitung.

Alle Ppost Anslalten des In

und Auslandes nehmen Geslellun

auf dieses glatt an, sür Gerli

die Expedition der Allg. Preuß eitung:

Friedrichs siraße Ur. 72.

und Ludwigshafen -Berbacher auf die berliner Notirungen vom 26s

rück. Das Staats⸗ Effekten.

Geld ist hinreichend flüssig, nur fehlt es an Spe culationeli

Der Auflösung der Actien- Gesellschaft zum Ban ntlicher Theil.

Bieberich⸗ Rüdesheimer Eisenbahn säh man längst entgegen; es ist übemh⸗

auffallend, daß im Herzogihum Nassau das Eisenbahnwesen sich nicht eh

Bahn brechen kann.

Amsterdam, 28. Okt.

395 do. 38.

Paus

195 Russ. Uope S8.

Antwerpe Frankfurt

Börsen.

Auswärtige Sch. 59.

Niederl. wirkl. Zinsl. 6.

5b Spa. . 4Aasg. zinsl. Neue Anl. 193.

n, 27. Ot. 57h Met. 1085. 6. Rank Aetien

a. M., 29. Ot.

1858 kr. Rayr. Bank- Aetien 655 Br. Ilope d 74 Br. Stiegl. S6 4 Br. Iut. 58

poln. 300 FI. 963. 2.

Hamburg, Paris, 28. Neapl. —. Wien, 29. Actien —.

neil. 1065. Livorn

396 Span. —.

Anl. de 1831 I57.

do. zoo Fl. 7935.4. 30. Okt. Bank- Actien 1570 Hr. Okt. 59h Rente fin cour. II7. 90.

Eutzl. Russ. 106 D 375 do. sin cour. dᷓ h Pass. ö Okt. Nordb. 165.

KRudw. —.

de 1839 127. na. 943. Pest. S653.

Meteorologische Beobachtungen.

1846. 31. Okt.

Morgens 6 Ubr.

Nach einmalign Beobachtung,

Nachmittags

Abends 2 Uhr.

10 Ube

Luftdruck

Luftwärine .... Thaupunkt .... Dunstsũttiguug .

Wind Wolkenzu ...

Tagesmittel:; 339, 6a“ Par... 3,7 R. ..

339, 8“ Par. 339, 79“ par. 339, 76“ Har. Quell u ißrme 7, 8! k. 4 3, s) R. 2,02 R.

88 pCt.

4 3, 1 KR. Flusswärme 4,41 ö 110 R. Bodenwärme 4,9 80 pCt. 84 pCt. Ausdiustung li. 00 trüb. trüb. trüb. Nie ders chlas 0.

O. O. 0. Wärme weehse * 0. 2.

17 n.,.

4 4,67 R. 1,99 R.

Montag, 2.

Königliche Schauspiele. Nov.

Vorstellung: Wallenstein's Tod, Trauerspiel in 5 Abth., von Sch.

,, . pn] Vorstellung: Othello, der Mohr J gi (Herr Kraus, vom K. K. Hof⸗Opern⸗-Theater zu W

von Rossini.

Im Opernhause. 125ste Abonnemz von Venedig, Oper in 3 Abth.

Othello, als Gastrolle. Anfang halb 7 Uhr. =

Zu dieser Vorstellung werden haus- Preisen verkauft. Im Schauspielhause. Pour

abonnement. La premiere reprèsentation de:

la cour, com d Royal de b6'Odè Es wird e

Billets zu den gewöhnlichen &n

la premiere reprèésentation LũIngènn ie nüuvelle en 5 actes, en prose, du The on, par Mr. Empis. . ö rsucht, Montag den 2ten und Dienstag den

November in den Vormittagsstunden von 9 bis 1 Uhr, in der

nun l

den französischen Theater

und sodann die lassen.

Mittwoch, 4. Nov. Abonne 6 oder: Herz und Welt, Schauspiel in 5 .

Vorstellung: von K. Gutzkow.

Veranty

des Königl. Haus-Polizei⸗Inspektors Harcke, im Schau (Eingang Taubenstraße),

die Kontrakte für das Abonnemen Vorstellungen in Empfang zu neh Billets im Billet⸗Verkaufs⸗ Im Schauspielhause. 185ste Abonnem (Mad. Grabowsky: Julie.)

vortlicher Redacteur Dr. J. W. Zinkeisen.

Im Selbstverlage der Expedition.

. Gedruckt in der Deckerschen Geheimen Ober-Hofbuchdruckerei. ö

Altgemeiner Anzeiger.

beckschen Erben gehörige, hier in der Lindenstraße Ni. 41 belegene und im Hypothekenbuche von der Louisenstadt Vol. 10. No. 684 eingetragene Grundstück nebst Zube⸗ hör, gerichtlich abgeschätzt zu 16000 Thlr., soll

am 10. April 1847, Vormittags 11 Uhr, an der Gerichtsstelle subhastirt werden. pothekenschein sind in der Registratur einzusehen.

Taxe und Hy-

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Tare und Hy⸗

ammlung werden sein:

d ; ; 7 7

Oberschlesische Eisenbahn⸗ Gesellschaft.

Der über alles Erwarten gesteigerte Transport ⸗Verkehr auf der Oberschlesi-⸗ u schen Eisenbahn, welcher eine bedeutende Vermehrung der vorhandenen Betriebs-

I mittel erforderlich macht, verbunden mit e. der Nothwendigkeit, den bei einigen Po- sitionen des Anschlages erforderlichen Mehrbetrag zu be- schaffen, veranlaßt uns, die Herren Actionaire zu einer

auf den 25. November C., Nachmittags 3 Uhr, im hiesigen Börsenlolale anberaumten aUu—

ßerordentlichen General-Ver⸗

sammlung der Herren Actionaire der Obeischle-⸗

sischen Eisenbahn · Gesellschaft ergebenst einzuladen. Ge⸗ enstand der Berathung und Beschlußnahme dieser Ver-

1) Vermehrung der Betriebsmittel, Feststellung der hierzu, so wie des zur vollständigen Aus führung und Ausrüstung der Bahnstrecke zwischen Oppeln

und der Gränze des Freistaates Krakau erf lichen Kostenbeirages. .

2) Die Art und Weise, auf welche dieser Kostenbt aufgebracht werden soll, und Vereinbarung einen diefen Beschluß betreffenden Nachtrag Gesellschafts · Statute. .

Dicjenigen der Herren Actionaire, welche dieser

neral ⸗Veisammlung beiwohnen wollen, haben in mäßheit des §. 29. des Gesellschafis⸗Statuts sy stens am 24. November im Büreau der 6 schaft (auf dem Bahnhofe) ihre Act ien zu pr ziren, oder deren am dritten Otte erfolgte Nich

gung glaubhaft nachzuweisen, und zugleich ein de peltes Verzeichniß der Nu

mern derselben zu übergeben, von denen

Eine zurückbleibt, das Andere, mit Siegel der Gesellschaft und dem Verm

der Stimmenzahl verschen, als Einll

karte dient. Breslau, den 25. Oltober 1816

Der Verwalungs⸗Rath der Oberschlesischen Eisenh Gesellschaft.

1845 b Heute wurden wir ehelich verbunden. Wurzen und Leipzig,

geb. Richter.

Preuss. Pr. Sch. . Toln.

Sh dre. Ih. 476 40. 99. Zh), 40. 7. Close.

PNelgien. ö Ausfuhr nach Frankreich. Vemmischtes.

Büreau abholen i

, 1816,

.

land. Rhein-Provinz. Dombau Verein.

eutfche Bundesstaaten. Königreich Bayern. Wohlthätigleite— Vezeigungen des Königs. Ansland und Polen. brasilianischen Gesandten, ͤ Erankreich. Paris. Hofnachricht. Die portugiesische Umwälzung und die französische Regierung. Die französischen Truppen an der Schweizergränze. Die Ueberschwemmungen. Städtische Bewilligung zu Gunsten der Armen. Kataster. Vorkehrungen gegen Abd el Ka⸗ der's Pläne. Konsul für Kalkutta. Die Verhandlungen mit Ro- as. Anempfehlung einer Allianz mit Rußland. Die & des Bey on Tunis. Vermischtes. Schreiben aus Paris. (Diner bei bofe; die Sammlungen für die Ueberschwemmten; Arbeiter -Unruhen.) oßbritanien und Irland. London. Kabinets ⸗Versammlung jur Bestimmung des Termins der Parlamenis-Eröffnung. Agitation egen Eröffnung der Häfen. Lord John Russell's Antwort auf eine desfallsige Denkschrist. Herrn Hood's Unterhandlungen in Montevideo. Vermischies. Brüssel. Beschlüsse in der Sitzung des Allianz⸗Vereins.

St. Petersburg. Annints Audienz des

chweiz. Kanton Bern. Kanton Basel. Petition wegen Auf⸗ fellung eines Verfassungs - Rathes. Kanton Genf. Verhält-

der Parteien im Großen Raihe. Rückkehr der Ausgewanderten. panien. Schreiben aus Madrid. (Abreise des Herzogs und der Her— zogin von Montpensier; Geschenke der Königin an den Herzog; die Be— richte der französischen Blätter; Nachrichten aus Portugal; Vermischtes.) ortugal. Schreiben aus Lissabon. Günstigere Äussichten für das Ministerium.

reinigte Staaten von Nord-Amerika. London. Einnahme gon Santa Fé. Proclamation des amerikanischen General Kearney. isenbahnen. Bahn zwischen St. Petersburg und Baltischport. Schreiben aus Paris. (Unzulänglichkeit der französischen Eisen ⸗Industrie.) andels- und Börsen⸗Nachrichten. Berlin. Börse.

, Abonnem

Awmtlicher Theil.

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht:

Dem bei der Regierung in Posen angestellten Rechnungs-Rath chulze den Rothen Adler-Orden dritter Klasse mit der Schleife; m Prediger der französischen Gemeinde zu Berlin, Professor Sau

Mer, den Rothen Adler-Orden vierter Klasse; dem Schullehrer Käm⸗

r zu Bochum, Regierungs⸗Bezirks Arnsberg, das Allgemeine Eh—⸗ zeichen; so wie dem Unteroffizier Wolter des 24sten Infanterie⸗ giments, dem Gefreiten Rücken des 140sten Infanterie⸗Regiments

Reserve⸗Regiments) und dem Ulanen Fischer des 3Zten Ülanen⸗ giments, desgl. dem Maurergesellen Karl Wilhelm Reibert Zörbig, Regierungs⸗-Bezirks Merseburg, die Rettungs-Medaille Bande zu verleihen.

Angekommen: Der außerordentliche Gesandte und bevoll⸗ chtigte Minister am Königl. bayerischen Hofe, Kammerherr Graf Bernstorff, von Hamburg. Abgereist: Der Fürst zu Lynar, nach Drehna. „Se. Excellenz der General-⸗Lieutenant und General⸗Adjutant Sr. Mjessa des Königs, von Neumann, nach Neu-Steelitz. Der Ober⸗Präsident der Provinz Brandenburg, von Meding, nach der Altmark.

Uichtamtlicher Theil.

Jnland.

Rhein⸗Provinz. Die am 27. Oktober abgehaltene Mo- kä⸗Versammlung des Central⸗Dombau-Vereins-Vorstanbes zu Köln öffnete der Präsident durch die Mittheilung, daß seit dem 253. Sep⸗ nber d. J. 1762 Rthlr. eingegangen seien und demnach die bishe⸗ ze Gesammt- Einnahme 176,681 Rthlr. betrage. Hierauf wurde E dreizehnte, die Periode vom 1. Juli bis letzten September 1846 sassende Baubericht des Dombaumeisters Zwirner verlesen, welcher Bezug auf das rasche Fortschreiten des Baues an den verschiede= n, in Angriff genammenen Punkten sehr günstig lautet. Herr dirner führte unter Anderem an, daß wöchentlich in der Regel 1560 ück mehr oder minder künstlich gearbeitete grohe Werksteine gefer—⸗ it und versetzt werden. Der Präsident verlas sodann die vom Erz⸗ chofe von Geissel unterm 2. Oktober ausgefertigte Urkunde über 8 Annahme der Schenkung von 160,000 Rihlrn. für den Fortbau s nördlichen Theils der Domkirche und von 26,000 Rthlrn. zur richtung des nördlichen Querschiffes mit Strebewerk, zum Aufbau

Gewölbe im nördlichen Seitenschiffe, so wie zum Bau der Pfei⸗ und. Gallerieen über diesem Seitenschiffe. Zum Schlusse theilte

Präsident die mit der Buchhandlung Du Ront Schauberg ge⸗ ogenen Verhandlungen bezüglich des Bomblattes mit, durch welche ö Herausgabe desselben für das nächste Jahr gesichert worden ist. och genehmigte bie Verfammlung den auf 966 Rthlr. festgesetzten kat der Verwaltungskosten des Central⸗Dombau-Vereins für 1847.

Deutsche Gundesstaaten.

Königreich Bayern. Wie münchener Blätter melden, t Se. Maͤjestät der König im Laufe dieses Jahres an Mitglieder o „MUnterstützungs⸗-Vereins für das Amts- und Kanzlei⸗Perfonal“, elche Bitischriften um die erforderlichen Nachzahlungen, die durch e neuen Statuten erwachsen sind, eingereicht haben, allein gegen O00 Fl. aus seiner Privatkasse auszahlen lassen.

Rußland und Polen.

St. Petersburg, 27. Okt. Am 23sten d. M. wurde der

tubeglaubigte außerordentliche Gesandte und bevollmächtigte Minister

J

Dr.

Majestat des Kaisers von Brasilien, General Barbosa da Silva,

len wurde,

vom Kaiser in einer Audienz im anitschkowschen Palais empfangen und überreichte Sr. Majestät sein Beglaubigung -Schreiben.

Frankreich.

Paris, 29. Oft. Der König der Belgier will bis nach der Ankunst des Herzogs und der Herzogin von Montpensier hier ver⸗ weilen. Das neuvermählte Paar ist, nach einer heute veröffentlich ten telegraphischen Depesche aus Bayonne, gestern von dort nach Pau abgereist und wird am 2. oder 3. November in Paris erwartet.

Das Journal des Debats spricht sich heute in einem leiten den Artikel noch entschiedener und ausführlicher als bisher über die portugiesische imwälzung aus. Es erklärt in den stärksten Ausdrücken, daß es das Verfahren der Königin Donna Maria mißbillige, und versichert eben so bestimmt, daß die französische Regierung den ver— suchten Staats streich“ nicht gutheiße. Galignani's Messenger legt großes Gewicht auf diesen Artikel, weil man wohl annehmen dürfe, daß derselbe mit voller Kenntniß von der Art und Weise, wie die französische Regierung jene Vorgänge beurtheile, geschrieben worden, woraus denn hervorgehe, daß ein Mißverständniß zwischen den Kabinetten Englands und Frankreichs über die in diesem Fall zu befolgende Po—⸗ litik nicht wahrscheinlich sei., Wir interessiren uns wenig“, sagt das französtsche Regierungs-Organ, „sür das Schicksal des in Portugal von einem der ehemaligen Koryphäen des Rabikalismus, dem Mär— schall Saldanha, versuchten Stgatsstreichs. Die Königin spielt eine Rolle, die ihr die Krone kosten kann. Wir haben schon gesagt, daß es uns unmöglich ist, uns in dem Labyrinth von Intriguen und Revo⸗ lutionen, welches man in Portugal constitutionelle Pionarchie nennt, zurechtzufinden. Vor einigen Monaten wurde ein Minister, dem es weder an Gewandtheit noch an Kraft zu sehlen schien, Costa Cabral, ehemaliger Klubist, durch eine Emeute gestürzt. Es wurde dadurch nicht viel besser, noch auch viel schlimmer. Der Sturz Costa Cabral's brachte dem Lande keine einzige Freiheit mehr ein, und der Schatz blieb leer wie immer. Hat, um ihn zu füllen, die Königin, vom Marschall Saldanha unterstützt, einen Staatsstreich ausführen und so viele Umwälzungen durch eine neue vermehren zu müssen geglaubt? Dieses Mittel gelingt selten; diesmal scheint es sogar sehr traurige Folgen haben zu sollen, und wir werden darüber nicht seufzen. Wir lieben jene vermeintlichen Macht⸗ streiche nicht, die stets die Befestigung der Freiheit zum Vorwande nehmen, aber mit vorläufiger Suspendirung aller Freiheiten und Rechte beginnen. Eine suspendirte Ver⸗ fassung ist eine vernichtete. Die Preßfreiheit und die persönliche Frei-= heit sind in Portugal nicht mehr vorhanden; dies ist für uns klar in dem lissaboner Staatsstreich, und deshalb haben wir vom ersten Au— genblick an, trotz der in den Proclamationen und Dekreten der Kö⸗ nigin enthaltenen. herrlichen Versprechungen, diese Art von Gegen⸗ stück zu den radikalen Umwälzungen nicht anders als mit dem größ- ten Mißtrauen aufnehmen können. Wir brauchen nicht hinzuzufügen, daß es abgeschmackt ist, der französischen Regierung auch nur den geringsten Äntheil an dem Imbroglio von Lissabon zuzuschreiben.“

. Nachrichten von der Schweizergränze vom 22sten zufolge, waren die französischen Truppen daselbst angekommen, der Generalstab des 68sten Regiments hatte sein Hauptquartier in Gex genommen, eine Compagnie faßte in Divonne an der Gränze von Waadt Posto, zwei andere wurden in St. Genis und Ferney an der genfer Gränze kan⸗ tonnirt. Die Garnison des Fort de l'Eluse wurde um 2 Compagnieen verstärkt. Die Truppen haben den strengen Befehl erhalten, die Gränze nicht zu überschreiten und die in den Kantonen Waadt und Genf gelegenen Dörfer und Gränzwirthshäuser nicht zu besuchen. Die Artillerie ⸗Batterieen stehen in Nantua und Gex; die Garnison en Besangon hat die Weisung bekommen, sich stets marschfertig zu

alten.

Die zu Unterstützungen, neuen Bauten und Ausbesserungen in den überschwemmten Gegenden eröffneten Kredite werden in Betracht der Größe und Ausdehnung des Unglücks für sehr unzulänglich er— achtet, und man glaubt, daß unfehlbar noch weitere Bewilligungen würden erfolgen müssen. Nach den neuesten Berichten aus jenen Landestheilen, sollen zwar die Gewässer überall wieder sinken und in ihre Ufer zurücktreten, aber es dürfte, wie es scheint, immer noch einige Zeit vergehen, ehe die Verbindungen zwischen den verschiedenen Ortschaften daselbst wieder hergestellt sein werden. Die Loire ist größ⸗ tentheils in ihr Bett zurückgekehrt, und die Dörfer des Thals von Orleans und Tours fangen an, ihre Trümmer aus den Fluthen zu erheben, die tief liegenden Landstriche stehen indeß noch ganz un— ter Wasser, da jetzt die Deiche dem Abfluß der Gewässer ein Hinderniß entgegenstellen. Die Posten von Marseille sind über St. Etienne hier eingetroffen. Wie man hört, ist der Damm bei Longeais auf der Straße von Tours nach Saumur durchbrochen,

so daß die von letzterer Stadt und von Angers aus abgegangenen

Wagen zurück mußten. An der Brücke von Saumur stand das Wasser auf der Höhe des Damms und drohte denselben jeden Au— genblick zu überfluthen. Zu Ponts-de⸗Cé sind die Straßen über- schwemmt, und die Einwohner retten ihre Habe in die oberen Stock⸗ werke. In Nievre am Guetin, dem Zusammenfluß des Allier und der Loire, bilden beide Flüsse einen See, der das Land weithin über- schwemmt. Viele Häuser wurden ganz fortgerissen; 1400 Eisenbahn⸗ Arbeiter wären verloren gewesen, hätten nicht Dampfschiffe sie ab⸗ geholt und an einen sicheren Ort gebracht. Das Schloß des Grafen Jaubert wurde so schnell von dem Wasser überrascht, daß er nicht mehr hinaus konnte und sich in die oberen Stodwerke flüchten mußte. Am Mittwoch stieg das Wasser auf Les Montes und an einigen Punkten von St. Denis 17 Fuß höher als das Ufer, so daß die Barken über die Häuser wegfuhren. Auch die ganze Ebene zwi⸗ schen Amboise und Vauvray ist ein See; von den Häusern sind nur die Dächer zu sehen. Die Einwohner flüchteten nach Vauvray, und die Säumenden liefen die größte Gefahr. Ein gewisser Papot, der eine Ziegel⸗Fabrik an den Ufern der Loire bewohnt, wollte gerade seine Familie auf einem Karren nach Vauvray bringen, als er auf der Straße von einem reißenden Strome überfal⸗ dem das Pferd nicht widerstehen konnte; der Karren wurde fortgerissen, und alle Personen stürzten ins Wasser. Papot erfaßte einen Baum; auch seine Frau, mit einem Säugling in den Armen, und zwei andere Kinder waren so glücklich, sich an eine m

Berlin, Dien stag den 3ien November

Baume festzuhalten, allein ein vierzehnjähriger Knabe ertrank.

1846.

Ein Gendarmen-⸗Brigadier rettete ihn und seine Familie mit einer Barke; Papot selbst ist wahnsinnig geworden. Von Guetin hört man, daß das Wasser an den Arbeiten des dortigen Viaduktes und der Hän⸗ gebrücke großen Schaden gethan. Von Santerre schreibt man, daß das Wasser das ganze Thal überfluthe und höher als im Jahre 1796 stehe. St. Thiebaut bildet eine Insel, die schöne Brücke von St. Satour ist fortgerissen, zu Muntreuil erreichte das Wasser das erste Stockwerk. Auf der Insel Roeboin fanden mehrere Menschen ihren Tod; der Verlust an Vieh und Getraide ist unermeßlich. Zu Roanne sind mehreie Menschen umgekommen; 1500 Personen haben ihre Woh—⸗ nungen verloren, 120 Höfe sind ganz vernichtet. Tausende von Per⸗ sonen leben jetzt im Spital und in anderen mildthätigen Anstalten. Der Schutzdamm und die Straße sind ganz durchbrochen, und die Ver⸗ bindung zwischen Roanne und Coteau findet nur noch mit Barken statt. Der Kanal zwischen Roanne und Digoin ist auch sehr beschä— digt, Ein Bogen der Hängebrücke zu Hegally ist fortgerissen. Zu Valbigny kamen auch einige Menschen in den Fluthen um. Zu Di⸗ goin wollte ein alter Husaren-Offizier nicht sein Haus verlassen, ob⸗ gleich man ihn warnte, es stürzte ein und begrub ihn unter den Trüm⸗ mern. Der Maire von Arrilly fand mit einem seiner Knechte den Tod, während er Anderen zu Hüle eilen wollte. Die Loire herab sieht man Leichname und Geräth aller Art von den Flutben forttreiben. Zu St. Jost wurde auch die Hängebrücke fortgerissen. Von Briare schreibt man, daß die Diligence von Orleans in der Nähe von Sully vom Wasser überrascht wurde und nicht weiter konnte; die Pferde waren schon niedergestürzt, und das Wasser stieg so, daß die Passagiere ihren Tod sicher gefunden hätten, wäre nicht der Conducteur mit großer Lebensgefahr nach Sully zugeeilt, um einen Nachen zu holen. Niemand wagte aber, ihn zu begleiten, als der Adjunkt der Gemeinde; mit großer Mühe und Gefahr gelang es, die zwölf Passagiere zu retten. Die Dörfer Berthenay und St. Genuphe, schreibt man von Tours, stehen ganz unter Wasser; erstere Gemeinde ist ganz abgeschnitten. Die Einwohner wissen nicht, wohin sie sich retten sollen, da das Wasser über die Dörfer gestiegen ist. Den 22. und 23sten fuhren Dampfschiffe nach diesen Gegenden, um Brod und Hülfe zu bringen; die meisten Einwohner wollten aber nicht ihr Vieh und ihre Häuser verlassen. Ein Pächter, der durchaus bleiben wollte, fand den Tod unter den Trümmern. Zu Guerin fand man ein tod tes Weib auf den Aesten einer Pappel; in einem Hause hatte sich ein junges Mädchen in die Dachkammer geflüchtet; sie war ohn⸗ mächtig; man rettete und pflegte sie, als sie aber zu sich kam, sing sie an zu singen, sie hatte vor Schrecken den Verstand verloren.

Ein hiesiges Blatt wirft die Frage auf, warum England nicht von ähnlichem Wasser-Unglück heimgesucht werde, wie dies leider in Frankreich alljährlich, wenn auch nicht in so unerhörtem Maße, wie dieses Jahr, der Fall sei. „Die Antwort“, sagt es, „ist einfach. England hat für die Kultur des Bodens unendlich mehr gethan als Frankreich. Zur Kaltur des Grund⸗Eigenthums gehört vor allen Dingen Schutz gegen die Elemente. Dieser Schutz, z. B. gegen Flüsse, ist aber nur möglich, wenn kolossale Wasserbauten ausgeführt werden. Diese Bauten kosten freilich viel Geld, gegen welches sich der Einzelne möglichst lange sträubt. Erst wenn namenloses Unglück hereingebrochen, wird der Gemeingeist geweckt.“

Die Munizipalität von Paris hat 17,500 Fr. bewilligt, um da⸗ für 662 Centner Mehl zu kaufen, daraus Brod zu backen und dieses während des Monats November unter die Armen von Paris verthei= len zu lassen.

Das Kataster in Frankreich, welches in den Jahren 1807 bis 1838 mit einem Kostenaufwande von 20) Millionen Franken ange⸗ legt worden, ist jetzt, da es nicht auf genauen trigonometrischen Messungen beruhte, und da die Aenderungen im Grundbesitz sehr zahlreich gewesen sind, so unbrauchbar, daß die Regierung den Ge— neral-Conseils der Departements in ihrer letzten Session den Vor⸗ schlag gemacht hat, ein neues Kataster anzufertigen, welches in 30 . . sein und eine Summe von 150 Millionen Franken osten soll.

Die neuesten Mittheilungen aus Algier, vom 20. Oktober, be- richten, daß man zu Dschemma⸗Gasauat die Anzeige einer baldigen Schilderhebung, welche Abd el Kader beabsichtige, erhalten habe. Man liest hierüber im Moniteur Algerien vom 20sten Folgendes: „Die Post aus Oran überbringt uns Nachrichten aus dem Westen vom 16ten. Es hatte sich unter den Arabern an der Gränze das Gerücht verbreitet, daß sich bei den Zekkra, im Süden und zehn Lieues von Uschda, neuerdings Streitkräfte zusammenzögen. Es hieß, daß der Emir seine Kontingente sammeln und an deren Spitze neue Versuche machen würde, in das Gebiet der Subdivision von Tlemsen einzufallen. Wir müssen hoffen, daß die getroffenen Maß⸗ nahmen diese neuen Pläne, wenn sie wirklich bestehen, vereiteln wer⸗ den. Der Oberst Mac⸗Mahon hat den Befehl erhalten, Dschemma—⸗ Gasauat zu verlassen und sich mit seiner Kolonne nach Lalla⸗Magrnia zu begeben, um den Ereignissen zu begegnen, die bei den Beni⸗Snus und den Beni⸗Bu⸗Said, welche Stämme im Südwesten von Tlemsen ihre Wohnsitze haben, eintreten könnten.“

Graf Ratti Menton ist so eben als französischer Konsul nach Kalkutta abgegangen.

Der Courrier frangais will wissen, daß die Herren Deffau⸗ dis und Ouseley bei ihren Regierungen gegen Hood's Mission pro⸗ testirt und sich gegen die von demselben dem Diktator Rosas gestell⸗ ten Bedingungen ausgesprochen hätten.

Das konservative Blatt, die Presse, welches sich stets der Verbindung Frankreichs mit England abgeneigt gezeigt hatte, dringt jetzt, bei den Streitigkeiten beider Länder über die Vermählung des Herzogs von Montpensier mit der spanischen Infantin, auf eine Ver⸗ bindung Frankreichs mit Rußland. „Man fragte uns vor einigen Tagen“, erklärt die Prresse am Schlusse einer langen Rechtfertigung gegen den National, „warum wir für eine Allianz Frankreichs mit Rußland seien? Wir haben darauf in obenstehendem Artikel geant⸗ wortet, wollen ihn aber in aller Kürze in solgende Formel zusammen⸗ ziehen: Es ist unsere Ueberzeugung, daß sich über kurz oder lang ein furchtbarer Kampf zwischen England und dem Festlande entspin—⸗ nen und daß derselbe auf dem Meere ausgesochten werden wird. Da nun Spaniens Sermacht längst gebrochen, so sehen wir diesseits