1846 / 310 p. 2 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

Gekanntmachungen.

Edittal⸗- Citation. Ueber das Vermögen des Kaufmanns Abraham Sa⸗ lomon Flatau zu Inowraclaw ist von Amis wegen von uns per decretum vom 27. Mai er. a. der Ktonturs er⸗ öffnei worden. Der Termin zur Anmeldun Konkurzmasse steht auf

g aller Ansprüche an die

den 14. Januar 1847, Vorm. 11 Uhr, vor dem Dezutirten, Herrn Ober-Landesge⸗ . richts -Referendarius v. Rozynsfi, im Instructionszimmer des unterzeichneten Gerichts an. Die dem Namen und Wohnorte nach unbefannten er des Gemeinschuldners werden daher vorge- ch in diesem Termine zu melden, widrigenfalls dieselben zu gewärtigen haben, daß sie mit ihren An- sprüchen an die Masse werden ausgeschlossen werden und ihnen deshalb gegen die übri ewiges Stillschweigen auferlegt werden wird. Zugleich wird der Gemeinschuldner, Kaufmann Abra⸗ alomon Flatau, dessen jetziger Aufenthalt nicht ist, hierdurch öffentlich vorgeladen, in dem an- ehenden Termine zu erscheinen, um dem Kontradiftor die ihm beiwohnenden, die Masse betreffenden Nachnich= ten mitzutheilen, und besonders über die Ansprüche der Gläubiger Auskunst zu geben. Bromberg, den 21. Stptember 1846. Königl. Ober -Landesgericht. J. Abtheilung.

gen Gläubiger ein

3

Mit Hinweisung auf die den Sud isuudischen Zeitun-⸗ gen in extenso, inserirten Ladungen vom heutigen Tage werden alle diejenigen, welche an die Nachlaßmasse des verst. Majors Carl Gottlieb von Platen auf Granske= dazu gehörenden Allodialgüter Granskeviß und Vaschvitz ? p.; beide auf Rügen be⸗ legen, aus irgend einem Grunde Rechtens Forderungen und Ansprüche machen zu können vermeinen, zu deren Anmeldung und Beglaubigung in e

vitz, insbesondere an die

ö g . . 3 n w /. . me , dn, ,

inem der folgenden

den 23. Oktober, 6. oder 27. November d. Js., Morgens 10 Uhr, vor dem Königlichen Hofgericht, bei Strafe der am 17. Dezember d. Jg. zu erkennen⸗ den Präklusion, hiermit aufgefordert. Datum Greifswald, 26. September 1846. Königl. preuß. Hofgericht von Pommern und Rügen. L. 8. (gez.) v. Möller, Präsidenĩ.

Gerichtliche Vorladung.

Alle diejenigen, welche an die Nachlaß masse Spiekers dorf mit Tode abgegangenen Pächters Wilhelm Schömann aus gend einem Grunde Rech⸗ tens Forderungen und Ansprüche zu haben und geliend machen zu können vermeinen, werden auf den Antrag der für die Kinder des genannten Verstorbenen verord? neten Vormünder hiermit aufgefordert, solche in einem der folgenden Termine: am 23. Oktober Morgens 10 Uhr, hörig anzumelden

6. und 27. November d. J., vor dem Königlichen Hofgerichte ge= unzun zu beglaubigen, bei Vermeidung der Präklusion und aufzuerlegenden ewigen Stillschwei⸗ gens, welche Rechtsnachiheils durch den am 17. De⸗— zember er. zu publizirenden Präklusiv ⸗Abschied werden purifizirt und ausgesprochen werden. Datum Greifswald, 26. September 1846. Königl. preuß. Hofgericht vo (L. S.)

n Pommern und Rügen. v. Möller, Praeses.

Die bevorstehende Theilung der Erbschast des zu Garz verstorbenen Altsitzers Samuel Dierke wird den Gläu⸗ bigern desselben hiermit bekannt gemacht.

Perleberg, den 5. November 1846. Gericht zu Hoppenrade und Garz.

Edikt al⸗ Ladung. Von dem unterzeichneten Königlichen Justizamte ist I. zur Vorladung der bekannten und unbekannten

1) des Handelsmanns und Färbers Friedrich Wilhelm Frotzscher zu Frankenberg, 2) des Webermeisters und Handelsmänns Frie⸗ drich Anton Kästner daselbst, 3) Johannen Coneordien, verw. Tischlermeister Schumann daselbst, zu deren Vermögen der Konkurs- Prozeß zu eröffnen gewesen, so wie II. in Gemäßheit des Mandats vom 13. Novem-

1) Behufs der Ausmittelung der Gläubiger des am 31. März d. J. insolvent verstorbenen Webermeisters und Handelsmanns Johann Gottlob Seifert zu Frankenberg, dessen Nach⸗ laß von seinen hinterlassenen Iniestaterben cum benesficio inventarii angetreten worden;

2) Behufs der Ausmittelung der Erben und Gläubiger des am 25. April 1845 zu Dres⸗ den selbst entleibten Kanoniers Karl Eduard Säuberlich aus Franlenberg, von dessen Nach⸗ lasse seine nächste Intestaterbin sich losge

3 ö ö. * * ö * 4 . 3 * 4

. 9 mit Erlassung von Edikftalien zu verfahren.

Es werden daher alle bekannte und unbeiannte Gläu— biger Frotzscher's, Kästner's, der Schumannin und des so wie überhaupt diejenigen, Konkurs- und resp. Nachlaß⸗= massen aus irgend einem Rechtsgrunde, ingleichen die⸗ jenigen, welche an den Säuberlichschen Erben, Gläubiger, oder auf Grund eines anderen Rechte⸗ nitels Ansprüchs zu haben glauben, hierdurch geladen,

den 22. Februar 1847, welcher zum Liquidations - Termine zu rechter früher Gerichtszeit persönl reichend legimirte und, so viel die Ausländer betrifft, mit gerichtlich anerkannten Vollmachten versehene Beauf⸗ ragte, auch sonst legal an Amtestelle allhier zu er- scheinen, ihre Forderungen und Ansprüche beziehendlich sich als Erben zu legiti⸗ miren, mit den bestellten Konkurs⸗ und Nachlaß verire⸗ e Richtigkeit, so wie nach Befinden unter

Priorität ihrer Forderungen rechtlich zu

nen 4 Wochen zu beschließen und

den 6. April 1847 äflusivbescheids gewärtig zu sein. beim Frotzscherschen, Kästner⸗ n Kreditwesen betheiligten Gläu⸗

ee e, , r ,

Seifertschen Nachlasses, welche an die genannten

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achlaß als

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anberaumt worden, ich oder durch hin

ih anzumelden, zu bescheinigen,

tern uber di

verfahren, bin

der Publication eines Pr Hiernächst haben die schen und Schumannsche

1312 Allgemeiner Anzeiger.

den 21. April 1847, etwa zustehenden Wiedereinsetzung in den vorigen Stand,

welcher zum Verhörs⸗ und èn s . an. für verlustig, diejenigen aber, weiche in dem anberaum- au ; on oder durch ten Verhörstermine außen bleiben, oder zwar erscheinen, gehörig legitimirte Bevellmächtigte, Vormittags 10 Uhr, aber hinsichtlich des abzuschließenden Vergleichs sich nicht an Amtsstelle allhier einzufinden und über den Abschluß oder nicht bestimmt eillären, für einwilligend in den eines Vergleichs zu unterhandeln, im Fall aber ein Beschluß der Mehrheit angesehen, die bekannt zu ma⸗

beraumt worden, sich wiederum in Per

solcher nicht zu Stande kommen sollte, sich chenden Erkenntnisse endlich hinsichilich derjenigen, welche den 5. Mai 1847 sich in dem anberaumten Publications- Termin nicht

der Inrotulation der Akten und melden, Mitiags 12 Uhr für publizirt geachtet werden. den 21. Juni 18417 Im Uebrigen haben auswärtige Interessenten zu An=

der Bekanntmachung eines Locations - Ertenntnisses zu nahme der fuͤnfugen Ausfertigungen bei 5 Thlr. Strafe

verse hen. . ; Bevollmächtigte an hiesigem Orte zu bestellen. Diejenigen, welche bis Nachmittags 5 Uhr im Li— Frankenberg, den 14. September 1846.

quidations-Termine nicht erschienen und ihre Forderun⸗ Königliches Justiz ⸗Amt Frankenberg mit Sachsenburg.

gen nicht anmelden, werden ihrer Ansprüche an die be⸗ In Stellvertretung: treffende Konkurs- und Nachlaßmasse, so wie der ihnen Ludwig, Amtsakt.

deren Inhaber unter mern beizufügen. Dresden, den 1. Okiober 1846. ö Direktor i um der Sächsisch⸗Schlesischen Eisenbahn«⸗ ch Franz Netcke.

Bekanntmachung. * Von dem Dinh der Loebau⸗Zittann senbahn · Ges hiermit zur öffm Kenniniß gebrach die Wahl des Vn E den im gedachten

or Niederschlesische Zweigbahn.

Fahrplane befördert werden:

n der Richtung von Glogau nach Hansdorf.

36

X

—— M 1 2 A. J ö 9

Abgang von Ankunft in

Glogau Klopschen Sprottau Sagan Hansdorf

7 Uhr Morgens, 7 Uhr 35 Minuten, 8 Uhr 45 Minuten, 9 Uhr 20 Minuten, 9 Uhr 35 Minuten. 2 Uhr Nachmittags, 2 Uhr 365 Minuten, 3 Uhr 35 Minuten, 4 Uhr 4 Minuten, 4 Uhr 4 Minuten.

B. In der Richtung von Hansdorf nach Glogau. Abgang von Ankunft in Sansdorf Sagan Sprottau Klopschen Glogau

Uhr 55 Min. Morg., 8 Uhr 15 Minuten, 8 Uhr 52 Minuten, 9 Uhr 48 Minuten, 10 Uhr 10 Minuten. 2 Uhr 50 Min. Nachm., 3 Uhr 10 Minuten, 3 Uhr 44 Minuten, 4 Uhr 4) Minuten, 5 Uhr 2 Minuten.

Außer auf den vorgenannten Haupt-Stationen werden auch an den Anhaltepunkten bei Quaritz

Waltersdorf und Buchwald Passagiere aufgenommen und abgesetzt.

Von den obigen Zügen schließt sich der Morgenzug von Glogau an die beiden Gü— terzüge der Niederschlesisch⸗Märtischen Eif nb ahn, welche bis Berlin und re sp. Breslau gehen (Ankunft in Berlin 4 Uhr 45 Minuten, in Bieslau 4 Uhr 38 Minuten Nachmittags), der Nachmit«

tag szug an den Personenzug, welcher bis Frankfurt geht (Anlunst daselbst 8 Uhr 13 Minuten Abends) an.

Der Morgenzug von Hans dorf geht nach Ankunft des Personenzuges von

Gu ben (Abfahrt daselbst 6 Uhr Morgens), der Nachmittagszug nach Ankunft der beiden

Kaupt-Personenzüge von Berlin und Breslau (Abfahrt von Bersin? Uhr, von Breslau 7 Uhr 30 Minuten Morgens) ab. Derselbe Zug nimmt vorläufig auch Alles auf, was mit den beiden Güterzügen der Niederschlesisch⸗Märlischen Eisenbahn des Vormittags in Hansdorf angelangt ist.

Die Reisenden, welche in der Richtung von Breslau und resp. aus Sachsen kommen, werden darauf auf- merksam gemacht, daß an den letzten Personenzug der Niederschlesisch⸗Märlischen Eisenbahn, welcher nur bis k ehr, . n fe 5 6. n. fn Bahn nicht stattfindet, diejenigen aber, welche nach

reslau und resp. Sachsen reisen wollen, darau für jetzt von ihnen nur der Morgenzug in der Ri von 6. . . [ . fann. 9 ö w

wischen Glogau und Hansdorf werden mit den obigen Zügen auch Güter, und zwar Produkte für 4 Pf. erdingire Fracht für 6 Pf., Eilfracht für 1 Sgr. pro Ceminer und Meile, ganze g n zu 70 . sür . Sgr., zu . ö. 1 ö. 15 Sgr. ö. Meile befördert.

ie weiteren Fahrtaxen, so wie alle näheren Bestimmungen, ergiebt das Betti bs Reglement, welches i unseren Büreaus und Expeditionen für 1 Sgr. zu haben ist. . K.

Glogau, den 25. Oftober 1846. Die Direction der Niederschle sischen Zweigbahn ⸗Gesellschaft.

J

l29 v güte mit den Güterzügen Personen in der II. und

Berlin Stettiner Eisenbahn. III. Wagenllasse, Frachigůter Equipagen und Vieh be— ; 9 ü Winter⸗ fördert, und auf der Zweigbahn mit den Per⸗

sonenzügen einsiweilen auch sämmtliche Güter ꝛc.

Fa Des Montags und an den zweiten Feiert agen und F hrplan dem darauf folgenden Tage fallen die Hit dine der

vom 1. No⸗ danylbahn aus.

Die näheren Bestimmungen ergeben die besonders

Jem ausgetheilten speziellen Fahrpläne und das Betriebz— vemb er 1846 Reglement, das zuf jedem Bahnhofe bei dem Einneh⸗

54 i mer für 1 Sgr. zu haben ist. ab täglich. Stettin, den 22. Oktober 1846.

A. Hauptbahn. Witte. Kutscher. Fretzdorf.

Personenzüge. . ; 4 ——— Sächsisch⸗Schlesische

I.

Il. Abfahrt von Berlin säen Eisenbahn. 7 uhr Min. Morg., A4 uhr Min. Nachmitt. , Es, wird hicr= Abfahrt von Stettin meer nc

Thaler auf jede 7 Uhr Min. Morg,, A4 Uhr Min. Nachmitt. Actie der Säch

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8 8 sch 2 S l

Ankunft in Stettin ker er ge, 11 Uhr 9 Min. Vorm.,, 8 Uhr 41 Min. Abends. ; stende neunte Ankunft in Berlin Einzahlung aus⸗ 11 Uhr 18 Min. Vorm.,, s Uhr 51 Min. Abends. rg, sep 7 —— —— 1

am entweder .

Güterzug. 9 6 9. t , n, J ; ei der Leipziger Bank, welche zur E leichterung der Abfahrt von Berlin o uhr Min. Verm. Herren Acton clir= Zahlungen annehmen wird, oder ö den 12., 13. und 14. No vember J. J., ' Stettin? . 345 von früh 9 bis Nachmittags A Uhr, allhier zu Dres den 9 . ; in dem Büreau der Sächsisch⸗Schlesischen Eisenbahn⸗= Ankunft in Stettin 2 uhr 31 Min. Nchm. Gesellschgft (zAntonstraße, Rr. I unter Rückgabe der B li . he . 6. J. n Interims · Actien der ach 2 33 . en Einzahlung, gegen welche neue auf den 15. No- 96. ö erlin 5 vember 1846 dig he und auf die sodann eingezahl-= ten 90 Thlr. lautenden dergleichen ausgegeben wer

B. 3 wei 9 ba h n. ö 5 2 Ngr. baar, I. II

; » 28 » durch Zurechnung drei und ein⸗ halbmonatlicher Zinsen von den eingezahlten 80 Thlr. für die Actie

zu gewähren. ;

Nchm. Diejenigen Actionaire, welche die Einzahlung bis zum

Personenzug.

Abfahrt von Stettin 8 u. 36M. Mg., 3 Uu. 15

* Stargard 68 302 * 130

obigen Schlußtermin (den 14. November J. J., Nach-

er n * 9 16. 6 ö 26 . . n,. . . geleistet haben, dir aid in 8 J x * 1 593 * v 9 s r atuten

Mit den Personenzügen werden Personen in der I.. II. ir pier ofs en lr , .

torio für die Zei 1. November dieß

Jahres wiederum auf

den Ober · Zoll⸗Inspektor o st iz Dr zewieckiß . tellvertreters des Vorsihennn

Vom 1. November cr. ab ware täglich uu Ader Nie derschlesischen 3weigbahn zwischen Glogau und Hans⸗ dorf in beiden Richtungen zwei regelmäßige Züge nach solgendem

Friedrich von und die Wahl des S

den Kaufmann Eduard Exner zu Zittau gefallen ist. Zittau, am 26. Oftober 1846. Direktorium der Loebau⸗Zittauer Eisenbahn ⸗Gescl v. Nostitz. Eyn er. Helfft.

Literarische Anzeigen.

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2 Rihlr. sür Jahr.

*

Anzeigers 2 Sgr.

Allgemeine

6 6 und alf m nehmen 3oestellung auf dieses Glatt an, für Berlin die Expedition der Allg. Preuß. ; Zeitung: 4 Friedrichs slraße Ur. 72.

„Sonntag den Sten November

Inh alt. tlicher Theil. ; land. Berlin. Beförderungen in der Armee. Provinz Schle— ten. Unterstützung der Stadt Guttentag. Rhein - provinz.

. röffnung des Justizjahres.

utsche Bundesstaaten. Königreich Bayern. Unterstützung sürftiger Gemeinde- Mitglitder. Königreich Hannover. Besuch oher Herrschaften. Großherzogthum Baden. Abreise des Prin= n Guͤstav Wasa nach Wien. Großherzogthum Hessen und ei Rhein. Geschenk,. Sr. Majestät des Königs von Preußen. Er⸗ ffnung der Kammer-Sitzungen. ßiland und Polen. Warschau. Abreise des Greßfürsten Kon⸗ antin. sankreich. Paris. Ministerrath und Bewilligung für Mehrausga— sen in Folge der Ueberschwemmungen. Der Herzog und die Herzogin n Montpensier in Pau. Das Verhalten des britischen Konsuls in havonne. Admiral Duperré 4. Bugeaud's Rückkehr nach Algier. General-Conseil des Seine⸗Departements. Eingabe der Protectio= sten. Vertrag über die transatlantische Dampfschifffahrt. Ver⸗ ischtes. Schreiben aus Paris. (Frankreichs Stellung zum Aus— nde in Folge der spanischen Vermählungen.) ßbritanien und Irland. London. Kabinetsrath. Der tandand uber die Veraulassung der Parlaments-Vertagung. Der oihstand in Irland. Nachrichten aus den La Plata Slaaten. ngünstiger Erfolg der Mission des Hern Hood.

ederlande. Aus dem Haag. Antwort des Königs auf die Adresse Veider Kammern. Ernennungen.

gien. Brüssel. Die bevorstehende Eröffnung der Kammern. inisterial⸗Beschluß in Betreff der Theilnahme von Beamten an der lliance“. Beschluß der Industriellen zu Gent hinsichtlich des Zoll—⸗

FPesens. Vermischtes.

nemark. Schleswig und Wibong. Stände Veihandlungen. rtugal. London. Das britische Geschwader im Tajo. Ungün— iger Zustand der Dinge für die Regierung.

ndels⸗ und Börsen⸗Nachrichten. Berlin. Börse.

igl. Opernhaus. (Konzert.) Zur Literatur der neueren Geschichte. ilag e.

ihrer Art stempelt, sche Gram

bei Lehrern und Lernenden bit Pierzig Jahre lang hat die Sang! Bewegungen der französs Trotz einer ublikum dit d . ö. Dies genis Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht: um den Werih un bezeichnen, um so n ß sie während des bishe anz vergriffen war un dem z ein Umstand, welch jetzt im Vesitz der Sanguinschen Lehrbücher befin Handlung vermeiden wird. Es wird bei der G3 heit deiselben von nun dafür gesorgt werden, das jeder Buchhandlung vorräthig, und so den Besteln der geehrten Schulmänner allezeit zur Hand sind.

matik mit den Literatur gleichen Schritt von Nachbildungen wird jetz dem P undzwanzigste Auflage übergeben. unserer konkurrenzvollen Zeit, Beliebtheit der Grammast zu wenn man sich erinnert, da Vertriebs oft längere Zeit dem Publikum entz

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Heinrich Burkart von Therese?

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des zu haben:

Ein Werlmeister für eine Streichgarn⸗Spinnerei, stinem Fach wohl erfahren, sucht eine derartige An

sangsst mti T h wierig

Lorenz Higert in Großenhain in Sachsen

und III. Wagenllasse, Equipagen, Vieh und Eilfracht Es wird gebeten, beim Umtausch ber Actien ein von

. 1 ae /

Amtlicher Theil.

Dem Adjutanten des Königs der Niederlande Majestät, Ober⸗ Baron Snouckaert von Schauburg, den Rothen Adler—

den zweiter Klasse; so wie dem Oberst⸗ Lieutenant außer Dienst,

Jvernois zu Breslau, den St. Johanniter⸗Orden; und Dem praktischen Arzte, Operateur und Geburtshelfer, Dr. Gu— b Lieber hierselbst, den Charakter als Sanitäts- Rath zu ver⸗ en; und

Den Kaufmann J. C. Hammer hierselbst zu Allerhöchstihrem Lieferanten zu ernennen.

Berlin, den 7. November 1846. Nachdem gestern Abend spät der Sarg, in welchem sich die

bliche Hülle Sr. Königl. Hoheit des am 12. Juli dieses Jahres Rom verschiedenen Prinzen Friedrich Heinrich Karl von Preußen

det, in der Stille nach der Domkirche gebracht und vor dem

Alle Post - Anstalten des In-

1846.

Altar niedergesetzt worden war, so begängniß nach Maßgabe des d Höchster Gegenwart Sr. gin, Ihrer Königl. Hoheiten des Pr von Preußen und der anderen Königl. Hoheiten statt.

Es wurden zuerst einige Verse des Liedes: „Jesus meine Zu— versicht“ gesungen, dann hieit der Wirkliche und Ober⸗Hof⸗

fand heute das feierliche Leichen arüber erschienenen Reglements in Majestät des Königs und Ihrer Majestät inzen und der Prinzessin hier anwesenden Königlichen Prinzen

. Ober⸗Konsistorial⸗Rath Prediger Ehrenberg den Gottesdienst nach der Kirchen

Agende, worauf mit einem Verse aus dem obigen Liede die Feierlich⸗

keit beschlossen wurde.

Bei der heute fortgesetzten Ziehung der Aten Klasse 9aster Königlicher Klassen⸗-Lotterie fiel 1 Hauptgewinn von 50, 060 Rthlr. auf Nr. 66, 875 nach Königsberg i. zu 2000 Rthlr. sielen auf Nr. 2,701. 26,933. 54,273 und 80, 72 in Berlin bei Seeger, nach Düsseldorf bei Spatz, Magdeburg bei Brauus und nach Ratibor bei Samoje; 39 Gewinne zu 1000 Rthlr. auf Nr. 1812. 6001. 6466. 9995. 11,601. 14,072. 14,160. 15,733. 15,742. 17, 153. 18, 059. 20, S753. 21,458. 21,699. 24,858. 29, S5. 30,757. 31,6570. 39, 200. 45,519. 47,728. 55,684. 56, 768. 57, 907. 60, 9144. 61,135. 64,671. 64,797. 65,319. 76,994 und Si, bi0 in Berlin bei Aron jun., bei Faure, Seeger, nach Breslau bei Gerstenberg, Amal bei Holschau und 3mal bei Schreiber, Cöln bei Krauß und bei Reimbold, Danzig 2mal bei Rotzoll, Driesen bei Abraham, Elberfeld 2mal bei Heymer, Halle 2mal bei Lehmann, Liegnitz bei Leitgebel, Magdeburg bei Brauns, bei Elbthal und bei Roch, Mersebur bei Vogel, Neisse bei Jäkel, Neu Scharff, Sagan bei Wiesenthal, Stettin bei Wilsnach, Tilsit bei Löwen⸗ berg und nach Zeitz bei Zürn; 34 Gewinne zu 500 Rthlr. auf Nr. 1863. 2321. 4033. 9939. 13,324. 15,937. 16,546. 16,575. 16,7 29, 653. 31,391. 38,099. 43,528. 43,912. 44, 092. 47,341. 48, 156. 48,507. 48 789. 62,617. 64, 153. 65,312. 65,951. 66, 048. 68, 112. 68, S28. 70, 069. 72, 484. 73, 656. 76,216. 78, 595. 81, 23 und S2, 146 in Berlin bei Alevin, 2mal bei Baller, bei Klage, bei Matz dorf und 4mal bei Seeger, nach Breslau bei Bethke und 4mal bei Schreiber, Cöln bei Krauß und bei Reimbold, Creseld bei Meyer, Ehrenbreit- stein bei Goldschmidt, Eilenburg bei Kiesewetter, Elberfeld bei Hei⸗ mer, Elbing bei Silber, Frankfurt bei Salzmann, Glogau bei Levy⸗ sohn, Jüterbogk bei Apponius, Landsberg bei Borchardt, Liegniß bei Neisse bei Jäkel, Neuß bei Kaufmann, Oppeln bei Bender, Stettin 2mal bei Rollin, Trier bei Gall und nach Weißenfels bei Hommel; 63 Gewinne zu 200 Rthlr. r S6b3. 9660. 10,850. 16,251. 17,998. 19, 326. 21,732. 22, 175. T2, S3. 24, 262. 2 29,379. 32,027. 35,931. 36,069. 43,993. 44,106. 44,172. 44,211. 45,271. 48, 496. 48, 746. 50, 031. 50, 286. 54,716. 57,324. 59, 265. 59,271. 64,042. 64,276. bõ, 649. 68,013. 70,881. 71,556. 758,719. 81,373 und 84,312.

Berlin, den 7. November 1846.

Königliche General⸗Lotterie⸗Direction.

Pr. bei Samter; 4 Gewinne

25735. 25, 946. I5,. 185. 15,448. 5h, Hzb? 60. 5065.

bei Moser

2mal bei Kieselbach, Naumburg bei Kaufmann, Reichenbach bei

Magdeburg bei 150. 27603.

39, 590. 41,592. 5, 379. 45, 447. 55, 231. 55,685. b. bz8. 64, 830. 78, 113. 78, 267.

Bekanntmachung.

Vom 1. Oktober d. J. ab ist nach den um Berlin gelegenen Dorfschaften und Etablissements, als nach Arensdorf, Bergmanns⸗ Straße, Blankenburg, Blankenfelde, Biesdorf, Böhmisch Rixdorf, Bockshagen, Britz, Buschkrug, Carow, Caulsdorf, Dalem, Dalldorf, Deutsch⸗Rixdorf, Dustere Keller, Eiche, Falkenberg, Französisch Buch— holz, Friedrichsberg, Friedrichsfelde, Giesendorf, Hasenheide, Haus⸗ Hortenstein, Hellersdorf, Heinersdorf (Nieder⸗Barnim. Kr.), Herms⸗ dorf, Hohen⸗Schoenhausen, Kreutzberg, Krügersfelde, Lankwitz, Lich tenberg, Lichtenberger-Kietz, Lichterfelde, Lindenberg, Luebars, Lützo⸗ wer Feld, Malchow, Mariendorf, Marienfelde, Marzahn, Möllers⸗ felde, Pankow, Reinickendorf, Rosenthal, Rummelsburg, Schmargen⸗ dorf, Schoenholz, Schoenhausen, Schulzendorf, Stralau, Tegel, Tempelhof, Treptow, Wartenberg, Weißensee, Wilmersdorf und nach sämmtlichen Landhäusern, Mühlen ꝛc., welche an den nach diesen Dorfschaften und Etablissements führenden Chausseen und Landstra⸗ ßen gelegen sind, so weit solche nicht zur Stadtbestellung gehören, eine tägliche Landbriefbestellung eingerichtet worden. ö

Die Abfertigung der Landbriefträger, durch welche, außer gewöhn—⸗ lichen Briefen, auch kleine Pakete bis zum Gewichte von 16 Loth schwer, Geldscheine, Geldbriefe bis incl. 100 Rthlr. und Paket⸗Adressen be—= fördert werden, erfolgt jeden Vormittag um 94 Uhr, nachdem die Briefe der zweiten täglichen Einsammlung von den Briefsammlungen einge⸗ holt worden sind.

Berlin, den 30. Oktober 1846.

General⸗Post⸗Amt.

Das dem Th. Goldschmidt in Berlin unter dem 12. Februar 1846 ertheilte Patent . auf eine für neu und eigenthümlich erachtete Zubereitung von Papier, um auf demselben mit farbloser Tinte zu schreiben,

Inland.

Berlin, 7. Nov. Nach dem heutigen Militair-Wochen⸗ blatt ist Se. Königl. Hoheit der Prinz Alexander von Preußen, Hauptmann à la Suite des 2ten Bataillons 2Zten Garde-Landwehr— Regiments, zum Major befördert und dem Grafen Hochberg-⸗-Fürsten⸗ stein, Rittmeister von der Garde- Landwehr-Kavallerie, aggr. dem Zten Batcillon 10ten Regiments, so wie dem Hauptmann a. D., Rybinski, zuletzt im 19ten Infanterie⸗Regiment, der Charakter als Major beigelegt und dem Hauptmann Wesenberg vom 14ten Infan⸗ terie⸗Regiment, als Major mit der Regiments⸗Uniform mit den vor⸗ schriftsmäßigen Abzeichen f. V., Aussicht auf Civil-Versorgung und Pension der Abschied bewilligt worden.

Provinz Schlesien. Se. Majestät der König haben ge⸗ ruht, der am 1. Juli d. J. größtentheils durch Feuer zerstörten Stadt Guttentag durch Allerhöchste Kabinets-Ordre vom 2. Oktober 3000 Rthlr. Gnadengeschenke für die abgebrannten Hausbesitzer, 14,000 Rthlr. unverzinsliches Darlehen für einen fünfjährigen Zeitraum,

—— 8

Königliches Opernhaus. Konzert.. (Den 6. November.)

Am Freitag ging im Opernhause der Vorstellung des Ho guet schen leis: die Danaiden, ein Konzert vorher, in welchem sich Dlie. Boch

5 hören ließ. Der Theater -Zettel bezeichnete Dlle. Bo chkoltz als ngerin des Konservatoriums zu Paris. Soll wohl heißen Schü—⸗ 2c. Dem sei wie ihm wolle, die Sängerin ist jedenfalls eine be—⸗

jem sie ihre Gesangsbildung verdankt, Ehre macht. Der Einfluß einer

n Schule ist weder in den Koloraturen, noch im Triller zu verkennen,

denn überhaupt die Kehlfertigkeit der Dlle. Bochkoltz nicht unbedeu⸗

derscheint. Ihre Tonbildung läßt indessen theilweise zu wünschen; na— lich klingen manche Töne der zweiten Oktave unnatürlich, als wenn sie

gedrückten Kehlkopfe erzeugt würden. Ueberhaupt hätte die Sängerin fteieres, kräftigeres Ausgeben ihres von Natur keinesweges

bachen Stimmorganes zunächst zu erstteben. In wie weir übrigens sangenheit auf die Nittel und den Vortrag der Debütanten behin⸗ d einwirtte, ob diese überhaupt eine Schuld zu tragen hat, lassen wir „einmaligem Hören unentschieden. Faktisch ist aber, daß Dlle. Boch⸗ t an diesem Abend fast immer mit halber Stimme sang und ein twährendes Vibriren des Tons vernehmen ließ. Bis wir vom gentheil überführt sind, sind wir gern geneigt, anzunehmen, daß

keine üble Lingewohnhelt oder Manier im Spiele ist; eine An

i z welcher wir uns um so mehr berechtigt halten, als Dlle. Boch⸗ au

seführten Arien befriedigte die aus der Oper: ü ginramento, von

einer so trefflichen Schule hervorgegangen ist. Von den beiden

readante, am meisten; die Sängerin fand hier mannigfache Gelegen— die zuvor an ihr gerühmten Eigenschaften, den Vortrag der Kolora⸗

n und Triller betreffend, mit Glück geltend zu machen. Mit ihrer Auf-

ng und Ausführung der Arie aus Titus von Mozart: „Non piu di siori'“

nen wir uns aber nicht einverstanden erklären. Die stete Anwendung mega voee war sie nun beabsichtigt oder nicht entsprach dem se der Co position durchaus nicht und trat der vom Komponisten beab- igten Wirkung geradezu entgegen, wie sich denn überhaupt aus dem nage ergab, daß sich bas Verständniß Mozartscher Musik dem Sinn Sängerin zur Zeit noch nicht erschlossen hat. Dennoch fand Dlle.

kolß laute Anerkennung, eine Aufmunterung, die ihrem Talente zu

nen ist und sie den beschwerlichen Pfad der Kunst mit Eifer zu verfol= anspornen möge.

Als Einleitung diente die Ou vertüre zu Titus. gwischen beiden ücken trug Herr Kammer⸗Musikus Meyer Variationen auf der rompete mit vieler Fertigkeit und überhaupt, erwägt man die keit des Instruments, recht lobengwerth vor. Auch seiner ant

Hndete das Publltum verdientermaßen Beifail.

Zur Literatur der neueren Geschichte.

Niebuhr und Droysen.

Geschichte des Zeitalters der Revolution, Vorlesungen an der Universität zu Bonn im Sommer 1829, gehalten von B. G. Niebuhr.

Vorlesungen über die Freiheitskriege von Joh. Gust. Kiel, 1846. Erster Band.

Es liegen zwei Werke vor uns, das eine vollendet, das andere noch „die in ihrer ganzen Entstehungsart die größte Verwandtschaft eide sind hervorgegangen aus Vorlesungen gefeierter Universitäts- Lehrer; diese Vorlesungen wurden in gleicher Weise in einer sehr bewegten Zeit gehalten, gleichsam in der Vorahnung entscheidender Thatsachen, die Lehrer und Schüler in gesteigerter Spannung hielt, und überdies an Or- ten, wo die Bewegung der Gemüther gerade vorzugsweise sich zeigen mußte: Niebuhr hielt seine VoVꝗlesungen im Sommer 1829 zu Bonn, Droysen im Winter 1842 auf 1843 zu Kiel, wo damals schon die Stimmungen und Tendenzen bemerkbar wurden, die seitdem in immer weiteren und weiteren Kreisen Verbreitung gefunden haben, und deren Widerstreit nun ohne eine thatsächliche Entscheidung kaum mehr scheint beruhigt werden zu können. Beide behandelten in ihren Vorträgen überdies denselben Gegenstand, die Geschichte der neuesten Zeit, des Zeitaltets der Revolution nach einem Ausdrucke Niebuhir's, den er mehr gelegentlich aufnimmt, als ihn beson⸗ ders betont, des Zeitaiters der Freiheitskriege nach Droysen's recht geslis⸗ Und auch dies ist nicht ohne Bedeutung: dieser Gegenstand wird hier von zwei Gelehrten behandelt, deren Namen unter uns vornehmlich bekannt sind durch Werke, die einer weit entlegenen Zeit, dem klassischen Alterthum, geweiht sind. Roms und der des macedonisch - hellenistischen Zeitalters sind es, die es unternommen haben, das Wesen und die Bedeutung der neuesten Zeit zu

Hamburg, 1845. 2 Bände.

Droysen.

sentlich gewähltem Titel.

Der Geschichtsschreiber des alten

Wir können nicht unterlassen, hierbei Vorwürfe zurückzuweisen, die bis um Ueberdruß gerade gegen solche Männer eihoben sind, deren wissen⸗ chaftliche Größe eine Zierde des Vaterlandes ist. Wie oft ist nicht gegen die deutschen Gelehrten die Anschuldigung ausgesprochen worden, daß sie ihr ganzes Denlen und Trachten nur auf an sich gleichgültige, dem Gan- zen und Großen unsruchtbare Gegenstände richteien, nur die nackte Eiudi= tion habe sür sie Werth, sie hätten lein Herz und keinen Sinn für Leiden und Freuden der Mitwelt, ja, nicht einmal ihres eigenen Volkes! Und doch würde, wollte man tiefer auf solche Vorwürfe eingehen, es sich unse⸗ res Erachtens herauestellen, daß gerade die innerlichste, herzlichste Theil nahme am Wohl und Wehe des Ganzen, gerade das bineinleben und Sichvertiefen in das Leben der Mitwelt, die zarteste Empfänglichkeit für alle Interessen des Vaterlandes, bei allen denen vorhanden waren, die auf dem Felde der deutschen Wissenschaft wahrhaft Großes und Bedeutendes geleistet haben. Begnügen wir uns hier damit, an zwei hervorragenden

Persönlichkeiten darauf hinzuweisen, wie ungerecht dieser Vorwurf in seiner Allgemeinheit ist. Denn auch Niebuhr sehen wir mit allem Recht als un- seren Landsmann an, er war es, wenn auch nicht seiner Gebuit, doch sei-= ner ganzen Bildung nach, und wollte selbst nur als Deutscher gelten. Be⸗ scheiden wir uns, wie gesagt, hier damit, es hervorzuheben, daß zwei deutsche Männer, die ganz in das Studium des klassischen Alterthums ver⸗ senkt schienen, hier ö. recht mitten in den Bewegungen der Zeit gefunden werden und eine durch und durch deutsche Gesinnüng an den Tag legen.

Freilich wird Mancher glauben, es sei nicht der Geschichtsschreiber Roms, es sei Niebuhr, der Staatsmann, der sich hier über das Zeitalter der Revolution ausließe. Mag es aber immerhin solche Doppelnaturen geben, die eines neben dem anderen treiben, heute dieses, morgen jenes, aber das eine wie das andere äußerlich, ohne daß diese Thätigkeit aus dem innersten Wesen eines sich seines Wollens bewußten Menschen hervorgehe, Niebuhr war ein ganzer Mensch, und was er auch leistete, und wohin er seine Thätigkeit richtete, Alles ging aus einer Gesinnung hervor. Wenn auch seine Lebenslagen verschieden waren, sein innerstes Wesen und Wol— len, seine Intentionen blieben dieselben; und so ist er auch in diesen Vor- trägen ganz derselbe, als welcher er uns in seiner römischen Geschichte ent⸗ gegentritt, wie dies gewiß auch dem minder scharfen Blicke deutlich gewor⸗ den wäre, wenn Niebuhr sein großes Werk hätte vollenden können. Das⸗ selbe war zur Lehre und Warnung, zur Ermuthigung und Aufrichtung für die eigene Nation nicht minder ng, als diese Vorlesungen, und des- halb bellagte es Niebuhr wohl selbst, daß er in seinen Untersuchungen über frühere Zeiten sich öfters in Einzelnheiten habe verlieren müssen, die für Wenige gleiche Bedeutung haben könnten, als für ihn; er bedauerte es, daß er seine Arbeit nicht weiter habe fortsetzen können zu Ereignissen, die mehr an das Herz sprächen. Das ist etwas Besseres als Erndition. Danken wir es nun dem Glücke, daß uns diese , sind, in denen sich Niebuhr über Zustände und Ereignisse, die ihn in tiefster Seele berühr⸗ ien, in Worten aussprach, mit denen er gewaltig an das Herz seiner Zu⸗ hörer schlug. Hier muß ein Jeder erkennen, wie Niebuhr Patriot durch und durch war, und wie aus der innigsten Beiheiligung an den Zeit= verhälinissen Alles hervorging, was er dachte, lehrie und that. Droy sen hat nie eine andere . gehabt, als die des Lehrers und Schrift- stellers, aber die ihm in dieser oder jener genauer gefolgt sind, wissen, daß er zu allen Zeiten mit seltener Regsamkeit sich in allen Strebungen und Strömungen der Zeit zu orientiren wußte, und daß die politischen und religiösen Zerwürfnisse unserer Tage ihm in keiner Weise fremd geblieben sind. Fast zu sehr, scheint es Manchem, hat er die Fragen des modernen Lebens mit denen der strengen Wissenschaft gemischt. .

Wenn aber diese Gelehrten, und so viele andere mit ihnen, bei solchen Gesinnungen doch sich auf Gebiete begeben, welche weit dem Leben solcher entlegen scheinen, denen die Würde und Bedeutung der historischen Wissen⸗ schaft verborgen ist, so giebt es doch für den wissenschastlichen Standpunkt selbst hier nicht Nähe und Ferne. Denn darauf lommt es vielmehr hier an, die auseinanderliegenden Elemente in der Geschichtt der Menschheit zu verbinden und in allen Besonderheiten allgemeine Prinzipien nachzuweisen,

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