1846 / 319 p. 3 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

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Genf auf gleiche Weise in regelmäßige Geschäfts⸗Verbindung getre⸗ ten, wie dies bei mehreren ähnlichen Anlässen früher der Fall ge⸗ wesen.

Kanton Genf. Die Sitzung des Großen Raths am 2. November giebt einige Aufschlüsse über die Stellung der Parteien zu einander und zu der Eidgenossenschaft. In derselben stellte Herr Viridet den Antrag, den provisorischen Staatsrath einzuladen, dem Großen Rath einen Beschlusses-Entwurf hinsichtlich des Sonderbun« des vorzulegen. Genf und die Schweiz seien berechtigt, zu erwarten, daß der neue Große Rath den Beschluß des alten vom 3. Oktober, wodurch der Sonderbund gleichsam anerkannt und die Revolution veranlaßt wurde, aufhebe und durch einen anderen ersetze, der den Gesinnungen der Bürgerschaft und, des Großen Raths entspreche. Die Herren Gentin und Rilliet unterstützen diesen Antrag. Wenn auch der Beitritt zu den 10 Stimmen, welche den Sonderbund auflösen wollen, nach eidgenösischem Staatsrecht nicht anders als bei versammelter Tagsatzung 3 könne und ein diesfälliger Beschluß jetzt also ohne Wirkung fei, so müsse man doch den Eindruck auslöschen, welchen das Dekret vom 3. Oktober gemacht. Die Urheber desselben hätten wohl ge⸗ wußt, daß es jetzt keine rechtliche Wirkuug haben könne, es sei ihnen aber um Bekanntmachung ihrer Grundsätze und um eine Heraus-

forderung zu thun gewesen. Herr James Fazy billigte den Antrag des Herrn Viridet ebenfalls, sofern darunter ein An schluß an den

Antrag von Zürich (Auflbsung des Sonderbundes) verstanden werde.

„Mit deinem Folchen Beschlusse“, sagte er, „wird Genf's Stimme

wieder zur Geltung gelangen, und das ist um so noͤthiger, da eben ein in der Schweiz unerhörtes Ereigniß geschehen ist. Die Regierung von Luzern fordert zum erstenmal seit 13390 die Regierung von Genf

durch Nichtanerkennung heraus. Die Regierung von Luzern erkennt

nur ihren alten Verbündeten an, den alten Staatsrath von Genf. Wir müs⸗ sen daher auf diese Herausforderung mit einem ruhigen Beschlusse antwor⸗ len und zeigen, daß der Große Rath sich von den Ideen nicht los⸗ gesagt hat, welche die Bevölkerung beseelten, als sie sich auf recht⸗ mäßige Weise gegen den Beschluß vom 3. Oktober auflehnte.“ Darauf erhob sich Herr Rigaud Constant und sagte, bei der Mäßi⸗ gung, welche das Volk an den Tag lege, müssen Angriffe der Art gegen Männer schmerzen, welche den Kanton weise regiert haben. (Lärmende Unterbrechung) Niemand glaube an jene innige Ver= bindung, von der gesprochen worden. Herr Fazy will sich nicht schulmeistern lassen; man solle sich nur keine Mühe geben, dadurch eine Trennung zu bewirken, daß man die Einen als Gemäßigte lobe und die Anderen als Stürmer tadle. Alle seien gleich gemäßigt. Mehrere Redner nahmen nach diesem heftigen Wortwechsel den alten Staatsrath in Schutz, der wohl mit Luzern geistig verbunden ge— wesen sein möge, sonst aber nicht. Mit einer Mehrheit wird so⸗

dann der Antrag des Herrn Viridet in Betreff des Sondeibundes

angenommen.

Spanien.

3 Madrid, 6. Nov. Die Streitsache zwischen dem fran⸗ zösischen Botschafter und dem Tiempo hat nunmehr einen amtlichen Charakter angenommen. Der Botschafter richtete nämlich vorgestern an den Minister-Präsidenten eine Note, in der er den Schutz der spanischen Regierung gegen die ihm zugefügte Beleidigung in An- spruch nimmt und auf sein Wort erklärt, den schuldigen Beamten, für dessen Freisprechung er sich verwendet haben sollte, nicht einmal dem Ramen nach zu kennen. „Es ist mir“, heißt es in der Note, „nicht erlaubt, meinen diplomatischen Charakter abzulegen und mich auf eine solche Veranlassung vor den Gerichten des Landes in Streitsachen einzulassen. Ich müß mich also an Ew. Excellenz, Herr Minister-Prästdent, wenden. Die spanische Regierung hat ein In- teresse dabei, daß der gute Name eines hohen Beamten, der die Ehre hat, bei Ihrer katholischen Majestät einen erhabenen Souverain, ihren Oheim und Verbündeten, zu vertreten, unverletzt bleibe, und ihn ge⸗ gen unwürdige Beschuldigungen zu vertheidigen, zu denen er weder fn seinem amtlichen, noch in seinem Privatbenehmen die geringste Veranlassung gegeben hat. Ich ersuche also Ew. Excellenz, den Ar⸗ tikel des Tiempo, so wle den Espanol und den Clamor Publico, welche ihn wiederholten, amtlich vor den Gerichten als verleumderisch belangen zu lassen. Anliegend überschicke ich Ew. Ex= cellenz gleichfalls Exemplare dieser beiden Zeitungen. Ich verlange schleunige und förmliche Justiz:. Ich verlange sie binnen der Frist von 24 Stunden. Ich kann nicht zugeben, daß so gehässige Beschuldigungen auf mir lasten, und so lange sie durch die Justiz

des Landes nicht ausgetilgt sein werden, werde ich mich nicht mit

Ruhe der Ausübung meiner Functionen widmen.“

Nachdem die Minister den Inhalt dieser Note in Erwägung ge— zogen hatten, beschlossen sie, dem Fiskal des hiesigen Appellations⸗ Gerichtes anzubefehlen, die Klage gegen den Tiempo, den be— stehenden Preßgeseßen gemäß, anzustellen. Dieser Beschluß wurde an den Gefe politico mit folgenden Worten gerichtet: „Auf König⸗ lichen Befehl beeile ich mich, solches Ew. Excellenz zu Ihrer Kenntniß⸗ nahme zugehen zu lassen, damit durch Ihre Vermittelung die geeigne⸗ ten Befehle an die entsprechenden Personen gelangen, zum Behufe,

den Wünschen des Herrn Botschafters zu entsprechen.“

Das Benehmen des Botschafters in dieser Angelegenheit kann wohl keinem Unparteiischen als auffallend erscheinen. Ünmöglich konnte er in seiner diplomatischen Eigenschaft sich direkt an die spanischen Gerichte wenden; die Anrufung des Ministers der auswärtigen An⸗ gelegenheiten war der natürliche Weg. Die hiesige Presse macht aber die Sache zu einer politischen und nationalen und bemächtigt sich der- selben, um in einer Sprache, deren Heftigkeit unter den dermaligen Umständen sich begreifen läßt, aus dem Ton, in welchem die Note des Botschafters abgefaßt ist, auf dessen „ungebührliche Anmaßungen und die völlige Unkerwürfigkeit der spanischen Minister unter seinen Willen“ den Schluß zu ziehen. ;

. Gestern Abend hielten die hiesigen Wähler von der progressi⸗ stischen Partei eine öffentliche Versammlung, in der sie mit Stim⸗ meneinheit beschlossen, an den bevorstehenden Wahlen theilzunehmen. Darauf setzten sie einen Ausschuß von einundzwanzig Mitgliedern nieder, welche die Wahlen leiten sollen. Unter ihnen befinden sich sehr bekannte Esparteristen, wie Gomez Lecerra, Bandero Corchado, General San Miguel, Beroqui, Calatrava, Lujan, Sancho, aber auch einige Progressisten, die an der gegen Espartero im Jahre 1843 ge⸗ richleten Coalition theilnahmen, wie Cantero, General Serrano, Ma⸗ doz, Corradi. . .

Der südamerikanische General Flores wird morgen oder über- morgen nach Santander abgehen, um seine Mannschaft vorläufig nach den kanarischen Inseln einzuschiffen, wo die ganze Expedition zusammentreffen soll. .

Die liffaboner Zeitung vom Ästen ist heute nicht eingetroffen. Zu meinen gestrigen Mittheilungen kann ich indessen noch Folgendes hinzufügen. Am 28sten kamen in Lissabon die Truppen an, welche Santarem vor dem Anrücken des Generals das Antas geräumt hat⸗ ten. Am 29sten hielt der König, von seinem ältesten Sohne zu Pferde begleitet, Heerschau über alle in Lissabon zusammengezogenen Truppen und Munizipal⸗-Garden. Sie beliefen sich auf 2150 Mann Infanterie, 285 Mann Kavallerie, 500 Munizipal Garden und drei Batterieen Artillerie. Der Kronprinz wurde dem Grenadier⸗Regi⸗

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ment der Königin als dessen Oberst vorgestellt. Am 3 isten liesen einige englische Kriegsschiffe und Dampfböte in den Hafen ein, wäh⸗ rend der übrige Theil des Geschwaders vor der Mündung des Tajo blieb. Ein französisches Kriegs⸗Dampfschiff war am 258sten vor Lissa⸗ bon angekommen, und einige spanische Kriegsschiffe wurden erwartet. Am Z3ssten traf in Lissabon ein Adjutant des Generals das Antas mit einem Briefe desseiben an die Königin ein. Das Antas befand sich damals in Leiria. Der Ex⸗-Minister Moussmho de Alkuquerque, der Graf von Bomfim und einige andere Personen von Bedeutung hatten Lissabon verlassen, um sich mit dem General das Antas zu verbinden. Man arbeitete mit Thätigkeit an den Befestigungswerken

der Linien.

Portugal.

A Lissabon, 2. Nov. Das offiz elle Di ar io giebt einen aus⸗ führlichen Bericht über den Sieg des Generals Schwalbach über die Aufrührer zu Viana; außerdem enthält es ein Königliches Dekret, kraft dessen folgende Personen wegen Theilnahme an der bewaffneten Nebellion ihrer Aemter, Ehrenstellen, Würden und Decorationen ver⸗ lustig erklärt werden, nämlich: Graf Bomfim, Graf Taipa, Baron do Almargen, Brigadier R Pedro Celestino Suarez, der Kavallerie Oberst Antonio Cesar do Vasconcellos, die Artiller ie⸗Oberst-Lieutenants Francisco de Paula, Lobo do Avila und Antonio Rogerio Gromiho Lonceiro, der Oberst- Lieutenant von den Jägern, Joao Jose Pe⸗ reira e Horta, der Kävalltrie⸗ Major Jose do Vasconcellos, der Major von der Infanterie, Jose Maria Leopoldino, der Oberst⸗ Lieutenant Pedro Hospiee Andre Gitton und zwei Capitaine.

Dasselbe Diario theilt ein neues Schreiben des Grafen das Antas an die Königin mit. Dasselbe ist aus Leiria vom 28. Okto⸗ ber datirt und lautet:

„Senhora! Schon am 23sten und 2 sten l. M. hatte ich die Ehre, vor den Siufen des Thrones Ew. Majestät eine aufrichtige, freimüthige und loyale Daistellung des gegenwärtigen Zustandes des Landes und, der drohenden Uebel niederzulegen, welche uns bvevorstehen, wenn Ew. Majestät nicht schleunige Abhülfe trifft; und heute, nachdem ich in diese Stadt ein⸗ gerückt bin mit der Avantgarde des portugiesischen Volkes, das in großer

Zahl gegen die Hauptstadt im Anzuge ist, kann ich nicht umhin, von neuem

Tw. Majestät mit der größten Unterwürfigkeit zu bitten, ihre Ausmerksam⸗ seit der Lage desselben Und den gerechten Vorstellungen eines ganzen För- pers zuzuwenden, der nur in Ew. Majestät die Hoffnung für Beendigung feiner' Üebel sieht. Der Aufschub eines Augenblids, Senhota, lann unbe- techenbare üebel nach sich ziehen und ein Verzug von rinigen Tagen die Hoffnungen und die aufrichtigen Wünsche der getreuesten Unterthanen Ew. Majestäk vernichten, weil, so lange die Gereiztheit nicht zur Erbitterung sich steigert, es möglich ist, sie zu lenken und zu mäßigen, aber wenn sie einmal zu diesem Aeußersten gekommen ist, keine menschliche Kraft sie mehr im Zaume zu halten vermag. Gott erhalte lange Jahre das Leben Ew. Majestät und das der ganzen Königlichen Familie, wie alle guten Portu= . es wünschen. Leiria, den 28. Oltober 1846. (gez) Der Graf das nta s.“

Auch der frühere Minister Mouzinho do Albuquerque ist nun von hier entwischt und zu den Rebellen nach Coimbra gegangen. Wahrscheinlich wird auch er seiner Stellen und Ehren verlustig er= klärt werden. Das Einrücken der Truppen des Generals Schwalbach in Evora wird durch eine Proclamation bestätigt, die aber nicht aus Evora selbst, sondern aus Estremoz datirt ist. Wegen dieses Um- standes wollen Manche noch die Richtigkeit der in der Proclamation gemeldeten Thatsache bezweifeln. Die Streitkräfte, über welche neu⸗ fich am 29sten die Königin Musterung hielt, betragen zusammenge⸗ nommen etwas über 3h00 Mann, die sich in folgender Weise ver⸗ theilen sollen: Grenabier-Regiment der Königin 240. Mann, Ztes Infanterie Regiment 4650 M., Otes Infanterie Regiment 250 M. Iätes Infanterle⸗Regiment 36é5 M., 16tes Infanterie⸗Regiment 590 M., 1stes Jäger⸗Regiment 100 M., Stes Jäger-Regiment 240 M., Munizipal- Garde zu Fuß 600 M., Lanciers⸗Regiment der Königin 170 M., 4tes Kavallerie⸗ Regiment 50 M. und endlich die Escadron Munizipal⸗Garde zu Pferde 65 M., was zusammen 3035 Mann im Ganzen ausmachen würde. Hierzu kommen nun allerdings noch die freilich für den aktiven Dienst im Felde kaum zu brauchenden neu gebildeten Bataillone des Handels, der Beamten u. s. w. Wie schwach die vorerwähnten Negimenter und Bataillone sind, ersieht man hinlänglich aus den Ziffern. Aber dasselbe ist auch bei den Re⸗ gimentern der Fall, die es noch mit der Rebellion halten.

x Paris, 12. Nov. Nach Briefen aus Madrid vom Tten wollt? man dort aus Orenfe (Galicien) vom 4ten die Nachricht ha⸗ ben, der Graf das Antas sei bei der Festung Castello Branco von den Truppen der Königin geschlagen, durch einen Bajonnetstich ver= wundet und gefangen worden. Seine Truppen wären aus einander gesprengt worden, hätten aber noch auf der Flucht den Conducteur der von Braga nach Porto gehenden Mallepost ermordet. Die Ge⸗ fangenen wurden, setzt man hinzu, in sicheren Verwahr gebracht, worauf die Königlichen Truppen wieder nach Lissabon zurückgekehrt wären, um dort miguelistische Versuche zu ersticken, da Lebehochrufe für Dom Miguel sich hätten vernehmen lassen. Diese Nachrichten bedürfen aber noch sehr der Bestätigung.

Ca Plata - Staaten.

London, 11. Nov. Die Regierung von Montevideo hat, wie man aus einer Mittheilung in der Liverpool⸗Tim es sieht, sämmt⸗ liche auf die Mission des Herrn Hood bezüglichen Aktenstücke schon am 3. September der Legislatur vorlegen lassen, weil, wie sie sich in dem Begleitschreiben ausdrückt, „es unumgänglich nothwendig sei, die Besorgniß Aller zu beschwichtigen, eine Besorgniß, welche durch den Mißbrauch vermebrt werde, den man außerhalb der Mauern von Montevideo mit dieser Unterhandlung getrieben habe, um eine Frie⸗ dens-Botschaft in ein Werkzeug des Krieges zu verkehren.“ Aus dieser Phrase an sich freilich nicht, wohl aber aus der schleu⸗ nigen Beröffentlichung der Aktenstücke geht hervor, daß damals schon jede Aussicht auf den Abschluß des Friedens verschwunden war. Ueber die Hindernisse, welche Rosas Herrn Hood in den Weg gestellt hat, giebt die Akten⸗Sammlung keine Auekunft. Nach einem Briefe aus Montevideo vom 1. September im Standard hätte er nach- träglich in die von ihm bekanntlich zuerst angenommenen Friedens⸗ Präliminarien die Bedingung einschieben wollen, daß die Blokade von Buenos⸗Ayres und der Küsie erst aufgehoben werden solle, bevor die argentinischen Truppen das. Gebiet von Uruguay räumen. Diese Bedingung habe natürlich Herr Hood nicht bewilligen können, und so habe sich Alles zerschlagen. .

gandels⸗ und Görsen-Nachrichten. Berlin, 16. Nov. Es wurde an heutiger Börse in einigen Actien⸗ Gattungen bedeutend umgeseßzt, doch stellten sich die Course niedriger, und dert Schluß blieb matt.

* Frankfurt a. d. O., 15. Nov. Die dies malige hiesige Martini⸗ Messe ist nach den davon gehegten Erwartun en ziemlich gut ausgefallen. Es befanden sich über 70, O00 Cir. Waaren aller Art auf dem Plaße. In Tuch und tuchartigen Waaren wurden viel Geschäste gemacht, auch Wo. lenzeug und Struinpfwaaren, so wie Strickgarn, fanden viel Käufer. Mit Seiden und Halbseidenwaaren war der Absatz weniger gut. ;

Baumwollenwaaren, namentlich berliner Collicoes, gingen ziemlich gut ab. Leinwand und andere leinene Waaren fanden weniger Begehr.

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Mit kurzen Waaren war der Absaß ziemlich beträchtlich. n. M 319.

Dienstag den I7ten November.

Eisen- und Stahlwaaren wurde viel verkauft. Mit Porzellan=, Gia w C

Beilage zur Allgemeinen Preußischen Zeitung.

Holzwaaren machte sich das Geschäst mittelmäßig gut. Leder. um! waaren fanden weniger Begehr.

Gegerbte Leder haben ziemlich guten Absatz gefunden. Rohe pn namentlich Häute und Felle, Pferdehaare und Schweineborsten, 60 u. s. w., waren in nicht unbeirächtlichen Quantitäten vorhanden und vielfältig Täufer. Wolle war über 4009 Ctr. eingegangen und wu

beisühren. Deshalb soll sich General Taylor damit begnügen, Saltillo und die Umgegend zu besetzen und dort die Nachrichten über den Erfolg der Unternehmungen auf Tampiko und Veracruz abwarten. Der Herald macht nun bemerklich, daß in allen Parteikämpfen Mexiko's der Besitz von Veracruz über die Herrschaft im ganzen Lande ent⸗ schieden habe, fordert zum sofortigen Angriff auf San Juan d'ulloa auf und äußert schließlich die Ansicht, daß die Vereinigten Staaten, um eine Bürgschaft für die friedlichen Gesinnungen Mexiko's zu be— ( ssitzen, diese Festung, wenn sie dieselbe erst erobert haben, entweder permanent behaupten oder bis zur Meeresfläche schlei en müßten. Während in dieser Weise das new-vorker Blatt in eine ruhmvolle Zukunft hineinspekulirt, soll die Regierung von Washingten in den Ereignissen der letzten Vergangenheit wenig Ruhmwvolles erblicken kön⸗ nen und dem General Taylor über den von ihm (wenn auch nur eventuell bis zum Eintreffen neuer Instructionen) bewilligten acht⸗ wöchentlichen Waffenstillstand und überhaupt über seine gelinde Be— handlung des General Ampudia ihre Unzufriedenheit zu erkennen ge⸗ geben haben. Auch stellt sich heraus, daß der Verlust der Amerika⸗ ner viel bedeutender gewesen ist, als die ersten Berichte besagen; er wird jetzt auf 00 Mann angegeben. Dagegen wird freilich auch behauptet, die Mexikaner hätten 150 verloren, was aber eine offen, bare Uebertreibung ist, da die Mexikaner ihre Gegner hinter Wall und Graben und Barrikaden erwartet haben, also sicher nicht mehr verloren haben, als die Angreifer.

Aus Santa wird vom 9. September berichtet, daß 59000 Mann mexikanischer Truppen von Chihuahua aus gegen General Kearney heranrückten. Letzterer soll darauf einen Theil seiner Trup⸗ pen in Santa gelassen haben und mit dem Reste ausgezogen sein, um sich an den General Wool anzuschließen.

Aus Mexiko selbst wird nichts Reucs gemeldet, auch nicht die Bestätigung der früheren Angabe, derzusolze Santana am 28. Sep⸗ tember mit 1500 Mann Kavallerie, 1500 Mann Infanterie und ei⸗ nigem Geschütze die Hauptstadt verlassen haben soll, um sich an die Spitze des Heeres zu stellen.

Dem Geldmangel in dem Schatze der Vereinigten Staaten ab⸗ zuhelfen, hat der Schatz Amts-Secretair beschlossen, „Schatzscheine“,

Jnhalt.

te Staaten von Nord⸗Amerikg. London. Aenderung ei gr. spians gegen Meriko. Beabsichtigter Angriff auf. Vera⸗ guten Preisen fast sämmtlich verlaust. Ciuz und Tampilo:; = Geldmangel und Veibot, Staatsgelder in Banken Einkäufer aus den östlichen Provinzen der Monarchie waren 0 i deponiren. Vertrag mit den Win nebagos. auf dem Platze, vielfältig angelockt durch die am 1. September. amt ⸗Uebersicht von dem Zussande der Sparlassen im Jahre 1845.

Fortschritte des Volks ⸗Wohlstandes in Preußen.

öffnete Niederschlesische Eisenbahn. Nach den Fremdenlisten zählie na zum 14ten d. M. 9104 Meßfremde.

Der mit der Messe verbundene Pferdemarkt war mit 1590 Sing den besetzt, darunter 6 Luxus-, . gute Arbeits. und . ordinane) befindlich waren. Es sind nicht unbeträchtliche Ankäufe nach Sach s den Rheingegenden gemacht worden.

Stettin, 15. Nov. Der fortdauernde Ausdrusch ben immer mehr, daß bei reichlichem Strohgewinn der Körner Ein Winter . Getraide eiheblich unter dem Duichschnitts. Ertrag bleiben win daß der Ertrag des Sommer. Getraides zwar besser, aber immer hh miltelmäßig zu nennen ist. Der Futtergewinn ist überall in disf Provinz ein höchst ergiebiger gewesen, viele Wiesen haben drei e gewährt. Bei dem , n. und gut eingebrachten Futtervorrath i der Menge von Wald, namenilich Buchenmast, womit in mehram genden die Schweine genährt werden, dürste der Bedaif in allen Gt Hattungen im Allgemeinen als ausreichend zu betrachten sein. verhält es sich leider mit der Kartoffel⸗Aerndte, welche als eine M bezeichnet werden muß. Es giebt zwar Ortschaften, wo der Emm Vierfache der Aussaat überschreitet; an vielen Orten erreicht er ch Maß lange nicht; es sind sogar Güter vorhanden, wo die Aerndle g ist, als die Ausfaat. Dazu kommt, daß die Frucht klein, dickschalig, wenig mehlhaltig, schwer zu kochen und unschmackhaft, außerdem großer Theil krank ist, so daß sich mit Wahrscheinlichkeit annehnn daß im Laufe des Winters noch ein bedeutender Theil von den n befallen werden wird, zumal wenn bei der Aufbewahrung nicht mig Vorsicht zu Werke gegangen werden solllte. Da nun die Existenz mn ren Volkstlasse auf die Kartoffel basirt ist, so kann man dem kom Winter nur mit banger Besorgniß entgegensehen, zumal alle Gemnun die möglicherweise als Surrogat dienen können, hoch im Preise sch

Dit

pereinigte Staaten von Nord-Amerika.

London, 16. Nov. (B. H.) Das in Liverpool von Boston ngelsmmene Post⸗Dampfschiff „Josiah Bates“ bringt Nachrichten us New⸗Nork vom 21. Oktober. Vom Kriegsschauplatze wird schts Neues gemeldet, dagegen giebt das Organ des Präsidenten, 5 RWashington-Union, die estätigung der bereits in den frü⸗ ren Berichten ausgesprochenen Vermuthung nicht nur, daß der nieg mit entschiedener Energie fortgesetzt werden soll (Major Gra⸗ in' war, nach Angabe der Union, bereits von Wasbington abge= ngen, um dem General Taylor den Befehl zu überbringen, „dem muporairen Waffenstillstande ein Ende zu machen), sondern daß es ich im Werle ist, dem Operationsplane eine veränderte Richtung zu ben und die Besitznahme der Hauptstadt durch die Einnahme von ampiko zu beschleunigen, von wo. aus Mexiko in kürzerer Zeit als zn Monterey aus zu erreichen ist. Zur Einnahme von Tampiko läßt E Union die 10500 Mann verwenden, welche General Taylor am jo Grande zurücgelassen hat. Der New⸗York-Herald will in= ß noch genauer von dem Plane unterrichtet sein und spricht davon, nicht nur Tampiko in Besitz genommen, sondern auch Veracruz gleich zur See und zu Lande angegriffen werde solle. Der Marsch i Monterey nach Mexiko, schreibt der Herald, ist mindestens 600 zles länger, als von Tampiko, Alvarado oder Veracruz, welches gtere die nächste und bequemste Straße darbietet. Das Truppen⸗ orps des Generals Patterson, durch Freiwillige verstärkt, soll nun ampiko angreifen, und wir halten es jetzt für wahrscheinlich, daß n fast gleichzeitiger Angriff zur See und zu Lande auf Veracruz

Eerliner Börse. Den 16. November 1846.

Pr. Cour. ; ö F- Sn Peabsichtigi wird, wenn es anders nicht schon beschlossen und angeord⸗ welche mit etwas mehr als 5 pCt. lraction over five per, cent Fonds. 8 grit. Sela. Actien. 8s .. cn, t ist. Was General Taylor betrifft, so soll derselbe in Monterey verzinst werden sollen, auszugeben. Das Kabinet von Wh ngton ne Garnison zurülassen, unverweilt auf Saltillo vorrücken und die selbst hat verfügt, „daß fortan keine Staatsgelder in irgend einer Si. Scheid act. 3 93 2 nun. Hora Mes3dt. 4 813 20 nzelnen Orte auf seiner Marschroute in Besitz nehmen. Die Ent! Bank noch bei ingend einem Banquier deponirt werden sollen“, wie⸗ e ,, . 803 80 9 . 91 91 rnung von Monterey nach Mexiko beträgt mindestens 700, nach wohl die Sub-Treasury-Act ties bis jetzt gestattete und die soge⸗ ö 45 , , 6. inigen 900 Miles, der Weg führt durch Schluchten und Gebirgspässe, nannte Independent Treasury-Act erst am 1. Januar 1844 in Krast ,, , 7 Mangel an Lebensmitteln wird zur Theilung des Heeres nötbigen und tritt. Mit den Winnebago-Indignern ist ein Vertrag abgeschlossen n, m, n u, ger, oz 166 lbf, wenn Ampudia nicht Stand hält, die größten Schwierigkeiten her⸗ ] demgemäß sie ihr Land in Jowa für 190,000 Doll. abtreten. Obligationen 3 3 922 do. do. Prior. Obl. 4 . . Wentpr. Pfaudbr. 92 Düss. Elb. Bisgenb. 116 105 . e, n,, , e, , , . gaupt - Aebersicht do. do. 6 9 Ruoin. kigenb. Sd ourr. Ft. Carr. 3 git S3, fio. 4. Tnor on von dem Zustande der Spar⸗Kassen im Jahre 184. Pom. do. * 61 ö. do. v. Siaat garant. 33 z z * . Kur- u. Num. d0. 3 2 93h ok. Schles. E. LA 8 Z u w a Sohlesisehe do. 3 4 5 do. Prior. 1 * N a men * Betrag im Laufe des Jahres 1845 Aus gaben Betrag w . ö. SE der Cinlagen am der Sparlassen] der Einlagen Bestand Bestand ,,, 1 66 Regierungs⸗ 22 k. 3. ann an zurückgenom⸗ nach dem letzten des des ag d. Halbat. Bb. ö : 425 es ur urch Zuschrei⸗ menen Einlagen Abschlusse Separat Fonds.] Reserve Fonde. en, e, re, eg . 6. Iz , ,, ö ö Bezirke. 25 Jahres 1844. neue Einlagen. bung von Zinsen. pro 1828. pro A8 4x. . d s ĩ And. Cldu. a s r. h Klner Bab. e 8 nl,. 6 nn 9. 6 lx . , h . / J * Amur Ohr , wr Hör p, är Oh , ür hr r, Wr hr m, n, e m nr n u,. do. Prioritst 4 93 ö ö . w., mn, ' me, / , Känigeberß . 5 346010 1 3 123383 23 ig *nt in 2 itzass 4 = iges 30 s, = T in ig ig Dies mm, , d, , , Humkinnen. 1 13201 235 15 4679 is 9 300 28 4 5658 26 51 1262 166 3549 265 Rr, s 5! , HSanzig. . 14270651 2856 295 20696 6808188 —— 4495 wil. B. (c. 0 . = I 4. Marienwerder 2 2424 19 9 1431 1 2 18 215 625 29 9 3308 23 7 ö. K 58 29 7 ,,, nr, ĩ1 Si356 29 4 49201 3 3 2498 12 6 406515 9 85551 613 = 4512 2 2 6 romberg ö. 1 13423 9111 7973 24 7 346 25 2 4033 4 10 17710 24 10 596 22 8 Auswärtige Börsen. XL Stenin . 5 309765 1 8 19 2 5 866 27 4 120783 1 6 4077149 9st 4 5519 5 1 Amsterdam, 12. So.. Bi. en. „id. Sch. S8ä3. 5S)b se, S' Väöelin.. 2 14509 2) 7 50989 10 2000 9 3 62731 7 9 135356 931 zoo 14720 416 395 do. 373. Pass. b. Aus. —. Zinsl. 51. Preuss. Pr. Sch. —. Poh 89. Stralsund * 1 377518 11 ö 33419 23 4 2201 21 8 Aa8063 13 5 365076 12 7 ö ö . K I, D., f. er. PV. Potsdam.. 5 000, 10 9) 5050 5 2985 14 2 415173 23 4 121633, 3 - E 3333 3 31 31 26 3 Ente dere, Lz. er, Cr,, de, den, Ai. ct. Franfin ... 11 2 166156 s 5 isses 813 13633 6 1] Zaardd 2, , ions 2 F org, e, , an, i, ren rä. oM, 3. xämrz, n? io 31 Ha. . er, ' Greclin.« 16 19d i 4 27577363 1 1 ids R e, zich tt fäses , s, äs = den,, 1858. 56. Rayr. Bank- Actien 654 Be. Hope 878. 87. Stiegl. S6 Br. Int. 9 . B. Liegnitz —— 13 861270 3 15 276611 23 4 21535 17 25 214467 4 97 944950 8 105 100 K 25833 8 1 pen zoo r. Iz. 7 , s Pr 7 . Oppeln.. 7 69572 19 15 2217 28 2 ioi7 26 6 14268 i 34 8369 22 201 1 1 ird s 4. m eie 160 nr. Bust. Reer 166, Hägteturg⸗. 7 San 1 ons i 7 ne, do ig isset n z ren s ig Soo 6776 12 4 Lenka S j0. 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S5. Bed, Aachen ..... 3 14845616 15 7 16987 11 9 3377 21 7 113833, 20 6 15799509 22 5 1d 6 27020 14 4 Trier. 1 36749 3 7 3997 2 2 1023 23 4 11625 28 9) 36144 204 60 Königliche Schauspielt. . Summa. 16 sits6o, s 63 asssszo 1 5 28.00 is io: 36583 io r 12539456 283 2 3607028 25 11517755 20 3 Dienstag, 17. Novy. Im Schauspielhause. 190ste Abonnem 1 1*

Bemerkungen.

4) Die in den Regierungs-Bezirltn Gumbinnen, Köslin, Stralsund 10) Unter den 22 Sparkassen im Regierungs- Bezirk Düsseldorf sind 3 nd Trier stattgefundene unbedeutende Abnahme ist hauptsächlich durch den (ju Opladen, Meurs und Kappellen bei Meurs) erst im Jahre 1815 er⸗ ringen Zinssatz der meisten Sparfassen veranlaßt, welcher bei dem Stei- richtet. Unter den älteren ist die Sparkasse zu Elberfeld mit einem Bestand n des Jinssußes im Allgemeinen viele Einleger zur anderweiten Belegung von 408,407 Rthlr. 43 Sgr. 11 Pf., wofuͤr den Einlegern 3 pCt. Zinsen rer Sparkassen⸗Kapitalien vermocht hat. gewährt werden, und einem Reserve- Fonds von 28,074 Rihlr 6 Sgr. Y Von dieser Summe kommen 1,062, 652 Rihlt. 7 Sgr. 6 Pf. auf die 6 Pf. die bedeutendste. Fparkas zu Berlin, deren Bestand am Schluß des Jahres 1814 nur 11) Von dieser Summe weiden 570,431 Rihlr. 14 Sgr. 10 Pf. s obs Rölr. 26 Sgr. 11 Pf. beirrg. Bei derselben besäust sich die Zahl durch den Perein zur Beförderung der Arbeitsamkeit zu Aachen verwaliet, er ausgegebenen Quittungebücher jetzt auf 24,934, worunter 18460 mit welcher in diesem Regierungs-Bezirk 10 Prämien-Kassen und 16 gewöhn—= nem Gulhaben von 1 bis 50 Rihlr. und nur 601 mit einem Guthaben liche Sparkassen errichtet hat. Die Theilnahme an ersteren, bei denen die on mehr als 200 Rihlr. besindlich sind. Summe der Einlagen am Schluß des Jahres 1845 392481 Rihlr, 44 Sgt. 3) Unter den 115 Sparkassen sind vier, nämlich die zu Krossen, Königsberg 5 Pf. betrug, ist nur Mitgliedern der hantdarbeiten den Klassen, nämlich Fa⸗ * Nmk., Sommerfeld und Sonnenburg, erst im Lause des Jahres brif-⸗ und Bergwerks⸗Arbeitern, Tagclöh nern, Dienstboten, Handwerksgesellen 5 errichtei, welche indeß an dessen Schluß bereits 9167 Rihlr. 15 Sgr. und Handwerkern ohne Gesellen, gestattet. Die Einlagen derselben werden, Pf. in Besiand hatten. so weit ihr Gesammibetrag für (ine Person 200 Rihlr. nicht übersteigt, mit Von dieser Summe lommen 1,467, 299 Rihlr. 5 Sgr. 2 Pf. auf 5 pCt. verzinst, und denen, welche drei Jahre nachhaltig sparen, werden, * Provinzial · Sparfasse der Riederlausiz, welche den Einlegern 3 pCt. sobald ihre Ersparnisse die Summe von 20 Nihlt. erreichen, außer den 56 gewährt und einen Reserve⸗ Fonds von 61, Rihlr. 3 Sgr A Pf. Zinsen noch Ertra-⸗Prämien im Betrage von 3 Rihln, gut geschrieben.

Von den 16 Sparkassen gewährt eine zu Aachen unter bestimmten 5) An dieser Summe ist die Sparkasse zu Breglau, bei welcher dit z

Einl. ; Voranssetzungen den Einlegern 4 pCt. Zinsen, bei den 15 übrigen dagegen, i ffn 3 pCt. Jinfen böjiehen, mit 68, it Rihlr. 5 Sgr. welche für Jedermann zugänglich sind, beträgt der Zinsfuß bei allen Ein⸗ betheiligt.

. lagen bis zur Summe von 600 Nihlr. 35 pCt., bei höheren Einlagen aber ö 6) Unter diesen Sparlassen sind zwej, nämlich die zu Oppeln und Ra- für die überschießenden Beträge nur 25 pCt. Nähere Notizen über diese or, erst im Jahre 1845 errichtet. .

ö Prämien und Sparlassen enthält eine im Jahre 1845 zu Aachen in Kom- J Y) Von diefer Summe lommen 425 879 Rihlr. 17 Sgt. 6 Pf. auf mission bei Meyer erschienene Broschüre: Darstellung der Einrichtung und 6 Sparlasse zu Magdebur

j . Wirtsamteit des Vereins zur Beförderung der Arbelisamleit von Thyssen, s) Die Sparlasse zu kabbeche ist zar wegen zu geringer Theilnabme z n t

in ; Rendanten des Vereins. ng gangen, dagegen aber der Bestand der eiss im Oltober 1844 errichte⸗ 12) um“ Schluss des Jahres 4844 waren nur 144 Sparfassen vor. n Kreis -⸗Sparlasst zu Warburg, welche den Einlegern 33 pCt. Zinsen ge⸗

v handen, und deren Zahl hat sich daher im Jahr 1845 um 11 vermehrt. nährt, von 3055 Rthlr. A Sgr. auf 36, 882 Rihlr. 11 Sgr. Jo Pf. ge⸗ 8 Ih

Vorstellung: Donna Diana, Lustspiel in 4 Abth., nach dem E. schen von West. (Mad. Grabowski: Donna Diana.) ö Zu dieser Vorstellung werden Billets, mit Sonnabend bi net, verkauft. Wegen eingetretener Unpäßlichkeit kann das Trauerspiel: St see, heute nicht gegeben werden; es bleiben aber die dazu geln mit Dienstag bejeichneten Schauspielhaus-Billets zur nächsten . stellung dieses Stückes gültig. . Mittwoch, 18. Nov. Im Schauspielhause. 191ste Abounen Vorstellung. Michel Bremond, Schauspiel in 5 Abth., von H. Böm n rf 19. Nov. Im Opernhause. 132ste Abonnem Vorstellung. Zur Feier des Allerhöchsten Geburtstages Ihret jestät der Königin: Rede, gedichtet von Dr. Berger, gesproche! Mad. Crelinger. Hierauf, zum erstenmale; Wilhelm von Ott große Oper in 3 Abth., von F. Förster. In Musik gesetzt von Eckert. Ballets von Hoguet. Anfang 6 Uhr. Zu dieser Vorstellung werden Biliets zu den erhöhten Opertt Preisen verkauft. Im Schauspielhause. 192ste Abonnements⸗-Vorstellung. Feier des Allerhöchsten Geburtstages Ihrer Majestät der Köh Rexe, gedichtet von Dr. Berger, gesprochen von Mad. W Hierauf, zum erstenmale: Eine Familie, Original⸗ Schauspi 5 Abth. und einem Nachspiele, von Ch. Birch⸗ Pfeiffer.

z Verantwortlicher Redacteur Dr. J. W. Zinkeisen. Im Selbstverlage der Erpedition.

ji Dabei sind äbrigens alle unter derseiben Verwaltung stehende Sparlassen

96 nur als eine angesehen und die Filialkassen nicht berücsichtigt. Auch sind Mes Unter diesen 19 Spailassen * sich zwei (zu Lüdenscheid und die von einzelnen gewerblichen Vereinen oder von Privaspersonen errichteten ; 1 welche erst im Jahre 1815 errichtet and, sndeß beren6s einen Sparkassen, auf weiche das Reglement vom 12. Bezember 1838 nicht An Beill nnd von 11,513 Rihlt. 3 Sgr. haben. wendung finder, nicht mitgezähli.

Gedruckt in der Deckerschen Geheimen Ober-Hofbuchdruckerei.

13) Das Guthaben der Einleger bei sämmtlichen Sparkassen hat hier nach im Jahre 1845 um 1,164 662 Rthlr. 19 Sgr. 8 Pf. zugenommen. Diese Zunahme ist zwar minder bedeutend, als im Jahre 1844, in welchem solche 282, 473 Rihlr. 6 Sgr. 7 Pf. betrug, indeß rührt dies hauptsächlich von dem schon ad 4 erwähnten allgemeinen Steigen des Zinsfußes her, welches die Zurücknahme vieler Sparkassen - Einlagen behufs anderweiter besserer Benutzung veranlaßt hat. Die Zahl der Einleger dagegen ist über all erheblich gestiegen.

14) Der Bestand aller Reserve⸗Fonds belief sich am Schlusse des Jahres 1844 nur auf 429, 942 Rthli. 21 Sgr. 3 Pf. und ist daher im Jahre 1845 um 87, 8is Rthlr. 29 Sgr. gestiegen. Die Veranlassung dieser bedeutenden Zunahme liegt ebenfalls hauptsächlich in dem Steigen des Zinsfußes und der dadurch möglich gewordenen besseren Benußzung der Sparkassen ⸗Bestände.

Die Fortschritte des Volkswohlstandes in Preußen.

Der Volkswohlstand im preußischen Staate. In Ver⸗ gleichungen aus den Jahren vor 1806 und von 1828 bis 1832, so wie aus der neuesten Zeit, nach statistischen Ermittelungen und dem Gange der Gesetzgebung aus amtlichen Quellen dar⸗ gestellt von Br. C. F. W. Dieterici, Königl. preußi⸗ schem Geheimen Ober⸗Regierungs⸗Rathe, Direktor des statisti⸗ schen Büreaus, ordentlichem Proftssor der Staatswissenschaf⸗ ten an der Universität zu Berlin u. s. w. Berlin, Posen und Bromberg, bei E. S. Mittler, 1846.

Erster Artikel.

Die schwierigsten Probleme der Staatskunst löst die Statistik, wenn dieselbe wissenschaftlich behandelt und mit den übrigen politischen Diszipli= nen in Verbindung gebracht wird. Man erhält nirgend so befriedigende, d. h. zuverlässige Resultate der gegenseitigen Durchdringung von Theorie und Praxis sür das gesammte Siaateleben, als eben in einer wissenschaft⸗ lich behandelten Stanstik, die aus dem wirklichen Thatbestand uns entneh— men läßt, wie den Erfordernissen der höchsten Prinzipien des Staates mehr oder weniger genügt wird. Bisher stand diese noch junge Wissenschaft, die eist gegen Ende des vorigen Jahrhunderts emporkam, noch ziemlich isolirt da und übte ihren wohlthätigen Einfluß nur auf einen verhältnißmäßig kleinen Kreis aus; man beschränkte sich darauf, von Zeit zu Zeit Zahlen zusammenzutragen, um daraus die Fortschritte einzelner Zweige des Natio- nalwohlstandes kennen zu lernen, aber man versuchte noch nicht, die gewon- nenen Resultate nach ihren Grundursachen zu beurtheilen, diese, sei es aus der Gesetzgebung oder der gesteigerten Kultur im Allgemeinen, herzuleiten und somtt' die ganze nationale Entwickelung in Zahlen, nachgewiesen, an bestimmte polinsche Prinzipien zu knüpfen, deren Befolgung oder Nicht- befolgung jene Resuitate zu Wege gebracht hatten, Es fehlte der Sta- tistit, was sie sich erst zur Wissenschaft erhebt, die philosophische Grundlage, und erst der neueren Zeit war es vorbehalten, ihr diese zu geben.

Haben wir demnach heute ein statistisches Werk zu beurtheilen, so un⸗ tersuchen wir vor allen Dingen, ob der Verfasser ein solches Verständniß seiner Aufgabe mitgebracht hat, ob er die Grundlagen des Staatslebens, dessen Fortschrüte er in Zahlenverhältnissen nachweist, kennt und mit diesen Verhälmnissen in Verbindung zu bringen versteht, und ob er endlich von der reinen Idee des Staates so viel auf das reale Gebiet, das er betritt, zu verpflanzen fähig ist, daß einerseits die faktischen Zustände, von dem höhe— ren! ideellen Standpunkt betrachtet, in ein helleres Licht gestellt werden, an- dererseits wieder die Idee durch die Beleuchtung ihrer praktischen Aueführ— barkeit vas leitende Prinzip für die Fortbildung jener Zustände an die Hand geben kann. Denn, wie gesagt, in keiner Wissenschaft durchdringen sich die

sheoreniiche Lehre und die praltische Beweisführung so innig, wie in der Statistit, die, im thatsächlichen Boden wurzelnd, aus dem ideellen Reiche des Staatspolitilers sich die Erklärung der Erscheinungen holen muß. Wir haben noch keine Statistit unseres Staates, die uns in soicher Weise aus- führlich und ins Detail Rechenschaft von der. Bedentung jeder Zahl gäbe, welche unsere auch noch einer E: weiterung fähigen statistischen Tabellen ent- halten, aber der glückliche Anõsang dazu scheint uns in der oben bezeichne⸗ sen Schrift gemacht. Dieselbe kann zwar nur für ein auch noch hier und da lückenhaftes Appergu einer solchen Statistik gelten, nach dessen Plane recht wohl ein umfasfenderes Werk mit unmittelbarer Beziehung auf die Gegenwart gearbeitet werden könnte, aber es ist unmittelbar auf die Grundsormen des Staatslebens basirt, das darin behandelt wird. Wir sinden darin die Verhälmisse noch im Großen genommen und die Zahlen- Beträge summarisch angegeben; auch ist der Stoff historisch behandelt. Der Herr Verfasser giebi nämlich eine Entwickelungs-Geschichte der preußi= schen Gesetzgebung seit 1806 und bezeichnet die verschiedenen Epochen der= selben durch die in Zahlen ausgedrückten Erfolge, mit stetem Nückblick auf die frühere Zeit. Der ganze Stoff sondert sich hiernach in drei natürliche Abschntte, nämlich in die Zeit von 1806 und vorher, in die Zeit von 1806 bis 1831 oder bis zur Bildung des Zoll Vereins und in die Zeit des deutschen Zoll-Vereins bis auf die Gegenwart.

Durch ein näheres Eingehen auf das Einzelne wollen wir jetzt den Inhalt der vorliegenden Schrift selbst näher bezeichnen, bemerken aber da= dei, daß wir zur deutlicheren Uebersicht nicht den Weg des Verfassers ein schlagen, sondern statt der Theiiung des Stoffes in Zeitabschnitte die ver- schiedenen Zweige des Volkswohlstandes gesondert hinter einander durch alle Zeitabschnitit hindurch erörtern werden. Wir beginnen als Einleitung mit den Angaben der Größe und Bevöllerung des preußischen Staats, zei- gen dann die Fertschritte der Ackerbau ⸗Verhältnisse, hierauf die des Han⸗ Fels, der Fabriten und Gewerbe und schließen mit einer Darlegung der Zunahme des National -⸗Vermögens überhaupt.

1. Größe und Bevölkerung.

Der preußische Staat umfaßte im Anfange des Jahres 1806 56 0 geo- graphische Quadratmeilen mit 10, Qꝛ3, 900 Einwohnern, d. h. 1787 auf der Auabraimesse. Die Bevölkerung aber war sehr verschieden vertheilt und in den östlichen und nördlichen Provinzen nur 1000 bis 1200, in mehreren mittleren, den südlichen und westlichen 2000 bis 30090 auf der Quadrat- meile. Genauer zeigt die Größen und Bevölkerungs VVerhältnisse die fol⸗

gende Tabelle:

geograph. mit Einwohner auf G Meilen Einwohn. 10 Meile

1. Ostpreußen;.. zählte 704 53, S9 1360 2. Litthauen. . 5 704 103, 876 1360 3. Westpreußen ...... . 612 6, S5 1286 4. Neu Ostpreußen. ...... 733 901 518 12334 5. Südpreußen ..... ...... 1042 1, 102, 367 1346 b. Fturmark ...... .... .... . 447 797, 627 1784 7. Neumait. .. . . . . . .. .. ... P 220 317,810 1445 8. Pommern ...... ...... 9 464 509, 617 1098 9. Schlesien ö y 714 2, M 9, 651 2829 10. , 2 ie y 106 297,039 2802 11. Halberstadt ohenstein,

il e . ö 12. 99 3281 12. Minden und Ravensberg * 40 159,776 3994 13. Münster, Paderborn, Teck⸗ .

lenburg und Lingen. .... 113 268, 542 2377 14. Mark, Kleve ꝛc. ..... ... 9 66. 6 9. 15. Ostfriesland. ...... .... . 3. 16. or mein ö 135 505, 434 3744 17. Neuenburg... . 14 46.420 3316

e,, Hierzu das Militain 271. 169 Ueberhaupt 5610 10,023, 900 1787

Der Staat war also um 530 Quadrgimeilen größer, als er jetzt ist; die Bevösserung war 3 der jepigen; doch ist das mehr gewordene eine Dritt= theil fast ganz aus dem Zuwachs von Mehrgeborénen als Gestorbenen

und Mehrelnwanderungen als Auswanderungen seit 1815 entstanden, denn