1846 / 321 p. 1 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

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lich sei sie begründet, und eben diese solle wieder hergestellt wer⸗ den. Denn wie schmerzlich dieser faktische Zustand im Lande empfunden werde, wisse Jeder. Eine weitere Erörterung sei nicht nöthig, weil der Re= gierungs · Commissair nichts widerlegt habe. Der Senator Nielsen äußerte, fn dem Berichte, den er erst gestern Abend erhalten, wären so viele Zahlen, daß er sich nicht darüber sofort äußern könne, und auf die Bemerkung des Präsidenten, daß der Bericht drei Tage ausgelegen habe, erwiederte Jener, daß er so etwas in seiner Stube durchsehen müsse. Nun trat der Abgeordnete P. Lüders auf, der, während der Commissair seine Rede

verlas, auf- und abgewandelt war. In kalter, ruhiger Weise zer- legte er die vorgelesene Arbeit, indem er damit, begann, daß der Commissair eine staatsrechtliche Exposition geliefert habe, um

sie (die Stände) zu belehren. Wer das unternehme, der hätte sich doch vorher in der Staatspraxis ein wenig umsehen sollen. Zu dieser Forde⸗ rung sei man berechtigt; denn ein geschriebener Aufsatz sei verlesen, da habe der Verfasser doch Zeit gehabt, zu überlegen und zu bedenken, was er sage, und nicht eine Deduction zu liefern, die in ihrer ganzen Zusam⸗ mensetzung falsch sei und auf fehlerhaften Voraussetzungen berühe.

Zur Tagesordnung steht am Montag die Vorberathung über die lan— desherrlichen Propositionen in Betreff der Eheverlöbnisse und der Spielkar= ten, so wie über die Verfassungsfrage; dann die Schlußberathung über die beiden heutigen Propositionen.

Schweiz.

Kanton Basel. (O. P. A. 3.) Die geheime Abstimmung über die Frage: ob auch die Minderjährigen Stimmrecht bei den Wahlen für den neuen Verfassungs⸗Rath haben sollen ? ist am 12. No⸗ vember vorgenommen und durch 1236 gegen 347 Stimmen bejahend entschieden. Das Resultat kam einigermaßen unerwartet, denn es waren allerlei Gründe vorhanden, zu vermuthen, daß gerade diejeni⸗ gen für Verwerfung dieses Vorschlags stimmen würden, welchen da⸗ ran gelegen war, ihn zu erreichen, weil die Verwerfung dann ein guter Grund gewesen wäre, Alles in Frage zu stellen und zu sagen: „Wir haben Euch die Hand der Versöhnung gegeben und siehe, beim ersten Schritt habt Ihr das verworfen, worauf wir einen Werth

setzen, Ihr meint es also nicht ernsthaft mit der Versöhnung!“ In

ben nächsten Tagen werden die Wahlen für den Verfassungs Rath beginnen, und dieser wird nach seinem Zusammentritt durch eine Kom⸗ mission aus seiner Mitte eine neue Verfassung entwerfen lassen, diese selbst berathen und beschließen; erst dieses Ergebniß wird den Bür⸗ ern vorgelegt, und wenn dann eine Mehrheit sich sür Annahme er— lärt, so ist die neue Verfassung angenommen; wird sie verworfen, so bleibt die alte in Kraft. ö Die Baseler Zeitung enthält Folgendes: „Laut Nachrichten aus den benachbarten französsschen Gemeinden sollen im oberrheini= schen Departement auf nächsten Sonntag (15. November) einige Truppen-Bewegungen stattsinden, deren Zweck verschieden gedeutet wird. Von dem in Befort liegenden 18ten Infanterie⸗Regiment sol⸗ len nämlich vier Compagnieen, nach anderen acht Compagnieen, nach Mühlhausen, zwei nach Altkirch und vier nach Hüningen verlegt wer- den, in welch letzterem Orte die gewöhnliche Kavallerie⸗Garnison von circa 300 Mann fortwährend verbleibt. Im Ganzen also werden S00 -= 1000 Mann Infanterie in unsere Nähe verlegt werden. Ver⸗ schiedene Beweggründe werden dieser Maßregel untergelegt. Obschon nun die geringe Zahl der in Bewegung zu setzenden Truppen jede Besorgniß ausschließt, so hat doch der Kleine Rath, um übertriebe⸗ nen Gerüchten zuvorzukommen, eine einfache Anzeige von dem Sach⸗ verhalt, so weit er in Erfahrung gebracht worden, an den Vorort zu machen beschlossen.“

Kanton Waadt. (S. M.) Die Regierung hat den Staats⸗Rath Blanchenay und den Direktor der Kantonalbank nach Bern abgeordnet. Es ist ihnen gelungen, für diese mit einem Kapital von 1,260,000 Fr. ausgestattete Kredit⸗Anstalt die Summe von 150,000 Fr. aus der bernischen Staats ⸗Kasse zu erheben, was je⸗ doch nicht, wie öffentliche Blätter meldeten, durch ein Anleihen, son⸗ dern durch Abtreten von Schultiteln bewirkt wurde. Die waadtlän⸗ dische Kantonalbank ist nunmehr vollkommen in den Stand geseßzt, ihre Aufgabe zum Besten der Landwirthschast und des Gewerbfleißes zu erfüllen, während Bern sich zur Veräußerung mehrerer wenig einträglichen Staats⸗Domainen anschickt, um den Ausfall der Baar= schaft in der Staats⸗Kasse zu ersetzen.

Am 8. November fand ein hitziger Wahlkampf in Lausanne statt, Alt⸗Staatsrath Rüchet, einer der bedeutendsten Männer der konser⸗ vativen Partei, hatte seine Stelle im Großen Rathe niedergelegt und sich nach Frankreich übergestedelt. Bei Beseßzung dieser Stelle sollte es sich nun zeigen, ob im Wahlkreise der Hauptstadt die radi⸗ kale oder die konservative Partei die Oberhand habe, da die leßzten Wahlen den Sieg zweifelhast gelassen hatten. Beide Parteien boten daher alle ihre Kräfte auf. Kandidat der radikalen Partei war der Ober⸗Amtmann Maistre, der der konservativen der Stadtammann Dapples, Beide sehr achtbare Männer; Maistre ist ein hochgestellter Freimaurer der schweizerischen Loge, Dapples ein reicher Momier und

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981

Gekanntmachungen.

628 Subhastations⸗Patent.

Das in der Dammvorstadt an der Crossener Straße sub No. 8e gelegene, Vol. IV. fol. 337. des Hypo- thekenbuchs verzeichnete, dem Schlossermeister Johann Gottlieb Spaeth, jetzt dessen Erben gehörige Wohnhaus, welches zufolge der nebst dem Hypothekenscheine in der . 0 auf 7890 Thlr. 22 Sgr. pf. abgeschätzt worden, soll

; am fünften März 1847 subhastirt werden.

Alle unbekannten Real-Prätendenten werden aufge⸗ boten, sich bei Vermeidung der Präklusion spätestens in diesem Termine zu melden. n

Frankfurt a. S., den 23. Juni 1846.

Königl. Preuß. Land- und Stadtgericht.

los] resp. sich als Erben zu legitimiren, widrigenfalls die ob- gedachten beiden Abwesenden für todt ertlärt und über deren Vermögen den Rechten gemäß versügt wird, die ausbleibenden Erbinteressenten aber mit ihren Ansprü⸗ chen ausgeschlossen werden sollen. Braunschweig, den 28. Oktober 1816. Herzogliches Kreisgericht.

Wann zur Anmeldung eiwaniger dinglicher Rechte an das von dem Gutsbesitzer Jahn auf Langhagen verkaufte, im Amte Stavenhagen belegene Lehngut Lang hagen, oder sonstiger Forderungen an das Patrimonial · gericht dieses Guts auf Antrag des Verlãufers publiea proclamata praeclusi va erkannt, terminus peremtarius zu solcher ume spung auf den 19. Jan ug kom - menden Jahres vor hiesiger Großherzoglicher Ju⸗

Schumann allhier und dessen Ehefrau Marie Marga⸗ rethe, geborenen Petzoldis, geboren den 15. März 1754, und der als Zimmergesell von hier weggegangene Jo- hann August Tanner, ein Sohn des Zimmergesellen Johann Ultich Tanner von hier und dessen Ehefrau Margarethe, verwittweten Schumann, geboren am 27. Januar ö, welche beide, wenn sie sich noch am Le den befinden follten, das 70ste Lebensjahr zurückgelegt haben würden, und von deren Ausenihalisorte seit län- ger als 40 Jahren keine Nachrichten eingegangen sind, werden, so wie auf ihren Todessall deren eiwanige Er⸗ ben, auf den Antrag des für die Abwesenden bestellten Kurators, Advokaten Wilhelm Scharrnbeck hierselbst,

hiermit edictaliter citirt, sich zu dem auf Leipzig. den 30. November 1847, Morgens 10 Uhr,

vor unterzeichnetem Gerichte vor der Burg angeseßten

Termine einzusinden, um ihre Rechte wahrzunehmen 1875 v

1360

Nach gro er Aufre ung und mehreren Prügeleien e . fig 1005 für Dapples und Das Ergebniß

Stabtbürger. : zeigte sich folgendes Ergebniß der Wahl: 1157 für Maistre. Leßzterer ist also Großrath. wurde durch einen Triumphzug der Sieger gefeiert.

Kanton Wallis. Die konservative Partei ist zerfallen. Die Wendung der Dinge in Rom scheint dieses Ereigniß veranlaßt zu haben. Die mäßig gesinnten Konservativen sind der rachesüch tigen Versolgungen, welche die Freisinnigen fortwährend zu erleiden haben, müde.“ An der Spitze der gemäßigten Konservativen steht Dr. Ga- nioz, der seit einigen Wochen der Gazette du Simplon mit ei⸗ nem eigenen Blatte, l' Ob servateur, entgegentritt.

Kanton Schwyz. Es erhebt sich hier ein bedeutender Wi⸗ deistand gegen die herrschende Partei, und es hat sich eine Actien⸗ Gesellschaft gebildet, um von Neujahr an eine freisin nige Zeitung herauszugeben. Dies wird das erste freisinnige Blatt sein, das je im Kanton Schwyz erschien. .

Griechenland.

O München, 13. Nov. Heute ist die griechische Post vom 3. November mit Briefen hier eingetroffen. Der Hof hatte am 26. Oktober den Besuch St. Königl. Hoheit des Prinzen Albrecht von Preußen erhalten. Der Prinz war von Korfu auf einem engli⸗ schen Dampfboote bis Lukrati gefahren und hatte dann auf dem Landwege Korinth besucht. Am 30. Oktober bestieg der Prinz ein französisches Dampfboot, um Kap Sunium, Poros und Aegina zu besuchen, von welchem Ausflug er schon am folgenden Tage in Athen wieder eintraf. Am Zten oder 4ten gedachte Se. Königl., Hoheit eine Reise nach dem Norden des Königreichs anzutreten. Die Se⸗ natoren hatten endlich angefangen, das aus der Abgeordneten-tam= mer an sie gelangte Budget zu berathen, und schienen sich aufs äußerste beeilen zu müssen, da mit dem 3. November der Schluß der diesjährigen Sitzung bevorstand.

Eisenbahnen.

Unser letzter gestriger Personenzug hat zwischen hier und Bran⸗ denburg, diesseits des Borfes Jeserig lin großer Entfernung von der bekannten, jenseits des Dorses belegenen sumpfigen Stelle) eine be⸗ dauernswerthe Störung erlitten, indem die Maschine, der Pa- und der Postwagen aus den Schienen gerathen sind. Die sosort ange⸗ stellts Untersuchung hat bis jetzt zu keinem bestimmten Resultate über die Gründe dieses Unfalls geführt, als dessen Folge wir den Tod des Zugführers und die Beschädigung eines Schaffners zu beklagen

aben. . ;

; Von den übrigen begleitenden Beamten und den in den Wagen befindlichen Personen ist Niemand verletzt, und die Bahn hat sofort wieder so weit hergestellt werden können, daß die Züge keine Unter⸗ brechung erlitten haben. .

Potsdam, den 16. November 1846.

Das Direktorium der Berlin- Potsdam -⸗Magdeburger Eisenbahn⸗Gesellschaft.

gandels / und görsen Nachrichten.

Berlin, 17. Nov. Obschon die Börse sich wieder flau anließ, so wirkte später die Nachricht von einer Declaration des Mai- Gesetzes 1814 doch sehr günstig, und die meisten Aetien besserten sich im Course.

Marttpreise vom G ett aide. en n, . r . w

Zu Lande: Weizen 3 Rthlr. 4 Sgr. au r. 25 Sgr. 2 pf⸗ nge ge d n 2 zh 21 Sar. 7 Pf. auch 2 Rthlr. 16 Sgr. 10 565 große Gerste 4 Rihlr. 25 Sgr. 2 f., auch 4 Rthlr. 24 Sgr.; sleine Gerste I Rihlr. 22 Sgr. 0 Pf; Hafer J Ftrblt. 138 Sgr. 2 Pf. auch 1 Rthir. 9 Sgi. 7 Pf.; kf 2 Rthlr. 26 Sgr. 7 Pf. Eingegangen sind b2 Wispel

2 S l. . .

warf., ser: Welzen (weißer) 3 NRihlr. 12 Sgr., auch 3 Rthlt. 6 Sfr. und 3 Rihlr. Sgr. 2 Pf Roggen 2 Rihir. 29 Sgr. 5 Pf. auch 2 Rihlr 16 Sgr. 10 Pf.; große Gerste 2 Rthlr.; Hafer 1 3 11 Sgr. 6 Pf., auch 1 Rihlr. 9 Sgr. 3 Pf. Eingegangen sind 381 Wispel

ö Sonnabend, den 14. November 1846. Das Schock Stroh 6 Rihlr. 5 Sgr., auch 5 Rihlt. 15 Sgr. Der Ceniner Heu 1 Rthlr., auch 20 Sgt. Auswärtige Börsen. Amsterdam, 13. Nor. Niederl. Firkl. Sch. 8z. 570 Span. 22. 396 do. 373. Pass. —. Ausg. · Zinal. 6. Preuss. Pr. Sch. —. Foln. . Y Russ. Hope 884. ; ö. M1 12. Nor. Zins. —. Neue Aul. 2135 6. Fraul⸗ furt a. M., 4. Nor. 53 Met. 1075. 5. RBank-Aeuen p. ult. 1858. 56. Bayr. Bank- Actien 654 Br. IIope 87z. S7. Stiegl. S6 Br. Iut. õð * 4. polu. 300 FI. 73. 97. do. Soo FI. 93 .

Paseivo 53. d.

London, 1l. No. Core. ' 8d. ö. Sch. 173. 17J. 235 oll. 59. 4. A496 40. * Engl. Rusa.—. Bras. S6. 84. Chili -=. Mex. W

Wien, 14. Nov. hꝰh Met. 1083. 170 do. 995. Aetien 1585. Anl. de 1824 15723. de 1839 126E. Nordb. 166. log. Mail. 1053. Livorn. 9535. Pest. S5 5. Budw.

Berliner Börse. Deu I7. November 1846.

P ort. 39. 38. Peru 35. 33.

Königliche Schau spiele. Mittwoch, 18. Nov. Im Schauspielhause. 191ste Abonnemn Vorstellung. Michel Bremond, Schauspiel in 5 Abth., von H. Böm Donnerstag, 19. Nov. Im Opernhause. 132ste Abonnemn Vorstellung. . Feier des Allerhöchsten Geburtstages Ihrer! jlestät der Königin: Rede, gedichtet von Dr. Berger, gesprochen DViad. Crelinger. Hierauf, zum erstenmale: Wilhelm von Din roße Oper in 3 Abth., von F. Förster. In Musik gesetzt von dert. Ballets von Hoguet. Anfang 6 Uhr. Zu dieser Vorstellung werden Billets zu den erhöhten Oxemhsa Preisen verkauft. . Im Schauspielhause. 192ste Abonnements Vorstellung. Feier des Allerhöchsten Geburtstages Ihrer Majestät der Kön Rere, gedichtet von Dr. Berger, gesprochen von Mad. W Hierauf, ti erstenmale: Eine Familie, 5 Abth. ulld einem Nachspiele, von Ch. Birch⸗Pfeiffer. Die General⸗Intendantur der Königlichen Schauspiele sleh

veranlaßt, witderhoit bekannt zu machen, daß alle bei deiselbe gehenden Meldungen um Billeis unberücksichtigt bleiben, da die d

nur allein in dem Bitlet⸗Verkaufs⸗Büreau nach erfolgter öffen Bekanntmachung der Vorstellungen zu haben sind.

KJ Verantwortlicher Redacteur Dr. J. W. Zinkeisen.

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Belg. =. Neue Au.

zr6 4. 2. T Rthlr. sür 5 Zahr.

allen Theilen der MHMonarchie

Original ⸗Schauspi

ö.

Das Abonnement beträgt:

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Fond; d m, gcla. Aetien. 8 a. Anjeigers 2 Sgr.

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I. Seed. abb r. 90 40. it. c. 4 Q F 321 Kur- u. Neumũrk. xd. pz. Biseub.— 1 .

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Berliner Stadt- kel. Aub. abkxest.— 10) 108 vR

Obligationan 1 922 982 do. dv. Prior. Ob]. d . ͤ 3 Westyr. Ptaudur. 35 92 Pwuss. Elis. kiseub.— 163 ] In h 9 1 8.

Cirosak. Pos. do. d 1017 140. 49. Prior. Ohl. 4 35 ö 4 mt icher Theil.

a,. , , n, , ee, dieren, . 84 Futsche Bundesstagten. Königreich Hannover, Landtag. Carre. Ptandre. 33 25 S333 ä. du. Frior. Oh . SSGreßherzogthum Ba den. Provisorisches Gesetz in Ehesachen. Tone. ac. 3 335 23 e tert arzt. 3 gi, J denz o gthum Holstein. Verbot der Neuen Hamb. Zeitung auf kr - Neun d. 3 941 93 sor. Sebles. E. L 1 1045 trie Heriogihümer ausgedehnt. Der Prinz Gustav von Schweden. Schlesische do. 31 96 do. Prior. 1 krankreich. Paris. Kreirung zweier neuen Lehrstühle in der Fakul⸗ do. v. Staat gs. LB. 3 do. Li. B. ät der Wissenschaften. Die spanische Frage und die Stellung zu

. England. Die Bewegungen des Grafen von Montemelin. Ver= gola a ö J mischtes. ö aus Paris. (Die gegenwärtige Stellung von

, ,, . Guizot und Thiers. .

w e dite nien und Irland. London. Angebliche Coalition des And. MM . as . 114 1132 onn - Kölner Bet. . Ministersiums mit den Anhängern Peel's. Der Marquis von Nor— n fn. . 8 Piedersck n.4 SJ, hnanbh. Die Tim es über den Züstand der westindischen Kolonieen. . 4 . 9 Schreiben aus London. (Die spanische Frage und Lord Palmerston's A0. Frioritils 1693 got Forderungen; die angebliche Coalition mit den? Peeliten.) ,,,, . 1 gien. Brüssel. Die Adresse des Senats. Enilassung. a0. Triori tz 80, imemark. Schleswig. Abendung einer Stafette an den König. Wir- -h. C- 0) 1 71 n ichweiz. Kanton Genf. Die ,,, Rerlin· Hen karger . 94 stalien. Rom. Die Besitznahme der lateranischen Basilica. Wieder- Pr. Ga atrankung der Prinzessin Louise von Preußen. Die Juden in Rom. H ec'ꝓ4Sel -- Cours. Thlr. 2. Diplomatisches. knet, d örtugal. Schreiben aus Lissabon. (Einverständniß der Regierung n, . D m . Wsf mit ö Dekrete gegen die Insurgenten. Truppen ⸗-Bewe⸗

ms am... . 1 . un en. .

w . . 14 ae sata- Staaten. London. Herr Hood nach England zurückge— Hamburg 2 300 Mt. Kurz 151 . kehrt. ö Fehlschlagen seiner Mission.

* 9 . ‚. 16 = Gifenbahnen. Ro m. Eisenbahn. Gesellschaft

ondon .. . st. . 3 . 300 Fr. 2 Mt. 8 Wien mn 20 X. ............ .... 150 2 Me. 101 schmidt's historische Karte der Rhein-Piovinzen. Naturhistorisches aus Auagabnrg ...... ..... .... 150 PI. 2 M. l01zę Texas. Rom. Etstes Verlagsrecht der deuischen Buchhandlung. nnn , , , n, , ,, n, , d. 100 TbIr. 2 M. 995.

L. 3.4 2 . 14 pl. F 100 Tul 8 Tage 99 . Kw ö wd

eipriß in Courant im Thl. Fuss. r. 2 Me 6 Kw Erankfurt a. M. add. W...... 100 FI. 2 Mi. 56 20 Hotnraharz ...... 100 snRhl.) 3 Woek.

Awmtlicher Theil.

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht:

Dem Köhnigl, sächsischen Kammerherrn und Ober⸗-Hofmeister fr. Königl. Hoheit des Prinzen Johann von Sachsen, Freiherrn Byrn, den Rothen Adler-Orden zweiter Klasse zu verleihen;

Den Land- und Stadtgerichts-Direktor Mehler zu Schönlanke n Land- und Stadtgerichts-Direktor bei dem Land- und Stadt- icht in Bromberg zu ernennen; und Den Kreie⸗Physikern, Doktoren Behn in Bromberg und Ko sch ny Dstrovo, so wie dem praktischen Arzt Dr. Mehls in Bromberg, n Charakter eines Sanitäts-Rathes beizulegen.

„Der bisherige Land- und Stadtgerichts-Rath Salzmann zu lbing ist zum Justiz⸗Kommissarius beim Ober-Landesgericht zu Bres= U und zum Notarius im Departement desselben ernannt worden.

Bekanntmachung. Vom 10ten d. M. ab hat die zwischen dem Bahnhofe bei eustadt a. d. D. und Witt stock courstrende Personenpost einen glich zweimaligen Gang und die Personenpost zwischen dem ahnhofe bei Wittenberge und Perleberg einen täglich drei-

Im Selbstverlage der Expedition.

Garnät in ber Bakhefchen achtinen hel Sohn ,,,, edruckt in der Deckerschen Geheimen Ober-Hofbuch ö chmidt's histürische Karte der Nhein⸗-Provinzen.

Attgemeiner Anzeiger.

Dritte sehr vermehrte Ausgabe.

Poelische Werke. Die Johanne Christiane Friederike Schumann von 2 Theile. (Der Werke 11 und 2r Band.) 8. br. hier, eine Tochter des Dachdecker meisters Johann Otto 2 Thlr.

tur. Dritie Ausgabe. und 6r Band.) S8. br. Spanisches Theater. von E. Böcking. 1 Thlr. 10 Sgr.

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trait de l'autenr.

Poctische Uebersetzungen und Nachbildungen nebst Erläuterungen und Abhandlungen. (Der Werse 3 und 4r Band.) S8. br. 2 Thlr.

Vorlesungen über dramatische Kunst und Litera-

2 Theile. 2 Thlr.

Zweite Ausgabe, besorgt

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Oeuvres de M. Aus. Guillaume de Schle- srangais et Edouard Böcking. 3 volumes avec le por- hroché. 3 Thlr Weidmannsche Buchhandlung.

Thlr. 661. 141. auf Fr. Krüger hier, g am 20. September von Rauleben in Magdeh fällig am 20. Dezember d (auf C. Hirsch berg hien

b00). I gen am 26. September von

S800. C. Co. in Leipzig, sil 26. Dezember d. J.; ;

wovon die beiden ersteren bereits angenommen si

sind die higen Vorkehrungen getroffen, um R

erwähnten Wechsel für jeden unrechtmäßigen

nußlos zu machen, und wit bitten, ung diestkr

Vorkommen einzuhändigen. Dem Wiederbrin

Briefes des Herrn Jon as Cahn in Bont

darin befindlichen Wechseln sagen wir eine Belt

von Funfzig Thaler Preuß. Cour. zu.

Berlin, den 16. November 1846.

2 Theile.

(Der Werle 5r

public es par

sel besindlich waren:

W. Friese.

stiz- Kanzlei angesetzt und die Bekanntmachung sol= cher Ladungen in extenso durch die Schwerinschen An- zeigen heute verfügt worden; so wird solches sernerwei tig hierdurch gemeinkundig gemacht. Gegeben Güästrow, den 26. Oftober 1816. Großherzogliche Meclenburg ⸗Schwerinsche Justiz

Kanzlei. (L. S.) G. Brandt.

zember d. J.;

zember d. J.

Verloren.

Ein von dem Herrn Jonas Cahn in Bonn an uns gerichteter, uns aber nicht zugekommener Brief vom 28. Sttober d. J., worin folgende an ung girirte Wech-

Thir. 1200. auf Ed. Hoffmann Co. hier, ezogen am 18. September von

ontag C Co. in Magde

ö bu rg, fällig am 18. Dezbr. d. J.; 867. 22. 6. auf E. Baudouin C Co. hier,

ls? 6 p] Liter arische Anzeigen. Ein am 27;. September von

In unserem Verlage sind erschienen und in der Sor⸗ ne, , n von Diet rich Reimer, Wil- helmẽstr. 73, vorräthig:

Schlegel, Aug. Wilhelm v., sämmtliche Werle,

berautzgegeben von Edu ard Bödcing. Band. 8. broschirt. Jeder Band à2 1 Thlt.

er Meer Kremer T Maeh⸗ ler in Crefeld, fällig am 27. De-

. 418. 6. auf L. Hermann Co. hier, hen am 19. Oftober von dem r - 10r ben Hause, fällig am 19. De-

Gebrüder Veit & (

1877b]1 Donnerstag, den 26. November,

werden Fräulein Anna Bochkoltz und h Cossmann aus Paris sich beehren, im Sn Sing- Akademie ein Konzert unter NMiiwirkun Kgl. onzerimeisters Hrn. L. Ganz, des K gers Hrn. Krauss u. des Pianisten Hlrn. S Chun zu veranstalten. Billets 2. Estrade ù [ Thlr. u.. 1 Thlr. zZind au haben in d. Wohnung der Konze, 30 wie in den Musikhandlgn. des Hrn. So hal es in Unter den Linden 34, und der Herren Stern Werd. Markt 6. Das aus fũhrliche Programm

Neue Promenade Nr. 9 und 10.

maligen Gang erhalten. Die erstere Post wird aus Neu stadt

Berlin,

Allgemeine

Donnerstag den 19ien

9 Uhr früh und 77 Uhr Abends und aus Wittstock 125 Uhr früh und 117 Uhr Vormittags abgefertigt und ist 6 Stunden unterweges. Die letztere Post geht aus Perleberg 4 Uhr früh, 8 Uhr früh und 25 Uhr Nachmittags, und aus Wittenberge 117 Uhr Vor— mittags, 3 Uhr Nachmittags und 9 Uhr Abends ab und wird in 17 Stunden befördert.

Die bisher mit dem Dampfwagenzuge von hier nach Witten— berge und zurück in Verbindung gestandene Personenpost zwischen Friesack und Rheinsberg über Fehrbeilin und Ruppin wird vom 20sten d. M. ab in ihrem Gange in der Weise geändert, daß solche ihre Verbindung mit dem Dampfwagenzuge von Berlin nach Boitzenburg und zurück erhält. Dieselbe wird danach von dem gedachten Zeitpunkte ab aus Friesack 87 Uhr früh und aus Rheinsberg 8 Uhr früh abgefertigt werden.

Berlin, den 13. November 1846.

General⸗Post⸗Amt.

Uichtamtlicher Theil.

Deutsche Bundesstaaten.

Königreich Haunover. Die zweite Kammer der allgemeinen Stände ⸗Versammlung beschäftigte sich in ihrer Sitzung vom 7. November mit der Civil-⸗Prozeßordnung in zweiler Beigihung, und es fam zur Ab— stimmung in Betreff der Fragen über Mündlichkeit und Oeffent— lich ke it im Prozeß Verfahren. Die Hannoversche Zeitung stellt vor Mittheilung ihres Berichtes das Wesentliche der Verhandlungen im Folgen—⸗ den zusammen: „Die Königliche Regierung hatt in dem Entwurfe das bisherige System des Verfahrens nach dem . deutschen Prozesse im Ganzen beibehalten und nur dazu beantragt: 1) daß nach beendigtem Schriftenwechsel den Parteien von dem Richter ein Instructions - Termin angesetzt werde, in welchem der Nichter Fragen, welche er zur besseren Auf⸗ llärung des Sachverhältnisses zweckmäßig halte, oder Fragen, deren Be— antwortung eine Partei von der anderen wünsche und der Richter für an— gemessen halte, den Parteien zur mündlichen Beantwortung vorlegen könne; 2) daß bei den Gerichten, mit Ausnahme der Untergerichte, ein Stand der Streitsache (status causae) ausgearbeitet, den Partrien vorgelegt und in einem Termine die Bemerkungen der Parteien zu demselben mündlich ver= nommen und proiokollirt werden sollten. Schriftliche Erinnerungen sollten dabei niemals angenommen, sondern, ohne Mittheilung an den Gegner der betreffenden Partei, zurückgegeben werden. In allen Fällen, in welchen es dem Richter thunlich erscheine, solle dieser Termin mit dem vorher erwähn⸗ ten Termine verbunden werden. Dies war die Mündlichkeit des Pro- zesses, welche der Entwurf der Regierung beantragte; von einer Oesfent⸗ lichke it war keine Rede. Die Kommission, welche zur Begutachtung des Entwurfs niedergesetzt war, hatte, mit Billigung eines solchen Instructions- Teimins und mit Billigung einer solchen Vorlegung des Standes der Streitsache, im Wesentlichen dazu beantragt, daß, nach Feststellung der Streitsache, bei den Obergerichten, mit Ausschluß des Ober- Appellations⸗ gerichts, vor Abgabe des Erkenntnisses außerdem auch noch eine mündliche Schluß Veihandlung stattfinden solle, in welcher jede Partei das Recht habe, zur Unterstüßung und weiteren Aussührung ihrer in den bisherigen Ver— handlungen enthaltenen Anträge einen mündlichen Vortrag zu halten. Dies war die Mündlichkeit des Prozesses, welche die Kommissson beantragte; in Bezug auf Oeffentlich keit war auch von der Kommission kein An— trag gestellt. Die zweite Kammer lehnte nun in der oben bizeichneten Sitzung, nach ausführlichen Veihandlungen, die Anträge der Kommission ab und nahm die des Entwurfes der Regierung an. Aus den. Verhandlungen selbst ist das Nachstehende entlehnt: Ein Mit glied der Kommission machte den Versuch einer Vermittelung.

6 6 40 auf dieses glatt an, sür Gerlin die Expedition der Allg. Preuß. Zeitung: U J 6 ! U n g. J

November

Alle . Anstalten des Mn⸗= und Aus landes nehmen Gestellung

In der Regel, begann der Redner, seien Vermittelungs-Versuche sehr schwierig und erregten nur Mißbilligung auf beiden Seiten. Diese Be— trachtung solle ihn jedoch nicht hindern, den Versuch zu machen, überzeugt, daß es den beiden Faktoren der Gesetzgebung keinesweges zur Ehre gerei⸗ chen würde, wenn die vorliegende so außerordentlich wichtige Prozeß⸗Reform scheitern sollte. Vor Allem habe man sich zu vergegenwärtigen, wie die Sachen ständen. Der Entwurf, welchen die Königliche Regierung vorgelegt habe, beruhe lediglich auf einer genaueren Feststellung der Vorschriften des gemeinen deutschen Prozesses für die hannoverschen Untergerichte. Alle Vor⸗ züge und Mängel dieses Verfahrens fänden sich bei ihm wieder. Es habe die ständische Kommission versucht, jene beizubehalten und diese zu ent⸗ fernen. Nach dem Urtheile des Ober- Appellationsgerichts sei 1) eine weitere Ausdehnung der Mündlichkeit und Verbindung der Oeffent— lichkeit empfohlen; 2) sei erklärt, daß die Vorschläge der Kommission mit dem Prinzipe des gemeinen Rechtes in einem unauflöslichen Wi— derspruche ständen; 3) sei prophezeit, daß aus einer Annahme der Kommis— sions Vorschläge eine größere Weitläufigkeit und Verwirrung entstehen werde; 4) sei die Beibehaltung des alten Verfahrens für wünschenswerther als die Einführung der Kommissions⸗Vorschläge gehalten. Die Regierung habe erklärt, 1) daß sie zu der von der Kommission beantragten mündli⸗ chen Schlußverhandlung vor dem versammelten Gerichte niemals ihre Einwilligung geben würde; 2) daß sie nie einem Prozeß-Verfahren ihre Zustimmung geben würde, welches in sich widersprechende Prinzipien in sich aufgenommen habe und schädlich eingreife. Endlich habe ein Herr aus dem Justiz-Ministerium erklärt, daß die Regierung dagegen den alten Prozeß mit zwei Reserenten proponire. Wenn man beide letztere Aussprüche obeiflächlich mit einander verbinde, so scheine allerdings eine durchgreifende Verwerfung der Kommissions Vorschläge darin zu liegen 2c. Indeß sei das, was die Regierung und das Ober-A ppellationsgericht nicht gesagt haben, bedeu⸗ tender, als was beide ausgesprochen. Denn wenn man genauer Sinn und

überall keine mündliche Schluß verhandlung wolle, sondern sie sage nur, daß sie die von der Kommission proponirte Schlußverhandlung nicht wolle; sit lasse aber im Dunklen, was sie hieran auszusetzen habe. Sie sage ferner, und ohne Zweifel ganz mit Recht, daß sie kein Prozeßgesetz mit in sich widersprechenden Prinzipien wolle. Aber die Regierung lasse im Dunklen, worin die widersprechenden Prinzipien der Kommissions-Anträge lägen. Sie habe sich auch nicht gegen die übrigen Kommissions-Anträge, außer denen zu den 5§. 97 und 98, erklärt. Sie habe sich nicht gegen die Oef⸗- fentlichkeit erllärt. Der Herr aus dem Justiz-Ministerium habe diese sogar

habe sich für Oeffentlichkeit und Mündlichkeit erklärt. Schon die Ober-⸗Ap= vellationsgerichts-Ordnung gestatte die unmittelbare Vorlassung der Parteien. Daß widersprechende Prinzipien in einem Gesetze unmerklich große Nach- theile erzeugen könnten und deshalb auf jeden Fall zu vermeiden seien, solle nicht geleugnet werden. Es sei indeß schon von einer anderen Seite darauf aufmerksam gemacht, daß auch die Kommission das Prinzip des gemeinen Prozesses, Quod non est in actis, non est in mundo, aus überwiegenden Gründen, im Gegensatz des französischen Piozeßrechts, habe festhalten wol⸗ len und auch im fraglichen Satze wirklich festgehalten zu haben der Mei⸗— nung gewesen; weil die mündliche Verhandlung ihrem Zwecke nach eben nichts Anderes, als eine nähere Ausführung der in den Prozeßakten fak— tisch enthaltenen Rechtsgründe sein solle; und weil, wenn die münd— liche Verhandlung über diesen Zweck hinausgehe, z. B. durch Anfüh— rung neuer, nach Lage der Alten etwa noch zulässiger Fakta, dutch Zurücknahme der Klagepunkte, durch Todesfälle und dergleichen, wie angeführt worden, sie das Gebiet faktischer Ereignisse betrete, welche, wenn sie in der Notorictät des Gerichts beruhten, allerdings auch schon nach ge meinem Rechte in den Akten zu berücksichtigen seien, sobald ein Theil dar— auf antrage, z. B. bei Arrestgesuchen, in der Beweis-Instanz 2c. Durch die stommissions -Vorschläge habe also das Prinzip nicht geändert werden sollen. Es sei also auch nichis dabei zu erinnern, daß die Kommissions⸗ Voischläge in dieser Art näher erläutert, redigirt und, wenn man wolle, modifizirt würden. Zu diesem Ende beantrage er, die Worte am Schlusse des ersten Alineas der Kommissiens-Anträge zum §. 98, „den Inhalt aufgenommen“, zu streichen und dafür zu setzen: „Das über

Die Königlich preußischen Länder zwischen der Maas und Weser auf beiden Seiten des Rheins, in ihrer Begränzung als Theile des burgundischen, niederrheinisch- westphälischen, chur- und oberrheinischen Kreises, so wie der unmittelbaren rheinischen Rittersch aft des heiligen römisch⸗ deutschen Reiches, nebst den angränzenden Ländern; nach Büsching dargestellt von J. M. F. Schmidt, Professor und Insp. des Landkarten- Kabinets der Königlichen Bibliothek. Berlin, Schropp und Comp. (1846. 4 BI.)

Der Anblick dieser Karte macht einen eigenthümlichen Eindruck. Es ; viel daran, daß das südwestliche Dennschland in feiner Staaten. Ein= unt der Gegenwart so imposante Massen darböte, wie es namentlich ücksicht der französischen Nachbarschaft wünschenswerth wäre. Wie ö Gran). Provinzen recht eigentlich zu dem Zwecke gestaltet sein sollen, * mächtigen Feinde jeder Zeit das Thor offen zu halten, den Weder ( ö voraheein zu paralysiren, das sieht man hier bei Betrachtung en * der Vergangenheit auf den ersten Blick und in den unverkenn⸗ * S er. Auf der einen Seite der Länder Koloß Frankreich, mit * heilen, die et dem armen heiligen römisch ⸗deutschen Reiche allmälig ommen, mit seiner despolischen, aber großartigen Centralisation, die = machte, gewaltige Hülfsmittel plötzlich auf Einem Punkte zu 6 andererseits eine Zersplitterung, wie sie kaum je in der Ge⸗ hene delommen wenn man die nicht lange währende italienische Ne= ‚. 3 Jlusnimmt, eine wahre Zwergwirthschaft, welche das jammer- M saönhhisein ihrer Ohnmacht zu deutlich an der Stirn trugl, um * mer erneuten Angriff, immer gelingende Beraubung hervorzurufen. J e österreichischen Niederlande boten eine ansehnliche Lindermasse dar; . er die Bedeutang, welche sie als Vormauer gegen Frankreich hätten , n durch ihre weite Trennung von den ubrigen Erbstaaten des en. elne aufgehoben ward, so wirkte auch die verschiedene Na- 24 ockernd und störend auf den zu künstlichen Zusammenhang ein. i ße lichen Kurfurstenthümer aber waren theils nicht bedeutend ge— 2 e Lem dem Interesse und Gelde zu leicht zugänglich; die unier * e getbeilten Pfälzerlande endlich waren völlig ohnmächtig, n len e. Angriff gin wovon der Orleanssche Erbfolgefrieg allein * ben chreck enden eweis lieferte. Nimmt man alles dies zusam⸗ 0 man sich nicht darüber zu wundern, daß Franlreich, von

; 9. vorrückend, das südliche Flandern großen Theils wegnahm, 2 . bis an den Ober - Rhein ausdehnend, das Eliaß 2 * Basels bis nach Zweibrückrn hinab losriß, Lothrin= chend 2 verschlang und so, die Gebirgs- Gränzen zunichte wesuichen bre Gränze gewann, die es ihm leicht machte, im eutschland den Herrn und Gebietet zu spielen und in den

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Revolutions Kriegen im ersten Anlaufe das Hachis von geistlichen und weltlichen Ländern und Ländchen zu verspeisen, welches auf dem linken Rhein Ufer sein Kommen nut abzuwarten schien und sich zum Theil gehö— rig zum freudigen Empfange vorberestet hatte.

Ziehen wir auf diesem linken Rhein-Ufer von Norden nach Süden, welch' Gewimmel von Gebieten und Herren zwischen dem Strome und dem burgundischen Keeise, der hier mit Geldern und Limburg in die deut schen Lande hineinrückt, während der westphälische Kreis in dem lütticher Bisthum und der Abtei Stablo und Malmedy wälschredende Teirito-

stenthümer Köln, Trier, Mainz und Pfalz, das Heizogthum Kleve— Jülich, die Fürstenhümer Meurs, Aremberg, Lautern, Pfalz- Zweibrücken, Veldenz und Simmern, die Bisthümer Worms und Speier, die Abteien Thorn, Kornelimünster, Prüm, die

Grafschasten Schleiden, Blankenheim, Kronenburg, Leiningen, Nassau-⸗-Saarbrück, Lichtenstein, Lützelstein, Sponheim, Nappoltstein, die Herrschaften Molendonck, Wickerad, Bekkum, Beilst ein, Tro neck, Leven, Landstuhl und viele andere, die Reichs= stdte Köln, Aachen, Worms, Speier, die Rheingräflichen und Salm schen Besißgungen, Hessendarmstädtische daneben, und österreichi⸗ sche, nassauische, holländische und andere Enklaven. Und in den meisten Fällen bildeten diese Länder nicht eiwa geschlossene Territorien nein, häufl) ein Stückchen hier, ein Fetzen dort, ein Städtchen dem Einen, ein paar Dör— fer dem Anderen. Und auf dem rechten Ufer eint Wiederholung derselben heillosen Verwitrung! Nirgend Massen, nirgend ein Centrum dabei die auseinanderfallende Reichs⸗Veifassung.

Die Atbeit des Professor Schmidt ist eine so fleißige wie dankens— werthe. Wir besipen gute Karten, welche Dentschlands vormalige Verhält- nisse zeigen, darunter namentlich die Sprunerschen in der J1. Liefrrung des historischen Atlas, welcher jetzt seiner Vollendung naht. Selchen aber, die sich mit der Spezialgeschichie beschästigen, wird diese detaillirte Dar stellung sehr willkommen sein. Wie sehr seinerseits das Interesse an der theinischen Spezialgeschichte zunimmt, davon geben die meist tüchtigen neue⸗ ren Schriften und Sammlungen Zeugniß, deren ich bei einer. anderen Ge- legenheit in diesen Blättern (1844 Nr. 31) erwähnte, und die seitdem durch anches vermehrt worden sind, worunter ich den 11. Band von Lacom- blet' s Urkundenbache als das Wichtigste anführe und die lange erwar⸗ tete Fortsezung (II. 2.) von Bärsch's Eillia illustrata des Schannat, Chars und von Velsen's populaire Arbeiten über Kleve, Altgeli's Geschichte der Grafen und Herren von Meurs, Weidenbach's Schrift über die Grafen von Are und deren Zweigfamilien, von Zuccalmaglio's Geschichte von Mülheim a. R., die Fortsetzung von Merin g's nieder theinischen Burgen und Klöstern, Mathieu xs Uebersicht der kölner Ge⸗ schichte, Stram berg' s leider unterbrochenen rheinischen Antiquarius mit seinem polvhistorischen Inhalt, Wytten bach 's Mittheilungen aus der trierschen

Gischichte unter dem Kurfürsten Franz Georg von Schönborn(i729 756), end-

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rien hat. Da finden wir, mancher anderen nicht zu gedenken, die Kurfür⸗

lich den II. Jahrgang des Lersch chen Niederrheinischen Jahrbuchs (Bonn, 1844) nicht ungenannt lassen will, welches letztere Werk, dessen Fortsetzung man vergebens entgezensieht, eine Reihe lesenswerther Beiträge zur politischen, Literar- und Kunstgeschichte des Landes, von Arndt, Aschbach, Bock, Meuser, Kaufmann us. A. bringt. Das hübsche Buch von Arndt: Wanderungen aus und um Godesberg (Bonn, 1844), enthält aber neben seinen anziehenden Schilderungen von Natur- und Menschenwerken leben- volle historische Skizzen der früheren Zustände des Niederrheins und seiner Umgebungen, von Trier und Koblenz hinab nach Benn und Köln und durch die Eifelstriche nach Aachen, während G. Kinkel in ähnlicher Weise n und Gegenwart der Ahrgegenden beschrieben hat. Doch dies nur nebenbei. ken, daß sie auch auf die Gegenwart Rücksicht nimmt, indem die Gränzen der preußischen Regierungs-Bezüfe angegeben sind: da ist es denn ganz unterhaltend und lehrreich zu vergleichen, wie viele Länder und Besitzthümer so ein einzelner Bezirk, wie der koblenzer oder trierer, umfaßt. Die Terri⸗ torien, welche wir hier dargestellt finden, erstrecken sich, in der Richtung von

Norden nach Süden, von der oldenburgischen Gränze bis Karlsruhe, in der Richtung von West nach Ost von Lüttich zum Rhöngebirge. Von Irrthü— mern in den Namen, wie vielleicht in Gränzbezeichnungen, ist die Arbeit nicht ganz frei; bei den großen Schwierigkeiten des Unternehmens aber, die schon beim ersten Blick in die Augen springen, wenn man nur das Farben⸗Chaos betrachtet, wird man nicht mit dem Verfasser über einzelne kleinere Verstöße rechten wollen. Vermissen wid man indeß eine kurze Erläuterung der Karte, die auf einem oder zwei Diuckbogen hätte gegeben werden können. Büschin g's Buch haben die Wenigsten zur Hand, und Lancizolle's treffliche und übersichtliche Schrift über die Reichs standschaft! und Territorial- Verhältnisse vor den französischen Revolutionefriegen, die man übrigens mit Nutzen wird brauchen können, verfolgt umfassendere Zwecke. Jeden falls wäre dem bezeichneten Mangel leicht abzuhelfen. Alfr. Reumont.

Naturhistorisches aus Texas.

Einem uns im Auszuge mitgetheilten Berichte des General ⸗Commissairs des Vereins zum Schutze deutscher Einwanderer in Texas, Frhrn. von Meusebach, entlehnen wir nachstehende Skizzen aus dem bisher noch wenig bekannien nordwestlichen Theile von Teras:

„Das Land selbst im Grant Gwischen dem Lano und der SanSaba) bestehi, so viel ich bisher davon selbst gesehen und von Augenzeugen erfah⸗ ren habe, aus fruchtbaren mehr oder weniger (4 bis 20 Meilen) breiten Gebirgsthälern und Ebenen, welche mit einer reichen mehr sandigen als lehmigen und unge sähr unserer schwarzen Gartenerde gleichen mächtigen Humugdecke erfülll sind. In der Baum-Vegetation ist vorherrschend Eichen

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Worte betrachte, so sage die Königliche Regierung keinesweges, daß sie

als die Blüthe der Justizpflege bezeichnet. Das Ober-Appellationsgericht selbst

Auf die vorliegende Karte zurückjukommen, muß ich noch bemer-