1846 / 327 p. 2 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

Stimme lange als eine ernste mahnende Warnung zu begreifen war, aber leider nicht beachtet wurde. .

„Aukunfismittel aller Art wurden und werden in Vorschlag gebracht, die für den Augenblick und einige Zeit gut sein mögen, aber die Besorg⸗ nisse künftig noch steigender Verlegenheit in sich tragen, wie sich bei ihrer theilweisen Anwendung zeigt.

„Die thatsächlichen Verlegenheiten lassen sich inzwischen auf einen ein ; fachen Ausdruck zurückführen.

„Es besteht ein weites Mißverhältniß der zum Verkaufe ausgebotenen Effelte zu der Nachfrage um dieselben.

„Die nächsten Ursachen dieses Mißverbältnisses sind zum Theile wirk- licher, bei weitem mehr aber gespenstiger Art.

„Ein Theil der Besitzer von Bahn-Actien hat die Mittel nicht und nie gehabt, um die darauf lastenden erborgten Gelder oder die eiwa noch zu berichtigenden Einzahlungen zu leisten.

„Gedrängt durch Gläubiger und die Einzahlungs Verbindlichkeit, suchen diese Besitzer entweder Pfand-Anleihen oder bieten den Verkauf ihrer Effek⸗= ten aus. Durch die ersteren fließen die Gelder dem wucherischen Gewinne der Pfandleiher zu; durch die Verkaufs ⸗-Ausbote werden die Course mehr und mehr affizirt. ;

„Länger fortgesetzte Minderungen an den Spiel-, den Fictions- und wirklichen Werthen ergreisen die Meinungen, erregen Besürchtungen und Be— sorgnisse von unendlichen Verlusten, treiben zu Ausbietungen um jeden Preis und halten eben darum alle vorhandenen Kapitalien gefangen, die, besonnen in Verwendung gebracht, dem Uebel bald steuern wunden.

„Unter solchen Umständen kann Hülfe am nachhaltigsten nur geschaffen werden, wenn sich ein redlicher Käufer findet, der, mit reichlichen Geldmit— teln versehen, den bedrängten Verläusern ihre ausgebotenen Effekten ab- nimmt und herausbezahlt.

„Einem redlichen Käufer ist zuzutrauen, daß er nicht unbillig ge⸗— gen den Verkäufer sein werde; es kann ihm aber auch nicht zugemuthet 16 daß er an Spiel und Wagniß Theil nehme und selbst sich in Ver luste stürze.

nn solchen Käufer nun haben Se. Majestät in der einfachsten Auffassung unserer Zustände durch die neu instituirte, der Staatsschulden Tilgungs —Anstalt analoge außerordentliche Kreditkasse

—— 0

das Leben

„Dieser Kasse sind so reichliche Hälfsmittel eröffnet, daß sie dem wirk- lichen Bedürfnisse vollkommen befriedigend entgegenkommen und die Gränze festhalten wird, über die hinaus kein reeller Werth bei den sär den Staat als vorzugsweise nützlich von Sr. Majestät bezeichneten Gesellschafts -Un— ternehmungen mehr verloren zu werden Gefahr läuft. nen alle die vielen kleineren Actienbesitzer solcher eben bemerkter Unterneh- mungen darüber beruhigt sein, daß, wenn sie, hingerissen durch falsche Lockungen, ihre Effekten auch überzahlten und einigen Verlust erleiden, sie doch den wahren Werth derselben als gesichert und, wenn sie gedrängt zum Verkaufe sind, stets billig realisirbar ansehen dürfen.

„Wir können nicht zweifeln, daß das gestörte Vertrauen sich durch die von Sr. Majestät angeordnete Maßregel in dem Grade wieder herstellen werde, als sie ganz begriffen und in der Anwendung ihre Wirkungen zei⸗

Insbesondere kön-

„Das eingedrungene Element der organisirten gegen Oesterreich gerich- welche furchtsame Gemüther mit unbestimmter Bangigkeit und mit Schrecken erfüllt und von der Schlauheit und Gewinn- sucht in allen Richtungen ausgebeutet ist, und der Besonnenheit scheitern, welche Oesterreichs edle Völker in allen Stürmen der Zeit siegreich bewiesen haben.“

Bruck a. d. Mur, 16. Nov. hat hier in der sogenannten Minoriten⸗-Kirche die Vermählung des Herzogs von Bordeaux mit der Prinzessin Therese von Modena in Die hohen Neuvermählten reisten nach Die Kirche erhielt ein Geschenk

teten Verleumdungswuth,

wird an dem gesunden Sinne

Heute Vormittag um 9 Uhr

stiller Feier stattgefunden. geschehener Trauung sogleich ab. von 400 Fl., die Orts⸗Armen von 1000 Fl. C. M.

Innsbruck, 17. Nov. Am 15ten d. M. ist auf höchste An= ordnung längs der tyrolisch-vorarlbergischen Gränze eine beträchtliche Erhöhung des Ausgangszolls von Getraide, Hülsenfrüchten und Mehl⸗ Erzeugnissen gegen die Schweiz in Wirksamkeit getreten. vom Centner Sporko: Weizen und Spelzkörner 2 Fl. 24 Kr., türkische Weizen (Maie) 1 Fl. 20 Kr., Roggen und Halb⸗ getraide 2 Fl. 12 Kr., Gerste und Spelz in Hülsen 1 91. 42 Kr., gerollte Gerste und Hafergrütze 3 Fl. 44 Kr., Gries 5. Fl. 16 Kr., Erbsen und Linsen 3 Fl. 54 Kr.ͥů, Mehl aus Getraide und Hülsen⸗ früchten aller Art, wie auch Kartoffelmehl 2 FI. 24 Kr. C. M. Die Erklärungen der verzollenden Partei können, mit Ausnahme des Mehls, nach dem Gewicht oder nach dem Hohlmaße eingerichtet

man z. B.

Frankre mich.

Paris, 20. Nov. Die Prinzen und Prinzessinnen der König— lichen Familie haben sich vorgestern von St. Cloud nach Chantilly begeben, von wo sie morgen Abend wieder nach ersterem Ort zurück- kehren wollen.

1390

Der Moniteur fängt an, die Antworten der auswärtigen Mächte auf die Notification der Vermählung des Herzogs von Mont- pensier einzuregistriren. Bereits haben die Repräsentanten der Kö⸗ nige von Preußen, Württemberg und der Niederlande, so wie des Großherzogs von Hessen, dem Könige Ludwig Philipp in Privat⸗ Audienzen die Antworten ihrer Souveraine auf die diesfälligen No⸗ tifications Schreiben überreicht. Der Commerce wollte in Erfahrung gebracht haben, das londoner auswärtige Amt habe es gemißbilligt, daß Lord Normanby dem Prinzen von Joinville und dem Herzog und der Herzogin von Montpen— sser zwei Tage nach den offiziellen Beglückwünschungen von Seiten des diplomatischen Corps seine Aufwartung gemacht. Lord Palmerston habe sämmtlichen britischen diplomatischen Agenten, welche sich in diesem Augenblicke in Paris befänden, geschrieben, bis auf weiteren Befehlen sich nicht bei den Festen und Empfängen, welche in diesem Winter in den Tuilerieen statthaben würden, einzufinden; es scheine, daß sich diese Kundgebung der britischen Unzufriedenheit selbst bis auf die Damen erstrecken solle. Galignani's Messen⸗ ger erklärt indeß, er könne diesen Angaben auf das bestimmteste wi— der sprechen.

Die Nachricht von der Maßregel in Betreff Krakau's bildet auch heute den Hauptgegenstand der Besprechung in den hiesigen Blättern. Einige, unter anderen der Constitutionnel, bemühen sich, dieselbe mit dem Zerwürfniß zwischen England und Frankreich in Zusammen— hang zu bringen, und selbst die ministerielle Epoque, die für Gui— zot's Organ gilt, deutet dergleichen an, indem sie Lord Palmerston, dem sie die Differenz zwischen jenen beiden Mächten hauptsächlich schuldgiebt, deshalb für ganz besonders verpflichtet hält, in Bezug auf die krakauer Angelegenheit diejenigen Schritte zu thun, welche seinen früher im Parlament in dieser Hinsicht abgegebenen Erklärungen angemessen wären. Galignani's Mefsenger macht auch darauf aufmerksam, wie aus den Artikeln der französischen ministeriellen Blätter, namentlich des Journal des Débats, bei dieser Gelegenheit hervorgehe, daß man es sich fran— zösischerseits sehr angelegen sein lasse, die englische und die französi— sche Regierung als in vollkommenem Einverständniß hinsichtlich der Betrachtung jener Maßregel darzustellen. Mancherlei Glossen von Seiten anderer Blätter hat eine Stelle in den Bemerkungen des Journal des Débats hervorgerufen, worin dieses Blatt, wie man ihm vorrückt, zu verstehen gebe, die französische Regierung würde die Sache vielleicht anders angesehen haben, wenn man sie zu den Be— rathungen der drei Mächte über Krakau hinzugezogen hätte. Ga⸗ lignani's Messenger nennt dies eine „unglückliche“ Aeußerung. Das Journal des Débats hatte nämlich gesagt, Frankreich und England würden dann sicher die Besorgnisse, zu welchen der Freistaat Krakau Anlaß gegeben, sehr berücksichtigt haben (auraient certaine- ment pris en tres grande considération). Die Presse will erfahren haben wobei sie sich jedoch durch den Zusatz verwahrt: „wenn wir recht berichtet sind“ daß Herr Guizot, als er von dem österreichischen Geschäftsträger die Mittheilung von der Einverleibung Krakau's in die österreichische Monarchie erhalten, sich darauf be⸗ schränkt habe, die von ihm am 2. Juli in der Deputirten⸗Kammer gehaltene Rede vorzulesen und dann die Notisication ad referendum zu nehmen.

Ein Schreiben aus Toulon meldet, daß dort der Befehl er⸗ gangen ist, 4 Dampf⸗Fregatten auszurüsten, die sich dem Geschwader des Mittelländischen Meeres anschließen sollen, und daß noch 2 an— dere Dampf⸗Fregatten in den Häfen am Atlantischen Ocean dieselbe Bestimmung erhalten würden. Der Brief fügt hinzu, es gehe das Gerücht, daß dies Geschwader im Frühjahr auf die Zahl von 20 großen Schiffen gebracht werden solle, unter denen man den „Sou⸗ verain“, auf welchem Prinz Joinville im verflossenen Sommer seine Flagge aufgepflanzt hatte, den „Ocean“ und den „Friedland“, sämmt⸗ lich Dreidecker, bezeichnet.

Graf von Maricourt, Attaché bei der französischen Gesandtschast in Neapel, ist zum Vice⸗Kkonsul in Messina und Herr Hugues Bou⸗ lard, Kanzler des Konsulats zu Helsingör, zum Vice-Konsul in Kiel ernannt worden.

Capitain Lavaud, der neue Gouverneur der französischen Nieder⸗ lassungen in Oceanien, ist am Sonnabend auf der Fregatte „Sirene“ nach Otaheiti abgereist.

Gleichsam zur Entschuldigung der übermäßig langen Kritik, wel⸗ cher das Journal des Débats die drei jüngst erschienenen Bro⸗ schüren über die algierische Frage in einem leitenden Artikel unter- wirft, bemerkt es im Eingange, es halte dafür, daß die Presse sich mit der algierischen Frage oft beschästigen und die verschiedenen Schriften, welche über diese ernste Angelegenheit veröffentlicht würden, zur allgemeinen Kenntniß des Publikums bringen müsse. Die eine

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jener drei Broschüren ist betitelt „Algerien iEß Jahre 1816.

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Verfasser, der Deputirte Herr Desjobert, ist ein entschiedener n dieser nordafrikanischen Besitzung Frankreichs; er hält die Civil Ca nisation für unmöglich, die Milttair-Colonisation für unmöglich!, ungesetzlich, die Bildung eines Spezial-Ministeriums für die alzsh schen Angelegenheiten für unanwendbar; er ist der Meinung, . Krieg in Algerien werde erst dann ein Ende haben, wann er Im reichs letzten Sohn und letzten Thaler verschlungen haben werde; n sollte deshalb Algerien räumen und nur drei Punkte an der gi okfupiren, nämlich Algier, Mers-el-Kebir und Lugig. Einer! Gründe des Herrn Desjobert gegen die nordafrikanische Besitzun das ungesunde Klima Algeriens. Die zweite der von dem min riellen Blatte zum Gegenstande seiner Betrachtung gewählten Sch ten, „Betrachtungen über Algerien“, ist aus der Feder des Genen Lientenants von Bourjolly geflossen. Sie beschäftigt sich vornehm mit zwei Fragen, deren erstere die Anwendung der Kavallerie in afrikanischen Kriege, und deren letztere die Art und Weise, wit Araber regiert werden müßten, betrifft. Diese letztere Frage ben wortet Herr von Bourjolly dahin, daß vor Allem der Krieg möglichster Schnelle und Energie geführt werde, weil solch es der zeste Weg sei, die Unterwerfung des Feindes zu erlangen. Hen; Bourjolly glaubt indeß nicht an eine definitive Unterwerfung Araber; er ist der Meinung, man werde nur eine momentane lin werfung erlangen können, und deren längere oder kürzere Dauern von den Verwaltungs⸗-Grundsätzen abhängen, welche man den Ant gegenüber annehme. Herr von Bourjolly hält dafür, Großmuth Milde seien in Algerien gar übel angebrachte Tugenden; dun werde dort der Krieg nur verlängert, da sie dem Besiegten die!

man nur fertig werden durch die Anwendung absoluter Strenge, wolle übrigens damit nicht sagen, daß man den Araber strafen töten müsse, blos deshalb, weil er zu dieser Race gehöre; aber man dem Araber nicht zweimal verzeihen dürfe; die Araber min

in militairischem, ja selbst in orientalischem Geiste regiert win

Bourjolly bekämpft deshalb auch mit aller Entschiedenheit die gn pflanzung der Verwaltungsformen aus Frankreich nach Algerin j ganz ungeeignet. Das Journal des Débats pflichtet der gt Bourjolly's bei, daß die Verwaltung der Araber in den Hämn ku Militair-Behörde bleiben müsse. Mit besonderer Vorliebe behmt es sodann die dritte und letzte der Broschüren, auf welche austn sam zu machen es sich zur Aufgabe gemacht. Es sagt:

Einfluß auf die Geschichte Frankreichs und Europa's““, ist das Gegen

der Schrift des Herrn Dessobert. Herr Desjobert meint, Algerien sü⸗

Frankreich eine Last und eine Gefahr. Herr Lamarche glaubt, daß Alan für Frankreich eine Quelle der Stärke und Macht sei; insbesondenn

Sermacht Frankreichs weide bei dem Besitze von Algier gewinnen. Lamarche beschäftigt sich nicht viel mit der Colonisations- Frage. Eil

die Aufmerksamkeit des Publikums und der Regierung insbesondere dun daß der Bitz von Algerlen uns einen Küstenstich von 250 Lieus am telländischen Meere, Spanien, Frankreich und Italien gegenüber, Wir haben auf die Rheingränze verzichtet, und wir haben wohl gethan; am Rhein haben wir den ganzen Kontinent zum Feind. An ist für uns von mehr Werth, als die Nheingranze; denn es zwingt m dazu, eine Marine zu haben. Im Besittze einer Marine und Algen und keine Ansprüche mehr auf die Rheingränze erhebend, haben wir nam

licherweise den Kontinent zum Alliirten; im Besitz einer Marine und Al

riens haben wir natürlicherweise das Uebergewichi in Spanien und in Mn lien, die zwischen dem europäischen Frankreich im Norden und dem afin

mit vielen Gründen, daß eine Blekade nicht zu fürchten ist, daß win

verhindern können, daß England in einem Seekriege wenigstens drei Ile

ten, wir aber nur eine Flotte nöthig haben.“ . . Hierauf vergleicht das Journal des Déb ats mit diesen?

sichten und Heffnungen des Herrn Lamarche in Bezug auf die 3

kunft der französischen Seemacht die Ergebnisse des Berichts d Kriegs-Ministers über den Zustand der Marine-Anstalten, welche in Jahre 1845 in Algier vorhanden waren, und nachdem es die Fia gen aufgeworfen, was bis jetzt geschehen, um Frankreichs Seemach daselbst zu entwickeln, die vorgefundenen Häfen zu verbessern od neue anzulegen, in der eingeborenen Bevölkerung den einst auf

afrikanischen Küste so regen Sinn für See- Unternehmungen aussn muntern, das nöthige Holz zum Schiffsbau aufzuͤsuchen, antwortet tin „In allen diesen Beziehungen, wir müssen es leider sagen, ist un! sehr wenig gethan. Algier wird dereinst unsere Seemacht bedelle

vergrößern können; wir hoffen es mit Herrn Lamarche; aber bis sßn ist es nur noch eine Hoffnung und ein Wunsch.“

Der Esprit public kündigt an, daß die Forts um Paris it nur schon ganz mit Truppen besetzt sind, sondern auch fortwähnn

D—v ——

m Que—Q—i—E. 'S, ex x 2 2 2 2 4 2 22 22:

werden. Wenn das Admiralitäts-Kollegium einen solchen Plan genehmigt, so wird das Schiff in seiner natürlichen Größe aufgezeichnet in einem Saal, der so lang und breit ist, wie ein Linienschiff, und dessen Fußboden Die Risse und Linien werden erst mit Kreide und dann auf dauerhastere Weise auf den Boden aufgetragen, dessen Holz na⸗ türlich sich nicht ziehen oder werfen darf; denn genau nach diesen Linien Man hat daher für ihn sehr altes, ausgetrock⸗ Für jedes Schiff sieht man hier eine Menge Um— risse, von hinten und vorn aufgenommen, und mehrere Querdurchschnitie. Da man aber nicht für jedes Schiff einen besonderen Zeichnenboden aufspannen kann, so werden auf einen Boden mehrere Pläne gezeichnet, die sich nun wunderlich durchkreuzen und durch beigefügte Zahlen und Buchstaben unterschieden werden. Nach diesen Zeichnungen nun werden die Modelle der einzelnen Schiffstheile verfertigt und in die Werlstätten zur Auf den Wersten fand Kohl mehrere Schiffe im Bau beguiffen, unter anderen ein Linienschiff. Alle diese im Bau begriffe⸗ nen liegen mit der einen Langseite nach Süden, mit der anderen nach Norden; daher alle dänischen Schiffe auf der einen Seite eiwas ausge- trockneter und also leichter sein sollen, als auf der anderen, was durch gröbere Beholzung und vertheilte Ballastbeschwerung wieder ausgeglichen werden muß. Der Boden des Bauplatzes muß stark fundamentirt sein, und seine Anlagen erstrecken sich noch ins Wasser hinein, dessen Boden vertieft und geebnet ist, damit die von Stapel laufenden Schiffe keinen Schaden Die Anlage eines solchen Bauplatzes, deren Kopenhagen drei hat, In den Magazinen liegen Holz., Eisen,, Swrick Vorräthe für den Fall der Noth, auch um fremden Kriegsschiffen gast= freundlich zu helfen, die Haoarie gelitten haben. In den Maierialien ist Dänemgit fast ganz vom Auslande abhängig, daher seine Vorräthe sehr groß sein müssen: Schweden liesert Eisen, Preußen und Oesterreich Hol;, Rußland Hanf und Flachs. Das Eisenerz, mit dem Jütland bedeckt ist, Die dänische Buche eignet sich nicht zum Schiffsbau, und Eichen und Tannen fehlen dem Lande fast ganz, daher beständig einige dänische See Offiziere reisen, um in dem Quellengebiet der Oder und Weichsel Holz-Einkäufe zu machen. Rußland versorgt alle Docks der Welt mit Hauf; seit der Erfindung der Flachs⸗Maschinen⸗Spinnerei in England kann man aber bei den Segeln statt Hanfleinwand die nunmehr billigere Flachsleinwand gebrauchen. Auch das Eisen verdrängt die russi= schen Hanftaue, da die Ankertaue jetzt in Ankeiketten verwandelt worden; doch sind die Taue elastischer und geben im Sturme etwas nach. Auf fel⸗ sigem Boden, wo die Riffe schneiden, sind Ketten brauchbarer. Daher jedes Schiff beide Arten der Ankerbefestigung je nach den Umständen anwendet. Die Nord Amerikaner machen ihre Taue aus dem Manillahanf der Südsee, der das und also nicht betheert zu werden braucht, doch soll ein. Das Schmieden eines Riesen Ankers, der seine

zum Zeichenbrett dient.

wird das Schiff gearbeitet. netes Holz genommen.

Nachahmung abgeliefert.

fostet 100, 000 Rthlr.

verdient leine Bearbeitung.

Wasser nicht einsau er nicht dauerhast

7000 Pfund wiegt, ist eine Riesen⸗Arbeit: um das Loch in das Ende des

Ankers zu arbeiten, sind 12 Mann angestellt. Fünf Minuten dauert es, bis die plumpe glühende Masse in der rechten Lage ist; nach ein paar Schlägen erkaltet sie schon wieder und wird mit großem Halleh der Arbei- ter und Kommandorufen ins Feuer gebracht und unter Kohlen verschartt. Unzählige Schläge, zu denen Wochen nöthig sind, bringen die Löcher eist u wege. k die Decks der verschiedenen Schiffsetagen zu tragen, wendet man eiserne Kniee an: ein Linienschiff braucht ihrer dreihundert mit einem Ge— wicht von 15 1800 Centnern. ö

Die Einrichtung ist möglichst komfortabel: jeder Matrose hat nicht nur

eine Hängematte, sondern auch eine Matratze. Das Wasser wird in eiser⸗

nen Kästen bewahrt, deren Rost es frisch hält, während es in hölzernen Tonnen zum Trinken bald ungenießbar wird. Eine Küche für ein Linien- schif von 84 Kanonen mit 665 Mann Besatzung mißt 3 Meter im Qua— drat und 2 Meter in der Höhe. Ein ganzes Haus ist voll solcher Oefen.

Die Journale der dänischen Kriegsschiffe sind alle friedlichen wissen— schaftlichen Inhalts; sie werden nach der Methode des Admirals Bille Brahe sehr pünktlich geführt, der gedruckte Schemas mit bestimmten Kate gorieen und ein Zeichnenspstem erfand, durch das über den ganzen Zustand des Schiffs, über die Stellung jedes Segels Rechenschaft gegeben werden kann. Auch die Journale der alten geraubten Flotte vor dem Jahre 1807 sind noch da: die Engländer behielten Holz, Eisen und Kanonen und ga— ben die Papiere zurück. 3.

Die schönsten Schiffs⸗Modellkammern, die aber immer nur von wissenschaftlichem Nutzen sind, hat Frankreich; die englischen sind klein und poltrig, die dänischen sehr interessant. Man sieht in Kopenhagen noch die Modelle der alten dänischen Schiffe aus der Zeit Christian's 1V., die sehr plump und unbehülflich waren, daneben mürkische und venetianische Galeeren.

Die meisten Kanonier - Schaluppen haben die nordischen Flotten: die , 300, die norwegische und dänische etwa 100, die russische mehr als 100.

Das große Zucht- und Verbesserungshaus in Kopenhagen stammt noch aus dem Anfange des 17ien Jahrhunderts und beherbergte im Jahre 1843 839, im Jahre 1845 nur 635 Gefangene, Dänen, Deuische, Isländer und Neger aus den dänischen Kolonieen. Seit dem Jahre 1817 brachen zweimal Empörungen unter den Verbrechern aus, von denen die eiste gelang und das Gefängniß in Asche legte, die zweite aber unterdrückt ward. Im Jahre 18140 wurde eine Kommission zur Reform der Gefäng⸗ nisse vorgeschlagen und im Jahre 1842 ein Zucht⸗ und Besserungehaus für die Inseln bei Kopenhagen und ein zweites für Jütland bei Horsens beschlossen, beide nach dem philadelphischen oder Isolitungs⸗Spstem. Lek⸗ türe wird in dem älteren Gefängniß nur als Begünstigung für Fleiß und

gutes Betragen gestattet; Pferdefleisch ist die gewöhnliche Kost, vor de! Abneigung bei Vielen aber so groß ist, daß sie sich Jahte lang mit *r,

begnügen. .

In Kopenhagen und Christiania sind die beiden bedeutendsten dänst Bühnen. Das Ensemble auf ihnen hat eiwas von der französsch die Action ist lebhaft, pünkilich und rasch. Holberg ist immer noch!? Liebling mit seinen Liebes- und Intriguenstücken. .

De eisten Sonntags-Schulen wurden in Kopenhagen im M 1800 von einem Prediger Massmann gegründet; für diese Art Schulen ( steht eine eigene Geselischaft von 150 160 Mitgliedern, meistens on werkern. Eines von ihnen ist in jeder Schule des Sonntags beim Um richt zugegen, der von 2—7 Uhr währt und sich mit Lesen, Rechnen, Il nen und Geometrie beschäfligt. Im Jahre 1845 nahmen an den bi

ersten Lehrgegenständen 270, an den zwei letzteren 185 Schüler Theil.

seibe GeseÜschaft unterhält auch Schulen für Meister und Gesellen, füt

Eleven. Einmal jährlich findet in ciner Kirche der Hauptstadt ein ösh

liches Examen aller Sonntags -Schüler statt, dem auch die Königliche? milie beiwohnt.

Von S6 politischen Journalen, welche die 1,100, 000 Dick

lesen, erscheinen 54 in Kopenhagen; 15 andere Blätter bemühen sich, meinnützige Kenntnisse im Bürger- und Bauennstand zu verbreiten. Der dänische Mäßigkeiss-Verein zählt 50h Mitglieder, 30) der Stadt, 200 auf dim Vande, während der irländische 5 Millionen zi Der dänische ist 1843 gestiftet und erfreut sich nicht des Schutzes der? gierung, die aus der Branniwein-Consumtion 23 Millionen Rbthlr. zt Tänemark fabrizirt jährlich an 50 Millionen Quart, 20 Quart aufn Kopf, während in Preußen 13, in Sachsen 6, in Württemberg 2 On auf den Kopf kommen. In Kopenhagen ist allein eine Brennerei, dit gewissen Perioden jeden zweiten Tag 60, 000 Quart sabrizitt und dafür desmal 1500 Rbthlr. Steuein zahlt. . Der Sundzoll, der dem Staat jährlich etwa 2 Millionen einbtin dauer noch durch Trattate fort, nachdem die völkerrechtliche Basis, di. trug, gefallen ist: denn weder besitz Dänemark beide Küsten des Sum mehr, noch auch beherrscht es den Handel der Ostsee. Es sind nicht! 130 Rihlr. allein, die jedes der 15, 000 den Sund in einem Jahre pa renden Schiffe belasten, sondern vornehmlich die 15,000 Arbeitstage, - der Welthandel durch den Aufenhalt der Schiffe einbüßt. Mitten in 1 schönsten Fahrt müssen sie ihren Lauf hemmen, der gute Wind schlägt un das Schiff muß warten, bis er wiederkommt. Zwar sucht man so scht als möglich zu spediren, an einem Tage 415 Schiffe, aber was nil sagen gegen die Hemmungen, die der ganze Ostseehandel und der sie Kuͤstenstädte erfährt. . Kopenhagen ist nicht gerade eine Weltstadt, aber eine Musterkart ö Sehengwerihen. Wer London und Paris sehen will, thut wohl, zieh

em Geschütz und großen Munitions-Vorräthen versehen Das Hanptfort des Mont Valerien soll allein 24 Batte⸗ ütz erhalten.

Die Truppen Bewegungen

i egen die Schweizergränze dauern das zweite Bataillon des 1

ten leichten Infanterie⸗Regiments „Straßburg ist an die Gränze des Kantons Basel abmarschirtz, halbes Bataillon des 22sten leichten Jnfanterie⸗Regiments ist Basel und Bern werden jetzt eben so, Genf und Waadt, militairisch beobachtet. Mehrere Offiziere des neralstabes sind nach der Schweizergränze abgereist. ; Die Gazette antwortet dem Journal des Däbats auf Bemerkungen über die Heirath des Herzogs von Bordeaux: Das Journal des Debats sagt uns nicht, welches Prinzip, sei⸗ ünsicht nach, der Herzog von Bordeaux repräsentirt; es sagt uns nur, p werde niemals dasjenige der Prinzen aus dem Hause Or⸗= Man könnte daraus schließen, daß die Orleans, welche ihrem auf dem Throne zu folgen berufen sein werden, auf das monarchische ticht verzichten und die Krone nur, wie Ludwig Philipp, in Kraft eines hlalts besitzen wollten. Diese natürliche Auslegung schwindet jedoch vor etwas deutlicher ausgedrückten Phrase des ministeriellen Organs. Nach selben ist der Rechts-Anspruch, welchen der Graf von Chambord reprä⸗ ir, ein abgenutzter und der Rechts -Anspruch der Orleans ein verjüng⸗ Wir dürften fragen, ob Prinzipien sich abnutzen? Ob sie nicht, wenn n der Chatakter der Wahrheit inwohnt, ewig jung bleiben? Wozu kn das Prinzip der Erblichkeit der Throne dienen, wenn es, um in Krast seschen, von Zeit zu Zeit verjüngt werden müßte? Wie vermöchte es punzip der Ordnung und Stabilität für die bürgerliche Gesellschaft zu Revolutionen nöthig wären, es zu verjüngen? In spricht auch vom Natienalwillen; es freut uns, diese Doknin als htstilel und Grundsatz angerufen zu sehen. Grafen von Chambord keine andere Wirkung hervorgebracht, als daß as Journal des Deébats genöihigt hat, das Wort „Nationalwil= auszusprechen, man müßte sich dazu im Interesse der Freiheit Glück schen. Wir können nun hoffen, die gegenwartige Regierung weide uns länger eine von allen Steuerpflichtigen gewählte National⸗Versamm— Da es nun erklärt ist, daß der Wille des Volks das zip des Rechtstitels der Oileans bildet, so würden die Rathgeber der me sich einer Felonie schuldig machen, wenn sie die Mittel, das Prinzip Warum nun behandeln sie uns als de, ja als Aufruhrprediger, wenn wir verlangen, Frankreich solle be— Das verjüngie monarchische Prinzip ist, wie man uns sagt, rundlage des Rechist tels der Dynastie Orleans. Vortrefflich! Jetzt st den Rovalisten nur übrig, lauter als je die Wahl⸗ Reform zu ver- ñ Dies ist die einzige Antwort, die sie auf die Logik des Journal „Die Bioschüre des Herrn Lamarche, betitelt: „Algerien und de es Debats geben können.“ Die legitimistische Partei hat aus Anlaß der Vermählung des zzogs von Bordeaux eine Subscription zum Besten der Nothlei⸗ Die Grafen Guy de la Tour du Pin und von bonne-Pelet haben Schreiben an die France und Quoti— nne gerichtet, worin sie zu diesem Zweck die Bildung eines Co— 's vorschlagen und selbst ein Jeder mit 1000 Fr. unterzeichnen. vorigen Sonntag wurde, wie die Quetidienne mittheilt, aus der Vermählung des Herzogs von Bordeaux eine große An— ton Messen in den Kirchen von Paris gelesen; auch hatten zahl⸗ he Zankette statt, und nicht minder wurde, dem Wunsche des Her— von Bordeaux gemäß, dessen Vermählungstag durch reiche hsthätigkeitshandlungen bezeichnet. Vom Minister des Ackerbaues und Handels ist ein Rundschreiben die Präfekten über die Besorgnisse wegen Theuerung der Lebens- el erlassen worden, welches auf Grund der früher eingeforderten nischen Frankreich im Süden gelegen sind. Was besorgt man für Alz Lichte über den Ausfall der Aerndte gegen alle übermäßige Be⸗ im Falle eines Krieges mit England? Eine Blokade! Herr Lamarche beleshtungen vor Mangel beruhigt,

zin t;

h Altkirch abgegangen.

Das donastische

. . [ 9j g j D itt s di ⸗— . i l nung beibrächten, der Sieger sei schwach; mit den Arabern Hätzt auch bie Rermaßlung

stäken, von der Hand watsen.

den eröffnet.

daneben aber auch anempfiehlt, Maßregeln zur Abhülfe partieller Bedrängniß zu unterlassen. Vergleichung der Vorräthe, der Aerndten im In- und Auslande wit Hinterweisung auf die erfolgten und zu erwartenden Zu⸗— En and der hohe Getraidepreis als ungerechtfertigt bezeichnet. Ein ministerielles Reskript verringert die Quarantaine der mit der Türkei (nicht Syriens und öhptens) ankommenden Schiffe auf drei Tage; vorausgesetzt, daß desten 9 Tage vorher kein Krankheitefall an Bord vorgefallen. ses Restript ist für den gegenwärtigen Andrang der aus jenen Ge— ern einlaufenden Getraide-Schiffe von hoher Bedeutung. en bis 13ten d. liefen im Marseille abermals 56 Schiffe mit 400 Hectoliter Getraide aller Art ein. em 28. Oktober beläuft sich also auf 019,400 Hectoliter. Der Bey von Tunis wird erst nächsten Montag, den 23. No⸗ her, hier erwartet.

Die verantwortlichen Herausgeber der polnischen Schriften „Der Nai, die polnische Nation und der polnische Demokrat“ sind auf vor das Zuchtpolizeigericht beschieden, um sich zu verantworten, lalb sie die gesetzlichen Formalitäten in Betreff politischer Druck— füllt, d. h. weshalb sie nicht die Caution von 650, 000

kto⸗Patenten aus den

Die Gesammt-⸗Einfuhr

ften nicht er

1391

X Paris, 18. Nov. Nach vielfachen Wechselfällen und langen Verzögerungen scheint es endlich mit der Ausführung des Gesetzes, welches die Errichtung eines direkten Dampf⸗Paketboot⸗Dienstes zwi⸗ schen Havre und New-NYork anordnet, doch Ernst werden zu wollen, und zwar nachdem eben erst der Minister⸗Rath geneigt gewesen war, die Sache neuerdings bis zur nächsten Session der Kammern zu ver- schieben, in welcher sie jedenfalls schwerlich vor März oder April zur Verhandlung gekommen wäre. Nun vernimmt man nämlich aus glaubwürdiger Quelle, der Plan sei vollkommen ausgearbeitet und solle schon bis Mitte nächsten Monats zur Ausführung gebracht wer⸗ den. Die Uebereinkunft, welche zwischen dem Staate und der Ge— sellschaft, die durch Herrn von Raigecourt repräsentirt wird, abge⸗ schlossen wurde, damit diese Gesellschaft die Ausführung übernehme, soll auf folgenden Grundlagen beruhen: Der Staat würde einst— weilen der genannten Gesellschaft die vier transatlantischen Paket— böte Ulla“, „Darien“, „Christophe Colomb“ und „Canada“ leihen. Die Gesellschaft leistet Verzicht auf jede Geldbeihülfe von Seiten des Staates, ein allerdings für dessen Finanzen höchst bedeutender Punkt. Sie verzichtet sogar auf den Ertrag aus dem Transporte der Briefe, welchen man jährlich auf eine Million anschlägt. Dieser Ertrag soll ganz und gar dem Staate heimfallen. Sie nimmt die vier genann— ten Schiffe in dem Zustande an, in welchem der Staat sie ihr über— liefert. Sie wird sie dann ausrüsten lassen auf ihre Kosten; sie macht sich frrner anheischig, diese Schiffe versichern zu lassen und sie nach zehnjährigem Dienste in gutem Stande wieder an den Staat zurückzustellen. Indem sie sich zum Betriebe des Dienstes in regel— mäßigen Fahrten zwischen Havre und New -Nork verpflichtet, über⸗ nimmt sie zugleich die Verbindlichkeit, auf ihre Kosten zwölf andere Dampfschiffe nach gemischtem System für den Dienst der transatlan⸗ tischen Verbindungen mit Mexiko, den Antillen, Guyana und Bra— silien bauen zu lassen. Diese Bedingungen sind allerdings so vor⸗ theilhaft für den Staat, daß es durchaus nicht zu verwundern ist, wenn man über manche Förmlichkeiten weggeht und die Sache als⸗ bald zur Ausführung zu bringen bemüht ist.

Großbritanien und Irland.

London, 19. Nov. Ihre Majestät die Königin wird bis zum 1. Dezember in Osbornehouse auf der Insel Wight verweilen und dann von dort aus den Herzog von Norfolk in Arundel Castle mit einem Besuch beehren. Nach diesem Besuch wird der Hof nach der Insel Wight zurückkehren und erst mit Beginn der Wintersaison in Windsor-Schloß wieder eintreffen.

Die Beschlüsse des letzten Kongresses des deutschen Zoll-Vereins haben hier, wie natürlich, die Aufmerksamkeit der industriellen Klassen auf sich gezogen. Leeds Mercury enthält eine Beurtheilung der— selben vom englischen Standpunkte und erörtert die Frage, inwie— weit die englischen Fabrikanten dadurch berührt werden. Im Allge— meinen drückt das Blatt seine Freude darüber aus, daß die Erhö— hungen der Eingangs-Abgaben des Zoll-Vereins die Manufakturen und Spinner in Großbritanien nicht wesentlich beeinträchtigen wer— den, doch wird bemerkt, daß durch die bedeutendste Aenderung, nämlich die bei der Abgabe von Maschinen-Leinengarn, die Ausfuhr die— ses Artikels aus England nach dem Zoll-Vrerein, welche noch immer sehr ansehnlich ist, hart betroffen werden dürfte. Der zweiten be— deutenden Erhöhung bei der Abgabe der Leinenwaaren, nämlich von 11 Rthlr. bis zu 20 Rthlr. vom Ctr., wird keine so ausgedehnte Wirkung zugeschrieben, obschon unter dieser Abtheilung vorzüglich die einfachen und modisch verzierten leinenen Drells von Barnsley in NMorkshire und das Hemden⸗-Leinen von Irland betroffen wird. Indeß bemerkt das Blatt, daß die Ausfuhr in diesen Artikeln nach Deutschland in der neueren Zeit nicht von ausgedehntem Maße war. „Aus irgend einem Grunde“, schreibt der Mercury, „sind die Preise der Leinen— garne und Leinenwaaren, vorzüglich der Drelle von Barnsley, ver— hältnißmäßig so hoch, daß sie dadurch verhindert werden, in irgend einer großen Ausdehnung mit Glück mit den deutschen und schwei⸗ zerischen Erzeugnissen auf den deutschen Märkten konkurriren zu können. Sie hatten auf den überseeischen Märkten mit ähnlichen Schwierig⸗ keiten zu kämpfen. Bei der Ueberlegenheit ihrer letzten Bearbeitung und bei dem besseren Style ihrer Muster wurden sie einige Zeit von einem Theile der Verbraucher in Deutschland vorgezogen, aber die Zahl derselben hat von Jahr zu Jahr abgenommen. Sollten unsere Leinengarnspinner und unsere Leinenwaaren-Manufakturen auf irgend eine Weise in den Stand gesetzt werden, dieselben zu einem wohl— feileren Preise zu produziren, so kann nur wenig Zweifel daran sein, daß sie einen Theil des Handels mit Deutschland, welchen sie bisher besaßen, ferner behalten oder selbst auf den deutschen und anderen Märk⸗ ten über ihre deutschen und schweizerischen Mitbewerber das Uebergewicht erlangen.“ Dagegen kann das Blatt sich über die Erhöhung der Abgabe von Baumwoll⸗Twist bis zu 1 Rthlr. pro Ctr. oder s Penny pro Pfd. nicht so leicht zufrieden geben und hält dieselbe für eine un⸗

weise Maßregel. Es wird versucht, den Beweis zu führen, daß die Ausfuhr des englischen Baumwollen⸗-Twistes dadurch nicht um einen einzigen Ballen vermindert werden dürfte, weil die deutschen Spin⸗ nereien nur ein Viertel des Bedarfs der deutschen Baumwoll⸗Manu⸗ fakturen liefern könnten, und daß ferner die Bevölkerung Deutsch⸗ lands dadurch verlieren würde, da die Abgabe für Twist hier einer Abgabe für Rohstoffe überhaupt gleichkomme. Was die übrigen Ar⸗ tikel betrifft, von welchen die Eingangs⸗Abgabe erhöht worden ist, wie Leinen⸗Zwirn, Zwillich, Damast, Tisch⸗Leinen, Handtuch⸗Leinen, Schleier-Leinen, Gaze, Borden und Franzen ꝛ2c., so glaubt Leeds Mercurvy, daß dieselben die englischen Fabriken nur wenig berühren.

Die Times stellt die neulich mitgetheilte Behauptung der französischen Blätter und des Standard in Abrede, als habe sie, die Times, das Verlangen geäußert, Frankreich möge sein Verfah—⸗ ren in der spanischen Frage durch Abschluß eines Handelsvertrages mit England sühnen. Die Times weist nach, daß in dem ganzen Artikel, auf welchen die Blätter sich beziehen, von dem Abschlusse eines Handelsvertrages mit keinem Worte die Rede war, und daß die Grundidee des Artikels nichts Anderes ausdrücken sollte, als die Wahrheit, es können Frankreich und England, trotz der getrübten politischen Bezichungen, doch ihr naturgemäßes Bündniß unverletzt bewahren, wenn sie nur ihr wahres Interesse in den Angelegen— heiten des Handels und der Industrie nicht außer Augen lassen und die französische Regierung endlich ihren hartnäckigen Widerstand gegen das System des freien Handels aufgebe. Daran knüpft dann die Times eine längere Deduction im Sinne des von Sir Robert Peel aufgestellten Systems, um nachzuweisen, daß, nachdem sich England einmal entschieden für das Prinzip des freien Handels erklärt und die ersten Schritte auf dieser neuen Bahn gethan habe, der Abschluß von Handelsverträgen nicht mehr der Zielpunkt seiner kommerziellen Politik sein könne, und daß es baher sicherlich in dem Abschlusse ei⸗ nes solchen Vertrages ein Mittel weder des Schutzes gegen ein erst beabsichtigtes, noch der Sühnung für ein bereits begangenes Unrecht erblicken werde.

Der Manchester Examiner meldet das Fehlschlagen der von Herrn R. Jamieson in Verbindung mit mehreren anderen Kauf— leuten unternommenen Niger⸗Expedition. Das zu diesem Behufe ausgerüstete Dampfschiff „Ethiope“, welches unter dem Befehl des Capitain Becroft stand, hat nämlich unverrichteter Sache nach Fer⸗ nando Po zurückkehren müssen, da wiederholte Beschädigungen der Maschine es unbrauchbar gemacht hatten. Capitain Becroft, den der aus den früheren Niger⸗Expeditionen bekannte Dr. King begleitete, hat nur den Gabuhn untersuchen können und denselben auch nur 50 bis 60 Miles schiffbar, also für die Verbindung mit dem Innern nicht brauch bar gefunden.

Auf die Gesuche wegen Untersagung der Werbungen des Gene⸗ ral Flores für seine Expedition nach Ecuador bat Lord Palmerston schon am 11ten d. M. geantwortet, daß die Regierung die Sache in Erwägung gezogen habe. Nichtsdestoweniger werden nach Angabe des Globe die Werbungen selbst hier in London eifrig fortgesetzt, indeß erhalten die Geworbenen keinen Sold, sondern nur Lebensmittel. In Irland sollen bereits 3 bis 4 tausend Individuen angeworben sein. Der Endzweck der Expedition soll nicht sowohl die Wieder— einsetzung des General Flores, als die Erhebung eines Sohnes des Herzogs von Rianzares und der Marie Christine zum Kaiser von Ecuador sein.

Der Dichter Moore soll wieder in der Besserung sein.

Mit dem Civil⸗Ingenieur Bremner ist jetzt ein Kontrakt wegen Flottmachung des „Great Britain“ abgeschlossen worden. Derseibe soll schon gegen 200 Schiffe wieder vom Grunde abgebracht haben.

London, 20. Nov. Morgen sindet wiederum eine Kabinets⸗ Versammlung im auswärtigen Amte statt, zu welcher heute die Mi⸗ nister durch Lord John Russell eingeladen wurden.

Heute Morgen legten in dem Gerichtshofe der Queensbench die Mitglieder des Kabinets, nämlich Lord John Russell, als erster Lord des Schatzes, der Marquis von Lansdowne, als Lord⸗Präsident des Geheimen Raths, Graf Grey, Secretair für die Kolonieen, Lord Palmerston, für das Auswärtige, Herr Charles Wood, Schatzkanzler, und Lord Auckland, erster Lord der Admiralität, den hergebrachten Unterthanen-Eid ab, daß sie in der Eigenschaft als Minister ihre Autorität niemals dazu gebrauchen würden, um die bestehende Lan- deskirche zu gefährden.

Die hiesigen Blätter ignoriren, bis auf Times und Stan— dard, die Einverleibung Krakau's in die österreichische Monarchie. Das letztere Blatt aber enthält gegen den erwähnten Artikel der Times, als dessen Verfasser der Standard geradezu Lord Pal⸗ merston bezeichnet, eine sehr energische Replik und erblickt in den ge— reizten Aeußerungen der Times über das Faktum nur ein Bestre⸗ ben des Ministeis der auswärtigen Angelegenheiten, in Europa Un⸗

ze zweiten Ranges zu sehen, an denen der Blick sich leichter üben läßt, gewähren, wenn man die des eisten Ranges schon 24

se wenig Reiz meh! n und genossen hat.

Gesellschaft naturforschender Freunde.

Mn der Versammlung naturforschender Freunde am 17. ber sprach Herr Professor Heinrich Rose über Erzeugung lünst— ugland dadurch erhalten wird, daß man das Pulver des natürlichen Graphits zuerst im luftleeren Raume behan= nd dann einem äußerst starken mechanischen Drucke aussetzt. Die so . gleicht im äußeren Ansehen und im Bruche vollkommen atürlichen Graphit. Derselbe zeigte Stücke des sogenannten vulcaniw i autschuck bereitet wird, den man Schwe⸗ dfen aussetzt. Die Elastizitat des Kautschucks wird dadurch in höchst Zugleich legte derselbe Stücke eines dem 2 Saftes vor, der von einem Baume in Bor— ömmen sell und Gutti perea genannt wird, dessen Elastizität aber nger als die des Kautschucks ist. Herr Professor Poꝛzggendorff über ein ihm von Herrn Apotheker Kin dt zu Bremen brieftich mit— nin der Weser-Zeitung vom 7. November veröffentlich⸗ die Verfälschung der Leinwand durch Baumwolle Veise zu entdecken, darin bestehend, daß die verdächtige chdem sie vollständig von aller Appretur befreit worden, auf en in englisches Vitriolöl getaucht und darauf in Wasser oder ch alkalischen Flussigkeit abgespült wird. Die baumwollenen Fä⸗ löst, die leinenen bleiben zurück. Einige vorgelegte Proben

versälschter Leinwand erwiesen die Anwendbarkeit dieses Herr Dr. Klotzsch legte eine Zeichnung vor von der sobachteten Umwandlung eines Kaipells in ein Staub- sieldia calyeulata Wahsenberg und fuchte hieran zu bewei—⸗ noch die Polster derselben als betrachtet werden können. Heir Dr. Stein sprach über chen Scolopendra gigantea aus Venezuela, lebt hatte und bald nach dem Tode unter- Das Blutgefäß⸗Sostem fand sich genau so gebaut, wie es irzem beschrieben; nur hlieb es zwelfelhaft, ob das über der verlaufende Bauchgefäß mit den von ihm ausgehenden und Ganglien ausstrahlender Nerven folgenden Gefäßen zum Blut- u rechnen sei; da diese Gefäße fast gar keine Flüssigkeit ent= . aber strotzend mit Kiystallen der ver fen. Herr Dr. Tro schel

Graphits, der jezt in E

idion robber vor, der aus K

Weise vermehrt. chuck ähnlichen erhärteten

weder die Saamenknospen,

neren Bau einer weibli gischen Garten ge

chiedensten Größen an⸗— zeigte eine neue Landschnecke von

Ceylon vor, die der verstorbene Dr. Hofmeister eingesandt hatte. Sie zeich- net sich besenders durch den Deckel aus, der aus mehreren hohlen Win— dungen besteht und die Mündung der Schaale umfaßt, wie der Deckel eine Dose. Die Schnecke erhält den Namen Autopoma Hofm'eisteri. Derselbe bemerkte ferner, daß die Gattung Gonus sich durch sehr eigenthümliche Kau-Organe auszeichnet. Im Munde finden sich nämlich lange feste Kalk— nadeln, die an der Spitze Widerhaken haben und am Grunde an einem Muskelfaden befestigt sind. Offenbar dienen sie dazu, die Nahrung aufzu— spießen und dann in den Mund zu ziehen.

Schießbaumwolle.

Grätz. Herr C. von Frankenstein hat hier Folgendes publizirt: „Es ist bereits mehtseitig zur Sprache gebracht worden, auf welche Art und Weise es möglich sei, das neue erplodirende PLnparat bei dem immer mehr überhand nehmenden Gebrauche durch besondere Kennzeichen für Jedermann sogleich bemerkbar zu machen und dasselbe, falls es ein Gegenstand der

Erzeugung im Großen und des Handels werden sollte, bei der Aufbewah⸗ rung und Versendung in einen ganz gefahrlosen Zustand zu versetzen. Die Lösung dieser Frage ist in dem so eben erschienenen Werkchen: „Die Schieß⸗ baumwolle, ihre chemisch⸗physikalischen Eigenschaften und Wirkung als erplo⸗- ditendes Präparat und vollkommenes Etsatzmittel des Schießpulvers, nebst ciner praktischen Anleitung zur Erzeugung der Schieß wolle

und Gewebe im Kleinen und im Großen, dann den Vorsichts—

maßregeln bei dem Gebrauche und der Aufoewahrung derselben, von Karl von Frankenstein (mit mehreren Holzschnitten und einem Formular des Schießzeuges in natura)“, bei J. A. Kienreich in Grätz, mit neller rauchender Schwefelsäure und nordhäuser Schwefelsäure, oder setzt so viel Schwefelsäure zur Salpetersäure, bis die Mischung farblos erscheint

besonderer Ausführlichkeit behandelt. Der darin enthaltene Vorschlag, daß die Erzeugung und der Verkauf der Schießwolle nur in Gestalt von Ge⸗

weben gestattet werde, welche in Quadratzollen eingetheilt und auf jedem derselben (als für einen Schuß berechnet) mit der Bezeichnung „Schieß- zeug“, dann dem Namen des Erzengers und einer den Gegenstand charak⸗ terisirenden Rand - Einfassung bedruckt sein sollen, wodurch jedes Stückchen auch dem Unkundigen nothwendigerweise bemerkbar und von anderen Gewehren, das Schießvulver übertreffen zu wollen. Die rückständige Flüs⸗

Geweben unterscheidlich ist, dürfte jedenfalls als vollkommen prak-

tisch ausführbar berücksichätig werden. Das neue Präparat wird dann in lleinen Etuis von Bleifolien, ähnlich den Zündschwämmen, welche der leich⸗ ten Entzündlichkeit durch bloße Reibung wegen ein weit gefährlicherer Han

dels Artikel sind, eben so gut verkauft, versendet und überwacht werden können. Ueberdies ist es gelungen, die zur Versendung bestimmten Gewebe durch eine eigenthümliche Präparatur so zu metamorphosiren und in einen

unentzündlichen Zustand zu versetzen, daß selbe erst nach dem Auswaschen

in Wasser und Trocknen ihre vollkommene Explosionskraft zum Gebrauche bei Gewehrladungen erhalten. Das Nähere ist in der von mir herausge⸗ gebenen Broschüre enthalten.“

Moskau. Der Laborant Schmidt ist durch die Beobachtung, daß die Schönbeinsche Schießbaumwolle bei der geringsten Reibung einen star⸗ ken Posphorgeruch verbreitet, darauf geführt worden, dieselbe hinsichtlich ihres elekirischen Verhaltens einer näheren Prüfung zu unterwerfen. In Folge dieser e,, ,. hat sich dann ergeben, daß die richtig zubereitete Baumwolle durch Reibung in einen negativelektrischen Zustand versetzt wird. Wenn man eine kleine Quantität des Präparats an einen Seiden

faden hängt und über Tuch streichen läßt, zeigt sie, an den Kondukter des

Elektroskeps gehalten, eine bedeutende elektrische Erregung. Ganz gleich ver⸗ hält sich feines ungeleimtes Papier, wenn es eine Minute lang in eine aus gleichen Theilen Schwefelsäure und rauchender Salpetersäure beste⸗ hende Mischung getaucht, abgespült und dann getrocknet wird, beim Reiben

sehr stark neganivelektrisch. Herr Schmidt glaubt, daß diese neue Eigen

schaft der explodirenden Baumwolle in der Physik und Mdizin mit der Zeit mancherlei Anwendung finden dürfte.

Dorpat. Einfache Methode, erplodirende Baumwolle darzustellen: Statt der rauchenden Salpetersäure, die man zu solchem Behufe besonders dar⸗ zustellen genöthigt war, kann man mit gutem Eifolge des Gemenges der Materialien derselben (trockenen Salpeters und rauchender Schwefelsäure) sich bedienen. Durch einen anderen Versuch hat sich herausgestellt, daß durch keinen geringen Zusatz von nordhäuser Schweselsäure auch die offi⸗ zinelle rauchende Saslpetersäure befähigt wird, ein gutes Präparat zu lie⸗ fern. Man nimmt eine Mischung aus ungefähr gleichen Theilen offizi=

und starke weiße Dämpfe ausstoßt, läßt sie erkalten, thut so viel Baum⸗ wolle hinein, als sie nur fassen kann, und überläßt das Ganze anderthalb Stunden der Ruhe. Darauf wird die Baumwolle ausgepreßt, wiederholt mit kaltem Wasser ausgewaschen, ausgezupft und an einem mäßig warmen Ort getrocknet. Die so erhaltene Baumwolle scheint in ihrer Wirkung, aus

sigkeit kann mit demselben Ersolge zu einer neuen Quantität Baumwolle benutzt werden; nur muß die Dauer des Weichens alsdann bedeutend län- ger sein. Der Zusatz von Schwefelsäure dient zum Entwässern der Sal⸗ petersäure; auch scheint ihre Gegenwart das Zusammenballen und Verlnoten der Baumwolle zu verhindern, was bei Anwendung von Salvpetersäure allein immer der Fall ist, ein Umstand, der beim nachherigen Auswaschen, hauptsächlich aber beim Auszupfen, nicht unbeachtet zu bleiben verdient.

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