1846 / 360 p. 2 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

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ersten Falle das alte Verfahren bei dem Richter erster Instanz, in dem anderen das neue Verfahren bei dem Geheimen Ober⸗

Tribunal eintritt.

Il. Wenn eine Partei vor dem 1. Dezember ein Rechtsmittel ein⸗ gelegt, hiernächst aber die Gegenpartei am oder nach dem 1. Dezember ihrerseits ebenfalls ein Rechtsmittel einlegt, so tritt das neue Verfahren ein, und muß das etwa schon einge⸗

leitete ältere Verfahren umgeleitet werden.

So beschlossen in der Plenar-Sitzung des Königlichen Geheimen

Ober-Tribunals vom 11. Dezember 1846.

Deutsche gundesstaaten. Königreich Bayern.

Verwaltungs⸗Jahres 1844 45 11, 044, 802 Fl. betrug. G, 3 15,449 Fl.), am geringsten der der Pfalz (50,189 Fl.).

worden, neu zugegangen waren 1429, 250 Fl. lischen Kirche und Kuratie⸗Wohnung in Schwabach, dann zur Erwei⸗ terung der protestantischen Pfarrkirche Brückenau) hat Se. Majestät der König die Veranstaltung von Sammlungen bei den betreffenden Konfessions-Verwandten gestattet.

Die Zahl der Studirenden auf der Universität Würzburg beträgt

gegenwärtig 521 (worunter 71 Ausländer); davon sind 93 Theologen, 127 Juristen und Kameralisten, 121 Mediziner, Pharmaceuten und Chirurgen (57 Ausländer), 180 Philosophen und Philologen. Im verflossenen Sommer-Semester waren 150 Studirende anwesend, worunter 56 Ausländer.

Großherzogthum Hessen und bei Rhein. In der Sitzung der ersten Kammer der Stände wurde über den Antrag der Abgeordneten Fritz, Ramspeck, Stoll, Zulauf und Becker, auf Vorlage eincs Gesetz-Entwurfs in Betreff der Beschränkung der Verehelichung, berathen. Nachdem bereits auf dem vorigen Landtage dieser Gegenstand zur Sprache gebracht und eine darauf bezügliche Adresse von beiden Kammern erlassen worden war, bean— tragen nunmehr die genannten Abgeordneten 1) die Staats-Regierung zu ersuchen, die geeignete Vorlage, wonach die Ansässigmachung und Verehelichung künftighin an bestimmte Bedingungen geknüpft werde, noch auf diesem Landtage bewirken zu wollen, so wie 2) falls dies unthunlich sein sollte, einstweilen auf reglementairem Wege wenigstens das früher bestandene Inferendum für die Aufnahme ortsfremder Weibspersonen wieder einzuführen. Die zweite Kammer beschloß, nachdem der Großherzog iche Regierungs-Kommissar erklärt hatte, daß die Staats— Regierung sich mit diesem der reiflichsten Erwägung bedürfenden Ge— genstande beschäftige und wo möglich noch auf diesem Landtage des— fallsige Vorlage machen werde, den ersten Antrag auf sich beru— hen zu lassen, trat dagegen, nachdem in der Berathung auf die im— mer bedenklicher werdende Last der Gemeinden aufmerksam gemacht und insbesondere hervorgehoben worden war, daß man bereits die im Großherzogthum herrschenden milden Grundsätze hinsichtlich der Verehelichung dazu benutze, um übelberüchtigte fremde Weibspersonen in hessische Orte dadurch einzukaufen, daß man für die Vercheli— chung derselben an hessische Ortsbürger Geld-Prämien bewillige, dem zweiten Antrage bei. Der Ausschuß der ersten Kammer be— antragte bei dieser Sachlage: 1) dem ersten Beschlusse der zweiten Kammer beizutreten; 2) in der Erwägung, daß eine baldige Vorlage von Seiten der Staats-Regierung, wodurch der Gegenstand alsdann im Ganzen seine Erledigung finden werde, zu erwarten stehe, und es nicht angemessen sei, einen Theil des ganzen zusammenhängenden Ver⸗ hältnisses abgesondert zu ordnen, dem zweiten Beschlusse der jen⸗ seitigen Kammer nicht beizupflichten und statt dessen den zweiten even⸗ tuellen Antrag der Großherzoglichen Staats-Negierung zur Berück⸗ sichtigung bei der zu machenden Vorlage zu empfehlen. Da bei ö. Berathung keine Bemerkung erfolgte, so schloß das Präsidium die

itzung.

Großherzogthum Luxemburg. Nach dem Memo⸗ rial ist durch Königlich Großherzoglichen Beschluß eine neue Or— ganisation des luxemburgischen Bundes-Kontingents angeordnet wor—

Ein am 22. Dezember erschienenes Regierungsblatt enthält eine Bekanntmachung, wonach der Schul⸗ denbestand sämmtlicher Gemeinden des Königreichs am Schlusse des Am größten ist der Bestand von Unterfranken (3,876,819 Fl.) und Ober⸗Bayern Auf Tilgung waren in diesem Jahre in Summa 844,890 Fl. verwendet Zum Bau einer katho—

in Geroda (Landgerichts

1532

den. Die Kavallerie und Artillerie wird aufgehoben und das Kon—⸗ tingent fortan nur aus Infanterie, und zwar aus zwei Feld⸗Bataillo⸗ nen à vier Compagnieen, eine Reserve⸗Abtheilung à zwei Compagnieen, und außerdem für den Kriegsfuß aus einer Depot⸗-Compagnie beste⸗ hen. Das Großherzogthum stellt: gewöhnliches Kontingent 1 pCt. der Bevölkerung, Reserve pCt. und Ersatz 8 pCt.; im Ganzen 2403 Mann Infanterie.

Rußland und Polen.

St. Petersburg, 20. Dez. Die diesjährigen Aerndten im russischen Reiche haben im Ganzen nur einen mittelmäßigen Ertrag geliefert. Die Saaten begannen beinahe überall im Frühlinge ihre Vegetation bei warmer Witterung, die etwa bis zum Mai anhielt, wo es in den nördlichen und mittleren Gouvernements kühl wurde, im Süden aber anhaltendes Regenwetter eintrat. Dort blieben die Feld— früchte im Wachsthume zurück, hier dagegen, wo Ende Mai die Winter-, so wie die Sommersaaten zu schießen anfangen, hatte der Regen den gün⸗ stigsten Einfluß. In mehreren Gegenden und namentlich in den Gouver—

Orel und Podolien richtete später der Wurm vielen Schaden an. Die wiederholte Bestellung der verheerten Winterfe der mit Sommer— Getraide war häufig verlorene Mühe. Der darauf folgende unge— wöhnlich heiße und dürre Sommer beschleunigte das Reifen des Ge— traides, so daß weder der Ansatz noch auch die Ausbildung des Saa— mens gehörig vor sich gehen konnten. Ueberall klagt man über schlechten Ausdrusch und Kleinheit der Frucht. Nur wo das Getraide schon vor dem Eintritt der Hitze Aehren getrieben hatte, was in den südlichen Gegenden häufig der Fall war, oder da, wo der Boden feucht und Regen nicht fehlte, schüttete das Getraide gut. Dem Einbringen der Aerndten war das trockene Wetter überaus günstig. Alle die Kulturpflanzen, die zu ihrer Vegetation eine hohe Temperatur lieben, und für die diese zur rechten Zeit eintrat, wie z. B. Gurken, Obst, Wein, Nüsse und dergleichen, haben in diesem Jahre eine sehr reiche Ausbeute vorzüglicher und wohlschmeckender Früchte geliefert. Auch die Futter— kräuter, so wie das Wiesengras, schlugen meistens ein, und lange haben die Landwirthe nicht so gutes und nahrhaftes Heu geärndtet, als in diesem Jahre. Von Hagelschlag haben zwar mehrere Gegen⸗ den auch diesmal gelitten, doch bei weitem weniger als im vorigen Jahre. Nach offiziellen Nachrichten ereigneten sich vom Mai bis zum September in 36 Gouvernements 82 Hagelschläge. Durch Heuschrecken mehr oder weniger heimgesucht waren die Gouvernements Grusien— Imereti, Taurien, Cherson, Podolien, Wolhynien, Jekatherinoslaw, Tomsk und die Provinz Kaukasien. Gute Aerndten haben in diesem Jahre gemacht die Gouvernements Jekatherinoslaw, Astrachan, Wo⸗ logda, Grusien-Imereti, Irkutsk, Kurek, Poltawa und Saratoff. In Kiew, Podolien und Orenburg schlug das Winter-Getraide gut ein. In den Gouvernements Witebsk, Mohilew, Moskau und im König— reiche Polen war der Aerndte-Ertrag unter mittelmäßig. In den Gouvernements Wilna, Kiew, Olonez und Pskoff standen die Som— merfrüchte, in Orel, Pensa, Riasan und Tamboff die Wintersaaten schlecht. In den übrigen Gouvernements lohnten im Ganzen die Aerndten dürstig. Unter allen Getradesorten am besten ist im laufenden Jahre der Weizen, sowohl Sommer- als Winter-Weizen, gerathen. Gerste und Eibsen gediehen ziemlich, weniger gut Hafer und noch schlechter Buchweizen und Hirse. Lein und Hanf haben von der Dürre gelitten; die Kartoffeln sind zwar klein, aber schmack⸗ haft und mehlreich. Mit Ausnahme einiger Gegenden des Gouverne⸗— ments Esthland hat sich die Kartoffelkrankheit nirgends gezeigt. Die Runkelrübe gab eine dürftige Aerndte, eine bessere der Taback. Die Gartenfrüchte sind in den nördlichen Gouvernements schlecht, in den südlichen aber ziemlich gerathen. Für die Viehzucht war das Jahr im Ganzen ein günstiges; Verheerungen durch Seuchen kamen wenig vor. Die Honig⸗Ausbeute war bedeutend.

Frankreich.

Paris, 23. Dez. Der heutige Moniteur enthält die Er— nennungen, welche der König aus der ihm eingereichten Liste der ge⸗ wählten Kandidaten zu Maires und Adjunkten der zwölf Bezirke von Paris vorgenommen hat. Nur im zweiten Bezirke hat nicht der

Erste auf der Liste, Herr Berger, sondern Herr Halphen, die König— liche Bestätigung als Maire erhalten.

nements Twer, Smolensk, Witebsk, Mohilew, Cherson, Woronesch, ments die Absichten Frankreichs wissen könnte.

Gestern Abend war das Gerücht in der Stadt verbreitet d ; der König von einem ernsthaften Unwohlsein befallen worden se⸗ 9

auf die Fonds wirkte, sich jedoch als ganz grundlos herauestelli, r, Hon Bayvonhe lin] zu der kar li ö ö ö . . ; t worden,

Man fängt schon an, sich mit den möglichen Resultaten der h. * n perhaft sements v

dem Se. Majestät im Minister-⸗Rath den Vorsitz führte und vo men wohl war.

vorstehenden Session der Kammern zu beschäftigen. Zufammensetzung der Kammer eine solche ist, daß das Kabine allen entscheidenden Fragen auf die Majorität zählen darf, schme ] sich die Opposition doch, diese Majorität erschüttern zu können, s ö Frankreich in seiner politischen Isolirung verbleibe. Man behan

auch, viele Pairs wollten sich mit dem Grafen Mols zu einer 0

position gegen Guizot vereinigen. Wie verlautet, würde Letzl⸗ schon drei Tage nach der Kammer- Eröffnung der Kommission Pairg- Kammer die diplomatischen Dokumente über die Nonipenj⸗ Vermählung und über die Aufhebung des Freistaats Krakau vorieh Die Adreß-Diekussion der Pairs-Kammer würde mithin zwischen an 17. und 18. Januar beginnen, so daß die englische Regierung stů vor der am 19. Januar erfolgenden Eröffnung des britischen pn

36.

. . . nk und

ro

bisherigen geblieben, ae Veränderung. nach bem . gwählt, Fommen,

Der Bey von Tunis hat auf seiner Rückreise am 18ten zu lons einem Konzert beigewohnt, welches der dortige Verein sür g. litair-Musik ihm zu Ehren veranstaltet hatte; er schenkte dem) sidenten des Vereins eine diamantene Busennadel und ließ I6lss für die Armen der Stadt zurück.

Herr Olozaga hatte von hier nach Spanien zurückzukehnm j wünscht; es soll ihm aber, wie der Constitutionn el melutn, dem spanischen Botschafter die Ausfertigung eines Passes verminm worden sein und dieser sich erst Instructionen von seiner Regfm einholen wollen.

Herr Cobden ist von Barcelona in Perpignan angekommen.

Fünf Mitglieder der Deputirten-Kammer, dabei Herr von Tech, ville, befinden sich jetzt in Algerien; vier derselben haben sich n Marschall Bugeaud umherführen lassen. Einer nur, Herr von Torhh ville, hat es nicht für geeignet gefunden, dem General-Gouvernn nachzufolgen; er wollte die Folgen der Maßregeln der Verwalm 4 unabhängig studiren. „Gegenwärtig“, bemerkt die Pre sse ben, ser Gelegenheit, „herrschen zwei wesentlich verschiedene Ansichten m Die eine will die Bildung einer kompakten französischen Bevÿsnnt

1

ichtung

Meg nde waren

u erfüllen hätten.

blos gegen den Gouverneur der Stadt, in der sie residi⸗

schreibt man, daß viele Gelder dort eingetroffen, stischen Schilderhebung dienen sollten. Oberst Aguirre

s er eben über die Gränze wollte.

Dem Seine-Präfekten sind von unbekannter Hand 23,770 Fr.

In Bayonne ist am

ndissements von Par

hatte in diese

errn Berger die gr

Paris, 23. Dez.

rtigen Vertheilung unter die Bedürftigen der zwölf Arron⸗ on Paris übergeben worden.

13. Dezember ein Stallmeister der Königin

Spanien mit werthvollen Pferden angekommen, die als Ge⸗ den König der Franzosen und die Herzoge von Montpen— von Aumale bestimmt sind.

Dez. Die Maires und Adjunkten der zwölf is sind nun ernannt. In elf Bezirken sind nur in einem, dem zweiten, bemerkt man

Die Wahl der zwölf Kandidaten, aus welchen Gesetze der König den Maire und dessen zwei Adjunkten

m Arrondissement eine Art politischer Farbe

da die Opposition aller Schattirungen sich verbündet hatte,

ößte Zahl der Stimmen zu sichern und so

nen Namen an die Spiße Aller auf die Kandidaten-Liste zu stellen—= Inn zu bringen. Man glam

ibte, so der Regierung die Ernennung desselben

Maire gewissermaßen durch moralische Nöthigung aufzudringen,

aber im v

in der That in der Regel, und wenn nicht außerordentliche Um⸗ Rinde hemmend entgegentreten, derjenige Kandidat ernannt zu werden t, welcher die meisten Stimmen erhalten hatte.

Solche Um—⸗ Herr

orliegenden Falle wirklich vorhanden.

Herger, Advokat am Königlichen Gerichtshof zu Paris, war schon

her längere Zeit Maire des zweiten Arrondissements gewesen, in

chem er reich begütert ist, und stand allerdings stets in dem Rufe

in Algerien abgewartet wissen und der Kolonie den Grund du h. 9

stitutionen des Mutterlandes dann erst zu Theil werden lassen, ni das Land sich in einer Ausnahmestellung befinde und daher auch n Auenahmegefetze bedürfe. Diese Ansicht ist die des Kriegs- Ministerüun der Verwaltung von Algerien, sie herrscht in der Deputirten⸗Kammer um Allen, welche ersten Eindrücken sich hingeben, ohne tiefer zu prüsn Die andere Ansicht behauptet, daß zur Beschleunigung der Fo schritte in Algerien und um eine kompakte, Ackerbau treibende i

en, n 5 Bildung, wie durch die genaue Kenntniß der besonderen thältnisse dieses Stadtbezirks, jene Tüchtigkeit für das Amt ver— igte, zu welchem ihn das Vertrauen seiner Mitbürger und die Er⸗ mnnung des Königs berufen hatte. So war man von allen Seiten nit ihm zufrieden, als er selbst nach dem Eintritte des Ministeriums m 2). Oktober diesen Stand der Dinge änderte und seine Beibe— saltung auf seinem Posten damals, so wie seine Wiederernennung aju, wenigstens so lange das gegenwärtige Ministerium besteht, un- möglich machte. ch Mitglied der Deputirten⸗Kammer, in welcher er den Wahlbezirk Thiers im Departement des Puy de Dome vertritt. te er sich stets zum tiers-parti und dem später daraus entstandenen fen Centrum gehalten und namentlich immer eine besondere Erge⸗

mes sehr tüchtigen Verwaltungsmannes, der sich die Interessen sei⸗

Arrondissements bei jeder Gelegenheit angelegen sein ließ

einer gewisse einnehmenden

mit

Herr B

n. Mäßigung des Charakters und ge— äußeren Formen auch durch seine allge—

erger ist nämlich schon seit 1834 oder 1835 Als solcher

industrielle Bevölkerung, so wie zugleich Kapital, herbeizuziehen, ch möheit für Herrn Thiers bewiesen, welcher er auch heute noch treu so for M Uibt. Als nun Herr Thiers im Herbst 1840 in Folge seiner dama— Algerien mit dem Gebiete Frankreichs, die Einführung der französs en abenteuerlichen Politik von den aufs neue sich zusammenschaa— schen Gesetzgebung und der administrativen Eintheilungen un For⸗ssden Konservativen gestürzt worden war und in die Reihen der men des Mutterlandes proklamirt werden müsse. Hiernach wil amspposition gegen das neue Kabinet übertrat, folgte ihm auch Herr der eine Theil, man solle die Bildung einer französischen Bevölleru Nerger dahin, was übrigens durchaus keinen Einfluß auf seine Stel⸗

welche jede Bevölkerung nichts vermöge, sofort die Vereinigung w

abwarten, um die Gesetzgebung des Mutterlandes einzuführen, der andere, man solle damit beginnen, um diese Bevölkecung rast ĩ herbeizuziehen.“ Die Presse erklärt sich für das Letztere.

Der Courrier frangais schreibt nach einer Privatmittheil öer nu in Verbindung mit dem amerikanis den Minister des Innern, Grafen Duchatel, das neue Kabinet besitze sein Vertrauen nicht, und motivirte diese Erklärung förmlich, Beide Geschwader hätten zuser zugleich die angeblichen Nachtheile entwickelte, die aus diesem Ver⸗ äistnzsse auch far die Gemeinde⸗Verwaltungen erwüchsen. Allem ein ungesetzliches Verfahren, und? das Ministerium, das sich

den Handschuh hingeworfen sah, durfte ihn, schon um nicht übles Beispiel aufkommen zu lassen, das vielleicht auch anderwärts chahmer hätte finden können, nicht liegen lassen. Herr Berger ver—

daß Contre⸗-Admiral Cecile Commodore Biddel eine neue Landung in Japan versucht habe, daß diese Expedition gelungen sei. men fünf Schiffe gehabt und an der Insel Kiusiu, deren Sr Hafen Nangasaki von allen europäischen Nationen nur den Hola

offen ist, angelegt. Die beiden Commodore erhielten angeblich! Besuch eines Abgeordneten der japanesischen Regierung, der ihnen n sprochen hätte, ihre Schreiben an den Kaiser gelangen zu lassen.

mit übergetragen oden hinübergespielt hätte, mußte. Er erkl

Mg als Maire gehabt hätte, diese

wenn er nicht selbst die Politik auch und seine Opposition so auf einen welchem dieselbe ganz fremd blei⸗

ärte nämlich in einem Schreiben an

indem

Das war

Dem selben Blatt zufolge, wäre der französische Konsuln seine Stelle als Maire und hat sie seitdem auch nicht wieder

Mauritius, Herr Barbet, entschlossen, seine Entlassung einzureith salls die Regierung sein Verfahren nicht gutheiße. es falsch, was die Epoque versichere, daß die Konsular-Insmtmen nen dahin gingen, daß die Konsuln den Kommandanten der S

Stationen ihrs Aufwartung zu machen hätten, indem sie diese zn

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um so mangelhafter, je näher es der Malerei iritt. Wer da aber sagt, die Malerei sei edler als die Skulotur und dann das Uebrige gleich richtig beurtheilt, hätte die Dinge lieber ungeschrieben lassen sellen: denn meine Magd würde sie besser gemacht haben. Da beide Künste aus demselben Prinzip entspringen, so können sie neben einander in Frieden leben, und man thäte besser, solch Zanken zu lassen, das mehr Zeit wegnimmt, ais die Kunstübung selbst.“

Benvenuto sollte eine Kanzel sür den Dom machen, aber er hatte wenig Lust, das Modell auszuführen, und die Verwaltung gab ihm keine Vau— leute, nicht einmal Kohlen. Der Herzog verlor endlich die Geduld, und er oder Prinz Francesco fündigten ihm den Dienst. „Dies ist“, schreibt Benvenuto im Februar 1566, „unter allen Uebeln, die mich bestürmen, das größte, indem ich Ew. Ercellenz 20 Jahre, die beste Zeit meines Lebens, hindurch gedient habe. Da es aber einmal Gottes Wille, wie der Ew. Excellenz ist, so danke ich knieend Gott sowohl, als Ew. Excellenz aus vol— lem Herzen. Nur bitte ich noch, daß Ihr mit Eurer gewohnten unendlichen Güte einem Eurer Leute auftragt, was recht und billig ist, zu thun und meine Rechnungen in Ordnung zu bringen, um mit deren Berich⸗ tigung ein- für allemal ein Ende zu machen. Die Antwort lautete: „Se. Ercellenz hält dafür, daß seine Rechnungen schon berichtigt sind.“ Erst 1570 brachte eine Kommission die Sache in Ord— nung, indem sie alle seine Forderungen verkürzte. Meine Herren Kommis⸗ sarien“, schreibt Benvenuto in seiner letzten Supplik, „wisset, ich lasse den S. Borromäus an Verdienst des Märtyrerthums weit hinter mir. Er wurde blos geschunden: mich aber hat man in meiner glorreichen Vaierstadt erst recht geschunden und dann meine unseligen Muskeln mit dem Sceirmesser zerlegt, so das nichts an mir geblieben, als die armen nackten Knochen. Mein einzig Gebet ist, daß Goit mich nicht rächen wolle, wie er es früher gethan. Denn ich zittre und weine, welch' Beispiel der Herr an denen sta— tuirt hat, die mir Leid zufügten. Nun machet denn in Gottes Namen der Sache ein Ende.“

Am 13. Februar 1571 starb Benvenuto in einem Alter von 71 Jah ren, nachdem er in seinem Testament zum Erben seiner Kunstweike Don Francisco de' Medici eingesetzt, zu dem er nächst Gott dem Allmächtigen und den Bewohnern des Himmels das größte Vertrauen habe, dem er seine verwaisten Kinder empfehle.“ In der Kirche pries ein Mönch seine Geistes-= und Körvergaben; die Konsuln der Akademie erhielten jeder eine einpfün= dige Fackel, die Räthe eine von 8 Unzen u. s. w., im Ganzen waren 50 Fackesn, die der Leichenfeier Glanz verliehen.

Meisterhast geschrieben ist der Vortrag von H. Lichten stein über den gebeimnißvollen Beireis in Helmstädt, dem der Vollsglaube so viel ange⸗ dichtet hat, daß seine wahre Gestalt zu zeichnen sehr schwierig ist. Sein Wahlspruch war: Der Mensch kann Alles, was er vernunfigemäß will; darum sei die Logik die vortrefflichste aller Wissenschaften. Er besaß bost⸗ bare Sammlungen und fabelte von ihnen Märchen, von deren Wahrheit er selbst bei seiner regen Phantasie überzeugt war. Uebrigens war sein Charafter makellos. Er war ein treuer Lehrer und Arzt, ein unwandel- barer Anhänger der Kirche. Das Volk hing mit Begeisterung an ihm. In seiner Jugend hat ihn die Geldmacherei, die Verfertigung des Perpetuum

mobile und des Automats ohne Zweifel beschäftigt. Zwölf Jahr alt, sah er die Vaucansonschen Automaten, rief: „Diese Kunstwerke werde ich be— sitzen“, wiederholt von seinem Vater für dies Begehren bestrast: „Ich werde sie besitzen“, und besaß sie 20 Jahre später wirtlich. In einem Alter von 28 Jahren erschien er 1757 in Braunschweig und soll dem Herzog in einem schwarzen Rocke aufgewartet haben, der bei der Tafel allmälig roth wurde und wie Zander zerfiel. Diese Geschichte wurde allgemein geglaubt, aber von ihm selber nicht erzählt. In Helmstädt las er über Naturwissen schaften und Medizin und trat den Mängeln der Verwaltung der Univer— sität thätig entgegen. Er schaffte sich die kostbarsten Instrumente, Gemälde und Silbergeschirre an, nährte dadurch den Glauben an seine geheimen Künste und verfiel in eine Eitelkeit, der er manches Edle, ja, nach und nach die Wahrheit selbst opferte. Fremden Besuchern tischte er die wunder⸗ barsten Geschichten auf, die er zuletzt selbst glaubte und in seinen Vorträ— gen zum Besten gab. „Man wirft mir vor“, pflegte er zu sagen, „daß ich so viel von Dingen rede, die nicht zur Sache gehören, aber ich habe auch die Zeit dazu; denn ich fange meine Stunden pünktlich an, ich schnupfe keinen Taback, räuspere mich nicht und stottere nicht, womit meine Herren Kollegen so manchen Augenblick in ihren Collegiis einbüßen.“ Seine Gegner tadelte er nicht, sondern schimpfte sie: da nach Linné der Schwanz der Haushunde rückwärts und nach links gekrümmt ist, so nannte er jeden un- vernünftig Raisonnitenden einen Hundeschwanz, denn die gesunde Vernunft gehe geradeaus und rechts. Göthe ging mit F. A. Wolf nach Helmstädt, um den Mann und seine Wunder kennen zu lernen, die nach seinem Tode versteigert und in alle Winde verstreut wurden. Von dem großen Dia—= mant, den Beireis besitzen wollte, hat man nichts erfahten. Als ihn 1808 Jemand danach fragte, erllärte er, sich dieses Besitzes entäußert zu haben, um nicht bei der im Königreich Westphalen einzuführenden Vermögens- steuer deshalb unerschwinglich belastet zu werden. Er starb, 80 Jahre alt, im Jahre 1809.

Die Arbeit von C Hagen „über die öffentliche Meinung in Deutsch⸗ land von den Freiheitskriegen bis zu den karlsbader Beschlüssen“ hat das Gute, daß sie eine Menge interessanter Aeußerungen damaliger Publizisten der Vergessenheit entreißt.

Dr. Max Töppen hat zur Geschichte der alten ständischen Verhält⸗ nisse in Preußen wichtige Beiträge geliefert. Sein Ausgangspunkt ist sol= gender: Nach dem ktrakauer Frieden durfte Herzog Albrecht die krästigste Ünterstützung des Adels und von den Städten, die den Frieden wünschten, wenigstens feinen Widerstand erwarten. Der Orden war durch die Refor⸗ mation Allen gleichgültig oder verächtlich geworden: daher die Freude, mit der Königsberg den neuen Herzog empfing, der die Stände zu bedeutenden Zugeständnissen vermochte. Seine Finanzen waren schlecht bestellt. Die Verbesserung der Münze, eine Schuld von 82, 000 Fl, die Hofhaltung nö— thigten zu Auflagen, welche die Städte aufbringen mußten. Dafür that der Atel Kriegsdienüie. Lauter wurde die Beschwerde der Städte erst, als sie nicht blos die Steuerlast tragen, sondern auch die Willfährigkeit des Adels gegen den Herzog in Bewilligung derselben gleichsam belohnen sollten. Daher der Streit über die Einfuhrung oder vielmehr die Beibehaltung der Landesordnung, die nach dem Ausgange des Bauernkrieges auf einem

Landtage entworsen, aber von den Städten nur auf ein Jahr versihttej⸗ angenommen wurde. 24.

Der Bergfall bei Oberwinter.

(K. 3.) Der bedeutende Bergfall, welcher sich am 20. Dezenbe ni Oberwintet, Unkel gegenüber, ereignete (s. Nr. 359 der Allg. Pr. zih und die Chaussee in einer Länge von 115 Ruthen theils überschuunter, lit zerrissen und in die Höhe gehoben hat, ist für die Rheingegend eint 6 ungewöhnliche Erscheinung. Veiwundern kann es daher auch nicht, dij man vielfach zu dessen Erklärung außeiordentliche Uisachen in Anspruch nommen und namentlich diese in vulfanischen Wirkfamkeiten gesucht hat. bu ganze Hergang ist aber ziemlich einfach, an Ort und Stelle nicht allein . den Veränderungen, welche die Oberflache erlitten hat, vollig ubersihlit sondern auch in den Ursachen, welche lediglich auf mechanische Wir lsam ij zurückzuführen sind, gut erklärbat. Am 2sisten d. M. ist die Sache 1 dem Berg⸗Hauptmann, Dr. von Dechen, und dem Geheimen Bergralh in Professor Br. Nöggerath besichtigt und untersucht worden. Ohne hit j näheres Detail einzugehen, stellen sich die Thatsachen solgendemm heraus: .

Der Bergfall hat an dem Berge stattgefunden, in welchem sei j langer Zeit große Basalt-Steinbrüche, vielleicht die ältesten am ber n - nieben worden. Die Steinbrüche sind unter dem Namen der Unkeler ki ö allgemein bekannt, der Beig selbst aber heißt der Birgeler Kopf und nnn sich vom Rheinspiegel auf eine Höhe von 380 Fuß. An dem ac en Rheine gekehrten Abhange dieses Berges, welcher durch große Duni

en der alten Basaltbrüche mehrfach unterbrochen ist, lagert eine mãchsgs

nwhalten.

unn der König,

Wohl haben

seine zahlreichen persönlichen und politischen

Jedenfals Hunde bei jeder darauf folgenden neuen Wahl ihm die Mehrheit Stimmen unter den zu erwählenden Kandidaten zu verschaffen mußt, aber ohne praktischen Erfolg, mehr nur als Demonstration: von der ihm gesetzlich zustehenden Prärogative wranch machend, hat nach den zwei früheren Wahlen Herrn Torras er— unt, wa jedesmal großes Geschrei von Seiten der Opposition veranlaßte,

1533 die es mit der Königlichen Prärogative eben so genau nicht nimmt, sobald dieselbe sich nicht zur gehorsamen Dienerin ihrer Wünsche und Zwecke hergeben will. Je fester nun aber das Ministerium in sei⸗ nem Widerstande gegen Herrn Berger sich bewährte, desto hartnäcki⸗ ger und thätiger wurde andererseits die Opposition für ihn, und so gelang es ihr auch durch unglaubliche Bemühungen endlich bei den letzten allgemeinen Deputirten⸗Wahlen, Herrn Jacques Lefebvre, der seit 1830 bis dahin ununterbrochen, aber bei jeder Wahl nur nach schwerem Kampfe und Siege, als konservativer Deputirter das zweite Arrondissement, das der Zahl der Wähler nach stärkste und wohl auch das reichste von ganz Frankreich, vertreten hatte, endlich zu verdrängen und Herrn Berger, einen in politischer Beziehung ganz unbedeutenden Mann, an seine Stelle zu bringen. Herr Berger war aber zugleich auch in seinem früheren Wahl-Bezirke Thiers wie⸗ der gewählt worden und mußte sich nun für eine der beiden Wahlen entscheiden. Wohl fühlend, daß er für immer das Vertrauen seiner bisherigen Freunde zu Paris aufs Spiel setzen würde, wenn er die auf ihn hier gefallene Wahl ablehnte, und daß dann sicher Herr Jacques Lefebvre, sein gefürchteter Mitbewerber, aufs neue die Ober— hand gewinnen würde, sagte er sich von seinem bisherigen Wahl⸗Be— zirke Thiers los und entschied sich für Annahme der pariser Wahl. Dadurch schnitt er dem Ministerium und den Konservativen des zwei— ten Arrondissements die Hoffnung ab, die bei den allgemeinen Wah— len erlittene Niederlage wieder gut machen zu können, aber er erhöhte natürlich dadurch auch die Antipathieen seiner Gegner.

Als nun die neuen Maires-Wahlen herankamen, entspann sich der Kampf von beiden Seiten wieder mit größerer Lebhaftigkeit als

je. Die Opposition hoffte und suchte zwölf Kandidaten ganz von

ihrer Farbe, Herrn Berger an der Spitze, durchsetzen zu können. Sie glaubte nach dem Ausfalle der Deputirtenwahl dieses Resultat erreichbar und rechnete dabei so: entweder das Ministerium schlägt, wenn es bei der Ernennung eines anderen Kandidaten, da alle Kon⸗ servativen beseitigt werden sollten, nichts zu gewinnen hätte, doch Herrn Berger dem König vor; oder geschieht dies auch, nicht, so bleibt der Opposition doch immer der Vortheil, jedenfalls nur Män⸗ ner ihrer Meinung als Maire und Adjunkten an die Spitze des Ar⸗ rondissements gebracht, sich desselben also, so zu sagen, bemeistert zu haben. Vorzüglich richtete sie alle ihre Anstrengungen darauf, Herrn Edmond Halphen von der Kandidaten-Liste zu verdrängen, weil die⸗ ser schon im voraus als der von der Regierung ausersehene Kandi- dat bezeichnet war. In jeder Hinsicht aber wurden die Berechnun— gen und Bestrebungen der Opposition getäuscht. Gelang es ihr auch, Herrn Berger wieder an die Spitze der Liste zu bringen, so war doch schon der zweite Name der eines Konservativen, der des Herrn Froger-Deschenes, der nur drei Stimmen weniger erhielt als Herr Berger, und Herr Halphen ward der dritte in der Reihe, wäh— rend die übrigen Kandidaten auch größtentheils aus Konservativen bestanden. Von diesem Augenblick an konnte man die Ernen⸗ nungen voraussehen, wie sie nun erfolgt sind. Herr Halphen (Notar, seinem Religions⸗Bekenntnisse nach Israelit, und ein allgemein geachteter Mann) ist Maire, Herr Froger-Deschenes erster Adjunkt geworden. Die Opposition wird nun über die Ausschließung des Herrn Berger wieder gewaltiges Geschrei erheben, aber damit ist's auch abgethan. Hätte Herr Berger nicht die persönlich feindse⸗ lige Stellung gegen das Kabinet eingenommen, so wäre er so gut ernannt worden, als z. B. Herr Moreau im siebenten Arrondissement, welcher in politischer Beziehung und als Deputirter desselben Wahl⸗ bezirks von Paris gleichfalls der Opposition des linken Centrums an⸗ gehört, aber sich nie hat einfallen lassen, den Kreis seiner gesetzlichen Stellung als Maire zu überschreiten. Herr Ganneron, gleichfalls

Deputirtker von Paris, für das vierte Arrondissement, und Mitglied ves linten Centrums, ist so eben auch von der Regierung zum Vice—

Präsidenten des Munizipal-Raths der Hauptstadt ernannt worden; Herr Besson, Pair von Frankreich und Oberst der dritten Legion der National⸗Garde von Paris, zum Präsidenten desselben.

Großbritanien und Irland.

London, 22. Dez. Ein Umlauf-Schreiben der Lords des Schatz⸗Amts an das Büreau der Staatsbauten in Irland, welches die Oublin Evening Post mittheilt, giebt Auskunft über die Maßregeln, welche die Regierung in der nächsten Parlaments⸗Session für Irland durchzubringen beabsichtigt. Danach soll bei dem Parla—⸗ ment die Konsolidirung und Verbesserung der jetzt bestehenden Vor—

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schriften über die den irländischen Grundeigenthümern behufs Vor⸗ nahme nachhaltiger Verbesserungen ihrer Grundstücke zu gewährende Vorschüsse beantragt werden. Insbesondere soll die Herabsetzung des Zinsfußes von 5 pCt. auf 4 pCt. stattfinden. Der Staat würde sich indeß zugleich das Recht vorbehalten, gegen billige Ent⸗ schädigung die Grundstücke derjenigen in vorerwähnter Weise unterstützen Grundeigenthümer einzuziehen, welche die näher sest⸗ zusetzede Rückzahlung der vorgeschossenen Geldsumme an zwei auf einander folgenden Terminen versäumen sollten. Nebenbei soll die Regierung ermächtigt werden, die Zwangs⸗-Veräußerungen von verschuldeten Grundstücken, welche durch die hypothekarischen Gläubi⸗ ger prosequirt werden, zu sistiren. Die ganze Maßregel bezweckt in der Hauptfache, dem Zinswucher, der eine der größten Plagen Ir— lands ist, einen Damm entgegenzustellen und die Grund⸗-Eigenthümer zur Beschäftigung ihrer Untersasfen, ohne Beeinträchtigung ihrer ei⸗ genen Interessen, in den Stand zu setzen. Die Daily News geben von der ganzen Maßregel folgende ausführlichere Schilderung: „Die Regierung ist zu dem Entschluß gekommen, bei Er— öffnung des Parlaments dem schreckenerregenden Uebel des ir⸗ ländischen Nothstandes entgegenzutreten, nicht durch eine oder zwei, irgend einer der politischen Monomanieen, des Tages entlehnten Lieblings-Maßregeln, sondern durch eine Reihe von Maß⸗ regeln, welche das ganze Feld des Uebels umfassen, und zwar mit großmüthigar Hand den hülflosen und hungernden Irländern noch mehr englischen Reichthum bewilligen, aber zugleich auch alle Ein—⸗ wohnerklassen jenes Landes zwingen, in den Vordergrund zu treten und mit all ihren Kräften und Mitteln dazu beizusteuern, daß den Armen auf eine bleibende Weise Beschäftigung und Hülfe werde. Diese Reihe neuer Maßregeln ist nicht ein Armengesetz, nicht ein Wiederbeanspruchen der wüsten Ländereien Seitens des Staats, nicht ein Schub von Bauer-Eigenthümern, nicht ein Auswanderungs⸗Fonds, nicht eine Trockenlegungs Bill, sondern sie ist dies Alles, oder wenigstens der bessere Theil von allem diesem zusammen, und ist außerdem noch weit mehr. Auch wird nicht beabsichtigt, die bereits in Wirksamkeit begriffenen Gesetze, so arger Mißbrauch auch mit den von ihnen erzeugten Erleichterungen getrieben worden, außer Kraft zu setzen. Das Gesetz, das den Gutsherren einen bedeutenden Fonds behufs Verausgabung in bleibenden Verbesserungen zur Verjügung stellt, soll ferner zu ihren Diensten sein. Die Trockenlegungs⸗-Gesetze sollen in ein einziges, klarer abgefaßtes und dadurch wirksamer ge⸗ machtes verschmolzen werden. Die Unterstützungs-Comitéès sollen auch fortan noch in Thätigkeit bleiben, da die sofortige Zah— lung der Beisteuer denjenigen, welche sie verwalten, und einen so großen Theil der Fonds auffinden, gewiß Eifer dafür einflößen wird, so rasch als möglich zu einer normaleren und nutz= bringenderen Weise der Verwendung der Armen zurückzukehren. Durch ein anderes Gesetz soll die Wirksamkeit des Armenhauses benutzt wer⸗ den, um den Müßiggänger, der anderswo Beschäftigung finden kann, daran zu hindern, daß er dem Unterstützungs⸗Fonds zur Last jällt. Das Arbeitshaus mit seinen Zulassungs-Bedingungen soll in solchen Bezirken, welche ts erlauben, in Wirksamkeit treten. Aber mit dem abstoßenden Theile des Armengesetzes soll ein wahrhaft mildthätiger Theil verbunden werden, der nämlich, daß in allen Fällen der Elende und wirklich Hülflose sofort Unterstützung erhalten soll. Zu diesem Zwecke werden den Armen Vätern in Irland dieselben Pflichten obliegen, wie den Aufsehern in den englischen Armenhaus-Bezirken. Auch Auswanderung wird nicht un. berüchichtigt bleiben, und für die Mittel dazu wird weialich gesorgt werden. Nicht allein werden in der Heimat Depots angelegt, son⸗ dern es werden auch in den Kolonieen wirksame und wohlthuende Vorbereitungen getroffen werden, um diejenigen, welche auszuwan— dern wünschen, gegen alle Gefahren, die dem armen, unversorg⸗ ten und unwissenden Auswanderer drohen, sicher zu stellen. Die besondere Eigenthümlichkeit dieses Auswanderungsplanes ist übri⸗ gens, daß er mit der Wahl einer Niederlassung in der Heimat gepaart sein wird. Eine Kommission wird behufs des An— kaufs wüster Ländereien errichtet werden; diese letzteren sollen eingehegt, verbessert und bebaut und dann in kleineren Loo- sen zum Verkauf ausgeboten werden und zwar mit solchen Zah— lungs- Erleichterungen, daß sie eine Prämie für Fleiß und mäßige Lebensweise und die Grundlage zu einer Klasse kleiner irländischer Grundeigenthümer (eomen) werden . . . . Aber die brachliegenden Ländereien Irlands in dem Verhältniß, in dem sie jährlich verbessert werden können, bieten nur eine schmale Grundlage für eine solche

Magen über einander.

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honschicht, und in dieser zeigt sich eine Spalte von der Südstit nn *

wärts des Berges laufend, dann in ziemlichem Parallelismus mit

Chaussee nach der ganzen Länge des zerstörten und überschütteten iu ö. und endlich wieder an der Nordseite abwärts zu dem Bergsuße gewen Diese Spalte liegt oben beiläufig gegen zwei Drittel der Höhe des gn

Berges, so daß dadurch ein beträchtlicher Theil des vorderen Dergin gelöst erscheint. Sie ist nicht mehr als eine offen stehende Kluft erkennzg vielmehr sieht man von der Stelle ab, wo die Spalte in das Ten ain h rissen war, eine geneigte, schlüpfrige, fast ebene Thonfläche bis au . bis 40 Fuß herablaufend. Der vol der Spalte gelegene Theil des ij zen Abhanges, mit feiner oberflächigen Bedeckung. dem Waldboden Sträuchern und Pflanzen, ist über die schlüpfrige Rutschfläche de heruntergesunken, hat sich auf dem Wege in mächtige zusammen ge Schollen zerschlagen und ist wider den Wänden und hervorragend unn y geln der großen Steinbruchs-Ausweitungen am unteren Abhange lies en blieben. Diese Massen haben aber auf die von der Chaussee ab einn gelehrten Vertiefungen mit einer solchen Last und Kraft gedrückt, da n vorliegende Gebiet am Fuße des Berges dadurch usammengepn⸗ unter vielfachen Zerspaltungen im eigentlichsten Sinne in die ben worden ist; felbst die Chaussee bat diese Erhebung an der ny Seite des zerstörten Theiles mit erlitten; sie ist hier bedeutend in 55 gehoben und auf ihrer Oberfläche in Stücke zerbrochen, welche jeß g) den verschiedensten Richtungen stark geneigt erscheinen. An anderen

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n, mehr gegen Norden des verheerten Gebiets, haben sich von der Chaussee Kgen den Berg zurückliegende Theile des Abhanges als gewaltige und auf- Khürmte Massen durch dieselbe Art des Druckes über die Staatsstraße breitet und aufgethürmt. Wser Weise durch die ihr im Rücken liegenden Bergschollen so in die Höhe . rück worden, daß sie sich jetzt in der Gestalt einer Wand über ihrer Mmaligen Stelle erhebt; die Basaltsäulen liegen gegen ihren früheren 3 menhang bedeutend aufgelockert und zum Theil in verschobenen Siel⸗ t Die Wirksamkeiten von allen diesen Hebungen er— Ken sich auf das deutlichste durch die Beobachtung der vielen, im vor— des Abhanges aufgerissenen,

Sogar eine Masse des Basaltfelsens ist in

weit klaffenden Spalten,

den alten Steinbruchsweg, welcher

durch

Mmals slach ansteigend gegen den Berg gerichtet war, jetzt aber in seinem Mderen Theile nach dem Berge einwärts abfällt und neben welchem auf r, . Rücken eine steinerne Steinbruchshütte in ihren beiden un r ebenen Seitenmauern um 20 Fuß mit in die Höhe gehoben tent; so wie auch durch den Umstand, daß zwei starke, aus Basalt—Q ten aufgeführte Weinbergsmauern, welche früher in horizontaler Rich- Quer gegen den Abhang standen, jetzt ihrer ganzen Länge nach bogen— ig, gekrummt und dadurch an mehreren Stellen zerrissen sind. uissichen Gebiet, welches durch diesen Bergsturz verheert worden ist, hat bedeutende Breite von 1

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15 Ruthen mit einer vielleicht eben so großen ung des Bergabhanges, so daß ein Areal von

Neigen Inhalt umgewälzt und zerstört worden ist. Es hat das⸗— *. nsehen, wie die von Spalten zerrissenen Gebiete nach dem Eid— s e Jahre 1783 in „beschaffen gewesen fein

Calabrien, den vorhandenen Schilderungen ge— mußten.

sind schon im Laufe dieses sehr trockenen Sommers Bewegungen

aben.

fem an den Steinbrüchen liegenden Chausseckörper bemerkt worden ce viclfache Angbesserungen, ;

Ausebnungen und Abtragungen nöthig

Seit dem 15ten d. M. haben sich zickzackförmige, der nige nach laufende Spalten in diesem Theile der Chausser . welche

zwar immer ann vermehrt,

eine fortdauernde Aufsicht erfordert, aber bei

usbesserungen noch verstattet haben, daß die am 20sten d. M.

des Morgens um 5 Uhr von Koblenz gekommene Schnellpost glück=

hinübergelommen isi. alen, Getöse in Be et in der erwähn die bewe .

Steinbruchshütte befunden. Iten Massen diejenige Lage genommen, in wescher wir sie jetzt

Unmittelbar nachher haben sich die Massen wegung gesetzt. Um 7 Uhr haben sich noch Gegen Mittag hat⸗

J. Massen rutschen wohl noch an einzelnen Abhängen berab; gemeinen befindet sich die gerutschte, zerrissene und zerspaltene

Zur Erkl

m 151en d. M. war am Morgen des 18m

ärung der successiven Vorgänge ist die Bemer⸗ daß die Rutschfläche in Thon unter der großen

t gänzlich in den letzten Tagen entstanden sst, denn jene S

. k ? jene Spal⸗ E war einige Fuß unter ihrem oberen Stande mit Schnee bedeckt, 8s acht Tagen gefallen ist. Fröstwetter und bereits ziemlich viel Schnee ge-

en war das Thermometer auf nahe 157 ge—

sunken, aber während des Tages stieg die Temperatur so, daß bereits am 19ten Thauwetter eintrat, welches noch fortdauert, aber den gefallenen Schnee der vorigen Woche nicht völlig geschmolzen hat. An den zerrisse— nen Massen war zu bemerken, daß der Frost nicht sehr tief in den Boden eingedrungen war. Die Spalten zeigten überall lockeren Boden, die Rutsch— flächen im Thon waren naß, schlupfrig, nirgends gefroren. Aus den Be— wegungen, welche in dem Chaussee-Körper im Laufe dieses Sommers be— merkt worden sind, aus dem Eintritte größerer Spalten während des Frost— wetters möchte zu schließen sein, daß Quellen an dem unteren Theile der Bewegungen Theil genommen haben, und daß die Hebung, welche sich hier in großen Massen so auffallend gezeigt hat, aus dieser Einwirkung, aus dem Verhältniß festen Basaltes unter der Chaussee zu dem darüber aufge— stürzten Boden und Steinschutt, so wie zu der darauf gelagerten Thon— und Dammeide, und endlich aus dem Drucke der großen, am oberen Theil des Abhanges losgelösten Thonschalen hervorgegangen ist.

So weit sich die Verhältnisse übersehen lassen, zeigen sich nirgends Massen, welche eine in der nächsten Zeit weiter gehende Bewegung anneh— men lassen. Wenn aber starke Regen eintreten sollten, welche in die sehr aufgelockerten Massen eindringen, so ist es allerdings zu befürchten, daß dieselben weiter über die Chaussee nach den unterhalb derselben gelegenen Weinbergen vordringen werden, und es kann alsdann auch noch ein Theil der Chaussee nördlich von dem Bruche verdeckt werden, indem sich die Spalten noch oberhalb fertziehen.

Der in den letzten Jahren stattgefundene Steinbtuchsbetrieb ist zu un

bedeutend gewesen, als daß in ihm der Grund des Exeignisses gefunden lichkeit.

werden könnte: aber im Allgemeinen kann der frühere, bereits viele Jahr hunderte dauernde Betrieb dieser Brüche, die dadurch bewirkte Entblößung großer Wände an dem Abhange, mit die Veranlassung zur Losziehung der großen Schalen des aufgelagerten Thons gegeben haben.

Mꝛusikalisches.

Berlin. Die nun schen seit zehn Jahren mit glücklichem Erfolg hier bestehende Anstalt fur Klavier -Unterricht nach der Schindelmeisser= schen Methode, nach dem Tode der Erfinderin dieser Lehrweise von ihrer Tochter in demselben Geiste fortgeführt, hatte vor dem Weihnachtsfest zum Schluß ihres diesjährigen Kursus in ihrem Lokal, Kochstraße Nr. 20, eine Prüfung ihrer Zöglinge veranstaltet, zu der sich mehrere Musilfteunde ein⸗ gefunden, welche hier Gelegenheit hatten, sich von den raschen Fortschritten zu überzeugen, die vermittelst der von Frau Schindelmeisser ersonnenen Methode unter guter Leitung erreicht werden. Es war die erste öffentliche Probe, welche die jetzige Vorsteherin der Anstalt mit ihren Schülern ablegie; die Leistungen standen aher den früheren nicht im mindesten nach, wie auch zu erwarten war, da die Begründerin des Instituts von Anfang an in ihrer Tochter einer tüchtigen Pianistin, den wirksamsten Beistand gefunden hattt. Es ist daher auf diese auch die Unterstützung übergegangen, welche ihrer verstor— benen Mutter, in Anerkennung ihrer verdienstlichen Bemühungen, von Sei=

ten der hohen Unterrichts-Behörde für ihre so praktische Anstalt bewilligt worden, in der jetzt gegen 60 Zöglinge in Abtheilungen gemeinschafilich im Klavierspiel unterrichtet werden.

Die Grundlage dieser Methode bildet bekanntlich eine lithographirte, auf Pappe geklebte Klaviatur, auf welcher die Zöglinge gleichzeitig entweder dieselben oder im Takt dazu passende andere Uebungsstücke spielen, während ein Schüler oder eine Schülerin, abwechselnd aus der Gesammtzahl auf- gerufen, an dem im Fonds des Zimmers stehenden Pianoforte das gerade vorliegende Haupt-Uebungsstück vorträgt. Durch die Gemeinschaft des Un— terrichls wird der Wetteifer und die Aufmerksamkeit geschärft; durch Anwen dung pappener Klaviaturen die gleichzeitige Ertheilung des Unter- richts an eine weit größere Zahl von Zöglingen moglich ge⸗— macht, als wenn für jedes einzelne Kind ein besonderes Insttu— ment vorhanden sein müßte, dabci aber auch was ein Haupt- zweck der Erfinderin war die Geistesthätigkeit der Zöglinge reger erhalten und das Gehör derselben schärfer ausgebildet, da sie die von ihnen berührten, auf dem Papier gezeichneten Tasten in ihrer verschie-— denen Tonbedeutung zunächst mit dem Verstande aufzufassen und sich stets über die gespielten Toͤne, Intervalle und Akkorde ein klares Bewuftsein zu eihalten haben. Was die Besorgniß anlangt, als könnte diese Methode dem guten Anschlage hinderlich sein, so kann daran erinnert werden, daß ein berühmter Klavierlehrer, der verstorbene Louis Berger, Fingerübungen auf dem Tische, ohne weitere Vorrichtung, als geradezu einen elastischen Anschlag befördernd empfahl. r

Die Eifolge des Unterrichts nach dieser Methode bewähren ihre Treff Wenn auch die Fortschritte nicht bei allen Zoöglingen gleich sein können, so möchte doch schwerlich bei einer gleichen Anzahl einzeln und nach den gewöbnlichen Methoden unterrichteter im Durchschnitt eine ähnliche, eben so schnelle als gediegene Entwickelung des musikalischen Sinnes und der technischen Fertigkeit zu finden sein, und die Leistungen Einzelner, welche diese Anstalt zwei oder drei Jahr besuchen, liefern auch den Beweis, daß man nicht zu besorgen braucht, es werde die feinere Ausbildung im Klavierspiel bei Anwendung der Schindelmeisserschen Methode nicht erreicht werden. Es wurden in der letzten Prüfung von Zoglingen im Alter von 7 bis zu 15 Jahren verschiedene leichtere und schwierigere Musitstücke von Logier, Wanhall, Czern, Cramer, Häsler, Händel, Bach, Field, Berger und Mendelssohn durchaus korrekt und zum Tbeil schon mit sicherer Leich- tigkeit und lebhaftem Schwung vorgetragen. Außerdem fand ein Examen über den ibeoretischen Theil des Unterrichts statt, werin die Antworten eben- falls sehr befriedigend ausfielen und bekundeten, daß die Schüler sich über alle Elemente ihres Spiels klare Rechenschaft zu geben wissen. Nach solchen Erfolgen ist zu erwarten, daß dieser Unterricht, der zugleich Zeit und Kosten erspart, aber freilich eine sebr umsichtige Leitung in der Anstalt und fleißige Uebung außer den Lehrstunden erfordert, immer mehr Anklang finden werde.

10.

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