1847 / 1 p. 2 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

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Statt eines festen und gehaltenen Briefes richtete er einen Brief voller Beleidigungen an den Admiral. Statt seine Rechte als Konsul geltend zu machen, forderte er den Admiral in Ausdrücken, die Beider unwürdig, heraus, so daß zwei Männer, zwischen denen ein solcher Brief gewechselt worden, einander nicht hätten be⸗ gegnen können, ohne sich beim Kragen zu fassen oder einander die Kehle abzuschneiden. Herr Barbet hat es also an der gebührenden Discretion fehlen lassen; nach einem solchen Briefe konnte er nicht länger auf Mauritius bleiben, es wurde nothwendig, ihn auf einen anderen Posten zu versetzen.“ .

Das heutige Journal des Débats enthält einen leitenden Artikel mit Hinsicht auf das Gerücht, daß die französische Regierung den Zoll-Tarif zu modifiziren beebsichtige. Der Hauptzweck dieses Artikels scheint die Beseitigung der Meinung zu sein, als ob die Freihandels-Bewegung irge. d einen Einfluß auf diesen Entschluß der Regierung ausgeübt hätte; nebenbei aber soll dadurch auch dem An⸗ schein, der in Folge der von dem ministeriellen Blatte selbst zu Gun⸗ sten freier Handels-Prinzipien abgegebenen Erklärungen hätte ent⸗ stehen können, begegnet werden, als ob das Ministerium, indem es die Errichtung des Feihandels-Vereins gestattete, irgend einen anderen Grund gehabt hätte, als den Wunsch, jede Partei vor den Schran— ken der Deffentlichkeit ihre Sache vertheidigen zu lassen. Der Con- stitution mel erklärt sich seinerseits heute noch rückhaltsloser als bisher gegen Handelsfreiheit; indeß sieht es saßeso aus, als ob er dies mehr aus politischer Partei⸗Opposition fi s Journal des Dabats thut, nicht aus wirklicher fest ung von der verfochtenen Doktrin, daß es die Wohlfahr erheische sich freieren Handels⸗Prinzipien zu widersetzen.

Dem Marine⸗Minister ist aus Sydney vom 14. Auagust die Nachricht von dem am 4. Juli an der Küste von Neu-Caledonien erfolgten Untergang der Korvette „Seine“ zugekommen. Die Offi— ziere und Mannschaft wurde gerettet. Sobald das Schicksal des Schiffes in Sydney bekannt wurde, thaten die britischen Behörden alles Mögliche, um den Offizieren und der Mannschaft, 173 Indivi⸗ duen an der Zahl, beizustehen, und es wurden Anstalten getroffen, dieselben nach Frankreich zu befördern.

Die verantwortlichen Herausgeber der Epoque, des Com— merce, der Gazette de France, des Droit und einiger ande ren Blätter wurden vorgestern vor das Zuchtpolizeigericht gezogen, weil sie durch Aufnahme von Anzeigen fremder Lotterieen gegen das Gesetz verstoßen. Als Entschuldigung brachten sie vor, daß sie ihre Anzeigen verpachtet hätten, so daß sie ohne Kontraktbruch nicht An⸗ zeigen verweigern könnten. Sie kamen mit der kleinsten Geldstrafe und den Kosten davon, werden sich indessen vor Wiederholung des Vergehens zu hüten haben.

Die Presse versichert, das Ministerium habe den Plan, eine obere Eisenbahn-Kommission, wie sie in England schon bestehe, ein⸗ zurichten, welche die zwischen den Eisenbahn⸗Directionen und dem General⸗Direktor der Bauten und Wege obwaltenden Streitigkeiten zu schlichten haben würde.

Es ist die Rede von Erhöhung des Zinsfußes der Schatzbillets, der für die Billets, die auf ein Jahr laufen, von 3 auf 4 pCt. und für die 1 bis 3 Monate laufenden von 25 auf 3 pCt. erhöht wer⸗— den solle. Diese Maßregel soll der Regierung nothwendig erscheinen, weil sie voraussehe, daß die Staats-Einnahmen die Ausgaben dieses Jahres nicht decken würden.

Man meldet unterm 23. Dezember aus Lyon, daß die Mehrzahl der Färbergesellen, welche in den dortigen Seidenfärberein die Arbeit eingestellt hatten, um höhere Löhne zu erlangen, jetzt in die Werk⸗ stätten zurückgekehrt war, okne Bedingungen zu machen, und daß wohl bald das Gleiche mit Allen erfolgt sein werde.

Das auf 2009 Fr. gestellte Maximum, welches die Einzahlung bei den Sparkassen für die Person erreichen darf, wird bei der von Paris noch in vielen Fällen überschritten. Sie fordert daher alle Personen, welche bei ihr in diesem Falle mit ihren Einlagen sind, auf, dieselben durch Zurücknahme oder Auftrag zum Renten-Ankaufe zu vermindern, da außerdem vom 1. Januar 1847 dem Gesetze zufolge der Zinsgenuß vom ganzen Guthaben aufhört, bis dasselbe auf 2000 Fr. vermindert wird.

Großbritanien und Irland.

London, 26. Dez. Ihre Majestät die Königin beging das Weihnachtefest im Familienkreise zu Windsor. Die Herzogin von Kent nebst Gefolge war gestern daselbst zur Mittagstafel, auf wel⸗ cher das 260 Pfund schwere geröstete Lendenstück eines Preisstiers des Prinzen Albrecht prangte. Nach der Tafel wurde die, Gesell— schaft durch mehrere im großen Coursaal aufgestellte Weihnachts— bäume, die mit Konfekt und Geschenken behangen waren, überrascht. Während der Feiertage sind die verschiedenen Museen und Kunst— Gallerieen der Hauptstadt dem Publikum unentgeltlich geöffnet.

Der Morning Herald äußert, es setze die fremden Regie⸗ rungen oft in nicht geringe Verlegenheit, daß die jetzige Regierung von England weder bezüglich ihrer inneren Angelegenheiten, noch ihrer Verhältnisse zum Auslande ein anerkanntes oder authentisches Organ in der Zeitungs-Presse besitze. Während die Kabinette von Paris, Madrid u. s. w. durch mehr oder minder offizielle Blätter vertreten würden, sei die Regierung Lord J. Russell's durchaus ohne ein amt⸗ liches Srgan. Damit solle indessen nicht geläugnet werden, daß Zweige und einzelne Mitglieder der Regierung ihre Organe hätten, So werde Lord Palmerston von der Chroniele vertreten und Graf Grey von der Times, so wie von mehreren anderen Journalen. Auch der Präsident des Handels⸗Amtes, der Staats⸗Secretair des Innern und der Untersecretair für Irland hätten ihre begünstigten Lieblings-Organe. Dem jetzigen Kabinet aber als solchem fehle jede anerkannte Vertretung in der Presse, und daher komme es, daß man im Auslande wie im Inlande über die Grundsätze der gegenwärtigen Regierung im Ungewissen sei. Viele Konservative in England und Radikale in Irland seien der Meinung, daß das Kabinet überhaupt gar keine Grundsätze habe, während von Anderen, die ihm noch einige Ueberreste von Grund— sätzen zugeständen, behauptet werde, daß die Minister fast über jeden Gegenstand, der zwischen ihnen erörtert werde, verschiebener Ansicht seien, was freilich auch aus dem Widerspruche, der sich unter den Organen der einzelnen Kabinets-Mitglieder fast bei jedem Anlasse erhebe, klar hervorzugehen scheine. Man brauche nur an den grellen Gegensatz zu erinnern, der sich eben jetzt in den Behauptungen der Times und der Chronicle über die angeblichen Pläne Rußlands in Bezug auf Polen so auffallend herausgestellt habe,

Der Standard wiederholt mit großer Bestimmtheit die An⸗ zeige, daß die Landeigenthümer-Partei in der nächsten Session die Aufhebung der Malzsteuer als einen ersten Schritt für Beschützung der heimischen Industrie vorschlagen werde. Auch theilt er als ein in der City und fast an jeder Straßenecke Londons umlaufendes, wenn auch sonst von keinem Journale erwähntes Gerücht mit, daß die Minister eine Erhöhung der Einkommen- und Besitzsteuer auf fünf n beabsichtigen.

ei den Ausgrabungen der Schottischen Eisenbahn wurde kürz⸗ lich im Avonthal, einige Meilen oberhalb Beattock, ein höchst wich⸗ tiger - antiquarischer Fund gemacht. Beim Nachgraben fand man nämlich ein römisches Haus- Fundament, wo man zunächst römische Kupfermünzen und ein ehernes Schwert fand. Das Wichtigste indeß

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fand sich in einem kleinen Steintrog, der umgestülpt auf einer Stein⸗ platte ruhte und ein rundes Kästchen von Erz von 2 Fuß Länge und 6 Zoll Durchmesser enthielt, in welchem sich ein kostbares Manuskript befand, welches rollenweise nach rönischer Sitte auf feinstem Perga⸗ ment geschrieben ist; die Rollen sind durch Streifen von gleichem Stoff aneinandergeheftet. Das Manuskript ist gegen 30 Fuß lang und 2 Fuß breit. Es ist ein lateinisches, schön geschriebenes Manuskript

und über dem Anfang sind die Worte „Historia Romae“ mit gro- ßen Buchstaben klar zu lesen. Bei flüchtiger Prüfung glaubten Manche, daß es eine Abschrist eines Theils der Geschichte des Livius ist, und da man hofft, daß das ganze Manuskript entziffert werden wird, so steht zu erwarten, daß einige der verlorenen Bücher des Historikers für die Wissenschaft wiedergewonnen sind. In dem Käst⸗ chen fand sich noch ein zweites kleines Manuskript auf Pergament, etwa einen Quadratfuß groß. Letzteres ist aber sehr unleserlich; auf der Rückseite stehen die Worte „ad Agricolam“; Agricola ist der Name des römischen Feldherrn, der unter Vespasian, Titus und Do⸗ mitian in England befehligte. Man hat die werthvollen literarischen Schätze nach Moffat Manse gebracht, und der Gesellschaft der Alter⸗ thumsforscher ist darüber berichtet worden.

Ein zu dem Eigenthum, welches dem Hause Rogers und Comp. gestohlen und für dessen Wiedererlangung seither so viele vergebliche Anstrengung aufgeboten wurde, gehöriger Accept ward dieser Tage den Acceptanten, Herren Batty, Melville und Comp. dahier, von unbekannter Hand zugeschickt. Er war in einem Briefe eingeschlossen, worin es heißt, daß die Verüber des Diebstahls nie entdeckt werden würden; da der Wechsel für ihn indessen nutzlos sei, so gebe er ihn seinen Eigenthümern zurück. Dies ist das zweite der gestohlenen Do⸗ kumente, welches seit kurzem, offenbar von derselben Person, zurück⸗ gegeben wurde. Die Handschrift beider Briefe, welche die zurückge⸗ sandten Dokumente begleiteten, ist ganz ähnlich und die Dinte von derselben Farbe; auch ist die Rechtschreibung gleich fehlerhast. So viel man hört, geben diese Briefe keine Spur an die Hand, welche zur Wiedererlangung der gestohlenen Banknoten führen könnte.

In der Westminster-Abtei, wo Lord Byron's Bildsäule bekannt— lich nicht zugelassen wurde, soll jetzt der einst hochgefeierten tragischen Schauspielerin Siddons eine Statue errichtet werden. Auch will man der Bildsäule des Schauspielers Kemble, die jetzt in einem Win— kel der Westminsterhalle steht, einen besseren Platz geben und sie neben der Statue der Siddons ausstellen.

niederlande

Amsterdam, 24. Dez. Das Amsterdamer Handels⸗ blatt enthält unter der Ueberschrift „Spanische Schuld“ einen lan— gen Artikel, worin es die Rechte und Interessen der auswärtigen Gläubiger Spaniens und am Schlusse die Zusammenkunft der AÄb— geordneten der Fonds⸗-Inhaber aus verschiedenen Ländern zu Paris und die Sendung des Herrn Henderson nach Madrid bespricht und sagt: „Dieser Bevollmächtigte ist blos ermächtigt, Vorschläge des Schuldners anzuhören oder auch deren selbst anzubieten, jedoch blos in Hoffnung der Ratifieation. Die Fonds-Inhaber haben also zugleich den Vortheil, daß in ihrem Namen mit Einheit und Nachdruck ge— handelt wird, und daß sie nicht unbedingt ihre Interessen dem Be⸗ schlusse einer einzigen Person überlassen sehen, was doch stets bei Vielen Besorgniß erwecken würde. Ohne sich zu sehr zu schmeicheln, kann man doch, wie wir glauben, einige Erwartung hegen, daß in der nächsten Versammlung der Cortes, in welcher auf eine große mi— nisterielle Majorität gezählt wird, irgend ein Vorschlag zu Gunsten der Gläubiger werde gemacht werden. Was die Art betrifft, wie für ihre Interessen gesorgt werden kann, so bieten sich hierzu wirk⸗ lich drei Mittel dem Geiste dar: 1) die Vermischung der inländischen und ausländischen Schuld durch Umwandlung in ein neues Effekt mit den nämlichen Renten, wobei vor Allem die rückständigen Zinsen ka⸗ pitalisirt werden könnten; 2) zeitliche Reduction der Renten, wie dies durch die Republiken Mittel-Amerika's stattgehabt hat, j doch natür— licherweise mit weniger beschwerenden Bedingungen für die Gläubi⸗ ger; 3) Anweisung von Unterpfand, es seien Gruben- oder Kolonial Erzeugnisse, oder Salzpacht für die künftigen Renten-Bezahlungen. Wahrscheinlich sind noch andere ausführbar. Vor Allem aber mögen die Gläubiger-Comités die sehr richtigen Worte des Herrn Mauguin vor Augen halten: „„Die auswärtigen Gläuber möchten indeß nicht, daß die spanische Regierung glauben könnte, daß sie sich durch die Einhändigung eines neuen Titels befriedigt finden würden. Sie ha⸗— ben schon genug Umwandelungen erlitten und verlangen jetzt etwas Anderes, als Papier.““

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Brüssel, 28. Dez. Ihre Majestäten werden am Neujahrs⸗ tage hier zurück sein und von 1 bis 4 Uhr die Glückwünsche des di⸗ plomatischen Corps, der Kammer, der Gerichtshöfe, der Civil-Behör⸗ den, der Offiziere und der bei Hofe vorgestellten Personen entgegen— nehmen.

Der heutige Moniteur enthält vier von den Kammern an— genommene und vom Könige bestätigte Gesetze, wodurch 1) das Budget des Finanz⸗Ministers für 1847 auf 12,892,020 Fr. und das der ünsicheren Rückstände und der Rückzahlungen auf 2,026,000 Fr. festgestellt, 9 der Termin des Gesetzes vom 18. Juni 1842, welches die Regierung ermächtigt, die Vorschriften für die Einfuhr und den Transport der direkt oder mit Niederlegung in den Entrepots trans— itirenden Waaren abzuändern, bis zum 31. Dezember 1847 verlän— gert, 3) das Armee - Kontingent für 1817 auf das Maximum von S0, 000 und das Aushebungs-Kontingent für 1847 auf das Maximum von 19,000 Mann vestimmt, 4) dem Kriege-Minister ein provisori⸗ scher Kredit von 5 Millionen auf das Budget von 1847 eröffnet wird.

Der Minister der öffentlichen Arbeiten macht bekannt, daß vom 1. Januar 1847 an der von Belgien nach Preußen auf der Eisen⸗ bahn versendete Coke nach der zweiten Klasse des internationalen Tarifs behandelt werden soll.

Bei dem Artikel über den Elementar⸗-Unterricht im Budget des Ministeriums des Innern verlangte Herr Delfosse, daß die Mi— nister des Innern und der Justiz die bevorstehenden wenigen Ferientage benutzen möchten, um vollständige Nachrichten über den Zu— siand der Schulen und der religiösen Gemeinen, über ihre vollstän⸗ dige Statistik und ihre Hülfsmittel einzuziehen. Herr Rogier ver⸗ langte eine gehörige Vollziehung des Gesetzes über den Elementar⸗ Unterricht; er suchte zu beweisen, daß die Regierung nur eine mittel⸗ mäßige Sorge für die Vollziehung dieses Gesetzes trage, verlangte die Organisation von Normal⸗Lehrkursen und Lehrer⸗-Kenferenzen, eine gerechtere und liberalere Vertheilung der Stipendien und tadelte den die Schulverordnung enthaltenden Beschluß und die diesem Be⸗ schlusse angehängte Instruction der Bischöfe. Er wollte in dieser Instruction eine Tendenz sehen, die Lehrer zu unterjochen und sie fast zu einem Mönchsleben zu bringen, indem dieselbe sie der unschuldig⸗ sten Vergnügungen beraube und ihnen den Umgang mit Personen von der liberalen Meinung untersage. Der Minister des In⸗— nern und der Abb de Haerne antworteten auf die Auslegung, welche Herr Rogier dem Gedanken der Bischöfe gegeben; die Bi⸗ schöfe, sagten sie, hätten unbedingt nur dasjenige gewollt, was Herr Rogier selbst wolle, nämlich 6 der Lehrer tin regelmäßiges und

untadelhaftes Leben führe. Herr Nothomb erklärte, daß seine Verwaltung während 2 Jahren das Gesetz von 1842 zu vollziehen gehabt habe, daß sie demselben die möglichst. vollsichige Aus führung gegeben habe, daß aber für die gänzliche Vollziehung die Zeitdauer seiner Verwaltung nicht hinreichend gewesen. Er bemerkte, daß die Konferenzen der Lehrer seit 1844 versucht worden seien, und daß die Inspektoren die schwierige Frage der Konkurse streng geprüft hätten. Die von der Regierung geforderte Summe von 933,830 Fr. 40 C. für den Elementar-Unterricht wurde dann von der Kammer bewilligt. In dem Kapitel für Literatur und schöne Künste wurden die Aus- gaben auf den Antrag der Central⸗Section um 10,000 Fr. vermin⸗ dert. Der Minister des Innern bemerkte, man habe sich mit der französischen Regierung dahin geeinigt, daß einige junge Belgier in das französische Institut zu Athen zugelassen würden. Herr D. d'Attenrode machte bemerklich, wie nöthig es sei, die Archive in Lokalen unterzubringen, die nicht der Feuchtigkeit und den Feuers⸗ Verheerungen ausgesetzt seien, was der Minister zu berücksichtigen versprach. Bei dem Kredit für die schönen Künste machte Herr No—⸗ thomb darauf aufmerksam, daß die Rubensschen Gemälde zu Ant⸗ werpen einer Restauration bedürften, indem ihre Erhaltung sonst ge⸗ sährdet sei. Der Minister bemerkte, daß der Staat nicht diese Ausgaben zu bestreiten habe, sondern die Kirche, deren Eigenthum sie seien. Herr Rogier meinte aber, die National-Ehre erheische, diese Meisterwerke zu erhalten.

Dänemark.

Kopenhagen, 24. Dez. Kjöbenhavnsposten stellt Be⸗ trachtungen an über die geringen Kräfte, welche die Regierung so⸗ wohl, wie die nationale Partei in Tänemark im Stande gewesen sei, sich in den Herzogthümern zu verschaffen, und meint, daß die in Ko⸗ penhagen stattgefundenen Wahlen, die es beinahe zweifelhaft ließen, ob die Mehrheit der Wähler eine liberale oder konservative Tendenz gezeigt, von der Meinung ausgegangen zu sein schienen, daß die Rücksicht auf die Herzogthümer, namentlich auf Schleswig, vor— läufig allen inneren Streit zwischen der Regierung und den Stän⸗ den zurückdrängen müsse, und daß die Stände⸗Versammlungen in Dänemark in demselben Grade von der Partei der Regierung sein müßten, als sie es in den Herzogthümern' nicht wären. Durch die in Kopenhagen vorgenommenen Wahlen werde also eben sowohl die konservative als die „liberale“ Partei sich des Sieges rühmen können, und man würde demnach auf diese Weise erhalten, was man eine starke Regierung nenne, welche in der neueren Zeit so oft als Ideal aufgestellt worden sei, namentlich von französischen Staats— männern, eine Regierung, welche, da sie auf keinerlei Weise im Kö⸗ nigreiche genirt sei, mit ihrer ganzen ungetheilten Macht in den Her⸗ zogthümern auftreten und sich auf diese Weise die Anerkennung zu verschaffen suchen könne, welche bloßen Gesetzen und Ver—

ordnungen verweigert werde. Es bleibe aber sonach eine dop⸗ pelte Frage ganz abgesehen von dem Urtheil, welches man sonst über ein solches Auftreten fällen könnte nämlich

ob die Regierung dessenungeachtet Muth und Lust habe, zu einem solchen Aufgebot ihrer ganzen Kraft, und ob die separitistische Partei nicht wieder alle die ihr zu Gebot stehenden Mittel aufbieken werde, so daß einer jener gewaltsamen Konflikte entstehen könnte, welchen Keiner und am allerwenigsten die Regierung selbst wünschen könne. Das genannte Blatt hält es daher für das Richtigste, sich die eigene Mitwirkung der Schlesmoiger zu verschaffen, und meint, daß, insofern man es noch nicht für zweckmäßig halten sollte, die Grundlagen der Stände-⸗-Institution durch eine Wahl⸗-Reform zu verändern, jedenfalls ein Weg offen stehe, den selbst Napoleon, den doch wohl Niemand beschuldigen werde, revolutionair gewesen zu sein, betreten habe, nämlich an die Einwöh⸗ ner des Herzogthums in Masse zu appelliren und ihnen Gelegenbeit zu verschaffen, sich für oder gegen Dänemark auszusprechen. Die Regierung müsse vermittelst der Kommunen die Stimmen des Volles sammeln, und insofern hierdurch zu einer Menge Intriguen von Sei— ten der separatistischen Agitatoren Veranlassung gegeben würde, müß⸗ ten natürlicherweise auch dieselben Mittel allen anderen Parteien zu Gebote stehen, und es würde ja der Regierung leicht sein, dafür zu

sorgen, daß Niemandes Aeußerungs- oder Wirkungsfreiheit gekränkt

würde. Zu diesem Zwecke müsse natürlicherweise die uneingeschränk⸗ teste Rede- und Preßfreiheit eingeräumt werden, und man könne sicher sein, daß, wenn die Schleswig-Holsteiner die Gelegenheit be⸗ nutzten, sie eben so wenig von den Dänen in Schleswig und im Kö— nigreich würde versäumt werden, die zu diesem Zweck alle ihre Kräfte aufbieten würden, die sicherlich nicht unbedeutend wären. 8 ch weiß

Kanton Tessin. Am 2lsten d. hat sich der Große Rath aufgelöst, und er wird sich erst im Monat Mai k. J. wieder versam— meln. Die Angelegenheit des Seminars von Poöieggio ist mit 40 gegen 19 Stimmen auf die Frühlings-Sitzung verschoben und die Regierung indessen ermächtigt worden, mit Bezug auf das Aufsichts⸗ recht nach den Umständen zu handeln. Gegen den Schluß der Siz⸗ zung stellte einer der Führer der Reactions-Partei mancherlei Be— trachtungen an über die eidgenössische Politik, die Schritte der Diplo⸗— maten, die Truppen-Bewegungen an den Gränzen u. s. w. und ver— langte Aufschlüsse von der Regierung über das, was sie gethan habe, um die theuersten Interessen des Vaterlandes zu wahren und eine Versöhnung der Parteien in der Schweiz herbeizuführen. Diese In— terpellation wird in Verbindung gebracht mit den Umtrieben, deren neulich die schweizer Blätter erwähnten. Eine Diskussion hierüber bleibt ebenfalls verschoben. Der Antrag der Großraths-Kommission lautete auf Tagesordnung.

Griechenland.

Athen, 14. Dez. (D. A. 3.) Vor einigen Tagen wurde in Poros der Grundstein zu dem Schiffswerfte gelegt, dessen Errichtung die Kammern vor einiger Zeit genehmigt hatten. Griechen von Athen, Aegina, Hydra, Spezzia und Nauplig waren in großer Zahl nach Poros geströmt, um dieser National-Feierlichkeit beizuwohnen, die in der üblichen Weise und unter dem Donner der Kanonen der dortigen Königlichen Schiffe stattfand. .

Bekanntlich hatte vor einigen Monaten in der Provinz Messenien ein Erdbeben großen Schaden angerichtet und außer der Stadt Nisi viele Dörfer fast ganz zerstört. Der Herzog von Montpensier, die Offi⸗ ziere der französischen Flotte im Piräeus und die in Athen sich auf⸗ haltenden Franzosen veranstalteten eine Sammlung zum Besten der Unglücklichen, die dabei zum Theil obdachlos geworden waren und fast alle Mittel zum Leben eingebüßt hatten. Der Ertrag dieser Sammlung belief sich auf ungefähr 15,900 Dr., wozu der Herzog von Montpensier selbst 6000 Fr. beigesteuert hatte, und die französi⸗ sche Gesandtschaft beförderte das Geld durch einen ihrer Ange stellten nach Messenien, damit es so vertheilt würde, daß eine jede der am meisten bedürftigen Familien, deren Zahl 210 war, 60 Drachmen erhielt. Unterdessen war jedoch aus Frankreich die Nachricht von den traurigen Folgen der Ueberschwemmung der Loire nach Messenien gekommen, und so⸗ fort beschlossen die Messenier, denen jene Unterstützung zu Theil ge⸗ worden war, ihren Dank gegen die hochherzigen Franzosen dadurch zu eikennen zu geben, daß eine jede der 240 Familien dem Angestell⸗

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ten der französischen Gesandtschast einen Betrag von 50 Lepta ein⸗ bändigte, um mit diesen 120 Dr. zur Milderung des Unglücks in Frankreich beizutragen. Uebrigens ward dieser Betrag der 59 Lepta auf eine jede Familie nicht etwa von den ihnen erst zugesendeten Unterstützungs⸗Geldern entnommen, sondern eine jede Familie gab den Betrag der 5 Lepta von dem Schmucke her, den die Bäuerinnen in Grlechenland an ihrem Kopfputze zu tragen pflegen, und der zum Theil in Goldmünzen besteht.

Vereinigte Staaten von Nord-Amerika.

New⸗NHork, 3. Dez. (B. H.) Die Whigpartei hat dem Herrn Webster am isten d. M. in Philadelphia ein großes Festmahl gegeben, welchem 400 Personen beiwohnten; 1500 davon befanden sich auf den Gallerieen. Unter den nach dem Schlusse der Mahlzeit ausgebrachten Toasts war der dritte: „Daniel Webster, dem treuen Repräsentanten, dem geschickten Unterhändler, dem furchtlosen Staats⸗ manne, dem beredten Vertheidiger der Verfassung, dessen patriotische Dienste unsere Dankbarkeit erheischen, dessen unbefleckte Ehre das Ei— genthum der Nation ist.“ Nachdem der lebhafte Beifall, mit welchem der Trinkspruch aufgenommen worden war, geendet hatte, erhob sich Herr Webster und entwickelte in seiner beredten und geistreichen Weise seine Ansichten über die Politik der jetzigen Regierung; er verglich die Maß- regeln Jackson's mit denen Polk's, zum Nachtheile des Letzteren, und tadelte denselben besonders wegen seines Verfahrens in Betreff des Krieges mit Mexiko, als dessen Urheber er ihn bezeichnete. Er be⸗ hauptete, daß diese Ansicht von der Mehrheit des Volkes getheilt werde, und berief sich zum Beweise für die Abneigung des Volkes gegen Polk und seine Politik auf die neueste Umwälzung, welche in dem Partei⸗Verhältnisse in den Vereinigten Staaten stattgefunden hat, auf die jetzt nicht mehr zu bezweifelnde Niederlage der demokratischen Partei und den Sieg der Whigs.

Aus New⸗Orleans wird gemeldet, daß auf dem Mississippi aber⸗ mals ein Dampfschiff durch das Springen des Dampfkessels verun— glückt sei, und daß über 30 Menschen dabei das Leben verloren haben.

General Scott wird sich, wie es heißt, nach Camargo begeben, um dort den Befehl über die Reserven des Heeres zu übernehmen und entweder auf Tampico oder auf San Luis Potosi zu operiren, in letzterem Falle im Verein mit General Taylor.

Die Nachrichten aus Mexiko, welche auf diesem Wege einge⸗ troffen sind, sind aus Veracruz und reichen nur bis zum 7. No⸗ vember. Die mexikanische Presse war eifrig bemüht, den Zorn des Volkes gegen die Vereinigten Staaten zu entflammen; sie schilderte die von dem amerikanischen Freiwilligen-Corps in Monterey angeblich begangenen Exzesse in den lebhaftesten Farben, gab Auszüge aus amerikanischen Briefen, in welchen versichert wird, daß das Volk des Krieges müde sei, und daß der Senat keine Gelder mehr bewilligen werde, sie behauptete, daß England auf Annahme der von ihm angebotenen Vermittelung dringe u. s. w. Mehr Erfolg als diese Aufhetzungen mögen vielleicht die strengen Maßregeln Santana's haben, welche derselbe gegen die der Feigheit im Kampfe in Monterey beschuldigten Offiziere angeordnet hat. Es soll nämlich in Los Pozos ein Kriegsgericht zusammentreten, um sein Urtheil über zwei in jene Kategorie gehörende Generale Jauregui und Ramires), zwei Obersten, zwei Obeist-Lieutenants, drei Majors und einen Adjutanten zu fällen. General Ponce de Leon ist mit Instruirung des Prozesses gegen dieselben beauftragt worden.

Die Washington Union bestätigt die Nachricht, daß in Folge einer Communication zwischen dem Staats-Secretair für die auswär⸗ igen Angelegenheiten und dem in Wasphington residirenden spanischen Geschäftsträger jede Besorgniß wegen Benutzung der von Mexiko nach Havanna geschickten Kaperbriefe und den sie begleitenden Natura⸗ lisations-Patenten für die Kaper⸗-Mannschaften verschwunden ist. „Wir erfahren von unzweifelhafter Autorität“, schreibt die Union, „daß vor kurzem ein Notenwechsel mit dem spanischen Geschäftsträger stattgefunden hat, der die gegenseitigen Verpflichtungen der beiden Regierungen, die Sti⸗ pulationen des Traktats von 1799 zu handhaben, erneuert. Wir unsererseits haben unser Geschwader instruirt, die Rechte der spanischen Schiffe zu re⸗ spektiren, welche nach irgend einem nicht blokirten mexikanischen Ha— fen bestimmt sind und keine Kriegs- Contrebande am Bord haben. Spanien seinerseits verpflichtet sich, die ihm vertragsmäßig zustehen⸗ den Obliegenheiten zu erfüllen und den Kapern die Benutzung der Privilegien spanischer Häfen zu untersagen. Was die Naturalisation der Fremden betrifft, so werden wir schon wirksame Mittel finden, den Betrug zu strafen.“

O stin di en.,

Triest, 23. Dez. (Oesterr. Lloyd.) Mittelst des gestern Abends eingetroffenen Dampfhootes „Imperatrice“ sind hier Briefe und Zeitungen aus Ostindien bis zum 16. November eingegangen, welche indeß ungewöhnlich arm an Neuigkeiten sind. Die bombaier Blätter füllen ihre Spalten meistens nur mit Mittheilungen von rein lokalem Interesse. Von Kaschmir ist kaum mehr die Rede; die dortigen Wirren scheinen vorüber und Ruhe und Ordnung wieder hergestellt zu sein. In Bombay ward Sir David Pollock unter den üblichen Feierlichkeiten als Ober⸗Richter der dritten Instanz in Eid genommen. Das Wetter war am Tage sehr heiß, und das Thermometer zeigte durchschnittlich 83 847 im Schatten; in der Frühe und Abends hingegen erfreute man sic einer angenehmen Kühle. Cerealien aller Art wurden zu übertrieben hohen Preisen aufgekauft. Der frühere Bank⸗-Direktor, Herr James Walker, hat resignirt, und an seiner Stelle ward Herr S. Murray, Chef des

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gleichnamigen Handelshauses, ernannt. Mit der Errichtung einer Eisenbahn von Bombay nach Kubi scheint es endlich Ernst werden zu wollen. Die Great -Indian⸗Penninsular⸗Railway⸗ Company setzt in einer Bekanntmachung umständlich die aus einer solchen für den Ver⸗ kehr und besonders für die Actionaire von derselben zu erzielenden Vortheile aus einander.

Das aus China eingetroffene Schiff „Island Queen“ brachte eine Menge Sycee⸗Geld und Silber, wodurch, wie der Bom bay Courier sagt, die Münze, welche so lange wegen Mangel an Me—⸗ tall gefeiert hatte, wenigstens einige Monate hindurch Beschäftigung finden wird.

Dasselbe Blatt verfolgt mit Interesse die besonders für Ost— indien höchst wichtige Route der Ueberlandspost über Triest. In einer der letzten Nummern (vom 16. November) enthält es unter Anderem folgende Mittheilung: die Gesellschaft des österreichischen Lloyd beharrlich die Zufriedenheit des Publikums zu verdienen strebt. Die Geschäfte beginnen auch

schon ihr zu lohnen, und wir glauben prophezeien zu dürfen, daß, ehe fünf Jahre vergehen, zwei Dritttheile der von Indien nach der

Heimat zurückkehrenden Reisenden ihren Weg über Triest einschlagen werden. Ueber die Wohlfeilheit dieser Route hatten wir schon frü⸗ her Gelegenheit zu sprechen; wie sehr aber dieselbe auch, allen an— deren Linien gegenüber, in Annehmlichkeit bei weitem den Vorzug verdient, zeigt ein bloßer Blick auf die Karte von Europa. Die Fahrt von Alexandrien bis Southampton ist höchst langweilig und monoton. Die Sanitäts-Vorschriften gestatten dem Reisenden nicht einmal eine freie Wanderung in Malta oder Gibraltar, und dennoch

verlangt die Penisular and Oriental Company ein Fahrgeld von 40

Pfd. St. Wir erhielten unlängst den Bericht eines unserer Freunde über die von ihm im Monat Juni über Triest zurückgelegte Reise nach England. An jedem Ruheplatze bot sich ihm irgend etwas Sehenswerthes dar, das er auch mit Muße in Augenschein nehmen konnte. Ein eifriger Bewunderer der Musik und ber bildenden Künste, besuchte er berühmte Museen, Ateliers und Gallerieen, so wie die Oper. Da er nicht gern eine gute Tafel entbehrte, so konnte er allenthalben hierin seinem Wunsche nachkommen, und zu jenen gehö⸗ rend, welche sich eine gute Speise ohne entsprechenden Trank nicht gern denken, so brauchte er auch aus ökonomischer Rücksicht sich nir— gends diese ihm in den Hotels und Restaurationen gebotenen Sinnes⸗ genüsse zu versagen. Er besuchte Venedig, ging von dort über Vi— cenza, Verona und Brescia nach Mailand; er machte auch einen Ab⸗ stecher nach Como und begab sich über den St. Gotthard nach Lu— zern. Von hier reiste er nach Basel und dann auf der Eisenbahn nach Straßburg. Mit einem Rhein-Dampfboote gelangte er rasch nach Mannheim, Mainz, Koblenz und Köln. In Köln bestieg er den Waggon, der ihn nach Brüssel führte. Von hier setzte er auf der Eisenbahn die Fahrt nach Ostende fort. Ein Dampfboot brachte ihn dann in wenigen Stunden nach Ramsgate, und flugs (in less than no time) befand er sich dann im modernen Babylon. Diese ganze Reise bildete also im wahren Sinne des Wortes eine Lustpartie, sie gewährte nicht nur großes Vergnügen, sondern gereichte auch zur Belehrung, zur Bereicherung mit neuen Begriffen und Ideen, und dennoch kostete die ganze Reise von Kahira bis London (ohne daß unser Freund, wie gesagt, im geringsten zu sparen suchte) nur 50 Pfd. St. Da die Fahrt von Kahira nach Alexandrien 3 Pfd. St. in Anspruch nimmt, so beschränkten sich die Ausgaben von letzterer Stadt bis London sogar nur auf 47 Pfd. St. ÜUm wie viel wohl⸗ feiler noch die ven Indien nach der Heimat Zurückkehrenden die Reise über Triest zu bewerkstelligen vermögen, haben wir schon bei anderen Gelegenheiten gezeigt.“

Meteorologische Beobachtungen.

184tz. ͤ Morgens Nachmittags Abends Nach einmaliger

30. Dex. h Uhr. 2 Ubkr. 10 Uhr. Beobachtung. Luftdruck. .... 345, 20 Par. 345, 2s par. 3d5, 3h!“ Par. Quell w rme 7, Luftwärme -.. z, o? R. 5,19 R. 6,0 R. Flusswärme O0, o?” R. Thaupunlet.... 3, R. 1 7,49 R. S, 19 R. Bodenwärme 3, 0 R. Hunstsütiigung. 81 pCt. / 81 pCt. 82 pCt. Ausdünstung CG, 003“ Rh. Wetter. ö trüb. Niedersehlas , 0o9“ Rh. ,, NW. NVV. Nw. Würme wechsel 5, 0? Wolkenzug ... NW. . 8,19

Tagesmittel: 315,26“ Par... 5,7 R. .. 7,9 R... SI pCt. NW.

Handels- und Börsen Nachrichten.

Berlin, 31. Dez. Die heutige Liquidation veranlaßte eine Stei gerung einiger Actien-Gattungen, doch war solche nicht beträchtlich, und haben sich die Notirungen im Ganzen um circa sh höher als gestern gestellt.

K Frankfurt a. M., 28. Dez. Die Börse hält sich ziemlich sest; es ist wieder mehr Kauflust in den Eisenbahn-Actien erwacht und das Geld flüssig.

Auswärtige Börsen. Amsterdam, 27. Dez. Niederl. wirkl. Sch. 59 1. 56 Span. 2015.

Antwerp en, 26. Dez. Zinsl. —. Neue Anl. 213.

LEranlk furt a. M., 28. Dex. 595 Met. 108 . Bank-Aetien p. ult. 1915 1903. Bayr. Lauk-Actien 657 Br. obe SS G. Stiegl. 87 . G. Int. 595. . Poln. 300 FI. 97 G. do. S0 FI. 798. 783.

Hamburg, 29. Dez. RBank-Actien 1570 he. ]

Engl. Russ. 1053. 7.

„Wir hören mit Vergnügen, daß

Paris, 26. Dez. 5) Rente sin eour. IIS. 70. 3)6 40. in eour. 80. 85 Neapl. . 396 Span. —. Pass. —. ;

Wien, 23. her. S4h Med. l6843. 446 2. 90z. Zub a6. 736. Hu- Actien 1585. Aul. de 18931 1573. de 1820 1183. Nœrdb. 1743. Gia. I29. Mail. 1097. Livorn. 93. est. 953. Budw. .

Berliner Börse. Den 31. Dezember 1846.

ö J Fonds. S Er̃. Gam. Act ien. x Er. Cour. Brie. Geld. Gem. Brie. 6eld. St. Schæld-Sckk. 3 937 935 nel. Potsd. Magdb. 4 S8 Prämien- Scheine 291 40. 0Obl. Lit. A. B. 4 912 d. See. à25 T. 91 do. Prior. Oblig. 5 109 99) Kur- u. Neumärk. Md. Lpz. Eisenb.— Schuldverschr. 3 90 do. do. Prior. oui. 4 Berliner Stadt- BrIl. Anh. abkgest. 114 113 Obligationen 3 93 do. do. Prior. Obl. 4 9tz⸗ 95 Westpr. Pfaudbr. 3 914 Düss. Elli. Eisenb.— 104 Grossh. Pos. do. 4 161 3 do. do. Prior. Obl. 4 * 2 do. do. 3* ö 914 Rhein. Eisenbd. S5 4 * Ostpr. Pfandhbr. 37 94 94 3 do. do. Prior. Obl. 4 Pomm. do. 35 9414 93 do. v. Staat garant. 31 Kur- u. Neum. do. 37 94 93 Ob. Schles.E. L. A 4 104 Sehlesische do. 3 z do. Prior. 1 do. v. Staat ga- do. Lt. B. rantirt. Lt. B. 3 B. · St. E. Lt. A.u. B. 111 110 Magd. Halbet. Eh. 1 108 3 2 kr. Schw-Frb. E. 4 Gold al marco. do. do. Prior. Obl. 4 Friedrich sd'or. EBonn-Kölner Esb. 5 w And. Gldm. à 5 Th. Nie ders ch. Mk. v. 4 92 91 Disconto. do. Prioritat 1 933 2. do. Prioritũt 5 100 99 Nied. Mrk. Zwgb. 4 714 70 do. Prioritài 4 . Wilh. B. (C. 0 4 815 801 Berlin-IIamb. 4 102 101 Pr. Cour. r e C8 e C, , Thlr. zu 30 Sgr. Brief. 6Geld. m gte gm 250 FI. Kurz / 1414 . kJ 250 EI. 2 Mt. 14099 140 nh nennt,, 300 Mr. Kurz 151* 1 300 . 2 Mt. 1197 1493 on ,, 113. 3 Mt. 6 214 1 , 300 rx. 2 mi. Jg, . 130 *I. 2 Mt. 1015 101 , 2 Mt. 1617 k 2 Mt. / 935 Leipzig in Courant im 14 ThI. Fuss, 100 rT'hir. ; 5 2 . ö FErankkart a. M. güdu,. J. oo nn. 2 Mt. 56 18 , 100 sn. 3 Wochen 1073

Uönieliche Schauspiele.

Freitag, 1. Januar 1847. Im Opernhause. 1Iste Abonnements⸗ Vorstellung: Der Barbier von Sevilla, komische Oper in 2 Abth., nach dem Italienischen. Musik von Rossini. (Mad. Viardot-Garcia wird in der Partie der Resine zum erstenmale auftreten.) Hierauf: Der türkische Arzt, Ballet in 1 Aufzug, von Hoguet. Die Musik ist arrangirt und komponirt vom Königl. Ballet⸗Musik-⸗Dirigenten Gährich. Anfang halb 7 Uhr. ö ;

Zu dieser Vorstellung werden Billets zu folgenden hohen Opern— haus- Preisen verkauft: .

Ein Billet in den Logen des Prosceniums, des ersten Ranges, im ersten Balkon und zur Tribüne 2 Rthlr. Ein Billet im Parquet 1Rthlr. 15 Sgr. Ein Billet in den Logen des zweiten Ranges 1 Rthlr. 19 Sgr. Ein Billet in den Logen des dritten Ranges, im Balkon daselbst und im Parterre 20 Sgr. Ein Billet im Amphitheater 10 Sgr. Ein Billet in den Fremdenlogen 3 Rthlr.

Im Schauspielhause. 1ste Abonnements-⸗Vorstellung: Männertreue, Lustspiel in 1 Akt. Hierauf: Tartüffe, Lustspiel in 5 Abth., nach Moliẽre. .

Sonnabend, 2. Jan. Im Opernhause. 2Zte Schauspielhaus⸗ Abonnements⸗Vorstellung: Das Liebes⸗Protokoll, Lustspiel in 3 Abth. von Bauernfeld. Hierauf: Der zerbrochene Krug, Lustspiel in 1 Akt, von H. von Kleist. Anfang 6 Uhr. ö

Zu dieser Vorstellung werden Billets kleinen Opernhauspreisen verkauft.

Ein Billet in den Logen des Prosceniums 1 Rthlr. 10 Sgr.; ein Billet in den Logen des ersten Ranges, zum ersten Balkon und zur Tribüne, 1 Rthlr.; ein Billet im Parquet und im zweiten Range 20 Sgr.; ein Billet in den Logen und im Balkon des dritten Ran⸗ ges, so wie im Parterre, 15 Sgr.; ein Billet im Amphitheater . Sgr.; ein Billet in der Fremden⸗Loge 2 Rthlr.

Im Schauspielhause. 18te französische Abonnements - Vorstellung. La premiere représentation de: Le Chevalier de Saint-Georgé“ comèdie-vaudeville historique, en 3 actes, par M. M. Mẽles nile et Roger de Beauvoir. Anfang halb 7 Uhr. .

zu den nachstehenden

. ; 1 Verantwortlicher Redacteur Dr. J. W. Zinkeisen. Im Selbstverlage der Expedition.

Gedruckt in der Deckerschen Geheimen Ober⸗Hofbuchdruckerei.

Bekanntmachungen.

666 Oeffentlicher Verkauf.

Im Termin den 6. (sechsten) Februar 1847, Vor—= mittags von 11 Uhr, Nachmittags von 4 Uhr ab, sollen an hiesiger Gerichtsstelle von dem Deputirten, Hermn Ober-Landesgerichts Rath Weimann, unter den im Termin näher festzustellenden Bedingungen:

1) das im Dt. Croneschen Kreise gelegene freie Allo— dial⸗Rittergut:

„Herrschaft Märkisch Friedland Nr. 70“

besage der nebst dem neuesten Hypothekenschein in hiesiger Registratur einzusehenden Taxen, mit Ein schluß sämmtlicher Pertinenzien, landschastlich ab geschätzt auf 69,997 Thlr. 5 Sgr.;

2) das in demselben Kreise gelegene freie Allodial⸗ Rittergut Langhoff Nr. 147 mit dem Pertinenz Latzig Nr. 150, landschastlich abgeschätzt auf 20, 279 Thlr. 1 Sgr. 8 Pf.;

auf, den Antrag zweier Miteigenthümer im Wege der nothwendigen Subhastation öffentlich verkauft werden.

Alle unbekannte Real-Prätendenten werden aufge—

936

am 2. J

Nothwendiger Verkauf. Stadtgericht zu Berlin, den 19. Oftober 1846.

Das dem Logendiener Johann Friedrich Wilhelm Küpper gehörige, in der Auguststraße Nr. 52 belegene, im Hypothelenbuche von der Königsstadt, Vol. 34. No. 332 X. A. pag. S9 verzeichnete Grundstück, gerichtlich abgeschätzt zu 13,139 Thlr. 22 Sgr. 3 Pf soll uni 1847, Vormittags 11 Uhr, an der Gerichtsstelle subhastirt werden. pothekenschein sind in der Registratur einzusehen.

Die unbekannten Real-Prätendenten des Grundstücks werden zugleich bei Vermeidung der Präbklusion hierduich öffentlich vorgeladen.

auf

Taxe und Hy—

1 9 Allgemeiner Anzeiger. boten, sich bei Vermeidung der Präklusion spätestens in [1014 b)] dem anstehenden Termine zu melden.

Marienwerder, den 21. Juli 1846. Civil-Senat des Königl. Ober-Landesgerichts.

Aachen- Düsseldorfer (Westliche Verbindungs- Fisenbahn-Gesellschatt. Unter Bezugnalime die Bekanntma- chung des vormaligen Comité's unserer Ge- sellschaft vom 24. Juni

9 c. bringen wir

des Statuts zur össent= lichen Kenntniss, dals

gener in Berlin von ab zur Annahme von lungen für unsere Rech-

d ? ĩ ——

nung beauftragt worden

und dagegen keine uns betreffende Zahlungen mehr an Herrn F. M. Magnus in Berlin zu machen sind. Der dem Letzteren früher desfalls ertheilte Auf- trag hat nur deshalb aufgehoben werden müssen, weil Herr Magnus an den Schritten einiger pro- testirender Actionaire einen thiätigen, die Erschwe- rung unserer Geschäftsführung zur Folge habenden Antheil genommen hat. Aachen, den 24. Dezember 1846. . ,

v. Hasenkamp., Spezial Direktor- ö

jetzt

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