1847 / 10 p. 1 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

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526 Met. 1071. 3.

Bauk-Aetien P. ult.

WMeteorologische Beobachtungen.

Frank furt a. M., 5. Jan.

Allgemeine

gandels und Görsen - nachrichten. b 1915 6 RHaryr. Bauk- Aetien 658 Hr. Ilope S8 G. Siegl. 871 G. lat. 59 5. R. Das Abon ne ment beträgt Berlin/ 8. Jan. Unsere Course konnten sich auch heute nicht der poln. 300 FI. 88 d. 40. 300 FI. . a. ö . 1847. Morgens Nacehrittags Abends Nach einmaliger 2 th ir für 4 J haupten und schlossen abermals niedriger als gestern. Das Geschast bleibt Ham burs, 6. Jau. Rank Actien 1570 Hr. kusl, Rus 1057. 5. 7. Jan 6 Uhr. 2 Uhr. 10 Uhr. Reobachtung. 4 nihir . ahr. All 4 im Allgemeinen beschränlt. Paris, 4. Jan. 576 Rente sin our. IIS. 40. 396 do. fin cour. S0. 15. 8 Rihir h 5 . * * * 26. nslalten des In . 4 ide Neapl. 395 Span. —. Pass. —. Luftdruck. .... 341, 14“ Par. 34 1, o7“ Par. 341, 16“ Far. Guellwärme 2 HR. in all . ahr. und us andes nehmen Sestellung Markt pre se * om Ge * ; ö Wien, 5. Jan. 595 Met. 1083. 195 de. 99). 3536 do. 73. KRank- Lustwärme .... 1,7“ R. 0, 0 R.˖ 1 3,07 R. Flusswärme 0, o5 R. en ; Theilen der Monarchie . . ; auf dieses glatt an, für Berlin Berlin . den 4. Januar 1817. 3 Rihlr. 3 Sgr. Actien 1660. Aul. de 1834 157 3. de 1839 1195. Nordb. 172. ¶iloggn. 1293. Thaupunkt .... 2,99 R. 2,37 n. 3,77 R. RBodenwäarme 2, 19 R. ohne Preis * Erhohung. 8 die Expedition der Alg. Preuß. 3 u Lande; Weizen (weißer 8 Rihlr. 3 ern r Sgr ; 11 Pf., Mail. 109 e. Livoru. 922. Pest. 973. Budw. —. PDuustsũtti gung. 90 pCt. 81 pCt. 95 pCt. Ausdũnstung (Q, 00 Rh. In sert 10ns -= Sebü hr für den J x Zeitung: 7 Pf. 84 ä. 6 6 ven * ge 2 e ir anch 1 Nihlst. Wetter...... riß. ruh. nehlig. Niedersehlas O, os 11 n. Raum . Zeile des Allg. R Friedrichs siraße nr. I. auch 2 Rthlr. 19 Sgr. 2 Pf.; gro . 28 ‚. . 0. 0. ö Wärme wechsel O, o? Anzeigers 2 . k 10 Pf. ; 3 Gerste 1 Rihlr. 20 Sgr. 3 Pf.; Hafer 1 Rthlr. Berliner Börse. 2 8s * 9 zeig Sgr )

11 Sgr. 5 Pf. auch 1 Nrbir. 11 Sgr. 5 Pf. Eibsen 2 Ribsr. 19 Sgr.

2 Pf. Eingegangen sind 106 Wispel. .

74. ffn. Weizen (weißer) 3 Rihlr. 8 Sgr. ĩ. , 3 Sgr. Pf. und 3 Rrihlr. 1 Sgr. 2 Pf.; Roggen 2 Rthlr. auch 2 Rihlr 20 Sgr. 5 Pf.; große Gerste 2 Rihlr.

Den & Ianuar 1847. Tagesmittel: 341, 12“ Per... 1,65 Rn...

5 Pf., auch 3 Rihlr.

. Pr. Cour. 24 Sgr.,

Rries. Geld.

Fonds. et ien.

8

1847.

riet. Gel. G. Königliche Schauspiele. 8. Sonnabend, 9. Jan. Im Schauspielhause. 7Jte Abonnements=

Pr. Cour. 8 10. Berlin, Sonntag den 10ten Januar

ĩ den 6. Januar. St. Schuld- Sch. . . rl. Potsd. Magdh. 2 2 ö 1 3 2 ] ö, Dee, e,, * auch 6 Rihlt. Der Ceutner , d. 3. 98 nr, D 9 95 Vorstellung. Zum ersten male: Hausmütterchen, Familiengemälde in Heu Rthm, auch 20 Sgr. ͤ 1. Sect. a5 Ir. 935 ac. Prior. opng. 5 1009 86 1 Alt, aus bem Frarzösischen, von Heine. Hierauf: Bürgerlich und 63 . * 1j 66 6 1 Sgr. 6 Pf. er mne we. 92 91 . a. . n, n. . Abth., von Bauernfeld. (Mad. Grabowehy: i ö Inhalt. auf die religiösen Parteiungen in Königsberg sich beziehende, mit der henden Kammersession beizuwohnen; der Letztere, Herr For ⸗Strang⸗ J ss k Sonntag, 10. Jen. Im Ope hause. te Abonnements -Vor- Linti cher Theil. . Untersuchung gegen den hr. Rupp in gar keinem 'speziellen ways, ist in Urlaub nach Italien gegangen. Der Graf von Salig⸗ ö Heer,, . a, e, e, dr d, e Celan n nnen mr ahn rn ff., ten inn ae g. r,, , ,, , , . zie Preise von Fartoffel⸗S . 1 ö , , 66. 9: en . 1 2 in * . W. ror Se Die barmherzigen Schwestern. Schrei f Schriftsti e ! rn 83 = . . i . ; 34. h Januar 1847 29 Rtihlr. erte. ? laudbr. 3. 39 913 var n nien, 1065 105 Mozart. Nach Cosi san' tutte neu bearbeitet von L. Schneider. Tönigsbeng. (Berichtigendes in Betreff der gegen Dr. . enn n , r,, 1er, wen, ,. großbritanischer Geschifter ger 365 an . ; ̃ 29 29 frei ins Haus Grossh. Pos. do. 4 102 do. do. Prior. Obl. 4 . ĩ Hierauf: Die Marketenderin und der Postillon Ballet⸗Divertissement leiteten Unterfuchung.) 9 * l. 3 ; 4 lnspruch hatten, und . . . , nn,, , , Mad, Cerrito⸗- Saint. Lcon: Kathi, Herr Saints Lon: Dentsche Bundesstaaten. Königreich Babpern. Otdens-Perlei. elche an sich zur Mittheilung ungeeignet erscheinen müßten, zu sr Oesterreichische Monarchie. . . ĩ . ö . mm, ö 3 * n. ov. . , . 9 , Schreiben aus Frankfurt a. M. (utlaubs. Ftrifee hen me, frre 42 . . Abschriften Wien, 5. Jan. Ihre Kaiserl. Hoheit bie Frau Erzherzogin 7. ö, . 209 29. ) . . 1 ö ö . . . ranzösischen und des englischen Gefandten am Bundestas aller auf die in Nede stehende Untersuchung bezüglichen Aktenstücke Hildegarde hat, dem ärztliche ülleti ie ? ig zu⸗ pr. 200 Ouart 3 51 P oder 16,800 3 nach Tralles. Korn- Spiritus: rere, ,. 95 r. , . * 105 , werden Billets zu folgenden hohen Opern- Oe ter eich iche . 174 ver , Erzherzogin angeboten, auf welche allein die von dem Konsistorium erfolgte 66 an 19 befindet 1 f ,, 2 * obne Geschaft. Schleciache de. 35 * Frier. 4 . 22 6 : Dildegarde. Kralau. Amnestie. Ven ?dläa. 2 eidung sich gründete, und die allein auch neben dem Raten s . ; *, mm, = . . Ein Wlllet in den Logen des Prosceniums, des ersten Nanges. hetzogs Friedrich. Winter. . 6 3 * die Vertheidigung 1 * gr r , n, ,

Berlin, den 7. Januar 1847.

Die Aeltesten der Kaufmannschaft von Berlin.

Ka Frankfurt a. M., 4. Jan.

zember eine gute Abrechnung und zeigte auch heute, ohne daß der Umsatz sehr lebbaft gewesen, eine feste Haltung. Von den Eisenbahn-Actien sind in den leßteren Tagen die der Taunusbahn sehr begehrt gewesen, da eine Mehr= Einnahme von mindestens 40,900 Fl. im Jahre 1846 eine höhere Dividende (l 15 FI. für die Actie von 250 Fl. Nominalwerth) in Aussicht stellt. Der Geldstand ist befriedigend, der Diekonto steht 3 36.

Börsen.

Auswärtige

Amsterdam, 4d. Jan. Niederl. wirkl. Sch. 59 .

3230 do. 373. Pass- . 130 Russ. Hope 88

Ausg. .

Zinsl. . Preuss. Pr. Sch. —.

do. v. Staat ga-

Poln. .

Ein Billet im Parquet Ein Billet in den Logen des zweiten Ranges Ein Billet in den Logen des dritten Ranges, im Parterre 26 Sgr. Ein Billet im Ein Billet in den Fremdenlogen 3 Rthlr. Mit aufgehobenem Abonnement: Die

Karlsschüler, Schauspiel in 5 Abth., von H. Laube.

Verantwortlicher NRedactẽũr Pr. J. W. Zinkeisen.

Im Selbstverlage der Expedition.

rantirt. Lt. M. 3; n. St. E. Lt. A.. 3. 111 110 im ersten Balkon und zur Tribüne 2 Rthlr. . . . Magd. lalbet. Eb. 4 111 1Rthlr. 15 Sgr. Die Börse hatte für den De 4 nr. Schw. rb. E. 4 1 Rthlr. 10 2 Gold al mareo. do. do. Prior. Obl 4 j Fried ik sdior. 13375 1316 Bonn-Kölner Esb. 5 . . 1m ,, und And. GIdm. à 5 Ih. 12 111 Nie derseh. Mk. v. e. 4 916 ph ie fi s Disconto. . 5 do. Priorität 1 93 vn Sch auspielbause. do. Prioritũt 5 100 99 . Nied. Mrk. EMsb. 4 7 . do. Priorität 45 92 596 Span. 203. ö Wilh. n. (C. 0 4 86) Berlin- IIamb. 1 101

1 Gedruckt in der Deckerschen Geheimen Ober⸗Hofbuchdruckerei.

Bekanntmachungen.

151 4 n

Am 17. Februar dieses Jahres ist die Ehefrau des Regiments -Arztes in der französischen Armee, Johann Nicolai Bernhardt, Marianne, geb. Preud' homme, zu Bardelegen gestorben. Ihr Nachlaß von über 1060 Thlr. Courant wird von ihrer Tochter, der separirten Amtmann Schmelzkopf, Ida, geb. Bernhardt daselbst, als einziger gesetzlichen Erbin, mit der Behauptung in Anspruch genommen, daß ihr Vater im Jahre 1814 von Dresden nach Frankreich gereist und von dort nicht wieder zurückgekehrt ist.

In Gemäßheit des von ihr zur Ergänzung ihrer Le— gitimation gemachten Antrages werden nun alle dieje— nigen, welche ein näheres oder gleich nahes Eibrecht zu haben vermeinen, insbesondere der obengenannte Jo— hann Nicolai Beinhardt, hierdurch aufgefordert, solches binnen drei Monaten, längstens in dem auf

den 8. April 1847, Vormittags 11 Uhr, vor dem Deputirten, Ober-Landesgerichts-Neferendarius Wiedemann, auf dem hiesigen Ober -⸗Landesgerichte an= gesetzten Termine anzumelden und nachzuweisen, widri= genfalls die Extrahentin für die einzige gesetzliche Erbin angenommen, ihr als solcher der Nachlaß zur freien Disposition überlassen und der nach ersolgter Präflu= sion sich etwa erst meldende nähere oder gleich nahe Erbe alle ihre Handlungen und Dispositionen anzuer— kennen und zu übernehmen schuldig, von ihr weder Rechnungslegung noch Ersatz der erhobenen Nutzungen zu fordern berechtigt, sondein sich lediglich mit dem, was alsdann noch von der Erbschaft vorhanden, zu be— gnügen verbunden sein soll.

Denjenigen, welche sich bei der Anmeldung eines Be—= vollmächtigten bedienen wollen, werden die hiesigen Ju— stiz- Kommissarien Justizräthe Kette, Silberschlag und Damm in Vorschlag gebracht.

Magdeburg, den 19. Dezember 1846.

Der J. Senat des Königl. Ober-Landesgerichts.

17 Nothwendiger Verkauf.

Königl. Preuß. Land- und Stadtgericht

zu Erfurt.

Das hier unter Nr. 2118 gelegene, dem Gastwirth Christoph August Leonhardt gehörlge Haus nebst Gar⸗ ten, Ställen und Zubehörnngen, auf 7100 Thlr. 29 Sgr. 7 Pf. gerichtlich tarirt, zufolge der nebst Hypo— thekenschein und Verkauss-Bedingungen in dem 15. Bü— reau einzusehenden Taxe, soll am 23. Juli 1847, Vormittags 10—6 Uhr

Abends, an Gerichtsstelle, Zimmer Nr. 36, subhastirt werden.

8621 Nothwendiger Verkauf. Stadtgericht zu Berlin, den 14. September 1846. Das dem Zimmermeister Philipp gehörige, hier in

der Köthenerstraße Nr. 4s und Ecke der Hirschelstraße

belegene und im Hypothekenbuche von den Umgebungen

Berlins Vol. 28. No. 1817 eingetragene Grundstück

nebst Zubehör, tarirt zu 17,360 Thlr. 5 Sgr, soll am 29. April 1847, Vormittags 11 uhr,

an der Gerichtsstelle subhastirt werden. Taxe und Hö— pothekenschein sind in der Registratur einzusehen.

Magdeburg⸗Wittenbergesche isn Eisenbahn.

Wenn wir uns auch e bisher nicht bewogen fin- den konnten, auf die An⸗ griffe, welche in den letz- ten Monaten des ver⸗ wichenen Jahres gegen unser Unternehmen und gegen die Legalität der Gesellschafts Vorstände wiederholt gerichtet wor-⸗

1 223 , n n,,

den sind, öffentliche Erörterungen zu veranlaffen, so ha—= ben dieselben doch zu wiederholten ernsten Berathungen

Allge meiner An zeige r.

geführt, durch welche unsere Ansichten über die Rechte und Pflichten der Vorstände gegen die Gesellschaft und deren Unternehmen nur befestigt worden sind. Auch diese erste und letzte jene Angriffe berührende Erklä— rung würde unterblieben sein, wenn die in neuester Zeit vorgebrachten Verdächtigungen und namentlich die in der ersten Beilage zu Nr. 306. der Vossischen Zeitung vem 31isten v. M. enthaltene, „das Comité“ unterzeich= nete Anzeige nicht möglicherweise nachtheilig einwirken könnten, und wenn wir uns den Herren Actionairen unserer Gesellschaft gegenüber nach Ablauf der letzten, in Gemäßheit des Gesellschafts-Statuts zur Einzahlung der zweiten Rate gestellten Frist nicht zu einer Bekannt= machung, über deren Resultat unter den obwaltenden Umständen für verpflichtet hielten.

Nach dem heutigen Kassen - Abschlusse sind in Folge unserer öffentlichen Aufforderungen 374,700 Thlr. von den jetzigen Inhabein der noch gültigen früher ausge— gebenen Quisttungsbogen und resp. von den ersten Zeich—Q nern in Betreff der annullirten, also ganz nahe fünf Sechstel der ausgeschriebenen Rate, baar eingezahlt worden, so daß im außersten Falle nur 75,300 Thlr. auf prözessualischem Wege beizutreiben sein würden *).

Ein so günstiges Ergebniß war bei den großen An⸗— strengungen, welche von den Gegnern unseres Unter— nehmens gemacht worden sind, um von der Einzahlung abzuschrecken, kaum zu erwarten, und kein Unbefange⸗ ner dürste ferner um eine ruhige und sichere Weiter= führung desselben Besorgnisse hegen, da ohnehin von dessen Aufgeben nicht die Rede sein kann, weil außer den gelösten Verbindlichkeiten zur Erfüllung der übri⸗

en welche eingegangen werden mußten, wenn die Ausführung des Werfes möglichst bald geschehen und solide und vortheilhaft werden sollte noch eine Mil- lion Thaler und darüber erforderlich sind.

Wenn endlich die Legitimation der jetzigen Gesell—= schafis⸗Vorstände von einer Seite her in Zweifel ge⸗ gestellt worden ist, so dürfte zur Beruhigung der Her— ren Actionairs schon der Umstand dienen, daß diese Zweifel von den Königlichen Behörden nicht getheilt werden, daß die Letzteren vielmehr über die Gesellschafts« Angelegenheiten nach wie vor mit dem unterzeichneten Direltorio verhandelt haben. Der aus der unterbliebe—= nen Wahl, neuer Ausschuß- Mitglieder hergeleitete Einwand ist aber, abgesehen von verschiedenen anderen triftigen Gründen, auch um deshalb völlig hin= fällig, weil der in der General- Versammlung am 22. Oltober 1845 gewählte Ausschuß und das von diesem am 1. November dess. J. gewählte Direktorium durch den 5, 23. des Statuts wodurch allein und aus drücklich den zue rst gewählten Gesellschafts⸗Behör-= den die Befugniß beigelegt worden ist, alle Schritte zur definilven Konzessionirung zu thun und mit rechtsver= bindlicher Kraft für alle Müglieder der Gesellschaft die vom Staate als Bedingung der Konzessionirung ver— langten Abänderungen und Ergänzungen des Gesell⸗ schasfts⸗ Vertrages vorzunehmen ein von dessen fon— stigen Bestimmungen über die Wahl der Gesellschafts⸗ Vorstände abweichendes, an eine bestimmte Zeit nicht gebundenes Spezial⸗Mandat erhalten haben, welches vor der Allerhöchsten Bestätigung des Statuts selbst von einer neuen General -Versammlung nicht zurückgenom⸗ men werden konnte. Die zuerst gewählten Vorstände sind deshalb zur Vertretung der Gesellschast fortdauernd unbedingt legitimirt und die vom Directorio ausgegan · genen, den Bestimmungen des Gesellschafts⸗Venirages entsprechenden Disposilionen vollkommen legal und rechtsverbindlich.

Magdeburg, den 5. Januar 1847.

Direktorium der Magdeburg-Wittenbergeschen Eisen-= bahn · Gesellschaft. Francke, Vorsitzender.

Bis den Tien d. M. betrugen die Einzahlungen 384,400 Thlr., so daß nur noch 65, 600 Thlr. zuruͤcz= geblieben sind.

lin Seeländische Eisenbahn. Da der Bau der Seeländischen Eisenbahn bis Roth⸗

schild nunmehr bald vollendet sst, es sich aber aus dem letzten Berichte des Ober-Ingenieurs herausgestellt hat,

daß zur Oeffnung und endlichen Vollführung der Bahn

eine größere Summe, als der Betrag des restirenden 10ten Einschusses auf die Actien, erforderlich sein wird, so ist in Gemäßheit der §§. 31. und 33. Lit, b. des Statuts eine außerordentliche General · Versammlung anberaumt worden, welche hier in Kopenhagen, Mitt= woch den 17. Februar 1817, um 6 Uhr Nachmittags, im Vorsaal des höchsten Gerichts auf „Prindsens Pa- lais“ gehalten wird, und wozu die Herren Actionnire hierdurch eingeladen werden, um den Bericht über den Status der Gesellschaft am 31. Dezember 1846 zu em⸗ fangen und darüber zu beschließen, wie die Minel zur Deckung der fehlenden Summe herbeizuschaffen sein werden. Kopenhagen, den 4. Januar 1847.

Der Ausschuß der Seeländischen Eisenbahn Gesellschaft.

176 ne g u n g. 8 Die Direction der „. Zarskoc⸗ Selo⸗Eisen⸗ bahn - Gesellschaft in St. Petersburg be— nachrichligt hiermit die aus ländischen Herren Ac—=

tionaire dieser Unternehmung, daß, laut §. 17. ihrer Statuten, eine

General⸗Versammlung der Herren Actionaire gegen Ende Ja⸗ nuar 1847 alten Styls, in St. Petersburg ab-

gehalten werden wird, und daß in derselben, außer der gewöhnlichen Vorlegung der jahrlichen Abrechnung und der Bestimmung der pro zweite Hälfte 1846 auszuzah— lenden Dividende, über die Wahl eines Direfiors,

so wie über die beabsichtigte Verlängerung der Eisenbahn von Zarskoé-Selo bis Gatt—

schina, durch Stimmenmehrheit, enischieden werden wird. Demzufolge werden die ausländischen Herren Actionaire hierdurch aufgefordert, sich bei dieser Ver⸗ sammlung, laut §. 15. der Statuten, durch Bevollmäch- tigte vertreten lassen zu wollen.

Im Namen der Direction: Ferdinand von Taube“ Direktor.

W

[115 b] ; Administration de rentes sous la direc- tion de la Banque de Belsique. Certificats de rente Belge 24 5.

Le Directeur de la Banque de Beltique a l'honneur d'informer les porteurs des dits Certificats que les Coupons échéant le Ir Janvier Courant, seront Pays à Pirtir de ce jaur: à Bruxelles aux Caisses de la Banque, Amsterdam chez Mr. S. R. Bischoffsheim au taux du Change du jaur, Paris = . Hortinguer ct Cie., Londres P L. R. Bischoffsheim, Goldschmidt et Avigdor, kFEranefort Mr. B. H. Goldschmidt, Berlin P Mendelssohn et Cie., le tout conformement à l'avis publié par la Banque

le 1r Juillet 1844. Bruxelles, le 2. Janvier 1847.

8 9 Verkauf „0 Weberei⸗-Utensilien.

Da meine Maschinen-Fabrik an Ausdehnung gewinnt, habe ich meine Orleans-Weberei aufgegeben und beab= sichtige, die betreffenden, im besten Zustande erhaltenen lltensilien, als:

40 lomplette Webestühle, 20 Jaquards-⸗ dergl., Spuhlmaschinen, do. zu Warps, Kettenmaschinen, Kartenloch⸗Maschine mit doppelten Platten, Crabmill, Waschmaschine, Morphose, Cylinder⸗Trockenmaschine, hydraulische Presse, Presßplatten, Sengeplatte, 1 Walzenmaschine zur Blauküpe, aus freier Hand, zusammen oder theilweise, zu verkau— fen. Lieöhaber werden eingeladen, die Gegenstände in Augenschein zu nehmen, und können auf möglichst bil= lige Preise rechnen.

Burg bei Magdeburg, den 31. Dezember 1846.

S. A st on.

Ex X

1117 Landgüter⸗Verkauf.

Die Herrschaft Grabow im Königreiche Polen, Gou— vernement und Bezirk Radom gelegen, bestehend aus 4 Ortschaften und 3 großen Melereien, mit Kirchspren⸗= gel, 8 Meilen von Warschau, 5 Meilen von Radom, 1 Meile von der schiffbaren Piliza und 2 Meilen von der Weichsel entfernt, mit hinlänglichen Robottagen begütert, enthaltend über 17060 Magdeburger Morgen Land, wovon 10000 Morgen Ackerboden und 7000 Morgen Wiesen und Wald, ist mit den in gutem

Stande sich befindlichen Wirthschafts-Gebäuden, neu

errichteten Brennerei, Brauerei, Wasser⸗ nnd Windmüh— len, überhaupt mit sämmtlichem mobilen und immobi—⸗ len Inventar aus freier Hand zu verkaufen. Hierauf Refleftirende wollen sich an Ort und Stelle selbst von der näheren Beschaffenheit derselben überzeugen, wo ihnen auch der Taxwerth und Ausweis des Ertrages mitgetheilt werden kann. leber den Kausschilling da⸗ gegen, so wie die näheren Bedingungen, wird die Ei— enthümerin, wohnhaft in Krakau im eigenen Hause dr. 237, Auskunft geben.

lis Verkauf eines Ritterguts in Sachsen.

Das beim Appellationégerichte zu Budissin zur Lehn gehende, 1 Stunde von Stolpen, 25 Stunden von Pirna, 4 Stunden von Dresden und 1 Stunde von dem Anhaltepunkte der Sächsisch⸗Schlesischen Eisenbahn zu Fischbach entfernt gelegene, mit Berüchichtigung der Lasten auf Sb, 250 Thlr. 6 Ngr. taxirte Allodial-Ritter⸗ gui Helmsdorf, wozu 530 Acker 50 MRuthen Areal incl. 133 Acker 292 IRuthen Waldung, belastet über- haupt mit 5893,14 Steuereinheiten, volle Gerichtsbar- keit, Schäferei, Brauerei, Brennerei, Geldzinsen, Nie—= derjagd und Fischerei hauptsächlich gehören, soil, de= Erbtheilung halber, an den Meistbieienden, mit Vorbe— halt der Auswahl unter den Lizitanten, notariell ver⸗= lauft werden. Kauflustige werden ersucht, bei dem un- zerzeichneten hierzu requirirten Notar, welcher die An- schläge und Kaufsbedingungen vorlegen und das weiter Nöthige verhandeln wird, sich zu meiden, hiernächst in dem angesetzten Bietungs⸗Termine, den

15. März 1847, Vormittags in der Zeit von 10 bis 12 Uhr, in der Eypedition des Unterzeichne en (Neustadt-⸗Dresden, Ka— sernenstraße Nr. 16) zu erscheinen, ihre Gebote zu er⸗ . und der weiter nöthigen Verfügungen gewärtig zu sein.

Dresden, am 6. Januar 1847.

Adv. Gotthold Hoffmann.

Rußland und Polen. Si. Petersburg. Beschluß über das Ge— mein; ewesen in den westlichen Gouvernements. Vermischtes.

Frankreich. P a ris. Hofnachrichten und Gerüchte über Regierungs- Maßregeln und die Thronrede. Die bevorstehenden Adreß⸗De batten. Vermischtes. Prozeß des Grafen Leon. Schreiben aus Paris. ustand der Bank und des Geldmarktes.)

Großbritanien und Irland. London. Hofnachricht. Die Ueberlandpost. Das 16te Negiment. Tie Anleihe der Bank von Frankreich. Nachrichten aus Neu-Seeland und Otaheiti. ,

Belgien. BrüsseJ. Hofnachricht. Hirtenbrief des Bischofs von Gent!

zu Gunsten der bedürftigen Klassen. Vermischtes. Schweiz. Kanton 6 . 7 maten nach Zürich. Kanton Freiburg. Uri. Anträge im Landrath. Portugal.

Unruhen. Kanton

Die Universität. Cochrane. Türkei. Konstantinopel.

1 Ton Neue Hoscharge. Schelib Efendi. Erdbeben in Smorna.

Handels⸗ und Börsen⸗Nachrichten. Berlin. Börse. Schreiben

aus Frankfurt a. M. (Börse.)

Königl. Opernhaus. („Othello“) Zur neuesten Kriegsgeschichte.

Amtlicher Theil.

Angekommen: Se. Durchlaucht der Fürst und Ihre Hoheit die Fürstin Karl Egon von Fürstenberg, von Breslau.

llichtamtlicher Theil. 7

Berlin, 9. Jan. Nach dem heutigen Militair⸗Wochen—⸗ blatte ist der Major Rathmann, Garnison-Bau-Direktor des Ill. Armee⸗ Corps, zum Commandeur der 6ten Pionier⸗Abtheilung er⸗ nannt und dem General-Masor a. D. von Kg cht, zuletzt Eom— mandeur des Zten Ulanen-Regiments, der Charakter als General⸗ Lieutenant beigelegt worden.

e, Königsberg, 5. Jen. Die Augsburger Allgemeine Zeitung theilt in ihrer Nr. 361 vom vorigen Jahre mehrere Stel⸗ len aus einer Schrift des Tribunals. Raths Ulrich mit, nach welchen diesem, als dem Rechtsbeistande des Dr. Rupp in der gielurs ustanz gegen das Urtheil des Königlichen Konsistorsums der Provinz Preu? ßen, die zur Anfertigung der Vertheidigungs⸗ Schrift erforderliche und gesetzlich zuständige Auslieferung der vollständigen Personal-Akften des hr. Rupp verweigert und nur ein Theil derfelben in verstümmelter Gestalt zur Einsicht überlassen, hiermit aber das Recht der freien Vertheidigung verkürzt worden sein soll.

Eine kurze Darlegung des wahren Sach verhältnisses wird hin⸗ reichen, um das Ungegründete der hiermit erhobenen Beschuldigungen nachzuweisen. . .

Dem Dr. Rupp und seinem Vertheidiger wurde bei Ergreifung des Rekurses die Einsicht in sämmtliche Akten derjenigen Untersuchung, gegen deren Endresultat der Rekurs ergriffen wurde, gewährt. Es fand sich aber, daß bei Einleitung dieser Üntersuchung die Anlegung eines getrennten Aften-Volumens unterblieben und die auf die Unter?

suchung sich beziehenden Aktenstücke einem schon bestehenden Akten.!

Volumen beigeheftet worden waren, welches außerdem fortlaufende,

Die Uebersiedeinng der fremden Diplo⸗-

80 London. Niederlage der Insurgenten bei Torres Vedras. Griechenland. Athen. Die Verfolgung der Griechen in der Türkei.

Entscheidung in zweiter Instanz vorzulegen waren. Da sie hiermit sich nicht zufrieden erklärten, so wurde bie Auflösung des vorhande— nen Akten-Volumens und die nachträgliche Anlegung eines besonde— ren Untersuchungs⸗Atenstückes angeordnet, in welchem sämmtliche auf die Untersuchung in Sachen des r. Rupp bezüglichen Akten mit der Maßgabe eine Aufnahme fanden, daß die ad marginem geschriebenen, lediglich persönliche Verhältnisse des Konsistoriums be— treffenden Bemerkungen und Ansichten, die für die rechtliche Beur- theilung der Sache von gar keiner Bedeutung waren, gelöscht wur— den. Dieses Aktenstück ist dem Dr. Rupp und seinem Vertheidiger mit dem Bemerken eingehändigt worden, daß sie, im Fall ihnen die Einsicht noch anderer Akten behuss der Ve stheidigung wünschenswerth erscheine, diese speziell namhaft machen und, im Fall ihnen Seitens des Königlichen Konsistoriums solche verweigert werden sollten, die Entscheidung der höheren Instanz hierüber einholen möchten. Die⸗ selben haben von dieser letzteren Ermächtigung keinen Gebrauch ge⸗ macht, sondern sind bei der Forderung stehen geblieben, daß das aus oben erwähnten Gründen aufgelöste Akten-Volumen wiederhergestellt und in seiner Gesammtheit mit den zu der Untersuchung gegen Dr. Rupp in feiner Beziehung stehenden Aftenstücken ihnen vorgelegt werde. Diesem Begehren hat nicht gewillfahrt werden können, die Untersuchungs-Akten selbst aber sind, wie aus vorstehender Darlegung erhellen wird, dem Dr. Rupp und seinem Rechtsbeistande in keiner Weise vorenthalten worden.

Provinz Pommern. Stettin, 7. Jan. (St. 3.) Leider sind in der Nacht vom Ften zum 6ten d. noch drei von den durch Kohlen— dampf erkrankten jungen Mädchen gestorben (s. Allg. Pr. Ztg. Nr. 8.); jede unermüdlich angewandte ärztliche Hülfe vermochte nicht, denselben das Leben zu erhalten. Die übrigen Erkrankten sind bereits sämmtlich aus der Pensions⸗-Anstalt zu ihren Aeltern gebracht, und . hegt die Hoffnung, ihre Gesundheit bald wieder hergestellt zu ehen.

Provinz Sachsen. Erfurt, 7. Jan. Mit dem Beginne des neuen Jahres ist das hiesige katholische Waisenhaus den barm= herzigen Schwestern zur Pflege übergeben worden.

Deutsche Bundesstaaten.

Königreich Bayern. Aus den Händen Sr. Majestät des Königs haben am Neujahrstage Ordens-Decorationen erhalten: Ver— dienst⸗ Orden der bayerischen Krone, das Komthur⸗streuz der Ministe— rialrath von Weigand, der bayerische Gesandte am Bundestag, von Oberkamp. Das Ritterkreuz die Reichsräthe Graf von Arco⸗Valley und von Niethammer, der General- Post⸗-Administrator Göb, der quiescirte Ober⸗Appellationsgerichts-⸗Rath von Hofstetten. Verdienss= rden vom heiligen Michael: Großkreuz, der Hof-Marschall Oberst Graf von Sapoꝛta, der Vice⸗Oberst⸗Stallmeister Freiherr von Frey⸗ berg. Das Komthur⸗Kreuz der Akademie-Direktor ꝛc,. von Gärtner. Das Ritterkreuz der Legations-Rath Freiherr von Aretin, der Gen⸗— darmerie⸗-Hauptmann Zehrer, der Hofgarten⸗I

Intendant Seitz, der Staatskassirer Weichsler, der quiescirte Ober⸗Konsistorialrath Fuchs, der Artillerie- Hauptmann Speck, der Arzt Dr. Brunner, der Ministe⸗ rialrath Freiherr von Duprel.

ö Frankfurt a. Mt., 6. Jan. Die Gesandten Frank⸗ / reichs und Englands bei der hohen Bundes⸗Versammlung haben vor⸗ gestern unsere Stadt verlassen. Der Erstere, Marquis von Chasse— loup-⸗Laubat, ist nach Paris gereist, um als Deputirter der bevorste—

Krakau, 5. Jan,. (Bresl. 3tg.) Die hiesige Zeitung vom heutigen Tage enthält folgende Kundmachung über die Behandlung der bei den letzten hochverrätherischen Unternehmungen in der Stadt und dem Gebiete Krakau betheiligten Personen:

„Se. Kaiserliche Majestät haben sich in Gnaden bewogen ge⸗ funden, mit Allerhöchster Entschließung vom 16. Dezember 1846 zu bestimmen, daß, gleichwie Allerhöchstdieselben den galizischen Gerichten durch, Allergnädigstes Kabinets-Schreiben vom 26! Februar 1846 für die bis dahin verübten Verbrechen die Weisung ertheilt haben, von den bei den, letzten hochverrätherischen Unternehmungen Betheiligten nur die Rädelsführer und thätigen Beförderer jener Unterneh⸗ mungen und Anschläge, ferner diejenigen, welche schon ein— mal wegen Hochverraths in Untersuchung standen, und die in öffentlichen Diensten stehenden Individuen, worunter nicht nur unmittelbare Staats-Beamte, sondern auch Advokaten, No⸗ tare, Seelsorger ꝛc. 3c. zu verstehen sind; auf den Grund rechtlicher Inzichten der Kriminal- Untersuchung zu unterziehen; gegen die zu diesen Kategorieen nicht Gehörigen aber von der Untersuchung abzu⸗ lassen; dieselbe Gnade auch auf die bei der letzten im Anfang des Jahres 1846 ausgebrochenen Revolution im krakauer Gebiet Bethei⸗ ligten auszudehnen und daher die Untersuchungen, welche gegen die nicht zu den gedachten Kategorieen gehörenden, an der Empörung betheiligten Individuen in Krakau eingeleitet wurden, niederzuschla—⸗ gen, insofern sie nicht noch eines anderen Verbrechens bezüchtigt sind; neue Untersuchungen aber nur gegen zu den gedachten Kategorieen gehörige Personen einzuleiten seien. Krakau, den 4. Januar 1847. Kaiserl. Hof⸗Commissair Moritz Graf Deym.“

Venedig, 31. Dez. (A. 3.) Se. Kaiserl. Hoheit der Vice— Admiral Erzherzog Friedrich ist hier am 22sten d. im besten Wohl⸗ sein von Wien eingetroffen.

Endlich hat der Winter hier Fuß gefaßt; trotz der wenigen Si⸗ rolkotage, die den malerischen Schnee wieder weghauchten, drückt ein ungewöhnlicher Frost Venedig und die Umgegend. Die Lagune treibt Eis, und wir haben, was immer selten ist, schon 55 R. erlebt. Sonderbarerweise beschränkt sich dieser außerordentlich niedrige Stand der Temperatur beinahe ausschließlich auf die Dogenstadt. Auf der Höhe von Rovigno und den ersten dalmatinischen Inseln herrschen Süd- und Südostwinde und laue Witterung.

Rußland und Polen.

St. Petersburg, 2. Jan. Der Reichs ⸗Rath hat auf die Vorstellung des Ministers des Innern, daß es den Bürgern aller Städte der Gouvernements Wilna, Grodno, Minsk und Kowno er- laubt werden möge, Deputirte zu den Berathungen über Angelegen⸗ heiten der Bürgerschaft zu wählen, folgenden von Sr. Majestät dem Kaiser bestätigten Beschluß gefaßt: Zur Ergänzung der betreffen⸗ den Artikel des Swods der Reichs-Gesetze wird verordnet: In allen Städten der Gouvernements Wilna, Grodno, Minsk und Kowno werden die Gemeinde ⸗Beschlüsse Namens der Bürger⸗ schaft, sowohl über die Repartition der Leistungen, als über⸗ haupt über Angelegenheiten, welche der Beurtheilung der ganzen Corporation unterliegen, von eigenen zu diesem Zweck aus der Mitte der Bürgerschaft gewählten Deputirten gefaßt. Diese Deputirten werden, zu einem aus fünf Bürgerhöfen, auf drei Jahre gewählt, in den Stadtdumen oder Rathhäusern beeidigt und zur Er⸗ füllung ihrer Pflichten eingesetzt. Wenn die Stadtdumen oder Rath⸗ häuser bei diesen Wahlen irgend eine Gesetzwidrigkeit bemerken, so haben sie dies der Gouvernements Regierung vorzustellen, von deren Ermessen es abhängt, neue Wahlen anzuordnen. Diese Deputirten

Königliches Opernhaus. t enn . Mad. Viardot-Garcia: Desdemona. Hr. Kraus: Othello. (Den 8. Januar.)

Nachdem Madame Viardot-⸗Garcia als „Norma“ ihren Beruf für das tragische Gesangsfach aufs glänzendste dofumentirt hatte, stand eine gleich erfolgreiche Durchführung der „Desdemona“ im „Othello“ kaum zu bezweifeln. Dennoch sagt letztere Parlie, in ihrer mehr passiven Hal⸗ jung, der Individuglität unscres Gastes weniger zu, als jene vorbe— nannte, bei weitem affektreichere Rolle, welche das höchste Feuer der Leiden

schaft vorwalten zu lassen nicht nur gestattet, sondern sogar bedingt, soll sie anders im Charafter wahr aufgefaßt erscheinen. Erwägt man außerdem,

daß die Rossinische Musit in ihrer nachgerade langweilenden, jedwede dramatische Intention erstüickenden Manier nicht mehr geeignet

ist, allzu lebhafte Sompathieen zu wecken, so wird es durch das Zusam⸗ mentreffen dieser ungünstigen Ümstände erklärlich, wenn die heutige Leistung in ihrer Totalität den gehegten glänzenden Erwartun= gen nicht ganz entsprach, obgleich sie, wie dies bei einer so vortrefflichen, reichbegabten Künstlerin nicht anders möglich ist, höchst Schätzens⸗ werthes zu Tage förderte. Jene tiefe Innerlichkeit aber, mit welcher die Sängerin sonst ihre Aufgaben durchdringt, jene wahrhaft künstlerische Be⸗ geisterung, wodurch sie unwilltürlich hinreißt, mit einem Wort, jene Genia—⸗ lität der Auffassung und Vurchführung, womit sie alle ihre früheren Rollen Mu ausgezeichneten, 9r igin ellen Kunstschöpfungen erhob, vermißten wir. So erwärmte der erste Akt nur selten, obwohl Madb' Gareia die Ge— sangs-⸗Meisterin nicht verleugnete, ihre erste recitativische Erzählung, so wie das sich anschließende Duett mit Emilia, sehr schön, vollendet im musikali⸗ schen Ausdruck fang und im Finale einzelne dramatische Momente, z. B. die sie erfassende Verzweiflung bei dem eischütternden Vaterfluch, mit mäch⸗ tig ergreifender Wirkung une Im zweiten Aft vernichttt die wi dersinnige Musik jeden durch die Darstellung möglicherweise hervor-

zurufenden dramatischen Eindruck. Welche zum Beispiel, in dem Terzett zwischen Rodrigo, in einer Scene, wo von Kampf, Rache und Verzweiflung gesprochen und dazu so fröhlich gesungen und getrilleit wird, als wenn es ein Tänzchen im Ballsaale, nicht einen Tanz auf Tod und Leben gälte welche Sängerin, fragen wir, vermöchte hier dramatische Wirkungen zu erzielen? Mag Desdemona nach diesem lustigen Gezwitsche! immerhin in Ohnmacht fallen, ihre Klagen noch so rührend? ertönen lassen, man häl s doch nicht für Ernst. Die Illusion ist gestört. Veistim nung bemächtigt sich des Hörers. Sie zu bannen, ihn für die erlittene, durch die sündbafte Manier der Verbindung des höchsten Ernstes mit dem spaßhafte⸗ sten Scherze hervorgerufene Täuschung zu entschädigen, vermögen selbst die gleich Raleien bis in die höchsten Höhen hinaufwirbesnden Rouladen Des demonens im Finale nicht, obwohl sie, darch die eminente Kunstfertigkeit unseres berühmten Gastes mit seltener Vollendung zu Gehör gebracht, eine glänzende musikalische Wirkung hervorzubringen nicht umhin konnten, wofür die lebhaften Acclamationen des Publikums nach dem Schluß des Aktes beredtes Zeugniß gaben. Man rief Mad. Garcig einstimmig her— vor, eine Ehrenbezeugung, auf welche die Gesangs-Künstlerin Anspruch zu machen unbestreitbar das Recht hatte. In jeder Hinsicht musterhaft, genial darf die Leistung im dritten Akt genannt werden, dessen hoher mysilalische Werth Rossini verleugnet hier seine Manler fast gänz⸗ lich mit der dramatischen Durchführung seitens der Gastsängerin in volllommenem Einklang stand. Gesang, Spiel, Alles war hier vollendet. Die wundervolle Romanze zur Harse sang sie mit unbeschreiblich schönem Ausdruck; die Darstellung der Schluß Scene bewirkte einen wahrhaft er⸗ schütternden Eindruck, kurz, es war eine Meisterleistung, durchaus der gro⸗ ,,, würdig, jede Beurtheilung, jede Beschreibung weit hinter sich zurücklassend.

Herrn Kraus und, seinen Othello beireffend, so haben wir uns sowohl über des Sängers Befähigung im Allgemeinen als äber seine Leistung in

Sängerin veimöchte es Desdemona, Othello und

der gedachten Partie, bei Gelegenheit seines erstmaligen hiesigen Auftretens, zur Genüge ausgesprochen. ger dall ist „Othello“ von den hier gesehe—=

nen die beste Rolle des Gastes, deren in vieler Hinsicht elungene führung ihm auch diesmal lebhafte , 1 Brerendorff genügte als „Emilia“. Ihre frische, volle Stimme ver= schmol; sich mit der ünserer berühmten Gastsängerin recht wirksam, eine Be⸗ merkung, welche man vorzugsweise in dem oben erwähnten Duett des ersten Altes zu machen Gelegenheil hatte. Die übrige Besetzung war die gekannte: Nodrigo, Herr Mantius, Brabantio, Herr Zschiesche, Jago, Herr Krause. Das Ensemble ließ zu wünschen. Herr Henning dirigirte. 2.

Zur neuesten Kriegsgeschichte.

* Vom Rhein. Unter dem Titel „Erinnerungen eines preußischen Offiziers aus den Jahren 1812 bis 1811“ ist so eben in Koblenz be Rarl Bädecker eine Schrift erschienen, die ein eigenthümliches Interesse bietet. Sie ist nicht allein, wie manche in den letzten Jahren veröffentlichte Arbei · ten, ein Bericht über die Heldenthaten, durch welche sich die preußischen Waffen unsterblichen Ruhm erwotben haben. Wir finden karin auch in der gefälligsten und ungelünsteltsten Weise die verschiedenen Wechselfälle eines tapferen preußischen Offiziers geschildert und die mannigfachen Mittel, deren sich in den verhängnißvollen Zeiten chrenhafte Familien bedienten, um während der Fremdherrschaft die verwundeten Krieger ihres Vaterlan- des zu pflegen und zu sichern. Nicht ohne Rührung lasen wir, wie der Verfasser (Dberst von We i) verwundet von den Franzosen gefangen genommen und nach Merseburg gebracht würd, wie ihn aber dort die weöhs⸗ shätige Familie des Domprobst's von Holläufer in liebevollste Pflege nimmt und feiner in überraschender Theilnahme gedenkt überall zeigt es sich, wie inegeheim die Vaterlandes liebe fortlebt und den bald darauf Flücht en, um zu seinem Regimente zurückzulehren, verbirgt und schützt, bis er glück= lich ans Ziel gelangt. Solche Bücher bewähren recht sehr die stille Größe jener Zeiß neben der lauten Herrlichleit der ö. und Entbehrungen und verdienen auch der jüngeren Generation in die Hände 6 zu werden, als Vorbilder, wie man ehrenhaft winken und schaffen s ),