1847 / 13 p. 1 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

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Spanien.

Madrid, 31. Dez. Die Gaceta veröffentlicht die Aönig⸗ lichen Verordnungen, wodurch der Marquis von Viluma zum Präsi⸗ denten und der Herzog von Gor und der Graf von Espeleta zu Vice⸗Präsidenten des Senats ernannt werden.

Der Herzog von Palmella ist in Madrid eingetroffen.

Portugal.

* Lissabon, 21. Dez. Endlich, nach langem Zögern, wo— durch die fe e, Parteien auss höchste gespannt wurde 8 den Ausgang des unglücklichen Zwiespalts, der die Nation rf ö und in banger Erwartung, welcher Theil den Sieg 6. . würde, benutzte Herzog Saldanha die Gelegenheit, einen e ,. den Schlag auf die Insurgenten zu führen. Unter tem . Kommando des Generals Bomfim rückte der größere Theil der . teren mit seinen besten Truppen und vielen Guerillas Im ten aus Santarem und nahm seine Richtung geradeweges auf Lissabon zu . der Straße über Cercal und Torres Vedras (die berühmten n , Wellington's). Saldanha, der sein Hauptquartier in Cartaro am gio hatte, berichtete sogleich diesen Marsch des Insurgenten⸗Corpe nach dissa⸗ bon und wünschte der Königin Glück, indem er sagte, jetzt haben wir den Sieg in den Händen, und nun machte derselbe eine Seitenbewegung, drängte sich somit zwischen das Corps des Bomfim und des Grafen das Antas, welcher in Santarem zurückgeblieben, so daß sich dieselben nicht wieder vereinigen konnten, und folgte nun Ersterem auf dem Fuße nach. Bomsim rückte bis Torres Vedras vor in die starken Positionen, wo er Halt machte, denn das Wetter, war surchtbar schlecht, Tag und Nacht strömte der Regen. Hier in Lissabon war man indessen auch nicht müßig, die Linien, welche schon seit vier Wochen mit Geschütz besetzt, wurden nun auch von den vielen Volon— tair-Corps besetzt, auch sandte Saldanha zwei Regimenter zur Ver— stärkung der Garnison, die unter den unmittelbaren Befehlen des Kö⸗— nigs Generalissimus vom besten Geiste beseelt waren.

Am 22sten Mittags 11 Uhr, als Saldanha vor Torres Vedras ankam, zauderte er keinen Augenblick, die festen Stellungen des Fein— des sogleich anzugreifen, von beiden Seiten focht man mit großem Muth, und der Sieg erfolgte erst spät am Abend, als es schon dun⸗ kel war und das Regiment der Grenadiere der Königin dem Gefechte durch einen Angriff mit dem Bajonette ein Ende machte und die Rebellen aus ihren Positionen herausgeschlagen wurden. Die Haupt— Anführer der Rebellen, Graf Bomfim, Mousinho d'Albuquerque, der zuletzz mit Herzog Palmella Minister war, der General Celestino, Dom Fernando de Souza, Sohn des Grafen Villareal, der im Jahre 1838 für die Carta auf dem Campo da Feira focht mit Verlust eines Beines, jetzt aber zur Standarte der Septembristen gegen die Carta gegriffen, und Andere nahmen ihren Rückzug in das alte maurische Kastell, das auf einem Hügel zur Seite liegt, und das sogleich von Saldanha's Truppen eingeschlossen wurde. Der Graf da Taipa hatte sich beim Anfange des Gefechts aus dem Staube gemacht, unter dem Vorwande, den General das Antas zur Hülfe herbeizurufen. Die Nacht machte allem weiteren Verfolge des Sieges ein Ende. Am folgenden Tage aber ergab sich das ganze Insurgenten-Corps, mit obengenannten Haupt-Personen an der Spitze, Und es streckten die Waffen das 2te und Ste Infanterie Negiment, das Fte Jäger-Ba—

taillon, einige Kavallerie, 220 Pferde stark, nebst J Kanone und 1 Haubitze, insgesammt 1500 Mann regulairer Truppen, ohne die vielen Gucrillas, die nahe an Tausend betrugen,

und einen bedeutenden Theil des Haufens ausmachten. Alle Desails über diesen Sieg fehlen noch, allein Saldanha in seinem eiligen Schreiben an die Königin sagt, daß ihr Verlust groß gewesen, der Verlust der Feinde aber wohl doppelt so groß. Privatbriefe geben den Verlust der Truppen der Königin zu 200 unter Todten und Ver— wundeten an. Auf feindlicher Seite fiel schwer verwundet der Ex—

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Minister Mousinho d' Albuquerque. Gestern Abend erwartete man hier die Ankunft der obengenannten Gefangenen, unter denen sich auch der Graf Aviléz befindet, und mehrere Chefs der Gucrxillas. Man wird diese ganze Gesellschaft so bald wie möglich nach Afrika deportiren. Jetzt nach diesem Schlage, den die Insurgenten erlit= ten, scheint der Sieg der Königin, der bis dahin noch immer

in Zweifel stand, so gut wie völlig entschieden. Es bleibt Saldanha noch übrig, den Grafen das Antas zu schla— gen und die Gouvernements Junta in Porto auseinander⸗

zusprengen, die beide nicht nur an ihrer physischen, sondern auch an ihrer moralischen Kraft geschwächt sein dürften. Das Antas, der sich wahrscheinlich in Santarem nicht länger halten kann, wird sich entweder nach Porto zurückziehen oder die spanische Gränze zu er— reichen suchen, und im letzten Fall ist die Junta in Porto auch ge— nöthigt, davonzulaufen. Monate werden aber noch vergehen, bevor die Ordnung im Lande wieder hergestellt sein wird, wenn überhaupt es in der Menschengewalt liegt, eine Verwirrung, wie die hiesige, in einen geregelten Zustand umzuwandeln.

Handels- und Görsen - Nachrichten.

Berlin, 11. Jan. Das Weichen der Course hielt auch heute noch au und machte am Schluß der Börse nach dem Eintreffen schlechterer Rente⸗ Notirungen weitere Fortschritte.

EBerlMin er Börse.

Den II. Januar 1847.

* 7 5 7 J e Bries. Geld. Brief. Geld. Gem. St. Schuld- Sch. 35 94 Erl. Potsd. Mag db. 1. 9 Prämien- Scheine do. Obl. Lit. A. B. 4 911 915 d. Sech. 56 *. 93 9g2 do. Prior. Oblig. 5 100 995 Kur- u. Neumärk. Md. Lpæ2. Eisenb. J Schuldversehr. 3] 92 740. do. Prior. OblI. 4 é Berliner Stadt- Brl. Anh. abgest. Obligationen 35 912 do. do. Prior. Obl. 4 / 96 95 P Westpr. Pfandbr. 3 92 WDüss. Elb. Eisenb.— 106 . Grossh. Pos. do. d 102 —4ädo. do. Prior. Obl. 4 VJ do- do. 35 915 915 Rhein. Eisenb. 86 85 Ostpr. Pfandhr. 35 . 9 1 do. do. Prior. Obl. 1 Pomm. do. 35 9427 94 do. v. Staat garant. 3 . Kur- u. Neum. do. 3 95 Ob. Schles. E. 1A 4 105 104 Schlesische do. 37 96 do. Prior. 4 K do. v. Staat Ca- do. w, . . 95 rantirt. Lt. B. 35 h, 8eme ,, . . Mad. Ilalbat. Eh. 4 1 . k Br. Schw.-Frb. E. 4 ed n ,, zI0. 40. Prior. Ob. 1 . Friedrichsd'or. 1377 1316 houn Köluer Esh. 5 And. Gldm. à 5 Th. f 12 ie dersch. Mk. v. e. 4 903 Disconto. 4 5 do. Prioritat 1 94 / do. Prioritùt 5 100 99 Nied. Mr. ZM b. d . W / do. Prioritaùt ] 92 ö ö win. n. C.0 4 4 Berlin-IIamb. 4 1003 / . ͤ

Auswärtige Börsen. 595 Spen. 21. Poln. —.

Niederl. wirkl. Sch. 5976. Zinsl. —. Preuss. Pr. Seh. —.

Amsterdam, 7. Jan.

Zh6 do. 377. Pass. —. Ausg. —.«

459 Russ. Hope 873.

Neapl. —.

Mail. 109.

Antwerpen, 6. Jan. Frankfurt a. M., S. Jan. 570 Met. 1073.

1915 6. Rayr. Bauk- Actien 658 Br. Folu. 300 EI. S9 .

Ham burg, 9. Jan. Bank- Actien 1570 Br. Paris, 7. Jan. 395 Span. —. Wien, 7. Jan.

Aetien 1600. Anl. de 1834 1573. de is39 1193. Nordb. 173. Livorn. 9g3*.

zinsl. Neue Anl. 20.

Bank- Actien p. ult. Hope 885 G. Stiegl. 87 G. 1Int. 59. 659.

do. 500 EI. S0. 792. Eugl. Russ. 106. 1053.

595 Rente sin eour. 118. 50. 375 do. fin our. 80. 15.

Pass. —. 30 do. 73. Gloggn. 1292.

56 Met. 1083. 495 4. 99.

Pest. 985. Bud. —.˖

WMeteorologische Geobachtungen.

1847. Morgens Nachmittags Abends Nach einmaliger

10. Jan. 6 Uhr. 2 Ur. 10 Uhr. Beobachtung. Luftdruck. .... 343, 7.0 Par. 342,46!“ par. 342.38 Par. Guellwärme 7,7! R. Luftawärme.... 4,67 R. 5 39 R. 6 R. Flusswärme O, oO“ R. Thaupunlet . 5, K 9 R. U. R. RBodenwärme 3,4 ö Dunstsũttigung. 94 pCt. 88 pCt. 90 pCt. Ausdũnstung O0, 00s“ Rh. , trüh. trüh. trüb. Niedersehlag O. ml,, 0. 0. 0. Wärme wechsel . 4, 5ꝰ Wolkenzug . 0. 19, 15

Tagesmittel: 342 8a“ Par... 5, 99 R... 7,17 R... 91 pCt. O.

von Rossini.

Rossini.)

Vorstellung.

Dienstag, 12. Jan. nement: Der Barbier von Sevilla, komische Oper in 2 Abth. Musik (Mad. Viardot⸗Garcia: Rosine. Schlusse der Oper ein Rondo aus der Oper: La Cenerentola, von Hierauf: Hoguet. Musik von Gährich.

Zu dieser Vorstellung werden Billets zu den folgenden Opern— haus⸗Preisen verkauft. ö.

Ein Billet in den Logen des Prosceniums 1 Rthlr. 10 Sgr.; in den Logen des ersten Ranges und ersten Balkons, so wie zur Tribüne 1 Rthlr. zweiten Ranges 1 Rthlr.; in den Logen und im Balkon des dritten Ranges, so wie im Parterre, 20 Sgr.; im Amphitheater 10 Sgr.; in den Fremden⸗Logen 2 Rthlr.

Im Schauspielhause. 21ste französische Abonnements-Vorstellung: La seconde représentation de: Le Chevalier de Saint-George, comédie-vaudeville historique, en 3 actes, par M. M. Mélesville et Roger de Beauvoir. naval en 1 acte, par M. M. Bayard et umanoir.

Mittwoch, 13. Jan. Auf Höchstes Begehren: Charakter-Lustspiel in 5 Abth., von H. Laube.

Rönigliche Schauspiele. Im Opernhause. Mit aufgehobenem Abon⸗ Dieselbe singt am

Der türkische Arzt, Ballet in 1 Aufzug, von Anfang halb 7 Uhr.

190 Sgr.; im Parquet und in den Logen des

Indiana et Charlemagne, folie de Car-

Im Schauspielhause. ute Abonnements⸗ Gottsched und Gellert,

Verantwortlicher Redaeteur Dr. J. W. Zinkeisen.

Im Selbstverlage der Expedition.

Gedruckt in der Deckerschen Geheimen Ober-Hofbuchdruckerei.

Bekanntmachungen.

19 Bekanntmachung.

Daß die Theilung des Nachlasses des am 2. Ofto— ber 1844 hierselbst verstorbenen Königlichen Geheimen Registrators im Ministerio des Innern, Gustav Hein—⸗ rich Maetzke, bevorsteht, wird den sämmtlichen Erbschafts—⸗ Gläubigern mit Hinweisung auf §. 137 eq. Tit. 17. Th. J. A. L. N. hierdurch bekannt gemacht.

Berlin, den 8. Dezember 1846.

Königliches Preußisches Kurmärkisches Pupillen Kollegium.

868

6961 Su bhastations-⸗Patent.

Das in der Brückthorstraße und dem Hahnewald be— legene, Vol. JI. No. G60 sol. 618. im Hypothekenbuche verzeichnete, dem Carl Friedrich Kulisch gehörige Wohn haus nebst Wiesen, abgeschätzt auf 6628 Thlr. 26 Sgr. 5 Pf., zufolge der nebst Hopothekenschein in der Regi

Nothwendiger Verkauf. Stadtgericht zu Berlin, den 5. Oktober 1846.

Das hierselbst in der Köpnickerstraße Nr. 10 bele⸗ gene, im Hypothekenbuche von der Louisenstadt Vol. 14. No. 896. verzeichnete, Schöpfer gehörige Grundstück, gerichtlich abgeschätt zu 17900 Thlr., soll

am 11. Mai 1847, Vormittags 11 Uhr, an der Gerichtsstelle subhastirt werden. pothekenschein sind in der Registratur einzusehen.

Auch werden alle unbekannten Real-Prätendenten aufgefordert, sich bei Vermeidung der Prällusion spätestens in diesem Termine zu melden.

a.

25]

Eisenbahn.

. dieß ine,

. 33

dem Chemiker Anton Franz

Tare und Hy⸗ toit h] J

, ,, n.

stratur einzusehenden Taxe, soll am 10. März 1847, Vorm. 10 Uhr, 21bI an ordentlicher Gerichtsstelle subhastirt werden. Frankfurt a. O., den 27. Juli 1846. Königl. Lande und Stadtgericht. K 5 ö )

25 Edittal-⸗-Citation.

1) Der zu Riesenburg in Westpreußen am 30. No- vember 1795 geborene, im Juni 1813 zum 3ten Bataillon 5sten Landwehr Regiments eingezogene, aber wegen Krankheit in einer Stadt Westphalens zurückgebliebene Carl Grube, welcher seit jener Zeit keine Nachricht von sich gegeben hat, und ein Ver— mögen von 25 Thlr. 25 Sgr. 1 Pf. hinterlassen hat, dessen unbekannte Erben oder nächste Ver= wandte, ferner

2) die unbekannten Erben des am 20. Dezember 1801 hierselbst verstorbenen Tuchscheerergesellen Samuel Nathanael Wegner, dessen Nachlaß 9 Thlr. 12 Sgr. beträgt, zu welchem sich als Erben die ver ehel. Fleischer Huth in Conitz, die verehel. Bürger= meister Scheel in Gniewkowo bei Bromberg und der Bürgermeister Hennigs zu Warkau in Polen nicht haben legitimiren können,

werden hierdurch vorgeladen, sich im Termin

den 4. Oktober 1847, Vormittags 11 Uhr, im hiesigen Gerichtsgebäude entweder selbst oder durch zulässige Bevollmächtigte zu melden, ihre Legitimation u führen, resp. ihre Ansprüche nachzuweisen, widrigen

alls . . a) der Carl Grube für todt erklärt, p) die Erben desselben und der Samuel Wegner

mi ihren Ansprüchen an deren Nachlaßmasse prälludirt

8 *

Berlin⸗Po

erfolgen sollte, einen anderweiten Zeitpunkt zu bestim—⸗ men, bis zu welchem das Recht der Actionaire der Ber— lin Potsdamer Eisenbahn, sich bei dem Potsdam⸗Mag⸗ deburger Eisenbahn Unternehmen auf Höhe von 25 Pro⸗ zent ihres Stamm-Aetien-Kapitals al pari zu betheili-= gen, auszuüben sei. Da jener Fall eingetreien ist, so fordern wir mit Hinweisung auf unsere Belannimachung vom 2. März und 9. Juni v. J naire der Berlin- Potsdamer Eisenbahn-Gesellschaft auf, das vorgedachte Recht der Betheiligung bis zum 1. Feb ru ar d. J. einschließlich

auszuüben. Nach diesem Tage ist das Recht der Be— theiligung erloschen und es sind alsdann die hierüber ertheilten Bescheinigungen werthlos.

Berlin, den 9. Januar 1847.

Die Bevollmächtigten der Berlin ⸗Potsdamer Eisenbahn ⸗Gesellschaft.

(Wien⸗Preßburg-⸗Pesth

tsdamer Eisenbahn. . In unserer öffentli⸗

chen Bekanntmachung vom 9. Juni v. J. 1 vorbehalten worden, in dem Falle, daß die Er— öffnung der Pot sdam— Magdeburger Eisenbahn bis zur Friedrichsstadt Magdeburg im Laufe des Monats Juli noch nicht

zahlung von 10 56 oder Fl. 25. 2180 ab Zinsen

lungssumme bis

bei uns geleistet werden. Berlin, den 28. Dezember 1846.

die Herren Actio⸗ lis

* Rs **

Allgemeiner Anzeiger.

und dieselben als ein herrenloses Gut dem Königlichen Fiskus ausgeliefert werden sollen. Riesenburg, den 21. Dezember 1846. Königliches Land und Stadtgericht.

Krakau -Oberschlesische

Wir besorgen auch diesmal die letzte Einzahlung von 165 6 bis zum

und werden auch,

361 standes den Umtausch der Sö6htigen J. Gebert C Co., Linden 15. 6te Einzahlung

auf Ungarische Cen— tral-Eisenbahn-Actien.

u. s. w.)

Zufolge uns gewordenen Auftrages kann die bte Ein-

mit Fl. 22 . 30

per Actie und 4 V6 Agenturspesen von der Einzah—

incl. den 13. Februar 1847,

mit 4 96 Verzugszinsen vom 1. Januar ab,

Hirschfeld C Wolff,

Linden Nr. 27.

Sächsi sch⸗Schlesische Eisenbah

11.

Vo den in un⸗ serer Bekanntma⸗ chung vom 23. November 1846 aufgesührten In- terims ⸗Actien der achten Einzah⸗ lung, auf welche bis zum 14ten ge⸗ dachten Monats die neunte Ein⸗

zahlung nicht ge⸗

leistet worden war, sind bis mit Ablauf der Präklusiv— frist, den ten dieses Monals, folgende Nummern der erwähnten Sten Einzahlung:

Nr. 2552 bis mit 2561. 21,890. 21, 894. 26, Soo.

28, 940 bis mit 28,918, mithin 22 Stück nicht eingelöst worden.

In Gemäßheit 8. 18. der Gesellschafts-Statuten wer= den hiermit diese voraufgeführten Sächsisch-Schlesischen Eisenbahn-Interims-Actien der achten Einzahlung für erloschen erklärt, und sind demgemäß deren Inhaber aller ihnen als solche zustehenden Rechte verlustig.

Dresden, den 5. Januar 1847.

d ; der Sächsisch⸗Schlesischen Eisenbahn⸗-Gesellschasft. ö

231 Hagelschaden und Mobiliar zBrand- Ver- sicherungs-Geselloschaft u Schwedt a. d. O.

Anträge, welche zur HKenntnils und Entscheidung der am 2. März c. stattfindenden General-Versamm-̃ lung gelangen sollen, erbitten wir uns bis spätestens den 12. Februar e.

Schwedt, den 6. Januar 1847.

Die IIau pi-Di rection.

Zierold. Bielke. v. Tettenb orn.

Meyer.

18 b] 2 4 ö 3 8 . 4

Verkauf von Weberei⸗Utensilien.

Da meine Maschinen-Fabrik an Ausdehnung gewinnt,

habe ich meine Orleans-Weberei ausgegeben und beab-

sichtige, die betreffenden, im besten Zustande erhaltenen Utensilien, als:

40 komplette Webestühle,

20 Jaquards⸗ dergl., Spuhlmaschinen,

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1 hodraulische Presse,

Presplatten,

1 Sengeplatte,

1 Walzenmaschine zur Blauküpe, aus freier Hand, zusammen oder theilweise, zu verkau⸗ sen. Lieöhaber werden eingeladen, die Gegenstände in Augenschein zu nehmen, und können auf möglichst bil lige Preise rechnen.

Burg bei Magdeburg, den 31. Dezember 1846. S. Ast on.

ö

Rank-

Das Abonnement beträgt: nr. für 4 Jahr. r. 3 Jahr.

8 Üthlr. . in allen Theilen der Monarchie ohne Preis - Erhohung.

An sertions- Gebühr für den Raum einer Zeile des Allg. Anjeigers 2 3gr.

Preu

Allgemeine

Ynhalt. Amt icher Theil. Inland. Provinz Preuß en.

des Handelsgerichts in Münster Gladbach.

Deutsche Bundesstaaten. Königreich Württember g. Land⸗ tag. Großherzogthum Heffen und bei Rhein. Verbot des Comité's für Erhaltung der Rechts Institutionen.

Rußland und Polen. die Abfassung von Voltsschristen für den Baucrnstand.

Frankreich. Paris. Hofnachricht.

Berlin

dinz Pfarrer Gebauer erhält das Doltor—Q Diplom der philosophischen Fakultät in Königsberg. Rhein -Pro⸗ vinz. Wiedereistattung der Schlacht- und Mahlsteuer. Einführung

St. Petersburg. Preis- Aussetzung auf

Guizot's Depesche über die

liatguer Angelczenheit. Haussonville's Aufsaß über die spanische Hei⸗ laihs frage. Vorbereitungen zur Eröffnung der Kammern. Die Oppositions Parteien. Odilon Barrot's Rückkehr. Remusat's Auf- nahme in die Alademie. Beschluß in Betreff der karlistischen spanischen Flüchtlinge. Die spanische Thronrede. Bilanz der Bank. Ge—

traidebedarf. Vermischtes. Schreiben aus Paris.

(Die bevor-

stehende Session; die spanische Frage; militairisch Maßregel; Prüfung

der Bauten an der Nouen-Havre Bahn; Witterung.)

Großbritanien und Irland. Ton d'o n. Hefnachricht. Die Aus= sichten des Ministeriums für die bevorstehende Sessson. Neue west

indisch- mexikanische Post. Vermischtes. Belgien. Brüsfsel⸗

Beschluß in Betreff der Ausfuhr -Gesellschaft.

Vermischtes.

283 . aus Genua. (Befinden der Prinzessin Luise von

eußen.

Griechenland. Athen. Antwort des Königs auf die Adresse des Se= nats. Geburtstag der Königin. Prinz Luitpold von Bapern. Die Kammern. Ber Minister-Präsident. Die französische Schule. Herr Cochrane.

Aegypten. Alerandrien. Untergang einer preußischen Brigg.

8. und Börsen⸗Nachrichten. Berlin. Bbrsen⸗ und Marlt= ericht.

Vierte Quartett ⸗Versammlung im Cäcilien- Saale der Sing Akademie. Archäologische Gesellschaft.

* * 8 Amtlicher Theil. Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht:

Dem Regierungs- und Baurath a. D. Heßrodt zu Köln den Rothen Adler-Orden dritter Klasse mit der Schleife; dem Rektor des katholischen Gymnaslums zu Sagan, Dr. Flög el, und dem Rendan⸗ ten der Alumnats- und Lehrgeld-Kasse des Joachimsthalschen Gym⸗ nasiums zu Berlin, Premier⸗Licutenant a. D. Sennecke, den Ro⸗ then Adler⸗Orden vierter Klasse; dem Ortsvorsteher Bußmann zu Werries, im Kreise Hamm, dem katholischen Firchenvorsteher Michael Radtke zu Rose, Rentamts Deutsch-Krone, und dem Ober-Glöckner bei der katholischen Pfarrkirche zu Striegau, Ignatz Böhm, das Allgemeine Ehrenzeichen; so wie dem Wilhelm Posthoff zu Kett⸗ wig, Regierungs⸗Bezirk Düsseldorf, die Rettungs⸗Medaille am Bande zu verleihen; und

Den Ritterguts-Besitzer und Kammergerichts⸗Assessor Freiherrn von Schrötter auf Kantylla zum n, des ,, burg, im Regierungs-Bezirk Marienwerder, zu ernennen.

Se. Königl. Hoheit der Prinz von Preußen ist nach Freyen= walde abgereist.

Der bisherige Ober⸗Landesgerichte-Assessor Häusler zu Bres— lau ist zum Justiz-Kommissarius bei den Gerichten bes trebnitzer Kreises, mit Anweisung seines Wohnsitzes in Trebnitz, und zugleich zum Notarius im Departement des Königlichen Ober - Landesgerichts zu Breslau ernannt worden. ö

Die Interessenten der Gesetz⸗Sammlung werden benach⸗ richtigt: daß die Verkaufe preise vom 1sten d. M. ab für die früheren Jahrgänge abermals herabgesetzt worden sind und die Sammlung von 1810 bis 1829 einschl., zu g Rthlr. der Jahr-

Mittwoch den 13ten Jannu

und die Sammlung von 1845 bis 1846 einschl. zu 2Rthlr. der Jahrgang, in Summa zu ...... ...... ..... 1 Rthlr. die Sammlung von 1810 ab bis 1846 einschl. aber zu TV- auf allen inländischen Post⸗-Anstalten zu bekommen ist. Berlin, den 13. Januar 1847. Gesetz - Sammlungs⸗Debits⸗-Comtoir.

Uichtamtlicher Theil. Anland.

Provinz Preußen, Die philosophische Fakultät der Uni⸗ versität in Königsberg hat dem Pfarker Gebauer ih St. Lorenz we⸗ gen seiner Verdienste um die vaterländische Geschichte das Doftor⸗ Diplom übersandt.

Rhein⸗Provinz. (K. 3.) Eine dem Herrn Ober-Prästi⸗ denten der Rhein- Provinz zugegangene Allerhöchste Kabinets-Ordre verordnet in Berücksichtigung der gegenwärtigen Theurung der Le— bensmittel, daß bis zur nächsten Aerndte in allen mahl. und schlacht⸗ steuerpflichtigen Städten der Rhein-Provinz den Armen-Verwaltun= gen und Privat-Vereinen, welche eine billigere Beschaffung von Brod oder unentgeltliche Vertheilung desselben zum Zwecke haben, die Mahl⸗ steuer von Roggen= und Roggenmehl, die sie zu den angedeuteten wohlthätigen Zwecken verwenden, wiedererstattet werden soll. Am 39. Dezember v. J. fand in München-Gladbach die feier— liche Enführung des durch Allerhöchste Kabinets-Ordre vom 11. De⸗ zember 1845 verliehenen Handelsgerichts statt. Die feierliche Hand⸗ lung wurde von dem Herrn Appellationsgerichts. Rathe Gräff von Köln in erhebender Wesse vollzogen. In seiner Eröffnungs⸗Rede entwickelte der genannte Königl. Kommissar, nachdem er auf den ho⸗ hen Werth der Verleihung für die betreffende Gegend und die daraus für sie folgende Pflicht der Dankbarkeit gegen den König-— lichen Geber, hingewiesen, das Wesen und die Iwtcks des Instituts, zu dessen Einsührung er beauftragt sei, und wie dieser Tag einen neuen Beweis des lebendigen Forischrittes im Geiste der rheinischen Institutio nen liefere, und erflehte sodann den Segen des Allmächti⸗ gen für das Heil des Königs und des Vaterlandes und für die ge⸗ genwärtige Handlung. Bemnach erklärte der Herr Einführungs= Kommissar, daß das Königliche Handelsgericht zu Gladbach für die bezeich⸗ neten Kreise und Gemeinden in seine Functionen eingesetzt sei, und daß die ernannten Mitglieder von diesem Tage an ihr Amt auszuüben hätten. Der Präsident des Handelsgerichts, Herr Kommerzien⸗Rath Croon, dankte im Namen des Gerichts dem Herrn Kommissar für die in so schöner, würdiger Weise vollzogene Installation und sprach ge⸗ gen den anwesenden Handelsstand das rege Gefühl der Mitglieder des Gerichtes von der großen Verantwortung aus, welche ihnen über⸗ tragen, die Hoffnung daran knüpfend, es möge ihnen gelingen, das Vertrauen zu verdienen, welches die Wähler ihnen erzeigt, und for⸗ derte die Versammlung auf, dem weisen Landesvater, dessen Gnade

für die Verleihung des Handelsgerichtes ein herzliches Hoch darzu⸗ bringen, welches mit Begeisterung, lange anhaltend, erschallte. Nach der Einsetzung fand ein Festmahl statt, welches der Handelsstand ver⸗ anstaltet hatte. Der erste Toast aus dem Munde des Herrn In⸗ stallations Kommissars galt Sr. Majestät unserem Könige, welcher mit gewohntem Enthustasmus entgegengenommen wurde. Ihm folg⸗

ten mehrere auf den Tag und seine Feier bezügliche.

Deutsche Bundesstaaten.

Königreich Württemberg. (S. M.) In der Sitzung der zweiten Kammer der Abgeordneten hielt der Finanz⸗Minister von Gärttner nachstehenden Vortrag über Eisenbahnen:

= „Hochzuverchrende Herren! Nachdem Sie, der auf die unterthänigste Bitte des sändischen Aus schusses ergang enen Königlichen Verordnung vom 258. November 1846 folgend, zusammengetreten sind, um über die Aufbrin« gung der zum Eisenbahnbau erforderlichen Mittel durch Staats- Anleihen die nothwendig gewordene weitere Berathung zu pflegen und Beschlüsse zu

G 5 Rihlr. die Sammlung von 1839 bis 1841 einschl. zu 3 Rthlr. J 35 die Sammlung von 1842 bis 1844 einschl. zu 1 Rthlr. w, .

fassen, wollte ich nicht säumen, in Vollzug eines erhaltenen höchsten Auf— trages, Ihnen über den neueren Gang und den gegenwärtigen Stand der Bauarbeiten, so wie bezüglich des Aufwandes und Ertrages, alle diejeni-=

sische Zeitung

diese Gegend so besonders wichtige und große Geschenke verdanke,

Alle post-Anstalten des . und , nehmen . auf dieses Glatt an, sür Serlin die Expedition der Allg. Preuß : Zeitung: ; Friedrichstraße Nr. 72.

ar 1847.

gen Notizen und Nachweisungen mitzutheilen, welche dazu dienen können, Ihnen jene Aufgabe zu erleichtern.

Ein kurzer Rückblick auf die Landtage von 1813 und 1845 zeigt, daß auf. dem ersten, während die Vorlage der Königlichen Regierung in einem Gesetz Entwurfe zu Aufbringung einer Summe von 3, 000 000 Fi. für den Anfang des Eisenbahnbaues bestand, das umsassende, folgenrtiche Gesetz vom 18. April 1813 über Staats- und Privat-Eisenbahnen zur Reife kam, und daß der zweite, wo die Königliche Regierung, in ihrer auf diesem Ge— setze beruhenden Exigenz, sich bei einer jene 3,205, 000 Fl. mit einschließen⸗ den Summe von 7700000 Fl., neben 1,600, 000 Fi. Beitrag von der Rest- Verwaltung, gehalten hatie, die Verabschiedung von 16 Millionen Fl. Kredit⸗Votum auf die Staatsschulden-Zahlungekasse, neben dem genannten Beitrag, gebracht hat. In meinem Vortrag vom 22. April 1845 finden Sie den Gesammt - Voranschlag für die Staatsbahnen, gestellt auf einfaches Beleise, angegeben zu 28,427, 0900 Fl., wobei einer Bemerkung der Ober- Ingenieure gedacht ist: es könnte, im Laufe der Ausführung des ganzen Unternchmens, durch Schwankungen der Schienenpreise, die schon damals stärker einzutreten begannen, eine Million weiter hinzulommen.

Für diejenige Bahnlinie, die unterhalb Ludwigsburg in westlicher Rich- tung gegen Baden geführt werden soll, um die württembergische mit der badischen Eisenbahn zu verbinden, sind 4760 000 Fl. unter jene Summe aufgenemmen. Vermöge der Verabschiedung von 1845 ist mit dem Bau dieser Linie nicht zu beginnen, ehe mit dem Nachbarstaate ein Vertrag über die Verbindung der beiderseitigen Bahnen wirklich ab eschlossen worden. Da ein solcher Abschluß weder erfolgt ist, noch in Verhandlung steht, so kann es sich hier für die nächste Zrit noch nicht von der Deckung des frag lichen Betrages handeln, und mögen von dem obigen Gesammi Voranschlag, jedoch nur vorerst, abgehen 4,760, 000 Fl., worüber verbleiben 23, 667, 000 Fl. Mittelst des Beitrags von der Restverwaltung und mittelst der Anleihen von 1845 und 1846 sind hiervon gedeckt 6.067, 9000 Fl., folglich noch zu decken 17,600 000 Fl. oder in rundet Summe 18 Millionen Gulden. Aus dem verabschiedeten Kredit von 16 Millionen, an welchen

M467, 990 Fl. realisitt, sind noch zu schöpfen 11,533,000 Fl., mithin zur Verabschiedung auf den nächsten Landtag, um jene 18 Millionen voll zu machen, vo; behalten 6 467, 000 Fl.

Ueber das Zunreffen und die Möglichkeit des Einhaltens der Voran⸗ schläge habe ich in meinem Vortrage vom 15. Februar 1845 diej nigen Bemerkungen aufgenommen, welche die in der Größe, wie in der besonde⸗ ren Natur der Unternehmung doppelt begründete Vorsicht gebot. Indem ich mich hierauf, auch für den künftigen Verlauf der Aue sührung, nochmal beruse, gereicht es mir zu nicht geringer Beruhigung, auf den Grund der bis jetzt gemachten Erfahrungen, im Allgemeinen vorläufig die mehr be- festigte Ansicht aussprechen zu können, daß sehr erhebliche Besorgnisse in der gedachten wichtigen Beziehung nicht gehegt werden dürfen; daß Erscheinun= gen, wie sie anderwärts, bel Staats wie bei Privatbahnen, nicht selten vorgekommen sind, nämlich Nachüberschläge und Nachschüsse in Summen, die alles billige Verhältniß zu den ersten Änschlägen übersteigen, bei uns nicht wohl eintreten werden; während es die Verwaltung weder an tüchti= ger, anständiger, jedoch von unnützem Aufwande entfernter Herstellung der Hochgebäude, noch an solider Ausführung der Bahn und Anschaffung der Betriebsmittel fehlen läßt.

Ich lege Ihnen, meine Herren, J. eine Zusammenstellung und Ver⸗ gleichung der Voranschläge und des wirklichen Aufwandes von der in der Hauptsache vollendeten sogenannten Centrallinie Ludwigsburg - Stuttgart⸗ Eßlingen, und II. eine gleiche Berechnung von der vor wenigen Wochen ebenfalls in Betrieb geseßzten Linie von Eßlingen bis Plochingen vor. Ist das Ergebniß zu 1) minder erwünscht, so kann dagegen das bei 2) wieder beruhigen; und was jenes erste betrifft, so möchten die angeführten befonderen Umstände und außerdem die durch das Zusammentreffen vieler größeren Bau⸗ ten und die gleichzeitige Theurung der ersten Lebensbedürfniffe so sehr ge⸗ steigerten Arbeitspreise alle Beachtung verdienen. Auch die Zusammenstel= lung unter Ziffer III. über die Arbeiten auf den in raschem Fortbau stehen⸗ den Linien: von Ludwigsburg nach Heilbronn, von Plochingen nach Geiß⸗ lingen, von Friedrichshafen nach Schussenried und uͤber das muthmaßliche Verhalten des Aufwandes zu den Voranschlägen dürfte jeder billigen Er⸗ wartung entsprechen, zumal wenn, neben den bereits angeführten Momen-= ten, das beträchtliche Steigen der Schienenpreise, auf das schon in meinem

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Vortrage vom 22. April 1845 aufmeifsam gemacht worden, gehörig mit-

erwogen wird.

Ich werde kaum anzumerken brauchen, daß auf der oberschwäbischen Bahn die einstweilige schnelle Erreichung des Punktes Biberach auch darum von der größten Wichtigkeit ist, weil dieselbe die Ausdehnung des Betriebs, der zunächst Friedrichshafen und Ravensburg verbinden wird, von letzterem Orte abwärts bedingt.

Unter Ziffer JV. finden Sie eine Berechnung von den Geldoeträgen der mancherlei Kontrakte und Akkorde, welche für die unter Ziffer Jil. ge⸗ nannten, im Bau stehenden drei Linien abgeschlossen und gegenwärtig be⸗ reits in der Ausführung begriffen sind; für welche also unter allen Um⸗ ständen die Mittel aufgebracht werden müßten. Die Summe dieser Be- träge ist berechnet zu 6,735,656 Fl. In meinem Vortrage vom 15. Februar 1845 ist gesagt, daß der Betrieb der Bahn auf der Strecke von Kannstatt

Vierte Quartett⸗Versammlung im Cäcilien- Saale der Sing⸗Akademie. (Den 11. Januar.)

Gleich den Symphonie-Soireen würden die Quartett · Versammlungen der Herten Zimmermann und Kollegen, bei der anerkannten Trefflichteit der Ausführung, keine jedesmalige Besprechung erheischen, wenn sie hinsicht⸗ lich der Wahl der vorzutragenden Werke dieselben einseitigen Tendenzen verfolgten, als jent. Dies ist jedoch nicht der Fall. teitisten genügen dem Ruhm einer klassischen Vergangenheit, ohne durch vor—

nehmes Ignoriren der in der Gegenwart entstandenen Schöpfungen eine

Ungerechtigkeit an Kunst und stünstlern zu verüben; ihr Programm enthält neben den älteren Meisterwerken sast jedesmal auch die Composition irgend . lebenden bereits anerkannten oder Anerkennung verdienenden Kompo- nisten.

Dies mal kam ein Quartett von Adolph Stahlknecht zur Ausfüh⸗ rung. Das Talent, die Geschicklichkeit des Kemponisten in der Verarbei— tung von Themen haben wir erst vor kurzer Zeit, bei Gelegenheit der Be—= urtheilung eines von ihm komponirten und in den Trio Sosreen aus ge⸗ fübrten Klavier, Trio's, rühmlichst hervorgehoben. Er bekundet dies Com-— binations - Geschick auch in dem heute zum Vorteag gelangten Streich-⸗Quar⸗ tett (aus A-dur), das überhaupt eine treffliche Arbeit genannt zu werden verdient, insosern es sich außer durch thematische Fübrung nicht minder durch Flüssigkeit und Klarheit des Styls auszeichnet. Wolken wir indessen das Wert mit dem strengsten Maßstabe der Kritik messen und nach dem ge⸗ genwärtigen Standpunlt der Kunst beurtheilen, so haben wir ihm zweicrlei vorzuwerfen. Einerseits entfaltet der Komponist keine Selbstständiglest, an= dererseits thut er, indem er sich wenigstens in den drei ersten Sätzen

Die Herren Quar-

nicht, zurückschreitend, eine Schule der Vorzeit wählen, sondern, vorwärts drängend, jene Bahn aufsuchen und verfolgen müssen, welche ein kuhnerer Genius der Instrumental-Musit vorzuzeichnen auserkoren war. Mit einem Wort, Beethoven, mußte ihm als Panier vorschweben, wollte er anders der Gegenwart genügen, die freie Entwickelung der Kunst fördern helsen und möglicherweise einst der Selbststandigkeit entgegenreifen. Wie Beethoven aber an Haydn und Mozart anknüpfen, heißt einen be— reits zurückgelegten Weg ohne Zweck nochmals zurücklegen, heißt still⸗ stehen, rückwärtsschreiten. Abgefehen von diesen nicht erfüllten For— derungen des Zeitgeschmacks und dem Mangel an Originalität, birgt die Arbeit jedoch diel Gutes und Schönes. Namentlich interessirt der erste Satz in der Durchführung, während das Menuctt durch Frische und Leben⸗ digkeit der Gedanken, so wie durch abgerundete Form, anspricht. Das ge⸗ sangreiche, an schönen Zügen reiche Adagio würde durch eiwas weniger breite Ausspinnung an Wirkung gewonnen haben. Das Finale hingegen, an sich ein treffliches, höchst gelungenes Musikstück, stört in seiner durchaus Mendels sohn schen Fassung die stylistische Einheit des Werkes. Die Ausführung entsprach dem Rufe der Exekutanten. Ein Mendelssohn sches Quarteit aus Eimoll und eines von Bee⸗ tho ven aus B-dur bildeten die übrigen Gaben des Abends. 2.

Arch äologische Gesellschaft.

In der Sitzung der archäologischen Gesellschaft vom 7. Ja⸗ nuar beschloß Herr Lepsius seine neuliche Vorlesung über die Propor= tionen statugrischer Werke in der ägyptischen Kunst. Nach mebrfacher Be⸗ sprechung über deren Inhalt gab Kerr Panofka verschiedene Mittheilun= en. Es ward zuvördeist eint zu Neapel erst ganz neuerdings erschienene

an Haydn anlebnt, einen offenbaren Rückschritt. War das Bedürfniß esnes äußeren Anknüpfungspunltes vorhanden, wohl, so hätte der Künstler

ervollständigung der Talos - Vase durch vier Figuren vorgälegt und be—

kuren für zwei Figuren, in denen Herr Panoffa auch jetzt noch wie früher eher Theseus und Peirithous zu erkennen geneigt war, wobei die Bemertung nabe lag, daß Irtungen in den Namens - Inschriften griechischer Ge fäß⸗

Malereien nicht uneihört sind. Sodann richtete Herr Panofkta die Aufmerlsamkeit der Gesellschaft auf zwei Trinksprüche, deren einer MAM (lautet, eingetratzt auf einem (leinen, schwarzen, schiffähnlichen, in Nola ausgegrabenen Gefäß der Blacasschen

Sammlung, während der andere MAMEKAIII0TEoO auf einer bemalten volcenter Amphora aus dem Munde einer Barbitonspielerin hervorgeht: mit Ausgleichung einiger sprachlichen Schwierigkeiten, glaubt Herr P. dieselben den bekannteren Gefäßinschriften wür 2c X6α“, ama me ei bibe, gleichsetzen zu dürfen. Herr Böttiger seßzte seine Erörterungen über die dresdener Kandelaber-Basis fort. inn auf der zweiten Seite desselben die Wiedereinsetzung des Dreifußes anerlennen zu durfen, glaubte er von seiner neulich am zinckelmanns. Feste vorgetragenen Deutung des Dreifußes als Dionososgrab nicht abgehen zu dürfen, stimmte jedoch der gangbaren Deutung der dritten Seite als Fackelweibe durchaus bei, sofern in den Fackeln sich bacckische Rebzweige erkennen ließen.

Vorgelegt wurden hauptsächlich die neuangelangten Annalen und Denk- mälerhefte des archäologischen Instituts für 1816. welche Herr Gerhand mit Erläuterungen begleitete. Böttichers Loörätbhraltempel auf Grund des Vitruvischen Zeugnisses gegen Prof. Roß erwiesen! ( Pote dam 1846 in 4.) lagen in mehreren Ab rücken vor. Auch zwei anziebende Gelegen heitsschrifisen, welche dem Winckelmannsfeste ihre Entstehung verdanken, waren ringegangen: nämlich aus Bonn, von Prof. Urlichz erläutert, „dreizehn Hemmen aus der Sammlung der Frau Sibylla Mertens Sch aff bausen“, und aus Göttingen eine Abbandlung des Prof. Wieseler „über die Thymele des griechischen Theaters“, deren eigenthumliche Ansichten wei⸗ tere Beachtung verdienen.

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sprochen. Sehr unerwartet giöht diese inschrifilich die Namen der Diog=