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dem „kalten, berechnenden Verstande“, „der Ausopferung leit ẽe n. 41 pr . den Stuhl“, wenn ihm ein Plan mißlingt, und ahm! Herz, als = weinen konnte.“ Diẽ Organisation solcher Verbindungen macht sich so,
Alle machen mit, aus dem augenblicklichen Bedürfniß heraus, und . stellt sich dit Eütelteit vor, das, was geworden, sei die Berechnung und Er= findung „seines Selbsibewußtseins“ gewesen. Was wird über die politische Combination seines eigenen Buches,
seiner Eitelleit verdankt, wenn auch sonst Nebenabsichten mit ist es auch so weit ri stenzfrage zusammen; da
selbst vorlügen? Und mit der Ausopferun denn das Opfer hängt genau mit einer
die Führer sonst nichts sein, sonst leine Rolle spielen können, so ma sie ihre Carrsert“ durch die Propaganda. Dies ist g Marr's, der selbst weiß, daß er nicht gefährlich ist und g
er eigentlich verbrochen hat, sonst wäre er ni urückgekehrt. ; ; . mag man sich aber doch hüte gering anzuschlagen, wie das oft — sast sollte m sich — von ber Presse geschieht, welche vergißt, daß das nicht gefährlich ist im einzelnen Zall, sondem weil es i tion zurückläßt, die nicht zum Frieden führt.
rungen genug unter den Arbeitern angerichtet und Hunderte um die Zufrie⸗
: ) ogen worden. Es handelt sich ja auch nicht denheit und Lebensfreude betroge .
werden die Welt nicht umkehren; aber sie sind von einem gewaltigen Prin-
um Marr und die vier Sectionen der Propagan
zip getrage
Aber wird man uns fragen: Warum bringt ihr eine seit Au- gust 1845 todte Sache jetz! wie ein Gespenst hervor .
Mar hat, wie er in seinem Buche erzählt, als Hauptmittel um in Deutschland Propaganda zu machen, die Gründung einer demolratischen Buchhandlung, die Verbindung mit dem Liberalismus, die Verbreitung auf- und giebt genau die Kunstgriffe und technischen Mittel der Verbreitung solcher Schristen durch Colporteure, Handwerker, Contrebandiers c. an. Nun ist zwar Marr, wie er sagt, in seiner „Cartisre“ gestört worden, die Sache selbst aber scheint in Ausfüh- lung gekommen zu sein. Denn genau in der angegebenen Art mit ähnlichen Kunstgriffen wurden an den Lon Marr bezeich⸗ schriften oder
regender Schristen durchzusetzen gesucht
neten' Orten Deutschlands Pamphlete und Flug fliegende Blätter geheim nißvoll verbreitet.
Marr belehrt uns ferner, daß die Propaganda durch ihre Auflösung gerade „die Erfahrung gemacht habe, daß das Ausland wohl ein Boden sst, welcher den Samen der auf Deutschland berechneten Bewegung aufneb- men, aber nicht zur Reife bringen kann“, dies kann also wohl nur in Beutschland selbst geschehen; er meint, „daß duich die Auflö⸗ sung der Propaganda ihre Ideen nur um so leichter nach allen vier Win- ben verbreltet werden“, und pocht darauf, „daß, töotz aller Verbote, neue
Denn der Marr „sinkt immer no
uch die Geschichte ar nicht weiß, was cht ruhig nach Deutschland
n, die Sache zu lein Mensch, daß er nur gleichsam zur Kompletirung des Viehstandes sei⸗ an glauben absicht⸗ Propagandamachen mmer eine Disposi⸗ Es sind bei alledem Veihce⸗ 34 Ssflavenzuͤchter Deuischlands darauf, daß das Volk ihr angestammtes
n, das sie falsch aufgefaßt und woraus sie falsch org anisinn ha⸗ ben.“ Dieses Prinzip trägt Segen oder Fluch in sich, aus die sem Prinzip rollt das Vereinswesen und anderes Große der Zeit heraus, aber dieses Prinzip wird zum Ungeheuer, wenn g Zeit nicht Acht hat.
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„uneigennützig unterstützen. Um die Unwissenden aufzuklären, mag mit Uebergehung der
ichenblaß au hm n. . — nur Einiges solgen, was für die neue Phase der „Revolution“ un d ih re
cynischen Angriffe auf Personen aus dem neuesten Pamphlete Heinzen' s
Mittel bezeichnend ist.
„Heinzen betrachtet die ganze Gewalt, welcher das deut- sche Voll gehorcht, mit allen ihren Mitteln und allen ihren n ,, , völlig , als völlig usurpirt,
doch nur als völlig der Vernichtung geweiht.“ 6. 2 „Der Hulu der a a e riger ion setzen wir“, sagt er „die un · nicht her, gebundene Sprache der progressistischen Revolution entgegen; Wir basiren unser Recht, zu sprechen, nicht auf den jeßigen nichtswürdigen Zustand chen wir schlagen uns durch auf das Gebiet einer wahrhaft menschlichen Gesell-⸗ schaft, nehmen diesen Zustand als ein Besitzhum vorweg und greisen 1. Erhalter des jetzigen Zustandes als eindringende Rä u⸗ er an.“ „Wie der westindische Sklavenzüchter darauf besteht, daß der Neger
sich nicht Marr
nes Besitzers bestimmt sei, bis endlich der Dolch des Gepeinigten mit leferlicher Schrift das Zeugniß seines Menschenthums dem Peiniger in das verhärtete Herz schreibt, so bestehen jene
Eigenlhum sei — — daß es als Volk entbehrlich sei 2c. 1c. — — Möge sich die Achnlichkeit dieser deutschen Sklavenzüchter mit den westindischen auch bis auf die leserliche Handschrift erstrecken! c.“
„Rache, Rache soll dem deutschen Volke in die Ohren geschrieen wer⸗ den, denn naͤr Rache kann seinen Treibern gegenüber Gerechtigkeit sein.“
„Es ist Thorheit der Unmündigen, an eine Zukunft des Könlgthums zu glauben. Die Zukunft der Politil ist, wie mit der Zeit jedes Kind einsehen wird, republikanisch.“ „Wer über das ABG der Politik hinaus ist, der weiß, daß Königthum und Voltsrecht, wie Königthum und Vernunft, unvere nbare Wideisprüche sind.“
„Die friedliche Entwickelung, der friedliche Uebergang durch eine Censititution zur Republik ist nicht mehr möglich.“
„Das deuische Volt wird also eine Revolution machen, eine gruͤndliche; es wird alle seine Unterdrücker und Blutsauger aus dem Lande jagen und eine Föderativ-Republik errichten. Erst dann wird es ein deutsches Volk, eine deutsche Einhtit, ein deutsches Leben, eine deuische Ehre, ein deutsches Glüch geben.“
„Wir müssen deshalb zuerst dem Worte Revolution den Cours erringen, den jetzt das beliebte Wort „„Gesetzlichkeit““ hat.
. Denn Gesetze giebt es nicht, wo die Gesetze keine Voltsgesetze sind. Euer gesetzlicher Weg ist der Weg zum Verderben, nicht zur Freiheit.“ „Erkennt es und gesteht es, daß ihr, die Preußen voran, das Banner der Revolution erheben müßt. Eure einsichtigsten Volksmänner haben dies längst erkannt, und sie würden es offen erklären — wenn sie sich sicher wüßten.“ „Vor Allem müssen wir sodann die Revolution zu Ehren bringen in den Köpfen der Seldaten. Wir müssen jeden Solda— ten „w totrumpiren““, d. h. humanisiren, jeden zum „„Verräther, “, de h. zum Sohn des Volkes, machen. Und das Militair wird, wie wir hoffen,
politische Vereine unter den Handwerkern enistehen müßten.“ Tie Disposi⸗ fobald das Volt ihm als solches mit einer Idee auf der Fahne gegenüber, sion ist also noch da, nur mit dem Unterschied, daß nun in Deutschland steht, den Beweis liefern, daß es zu ihm gehört. Und dies Einverstündniß
operirt werden soll, und wahrlich, die jüngsten Ereignisse in Berlin, die Verhaftung einiger Handwerker und ihrer Verführer, weisen nur zu deutlich auf einen ernsten Konner mit den fremden Propa⸗
zu sichern, darauf muß mit allen Mitteln durch Aufklärung der Soldaten, namentlich der Landwehr, hingewirkt werden.“ — — Denn es muß dahin kommen, daß das Militair massen—
gauden und prden se rechtfertigen. wenn wir dit Vläthehe die i in weift infizirt wird, denn die Massen desselben, namentlich in einzelnen
der Schweiz entfaltet haben, genau schildern, damit man über die Keime
in Berlin nicht zu leicht hinweggehe.
Endlich aber haben auch noch einige Schriftsteller, deren Konncy mit dem „Bourgeois - Liberalismus“ deutlich auf, der. Hand liegt, einen noch über das Prinzip der Propaganda hinausgehen
den Fortschritt versucht.
Diese zweite Phase der Revolution“ besteht darin, daß diese Männer, voran Karl Heinzen und Freiligrath, nicht mehr blos vorbereiten, fondern bereits zur Revolution selbst, zur Realisirung ihrer Ideen, aufrufen, ihre Pläne bereits an bestimmte Thatsachen anknüpfen, bestimmte Mittel der Ausführung angaben und nicht blos die Handwerker, sondern alle Stände, namentlich aber das eigentliche Proletariat unter den eben jetzt für günstig gehaltenen äußeren Umstän- Sie halten sich nicht an ein System, wie die Sozialisten, sie beschränken sich nicht auf Atheismus und
ven in den Strudel hineinziehen möchten.
noch in jenem rohen Taumel befangen, welcher den Soldaten zum blinden Sflaven nach der einen und nach der anderen Seite zum viehischen Un⸗ menschen umwandelt. — — Vieh, ja, Vieh waren sie, wilde Thiere in Uniform, mit Tiegerbestien und Negerhunden in eine Klasse gehörig.“ 1c.
Dann muß gezeigt werden, daß Republiken viel wohl feiler sind. „Von dem, was die deutschen Höfe mit ihrem Anhang ver⸗ schlingen, könnte ein ganzes Volk von freien Bürgern existiten.“
Ferner „muß die Polizei in einem vernünftigen Staat von den Gemeinden, von den Bürgern selbst geübt werden.“ Und wenn es losgeht:
„Nur nicht mehr zurückgehen, wenn man einmal ange fangen hat. Die Lehre heißt: kommt ihr (das Volk) einmal ans Auf— spielen, namentlich mit Flinten und Pflastersteinen in der Hand, so spielt
soyalen Landestheilen, Grafschaft Mark, Pommern, Brandenburg z. sind
Demokratie; sie nehmen Alles als Waffe, ob gut, ob schlecht, die Verleum⸗ dung, den von den Sozialisten so verachleten „Fürstenhaß“ und die
schamloseste Bettelei!.
Es ist aber sehr die Frage, ob es im Interesse der „deutschen Bürger“ ist, beö ihren Zweckessen für Heinzen Geld zu sammeln und wohin sie noch durch das momentane Vergnügen einer kleinen Demonstration geführt wer⸗
so lange, bis der Feind nicht mehr bekennen kann.“ Den lölner Bürgern namenslich ruft er zu, sehr erbittert über ihre friedliche Mitwirkung zur Herstellung der Ruhe: „Seht ihr ein andermal das Volk wieder die Faust erheben, fo haltet sie nicht zurück, wenn der Moment euch günstig scheint, sondern gebt ihm die rechte Fahne und das Schwert in die Faust und stellt euch an seine Spitze. „Es lebe die Freiheit, es lebe die Republik!““ Nieder mit dem Berlinerthum! Aber leinen vorzeitigen Krawall. Erscheint
aber die rechte Zeit, dann mit Tobesverachtung hinein und die bürgerliche Landwehr mit der Fahne voran.“
Und nun der Schluß: „Menschengefühl, Gerechtigkeit, Schmerz, Grimm, Rachelust, kurz, all' ihr treibenden Mächte der Menschenseele, ich srage euch: wann wird endlich der Tag an= brechen, wo diejenigen nach dem Wanderstab der Flüchtlinge greifen, deren henkerische Zuchtruihe bisher so manchen Edlen in die Fremde und in die Verzweiflung jagte?“
„Wäre mit einem Dolchstoß Gerechtigkeit zu schaffen — win gestehen es offen — wir griffen nach dem Dolch statt nach der Feder!“
Bis dahin Heinzen: Nun, um den Franz patriotischer Tugenden auch mit der Schönheit zu schmücken, eine Probe von Freiligrath's Poesie, nach der Melodie des „La ira“:
„Frisch auf denn, springt hinein, frisch auf! Das Deck bemannt!
„Stoßt ab! Stoßt ab! Kühn durch den Sturm! Sucht Land und
findet Land.
„Ihr fragt erstaunt, wie mag es heißen?
„Die Aniwort ist mit festem Ton:
„Wie in Oestreich, so in Preußen
„Heißt das Schiff: „„Revolution!““
„Heißt das Schiff: „„Revolution!““
„Es ist die einzige richtige Fähre,
„Drum in die See, du kecker Pirat!
„Drum in die See und kapre den Staat,
„Die verfaulte schnöde Galeere! — —
„Doch erst bei schmetternden Drommeten „Noch eine zweite wilde Schlacht! „Schwarzer Brander, schleudre Raketen „In der Kirche scheinheilige Jacht, „In der Kirche scheinheilige Jacht! „Auf des Besitzes Silberflotten „Richte kühn der Kanonen Schlund! „Auf des Meeres rottigem Grund „Laß der Habsucht Schätze verrotten.“ Dann folgt die Verklärung des Preletariats und: Wiel man's macht!“.
„So wird es lommen, eh' ihrs denkt: — das Volt hat nichts zu
beißen mehr!
„Durch seine Lumpen pseist der Wind! Wo nimmt es Brod und
Kleider her? —
„Da frilt ein lecker Bursche vor; der spricht: Die Kleider wüßt
ich schon!
„Mir nach, wer Rock und Hosen 60 Zeug sür ein ganzes Ba-
taillon!
„Vor einem steinernen Gebäu Halt machn läßt er trutziglich:
„Seht da mein Kleider-Magazin — das Landwehr ⸗ Zeughaus nennt es sich!
— — — — „In wenig Stunden sollt ihr sebn,
„Wird uns ein Tinien-Regiment schlagsertig gegenüber stehn!
„Da heißt es denn für seinen Rock die Zähne weisen, dran und drauf!
„Patronen her! Geladen, Kerls! Und pflanzt die Bajonette auf!
„Zum Teufel auch! Was kümmert uns vergangner Zeit Raub⸗ vögelpack: . Eines nur schickt sich für euch — der
„Wollt ihr ein Banner: Bettelsack!
„Marsch, Proletarier-Bataillon!
„Da naht zu Fuß und naht zu Roß die Königliche Linie schon!
„Feucr!“ ( bessehlt der General; „„Choc!““ heißt es bei der Reiterei. —
„Doch ha! kein Renner hebtzden Fuß und keine Flinte
schickt ihr Blei!
„Umstürzt der Thron, die Krone fällt, in seinen Angeln ächzt das ich !
Reich! „Aus Brand und Blut erhebt das Volt sieghaft sein lang zertretenes Haupt.“
Klarer kann man nicht sprechen; es ist so klar, daß der gesunde Sinn Aller von solchen verbrecherischen Worten sich mit Ekel abwenden muß. Vielleicht haben sie die gute Folge, daß namentlich die, so sich berusen glauben, Deutschlands Entwickelung zu beschleunigen, die Reinheit ihrer Mittel von neuem prüfen, und daß jeder Staatsbürger in seinen politischen Handlungen noch mehr darauf achtet, welche Keime cr pflegt, damit er nicht unbewußt an seinem Verderben und dem seines Volkes arbeitet, während
den. Doch die Meisten wissen nicht, wie die Absichten derer sind, die sie
er für Wahrheit und Recht, für Freiheit und Voltswohl zu wirken glaubt.
er
Gekanntmachungen. 16
Auf eingelommenen Antrag werden Alle und Jede, welche an die Verlassenschaft des am 7. August d. J. verstorbenen Pächters Christian Lagemann zu Nieder⸗ hof rechtsbegründete Forderungen und Ansprüche haben und machen zu können vermeinen, zu deren Anmeldung und Beglaubigung in einem der auf den 16. u. 30. Januar oder den 22. Februar k. J., Morgens 10 Uhr, vor dem Königl. Hofgericht ande- raumien Liquidations -Termine, bei Vermeidung der am 15. März J. Is. zu erkennenden Präklusion, hiermit aufgefordert, indem Creditores im Uebrigen auf die den Stralsundischen Zeitungen in extenso inserirten La-
dungen vom heunigen Tage verwiesen werden. Datum Greifswald, den 15. Dezember 1846.
Königl. preuß. Hofgericht von Po&nCndiömern und Rügen. (L. S.) v. Möller, Praeses.
Berlin⸗Potsdam⸗Magdeburger
lan Eisenbahn.
Es gehen täglich folgende Züge: 1. Zwischen Berlin und Magdeburg: von Berlin Vormittags 9, Nachmittags 5 u. 7 Uhr (übernachtet in Brandenburg), von Magdeburg Vormittags 83, Nachmittags 123, 63 Uhr. II. Zwischen Berlin und Potsdam: von Bersin Vormittags 8, 9, 12 (geht bis Bran- denburg) , Nachmittags 5, 7, 10 Uhr, von Potsdam Vormittags 8, 10 Uhr (kommt von ; Brandenburg), 12, Nachmittags 4, 7, 10 Uhr. . . Außerdem geht bis auf Weiteres täglich von Berlin und Potsdam ein Zug Nachmitt. 2 Uhr. In dem Berliner Billet⸗Verlaufs= okale werden Fahr⸗ billets über Magdeburg hinaus nach Braunschweig, Se. Celle und Hannover verlauft. Nach diesen rten wird auch das Gepäck derReisenden direlt er= pedirt.
26 hb]
Eisenbahn. Die Ausgabe der Actiendo⸗ kumente über die
gemäß unserer Bekannt
machung vom 15. No—
vember v. J. voll ein⸗
gezahlten Actien sindet
bei den Stellen, wo die Zahlung geleistet
n, in der Zeit vom Zösten bis 28sten d. Mts. gegen Rückgabe der
Interims-Quittungen statt. Die für jetzt aus= zugebenden Actien tragen die laufenden Nummern von 1 bis 10,090., und sind bei der Ausfertigung die Num- mern der jetzt ausfallenden Partial ⸗-Qnittungen nicht angehalten; es werden daher Actien und Partial. Quit-= tungen vorkommen, welche diese!lbe Nummer tragen.
Die Actien sind von zweien der nachbenannten Di rections Mitglieder: von Wittgenstein, Arndts, G. Heuser, W. Joest, von Moeller, D. Op penheim, Windscheidt, und von dem Spezial— Direktor Kühlwetter unterschrieben, tragen Wasser= 66 und sind zur Kontrole mit einem Talon ver- ehen.
Jeder Actie sind zehn halbjährliche Zins -Coupons angedrückt welche mit dem Kontrel- Stempel des Kö— 6h n Finanz-Ministeriums, bestehend in dem Preu⸗ ßi chen Adler mit der Umschrift „vom Staate garan- är und neben der Namens- Chiffer der Directions Mitglieder von Wittgenstein und G. Heuser mit dem Namen des Haupt Rendanten Küpper als aus- gefertigt unterzeichnet sind.
Jeder Actie werden in einer Beilage fünf jährliche Dividendendenscheine nebst einer Anweisung zur Em- pfangnahme der zweiten Serie von Coupons und Di⸗ videndenscheinen beigegeben, welche wie die Zins- Cou - pons mit der Namens-Chiffer der oben genannten Di⸗ rections Mitglieder und dem Namen des Haupt -⸗Ren⸗ danten Küpper als ausgefertigt unterzeichnet sind.
Auch die Zins ⸗Coupons und Dioidendenscheine tra—= gen Wasserzeichen, und ist die Beilage, welche die Di ⸗ videndenscheine enthält, mit einem Talon versehen, wel-
ere wer dee,
uliigemeiner
n zeiger.
cher an der Anweisung zur Empfangnahme der zwei⸗ ten Serie ganz zu belassen ist. Köln, 7. Januar 1847. ö 66686 *.
31 b] ; . Wien-Gloggnitzer Eisenbahn. 4te Raten-Einzahlung. . Die 4te und letzte Ein⸗
. zahlung auf die Actien
ber Wien - Gloggnitze⸗ Eisenbahn muß bis
zum Il1sten d. Mts. mit 25
Fl. pro Actie in Wien geleistet werden.
Wir sind bereit, diese Einzahlung zu besorgen, und können die Actien zu dem Entzweck
bis spätestens den 2östen die— ses bei uns
eingereicht werden. Berlin, den 11. Januar 1847.
Hirschfeld C Wolff, Linden Nr. V.
Rheinische Eisenbahn— zar Gesellschaft.
Da die zur Amortisation für das Jahr 1846 ausgelöste 3 §6, ; àObligalion — Nr. 1036. — in Felge ieee, anserer Bekanntmachung vom 16. Ja⸗
.
Unuar 1846 bisher zur Einlösung nicht
e präsentirt worden ist, so machen wir nach Forschrfft des §. 7. des Allerhöchsten Privilegiums vom 8. September 1843 den unbekannten Inhaber jener Obligation hierauf ausmerksam, und fordern denselben auf, solche entweder bei uns oder bei einem der in der
— ———
— —————
vorerwähnten Bekanntmachung namhaft gemachten Bank- häuser zur Auszahlung einzureichen.
Wir bemerken hierbei, daß dieselbe vom 1. Juli 1846 ab zinslos ist und daß bei Einlösung derselben der Be— trag der etwa fehlenden nach dem 1. Juli 1846 fälli⸗ gen Zins-Coupons von dem Kapitale abgezogen wer— den wird. ;
Köln, den 11. Januar 1847.
.
Literarische Anzeigen.
Vollständig ist jetzt erschienen und durch die Ni⸗ colai sche Buchhandlung in Berlin , Brüderstr. Nr. 13, zu erhalten: lis UL FILAS.
Veteris et Novi Testamenti versionis gothicae frag- menta quae supersunt, ad sidem codd. castigata, la- tinitate donata, adnotatione critica instructa cum glossario et grammatica linguae gothicae conjunctis curis ediderunt 1H. C. de Gabelentz et Dr. J. Loebe. 3 wei Bände. (Mit drei Steindrucktafeln.) Gr. 4. Geh. Druckpap. 16 Thlr. Velinp. 19 Thlr.
Die so eben ausgegebene zweite Abtheilung des zweiten Bandes enthält eine Grammatik der gothischen Sprache und wird zu dem Preise von 6 Thlr. auch einzeln erlassen. Leipzig, im Januar 1847. F. A. Brockhaus.
301 London, Januar 1847. Große Vorrath-Niederlagen von Fantasie⸗ Gilets und Hosen und wollenen Zeugen. Die Herren East, London K Holland zeigen hiermit ihren Freunden des Kontinents an, daß sie ihre Geschäfte aus der Sackoille Strert, 34, Piccadillo, in die sehr geräumigen Magazine des unter dem Na men Western Ezehang'e bekannten Lokals Nr. 10, Old Bond Street, verlegt haben, allwo sie um eine Besichtigung ihrer unermeßlichen, ausschließlichen und
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Das Abonnement beträgt:
4 Rthlr. 8 Rthlr. — in allen Theilen der Monarchie ohne Preis - Erhöhung. An sertions-GSebühr für den Raum einer Zeile des Allg. Anjeigers 2 Sgr.
Alle keß Anslalten des In und Aus landes nehmen gestellun auf dieses Glatt an, sür Serlin die Expedition der Allg. Preuß. . Zeitung: Friedrichs straße Ur. 72.
Berlin, Montag d
Anhalt. Amtlicher Theil.
Inland. Provinz Schlesien. Wohlthätigkeit in Bunzlau.
Bentsche Bundesstaaten. Schreiben aus Frankfurt a. M. (Wie-
deranfang der Bund estags-Sitzungen; Bred-Taxre; Böise; Veimischtes DOesterreichische Monarchie. Bien. Benden des . 3 latin und der Erzherzogin Hildegarde.
Rußland und Polen. St. Petersburg. Beschästi — . St. 3 eschast 1 kauer Damen mit Seidenzucht. ; ; s .
Frankreich. Paris. Philanihropische Gesellschaft. — Ministerielle und Oppositionsglossen zur Thron⸗Rede. — Hoffnungen des Ministeriums. — Charles Grenville's muihmaßlicher Auftrag. — Petition gegen freien Handel. — Nachrichten aus Algier. — Vermischtes.
Geoßbritanien und Irland. London. Hof-Nachrichten. — Dir ö — Die Times gegen das spanische Ministerium. —
Belgien. Klagen über die französische Nordbahn.
Schweiz. l Kanton Freiburg. Gesetz wegen Besttaä Thei
Volls Versammlungen. — e. bm . ,
Italien. Rom. Unglücksfälle. — Die Todesstrafe. — Bittschrift um Wiederbesetzung mehrerer Lehrstühle. — Die Eisenbahnen. — Der Gre= Jorianische Kalender.
Spanien. Madrid. Kongreß⸗Verhandlungen. — Olozaga's Freilassung ungegründet. — Falsche Coupons der inneren Schuld.
Die Beschränkungen des Getraidehandels und Scheidtmann's Schrift „Der Kornwucher und die Noth der Zeit“.
e, . und Börsen⸗Nachrichten. Berlin. Börsen⸗ und Marlt⸗ bericht.
Konzert im neuen Saale des Königlichen Opernhauses. — Die wissenschaft⸗ lichen Vorlesungen in der Sing Akademie.
Amtlicher Theil. Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht:
Dem Observater an der Sternwarte zu Altona, Dr. Peter⸗ sen, den Rothen Adler-Orden vierter Klasse zu verleihen.
Der bisherige Land- und Stadtgerichts⸗Rath Iß mer in Posen ist zum Justiz-Kommissarius bei dem Geheimen Ober-Tribunal mit der Bestimmung ernannt worden, statt seines bisherigen amtlichen Charakters den Titel eines Justizraths zu führen.
Der außerordentliche Professor, Licentiat Dr. Gaß in Breslau, ist in gleicher Eigenschaft an die theologische Fakultät in Greifswald versetzt worden.
Bekanntmachung.
Se. Majestät der König haben Allergnädigst zu befehlen geruht, daß das Krönungs- und Ordensfest in diesem Jahre am Sonntag, den 24sten d. M., auf dem Schlosse gefeiert werden soll. Der be⸗ schränkte Raum gestattet nur die Anwesenheit der Herren Ritter und Inhaber Königlicher Orden und Ehrenzeichen, welche ausdrücklich zu diesem Feste und zur Königlichen Tafel Einladungen erhalten werden.
Berlin, den 18. Januar 1847.
Auf Befehl Sr. Majestät des Königs wird die Feier des Krö⸗ nungs- und Ordensfestes am 24sten d. M. stattfinden. In Folge dieser Allerhöchsten Bestimmung werden die in Berlin anwesenden Besitzer Königlicher Ehrenzeichen, welche weder im aktiven Militair— dienste noch im Staatsdienste stehen, hierdurch aufgefordert, am 20sten d. M. in den Stunden von 9 Uhr Vormittags bis z Uhr Nachmittags im Büreau der General-Ordens⸗-Kommission, Friedrichs-= Straße Nr. 139, ihren Namen, Charakter, die Ehrenzeichen, welche ihnen verliehen sind, und ihre Wohnung persönlich oder schriftlich anzuzeigen.
Berlin, den 18. Januar 1847.
Königliche General-Ordens-Kommission.
Beispiel die
Brü ssel. Hofnachricht. — Repräsentations Vermehrung. — Kanton Genf. Rückblick auf die gestürzte Regierung. —
zu verkaufen.
* ; * 7X 1 Uichtamtlicher Theil. Bnlan d.
Provinz Schlesien. Bresl. Ztg.) In Bunzlau haben sich zur Linderung der Noth der Armen bei der gegenwärtigen Theu⸗ rung aller Lebensbedürfnisse ehrenhafte Männer vereinigt, welche eines⸗ theils den Armen nicht nur Brod und Kartoffeln, sondern auch, bei
dem kostspieligen Brennmaterial, Reisig und Torf in geringen Quan-= titäten zu mäßigen Preisen verkaufen. Diese lobenswerthen Bestre⸗
bungen werden nach Kräften von den städtischen Behörden, so wie
wohlhabenden Bürger, unterstützt. So hat zum
Stadtverordneten ⸗Versammlung 30,000 Stück Torf zum Preise von 15 Sgr. für das Tausend bewilligt, der Kaufmann L. Doussin 15,000 Stück Torf gänzlich geschenkt, und mehrere andere Bürger und Fuhrwerksbesitzer haben Fuhren zur Her⸗ beiholung dieser Gegenstände umsonst geleistet, wodurch es möglich wird, das Hundert Torfziegeln zum Preise von 4, ja selbst zu 2 Sgr. Der Verein zur Beschaffung billigeren Brodtes läßt ebenfalls keine Mittel unversucht, seinen Zweck vollkommen zu errei— chen, wiewohl nicht zu leugnen ist, daß sich demselben große Schwie⸗ rigkeiten entgegenstellen.
Deutsche Bundesstaaten.
** Frankfurt a. M., 14. Jan. Die Bundes⸗Versamm⸗ lung nahm heute, nachdem die Ferien vorüber, ihre Sitzungen wieder auf, und zwar unter kem Präsidium des Königlich preußischen Bun⸗ destags- Gesandten, Herrn Grafen von Dönhoff. Außer dem Kaiserlich österreichischen Präsidial⸗ Gesandten, Herrn Grafen von Münch⸗Vellinghausen, sind nur noch einige der Herren Bundestags⸗ Gesandten abwesend und durch Substitution vertreten.
Von Lübeck traf der Senator Dr. Curtius gestern hier ein, um sich, wie man hört, eines Auftrages des Senats der freien Stadt Lübeck bei der Bundes-Versammlung zu entledigen.
Es ist noch nichts Bestimmtes darüber bekannt, daß der König⸗ lich großbritanische außerordentliche Gesandte und bevollmächtigte Minister, Herr Fox⸗Strangways, der auf Urlaub nach Italien ge⸗ gangen, auf seinen Posten nicht mehr zurückkehren werde.
Trotz der sesten Haltung der Getraidepreise und ihrer Neigung zum Steigen, ist heute, für die Dauer der nächsten 14 Tage, die
seitens der
Brodtaxe von 27 auf 26 Kr. für 6 Pfund ermäßigt worden. Die
Bäcker beziehen nun, wie bereits gemeldet worden, wöchentlich 600 Malter Weizen (4 14 Fl.) und 600 Malter Korn (à 11 Fl.) aus den städtischen Magazinen, also circa 3 Fl. pr. Malter billiger, als der Marktpreis ist. Ob diese Anordnung von Dauer ist, läßt si für jetzt nicht sagen. Der Mangel ist natürlich in unserer Stadt weniger fühlbar, als in der Umgegend, und namentlich auf dem Lande, wo sich zu dem Mangel auch Hülfslosigkeit gesellt. Die Kälte ist seit einigen Tagen auch wieder strenger und scheint mit jedem Tage zunehmen zu wollen. Der Main wird sich bald wieder stellen, und 9 Eröffnung der Schifffahrt wird so bald nicht gedacht werden önnen.
Das Börsengeschäst ist wieder etwas belebter, die Stimmung der Course sester geworden. Die französische Thron⸗Rede machte keinen besonderen Eindruck, da sie im Grunde nichts Neues oder Un⸗ erwartetes brachte. Der Geldstand läßt wenig zu wünschen übrig; der Diskonto steht 37 pCt. — Das Waarengeschäst liegt, wie fast überall, auch hier sehr danieder, wie der Geschäftsverkehr im Allge⸗ meinen stockt. Trotzdem giebt sich hier ein reger Eiser zu erkennen, die Gewerblosen und Armen mit den nothwendigsten Lebensbedürf⸗ nissen zu versehen. ⸗
Orsterreichische Monarchie.
Wien, 13. Jan. (W. Z.) Nach den aus Ofen eingegan— genen ärztlichen Berichten blieb Se. Kaiserl. Hoheit der Erzherzog Palatin, nachdem der 10. Januar ohne wesentliche Erleichterung vor⸗ über gegangen war, in der ersten Hälfte der darauf folgenden Nacht wegen verschiedener, zwar minder bedeutenden Beschwerden ohne Schlaf. Um Mitternacht äußerten sich Zufälle, denjenigen ähnlich, welche dem letzten Rückalle vorhergingen.
n 181 3
Um zwei Uhr nach Mit⸗
ternacht trat jedoch ein ruhiger Zustand ein, der bis neun Uhr früh anhielt. Fieber wurde nicht wahrgenommen.
Da der Gesundheits-Zustand Ihrer Kaiserl. Hoheit der Frau Erzherzogin Hildegarde, so wie des neugebornen Erzherzog, in jeder Beziehung den Wünschen entspricht, so werden keine ärztlichen Berichte mehr ausgegeben.
Rußland und Polen.
St. Petersburg, 10. Jan. Im Jahre 1839 hatte sich Ihre Majestät die Kaiserin mit Wohlwollen über die ersten Versuche der ökonomischen Geselischast zu Moskau, die Seidenzucht dort hei—⸗ misch zu machen, ausgesprochen und auf dem Lustschlosse Studenetz, welches Ihre Majestät der moekauer Gartenbau⸗Gesellschaft zur Be⸗ nutzung Übergeben hatte, eine kleine Anstalt zur Zucht der Seiden raupen anlegen lassen. Das Interesse, welches Ihre Majestät für diesen neuen Industriezweig nahm, erweckte in einigen dortigen Damen die Lust, sich mit der Seidenzucht näher bekannt zu machen, kleine Pflanzungen anzulegen und die Seidenwürmer selbst zu pflegen. Unter denen, welche die Freude hatten, ihre Mühe durch Erlangung einer recht schönen Seide belohnt zu sehen, wird die Hof⸗ räthin Berednikoff besonders genannt, welche im Jahre 1845 so viel Seide gewann, daß sie in der dortigen Ausstellung landwirthschaft⸗ licher Produkte, am 3. Juni, mehrere Arschin Tüll aus eigenem Produkt vorlegen konnte. Da dies die erste Frucht des hohen Schutzes war, den Ihre Majestät die Kaiserin der moskauer Sei⸗ denzucht geschenkt, so willigte der Präsident der ökonomischen Ge— sellsfchaft, Fürst Gagarin, gern in den Wunsch der Frau Berednikoff, diesen Tüll zu der Brautgabe zu legen, welche die Stadt Moskau der Großfürstin Olga darzubringen die Erlaubniß erhalten hatte. Ihre Majestät die Kaiserin hat diese Gabe der Hofräthin Berednikoff mit Wohlwollen entgegengenommen und ihr dafür ein Paar brillante Ohr⸗ gehänge verliehen.
Franu rein
Paris, 12. Jan. Der Herzog von Nemours, Ehren⸗Präsident der philanthropischen Gesellschaft, hat derselben 500 Franken als seinen jährlichen Beitrag zugesandt. Diese Gesellschaft läßt jährlich mehr als 3000 Kranke behandeln und vertheilt unter die Bedürftigen 500,000 Portionen an Speisen.
Der Moniteur parisien bringt einen Kommentar zu der Thron -⸗Rede, der nichts weiter als eine anpreisende Umschrei⸗ bung ihres Inhalts ist. Die Rede, meint dies Blatt, zeichne sich diesmal insbesondere durch Klarheit und eine Gesinnung innigen Ver⸗ trauens aus. In Bezug auf die den auswärtigen Angelegenheiten gewidmeten Paragraphen läßt sich der ministerielle Kommentar fol⸗ gendermoßen vernehmen: „Der Frieden ist gesichert, und unsere guten Beziehungen zu den auswärtigen Mächten können durch vorübergehende Zwistigkeiten nicht gestört oder gefährdet werden. Die hohe Weisheit, welche so mächtig dazu beigetragen, den Frie⸗ den in Europa zu befestigen, wird die Früchte ihrer thätigen und steten Fürsorge zu ärndten nicht aufhören; unser Vertrauen in die⸗ ser Hinsicht ist vollständig, und alle Welt wird, wie wir, sich glücklich schätzen, diese Versicherung in der Thron⸗-Rede zu sinden. In dem auf die Vermäblung des Herzogs von Montpensier bezüglichen Paragraphen hat sich der König, als Souverain und als Vater, Glück gewünscht zu einer Verbindung, welche die Allianz zweier großen Völker noch fester kittet und zugleich seine Familienfreuden noch ge⸗ mehrt hat. Die in diesem Betreffe von Sr. Majestät mit Rührung gesprochenen Worte machten einen innigen Eindruck auf die Versamm⸗ lung. Die Opposition wird Herrn Guizot zum wenigsten die Gerech⸗ tigkeit widerfahren lassen, daß die Frage, welche seit drei Monaten den Vorwand zu einer so heftigen Polemik abgiebt, hier sehr klar und freimüthig dargestellt ist. Der auf die krakauer Frage bezügliche Para⸗ graph war der Gegenstand allgemeiner Spannung. Man weiß, daß diese Frage schon zu virlen Bemerkungen Anlaß gegeben. Das Ministe⸗ rium drückt sich über diesen Punkt in förmlicher Weise aus, durch deren bündige Fassung die Entschiedenheit nicht beeinträchtigt wird.“ Das Journal des Débats fragt in seinem Enthusiasmus, ob man viele Thronreden aus den letzten siebzehn Jahren aufzeigen könne, die bestimmter und klarer, fester und zugleich gemäßigter, volksthümlich und geschickter abgefaßt gewesen; es zollt allen ihren
Konzert im neuen Saale des Königlichen Opernhauses.
(Den 16. Januar.)
Die Einweihung des neuen Konzertsaales im Opernhause fand in angemessener und ehlenwerther Weise am Sonnabend durch ein Konzert stait, welches Herr Blume, von den bedeutendsten hiesigen und anwesenden fremden Künstlern unterstützt, zu wohlthätigem Zwecke veranstaltete. Der Hof und eine eben so elegante als zahlreiche Versammlung wohnten dem Konzerte bei. Nicht nur der ganze untere Raum, sondern auch die zu Sitz und Stehplätzen eingerichtete Gallerie des Saales waren gefüllt, fo daß bei den gebotenen ausgezeichneten Kunstgenüssen das Resultat des Unternehmens in jeder Hinsicht sehr befriedigend ausfiel. Den Saal be⸗ treffend, so ist die Ausschmückung desselben höchst einfach und in edlem Geschmack gehalten, die Klangwirkung, so weit sich von eimem Punkte aus beurtheilen läßt, günstig. Nach einer ungefähren Schätzung faßt er gegen tausend Zuhörer. Die Dimensionen, abgeschen von der Höhe, schei— nen fast die des Kenzertsaales im, Schauspielbause, obgleich sich jener hinsichtlich der äußeren Eleganz mit diesem nicht messen kann. Als unzweck⸗ mäßig erwies sich, beiläufig, die Einrichtung der Stehplätze, insofern dadurch die Passage bei dem beschränkten Raume der Gallerie behindert wurde. Sie wären am füglichsten gänzlich zu beseitigen, wenn anders gegenseitige Belästigungen der Sit ⸗ und Stehplatz-Inhaber vermieden werden sollen.
Wir lassen diesen Bemerkungen einen kurzen Ueberblick der lünstleri= schen Gaben des genußreichen Abends folgen. Eine Kritik möchte diesmal nicht statthaft scheinen. ]
Mad. Erelinger sprach die von Dr, Lau be verfaßte Einweihungä— Rede. Der Schicksale des Hauses, der wichtigsten Kunst-Ercignisse wurde darin gedacht, Righini's, Reichardt's, Gluck's, Weber's als Vertreter glänzender Kunst⸗ Epochen Eiwähnung gethan. Ihre Namen schmückten fehr sinnig das heutige Konzert-Programm, Die Ouxertüre zu „Tigranes“ von Righini eröffnete den ersten Theil, die zu „Brennus“ von Reich atdt den zweiten Theil; Mad, Garcia sang (mit Unterstützung
des Königl. Domchors) die Furien-Scene aus „Orpheus“ von Gluck'
während Weber durch die Ausführung des ersten Finale's aus „Oberon“ gefeiert wurde. Das letztere Musiistück, bei welchem sich, außer dem Dom- chor, die Damen Tuczek und Brexen dorf betheiligt, hatten, ließ das gänzliche Verschwinden der reizenden Oper vom Repertoir recht lebhaft be⸗ dauern. Möchte es möglich werden, das schöne Werk zur Freude aller Musik- freunde bald aus seinem vieljährigen Schlummer zu wecken! Die Ausführung sämmtlicher Compositionen gelang unter Mitwirkung so erprobter Gesangskräste und der von Taubert geleiteten Königl. Kapelle, wie zu erwarten stand, vollkom⸗ men; auch wenn der wohlthätige Zweck des Konzerts nicht jedweden Tadel ausschlösse, müßten wir dennoch allseitige, höchste Anerkennung zollen. Der Domchot bewährte außerdem seinen Ruf im Vortrage zweser musterhast ausgesührter Gesangsstücke (2 Capella) von Jomelli und Lwoßff und erregte durch seine ausgezeichneten Leistungen wieder das allgemeinste In- teresse. Schließlich haben wir zu berichten, daß der ein bedeutendes Fuß und Fingergeschick belundende Doppelkünstler, Herr St. Lon, auf der Violine eine Phantasie aus „Lucrezia“ mit vielem Beifall vertrug, ferner daß Herr Taubert vom Orchester eine PoALQ'onaise (!) eigener Compo-— sition spielen ließ und endlich, daß Mad. Garcia am Schluß des Kon- zerts durch den reizvollen Vortrag mehrerer deutscher und spanischer Lieder (worunter sich das' nach einer Mazurka von Chopin bearbeitete, bereits von ihr im „Barbier von Sevilla“ eingelegte befand) die ganze anwe ende Versammlung enthusiasmirte. Dank aten und Publikum für Vethei⸗ ligung bei so edlem Zwecke! 2.
Die wissenschaftlichen Vorlesungen in der Sing⸗Akademie. Zweite Vor!lesung. (Den 16. Januar.) Za den interessantesten Vonrägen unseres wissenschaftlichen Vereins
gehören die über Gegenstände aus der Natur. Es entsteht hier freilich die
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greße Schwierigkeit, den zu behandelnden Fragen das Gewand strenger Wissenschastlichteit zu nehmen, um dem Laien nicht trocken und unveirständ⸗ lich zu werden, und dabei doch gegen den Vorwurf oberflächlicher Behand⸗ lung sich zu wahren, aber den Redner lohnt dafür auch eine desto größere Theilnahme des Publikums, wenn er Beides zu verbinden versteht. Denn er kann gewiß sein, dann einen höheren Standpunkt für die Betrachtung seines Gegenstandes gewonnen zu haben, als ihm die isolirte Fachgelehr= samkeit vorschreibt, und dadurch befähigt werden, indem er den geistigen Zusammenhang der Erscheinungen in der Natur nachweist, wahrhaft bil= dend auf das Publikum zu wirken. Solche Eigenschasten sind es gerade, welche den populairen Vortrag auszeichnen müssen, der darum immer auch eine der schwierigsten, aber zugleich dankbarsten Aufgaben bleibt.
Die heutige Vorlesung des Herrn Dr. Troschel über das Leben der Fische entsprach zum Theil diesen Anforderungen. Der Vortrag konnte allerdings populair genannt werden bei seiner wissenschastlichen Grunk⸗ lage, aber mit dem Unterschiede, daß diese Popularität nicht, wie es sein soll, in dem Zurückführen der aus der Natur der Fische gewonnenen Re⸗ sultate auf die allgemeine Bedeutung dieser Geschöpfe in der Schöpfung, in Vergleichen mit den Verhältnissen anderer Thiere n. s. w. bestand, son- dern in Beziehungen des Lebens der Fische zu unseren eigenen Vor= stellungen und Empfindungen gelegt wurde. Der Netnen nahm alles Ern- sies, selbst unter Anführung von Dichterstellen, unsere Theilnahme, unser Miileld für die armen Geschöpfe sn Änspruch, welche, unter einander be= ständiger Verfolgung ausgesetzt, von anderen kleineren Thieren in ihrem Fleische gepeinigz, (in Leben smmerwährender Angst und, Schmerzen führ, ten; der Friede, der auf dem ruhigen Gewässer sich abspiegele, stehe mit dem fortdauernden Zustande des Krieges unter der Oberflache desselben im Widerspruch u. s. w. ndeß erhielten wir im Ganzen einen interessanten Brricht über die! Sinne, die Vertheitiqungs. und Angriffswaffen, das Alter, bie Vermehrung und das gesellige Leben der Fische.
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