1847 / 22 p. 1 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

8 gi X Konstantinopel, 6. Jan.

größter Gefahr des Unterganges antraf.

funden haben.

bereinigte Staaten von nord Amerika.

Das Dampfschiff „Cambria“ hat Nach⸗ richten aus New-⸗NYork vom 31. Dezember überbracht. Im amerikanischen Kongreß ist noch nichts von Bedeutung vorgekommen; auch mit den Mitteln zur Bestreitung der Kosten des mexikanischen

London, 11. Jan.

Krieges hat man sich noch nicht beschäftigt, und

wahrscheinlich leer sein, ehe man noch die Maßregeln zur Erhebung

des Geldes beschlossen hat. Herr Bankroft ist vom Senate als Gesandter

stätigt worden.

Die Kriegsbrigg „Somers“ zu dem Geschwader im mexifanischen Meerbusen gehörend, ist am 8. Dezember in der Nähe von Veracruz

Am 30. Dezember ist die

preußische Brigg aus Königsberg, „Friederike Wilhelmine, unter Fübrung des Cuy *in C. F. Manovsly, von Odessa im hiesigen Hafen angekommen und mit ihr die aus 11 Seeleuten und einem Passagier bestehende Mannschaft eines russischen Schiffes, welches aus Odessa mit einer Ladung Roggen, für Antwerpen un Segel gegangen war. Der Capitain Nanoveky war so glücllich gewesen, diese 15 Personen fine i J g 1 4 9. 28 3. 24 nördl. Br. und 297 143 w. X. Schwarzen Meere unter 137 24 nör . shren

Retter und die gütige Behanklung, die sie auf seinem Schiffe ge⸗

S6

Die Schiffs- und Handelsliste fär New-NAorl enthält einen Nach- weis Über die Ausfuhren von Lebensmitteln und Brodstoffen nach Eng- land. Vom 31. Oktober bis zum 25. Dezember sind danach aus

New⸗Nork allein 183,701

Fässer Mehl, 412, 436 Scheffel Weizen, 199,331 Scheffel Mais, S805, 693 Pfd. Speck, 302,351 und 5. b95, 369 Psd. Käse nach England verschifft worden.

d. Butter Vorstellung:

bestimmt, unter

Amster dam, 15. Jan. 39h do. 373. Pass. 55. Ausg. —. 495 Russ. Hepe 88.

Antwerpen, 15. Jan.

1926. 1923 Poln. 300 FI. 99 G6. do. 300 FI. 80. der Schatz wird Hr0amburg, 18. Jan. Neapl. —. 3596 Span. 353.

in England be⸗ 5

Mail. IIII. Livorn. 954.

gandels und Görsen - nachrichten.

Ans wiärtige Börsen.

Frankfurt a. M., 17. Jan. 56 Met. 108. 1073. Bayr. Bauk-Actien —.

Pass. —.

em. 59h Met. 1085. 496 d. 99. Actien 1570. 68. Anl. de 1834 1577. de 1839 1194. Nordb. 1753. Gloggn. 1332. Pest. 1004.

bei Green Island mit 80 Mann an Bord auf ein Felsenriff gerathen ö .

und untergegangen. 39 Mann wurden gerettet, 37

ben, 8 Mann, die bei Veracruz ans Land getrieben waren, wurden ñ Die Bemühungen der Mannschaft englischer und französischer Schiffe, welche in der Nähe des „Somers“ lagen und die Schiffbrüchigen retteten, werden mit

von den Mexikanern zu Gefangenen gemacht.

großer Anerkennung gerühmt.

kamen ums Le⸗

Könieliche Donnerstag, 21. Jan. Vorstellung:

Gekanntmachungen.

56] R .

Der Kaufmann Louis Schwabe, des muthwilligen Bankerotts beschuldigt, hat sich durch heimliche Entser= nung der Untersuchung entzogen.

Die Militair⸗ und Civil-Behörden des Inlandes werden dienstergebenst ersucht, auf den unten näher be- zeichneten Entwichenen vigiliren, ihn im Betretungsfalle verhaften, mit den bei ihm in Beschlag zu nehmenden Geldern und Effekten unter sehr sicherer Begleitung hier- her transportiren und an die Expedition der Stadt- voigtei⸗Gefängnisse, Molkenmarkt Nr. 4, hierselbst ab- liefern zu lassen. Wir versichern die ungesäumte Er— stattung der dadurch verursachten baaren Auslagen und den verehrlichen Behörden des Auslandes eine gleiche Rechts willfährigkeit.

Berlin, den 13. Januar 1847.

Der Untersuchungsrichter J. Abtheilung des Königlichen Kriminalgerichts hiesiger Residenz. Person⸗Beschreibung.

Der Kaufmann Louis Schwabe, 42 Jahr alt, jüdischer Religion, gebürtig aus Deßau, 5 Fuß 3 Zoll groß, hat schwarze Haare, hohe Stirn, graue Augen, stumpfe Nase, ovales Kinn, schadhafte Zähne und ist von blasser Gesichtsfarbe. Be sondere Kennzeichen: ein starker Backenbart und eine Platte.

581 Domgericht zu Berlin, den 19. Januar 1847. Der Termin, welcher zum Verkaufe des im Dorse Caulsdorf belegenen Köhlerschen Ackergutes, Vol. I. Nr. 7. des Domgerichtlichen Höpothekenbuchs verzeich- net, auf den 3. Februar d. J. anberaumt war, ist auf- gehoben.

Bayreuth, den 9. Juli 1846. 633 Public 2 n du m,

Die ledige Dienstmagd Elisabetha Barbara Marga— reiha Catharina Schmidt von hier hat sich im Jahre 18606 von hier weg, und so weit aktenmäßig bekannt ist, nach Berlin begeben, seit 1813 aber von ihrem Aufenthalte und ihrer Person nichts mehr hören lassen.

Auf den Antrag der Verwandten derselben werden die gedachte Elisabetha Schmidt oder ihre etwa zurück= gelassenen unbekannten Erben und Erbnehmer hiermit aufgefordert, sich binnen 9 Monaten oder längstens in dem auf den

8. Juni 1847, Vormittags 3 Uhr, angesetzten Termin perfönlich oder schriftlich vor dem Kreis- und Stadtgericht dahler zu melden, widrigenfalls die Elisabeiha Schmidt für todt erklärt und ihr im stadt⸗ gerichtlichen Depositorio befindliches, aus der v. Bꝛet= zin. Konkursmasse flüssig gewordenes Vermögen im Be—= trage zu 76 Fl. 30 Kr. denjenigen ihrer Verwandten, denen es nach gesetzlicher Erbfolge gebührt, nach Abzug der Kosten ohne Cautionsleistung ausgeantwortet wer den wird.

Königl. Kreis- und Stadtgericht. Der Königl. Direltor. (L. S.) Freiherr v. Waldenfels.

46 Oeffentliche Bekanntmachung. Im Namen Seiner Hoheit des Herzogs ze. Durch die zu Anfang dieses Monats vollzogene neunte und resp. vierte Ausloosung von Gch ier fe, aus der ersten und zweiten geschlossenen Anleihe der Landschaft des , . Gotha sind zur Abzahlung bestimmt worden: I) aus der ersten Anleihe 94 Obligationen und zwar: aus Serie A. Nr. 40. und 131. aus Serie B. Nr. 168. 263. 275 und 319. aus Serie C. Nr. 586. 641. 712. 80. Si2. 930. 980. 1058. 1063. 1137. 1154. 1170. 1206. 1280. 1327. 1370. 1420. 1485. 15814 u. 1591. aus Serie D. Nr. 1782. 1819. 1822. 1873. 1979. 1999. 2008. 2100. 2119. 2217. 2344. 2349. 2468. 2472. 2477. 2570. 2713. 2778 2787. 2818. 2956. 2973. 2991. 3012. 3176. 3265. 3287. 3348. 3385. 3444. 3581. 3614. 3617. 3781. 3925. 4028. 4051. 4088. 4135 und 4145 aus Serie E. Nr. 4216. 4235. 14245. 4284. 4415. 4426. 4446. 4507. 4521. 4599. d687. 757. 4758. 4789. 4811. 4821. 4837. 4887. 4906. 4956. 5026. 5101. 5148. 5227. 5240. 5313. 5353 und 6367.

Allgemeine 2) aus der zweiten Anleihe 36 Obligationen und zwar: aus Serie A. Nr. 11. 38 und 152. aus Serie B. Nr. 162. 164. 181. 227. 292. 297. 443. 444. 465. 475. 479. 482. 494. 540. 595. 675. 686. 847. 859. 971. 997. 1122. u. 1138. aus Serie C. Nr. 1226. 1272. 1283. 1287. 1302. 1360. 1430. 1432. 1479. und 1518. Hiernächst sind 3) der diesfälligen Gesetzesbestimmung zufolge die am 10. Januar 1842 ausgeloosten und durch dle Herzogl. Ober-Steuerkasse zurückgezahlten landschaftlichen Schuldscheine nebst den dazu gehörigen Zinsleisten und Coupons der ersten Anleihe, nämlich aus Serie A. Nr. 67 und 144. aus Serie B. Nr. 161. 265. 286 und 415. aus Serie C. Nr. 483. 703. 811. S855. 1078. 1108. 1182. 1208. 1215. 1255. 1337. 1398. 1490. 1496. 1550. 1558. aus Serie D. Nr. 1731. 1917. 1933. 2065. 2114. 2142. 2208. 2277. 2291. 2354. M59. 2463. 2622. 2675. 2809. 2827. 2930. 2938. 2976. 3139. 3286. 3343. 3375. 3562. 3636. 3687. 3737. 3936. 4036. 4092. 4160. aus Serie E. Nr. 4232. 4239. 4317. 4365. 4554. 4591. 4595. 4752. 4820. 4863. 871. 5108. 5214. 5237 und 5292. verbrannt worden. Endlich wird 4) zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß die sunf— zehnten Zinsabschnitte zu den landschastlichen Obli= gationen der ersten Anleihe: Nr. 2509. 3294 und 3327. aus Serie D. Nr. 5247. aus Serie E. ingleichen die sechzehnten Zinsabschnitte zu den Obliga— tionen derselben Anleihe: Nr. 3327. aus Serie D. und Nr. 4932 und 5247 aus Serie E. wegen unterlassener Präsentation nunmehr erloschen sind. Gotha, am 12. Januar 1847. Herzoglich Sächs. Ober-Steuer-Kollegium. v. Henning. E. v. Wangenheim.

Niederschlesisch⸗Märkische . Eisenbahn.

Die Menge der Güter, die zur Beförderung auf der Niederschlesisch⸗Märkischen Eisenbahn aufgegeben wer- den, hat sich neuerdings so vergrößert, daß es unmög⸗ lich ist, dieselben mit den regelmäßigen Zügen zu be— fördern, Ertrazüge aber können, ohne die Sicherheit des Betriebes auf der eingeleisigen Bahn zu gefährden, nicht immer eingelegt werden. Wir sind daher, um eine möglichst regelmäßige Besörderung der Güter zu sichern, zu der Bestimmung genöthigt, daß von jetzt ab nur so viel Güter angensmmen weiden dürfen, als mit den regelmäßigen Zügen befördert werden können, und be= merken zugleich, daß während der bevorstehenden Frank furter Messe hinsichtlich der auf den Stationen Berlin und Franlfurt aufgegebenen Güter nur dann für pünkt= liche Beförderung einzustehen ist, wenn sie, ohne Rück sicht auf, die im §. 64. des Betriebs -Reglements vom 17. Juli 1816 bestimmte Annahmezeit, bis Mittags 1èUhr eingeliefert werden. Im Allgemeinen aber er- suchen wir die Absender von Meßgütern, dieselben wo möglich schon frühzeitig vor dem Beginn der Messe aufzugeben, und machen endlich . aufmerksam, daß auf sämmtlichen Haltestellen in Gemäßheit des §. 44. des Benriebs-Reglements gar keine Güter zur Beförde⸗ rung angenommen werden.

Berlin, den 14. Januar 1847.

Die Direction der Niederschlesisch⸗Märkischen Eisenbahn⸗ Gesellschaft.

Ilessische Ludwigs-

2 Eisenbahn.

Mit Bezug und im Anschlusse an unsere Bekanntmachungen v. 27. und 28. November 1846 bringen wir an- durch nach Vorschrift des S§. 14. der Statuten zur öffentlichen Kennt- niss, dass seitdem fer- ner in Gemässheit der

as p

Im Opernhause. s Die Krondiamanten, komische Oper in 3 Akten, von Scribe. Musik von Auber. Anfang halb 7 Uhr.

rm Zu Tessing's Geburts⸗Feier: spiel in 5 Abth., von Lessing. ;

Zu dieser Vorstellung werden Billets zu den kleinen Opernhaus= Preisen verkauft. Im Schauspielhause: 12te Abonnements⸗-Vorstellung: Die Rarls⸗ schüler, Schauspiel in 5 Abth., von H. Laube. Freitag, 22. Jan.

Im Schauspielhause. 131e Abonnements⸗ Emilia Galotti, Trauer⸗

Meteorologische Beobachtungen.

395 do. 73. Eank-

Budw. —.

Niederl. virkl. Sch. 5935. 596 Span. 20. 1847. Morgens Nachiaĩttags Abends Nach einmaliger ziuel. . Preuss. Pr. Seh. Folu. —. I9. Jan. 6 Uhr. 2 Uhr. 10 Uhr. Re obachtung.

eg. Luftdruck. .... 338, 89“ Far. 337, 91“ Par. 338, 0a!“ Par. Quell wärme 77 nm.

ziel. Neue Anl. 206 6. Lustwärme.-... 4,9 R. 3, 15 R. 3, 5) R. Flusswärme 0, 0* R. Bank-Aectien p. ult. Thaupunkt.... 5,29 R. 4,09 R. 4,9 R. Bodenärme 4, 8) R. Nope -. suegl. lat. 59 6. Dunstsũtti gung. 95 pCt. S4 pCt. 92 pCt. Ausdünstung G, o0o2“ Rb. 79. Wetter ..... Schnee. trüb. trüb. Niedersehlag O, 04 1* Rh. . . 25. Wind.. ...... NW. NW. NW. Würmeweehse! 3, 1?

Rank- Actien 1570 Br. Engl. Russ. 105 Br. Wolken zug ... . XV. . 4,0 Paris, 15. Jan. 595 Rente fin eour. 117. 10. 396 do. fin eour. 78. S0. Tagesmittel: 338, 48“ Par. .. 3,8) e 4.387 n.. Bo ge, Kw.

Verantwortlicher Redacteur Dr. J. W. Zinkeisen.

Schauspiele.

9te Abonnements⸗

r Anzeiger.

5§5. 12 und 13. der Statuten annullirt worden sind: A. Wegen Nichteinzahlung der auf den 31. Märæ 1846 ausgeschriebenen ersten Rate vom 5 resp. 14 pCt. nachfolgende Interimsscheine: No. 913. 920. 1226. 1234. 1235. 2154. 3044. 3941. 3942.

Den ersten Unterzeichnern welche in Folge der 55. 12 und 13. der Statuten an Stelle der Be- sitzer die sragliche Einzahlung geleistet haben wurden unter den nämlichen Nummern Duplikate ertheilt.

B. Wegen Nichteinzahlung der auf den 15. August 1846 ausgeschriebenen zweiten Rate von 5 pCt. von Seiten der Besitzer:

1) Nachverzeichnete Interim-ascheine zu- gleich mit den bei der ersten Ein- zahlung ertheilten Gertifikaten, resp. Quittungs bogen;

No. 46. 64. 68. 75. 280. 281. 287. 562. 563. 588. 589. 690. 694 705. 710. 721. 750. 751. 7584. 785. 786. 851. 912. 1069. 1070. 1147. 1151. 1153. 1217. 1222. 1223. 1224. 1227. 1349. 1351. 1352. 1497. 1409. 1454 2 1457 incl. 1461. 1462. 1466. 1467. 1684. 1688. 1696. 1702. 1706. 17099. 1712. 1721. 1727. 17258. 1749. 1755. 1773. 1777. 1781. 1875. 1933 3 1946 inel. 1958. 1964. 1974. 2090. 2140. 2155. 2156. 2219. 2220. 2221. 2317. 2318. 2359. 2360. 2374. 2375. 2376. 2407. 2458. 2567. 2568. 2570. 2589. 2590. 2600. 2728. 2731. 2732. 2733. 2736. 2866. 2867. 2916. 3013. 3014. 3030. 3045. 3061. 3067. 3103. 3130. 3131. 3132. 3335. 3360. 3351. 3397. 3398. 3399. 3511. 3512. 3513. 3580. 3581. 3586. 3587. 3622. 3623. 3624. 3735. 3739. 3784. 3867. 3870. 3871. 3874. 3883. 3884. 3859 3 3893 incl. 3901. 3914. 3951. 3952. 4133 à A148 incl. 4153. 4210. 4284. 4311. 4429. 4562. 4582. 4595. 4643 X 4647 incl. MiI6 à 4721 incl. M745. 4823. 4824. 4882. 4890. 4894.

Den dermaligen Einzahlern sind Dup! i kate dieser Iaterimsscheine und neue Quittungs bogen ausgefertigt worden.

2) Ferner nachverzeichnete Duplikate von ber reits wegen Nichteinzahlung der ersten 5 pCt. annullirten Interimsschéinen, zugleich mit den denselben bei der ersten Einzahlung beige- fägten Certisikaten resp. Quittungsbogen:

No. 69. 376. 400. 401. 568. 742. 743. 1908. 1009. 1071. 1085. 1295. 1297. 1305. 1692. 1701. 1835. 1836. 1991. 1995. 2115. 2116. 2117. 2237. 2266. 2279. 2299. 2398. 2399. 2406. 2457. 2464. 26571. 2593. 2594. 2618. 2755. 2756. 2871. 2872. 2873. 2920 à 2924. incl. 2926. 2942. 2915. 2975. 3017. 3062. 3065. 3101. 3102. 3554. 3555. 3566. 3567. 3568. 3643. 3645. 3693. 3779. 3872. 4162.

Den dermaligen Einzahlern sind Triplikate dieser Interimsscheine und neue Quittungsbogen aus- gefertigt worden.

Mainz, den 12. Januar 1847.

Der Ver walt ung s rah.

1271

K. K. priv. Lombardisch-Ve— netianische Ferdinands ⸗Eisen⸗ bahn (Mailand⸗Venetianische).

Einzahlung.

Nach Inhalt der Al- lerhöchsten Resolution v. 18. Januar 1846, welche in den öffentlichen Blät-⸗ tern von Venedig, Mai- land, Wien und Augs⸗ burg zur allgemeinen 8 Kenntniß gebracht wor

den, wird den Herren n Actien ⸗Besitzern hiermit erinnert, daß sie am

31. Januar 1847,

bei Vermeidung des im 8. 8. der gesellschastlichen Sta⸗ juten angedrohten Versalls, die an diesem Tage sestge= seßzte Rae von zwölf Prozent einzuzahlen haben.

Im Selbstverlage der Expedition.

Gedruckt in der Deckerschen Geheimen Ober ⸗Hofbuchdruckerei.

Den Herren Actionairen steht frei, gleichzeitig auch die letzte Rate von zwölf pCt., welche am 31. Juli 1847 verfällt, zu berichtigen.

Bei der Einzahlung werden jene vierprozentigen Zin⸗ sen abgerechnet, welche auf die eingezahlten Beträge zu vergüten sind.

Die Einzahlungen der am 31. Januar 1847 fälligen Rate können erfolgen:

in Venedig in dem Büreau des Ausschusses, t

„Mailand in dem Administrations-Büreau der Ge— sellschaft,

Augsburg bei dem Herrn J. C. Baur,

„Wien bei den Herren Arn stein C Eskeles,

„Franlfurt a. M. bei den Herren M. A. v. Roth⸗ schild G Söhne,

Leipzig bei den Herren Frege C Co.,

Berlin bei en Semen Hirschfeld & Wolff.

Die genannten Agentien sind berechtigt, den Herren Actionairen eine entsprechende Provision zu berechnen, deren nähere Bestimmung später bekannt gemacht wer—

den wird. . ͤ Die Original-Certifikate müssen zum Behufe der Ein—

zahlung in Begleitung zweier gleichlautender arithme⸗ tisch geordneten Nummeinlisten eingereicht werden.

Venedig, 28. Dezember 1816.

Vom Ausschusse der Gesellschaft der F. K. priv. Lombard. ⸗Venet. Ferdinands⸗Eisenbahn⸗ Unternehmung.

2

.

Auf obigt Kundmachung Bezug nehmend, kann die . . ; M . Einzahlung von 12 30 auf die Actien der (al

land-Venetianischen Eisenbahn mit L. 120

ab Zinsen 28. 40 ?!

demnach L. 91. 690 Cis.

per Stüc von heut ah bis den Zl sten d. Monats Mittags 12 Uhr, zum à Vista Cours

auf Wien (3 L. 1 Fl.) mit Hinzuziehung der vom Gesellschafis - Ausschusse ür die Agentien festgesetzten Spersen von 3 36 der Einzahlungs-Rate⸗ bei uns ge⸗ seistet werden. Die von uns quittirten Actien werden den Besitzern binnen kürzester Zeit wieder aus gehändigt.

Schematas zu den Verzeichnissen sind bei uns in Em⸗ pfang zu nehmen.

Berlin, den 12. Januar 1847. Hirschfeld C Wolff, Linden Rr. 7.

I57 Todes - Anzeige.

Heute Morgen verschied Herr Wilhelm Valckenberg, Kaufmann und Landtags- Abgeordneter der Stadt Worms, im beinahe vollendeten 57sten Jahre, umgeben von seinen Kindern, nach neuntägigem Krankenlager, an den Folgen einer Lungenlähmung.

Die tief irauernden Kinder, Schwiegerkinder, Schwe⸗ ster und Schwager kringen diesen für sie unersetzlichen Verlust zur Kenntniß der Freunde des theuren unver- geßlichen Heimgegangenen.

Worms, 2 Januar 1847.

Das Abonnement beträgt:

z Kthlr. für . Jahr. 4 Rlhlr. WAJahr

S Nihir. J Jaht.

in allen Theilen der Monarchie

, . Preis Erhohung. ertions-Gebü i

Raum ein er gn , .

Anzeigers Sgr.

Inhalt.

Inland. Berlin. Allerhöchste Kabineis⸗O bre. Provinz Preußen. Feier des Krönungs und Ordenesestes in Königsberg. Provinz Schlesien. Großer Diebstahl im Mineralien ⸗-Kabinet der Universität in Breelau. ;

Deutsche Bundesstaaten.

Großherzogthum Mecklenburg Schwerin. Verordnung wegen der Hypotheken und Stadtpfand-⸗Bü—- cher. Handels- und Schifffahrts Vertrag mit Schweden und Norwe⸗ gen. Herzogthum Holsteln. Verwendung der Zoll-Entschädi⸗ gungs · Gelder.

Otrüßlaud und Polen. St. Petersburg. Bericht über die Waffen- that der Besatzung von Golowin im Kaufasus.

Frankreich. Paris. Ordens Verleihungen. Die Beurlaubung des Justiz-Ministeis. Die Entsagungsstage in Betreff der Nachkommen der Heizogin von Montpensier. Schreiben aus Paris. (1ATdreß-Kom- mission det Depntirten; Stimmung gegen Thiers; der Versuch der Her= ren Billault und Dufaure; Marft-Unrnhen.)

Großbritanien und Irland. London. Hofnachricht. Die Times gegen Lord Palmeiston's Politik in der spanischen Heirathssrage. , n. Noth. Veisammlung der irländischen Grundbesiher in

Mublin.

Schweiz. Kanton Bern. Note des russischen Gesandten an den Vorort. Kanton Freiburg. Milde Behandlung der Gefangenen.

Italien. Neapel. Ausbruch des Vesuvs. Festlichkeiten in Caseria. Der König. Florenz. Große Kälte,

Spanien. Schreiben aus Madrid. (Strenge Maßregeln gegen die Rarlisten; der Graf Montemolin; der Kongreß Und die Minister; Nach- richten aus Portugal; Vermischtes.)

Türkei. Konstantinopel. Ernennungen.

Handels- und Börsen-Nachrichten. Berlin. Börse. Schreiben aus Amsterd am. (Börsen⸗ und Marktbericht.)

Sing⸗Akademie. („Die Schöpfung von J. Haydn“)

llichtamtlicher Theil.

n lan d

Berlin, 21. Jan. Se. Majestät der König haben Allergnä⸗ digst geruht: dem Flügel⸗Adjutanten und interimistischen Commandeur bes 21en Garde- Ulanen- (Landwehr⸗) Regiments, Oberst-Lieutenant Grafen zu Solms-⸗Rödelheim, die Erlaubniß zur Anlegung des von des Königs von Schweden Majestät ihm verliehenen Ritterkreu⸗ zes des Schwert-Ordens; so wie dem Steuermann Schuetze zu KRöperberg, Regierungs⸗Bezirk Potsdam, die Anlegung der von dem Senate der Stadt Hamburg ihm verliehenen, zur Erinnerung an den Brand im Jahre 1842 gestifteten Medaille zu gestatten.

Berlin, 21. Jan. Die im heute ausgegebenen ersten Stück der diesjährigen Gesetz⸗ Sammlung enthaltene Allerhöchste Ka⸗ binets-Ordre, betreffend die Druckschriften, welche Veröffentlichungen über die Verhandlungen der preußischen Stände⸗Versammlungen ent⸗ halten, lautet wie folgt:

„Um die Voischriften der Censurgesetze mit denen der ständischen Ge⸗ setzzbbung wegen der Veröffentlichungen über den Gang der Verhandlungen der preußischen Stände Versammlungen, insbesondere mit der Ordre vom 2. Rovember 1833 (Gesetz Sammlung 1833 pag. 91) und Meinen Propositions Dekreten vom 23. Februar und 30. April 1811, in Einklang zu bringen und die aus der, Vergleichung jener und dieser Vorschriften eniffandenen Zweifel zu beseitigen, bestimmt Ich, auf den Antrag des Staats - Minssteliums, daß die Vorschrift unter Nr. 3 §. 1 der Verordnung vem 30. Juni 1843 nicht lediglich auf Zeitungen und Zeitschriften angewendet weiden, sondern für Schriften aller und jeder Art und auch für solche Veröffentlichungen maßgebend sein soll, wesche zu einer anderen Zeit, als während der Dauer der Ständeversamm-— lungen, ersolgen. Gleichzeitig setz Ich fest, daß der Debit solcher Schiif⸗ ten, deren Inhalt dieser Bestimmung zuwiderläust, nach Vorschrift der §§. 6, 7 und 11 Nr. 2 der Verordnung vem 23. Februar 1843 zu ver- pirten ist, ohne Unterschied, ob dieselben der inländischen Censur unterlagen oder nicht. .

Dieser Erlaß ist durch dic Gestetzsammlung zur öffentlichen Kenniniß zu bringen.

Charlottenburg, den 11. Dezember 1846.

Friedrich Wilhelm. An das Staats-Ministerium.“

w 8.

Allgemeine

Preußische Zeitung

erlin, Freitag den 221m

Provinz Preußen. In Königeberg wurde am 18. Ja⸗ nuar das Krönungs- und Ordenefest in gewohnter Weise gefeiert. Die Königliche Beutsche Gesellschaft hielt eine öffentliche Sitzung, in welcher der zeitige Secretair, Herr Professor A. Hagen, den Jahresbe-⸗ richt mittheilte. Äls neu aufgenommene Mitglieder wurden genannt: Pr. Möller, Dr. Wichert und Dr. Töppen aus Königsberg, serner Dr. Hamann aus Gumbinnen, Professor Hirsch aus Danzig, St. Julien und Burnouf aus Paris. Dagegen betrauert die Gesellschaft den Tod von drei ihrer ausgezeichnetsten Mitglieder: Hüllmann, Bessel und Dr. Motherby auf Arneberg, größeren biographischen Skizze geschilderi wurde. Alsdann gab Herr Geheime Rath Professor Dr. Schubert einen Vergleich früherer Zustände der Provinz Preußen mit der Gegenwart, welcher in bedeutsamen) statistischen Zusammenstellungen manche meik⸗ . Aufklärung über den jetzt so viel besprochenen Nothstand lie⸗ erte. gebäudes sprach der akademische Redner, Herr Geheime Rath Pro- fessor Dr. Lobeck, „über das Gemälde des athenischen Demos von Parrhastus und ähnliche Völkerbilder.“ Vor und nach der Rede fand eine Mussk- Aufführung statt. Am Schlusse der Rede wurden die von Studirenden für eingereichte Preis-Abhandlungen gewonnenen Preise bekannt gemacht. Abends war bei dem Herrn Ober Präsi⸗ denten von Preußen, Dr. Bötticher, Ball. In der deutschen Ressource wurde das Stiftungs- Fest der Gesellschaft durch ein Mittagsessen begangen.

Provinz Schlesien. (Bresl. Ztg.) In Breslau ist am 18. Januar in der Abendstunde zwischen 8 und 9 Uhr durch ge⸗ waltsamen Einbruch in das Mineralien- Kabinet der Universität ein großer Diebstahl an dieser Anstalt begangen worden. Beinahe alle Edeisteine, und zwar die kostbarsten Exemplare, mehrere Gold⸗, Sil ber- und Kupferstufen, unter den ersteren eine von 20 Dukaten an Goldwerth, und verschiedene andere meist krystallisirte kostbare Mine⸗ ralien, im Ganzen über 200 Exemplare, wurden entwendet. Es be⸗ finden sich darunter mehrere Diamant-⸗Krystalle, 2 große vollkommen auskrystallisirte wasserhelle und mehrere gelbe brasilianische Topase in langen Ktystallsäulen, eine Anzahl geschliffener brasilia⸗ nischer Topase, mehrere lange Säulen von edlem Beryll (Aquamarin), ein großer geschliffener hochrother Rubin und ein geschliffener Sapphir,

Januar

welcher Letztere in einer

In dem Auditorium maximum des Königlichen Universitäts⸗

beide in goldene Ringe gefaßt und von hohem Werthe, ein großer prachtvoller geschliffener peruanischer Smaragd, viele Krystalle von (dlem rothem Spinell und 2 große schwarze Spinell - Krystalle, ein 2 Zoll langer Sapphir⸗Krystall, eine große Menge kleinerer ge⸗ schliffener Sapphire, Rubine, Spinellt, Smaragde, Beiylle, Zirkone, Hyacinthe, Granaten, eine große Krystalldruse von Kanelstein, über sd Krystallsäulen von edlem Turmalin, grün, rosenroth und weiß; 2 große schwarze Schörl-grystalle, einge brastlianische Chryso⸗Be⸗ rylle, viele Chrysolithe, Olivine und eine beträchtliche Anzahl anderer Mintralien.

Deutsche Bundesstaaten.

Großherzogthum Mecklenburg⸗Schwerin,. Das offizielle Wochenblatt vom 15. Januar enthält die landes herrliche, mit den Ständen vereinbarte Verordnung, nach welcher rücksichtlich der Umwandlung der in den Hypothekenbüchern und Stadt ⸗Pfandbü⸗ chern gegenwärtig sich intabulirt findenden N*-Pöste in die nach dem 14⸗Thaler⸗Fuß ausgeprägte Münze die Enwilligung der gleich⸗ und nach⸗ stehend intabulirten Gläubiger nicht erforderlich sein soll, sobald durch eine solche Umwandlung der Cours von 1163 pCt. nicht überschritten wird.

Der Handels- und Schifffahrts⸗Vertrag zwischen Schweden und Norwegen einer- und Mecklenburg-Schwerin andererseits ist am 10. Oftober 1816 zu Hamburg von dem Königl. schwedischen Minister⸗ Residenten, Grafen von Wrangel, und dem hiesigen Regierungs⸗Di⸗ rektor von' Oertzen abgeschlossen und unter dem 31. Dezember ratisi⸗ zirt worden. Er beruht auf vollständiger Gegenseitigkeit, und sollen äbereinkunftsmäßig die Bestimmungen wegen der von mecklenburgi⸗ schen Schiffen in schwedischen und norwegischen Häfen auf gleichem Fuße mit den Inländern zu entrichtenden Schifffahrts-Abgaben auch auf die Abgaben im Götha⸗ und Trollhätta⸗-Kanal sich erstrecken. Dieser Vertrag, in den auch die schwedische Kolonie St. Barthelemy mit eingeschlossen ist, soll, vom 1. Januar 1847 an gerechnet, fünf Jahre lang in Kraft, auch über diese Frist hinaus noch ferner ein weiteres Jahr so lange verbindlich bleiben, bis einer der kontrahiren⸗ den Theile zwölf Monate vor Ablauf der gestellten Frist seine Ab⸗

Alle Post - Ansltralten des In- und Auslandes nehmen Sestellung auf dieses glatt an, sür Serlin die Expedition der Allg. Preuß. Zeitung: Friedrichstraße Nr. 72.

1847.

sicht, denselben außer Geltung treten zu lassen, kundgethan haben wird.

Herzogthum Holstein. (V. H. In der am 16. Januar in Kiel gehaltenen Versammlung der Prälaten und Gutebesitzer ward

übern kie Verwendung Ler diessährigen Revenüen des aus den Zoll- Entschädigungs- Geldern gebildeten gemeinschaftlichen Fonds der

schleswig holsteinschen adeligen Klöster und Güter verfügt. Neben einigen kleineren Summen, die für verschiedene gemeinnützige Zwecke, namentlich auch für die höheren Bauerschulen in Rendsburg und Töstrup, bewilligt sind, ist dem Vorstande der in diesem Jahre in Kiel zu haltenden Versammlung deutscher Land- und Forstwirthe die Sumne von 20,000 Rthlrn. zur Disposition gestellt, mit der Er⸗ mächtigung, falls es erforderlich sein sollte, auch über diese Summe hinauszugehen.

Rußland und Polen.

St. Petersburg, 15. Jan. Der ausführliche Bericht aus dem Kaukasus über die Waffenthat der Garnison der Festung Golo⸗ win, im Lande der Ubichen, an der Ostküste des Schwarzen Meeres, lautet:

„Unter allen Küstenstämmen behgrren die kriegerischen Ubichen am hartnäckigsten in einer feindlichen Stellung gegen uns. Schon im Jahre i844 machten sie einen Versuch, die Festung Golewin zu erobern, die ihrem Schleichhandel mit den Türken den Weg versperrt, wurden aber durch die Basoneite der tapferen Garnison ins Gebirge zurückgeworfen. r

Sestdem wurde von ihnen nichts Bedeutendes unternommen, Die Vertheidigungswerke des Forts haben bei dem diesjährigen ungewõhnlich hohen Wasseistande des Flusses Schache sehr gelitten, und aus diesem für bie Besatzung so ungünstigen Umstande schöpsten die verwegenen Ubichen Hoffnung, daß ein neuer Sturm gelingen werde. So beschlossen sie, mit einem starken Heerhausen von etwa 6009 Mann Rache zu nehmen für frü- here Niederlagen. Sie büßten aber aufs neue schwer. ; 2

Ihre Zusammenrottungen und ihre Pläne konnten dem dortigen Mili tair- Chef nicht verborgen bleiben. Die zwei Compagnieen des Tien ischer= nomorschen Linien-Balaillong, die unter dem Kommando des Majors Ban- koweti die Besatzung der Festung ausmachten, erhielten auf Anordnung des General- Adjutanten Budberg durch ein aus Gelentschik übergeführtes Kommando des 151en Bataillons Verstärkung, so daß die Garnison aus ttwa 500 Tapferen bestand, die hinter den rasch ausgebesserten Verschanzun gen den Angriff der 6000 erwarteten. ‚.

Die Ubichen blokirten zuerst die Festung und eröffneten am 10. De⸗ zember, 8 Uhr Morgens, gegen dieselbe den Sturm.

Die Garnison harrte des Feindes; ein Theil stand auf den Banketts, ein Glied hoch, die anderen in Reserve bei den einzelnen Bastionen und im Mittelpunkte der Festung. .

Der Priester Maßfari Kamenezli, der sich schon beim Sturme im Jahre 1814 ausgezeichnet hatte, erflehte betend vom Himmel den Sieg und be⸗ sprengte die unerschrockenen Krieger mit heiligem Wasser.

Mit unglaublicher Hast griffen die feindlichen Schaaren zu Roß und zu Fuß an, und zwar an drei Seiten zugleich: an der linken Fronte, längs

der Kuͤste zwischen dem Blockhause und dem Meere und endlich an der

vorderen Fronte der Festung.

Der 96 Haufe ö bis zu den die linke Fronte deckenden Wolss: gruben vor und saß hier ab. Jedes Pferd trug zwei Reiter, und nebenbei fief noch ein britier Mann zu Fuß, sich am Steigbügel haltend. Während sie heranstürmten, wurde auf sie dreimal aus jeder Kanone mit Kartätschen geschossen. Nachdem sie abgesessen, übersprangen sie, unter dem Gewehr und Kartätschen⸗Feuer aus 9 Geschützen, mit verwegenster Kühnheit und Kaltblütigleit die Wolfsgruben, wo Viele ihren Tod fanden, drangen in den Graben hinab und brachen an mehreren Stellen die Pallisaden aus; ei-⸗ ner sprang dem anderen auf die Schulter, und so gelang es Mehreren, sogar durch die Pallisaden zu kommen und gegen die Brustwehr anzudrängen. Mitt⸗ lerweile fuhren die auf der Flanke aufgestellten Geschütze fort, Kartätschen zu werfen. Des mörderischen Feuers der Artillerie ungeachtet, gelang es wirk- lich einigen 20 Mann, auf die Schanzlörbe auf der Krone der Brustwehr zu springen, wo die Feldzeichen aufgestellm waren. Major Bankowski war ibren Bewegungen mit Aufmerksamkeit gefolgt und ließ zu rechter Zeit die Reserve vorrücken, die der Unter Lieutenant des 15ten tschernomorschen Li-= nien Bataillons, Kuriaschski, führte. Eingesegnet durch den Priester Ma⸗ kari und den Igumen Jefrem, der jenen zu ersetzen . in die Festung gekommen war, eilte die Reserse unter Hurrahrusen auf die linke Fronte ker Festung und trieb mit dem Bajonette den eingedrungenen Feind in den Graben zurück.

Die andere feindliche Abtheilung, die zwischen dem Blockhause und der Meeresfüste unter dem Kartätschenfeuer dreier auf dem Blockhause postirten Geschütze heranstürmte, stürzte sich gegen die Wirthschaftsgebäude und gerade auf das Thor los. In Ermangelung von Beilen hieben die Angreifer mit ihren Säbeln gegen die Thore, die sie zu zerbrechen versuchten, vereint mit ihren Schultern sich dagegen stemmend, während von oben aus einem über dem Thore angebrachten Ausbaue Kugeln, Granaten und eigens von der

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Sing⸗Akademie.

Die Schöpfung von J. Haydn. (Den 20. Januar.)

Den wohlerworbenen Ruhm eines Kunst-Instituts ersten Ranges zu bewahren, geräth die Sing⸗Atademit nicht selten in harte Bedrangniß. Wir meinen, bei öffentlichen Aufführungen, in Betreff der Soli, deren ge⸗ nügende Besetzung oftmals unbesiegbare Schwierigleiten bietet. Hier den Kunst-⸗Anforderungen eines durch die ausgezeichneten Leistungen des Chors verwöhnten gebildeten musitalischen Publikums zu. begegnen, müsen die besten hiesigen Kräfte, wozu wir größtentheils die, Königlichen Sänger rechnen, beaͤnsprucht werden. Dennoch sind diese, beim besten Willen ihrer⸗= seits, nicht immer disponibel. Auch diesmal wurden sie, wie verlautet, durch die in diesen Tagen stattgehabten Proben zu der nächstens zur Auf⸗ führung gelangenden Oper „die Hugenotien“ verhindert, eines der schönsten Meisterwerke Havdn's durch ihre Mitwirkung zu verherrlichen.

Um so mehr ist die heutige Aufführung anzuerkennen, die trotzdem auch nach dieser Seite hin viel Erfreuliches zu Tage förderle und überhaupt eine gelungene genannt werden darf. Das hrrrliche Tonwerk begeisterte Alles? Mit demselben Behagen, mit dem es vorgeführt ward, nahmen es di gäter entgegen. Sämmiliche Mitwirkende waren sichtlich mit ganzer Seele bei der Sache, jeder Einzelne beeiferte sich nach Krästen, die Meister· schöpfung bis ins lleinste Detail hinein, durch sorgsames Eingehen in die Intentionen des Komponisten, zu ehren und so zum Gelingen des Ganzen delzutragen. Einzelnes glückte vorzugsweise. So gestaltete sich das ma⸗

jestätische: „Und es ward Licht“,

durch die Allgewalt der Stimmen und des Orchesters von wahrhast impo santer Wirkung, während Chöre, wie der fugirte: „Verzweiflung, Wuth und Schrecken“,

mit dem lichten Mitielsatz:

„Und eine neue Welt“, ferner der prächtige Lobgesang:

„Stimmt an die Saiten“, dann der fast dramatischen Aufschwung nehmende Schlußchor des ersten

Theils:

„Die Himmel erzählen die Ehre Gottes“, wie überhaupt die wundervollen Schlußchöre der verschiedenen Abtheilungen, so lebens voll ausgeführt, Gemüth und Herz der Hörer aufs tiefste be⸗— rührten.

d Die umfassende Partie des Raphael hatte Herr Kotzolt übernom⸗ men, und, wir dürfen es dem wackeren Sänger zum Ruhme nachsagen, er führte sie mit künstlerischer Sicherheit und mit vielem Erfolge durch, ob= gleich er nicht ganz günstig disponirt schien. Nicht nur die Arien, z. B. die in D-moll und dur:

„Rollend in schäumenden Wellen“, sondern auch die schwierigen Reeitative gelangten durch die schönen Mittel und den gebildeten Vortrag des Sängers zur vollen Geltung. Nur bei einzelnen dellamatorischen Stellen, wie: ; .

„Die Lust durchschnitten feurige Blitze /, ö räumte Herr Kotzolt, unseres Bedünkens, in der löblichen Absicht, mög= lichste Deutlichkeit der Aussprache zu erzielen und dem dramatischen Aus- druck höchstes Genüge zu leisten, dem Worte fast zu großes Vorrecht vor dem Tone ein. Er sprach hier mehr, als er sang, eine Manier,

die wir als eine die musikalische Illusion störende, weder in der Oper noch

im Oratorium billigen. Herr Kraus (Uriel) bestrebte sich sichtlich, die ihm vorgeworsenen Mängel zu beseitigen und in den Gränzen eines edlen Vortrages zu bleiben, wofür die angemessene Ausführung der Arie: „Mit Würd' und Hoheit angethan“, die ein großes Maß tünstlerischer Beherrschung beansprucht, den sichersten Beweis lieferte. Sein weiches, klangvolles Organ kam ihm hier trefflich zu statten, auch den feineren Nüancen gerecht zu werden, während er die in= tensie Kraft desselben in dem recitativischen Theil der pan, e , zu machen ebenfalls Gelegenheit gewann. Mad. Burchard ( a briel) war trefflich bei Stimme. Die beiden reizenden Arien: „Nun beut die Flur“ und „Auf starkem gin n befriedigten in der Ausführung, bis au einige nicht , , chromatische Verzierungen, an, , r n, ne Geschicklichkeit der Sängerin aufs unzweidentigste ,, a n n,, kas Telent ber Dlle. Isch iefche enifaltet Kasut er 9 s 8 „Era. Där frische Klang der Stimme ihat dem Ohre eben so ag g ren,, Herzen. Sie berechtigt zu

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scht dem wackeren Dilettanten beizumessen, der . ,, ,, den oben berührten, behindernden Um- standen möglich zu machen, hereiwilligst übernommen hatte. Werfen wir me glich Auffühung einen Schleier, so dürfen wir dies,

also über diesen Theil der Au lu bei einer Veranlassung wo übrigens so überwiegend 1, geboten

wurde, mit gutem Geiwissen. ö w

dem Charakter der Musik