1847 / 24 p. 1 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

Bescheid möglich gemacht. Feste und Landpartieen, Taseln und Spa e h e g nern gen und Bälle wechseln täglich in 96 athenäischen Leben, seit Prinz Luitpold in unseren Mauern, 2 unserem aitischen Himmel wohnt. Der Hof machte mit dem . ten Gaste Fahrten nach Pentelikon, in die Mesogea an 23 * chen Abhang des Hymettüs, nach Elen sse und Phꝛzle, einem 2 lichsten Punkte auf dem Wege von Attika nach Böotien. 2. 1 sloffenen Donnerstag war großer glänzender Ball bei Hosh 3 9 siern gab der Königlich baderische Gesandte, Herr von j erg

Ehren des Königlichen Prinzen von Bayern einen . 6 den der König und die Königin, mit Prin; Luirpolt J. ihrs h i, mit ihrer Gegenwart beehrten; sie verweilten in größter Hei

bis 3 Uhr Morgens.

Türkei. i ü A. 3.) Die Pforte hat an err, . 9 6 sie Beschwerde erhebt

; eine Rote erlassen, / Cee n,, 2 Bey von Tunis zu Paris empfangen e,. Yin Habe ent er burch diefen Eupen Rr hn n ,,. als einem ihrer Vasallen zugestanden, dit Pforte , . 2 9. kennen im Stande sei. Der Umstand, daß der Bey, 26 ren,. bei dem Könige der Franzosen ohne Beisein des 1 4. . * den türkischen? Gesandten zugelassen worden sii 1 ö f u cr. ein ar e che ne ph, , e er k

iese Note soll si Re gung en,. 2 , 2 darauf berufen, daß die d , Re⸗ i nurn in Paris noch ganz neu und überdies der Posten meist unbesetzt sei. Man findet diese Antwort seltsam, da in dem Augen⸗ blick, wo der Bey in Paris war, sich ja auch der türkische Gesandte daselbst befunden habe, mithin jene Entschuldigung auf diesen Fall nicht passe. Was die Neuheit der Repräsentation betrifft, so glaubt man, daß diese auf den Charakter eines Gesandten und die Würde des repräsentirenden Hofes keinen Einfluß üben könne. Unzweifel⸗ haft wird die Antwort Bourqueney's daher eine neue Eiwiederung

von Seiten der Pforte zur Folge haben.

gandels- und Görsen- nachrichten.

Berlin, 22. Jan. In Folge anhaltend schlechter pariser Course und bedeutender Veikauf⸗Oidres erfuhren unsere Eisenbahn - Effekten einen rapiden Fall und schlossen ansehnlich niedriger als gestern.

Marktpreise vom Getraide. Berlin, den 21. Januar 1847. . Zu Lande: Weizen 3 Nihlr. 12 Sgr. 7 Pf., auch 3 Rihlr. 7 Sgr. 2 Pf. Roggen 2 Rihlr. 29 Sgr. 5 Pf., auch 2 Rthlt. 25 Sgr. 2 Pf. ; große Geiste 2 Rihlr. 6 Sgi.; kleine Gerste 2 Rihlr., auch 1 Rthn. 27 Sgr. 7 Pf.; Hafe: 1 Rthlr. 16 Sgr. 10 Pf., auch 1 Rthlr. 13 Sgt. 2 Pf. Linsen 1 Rihlrt. 7 Sgr. 2 Pf. Eingegangen sind 106 Wispel Zu Wasser: Weizen (weißer) 3 Rthlr. 18 Sgr., auch 3 Rthlr. 10 Sgr. 10 Pf. und 3 Nthlr. 6 Sgr.; Roggen 3 Rihlr. 1 Sgr. 2 Pf., auch 3 Nihlr 27 Sgr. 7 Pf.; große Gerste 2 Rthlr. 7 Sgr. 2 Pf. ; auch 2 Rihlr. 4 Sgr. 10 Pf.; Haser 1 Rihlr. 12 Sgr. 8 Pf., auch 1 Rihlr. 16 Sgr. 6 Pf. Mittwoch, den 20. Januar. Das Schodd Stroh 8 Rihlr., auch 6 Rthlr. 1 Rthlrf, auch 20 Sgr. Kartoffel ⸗Preise. Der Scheffel 1 thlr. 5 Sgr., auch 25 Sgr.

Branntwein ⸗⸗Preise. Die Preise von Kartoffel-Spiritus waren am

Der Centner Heu

94

p 9 Geschäãft. 2 den 21. Januar 1847.

Die Aeltesten der Kaufmannschaft von Berlin.

Triest, 12. Jan. (J. d. Oesterr. Sloyd.) Von dem Gesichts· punkte ausgehend, daß die materiellen Interessen, wie der Verkehr überhaupt. vorzüglich durch eine ungehemmte, beschleunigte Communication gefordert werden, hat die österreichische Negierung in neuere! Zeit verschiedene Sani= fäts Erleichterungen genehmigt. Im verslossenen Jahre hat sie den Prove⸗ nienzen aus Gnechenland und den Jonischen Inseln . die freie Hen seinschaft zugestanden und mehrerè andere zengemäße Modificationen in Bezug auf Tunis, Marolfo, Central- Amerika, die Antillen und Albanien eintreten lassen. Bei unserer engen Verbindung mit der Türkei war auch hier eine fernere Erleichterung ein um so begründeter allgemeiner Wunsch, als die daselbst mit Strenge beobachteten QGuarantaine - Vorschristen den uhch gehegten Besorgnissen weniger aum lassen. Dielem Wunsche ist so eben das fuͤstenländische Gubernium durch eine Verfügung vom 11. Januar J. J. entgegengekommen, in welcher die Kontumazzeit für die Provenienzen aus den drei Regionen der Türkei mit batente nerta in folgender Weise festgesetzt wird: . .

Erste Region (Türkei, mit Ausnahme von Aegypten, Syrien, Tarsus, Adana und Eppernj. Schiff, Mannschast und Waaren werden einer Be- obachtung von 5 Tagen unterzogen; wenn sich jedoch unter den Waaren Hadern, abgetragene Effelten, Kleidungesstücke oder ungewaschene Wolle be⸗ sinden, so müssen dieselben ins Lazareth gebracht und 7 Tage der Reini= gung ausgeseßzt bleiben.

Die jzweile Region begreist Sprien, Tarsus, Adana und Cypern; die dritte Aegypten. Die Kontumgz-Zeit sür diese Provenienzen mit Patente netta wurde folgendermaßen festgesetzt:

2te Region 3te Region

Tage Tage Schiffe und Mannschast an Boid.. . 2 8 16 Gififangende Waaren nach Ausschiffung ins La- = zartih ... = 13 15 Reisende, wenn sie gleich ins Lazareth eintreten. 7 9 9 wenn sie gleich anfangs Spoglio machen, 6 . y desgl. gegen Ende!... 8 Kriegsschiffe ohne gififangende ,,, 6 8

Wenn das Gesundheits-Patent nicht von dem Konsul einer christlichen Macht auegestellt ist, so wird die Beobachtungs- und Kontumazzeit um einen Tag erihoöht.

Die aus den christlichen Häfen des Schwarzen und Asowschen Meeres wie der Donau kommenden Schiffe werden, wenn sie in freier Gemeinschaft abgegangen und während der Fahrt in leine Berührung gefommen sind, einer? viertägigen Beobachtung unterzogen und ti, mit nicht gififangender Hülle veisehenen Waaren sofont zur freien Gemeinschaft zugelassen.

Die Provenienzen von der östlichen nnd westlichen Küste Afrika's, von Süd? und Ost-Asien und von Oceanien werden, wenn sie mit einem von einer europäischen Behörde ausgestellten Gesundheitspasse versehen sind, zur freien Gemeinschast zugelassen; wenn das Patent aber nicht von einer eu= ropäischen Behörde ausgestellt ist, einer fünftägigen Beobachtung mit Luf— tung der an Bord befindlichen giftfangenden Waaren unterzogen.

Die Bestimmungen für die Provenienzen mit Patente brutta und a- tente tocca sind unverändert geblieben.

Auswärtige Börsen. 595 Span. 20. PFoln. .

Niederl. wirlel. Sch. 583. Preuss. Pr. Sch. —.

Amsterdam, 18. Jan. 3975 do. 36. Pass. —. Ausg. . 495 Russ. Ilope 87.

Frank- furt a. M., 19. Jan. 5'h Met. 1073. 3. Ranke Aetien p. ult. 1912. 10. Bayr. Bank- Actien 654 Br. Ilope S7 * Br. Stiegl. 87 Er. Int. 58. II. Poln. 300 FI. 89. G. do. 500 FI. 79. 5.

Zinal. .

Hamburg, 20. Jan. Rank-Aetien 1570 Br. Engl. Russ. 105 Br.

Paris, 18. Jan. 5 Ih Rente fin Cour. 115. 50. 395 do. in cour. 77. 10.

. 200 Quart 3 64 X oder 10,800 & nach Tralles. Korn · Spiritus:

EBerliner Börse. Den 22. Januar 1847.

r , Pr. Cour. ma n, m Pr. Cour. Briet. Geld. Briet Geld. Gem. St. Schuld- Sch. 33 952 94 Re PI MM ν . 93 Hrsmien- Sebeine a0. Obl. Lit. AR. 4 g. 91 d. Seeh. 251 T. 94 935 40. Prior. Oblis. 5 1007 991 Kur- n. Nenmärk. MS. Lpæ. kiserb. 196 195 Schuldversehr. 37 924 91 do. d0. Prior. Ohl. 4 an. Nerliner Stadt- RrI. Anh. abgest. . Obligationen 33 94. do. 40. Prior. Opl. 4 Westpr. Pfandbr. 3 913 915 Düss. Ell. EBisenb. 10654 101 Grossb. Pos. do. 4 1017 40. 40. Prior. Ohl. 4 91 905 do. do. 3 92 mnhein. Eisenb. 87 Ostpr. Pfandhr. 3 95 do. 40. Prior. Ohl. 4 Pomm. do. 3 957 945 do. v. Staat garant. 3] 2 ö Kur- u. Neum. 40. 3 94 ob. Schles. B. L.A A Schlesische do. 3* 96 do. Prior. 1 do. v. Staat ga- , rantirt. Lt. B. 3 B. 8 L. nνBF.— 109 K Magd. Ialbst. Eh. 4 . 110 Br. Schr. Frb. E. Gold al marco. 1 40. 40. prior. Ou. 1 * . Friedrichsd'or. 137 1316 Ronn-Kölner s. 5 And. Gldm. à 8Th. 127 11 Nie dersch. M. v. e. 4 91 99 Diseonto. 6. 4 5 do. Prioritit 4 94) 40. Priorität 5 100 997 Nied. Mrk. Eb. 4 10. Prioritui 4 wilb. B. (C. 0.) 4 3 Berlin- Ilamb. 4 90 98 do. prioritit * a . Meteorologische Geobachtungen. 1847. Morgens / Nachmittags Abends Nach einmaliger 21. Jan. 6 uur. D Une. 10 Uhr. Beobachtung. Luftdruck. .... 337,77 Par 337,91“ Par. 337.99“ Par. Quellwärme 7 R. Hamme ,, ,,, da n, , m, 3,37 R. Fluss wärme 0, o? R. Thaupunkt..... 4, R. ,, ,s? R. Bodennärme 3, 0? R. Dunstsüttigung. 9g8 pCt. S9 pCt. S9 pet. Ausdünstung (Q, od Rh. Wetter- Schnee. trüb. trüb. Niedersehlas Q, i683“ Rh. Kö, W. w. w. Wärme wechsel 2, o? Wolkenzug ... W. ö. 4, 1* Tagesmittel: 337, S0: Par... k 39“ R... 92 C. .-.

141te Abonnements⸗ Vorstellung: Struensee, Trauerspiel in 5 Abth., von Michael Beer. Die Ouvertüre, die Musik zu den sämmtlichen Zwischenakten und die zur Handlung gehörige Musik ist von G. Meyerbeer. (Mad. Gra⸗ bowski: Königin Mathilde.)

Sonntag, 24. Jan. Im Opernhause. Vorstellung: Die Hugenotten, Oper in 5 Abth., nach Scribe, übersetzt von Castelll. Musik von G. Meyerbeer. Ballets von Hoguet. (Mad. Viardot-Garcia: Valentine. Anfang 6 Uhr.

Zu dieser Vorstellung werden Billets zu den hohen Opernhaus⸗ Preisen verkauft.

Im Schauspielhause. Famille, Original⸗Schauspiel in von Ch. Birch⸗Pfeiffer. -.

Montag, 25. Jan. Im Schauspielhause. 15e Abonnements⸗ Vorstellung. Zum erstenmale: König René's Tochter, lyrisches Drama in 1ꝗ Aft, nach dem Dänischen von H. Hertz. Hierauf: Das

Liebes⸗Protokoll.

190te Abonnements⸗

Mit aufgehobenem Abonnement: Eine 5 'Abth. und einem Nachspiele,

15. Januar 18417 32 325 Nthlr. Neapl. . 30h Span. Fass. —. . = 9 ü . . lkfr ei ins aus Wien, 18. Jan. 50h Mer 1088. 4*. z. 99. 324 40. 27. Pt Verantwortlicher Redacteur Dr. J. W. Zinleisen. 35. ] ö K s geliefert ö , ,, RNordb. 1768. Glogsn. 1333. n Senn i oa dr rpc ien 221 Mail. . ivorn. *. dest. 7 udvr. —. t J kJ . ö. . ö . 3 2 ö ö z Gedruckt in der Deckerschen Geheimen Ober-Hofbuchdruckerei. n z ; Allgemeiner Anzeiger. . . a. ; R . K Ver- 9b1 PD . in ö 3 lung beginnt vom Hagelschaden und Mobiliar- Brand- Ver . ö. . . Bekanntmachungen. Einzahlung 8 sicherungs-Ges ellschaft Diejenigen Inhaber von Russisch Ho Eihmr felt? d z 5 80 ; . 042 Elberfeld, den 19. Dezember 1846. 50 6 zu Sehwedt a. d. . 20 1196 . 64 3 Bel anne n. . Die Direction der Bergisch⸗Märktischen Eisenbahn⸗ Die neuesten Statuten unserer Gesellschast, wel- eschen 1 tigen Certisiaten, welche

Eine der hier erledigten Stadtbaumeister- Stellen soll anderweit besetzs werden. Qaalisizirie Subjelie fordern wir bierdurch auf, sich zur Uebernahme, der Stelle, bei portofreier Einsendung der über zeitherige Leistungen z.

sprechenden Atieste zu melden, und bemerken wir gleich 4 2 3 dureh zur öffentlichen Kennitnils:

zeitig, daß die Stelle mit 800 Thlr, dotirt ist. Die Eisenbahn-G esellschaft. dals diejenigen Mitglieder unserer

nähtren Bedingungen werden auf Verlangen mitgetheilt. . * ! Brand- Versicherungs- Gesellschaft, welche ihre Breslau, den 5. Januar 1847. Neunte Einzahlung VO ll Pbalicen mit den Bestimmungen des er wälinten

Der Magistrat hiesiger Haupt- und Residenzstadt. 191

1136 Betanntma chung. Bergisch⸗Märkische Eisenbahn. 3 Unter Bezugnahme auf 5 * nn. die in 3 . . ; schafts · Statute S8§. 11 bis 15 enthaltenen Be—

stimmungen, sordern wir die Actionaire hierdurch

Pbrinz Wilhelm Gieele Vol vinkelen

Tehn Prozent.

Gesellschaft. che wir den resp. Miiglicdern bereits mige iheilt . 2 März er. an in Wirksam-

haben, werden vom 2 keit treten.

Mit Hinweisung auf die in den Quittungs- lãléogen enthaltenen Be- stimmungen werden die Actionaire der Prinz-

pfsang nehmen können.

Vilhelm Kisenbahn- M . Vierold. B elke. yk. Gesellschast hierdurch w Oaulzgefordert, die neunte 31 b]

Einzahlung VCn Lehn

a auf, die fünfte Raten= Zahlung von Zehn rozent auf die resp.

Bene bis zum 1. März 1847 nach Wahl der Actionaire bei folgenden Bank— häufern, welche die Zahlungen vom 1. Januar 1817 ab in den Vormitiagsstunden in Empfang nehmen wer— den, zu leisten,

in Berlin: bei Herren Gebrüder Schidler,

Elberfeldt „von der Heydt Kersten u. Söhne,

3 y 9 „J. Wichelhaus Peter Sohn und .

„Barmen » Gebrüder Fischer.

Es sind bei dieser Einzahlung die über die früheren [ Einzahlungen von vierzig Prozent sprechenden Quit-⸗ tungsbogen mit einem doppelten Verzeichnisse, auf wel⸗ chem außer den Nummern der Quittungsbogen auch der gesammte Betrag der mit denselben eingehenden Zahlungen zu vermerfen ist, bei einem der vorbenann⸗ sen Bankhäuser einzureichen. Eins von diesen Ver zeichnissen wird, mit der Empfangs - Bescheinigung des 436 Banthauses versehen, als Interims⸗Quittung dem Actionair sofort zurückgegeben. Die Rückgabe der Quittungsbogen selbst, nachdem auf jedem derselben über die neue Einzahlung quittitt sein wird, erfolgt ge= gen Retradition der Interims⸗Quittung.

Die auf die hisher gezahlten Vierzig Prozent fallen= den Zinsen seit dem letzten Einzahlungstage, 4. No⸗ vember c., werden gemäß 8. 15 des Staluts zu vier Prozent mit Sechz en Silbergroschen bei jedem Quinungsbogen in Aufrechnung gebracht. Die Ver-

e , .

——

ler pro Actie . bis zum 25. Februar d. J. zu leisten, jc nach ihrer Wahl,

in Bérlin vei der Herren An— halt C Wagener,

Cöln bei dem Ilerrn J. II. Stein, 1

Düsseldorf bei dem Herrn Wim, Clefs, r oder t

Langenherg „im Geschäsis-Loale der Di-

rection?“,

wo diese Einzahlung auf die gleichzeitig vorzule—-

genden CQuittuntzsbogen ůbescheinigt werden wiid.

Laugenberg, den 15. Januar 1847. Di e

Die resp. Actionairs der hiesigen Speicher- Actien— Gesellschast werden in Gemäßheit des §. 33 seq. der Statuten zu einer General-Versammlang im Hause Kl. Präsidentenstraße Nr. 7,

auf Mittwoch den 27. Januar 1847, Vormittags 103 Uhr, hierdurch ergebenst eingeladen. Berlin, den 8. Januar 1817. Die Direction der Speicher ⸗Actien ⸗Gesellschast.

Prozent oder Zehn ha-

Ff.

der

in Wien geleistet werden.

K bis spätestens den

eingereicht werden. Berlin, den 17. Januar 1847.

——

Wir bringen dies mit der Benachrichtigung hier-

Statuts in Einklang zu bringen wünschen, die dessallsigen Antrags- ormulare dazu bei den betreffenden 1erren Spezial- Direktoren in Em-

Schwedt, den 18. Januar 1847.

Die Haupt- Direction. . Tertenborn.

Wien-Gloggnitzer Eisenbahn. 4te Raten-Einzahlung.

Die Ate und letzte Ein= zahlung auf die Actien Wien ⸗Gloggnitzer Eisenbahn muß bis

zum Il sten d. m Ms. mit 25 6 Fl. pro Actie

Wir sind bereit, diese Einzahlung zu besorgen, und lönnen die Actien zu dem Entzweck

2östen die— ses bei uns

Hirschfeld C Wolff, Linden Nr. V.

den Betrag der am 1. 5. Februar c. versallenden Coupons in Berlin zu erheben wünschen, werden hiermit ausgefardert, die betreffenden Coupons bis

spätestens den 288ten dies. Monats

bei den Unterzeichneten azur Anmeldung und Ab-—

Mobiliar- stempelungs *] präsentiren. ö Berlin, am 4. Januar 1847. hall nnd sg ener, Brüderstr. No. 5.

Litexarische Anzeigen. Durch alle Buchhandlungen ist zu beziehen:

lor Sibylle

von

Ida Gräfin Hahn⸗-Hahn.

Näãchst det Faustine düfte unstreitig die Sibylle das bedeutsamste Werk der Verfasserin sein. In dieser Weise haben selbst berühmte deutsche Gelehrte ihr Urtheil über diesen Roman abgegeben.

Alexander Duncker, Königl. Hofbuchhändler in Berlin.

Apotheken⸗Verkauf.

Erbtheilung halber soll in einer Kreis- und Fabril- stadt des Großherzogthums Weimar eine im besten Ruf stehende sehr frequente priv. Apotheke nebst großem schö⸗= nem Haus baldigst veikauft werden. dingungen und nähere Beschreibung der Nealitäten er- folgt auf portofreie Anfragen sub Buchstaben H. D.

post restante Jena.

516 Kommissions⸗-Gesuch.

Raͤbereg auf portofreie Briefe unter Chiffer M. F. C. No, 17. poste restante Breslau.

Die Verkaufsbe⸗

Eine hiesige Handlung wünscht ein Kommissions⸗ Lager von Lackirten Blech⸗=, Kurzwaagren oder dergleichen aus einer auswärtigen Fabrik zu übernehmen.

Das Abonnement beträgt: 2 Kthlr. sür 6 Jahr. 4 Rthlr. * Jahr. 8 Rthlr. 1 Jahr. in allen Theilen der Monarchie ohne Preis- Erhöhung. Insertions-Gebühr sür den Raum ciner Zeile des Allg. Anzeigers 2 Sgr.

.

Amtlicher Theil.

Inland. Berlin. Abschieds- Bewilligungen in der Armee. Versor— gung von Militair-Persanen durch Anstellung im Civildienst. Pro- vinz Preußen. Die Bibliothek Bessel' z. Rhein-Provinz. Der Unfall auf der Eisenbahn. .

Dentsche Bundesstaaten. Königreich Sachsen. Eiöffnung des Landtages. Fürstenthum Schwarz burg-Sondershausen. Aufhebung des Gesetzes wegen Trauungen in nnehren. Freie Stadt J rankfurt. Verhandlungen der gesetzgebenden Versammlung.

Desterreichische Monarchie. Ofen. Ansstellung der Leiche des Erzherzogs Palatinus.

Frankreich. Pairs-Kammer. Annahme des ersten Adreß - Para— graphen. Deputirten-Kam mer. Die Finanzlage des Landes. 5 Die ali sti F * s Paris. Die nachträglich vorgelegten Aktenstücke über die spanischen und

die lralauer Angelegenheiten. Lord Palmerston's neueste Depesche an dord Normanby. Schreiben aus Paris. (Adreß-Debatte in der Pairs - Kammer.) Großbritanien und Irland.

London. Hefnachricht. Parla-

mentarische Diners. Gouverneurwechsel. Die Times über Lord Lincoln's Rede. Vermischies. ;

Schweiz. Kanton Bern. Note des preußischen Gesandten und Ant— wort des Vororts. Kanton Genf. Der neue Verfassungs⸗ Ent⸗ wurf Gährung. Die Enrtschädigung. Kanton Freiburg. Rückkehr der Truppen. Kanton Waadt. Beschluß wegen der Vor— lesungen. Verhandlungen des Großen Raths.

Handels⸗ und Börsen-Nachrichten. Berlin. Börse.

M] 2 ö. . . ö . Die Erinnerungen des Grafen Henckel von Donnersmarck. Zur neueren preußischen Kriegsgeschichte. Die Elbbrücken bei Wittenberg. Verein

der Kunstfreunde im preußischen Staate.

Amtlicher Theil.

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht:

Dem Sir David Brewster in Edinburg die Friedens⸗Klasse des Ordens pour le mérite für Wissenschaften und Künste zu ver— leihen;

Ven bisherigen außerordentlichen Professor Dr. P. J. Hilgers zum ordentlichen Professor bei der katholisch-theologischen Fakultät an der Universität zu Bonn zu ernennen; und z

Dem beim Friedrich Wilhelms-Gestüt angestellten Oekonomie⸗ Inspektor Caanitz den Charakter eines Oekonomieraths zn verleihen. eln n ng g nn

Ich bringe hierdurch zur öffentlichen Kenntniß, daß der Herr Finanz-Minister Excellenz mittelst Restripts vom 18ten d. M. auf meinen Antrag auch für die diesseitige Provinz die zollfreie Einfuhr von Getraide, Hülsenfrüchten, Mehl, geschrotete und geschälte Kör⸗ ner, Graupe, Gries und Grütze, imgleichen gestampfte oder geschälte Hirse bis zum letzten September d. J. gestattet hat, und die nöthi— gen Anordnungen getroffen worden sind, wonach der Zoll-Erlaß für die gedachten Gegenstände sofort eintreten wird. .

Potsdam, den 22. Januar 1847.

Der Ober-Präsident der Provinz Brandenburg. von Meding. .

Preußisch

Berlin,

11 nenn t

Sonntag den 24 en

Zur Feier des Jahrestages Friedrich des Zweiten wird die König⸗ liche Akademie der Wissenschaften am Donnerstage, den 28sten d. M., Nachmittags um fünf Uhr, eine öffentliche Sitzung halten, zu welcher der Zutritt auch ohne besondere Einladung durch Karten sreisteht.

Berlin, den 25. Januar 1847.

Das Sekretariat der Königlichen Akademie der Wissenschaften. von Raumer.

Angekommen: Der Erblandmarschall im Herzogthum Schle— sien, Graf von Sandretzky⸗Sandraschütz, von Breslau.

nichtamtlicher Theil.

nul gn w.

Berlin, 23. Jan. Se. Majestät der König haben Allergnä⸗ digst geruht: dem noch im preußischen Untertbanen⸗-Verbande stehen⸗ den Professor Dr. Schwann in Loewen die Anlegung des ihm ver— liehenen Ritterkreuzes des Königlich belgischen Leopolds-Ordens zu gestatten.

Berlin, 23. Jan. Nach dem heutigen Militair⸗-Wochen⸗ blatte ist dem Major Staffehl von der Garde⸗Artillerie⸗Brigade mit der Brigade-Uniform und dem Major und Commandeur des jisten Bataillons 2isten Regiments, Herwarth von Bittenfeld, mit der Uniform des 2ten Garde-Regiments zu Fuß mit den vorschr. Abz. für Verabschiedete und Pension, so wie dem inaktiven Major vom lsten Bataillon 6Gten Regiments, von Müller, mit der Armee— Uniform mit den vorschr. Abz. und seinem bisherigen Inaltivitäts⸗ Gehalt als Pension, als Oberst-Lieutenants der Abschied bewilligt worden. ͤ

Dasselbe Blatt enthält ferner die folgende Uebersicht der Anzahl

der im Jahre 1845 stattgehabten Versorgungen von Militair-Per—

sonen durch Anstellung im Civildienst, so weit dem Kriegs⸗Ministerium darüber Nachricht zugegangen ist.

8 Unteroffiziere a , . 1) Im Ressort des Königl. Ministeriums des Innern 19 470 2) Im Ressort des Königl. Finanz- Ministeriums a) General⸗Verwaltung für die Steuern ... 12 301 b) Außer der Steuerpartie ...... .......... c) Verwaltung für Handel, Fabrik⸗ und . ; k .. ͤ iat d) Chaussee Verwaltung.... . ..... ) 3) Im Nessort des Königl. Justiz⸗Ministeriums 191 4) Im Ressort des Königl. Ministeriums der geist⸗ sichen 2c. Angelegenheiten.... ... 28 5) Im Ressort des Ministeriums des Königlichen

Hauses II. Abtheilung (General-Verwaltung

für Domainen und Forsten)

a) auf Grund der Forstversorgungsberechtigung 143

(definitiv 9b, interimistisch 47)

b) auf Grund anderweiter Berechtigung... 28 6) Im Ressort des Post-Departements .... ..... ö. 131 77 Im Ressort der Hauptverwaltung der Staats-

kö, . 1 8) Im Ressort der Seehandlung. ...... * 3 9) Bei der Königlichen Bank und dem Staats-

ö i // 1 10) Bei der Königl. Ober-Rechnungs-Kammer. .. 11) Bei den Königl. Kadetten-Anstalten——— N 8

ö 1 1449

Januar

Alle Posl-Anstallen des In- und Aus landes nehmen gestellung

1 . auf dieses glatt an, sür Serlin ö. . die Expedition der Allg. Preuß: . Zeitung: . Friedrichs siraße Ur. 72.

Provinz Preußen. Die Staats-, Kriegs- und Friedens-Zeitung meldet aus Königsberg vom 19. Januar: „Die für unfere Sternwarte angekaufte Bibliothek des verewigten Direktors derfelben, Geheimen Regierungs⸗Raths und Prof. Bessel, besteht aus 666 wichtigen, zum Theil werthvollen und seltenen Wer⸗ fen und beiläufig 1731 Banden und enthält, für Astronomie 244, Mathematik 144, Mechanik 60, Physik, Chemie u. s. w. 79, Natur⸗ geschichte 15, Geographie 2c. W, Literatur- Geschichte 26, an akade⸗ mischen Schriften 52, an vermischten 16 Nummern, außerdem eine Anzahl von Dissertationen, Abhandlungen, Himmelskarten, Landkarten und Plänen. Sie ist ergänzend für die Bücher- und Karten⸗Samm⸗ lung der Sternwarte, indem der Verewigte von dem Grundsatze aus⸗ ging, solche Bücher, welche er selbst besaß, zur besseren Benutzung des Fonds nicht besonders für die Sternwarte anzukaufen, weil er sich versichert bielt, daß seine Sammlung einst dem Institut verblei⸗ ben würde, wie er oft seinen Mitarbeitern gesagt hat. Auf diese Weise hat der Verewigte sich bei dem Institut, dem er sein Leben und seinen Ruhm widmete, ein ehrenwerthes Andenken gestiftet, und die Gnade Sr. Majestät des Königs, welcher der Universität diesen Bücherschatz huldreich verschafft hat, ist mit dem tiefsten Danke zu erkennen. Außerdem sind noch 4 Instrumente, Bessel's Eigenthum, die er zum Gebrauch der Sternwarte gegeben hatte, algekauft, näm⸗ lich eine Pendeluhr, ein fünffüßiges Hevelsches und ein kleines Gre⸗ gorianisches Teleskop, so wie eine Wage zu genauen Abwägungen. Die Bücher-Sammlung und die Instrumente sind zusammen für 1700 Rthlr. angekauft.“

NMhein-Provinz. Ueber den (gestern erwähnten) Unfall auf der Rheinischen Eisenbahn giebt die Aachener Zeitung noch folgende Details: „An der Lokomotive löste sich eine der beiden Seiten —Kesselplatten, wodurch sich dem Wasser und Dampfe freie Passage eröffnete. Durch die Rückwirkung des Dampfes wurde die Maschine umgeworfen; der Tender löste sich ab und fuhr mit einem Theile des Zuges an der beschädigten Maschine vorbei, wodurch er⸗ sterer mit mehreren Güterwagen aus den Schienen gerieth und die Wagen sich gegenseitig stark beschädigten. Die Ursache des Unfalles ist nach den setzigen Ermittelungen in einer Kesselplatte zu suchen, welche auf dem Bruche schlechte Stellen zeigte.“

Deutsche Bundesstaaten.

Königreich Sachsen. (D. A. 3.) Am 2l1sten wurde in Dresden der außerordentliche Landtag durch den Staats⸗-⸗Minister von Könneritz, als Königlichen Bevollmächtigten, mit folgender Rede eröffnet: ;

„Durchlauchtigste, höchstgeehrteste Herren! Von Sr. Majestät dem Kö— nig habe ich den chrenvollen Auftrag erhalten, Ihnen bei Ihrem Wieder- eintritt den Königlichen Gruß zu bringen, Sie seiner fortdauernden Huld und Gnade zu versichern und den Landtag zu eröffnen. Zu meiner Be— glaubigung hierzu wird Ihnen das Allerhöchste Kommissoriale vorgelesen werden.“

Nach diesen Worten verlas der Geheime Referendar Ministerial⸗ Rath von Weber das Allerhöchste Kommissoriale, worauf der Minister sortfuhr:

„Nur vor Monaten erst, nach einem langen arbeitsvollen Landtag, in Ihre Heimat entlassen, durften Sie mit Recht hoffen, bis zum Wiederein⸗ tritt des regelmäßigen Zeitabschnitts Ihren gewöhnlichen Geschästen sich ungestört wit men zu können. Alle Verhältnisse des Staats, selbst die in einem so wichtigen Zweige, wie das Eisenbahnwesen, schienen für die näch— sten Jahre in ausreichender Weise geordnet. Unerwartete Ereignisse haben

diese Hoffnung vereitelt und Se. Majestät veranlaßt, nach 8. 195 der Ver—

Die Erinnerungen des Grafen Henckel von Donnersmarck.

Berlin, 23. Jan. Das heutige Militair-Wochenblatt enthält die nachstehenden Erklärungen in Beziehung auf die „Erinnerungen aus reinem Leben“ vom General-Lieutenant a. D. Gr. Henckel von Don⸗ nersmarck.

Schon in Nr. 52 des Militair⸗Wochenblatts habe ich erklärt, daß die in der Beilage zu den „Erinnerungen aus meinem Leben“ ange⸗— führten Anekdoten zum größeren Theile nicht Urtheile und Meinungen ent · halten, die mir angehören oder von mir ausgegangen sind, sondern nur die allgemeine Meinung, die damals, vor jetzt 40 Jahren, vorherrschte, wiedergeben sollen. So verhält es sich auch mit dem pag. 386 und 387 den Fuͤrsten Hohenlohe Betreffenden. In Veranlassung dessen schrieb mir ein von mir hochgeehrter Freund Folgendes:

„Unter den unglücklichen Vorfällen des Feldzuges von 1806 ist es mit Recht die Capitulation von Prenzlau, die Sie als besonders unglücklich für unsere Waffen bezeichnen, doch könnte der Fürst von Hohenlohe vielleicht ein etwas milderes Urtheil verdienen und in Vereinigung mancher Um— stände mehr unglücklich und bekagenswerth, als schuldig erscheinen, wenig= stens diese Schuld nicht allein zu tragen haben. Ich bin bei der unglück⸗ lichen Katastrophe als Ordonnanz Offizier des Fürsten gegenwärtig gewesen, und hoffe ich Ihnen nicht mißfällig zu werden, wenn ich, um meine obige Meinung zu rechtfertigen, Einiges anführe—

Es ist bekannt, daß das Hohenlohesche Corps unangegriffen Prenzlau erreicht haben würde, wenn es nicht bei Boitzenburg and Schönermark Halt gemacht hätte, um das Corps von Blücher zu erwarten. Eben Meile von Prenzlau zeigte sich die Muratsche Kavallerie auf den Flanken der marschirenden Kolonnen und begann zu plänkern und dieselbe mit Ar— tillerie zu beschießen. Hier erschien der erste feindliche Parlamentair, auf den die Unsrigen geschossen hatten, und der mit Mühe lebendig bis zum Fürsten gebracht warde. Dieser fertigte ihn kurz ab und schickte ihn zu— rück. Der Marsch und das Gefecht dauerten fort. Der Feind brachte viel Artillerie vor und machte Kavallerie -Angriffe, vornehmlich auf die Arriere= Garde, wobei bekanntlich das Regiment König übergeritten, das Grenadier= Bataillon Prinz August abgeschnitten und gefangen wurde; auch 2 Esca—

drons Prittwit Dragoner noch zuletzt attaquirten und übel zuge— richtet wurden. Das Gios der Kavallerie war zurück durch die Stadt gegangen. Jenseits der Stadt nahm das Corps Stel-

lung. Die feindliche Kavallerie umging die Stadt links und formirte sich auf Attaquen: Distance. Hier erschien der General Belliard, Chef des Generalstabes bei Murat, als Parlamentair, ging mit einem mir unbekannten Bescheide zurück und erschien bald zum zweitenmale, um den QObersten Massenbach mitzunehmen, damit dieser sich mit eigenen Augen überzeugen solle, daß der Paß bei Löcknitz vom Feinde besetzt und das

Corps von seinem weiteren Rückzuge völlig abgeschnitten sei. Die Truppen ruhten unterdessen, und Alles, Menschen wie Pferde, waren erschöpft von Hunger und Strapazen. Der Oberst Massenbach kam zurück. Der Füist versammelte sämmtliche Generale und Commandeurs, und, der Oberst Massenbach meldete, daß das Corps von seinem Rüchzuge gänzlich abge⸗ schnitten und so entourirt sei, daß der Feind es jeden Augenblick zermal— men könne! Zugleich wurde dem Fürsten gemeldet, daß die Artillerie nur

wenige Kartätschen in Vorrath habe. Nach diesem richtete der Fürfst an die versammelten Genergle ungesähr solgende Woite: „Sie hören, meine Herren, die Meldung, welche ich so eben

erhalte. Ich beende unglücklich meine militairische Carriéte, aber ich halte es unter solchen Umständen für meine Pflicht, die mir anvertrauten Sol⸗ daten nicht, ohne alle Aussicht auf Erfolg, aufzuopfern; ich glaube, daß ich kapituliren muß. Sollte indessen einer von Ihnen einen besseren Rath geben lönnen und durchführen wollen, so trete ich ihm willig mein Kom- mando ab. Hierauf ließ sich nur der Oberst von Böhmcken, Commandeur des Regiments „Prinz Ferdinand“, veinchmen, daß man nicht kapituliren müsse, da eine Capitulation schmachvoll sei. Der Fürst fragte, was er denn für einen Rath zur Befreiung des Corps geben könne, worauf aber der Obeist keine Antwort zu geben wußte. Aus dem ganzen Keeise aber der versammelten Generale und hohen Offiziere ließ sich sonst Niemand vernehmen. Die Annahme einer Capitalation wurde so⸗ nach beschlossen, und darauf erschien Murat in Person. Die feind= lichen Kavallerie -Linien rückten nun heran, bliesen Victoria, während unsere Seldaten ihre Gewehre zerschlugen und laut ihre Unzufriedenheit äußerten, auch vorzüglich damit, daß sie allein transportirt wurden, die Offiziere aber frei nach Hause gehen sollten. Für diese wurde in Prenilau ein Büreau etablirt, wo Obeist Massenbach nebst einem französischen Capitain präsidir- ten, die Namen eines Jeden aufschrieben und die Pässe ertheilten; wer nicht hinging, wurde nicht aufgeschrieben, ich selbst und Andere nicht. Dies ist der wahre Verlauf der allerdings schmachvollen Capitulation von Prenz- lau, bei welcher aber meines Bedünkens der Fürst nicht die größte Schuld trug und der vielen unglücklichen Verhältnisse wegen, die sich gegen ihn vereinigten, wohl zu bedauern ist.“

Im Begriff, das Obige zur Nechtfertigung des Fürsten, der sich in der Rhein-Campägne einen unverwelklichen Ruhm erworben hatte, zum Druck abzusenden, werde ich dazu noch mehr veranlaßt durch ein Schreiben Sr. Durchlaucht des Fürsten Adolph von Hohenlohe, der die Gewogenheit hat, mir ein Schreiben des hochseligen Königs an ihn mitzutheilen, weil es in jeder Art den Fürsten von Hohenlohe mehr rechtfertigt, als ich darüber sa⸗ gen könnte, und folglich die Mittheilungen S. 386 387 meines Buches aufhebt.

„Mit vieler Theilnahme habe ich aus Euer Liebden Schreiben vom 181en d. M. den Tod Ihres Vaters erfahren. Ich bezeuge Ihnen meine lebhafte Theilnahme an diesem Verlust, indem ich in dankbarer Erinne-

rung an die treue Anhänglichleit und die Verdienste des Verstorbenen ihm gern mein Andenken erhalte. Berlin, am 206. Februar 1818 An den Prinzen Adolph von Hohenlohe Liebden. . (gez) Friedrich Wilhelm.“ Mein Schwager, der General von der Jafanterie und General-Adjutan von dem Knesebeck, ein in Militair - Angelegenheiten von der ganzen Welt gewiß aneilannter kempetenter Richter, er n mir über denselben Gegen— stand, indem er von der damaligen Zeit spricht: ö „Sie ist der wunde Fleck in unserer Geschichte, und es ist noch viel zu früh, ihn zu berühren, er muß noch viel mehr vernarben. Die Anekdote Nr. 32 S. 387 über Hohenlohe ist indeß gewiß falsch. Dessen war er nicht fähig, dafür möchte ich bürgen, denn er war ein edler Mensch, und was man auch sagen mag an Herz und Muth fehlte es ihm nicht.“ s Es ist mit angenehm, diese Worte noch dem Obigen hinzufügen zu önnen. Deßau, den 13. Januar 1847. W. Henckel von Donnersmarck, General-Lieutenant a. D.

j Es scheint, daß ich die Erfahrung davon machen soll, was Walther Naleigh sazgt: „Wenn man der neuesten Geschichte zu nahe auf den Leib folge, schlage sie einem gelegentlich die Zähne aus.“ In meinen kürzlich erschienenen „Erinnerungen“ ist von manchen Personen die Rede, wodurch Angehörige derselben bewogen worden sind, insofern sie diese oder sich selbst dadurch unangenehm berührt fanden, dagegen zu reklamiren. Ich habe nicht nur in der Vorrede, sondern auch schon in zwei in, diesen Blättern veröffentlichten Eiklärungen, so wie brieflich mehrfach erllärt, daß ich ja nicht im entferntesten die Absicht gehabt habe, irgend Jemand zu verletzen und wehe zu thun und im Besonderen, daß manche Mittheilungen und Urtheile über historische Personen der Zeit von 1806 in der Beilage Nr. 1 sich nicht auf von mir selbst gemachte Wahrnehmungen stützen, sondern, daß ich darin nur damals allgemein gangbare Anekdoten und. Meinungen mit- . habe, deren Inhaͤlt in der Hauptsache, zum größten Theil oft ge- druckt, nicht einmal neu ist. . g .

84 ich dies D nochmals ausdrücklich erkläre, bitte ich Jeder= mann, dies zu beherzigen, und ersuche Jeden, e , ,. dawider auf dem Herzen hat, sie ohne vorherige briefliche Mittheilung an mich öffent- lich zu machen und Beweise, vom Gegentheil des Gesagten beizubringen, und versichere mit Bezug auf das Vorstehende, daß ich darin keine Rück

sichts losigkeit gegen mich sinden werde Y).

* flitair-Wochenblatt ist nicht in der Lage, Recla- mori D d itetnhen der in Rede stehenden Art ferner aufnehmen zu können. Die Redaction

des Militair⸗Wochenblattes.