1847 / 36 p. 3 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

gierung ein, gerade einen Tag nachdem die Regierung das Schiff hatte konfisziren lassen. r

Zu den gestern bereits gegebenen Berichten über die vorgestrigen Unterhaus⸗Verhandlungen ist wenig hinzuzufügen. Der Antrag des Herrn Duncombe, seine Beschwerde über die Behandlung der in den Hulks zu Woolwich befindlichen 9 an ein Co⸗ nitè zu verweisen, wurde mit 121 gegen 14 Stimmen verworfen. Den übrigen Theil der Sitzung nahm darauf fast ausschließlich Line von Herrn Ferrand angeregte Diekussion über die Leitung des Ar⸗ menwesens unter dem letzten Minister des Innern, Sir James Gra⸗ ham, in Anspruch, die für das Ausland um so geringeres Jnteresse hat, da es sich im Grunde nur um einen Privatstreit zwischen Herrn Ferrand und Sir J. Graham handelt und die Sache noch überdies ohne Re⸗ sultat blieb, indem Herr Ferrand seinen Antrag zurücknahm. Auch die gestri⸗ gen Parlaments Verhandlungen waren ohne hervorragende Bedeutung. Im Oberhause fragte Lord Aberdeen, ob die Regierung die Ant⸗ wort des französischen Fabinets auf die letzte Depesche Lord Palmer⸗ ston's vorlegen werde. Seiner Ueberzeugung nach, sei es Zeit, dieser langen Korrefpondenz ein Ende zu machen, die nach Allem nur zu den ernstesten Folgen führen könne. Lord Lansdowne erwiederte, diese Depesche sel Lord Palmerston bereits mitgetheilt worden. So⸗ bald man Abschrift davon erhalten habe, werde man prüfen, ob die⸗ selbe dem Hause mitzutheilen sei; er versichere aber, daß die Regie⸗ rung keine auf diesen Brie swechsel bezügliche Thatsache zu ver⸗ heimlichen suche. Lord Brougham spricht die Hoffnung aus, daß es wohl ein Irrthum sei, daß Herr Guizot diese Frage als eine erledigte betrachte und sie als geschehen, als fait accompsi hin-

elle. Lord Lans downe meint auch, daß die Aeußerungen des französischen Ministers des Auswärtigen in seiner jüngsten Rede in der Pairs⸗sKtammer wohl entstellt wiedergegeben worden seien. Das Haus vertagte sich bis Montag. Im ÜUnterhause erwiederte Lord Palmerston auf eine Anfrage des Herrn Finch, daß er eine Ant⸗ wort Guizot's auf seine letzte Note über die spanische Heirath er⸗ halten habe und dem Hause vorlegen werde. Auf eine wiederholte Anfrage des Herrn Hume über die mexikanischen Kaperbriefe, welche angeblich in London ausgegeben sein sollen, erwiederte Lord Pal⸗ merston, daß er auf seine Anfrage bei General Mendoza zur Ant⸗ wort erhalten habe, es sei gegenwärtig Niemand in London ermäch⸗ tigt, mexikanische Kaperbriefe auszugeben.

Der ministerielle Plan zur Beseitigung der Noth in Irland sin⸗ det in der Presse wenig Beifall. Die Tim es ist entschieden dage⸗ gen und meint, man thäte besser, ein- für allemal 10 Mill. Pfund jährlich im Budget für Irland auszusetzen, damit die Celten als Gentlemen leben könnten, unbekümmert, ob die Sachsen sich als Spießbürger, Lastträger und Straßenfeger abquälten. Für jetzt be⸗ trage die Ausgabe für Irland 800,000 Pfd. jährlich, und an eine Reduction der Steuern auf Malz, Seife, Thee und Fenster sei folg⸗ lich nicht zu denken. Merkwürdig ist, daß auch die Morning Chro⸗ niche mit dem gedachten Plane nichts weniger als zufrieden ist, da sie sich von demselben durchaus kein günstiges Resultat für die Re— generation Irlands verspreche. Die Kosten der Ausführung ließen sich noch gar nicht berechnen, da beinahe zwei Millionen Menschen unterstützt werden müßten. Schon jetzt habe man den irländischen Gutsbesitzern die Hälste der Vor— schüsse, fast eine Million Pfund, erlassen, und doch handle es sich um neue Anleihen zu Gunsten dieser Klasse, wobei aber gar keine Kon- trolle für deren Verwendung festgesetzt sei. Ferner mißbilligt dieses Blatt die Zwangs⸗Enypropriation, die gewissermaßen einer Confiscation gleichkomme, so wie die große Willkür, welche den Armen-AUufsehern gestattet sei. Kurz meint dieses Blatt Niemand werde bei dieser Maßregel prositiren, als die irländischen Gutsbesitzer. Ganz im Widerspruch hiermit tritt ein Toryblatt, der Standard, zu Gunsten der Regierung auf und erklärt, die Wohlthaten, die Lord

John Russell Irland erweise, würben England noch mehr nützen, als Irland selbst, denn die Verbesserung der Ländereien würde allmälig zur Ernährung des ganzen Vereinigten Königreichs beitragen. ;

Aus Montevideo sind in Falmouth mit der holländischen Brigg „Cuba“ Nachrichten bis zum 18. November eingegangen; sie melden indeß nur, daß Urquiza, der in Entre Rios besehligt, den Anschluß an Rosas verweigert hat, und daß Rivera in Las Vaccas, Oribe vor Montevideo stand.

X London, 29. Jan. Man hat selten in der Welt eine merlwürdigere Combination so sehr widerstrebender Verhältnisse ge—= sehen, als die Beziehungen Englands und Irlands sie gegenwärtig darbieten; und die Macht wie der Reichthum des Vereinigten König reichs haben niemals eine riesenhaftere Aufgabe unternommen, als die, den Fortschritt und die Folgen einer Heimsuchung aufzuhalten und abzuwenden, welche die Subsistenz von beinahe 8 Millionen Menschen bedroht. Diese eigenthümliche Verpflichtung der Humanität und Po⸗ litik, welche die britische Regierung im vollsten Maße anzuerkennen scheint, hat lediglich in dem glücklichen Umstande ihren Grund, daß das ärmste und elendeste Land in Europa politisch mit einem der reichsten und stärksten verbunden ist. Lazarus klopft beständig an die Thüre des Reichen, und der kritische Reiche hat wirklich solchen Cha⸗ rakter, daß er bereit ist, serse Schätze auszuschütten, wenn er nur die Schmirn des leidenden Brarers heilen könnte. Aber die Gesetze der Natur verbieten es. Adee Gent, das England hingiebt, und das nicht ale Lohn verdient ur, , verlören, und der Bo den Irlankg, auf welchen mar e ausschlttet, wird noch eben so wäst and verthlos sein, lis zuwar— Ja, noch mehr, diese gränzenlose, so e hwenderssch gen n Uamnerrsätzung trägt dazu bei, die lf, ige, n ,n. unt anner zu machen, und , , Zewohnheit, sich anf irn Hilz— zu verlassen, zu

Die Hungersnorh, welche zu versckanmnnn rte s, ie⸗ bene Theile der Kail derm üästet hat, * mn Gin 1 e, me stehlicher Macht, kaß e nn hen so töd ti an Wir bernerbrachte als die Vest, in deren Feglenang sie erschien, mz. an . Theil der Bevölkerung unter *r, Hesßel der Hann r gerafft wurde. Dasselbe llehel eu eng gt fich nun in nm . a l eren n Staaten der Erde. Staatgmänner rz ares te⸗ mühen sich, es zu belämpse⸗, wt roßen Reichthämern, die ihnen zu Gebote stehen, mit an Macht, von sedem Then der bewohnten Erde Nahrungemstt⸗ zu bezieben, mit . lotte, welche diese Vorräthe den = Massen zuführen ann, mit Allem, was mechanische Ersintzungen zur Milderung des Uebels beitragen können. Was ist das Resultat? Das Ueber wird gemildert, aber die wohlthätigen Folgen des Uebels werden nicht her= vorgebracht werden, und im Gegentheil tausend andere künstliche Uebel werden aus dem befolgten Verfahren hervorgehen, welche das Hauptäbel nur noch größer ünd dauernder machen. Es ist möglich, daß man bei Ihnen keinen Begriff von dem le fn der sinanziellen Lasten hat, welche die Regierung Irlands England aufbürdet. Im Jahre 1817 libernahm der . Schatz * . fundirte Schuld Irlands, welche 131 Millionen Pfd. außer

¶Nillionen der n nen. Schuld en,. in Summa also 140 Millionen Pfund terling. Da Irland eine bircfte Stener oder Einkommensteuer zahlt, so ist seine Einnahme niemals über 5 Millio= nen Pfund des Jahres gewesen, während die Unterhaltung seiner

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Institutionen und seiner Verwaltung 10 Millionen kostet; es stellt sich also ein Minus von 5. Millionen heraus. Diese Differenz, 30 Jahre gerechnet, ergiebt in Summa 150 Millionen, mit Aueschluß der außerordentlichen Schenkungen, so daß das schwer arbeitende Volk Englands in den letzten 30 Jahren auf die eine oder andere Weise ungefähr 300 Millionen oder fast die Hälfte der National- Schuld dieses Landes für Irland bezahlt hat. Lord John Russell's neue Pläne bedingen eine direkte Ausgabe von 16 bis 20 Mil⸗ lionen Psd. mehr. Und auch dies ist noch nicht Alles, denn die englischen Kirchspiele sind gedrängt voll von irländischen Armen, welche Unterstüͤtzung aus den englischen Armensteuern erhalten. In Liverpool allein erhalten von 26,000 Personen 22,400 Irländer solche Unterstützungen. Eine Heerde Heuschrecken könnte nicht zerstö—= render wirken.

Was Lord John Russell's Maßregeln anbetrifft, so werden die⸗ selben, wie ich glaube, vom Parlament angenommen werden, weil Niemand den Muth hat, zu solcher Zeit der Noth zurückzuweisen, was die Regierung anempsiehlt. Aber Niemand, selbst nicht die Mitglieder der Regierung, hat Glauben an den Erfolg dieser oder irgend anderer Maßregeln zur Einführung von Industrie und Umsicht unter die Bevölkerung Irlands oder von Voraussicht und Ehrenhaftigkeit unter seinen Grundbesitzern. Es liegt nicht den Eng⸗ ländern ob, zu zeigen, daß Irland eine eben so fruchtbare Insel und eben so fähig ist, seine Bevölkerung zu ernähren, als jedes andere aus dem Ocean aufsteigende Eiland. Die Irländer müssen es selbst thun, und es ist dabin gekommen, daß sie es entweder thun oder sterben müssen. Wenn sie das selbst unternehmen, werden sie den herzlichen Beistand des englischen Volks und des Staats er— halten, wenn sie es vernachlässigen, wie sie es bis jetzt gethan haben und es noch thun Angesichts aller Schrecken der Hungersnoth, so darf das englische Volk nicht die hoffnungslose Arbeit übernehmen, eine Bevölkerung zu ernähren, die nicht einmal für ihren eigenen Unterhalt arbeiten will und nur Schulden und Elend auf die gemein⸗ samen Hülfsquellen dieses Reichs häuft.

Kann aber wohl etwas verächtlicher sein, als die Stellung O'Connell's und der Nation, die ihm folgte, bis sie fand, daß er ihr Steine anstatt Brod gab, und daß sie selbst die Aussaat der näch⸗ sten Jahres⸗Aerndte von jenem Sachsen-Königreich nachsuchen müsse, das ste unaufhörlich verrathen und geschmäht hat? Wer kann sagen, wie viel die beklagenswerthe politische Agitation in Irland, die so lange zu niedrigen und eigennützigen Zwecken betrieben wurde, dazu beigetragen hat, die Thatkraft der Bevölke⸗ rung von dem Verfolgen ehrenhafter Industriezweige abzu— lenken? Und jetzt, in der trübsten Stunde der traurigen Geschichte Irlands, steht der Mann, den das Land als seinen Be⸗ freier und seinen Retter, man möchte sagen, fast wahnsinnig verehrte, nahe daran, vor einem höheren Richterstuhl Rechenschaft abzulegen. Die Symptome des Uebels, welches O'Connell schon lange verzehrt, werden immer furchtbarer. Man sagte gestern im Unterhause, er werde wohl niemals mehr nach England kommen und in wenigen Wochen wahrscheinlich seine irdische Laufbahn für immer beschlos⸗ sen haben.

Schweiz.

Kanton Bern. (Eidg. Ztg.) Der französische Botschafter ist über Luzern, wo er mit dem Schultheißen Siegwart⸗Müller mehr⸗ fache Unterredungen hatte, direkt nach Paris abgegangen, ohne Bern zu berühren. Dem Vorort ließ er von Basel aus die Anzeige zu⸗ kommen, daß er Urlaub erhalten habe, um den Verhandlungen der Pairs⸗Kammer beizuwohnen.

Kanton Freiburg. (Eidg. 3.) Der Staats-Rath hat mit 8 gegen 3 Stimmen den Stadt⸗Rath der Hauptstadt in corpore abgesetzt. Eine von 180 Bürgern (die Stadt zählt indeß über C0 stimmfähige Bürger) unterzeichnete Petition gab die Veran— lassung dazu.

Kanton Waadt. Der neue Präsident des Staats⸗Rathes, Herr Blanchenay, hat dem Großen Rathe über die kirchlichen Ange— legenheiten seit dem 30. Mai 1846 Bericht erstattet. Diesem Be⸗ richt sind beigefügt: 1) ein Beschluß⸗Entwurf, der die Vollmachten des Staats⸗Rathes zur Reorganisation der Nationalkirche bis zum 31. Dezember d. J. verlängert; 2) ein Gesetz-Entwurf über den Gottesdienst von Dissidenten; 3) ein eventueller Entwurf, um dem Staats⸗Rath, sofern jener Gesetz-Entwurf auf die nächste Sitzung verschoben werden sollte, neuerdings Vollmachten gegen die Dissiden⸗ ten zu übertragen. Folgendes sind nun die Hauptzüge jenes Gesetz= Entwurfes und der doppelten General⸗Vollmachten: Religiöse Ver sammlungen außerhalb der Nationalkirche sollen jederzeit sowohl dem Publikum, als der Polizei offen stehen. Unter dieser Bedingung sollen sie geduldet werden, doch ohne Verbindlichkeit von Seiten des Staates und nur so lange, als sie kein Mißvergnügen unter der Bevölkerung erzeugen. Sobald sie jedoch Veranlassnng zu irgend einer feindseli⸗ gen Demonstration geben, wird sie der Staats⸗Rath untersagen und kann sie nöthigenfalls mit Gewalt auflösen. Personen, welche sich trotz des Verbots der Regierung dennoch hartnäckig versammeln soll—= ten, werden dem Kriminalgerichte überwiesen und sollen zu Geld⸗ bußen von 20 bis 2400 Fr., Gefangenschaft bis auf ein Jahr und Verbannung bis auf zwei Jahre gestraft werden, wobei auch mehrere dieser Strafen gleichzeitig ansgesprochen werden können.

Kanton Tessin. Die Gaz. Tic in. theilt ein Cirkularschrei⸗ ben der tessinischen Regierung an die Bezirks-Statthalter vom 21. Januar mit, in welchem sie dieselben über die jüngsten Gerüchte zu beruhigen sucht, indem zwar allerdings Dispositionen getroffen seien, um stärkere österreichische Truppen⸗Abtheilungen als gewöhnlich so⸗ wohl an die Gränze gegen die Schweiz als an diejenige gegen Pie⸗ mont zu verlegen, daß aber bitse Verlegung noch nicht statigesunden habe, auch nicht sobald stattsinden dürfte, in jedem Falle aber nicht geeignet sei, zu irgend welchen gegründeten Besorgnissen Veranlassung zu geben. Dasselbe Blatt meldet auch aus glaubwürdiger Quelle, daß die Besorgniß, als ob Oesterreich den Ausfuhr⸗Zoll auf Mais

und dergleichen wie Piemont erhöhen werde, ungegründet sei.

gandels - und Görsen - nachrichten.

Berlin, 4. Febr. Die gestern am Schluß der Börse eingetretene Besserung hitli auch heute an, und das Geschäft war belebier als seither.

2 Amsterdam, 30. Jan. An hiesiger Fondsbörse wurden die Course der holländischen Staatspapiere, vornehmlich von Integralen, sehr gedrückt durch die öfter bedeutenden Sendungen, welche zur Realisirung vom Auslande hergelegt wurden, und die nicht immer unverzügliche Ab= nahme finden konnten, weil sich as Geld wieder knapper zu zeigen ansing. Die Prrise waren dadurch schwantend, blieben aber am Ende mertlich matter, als vorige Woche. Integrale waren verwichenen Montag bis 66 heruntergegangen, erholten sich später auf 585 und blieben gestern 58 ; Zprog. wirfliche Schuld, wovon sich weniger im Auslande befindet, behauptete sich nahe genug auf 705 5; A4proz. dito wich dagegen von 91 auf 9046 P und stellte sich zuleßi bis 01 3 wieder her; Actien der Handels Maatschappy ließ man Montag zu 172 96 ab, durch einige wich

flauen Marlt wieder um E65. Russische und österrtichische Staatapapiere blieben preishaltend; spanische Ardoin- Obligationen dagegen gingen von 195 *, täglich eiwas zurückweichend, bis 19 . herunter; deren Coupons standen zuletzt 16 2 I B. Portugiesische Obligationen schwanften zwischen 371 und 381 30; zuleßt kennte man zu 38 * ankommen. Brasilianische dito fielen bis 8öh 7h. Von Eisenbahn ⸗Actien sind einzelne Posten Haarlem- Rotterdamer zu 97 35 und Utrecht⸗ Arnheimer zu 105 * vergeben. Der Geld. Zins-⸗Cours stellte sich auf 4 96.

An den ersten Getraidemärkten dieser Woche wurden zu stets steigen- den Preisen wieder bedeutende Einläufe von Roggen und Weizen zur Ex= portation gemacht die gestern von England eingegangene Nachricht, daß die zollsreie Einfuhr im Parlamente durchgesetzt worden, machte die Inhaber sehr zurückhaltend, weshalb der Umsatz schr beschränkt blieb. Am Mittwoch wurde gekauft: unverzollter 117958. petersburger Roggen zu 301. 306 Fl., 118psd. dito 308. 310 Fl, 119pfd. dito 310. 314 Fi. 120. 121psd. preu= ßischer dito 316. 320 Fl., 122. 125psd. rostecker dito 310. 325 Fl., 124psd. schwedischer dito 325 Fl., 119. 121psd. odessaer dito 312. 318 Fl., 121psd. türfischer dito 310 Fl. Venollter 119. 120 12298. preußischer dito 317. 320. 328 Fl.ͥ, 124psd. rostocker dito 318 Fl., 1209s8. odessaer dito 315 Fl. Unverzollter 130psd. weißbunter polnischer Weizen zu 425 Fl., 129. 130pfd. rostocker Weizen zu 400. 405 Fl., 130pfd. dito 409 Fl., 13098. odessa- volnischer dito 405 Fl., im Konsumt 129p5s8. bunter pelni- scher Weizen 415 Fl.; S6pfd. schöner neuer feiner Hafer wurde auf Liefe- rung zu 213 Fl. gekaust; 85. 88pfd. geringer alter dito zu 198 Fl. Gestern galt 76. 77pfd. Futterhafer 170. 171 Fl., und wurde unverzollter 127ps8. rothbunter polnischer Weizen zu 388 Fl. bezahlt; 128958. bunter dito zu 405 Fl., 126pfd. petersburger dito zu 378 Fl., 124s8. amerifanischer Roggen zu 320 Fl., verzollter 120. 121pfd. preußischer dito zu 320. 3241.

EBerliner Börse. Den 4. Februar 1847.

Pr. Cour. Bries. Geld.

Pr. (0 ur.

Act ien. * Briet. Geld. Gem.

Fonds.

St. Schuld- Sch. Erl. Potsd. Magdb. 4 943 Prämien- Scheine do. Prior. uns 1 94 93 d. Seeh. à 50 T. do. do. do. 5 100 Kur- u. Neumärłk. e,, nel, e, 109) Schuldverschr. 2! HRonn-Kölner Esb. 5 RKerliuer Stadt- Br. Sch. rb. k. 4 Obligationen do. do. Prior. Ohl. 4 Westpr. Pfandbr. 3 Caln- Minden. v.. 4 Grosah. Pos. do.“ Düss. Elb. Eisenbh. . do. do. 3 do. do. m mn 4 Ostpr. Pfandbr. Magd. Ilalbst. Eh. 4 Pomwm. do. Md. Lpz. Eisenb. Kur- u. Neum. do. do. do. Prior. Obl. 4 Schlesische do. ö Niederseh.--Mürk. 4 do. v. Staat ga- do. Priorität 4 rantirt. Lt. B. 3 do. Priorität 5 Nied. Mrle. Mb. 4 do. Prioritüt 4

Gold al marco. . 2 ö Friedriehsd'or. ob. Schles. E. 1. A 4

And. GIdm. à 5 Ih. . 5 do. Prior. a. do. Lt. B.

Rhein. Eisenb.

11 38111

861

Disconto.

131 d

do. Stamm-Prior. (voll eingezahlt) do. do. Prior. Obl. do. v. Staat garant. Thüringer 97 Wilh. KR. (C. 0.) 85

Actien. Erl. Anh. Lit. A. do. do. Prior. Obl.

1019 100

Berlin- HHamb. do. Priorität 43 100 993

Pr. Cour. Thlr. zu 30 Sgr. Brief. Geld.

Kurz 141 * 2 Me. 1397 HKuræ 5 2 Mt. 3 Mt. 2 Mt. 2 Mt. 2 Mt. 2 Mt. 8 Tage 2 Mt. 2 Mt. 56 3 Wochen

IV ech Se lIl-— CoOu ns.

Amsterdam do. Hainburg. .............. 300 Mh. do. 300 Mh. 1L13t. 300 Er.

London 5 6 203 ee Wien in 20 Xr.

Augsburg

Breslau

100 rh.

Leipzig in Courant im 14 Th. Fuss, 100 Thlr. ;

Franlkefurt a. M. südd. W. .... ...... 1060 *I. 100 sRbI.

Ans wärti ge Börsen. E rankfurt a. M., 1. Febr. 59 Met. 1083. 1073. Banle Aetien p. alt. 1883. 1881. Bayr. Bank- Actien 654 G. IAope 87 Br. Stiegl. S7 Br. Int. 58 57. .

Petersburg

sige Einläufe stieg aber der. Preis bis 172 3, fiel jedoch bei dem gestrigen

boln. 300 FI. 993 G. do. Soo FI. 79. 3.

Hamburg, 2. Febr. Rank-Actien 1570 r. Engl. Russ. 104. He.

London, 29. Jan. Cons. 390 91.5. Belg. 942. 937. Neue Anl. 243. 4. Passive 53. J. Ausg. Sch. 17. 16. 237946 Moll. 59. 585. 495 do. 92. 91. Port. —. Engl. Russ. 1113. 110. Bras. S6. 84. Chili 95. 93. Mex. 223. 3. Peru 39. 38.

Paris, 30. Jan. 596. Rente sin eour. 118. 25. 3975 do. sin cour. 78. 5. Neapl. —. 396 Span. Fass. —.

Wien, 31. Jan. Nordb. 174. 174. Gloggu. 132. 132. Mail. 10933. 3. Liv. 94. 94. Budw. —. Pest. 992. 33

Ich erkläre, daß der im Königsberger Taschenbuche für 1847 enthaltene Brief über die krakauer Angelegenheit ohne mein Wissen geschrieben und abgedruckt ist, mehrere Thatsachen entschieden unrichtig, also anders, als ich sie mitgetheilt habe, Alles aber in einer Darstellung und Tendenz referirt, welche von der meinigen gänzlich abweicht.

Breslau, den 1. Februar 1847.

Der Ober-Bürgermeister Pinder.

Meteorologische Beobachtungen.

Nachmittags 2 Uhr.

1847. 3. Febr.

Abends 10 Ubr.

Nach einmaliger Beobackhtuns.

Morgeus 6 Uhr.

335, o“ Par. 335, 39“ Par. 336, 17“ Par. Quellwärme 7,77 R. 1,17 R.. 4 0.57 R. O, S7 R. Flusswärme O, 19 R. 1,s879 R. 0, 10 R. R. Bodenwärme 0, a7 R. 97 pet. 90 pet Ausdũnstung H, oo3“ Rh. Wetter Schnee. Schnee- Schnee. Niedersehlag O. Wind.. ..... RW. NW. NRw. Wärme wechsel 4 O, 6 Wolkenzug ... NW. . 0,95

Tagesmittel: 336,52“ Par... O,. 4“ R... Lo“ R... 94 pCt. NW.

Königliche Schauspiele.

Freitag, 5. Febr. Im Schauspielhause. 22ste Abonnements⸗ Vorstellung: Othello, der Mohr von Venedig, Trauerspiel in 5 Abth., von Shakespeare, übersetzt von Heinrich .

Sonnabend, 6. Febr. Im Schauspielhause. 23ste Abonnements⸗ Vorstellung: Der Roman, Lustspiel in 1 Alt. Hierauf: Bürgerlich und romantisch, Lustspiel in 4 Akten, von Bauernfeld. (Mad. Gra⸗ bowsky: Katharina von Rosen.)

Luftdruck Lustwärme .... Thaupunkt....

Dunstsũttigung. 96 pCt.

Verantwortlicher Redaeteur Dr. 3. w. Zinkeisen.

Im Selbstverlage der Expedition.

Gedruckt in der Deckerschen Geheimen Ober-Hofbuchdruckerei. Beilage

157

Freitag den Hten Februar

M 356.

nam, m na

R

Juland. Nhein-Provinz. Verhandlungen des Dombau-Vereins.

Nußland und Polen. St. Petersburg. Erleichterung russischer Ansiedelungen an der Nordwestlüsse des Schwarzen Meeres. Präsident des evangelisch-lutherischen Konsistoriums.

Dänemark. Kopenhagen. Bericht des Capitains der „Galathea“.

Eine neue Art Armenschulen in London.

Anlan d.

Nhein⸗Provinz. (Köln. Dom bl) In der Versammlung des Voistandes des Central-Dombau - Vereins in Köln am 27. Ja⸗ nugr wurde zunächst über den Kassen⸗-Zustand berichtet; es ergab sich, daß die Gesammt-Einnahme bis Ende 1846 181,188 Rihlr. 19 Sgr. 6 Pf. betrug; bis zum 25. Januar waren noch 1895 Rthlr. 26 Sgr. 8 Pf. eingegangen, mithin belief sich die Gesammt- Ein nahme bis zum Tage der Sitzung auf 183,381 Rthlr. 16 Sgr. 2 Pf. . verlas Herr Dombaumeister Zwirner den vierzehnten Bericht über den Dombau zu Köln, vom J. Oktober bis Ende De— zember 1816, welcher folgendermaßen lautet:

3 einem unterm 2. Oltober 1846 erstatteten dreizehnten Bau-Be— richte habe ich der Fertschritte gedacht, welche durch die Bau- Thätigkeit e, D. des letzten Sommers erzielt worden sind. Seitdem konnte der Van nur noch wenig gesördert werden, indem der sehr früh eingetretene Wintern dem lufbaue oder Versetzen der Werksteine Einhalt gebot, weshalb die außeren Arbeiten gegen Ende November ganz eingestellt und die im Bau begriffenen Theile mit Brettern gedeckt werden mußten. Dagegen aber konnte die Bau-Thätigleit in den Werthütten ununterbrochen fortge— setzt werden, indem ziemlich bedeutende Haustein-Vorrälhe vor dem Eintrüite des Winters angeschafft worden sind.

„Blickt man nun im Allgemeinen auf die bisherigen Ergebnisse der sei der feierlichen Grundsteinlegung für den Fortbau des Domes vom 4. September 15842, also seit 49 Jahren, ausgeübten Bau-Thätigkeit, so wird man zunächst den damaligen Zustand des Gebäudes vor Augen führen müssen, um hierngch einen richtigen Vergleich zichen zu können.

„Mit Ausnahme des von den Alten uns vollendet überlieferten TheiQ les des durch neuere Nestaurations -Arbeiten verjüngten hohen Chors lagen die vorderen Kirchenräume des Lang- und Quetschiffes unvollendet uͤnd zerrüttet da und waren mit schlechten, stylwidrig gestalteten Decken und Dãch ern gegen die Einwirkung der Witterung noihdürstig geschützt. Die Dächer waren über den Gewölbpfeilern angelegt, welche eben so wie die südliche Umfassungsmauer nur eine Höhe von 42 Fuß erreicht batten, wäh— rend die beiden Kreuzflügel des Querschiffes ganz fehlten und dieses durch zwei schlechte Schutzmauern begränzt war.

„Das Haustein⸗Mauerweik zeigte sich überall schadhast, die schwanken- den Gewölbpfeiler hatten mehr oder weniger ihre lothrechte Stellung ver— lassen, und das Ganze bot in seiner großen Ausdehnung und Zexrissenheit einen betrübenden Anblick dar.

„Mit unendlichen Schwierigkeiten war daher die erste Fortsetzung des seit drei Jahrhunderten unterbrochen gewesenen Baues verknüpft. Ueberall waren Reparaturen und mühsame Operationen nöthig, um Alles in gehö— rige Richtung zu bringen; wegen der sehr ungleichmäßigen Grund-Anlage und Höhenstellung mußten die neuen Constructionen für jeden Einzelfall berechnet und ausgetragen werden. Neben diesen Erschwenrnissen erforderte die Heranbildung der Arbelter viele Mühewaltungen. Durch den vorher— gegangenen mehrjährigen Restaurations-Bau am hohen Chore hatte ich zwar einen tüchtigen Arbeiterstamm herangebildet, indeß stand damals die Zahl der Steinmetzen nur zwischen 30 bis 40; sie mußte also bedeutend vermehrt, die hinzugekommenen Steinmetzen vervollkommnet und außerdem eine Schule für Steinmetz -Lehrlinge eingerichtet werden, in welche 149 Jünglinge aufgenommen und theilweise schon zu Gesellen ausgebildet wor den sind. Die nöthige Anlage geräumiger Werkhütten und Reißböden, so wie der Baugerüste und Maschinerieen, erforderte ebensalls Zeit⸗ und Kosten-Aufwand; imgleichen nahm die Ermittelung geeigneter Steinbrüche und überhaupt die Beschaffung des Baumaterials meine ünausgesetzte Thä— tigkeit in Anspruch.

„Unter diesen Umständen konnten natürlich die Fortschritte dieses sehr mühsamen Baues in den ersten Jahren nur wenig ins Auge fallen; aber in den beiden letzten Jahren, und namentlich in dem jüngst verflossenen, gewannen sie einen sichtbaren Ausschwung.

„Im Aeußeren sind es die beiden Giebelmauern auf der Süd- und Nordseste des Kreuz oder Querschiffes, deren Errichtung gemeinhin als der Hauptgegenstand des ganzen Baues hetrachtet wird; sie bilden allerdings eine Haüpt-Construction als Schluß und Widerlags-Mauern der 150 Fuß hoch aufsteigenden Gewölbe, weshalb sie kräftige Massen enthalten, die überdies durch die darin angelegten reich gegliederten und mit zöerlichen Baldachinen geschmückten Eingangshallen bedingt worden sind. Die Höhe, bis zu welcher diese Giebelmauern bereits aufgebaut worden, beträgt auf der Nordseite 48 Fuß, auf der Südseite 47 Fuß, einschließlich des hier be— findlichen 4 Fuß hohen Unterbaues. . .

„Weit bedeutender aber als diese Leistungen sind die Arbeiten am Ausbaue des Langhauses mit seinen Mittel- und Sei— tenschiffen. In letzteren wurden sämmtliche fehlende Gewölbe aufge⸗ führt, die südliche lmfassungsmauer von den Fenster-Kapitälen an bis übers Kranzgesims aufgebaut und an beiden Seiten auch die aus den Gewölbe— schenkeln entspringenden Unterbauten für die Strebebogen errichtet, deren Mittelpfeiler bereits über den Dachflächen zum Porschein kommen. Die Seitenschiffe sünd daher auf beiden Seiten als vollendet zu betrachten, und über ihren Däcern erhebt sich schen das Mitielschiff bis zur Oberkante der mittleren Chorgallerie, auf eine Gesammthöhr von S4 Fuß, so daß also die über den alten Gewölbpfeilern errichteten neuen Theile 42 Fuß hoch gefördert worden sind.

„So wie nun bereits im Langschiffe geschehen, sellen auch im Quer schiffe die Gallerieen im Laufe des neuen Baujahres aufgeführt werden; einige schwierige Operationen werden hier bei Verbindung der neuen mit den alten Bautheilen am hohen Chore vorkommen und viel Zeit ersordern; dennoch aber läßt es sich voraussehen, daß die angedeutete Galleriehöhe auch hier bis zum Jahre 1848 erreicht werden wird.

„An dem nördlichen Thunme konnten nur wenige Arbeiten zur Ausführung gebracht werden: einestheils wegen der örtlichen Hindernisse, die ganz unerwartet zum Vorschein gelommen sind, und die darin bestanden, daß die Fundamente für zwei neu aufzuführende Thurmpfeiler gänzlich fehl ten und daher im letztverflossenen Frühsahre neu gelegt werden mußten; anderentheils aber, um nicht dem Hauptbaue zu große Fonds zu entziehen und die Kräfte zu zersplittern. Später wird man allerdings auch diese Theile, walche dem Dome setzt ein schr schlechtes, ruinenartiges Ansehen geben, in Angriff nehmen müssen.

,,,. ist es nöthig, die Bauthätigkeit mit aller Kraft auf den Ausbau des zuerschiffes zu lenken, damit, wie ich es zu Anfang des r, ,,. , vorhergesagt habe, die ganze Domlirche in

* . er i . . ͤ . .

. ffe die Höhe der mittleren Chorgallerie bis zum

„Dutch solche Nesultate dürfte sich die sicherste Garantie für das glü— liche Gelingen des Weiterbaues darbseten; lan mechanischen Arbeitskräften wird es nicht fehlen, um selbst noch röß Sum ls bisher zweck- mäßig g verwenden. , a .

„Möchten daher in diesem jn e erfreuliche Wirksamkeit in den Te ae f? . 39 a , träge m ehren, damit die Baufbätsakei , .

J authätigkeit in ihrem Ausschwunge erhalten

anne zur Vollendung dieses hehren Tempels kräftig fortgesetzt werden

Beilage zur Allgeme

inen Preußischen Zeitung.

Nihlrn. aufgeführte Summe in ihrem vollständigen Betrage zu bewilligen, und außerdem 2) auch noch die sub Pos. 13 des Planes für die Be— dachung des Mittelschiffes aufgeführten 3500 Rthlr., im Falle diese Summe von dem Central⸗Dombau-Vereine nicht beschafft werden könnte, aus Ka— pital ⸗Beständen der Domlirche unter der Bedingung disponibel zu stellen, daß diese angegriffenen Kapltal-⸗Bestände später aus anderen Fonds refun— dirt und ergänzt werden sollen. Zugleich verfehle ich nicht, die weitere Mittheilung ergebenst beizufügen, daß ich den vorbemerksen beiden Be— schlüssen meines hochwürdigen Domkapitels, obgleich deren Ausführung nur mit beträchtlichen Opfern von Seiten der Dom - Fabrik- Kasse statifinden kann, unter den obwaltenden Umständen ebenfalls meine Genchmigung er— theilt habe.“

Sodann hielt der Präsident einen Vortrag über den bisher be— folgten und den für 1847 festgestellten Bau⸗ und Verwendungs-Plan, so wie über den Antrag des Verwaltungs⸗Ausschusses wegen Bewilli⸗ gung der Heldmittel des Central-Vereins für das Baujahr 1847. Dieser Antrag, welcher von der Versammlung einstimmig angenommen wurde, lautet folgendermaßen:

„Der Vorstand möge beschließen, daß der Verwaltungs - Ausschuß er— mächtigt werde, in derselben Art und Weise, wie solches in den vorherge— henden Jahren geschehen ist, zur Auftichtung des nördlichen Kreuzgiebels und Querschiffes und zum Aufbaue der an der Nordseite des letzteren noch fehlenden drei Gewölbe, so wie zum Baue der Pfeiler und Gallerieen im Querschiffe bis zur Oberkante der mittleren Chor- Gallerie, Alles nach dem ursprünglichen Plage und unter der Bedingung der Verwendung im sta— lenderjahre 1817, bie Summe von 41,000 Rihlrn. der betreffenden Behörde se nach dem eintretenden Bedürfnisse zur Verfügung zu stellen und für den Fall, daß die für 1846 und rückwärts aufgekommenen Beiträge hierzu nicht ausreichen, es aber zum planmäßigen Fortschreiten des Baues dringend ersorderlich werden sollte, den au besagten At,0090 Rihlin. etwa fehlenden Betrag aus den Beiträgen für das Jahr 1817 zu entnehmen.“

Schließlich machte der Herr Erzbischof noch folgende Mitthei⸗ lung: Er habe Ende Dezember letzthin Sr. Majestät dem Könige von Bayern über den Fortgang des im verflossenen Jahce so glück— lich geförderten Dombaues ehrfurchtsvoll Bericht erstattet und dabei die Bemerkung vorgetragen, welche Freude es allen Dombaufreunden machen würde, wenn die von des Königs Majestät unserem Dome huldreichst zugesagten Fenster mit Glasgemälden am sechsten Säfular- tage der ersten Grundsteinlegung, welche wir im August 1848 zu be— gehen gedenken, bereits eingesetzt wären, da dieselben unsere Festfeier ungemein verschönern und erhöhen würden. Hierauf habe er in einem Allergnädigsten Handschreiben vom 16. Januar d. J. die erfreuliche Rückäußerung zu erhalten die Ehre gehabt:

„Wenn kein Unglück begegnet, werden gesammte Fenster mit Glasgemälden, die Ich dem kölner Dome bestimme, im Jahre 1848 am Jubeltage der Grundsteinlegung ihre Stelle in ihm einnehmen.“

Der Vorstand nahm diese Mittheilung mit allgemeiner Freude entgegen und begrüßte die Königliche Zusage einstimmig mit den Aeußerungen des lebhaftesten Dankes.

Uußland und Polen.

St. Petersburg, 28. Jan. Se. Majestät der Kaiser hat unterm 27. Dezember v. J. nachstehenden Ukas an den dirigirenden Senat erlassen:

„Um die russischen Ansiedelungen an der Nordwest-Küste des Schwarzen Meenes zu erweitern, haben Wir es für nützlich und nothwendig erachtet, den Personen freien Standes, die sich dorthin überzusiedeln wünschen, verschiedene Erlasse und Vorrechte zu gewäh— ren und zugleich der Civil-Verwaltung jenes Küstenstrichs eine den gegenwärtigen lofalen Verhälinissen desselben so wie den künftigen Erweite— rungen dieser Ansiedelungen entsprechende Organisation zu geben. Indem Wir demzufolge das hier beschlossene von Unserem Statthalter im Kaula— sus Uns vorgestellte und von dem kaukasischen Comité durchgesehene Re— glement, die Ansiedelungen und die Civil Verwaltung der Nordwest-Küste des Schwarzen Meeres so wie den Etat dieser Verwaltung beneffend, be— stätigen, befehlen Wir dem dirigirenden Senat, zur gehörigen Ausführung desselben das Nöthige zu veranlassen.“

Folgendes sind die wesentlichen Bestimmungen dieses Regle— ments:

„Allen denen, die sich an ber Nordwest-Küste des Schwarzen Meeres, d. h. zwischen den Mündungen der Flüsse Kuban und Schigura, anzusie⸗ deln wünschen, wird freigestellt, sich entweder bei den daselbst gegründeten Hafenstädten Anapa, Nowoiossiisk und Suchum-Kale oder bei den trans kubanischen Niederlassungen einschreiben zu lassen; unter letzterer Verzeich⸗ nung werden sowohl die gegenwärtig in der Umgegend von Anapa beste— henden als auch die künftig dort zu gründenden Stanizen und Dörfer ver— standen. Die transkubanischen Niederlassungen sind einstweilen vorzugs- weise zur Ansiedelung von Ackerbauemn, die Hafenstädte Angpa, Nowoios— siisk und Suchum-Kale besonders zur Aufnahme von handel und gewerb— treibenden Bewohnern bestimmt. Alle Personen freien Standes können sich in diesen Städten als Kaufleute, Bürger und Handwerfer einschreiben lassen, wobei sie sich jedoch verpflichten müssen, nicht später als binnen drei Jah— ren, vom Tage der Einschreibung gerechnet, daselbst festen Wohnsitz zu nch men. (Ten Juden ist es gestaltei, als Gewerbtreibende in den Städten der Nordwest-Küste des Schwarzen Meeres sich aufzuhalten, jedoch nicht andere, als für eine gewisse Zeit und mit der Bedingung, daß sie sich nicht unter dem Vorwande einstweiligen Ausenthalts daselbst sest niederlassen.) Jene Personen behalten den Stand bei, dem sie in ihrem früheren Wohn⸗ orte angehörten. Uebrigens ist der fteie Uebertritt der Bürger und Handwerler in den Handelsstand gestattet, jedoch nicht anders, als nachdem die für die Gilde, auf deren persönliche Vor— rechte sie Anspruch machen, zu zablenden Gebühren entrichtet sinv. Den Bewohnern der Städte der Nordwesttüste des Schwarzen Meeres wer— den nachstehende Erlasse und Vorrechte zugestanden: 1) Den zu den Städ- ten Anapa, Noworossissk und Suchum zugezählten Personen werden Grund— stücke zum Aufbau von Häusern und gewerblichen Etablissements gegen Zah— lung einer besonderen durch die Lokal- Fehörden sestgesetzten Summe über- lassen werden. 2) Die in einer der genannten Städte eingeschriebenen und ansässigen russischen Unterthanen haben das Recht, daselbst unbewegliches Eigenthum jeder Art zu erwerben. 3) Diejenigen, welche aus den inneren Gouvernements des Reiches oder aus Transkaukasien sich in eine dieser drei Hafenstädte als Kaufleute, Bürger oder Handwerker überzusiedeln wünschen, werden auf 30 Jahre, von dem Tage der Bestätigung dieses Reglements gerechnet, von den Gildesteuern, den stron-Abgaben, der Nefrutenpflicht und Einquartierung befreit. 4) Jedem in einer dieser drei Städte Eingeschrie⸗ benen ist es gestattet, im In- und Auslande Handelsgeschäste von beliebi=

em Umfange, jede Art erlaubter Industrie und Harb r . zu betreiben, o wie nach seinen Mitteln Fabriken und Manufakturen zu graͤnden, wäh— rend der ganzen Dauer des angegebenen dreißigjährigen Termins. Die nach dem Auslande Handeltreibenden haben sedoch von der Lolal- Behörde einen Schein zu lösen, für den jährlich 50 Silber- Nubel . Besten der Stadt zu zahlen sind. 5) Die in den genannten Städten Eingeschriebenen

Dänem ar .

Kopenhagen, 29. Jan. Von dem Commandeur der Kor⸗ vette „Galathea“, Kammerherrn Capitain Bille, sind Berichte, datirt aus Shanghae vom 6. August und Honoruru auf Oahu vom 9. Ok⸗ tober v. J., eingegangen. Von den für den europäischen Handel eröffneten chinesischen Häfen hat er nun, außer Canton, Amoy und Shanghae besucht und sich an beiden Plätzen mit der Regierung in direlte Verbindung gesetzt. In Amoy beschränkte er sich darauf, die Regierung von dem allgemeinen Zwecke seiner Ankunft zu unterrich- ten. In seinem Berichte vom 6. August meldet er Folgendes:

„In Shanghae fand meine eiste Zusammenkunft mit der Regierung im brilischen Konsulate statt, indem der britische Konsul, Capitain Balfour, darauf bestanden hatte, daß der Gouverneur mir den ersten Besuch ab- statten solle. Außer den oben angedeuteten allgemeinen Mittheilungen präsentirte ich den vom Etatsrath Hansen ernannten Konsul, Herrn Duus, als dänischen Konsul in Shanghae, verlangte, daß die Regierung in Zu⸗ kunft mit ihm alles, dänische Unterthanen Betreffende verhandeln möge, und zeigte an, daß die dänische Flagge auf der Wohnung des dänischen Konsuls aufgezogen und der Kensus von meinem Schiffe salutirt werden würde. Alle diefe Mittheilungen wurden an beiden Plätzen mit der größ- ten Zuvorkommenheit und dem größten Wohlwollen aufgenommen, und es werden dem Länischen Handel keine Schwierigkeiten in den Weg gelegt gelegt werden, wenn unsere Schiffe hierher kommen, wozu die oft sehr be⸗= deutenden Frachten sie auffordern sollten.“

Dem Bericht vom 9. Oktober zufolge, lief die Korvette am 9. August vom Jang-tse⸗qvang⸗Flusse aus und befand sich am näch⸗ sten Morgen im Osten des chinesischen Archipels. Am 12ten desselben Monats passirte sie die Vandiemens⸗Straße. Der Capitain hatte die Absicht, auf dem Wege nach den Sandwich⸗Inseln Jeddo auf Japan anzulaufen, um daselbst, wo möglich, für das Beste der däni⸗ schen Handels-Flagge zu wirken. Am 19ten erreichte die Korvette die große Bucht, in deren östlichen Theil der Eingang nach Yeddo anfängt, aber die Absicht des Capitains wurde nicht erreicht, da ihm aller Verkehr mit dem Lande verboten wurde, weshalb er denn auch denselben Nachmittag wieder in See ging. Von der Bucht bei Neddo ab bis zu den Sandwich-Inseln, wo er am 5. Oktober nach einer Reise von 57 Tagen von Shanghae ankam, war die Reise durch abwechselnde Winde, Strömungen und voruehmlich durch Windstille sehr erschwert worden. Von der Mannschaft waren auf dieser Reise 5 Mann gestorben, auch hatte der Skorbut mehrere von der Mann⸗ schaft undienstfähig gemacht. Die Schiffs-Aerzte schreiben die Krank⸗ heitszufälle dem langen Aufenthalt in der warmen Region und theils an sehr ungesunden Stellen, namentlich im Shanghae⸗Flusse, zu. Am 7. Oktober war die Korvette im Hafen von Honoruru auf Oahu angekommen, wo sie an der Seite der britischen 26 Kanonen -Fregatte „Juno“ lag. Das dortige Klima wird für sehr gesund gehalten, und frischer Vorrath, vornehmlich Ochsenfleisch und Gemüse, sind dort in Ueberfluß vorhanden. Funfjehn Mann wurden am folgenden Tage in das dortige britische Hospital, „Little Greenwich“ genannt, gelegt, und man hoffte, daß sie, vielleicht einen ausgenommen, baldigst ge⸗ nesen würben. Am folgenden Tage wollte der Capitain in Beglei⸗ ung der Offiziere und Gelehrten dem Könige Tameamea III. seine

Auswartung machen.

Eine neue Art Armenschulen in London.

The Sccond Annual Report of ihe Ragged School Union established sor the Support os Schools for ihe destitute

Poor. London, June ') 1840.

Wo das Elend der nlederen Volksklassen am größten ist, da sehen wir auch die höchste Entwickelung menschlichen Scharssinns in der Ersindung von Mitteln, es zu beseitigen. Wollen wir deshalb wissen, was Proletariat heißt, und wie man mit demselben verfährt, um es auszuheben, so gehen wir nach England. Es ist freilich mit einzelnen Heslmitteln gegen ein gro— ßes Uebel immer eine mißliche Sache; die Natur bringt es einmal mit sich, daß jedes Uebel schneller wächst, als die Mittel dagegen wirken, aber Je⸗ dermann sicht doch ein, daß man ohne Anwendung von Mitteln gar nicht auskommt. Erziehung der niederen Voltellassen, Veibreitung religiöser Bildung und gemeinnütziger Kenntnisse unter denselben werden allgemein für äuferst wirksam gegen das Ueberhandnehmen des Proletgriats gehalten, weil dadurch die Moralität der Leute gefördert und ihre Fähigleit zu besse⸗ rem Erweib vermehrt wird, und schlagen wir diese Folgen auch nicht so hoch an, so muß doch zugegeben werden, daß dutch solche Mittel . stens die Gefahr vermindert wird, welche der Gesellschaft sonst un . bel einem gänzlichen Mangel an moralischet Bildung sich stets pen, Verbrechen solcher Bevöllerung droht. In London ssi man in

e ihenl⸗ ; len, unter jene der Ge= dieser Gesahr auf ein eigenthümliches Mittel 3 znr len, nam-

llschast so feindlich gegenüberstehenden Klassen . ; an, gi wr, . e . Sclioοls, im f,, 26 . nach einem Artikel im neuesten Heste des D. n. nnnlhesn senen oben angeführten Jahresbericht Bezug nimmt, 9

wollen, bungen die Stadttheile Londons,

Man lennt aus e . . sichzusammenhaufl: St. Giles,

wo vorzugsweise das Elend d ,,, , . veel geen, mit ihren e, . 6 5 ll * rabilischen und animalischen Abfalls, ohne Abzugefgnäle

27 3 ine harte ihren siehenden. siin ten den penn um die beständig 9 ar ge, aussechender Kinder beiderlei Geschlechts gie gen sind, 2 n und unter Geschrei und Lärmen, sich selbst ü erlassen,

3 8 1. belannt werden; dies sind die Orte, wo dem