1847 / 41 p. 2 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

Fungen lauten sehr betrübend; die Ortschaften Ohsen, Tündern und Obr stehen seit mehreren Tagen bereits unter Wasser. Die Spren- gung der Eismassen durch Geschütz, welche zuerst in Vorschlag ge⸗ bracht worden, soll sich als unausführbar gezeigt haben, und daher allein Anwendung von Menschenhänden beschlossen worden sein, wo= mit auch sofort der Anfang gemacht ist. ]

Aus Harburg wird unterm 5. Februar gemeldet, daß die Passage von dort nach Hamburg und zurück jeßt ganz über Wil- helmeéburg geht. Nach dem in der Nacht vom Iten auf den L wischen dem Thauwetter eingetretenen Froste fuhren am Aten 7 2 und halbbeladene Güterwagen, welche letztere dann am wil= belmeburger Ufer kompletirt wurden, mit ziemlicher Sicherbeit über die Elbe, mußten aber an der Norderelbe vor Hamburg Halt machen, weil der JZustand des Eises daselbst keine Ueberfahrt mit Pferden ge— stattete, daher dort Handschlitten als Transportmittel gebraucht wer- den mußten. Auch am Ften noch fand der Verkehr in derselben Weise statt, doch mußten gegen Abend die zurüdkommenden Pferde schon mit Vorsicht und ohne beladene Wagen übergebracht werden. Wenn keine etwas höhere Fluth eintritt, so fürchtet man, daß die Eisdecke zwischen Harburg und Hamburg, besonders wenn es mit unter friert, noch mehrere Tage liegen bleiben und dadurch den Ein— tritt der Schifffahrt verzögern und den Güter-Transport erschwe⸗

ren wird. ; r

Deputirten⸗ Kammer. Sitzung vom 2. Februar. Die Erklärung Guizot's, daß er, aus Rücksicht auf die freundliche Stimmung des englischen Parlaments, die Diskussion der spanischen Heiraths⸗-Fragen nicht weiter verfolgen wolle, brach zwar diese De— batte plötzlich ab, und die einstimmige Annahme des dritten Para— graphen der Adresse stellte fest, daß, als vollbrachte Thatsache, jene Heirathen von allen Parteien der Kammer angenommen werden; aber es entspann sich darauf über das Amendement der Herren Bil— lault und Dufaure noch eine lebhafte Verhandlung, welche die man— nigfachen Spaltungen unter den Parteien klarer an den Tag brachte. Das Amendement lautete:

„Wenn aus Anlaß dieses Ereignisses sich einige Meinungs-Verschie= denheit zwischen Ihrer Regierung und der eines Nachbarvolles gezeigt hat, so hat Frankreich ein Recht, darauf zu rechnen, daß die guten Beziehungen sich wieder herstellen werden, ohne daß seinen Interessen noch seiner Wünde dabei etwas vergeben werde.“

Zu Begründung dieses Antrages sagte Herr Dufaure im Wesent— lichen: „Ich glaubie nicht, daß die Frage der spanischen Heirathen heute ihr Ende sinden sollte, und daher erwartete ich nicht heute, der Kammer die Gründe zu dem, vorgeschlagenen Amendement entwickeln zu müsfen. Man erlaube mir die Bemerkung, daß wir einigen Grund zu der An— nahme hatten, daß eine so ernste Frage nicht so unbemerft in einer der Kammern des französischen Parlaments vorübergehen werde. (Läim im Centrum.) Wohl weiß ich, daß sie im englischen Parlamente nur leichthin erörtert wurde; allein damals waren die Dolumente noch nicht veröffent⸗ licht, und die Erörterungen wurden bis nach der Veröffentlichung ausgesetzt. Doch was sollte uns, die wir im Besitz derselben sind, davon abhalten? Man will, sagt man, durch Wohlwollen das Wohlwollen eiwiedern, das man im englischen Parlament an den Tag gelegt hat. Rach dem, was in

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trieben hat. Und dennoch liegt eiwas Wahres in bem, was man von der Wichtigkeit und dem Nußen der * Allianz sagt. Möge England es denn wissen, daß Frankreich stars genug ist, um isolirt zu bleiben, daß aber der Rutzen der englischen Allianz vornehmlich der Mission gilt, welche die Vorsehung Franfreich und England in der Welt auferlegt. Wenn andere Mächte sich den unseres Jahrhunderts wür- digen *,, abgeneigt zeigen, so 4 das beste Mittel, sie dazu zu bringen, in der Einigkeit Frankreichs und Englands. Der dritte Zweck unseres Amendemenis ist, darzulegen, daß die guten Beziehungen zwischen beiden Landern auf eine unserer Ehre und unstren Interessen angemessene Weise wiederhergestellt werden müssen. (Lange Bewegung.) Wir treffen unsere Vorsichtemaßregeln, indem wir den Wunsch der Wiedeiherstellung des Einverständnisses aussprechen, wir verlangen aber, daß dies nicht unter Frankreichs unwürdigen Konzessionen geschehe. In der sanischen Vermählungs - Frage lönnen Fehler begangen sein, dies will ich hier nicht untersuchen; hätte man die Dis- lussion nicht so rasch dabei geschlossenl, so hätte sie ohne Zweifel diese Fehler berausgestellt. Fehler mögen zwar begangen worden sein, unser Recht ist aber nicht verletzt worden. Die englische Regierung hatte Ünrecht, als sie sich auf ein Recht zu protestiten stüßte. Indem wir handelten, wie wir gethan, thaten wir, was wir ein Recht hatten zu thun. Und da kein Recht Englands verkannt, nech verletzt wurde, so schulden wir ihm im Na— men Franktreichs keine Genugthuung. Denken Sie aber an 1840 zurück; dazumal war England in keinem seiner Rechte verletzt, und dennoch zwang uns England, einige Zeit darauf, den Durchsuchungs Vertrag auf, als Bedingung für den Nücktritt Frankreichs in dies europäische Einvernehmen. (Unr he.) Wir sühlen, daß England, verletzt wie es sich glaubt durch die spanischen Heirgihen, sich für berechtigt halten könnte, von uns neue Konzessionen zu fordern. Ich glaube nicht sicher sein zu dürfen, daß man nicht 1847 thue, was man 1841 gethan, denn ich beharre bei

Aberdeen, um mittelst desselben in das europäische Einvernehmen zurückzu— treten. Man sagt, daß, was man dem Tory - Ministerium gewährte, man den Whigs nicht eingeräumt hätte. Pelitit dem Bestehen eines fremden Kabinets untetzuordnen. Die Vergan—

Gedanken hegte, wie ich, und daß ich ruhig sein lönne, so würde ich doch, auch abgesehen davon, daß die Vergangenheit mir nicht erlauben würde,

in verschiedenem Sinne.) Herr Guizot: „Das ist loyal.“

fast zweifeln lassen . . .“ Herr von Salvandy: „Es hat keine Unterbrechung stattgefunden.“

zu seinem zufünstigen Benehmen geben. Man mag immerhin über meine Worte murren.“ Von allen Seiten: „Nein, nein, Sie werden vollkommen gehört.“ Der Finanz-Minister: „Man huldigt der Lopalität Ihrer

Erörterung.“

die Versprechungen des Kabinets setzte, ich doch keinen Anlaß habe, an die Ewigkeit des Kabinets zu glauben. (Langes Gelächter.) Und selbst hielten die heutigen Minister ihr Versprechen, so wäre es möglich, daß ihre Nach— solger diese Verpflichtungen nicht einhielien. (Alle Blicke richten sich auf Thiers.) Wir haben daher unser Amendement gestellt aus Vorsicht sowohl

der Pairs -Kammer gesprochen wurde, nach den belannt gewerdenen Dolu⸗ menten sage ich aber, daß das Wohiwollen nicht in dem Schweigen, son dern in der Bestimmtheit der Erllärungen beruhen muß. Bei der neuen Lage, in welche wir durch das Schweigen des Herrn Ministers der auswärtigen Angele⸗ enheiten versetzt werden, haben wir der Kammer zu erklären, in welchem Geiste, n welchen Absichten wir unser Amendement vorgeschlagen haben. Zunächst fragten wir uns, ob bei einem so ernsten Konflite zwischen Frankreich und England es passend sei, daß die Deputirten- Kammer sich darauf beschränke, ihre Billigung auszusprechen, und sich stelle, als wisse sie kein Wort von dem Zwist zwischen beiden Völkern. Wozu reichen wir denn Adressen an die Krone ein? Weshalb sollte die Kammer sich nicht einmischen, sei es, um der Regierung mehr Autorität, mehr moralische Kraft zu verleihen, sei es, um ihr nützlichen Nath zu ertheilen. Ich wiederhole es, wir haben es nicht für angemessen gefunden, daß, wenn die Beziehungen zwischen beiden Regie

tungen so schwer gefahrdet sind, die stammer nicht darein spreche und ihre Würde im Schweigen finde. Unser zweiter Beweggrund liegt in un serem Wunsché, die guten Beziehungen zwischen Frankreich und ngland wiederhergestellt zu sehen. Wir

sprechen diesen Wunsch mit Würde aus, mit Anstand, mit dem Maße und der Zurückhaltung, die für diese große Körperschaft sich ziemen. nicht in weitere Entwickelungen über die guten Beziehungen mich einlassen,

deren Wie derherstellung wir zwischen England und Fraͤnfreich wünschen, noch über das, was sie sein sollten. Wir glauben, daß man in der Ver⸗ gangenheit den guten Beziehungen zwischen Frankreich und England Kon⸗

zessionen gemacht, die man nicht hätte machen sollen, wir glauben auch, daß man diese guten Beziehungen und ihre Wichtigkeit über—

Ich will

Adressen des englischen Parlaments Eiwähnung gethan.

gegen die hentigen Minister, als gegen ihre Nachfolger, und wir verlangen, daß die englische Allianz nicht auf Unkosten der Interessen und Ehre des

Landes erkauft werde. Unser Amendement drückt einen Wunsch aus, es ist

eine Vorsichtsmaßregel, die wir für unabweislich halten, und wir bitten die Kammer, sie anzunchmen.

Derr Guizot antworteie darauf: „Ich danke dem ehrenwerthen Red. ner für die Klarheit der Gedanken und den Freimuih, mit dem er die Gründe z zu benutzen wissen werde. Das Kabinet glaube, vermehrte Stärke gefunden

seines Amendements entwickelt und die Frage gestell hat. ment enthält eine Vorsichtsmaßregel und daher ein Zeichen des Mißtrauens gegen das Benehmen, welches das heutige Kabinet und seine Nachfolger einhalten könnten. Mit Letzteren habe ich mich nicht zu beschästigen. (Ge- lächter. Ich antworte blos auf das Mißtrauen, das uns betrifft. Ich halte es nicht für begründet, ich halte es für eben so wenig begründet in

Zukunft, als es in der Vergangenheit war. (Lärm zur Linken.) Ich will“

nicht auf die Dielussion der Vergangenheit zurückgehen, (8 sei min aber heute erlaubt, die Meinung zu behaupten, die ich da— mals verfochten, und das Benehmen, das ich damals eingehalten. Ich weise mithin das Amendement als Zeichen des Mißtrauens zurück. Der ehrenwerthe Redner sagt, und ich bin von seiner vollkommenen Auf⸗ iichtigleit überzeugt, daß er wie wir wünscht, daß die guten Beziehungen zwischen Frankreich und England wiederhergestellt werden. Ich glaube aber nicht, daß es von Nutzen sej, in der Adresse einer Uneinigkeit zu erwähnen, deren weder die französische noch die englische Thronrede, noch die beiden Will man den Geist der Versöhnung vörherrschen lassen, so halte ich es für besser, daß

worden

der Meinung, daß das Durchsuchungsrecht eine Konzessiön war an Lord ! 1 eine Meinungs-Verschiedenheit über die spanischen Heirathen herrsche; diese

Es ist ein großer Fehler, Franlreichs genheit berechtigt uns mithin, unsere Voisichts-⸗Maßregeln für die Zufunst zu treffen, und selbst wenn der Herr Minister hier erklärte, daß er diestlben

seinen Persprechungen vollkemmenes Vertrauen zu schenken ... (Bewegung I ö se mit dem peinlichen Gefühl gefaßt haben, welches sie darüber empfinden,

Herr Dufaure: „Meine Herren, diese Unterbrechungen möchten mich handelt sich um eine ernste Sache.

man in den offiziellen Dokumenten keine Spur von Mißhelligleit zurück

läßt; ich bine daher die Kammer, zu thun, was in den beiden Thronreden

und den englischen Adressen geschehen und in ihrer Adresse dasselbe Schwei gen darüber zu bewahren. Aus diesem doppelten Grunde weist das Kabi-= binet dieses Amendement zurück.“ (Beifall ber Majorität.) —;

Herr Billault unteistutzte das Amendement und rügte, daß man die Erörterung so lurzweg abbrechen wolle, statt die Angelegenheiten des Lan= des vollstandig zu erörtern. Das Amendement solle bios verhüten, daß durch Zusammenwerfen zweier ganz verschiedenen politischen Systeme arge Verwirrung entstehe. Seit fünf Jahren hätten er und seine Freunde das, was jetzt geschehen sei, vorhergefagi, und sie seien daher nicht im mindesten durch die Ereignisse überrascht worden; wenn aber die Mehrheit der Kam- mer glaube, daß die freundschaftlichen Beziehungen zu England unter den gegenwärtigen Verhältnissen Europa's in einer? rien Auflage erneuert werden mußten, so sei es wehl zweckdienlich, daß die Kammer andente, unter welchen Bedingungen allein eine solche Erneuerung stattfinden dürfe. Er und seine Freunde wären besorgt, daß, den Anmaßungen Englands gegenüber, irgend ein Abfommen getroffen werde, welches der Stellung und Würde Franfreichs Eintrag ihue. Außerhalb der Kammer seien Gerüchte von einem lUebereinkommen verbreitet, welches die Bande zwischen den ver=

schiedenen Abtheilungen der Opposition zerreißen solle; da nun das Ver— stummen dieser Gerüchte wichtig sei, so bitte er die gesammte Opposition, für das vorgeschlagene Amendement zu stimmen.

Herr Odilon Barrot äußerte, daß er das Amendement unterstützt haben würde, wenn es sich auf den Ausdruck von Mißtrauen hinsichtlich der Zuklunft beschränkt hätte; da es aber zugleich eine Billigung des früheren Verfahrens der Regierung in der Sache der spanischen Heirathen in sich schließe, der er seine Zustimmung nicht geben könne, so müsse er sich von den Urhebern des Amendements, von Freunden trennen, mit denen er lange zusammen gestimmt. (Lebhafte und lange Bewegung.)

Herr Billault räumte ein, daß unter den Mitgliedern der Opposition

Frage sei aber in dem Amendement gar nicht enthalken, es handle sich jetzt nur um das künftige Verfahren der Regierung. „Wenn meine ehrenwerthen Freunde“, fuhr der Redner fort, „ein Zeug— niß zu Gunsten der Politik der Negierung in dieser Sache in dem Amen dement erblicken wollen, so sage ich ihnen, daß ein solches nicht darin liegt. Mögen sie doch selbst zuseßen, was darin gesagt ist. (Man ruft: 22lch gehen Sie doch!“ und murrt.) Ich begreife nicht, wie, wenn ernste Män⸗ ner auf dieser Tribüne unter der Last einer ernsten Meinung erscheinen, die

sich von ihren Feunden getrennt zu sehen, wie man da ihre Worte und ihre Haltung zum Gegenstand unangenehmer Bemerlungen machen kann. Es Das Amendement verwahrt sich gegen

mögliche Zugeständnisse, das ist Alles; es billigt nichts, es entscheidet nichts.

Herr Dufaure: „Ich sage ganz deutlich meinen Gedanlen: die Versprechungen des Ministeriums würden mir fein vollkommenes Vertrauen

Herr Dufaune: „Ich füge hinzu, daß, selbst wenn ich Vertrauen in

Sein Amende⸗

bührende Achtung zolle, ihre Unterstützung zu geben.

Wenn unsere Freunde sich ungeachtet dieser Erklärungen von uns trennen, so lönnen wir es nur bedauern, aber wir können nicht dafür und müssen uns darein finden.“ (Neue und lebhaftere Bewegung.)

Von allen Seiten: „Zur Abstimmung über das Amendement!“

Herr von Tocqueville: „Meine Herren, bei einer so feierlichen Gelegenheit .....“ (Lärm.) J

Eine Stimme: „Worin besteht denn die Feierlichleit?“ .

Herr von Tocqueville erklärt, daß er dem neuen Verfahren eines Theiles der Opposition sich, wie er pflichtgemäß hiermit laut ausspreche, nicht anschließen könne. . .

Herr Odilon Barrot versicherte, daß er die Unabhängigleit seiner Kollegen innig achte; wenn man aber ohne vorgängige lleberemtunft. und wahrscheinlich zu dem Zwecke, in einer großen politischen Partei eine Spal⸗ tung zu bewirken, eine neue, besondere parlamentarische Lage kundzuthun, ein Amendement vorbringe, so müsse man ihm die Erllärung gestatten, daß seine Partei nicht einwilligen könne, ö. 9 i nh 4

übri ine Schmähungen vorbringe, sondern welcher sie die ihr ge⸗— sie übrigens keine Schmähung ge, en Jer e r fh. er, daß die franzöͤsische Regierung ihre Politik in eine gefährliche Solidg—= rität verwickelt habe, was England zuverlässig später zu seinem Vortheil

zu haben, während es in der Wirklichkeit sich nur mit einer Gefahr ver⸗ knüpft habe. Er habe mit Herrn Billault gleiches Bedauern gefühlt, aber

er würde seine Gefühle nicht vor dem Publikum und der Kammer ausge- sprochen haben, weil er noch immer hoffe, daß diese Meinungs ⸗Verschieden-= heit blos eine vorübergehende sei.

Er lasse übrigens gern den Urhebern des Amendements die Gerechtigkeit widerfahren, zu erklären, daß sie nicht durch Beweggründe persönlichen Ehrgeizes angetrieben worden scien, sich von ihm zu trennen. (Leises Lachen. Eine Stimme rust: „Wie, von Ihnen?“) Er könne nicht glauben, daß sie für immer ihre Fahne ver— lassen, und er hoffe, sie würden sich ihr bald wieder anschließen. Um daher die Erörterung nicht bitter zu machen, wolle er nichts mehr über den Ge⸗ genstand sagen. (Zur Linken: „Sehr gut!“)

Der Präsident befragte nun die Kammer über das Amendement, und da 9 Mitglieder (Zeichen des Erstaunens auf der linken Seite) die öffentliche Abstimmung durch Theilung verlangt hatten, so wollte er dazu schreiten lassen. Stimmen zur Linken: „Lesen sie die Na⸗

In den hamburgischen Schulen herrscht die Sitte, Weihnachts wünsche

ierlich auszuführen: Arabesken zu neutestamentlichen Parabeln mit freiem aum zur Eintragung eines Spruches oder Liederverses, wurden von Osto sorgsam angefertigi, wozu die Steindrücke nach Albrecht Dürer's Rand⸗ zeichnungen zum Vorbilde dienten. Ohne Zweifel gehörten diese seine Ver= suche zu den eisten, die seiddem so beliebte und gluͤcklich ausgebildete Ma— niet in Deutschland wieder zu erneuern.

Durch 8 on Ru me hnangeregt, machten die beiden Brüder im Jahre 1823 malerische Wanderungen durch Schleswig. Der Eindruck des Altarschreins von Hang Brügmann in Schleswig war erschuͤtternd; sie lopirten Hemling's Gemälde im lübecker Dom, das durch Rumohr damals zu Ehren gekommen war. Dieser verstäöndige Kunsttenner ließ es auch an Winken nicht fehlen: „Geht nicht nach Jtallen, sagte er ihnen, ehe ihr etwas unter den Füßen habt, ehe ihr fest entschlossen seid, was ihr und wit ihr es werden wollt; überhaupt nicht, ehe ihr in Deutschland etwag Tüchtiges geleistet habt Iialien ist für Viele ein Verderben geworden, die zu früh dahin gegangen sind. Man wird da leicht verführt zu chinesischen Schmierereien wesche deutsch sein sollen, und verliert seine Eigenthümlichteit. Meint nicht daß ihr ohne Italien nichts werden könnt viele große Meister sind gar nicht oder erst als Männer dort gewesen. Auch Overbeck hätte sich nicht nach

Italien gewendet, wenn es ihm in Wien besser ergangen wäre.“

Overbeck's Oelbild, der Einzug Christi in Jerusalem, i ö mn; eee, , ,. . , . fan ud 2 ,,, icher Bewunderung, a a erk eines Neueren l

Im Sommer 1825 ging er, am Asthma leidend, mit sei Julius Milde nach München, wo ihn Eornelius sehr a fn nahm, ohne ihn in seinen vorgefaßten Vorstellungen zu stören, von denen er wußte, daß sie sich läutern würden. „Ich nehme mich seibst, scheibt Erwin, nach Numohr's Rath so ordentlich vor, wie nur ein Mensch ö lann, nämlich, wo ich nur einen Kopf bekommen kann, zeichne ich ihn nach der Natur; dabei, zeichnen wit jede Woche wenigsteng einmal einen t

Ich strebe als Mensch wie als Künstler, ein recht tüchtiger, ordentlicher, christlicher Kerl zu werden.“ Er zeichnete Carions ohnt din Gedantenhän eine Ausführung in Farben. Die Auferweckuug des Lazarus mit vielen * lebensgroßen Figuren sandte er seinen Aeltern mit den Worten; „Es ist meine e'ste Arbeit, darum bitte ich euch, gebt den Carton auf keinen Fall weg. Er ist mein genauester Freund; so wie der mich kennt, kennt mich lein Mensch.“ Er gehörte damals ganz der strengen entsagenden Manict an, die den Zusammenhang deg Ganjen, das richtige Verhäliniß der Theile,

undung und Ausdruck der Schönheit, der äußerlichen Reinlichkeit und Neittigleis' nachsetzte. In der Oelmalerei liebte er glaite Oberflächen, ein sauberes Ansehen, erworben burch ungemischte Tinten und Lasur · Ueberzůge von reinen Farben, ohne rechte Üebergänge und Movellirung.

Cornelius gab ihm auf, an der Dede der Gallerie, auf der die be⸗ deutendsten Künstler dargestellt wurden, den Fiesole zu malen. Dies traf

müßte ich jedenfalls erst nach Italien gehen, um seine Sachen und sein Leben erst zu studiren.“

Im Spätjahr 1827 kehrte er nach Hamburg zurück und malte seinen Christus und die Samariterin (im Besitze des Sonditus Sieveling) und die Frauen am Grabe (im Besitze des Professos Wilda in Breslau). Das leßtere Gemälde war schon freier von abstrakten Formen und Farben; noch entschiedener zeigte sich die Lossagung in den Wandverzierungen im Sie— velingichen Landhause, welche stan der christlichen Allegorieen antike Stoffe darstellten. Bei dieser Arbeit wirfte er mit Chateauneuf zusammen.

Sein Bruder Otto brachte die nöthigen Opfer, so daß Erwin nach Italien gehen konnte. Von seinem treuen Freunde Louis Asher begleitet, kam er krank nach Berlin und wurde mächtig von dem berliner Museum ergriffen. Doch war hie seines Bleibens nicht: „mehr als ein vom übri- gen Leben gesondertes Künstlerleben bedarf der Künstler zu seiner Ausbil= dung ein gesundes, reges Volksleben.“

In Dresden 1 ihm die Madonna von Holbein als das an— genehmste, voll lommenste altdeutsche Bild, „und nicht, wie die anderen alt— deutschen, dürflig“; Overbeck's Oelstizze zu dem Frestobild in Assist setzt er „getrost den alten Meistern an die Seite“.

Süddeutschland liebte er vorzugsweise: „Nürnberg ist eine Stadt so aus einem Guß, daß das Ganze wie ein Kunstwerk aus Einer Periode, von Einem Künstler sich darstellt. Die Schwaben und Bap ern sind ein sich mehr fühlender, derberer Menschenschlag, noch nicht so kultivirt, so verallgemeinert; Alles trägt mehr ein individaelles Ge— pläge; sie denlen nicht immer blos in Zahlen, sondern erzählen sich Ge- schichten aus alter und neuer Zeit; Abenteuer, erlebte und erdichtele.“

In München ergriff ihn mächtig die Glyptothel, die Schöpfung „des Triumphator“ Cornekiuz. „Wäre der nicht, so könnte München (8. h. die Maler) leicht in den Perückenstyl versinten.“

Aus Verona schreibt er:! „Wenn der Kongreß längst vergessen ist, nn . und Julie noch als singende Alkorde durch dies Leben

e 4

Und hier beginnt die lange Reihe brieflicher Mittheilungen über sei= nen Aufenthalt in Venedig, Rom und Neapel, die von Freundeshand jetzt herausgegeben sind. Von ihnen in einem zweiten Arilel. 1

Bauerkeller' s Hand-⸗Atlas der allgemeinen Erdkunde, der Länder und Staatenkun de, zum Gebrauche beim methodischen Unterrichte und Selbststudium, so wie für Freunde 595 anschaulichen und vergleichenben Erdlunde überhaupt, in ö * nebst einem f! der allgemeinen Erdkunde und ee g den e m ne. der Erdoberfläche, statistischen

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n ld Len eg pf ag Registern. Bearbeitet von

ihn ganz eigenthümlich. „Es ist mir ungeheuer lieb, schreibt er, doch da

wen diesem. äußergt gescmadvoll augestatketen Atlas sind bis jr 14 Karten erschientn. Dem Prosptttus mae soll der ald. .

Gebiet der Erdkunde umfassen und von den einzelnen Abtheilungen dersel ben folgende Karten enthalten: mathematisch-geographische 4, physikalische 10, naturhistorische 5, ethnographische 6, topisch⸗geographische 15, geographisch— statische und topographische 40, zusammen 86 Karten. 1

Erschienen sind bis jetzt zur mathematisch geographischen Section Blatt 1 und 2, nämlich das Planeten-System und die Firsterne und Kometen. Beide Blätter sind sehr geschmackvoll ausgeführt. Das erstese zeigt auf blauem Grunde die weiß eingedruckten Planetenbabnen mit Angabe ihrer Sonnennähe (Perchelium) und Sonnenferne (Aphelium). Auch ist bei der Erde, dem Mars, Jupiter, Saturn und Uranus der Pankt angegeben, in welchem sie sich am 1. Januar 1845 und am 41. Januar 1846 in ihren Bahnen befanden. Die Bahn des neuen, von Leverrier berechneten und von Galle aufgefundenen neuen Planeten Nep tun konnte natürlich noch nicht mit aufgeführt werden, da die Karte vor seiner Entdeckung angefertigt wurde; aber selbst wenn es später erschienen wäre, so hätte er doch nicht dargestellt werden können, denn da er etwa doppelt so weit von der Sonne entfernt ist, als der Uranus, so würde seine Bahn weit über den Rand des Blattes hinausfallen. Er ist daher jedenfalls ein unbequemer Gast, der bei dem gewöhnlichen Format unserer Atlanten darauf verzichten muß, zugleich mit seinen Kollegen dem Auge vorgeführt zu werden, denn ein klei⸗ nerer Maßstab würde der Deutlichkeit bei den der Sonne näheren Planeten Eintrag thun. Zur Seite des Planeten-Systems befinden sich noch verschie⸗ dene, auf die Größe, die Enifernungen und Bewegungen der verschiedenen Planeten und Monde bezügliche Darstellungen, weiß auf braunem Grunde.

Das zweite Blatt enthält die Firsterne beider Hemisphären von der ersten bis zur fünften Größe und die Bahnen der Kometen von Riela, Encke, Halley, Olbers und des Kometen von 1680. Die Firsterne sind weiß auf blanem Grunde und die Kometenbahnen weiß auf braunem Grunde. Der noch übrige Raum ist benutzt zur Darstellung des prachtvollen Sternbildes Orion, einiger Doppelstern Bahnen, des Nebels im Orion und der Pleja= den. Letztere haben bekanntlich in der nenesten Zeit dadurch noch ein be⸗ sonderes Interesse gewonnen, daß Herr M eidler, Direktor der Sternwarte in Dorpat, den Siern Alcyone dieser Gruppe mit großer Wahrscheinlichkeit als die Central-⸗Sonne unseres Systems bezeichnet.

Von der physikalischen Section ist bis jetzt nur ein Blatt (Nr. 8) er⸗ schienen, welches, auf einer Erdkarte in Mercators Projection, eine Ueber- sicht der Temperatur und Strömungen des Meeres giebt. Auf die interessan-= ien Verhältnisse, welche dieses Blatt darbietet, kann hier nicht näher einge-

angen werden. Die Karte ist offenbar eine verkleinerte Kopie der ent— i Blätter des physikalischen Atlas von Berghaus, was wohl hätte bemerkt werden können, um so mehr, da die Berghausschen Karten viele Angaben über Temperatur und Strömungen enthalten, die aus den Tage⸗ büchern preußischer Seefahrer entnommen und dort zum erstenmale mitge⸗ theilt worden sind.

Aus der iopisch-geographischen Section enthält der Atlas bis jetzt fünt Blatt, nämlich: Nr. 26 Erdlarte in Mercators Projection zur Uebersiche der, Vertheilung von Land und Meer; Nr. 27 Erd-⸗Ansichten; stereographisch= Prajectionen. Auf diesem Blatte befinden sich: 1) Die nördliche und südf

men derer, welche die Theilung verlangt.“ Der Präsident: „Es sind die Herren Dufaure, Billault, von Tocqueville, Lanjuinais, von Corcelles, Monnier de la Sizeranne, Muteau, Stourm und Colom-= bel.“ Eine Stimme: „Das ist ja Theilung über die Theilung!“ (Gelächter) Es wird nun zur Abstimmung geschritten; die Mitglie⸗ der der äußersten Linken entfernen sich, ohne mitzustimmen. Die Ab- stimmung ergab das schon gemeldete Resultat von 242 gegen und nur 26 Stimmen für das Amendement.

Sitzung vom 3. Februar. Nach Herrn Fallour hatte der Abbé von Genoude das Wort über den auf Krakau bezüglichen Paragraphen des Adreß⸗Entwurfs. Er entwickelte sein bereits mit⸗ getheiltes Amendement und sprach sich heftig gegen die Verträge von 1815 aus. Seine Angriffe auf die Restauratson, der er vorwarf, daß sie durch diese Verträge einen Theil des französischen Gebiets ohne Zustimmung einer National⸗Versammlung aufgegeben habe, rie⸗ fen eine Entgegnung von Seiten eines anderen Legitimisten, Herrn Benoist, hervor, der gegen diese Vorwürfe pro⸗ testirte. Das Amendement wurde dann feast einstimmig ver⸗ worfen. Herr Odilon Barrot beschuldigte die Regierung der Thatlosigkeit in der krakauer Frage und meinte, sie habe nichts gethan, um das Ereigniß zu verhüten, obgleich man es vorher geahnt. Er verlangte, daß man in den Paragraphen hinter „ein neuer An— griff gegen die alte polnische Nationalität“ die Phrase einschalte: „und eine fortwährende Drohung gegen alle Staaten, deren Unab- hängigkeit auf der Achtung der Verträge beruht.“ Herr Guizot vertheidigte die Regierung; sie sowohl wie die englische hätten von der Einverleibung Krakauss erst nach vollbrachter That erfahren und vorher nichts davon ahnen können; trotz des Ereignisses, das sie be⸗ daure, und gegen das sie protestirt habe, indem sie sich das Recht vorbehalten, künftig nach ihrem Gutachten von den Inter⸗ essen ihres Landes zu handeln, habe sie aber nicht dafür gehalten, daß hier ein Casus helli vorliege. Sie habe daher auch keine kriegerische Sprache führen können, den das würde sich mit ihrer Würde und Ehre nicht vertragen haben. Eben so wenig hätte sie den Augenblick, wo sie gegen einen Bruch der Verträge protestirt habe, dazu passend finben können, ihrerseits selbst Mißach⸗ tung dieser Verträge auszudrücken, das würde sich ebenfalls mit ihrer Würde und ihrem moralischen Ansehen nicht haben vereinbaren lassen. Die Regierung sei überzeugt, und er spreche hier in ihrem Namen und mit dem vollen Gefühl seiner Verantwortlichkeit, daß sie nicht anders habe handeln können, als in der Art und Weise zu protestiren, wie sie es gethan. (Hört, hört! Wollte sie ihren Worten einen an— deren Sinn geben und glauben lassen, daß sie dabei einen anderen Gedan⸗ ken gehabt, so würde sie eine Lage hervorrufen, welche fern zu halten ihre Pflicht seiz sie würde in Europa vier Mächte gegen sich haben. (Bewe⸗ gung. Eine Stimme: „Welche Mächte?“ Wenn das Wohl des Landes auf dem Spiel stände, würde sie auch vor dieser Lage nicht zurück— beben; aber sie sei überzeugt, daß das krakauer Ereigniß keinen hin⸗ reichenden Anlaß biete, es zu einer solchen Lage kommen zu lassen. Nachdem sie piotestirt und sich ihr Recht für die Zukunft 'gewahrt, habe sie geglaubt, die Verträge auch serner als fortbestehend betrach⸗ ten zu müssen, und sei entschlossen, sie auszuführen. Seit 1830 habe die Politik der Regierung sich auf zwei Grundlagen gestützt: Aufrechthaltung der Geseße im Innern und der Verträge nach außen; vermöge dieser beiden Restriktivmittel habe sie seit sechzehn Jahren den Geist der Anarchie und des Krieges im Zaum zu halten gesucht. (Murren zur Linken.) Sie werde von beiden nicht lassen und sei überzeugt, daß sie darin auch ferner Kraft und Autorität finden werde, mehr Kraft, als in einer Politik, wie sie hier von anderen Seiten anempfohlen werde. (Beifall im Centrum) Wenn Frank⸗ reich die Verträge in Ansehung seiner für aufgehoben erklären wollte, so würde es zwischen ihm und den nordischen Mächten gar kein Völ⸗ kerrecht mehr geben; glaube man dies thun zu sollen, so müsse man es sagen und darauf gefaßt sein, sein Verfahren danach einzurichten; die Negierung aber glaube dies nicht. (Sensation.) Sie sei entschlossen,

die Verträge treu zu erfüllen, und glaube, daß dies eine gute und ĩ. . Grafen Molé. Herr Dupin begreift nicht,

dem Interesse wie der Größe des Landes angemessene Politil sei. (Bewegung in verschiedenem Sinn.) wie man sich den Verträgen von

. ; 1815 gegenüber hier ver— pflichtet

betrachte, da ja der Paragraph der Kommissson das Gegentheil zu sagen scheine. Er wünschte ein Amendement, worin es heiße, „daß die Verletzung der Verträge in Betreff Krakau's die Gewalt an die Stelle des Rechts gesetzt habe“; man

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möge Frankreichs Beziehungen als kontrahirende Macht bei diesen Verträgen ganz übergehen. Herr Odilon Bar rot spricht sich leb= haft für den Int n der Kommission aus und hält dafür, daß, be⸗ vor Krakau nicht in seiner früheren Existenz hergestellt wäre, Frank⸗ reich auch nicht mehr an die Verträge gebunden sei. Herr Gui⸗ zot unterbricht ihn mit der Bemerkung, daß die Regie⸗ rung diese Maßregel als widerrechtlich betrachte und davon Alt genommen habe, um, wenn sich in Zukunft ein Anlaß dazu biete, die Rücksicht darauf zu nehmen, welche das rechtmäßige und wohlverstandene Landes⸗Interesse gebiete. Nach diesem Vor⸗ behalte sei aber die Regierung fest entschlossen, die Verträge loyal auszuführen. (Sehr lebhafte Zustimmung.) Nach einer Antwort des Herrn O. Barrot, worin er wiederholte, daß man sich ganz von den Verträgen entbunden zu betrachten habe, wurde der Paragraph über Ftrakau nach dem Entwurf der Kommission angenommen, nach— dem die Amendements keine Unterstützung gefunden hatten.

Paris, 4. Febr. Die Anhänger der Fraction Billault⸗-Dufaure haben sich gestern Abend versammelt, um sich über die Richtung zu berathen, die sie bei Gelegenheit des Amendements der Linken zum letzten Paragraphen der Thron-Rede, das einen starken Tadel über die innere Politik der Regierung ausspricht, annehmen sollen. Es ward beschlossen, obgleich das Amendement weder mit ihnen verabredet, noch ihnen mitgetheilt worden sei, doch dafür zu stimmen.

Die Bank von Frankreich hat nun die 30 Millionen Fr., welche ihr durch Vermittelung des Hauses Baring von der englischen Bank in Silberbarren dargeliehen werden, vollständig bezogen. Sie mußte zur Verfallzeit des letzten 31. Januar 75 000 Wechsel, die auf 23, 000 Häuser gezogen waren, wegen Mangels an Zahlungsmitteln mit Pro⸗ test zurückweisen.

Man hat Berichte aus Haiti vom 19. Dezember. Die neue Constitution der Neger-Republik unter dem Präsidenten Riché war feierlich proklamirt und mit allgemeinem Beifall aufgenommen worden.

Heute findet im Hotel Lambert unter dem Patronate der Fürstin Czartoryska und der ersten Damen der französischen Aristokratie ein großer Ball zum Besten der Polen statt. Der Eintrittspreis ist 20 Franken. Die Herzoge von Aumale und von Montpensier, so wie die bedeutendsten Notabilitäten aller Parteien, wollen demselben bei⸗ wohnen.

i gen früh fand man in den Straßen des Faubourg St. Antoine und des Faubourg St. Marcel, die vorzugsweise von Arbei⸗ tern bewohnt werden, einige aufrührerische Plakate angeschlagen. In mehreren dieser Plakate wird die Theurung des Brodtes dem Könige und Herrn Guizot schuldgegeben. Diese Aufreizungen sind indeß ohne Erfolg geblieben. weggenommen, und nur wenige Arbeiter haben sie bemerkt. wacht die Verwaltung über Aufrechthaltung der Ordnung.

Die Plakate wurden auch sehr frühzeitig Seitdem

Zu Marseille sind am 29. Januar 20 Schiffe mit Korn- und

Mehl⸗Ladungen angekommen. . ö .

Von dem Prachtwerk „das Mittelalter und die Renaissance“ sind die ersten Lieferungen erschienen. Das die ganze Kunst jener beiden Zeiträume umfassende Werk erscheint unter Oberleitung des gelehrten Paul Lacroix, bekannter als Jakob der Bibliophile. Am Text arbeiten Gelehrte wie Villemain, Barante, Walkenger, Champollion⸗Figeagc, Letronne, A. Thierry, Cousin und Andere. Die Illustrationen, welche in 200 großen ausgemalten Miniaturen, 200 großen Stichen und Ss00 in den Text gedruckten Holzschnitten bestehen, werden nach den Zeichnungen und Facsimile⸗Miniaturen von Soltau aus Hamburg unter Leitung von Ferdinand Seré von ausgezeichneten Künstlern ge— stochen und geschnitten. .

Xx Paris, 4. Febr. In der heutigen Sitzung der Depu⸗ tirten-Kam mer waren die Tribünen schön frühzeitig mit Damen und Herren überfüllt, sehr Viele mußten abgewiesen werden. Selbst in die diplomatische Tribüne, die den fremden Botschaftern und Ge⸗

sandten vorbehalten ist, wurden noch mehrere Damen aufgenommen.

Hinter d itzen der tirten im Saale selbst bemerkte man eine . 7 J e,. ; beschwert, Irrthümer nachgewiesen und alle möglichen Besorgnisse

Auf der Ministerbank befindet sich auch der Marschall ausgesprochen, aber immer schloß man damit, daß man den Ministern

Der Präsident en, . 15 Uhr die Sitzung und verliest den 2Tten Paragraphen des Ent⸗ 6 6 ö ger zum Opfer fallen,

große Zahl von Pairs, darunter den Herzog von Broglie und den Soult, neben den anderen Ministern.

würfs, welcher das Vertrauen in Aufrechthaltung des Friedens aus⸗ spricht, und

Paragraphen vorbehalten worden war.

über welchen bekanntlich die Abstimmung bis nach den

di Heirat d die Einverleibung Krakau's betreffenden ö 34. . ) nn,, n, ö ! ben unsere Minister gewählt, also müssen wir auch ihre Maßregeln

Herr Thiers verlangte das Wort unter großer Aufregun 3 ren von verschiedenen Seiten. Er erllärte, 14 8 .

einige Aufmerksamteit schenken wolle, so werde sie sehen, daß er nur mia

größtem Widerstreben das Wort ergreife, aber die Lage erheische es. Durch

die spanischen Heirathen habe Framreich seine Allianz mit England zerrissen,

durch die Verletzung der wiener Verträge sei es im schlechten Verhalnniß zu den drei Nordmächten. Im Innern 6. eine schlecht ausgefallene Aerndte Besorgnisse anderer Art. Das sei die Lage Frankreichs nach außen und nach innen. Nicht aus einem persönlichen Gefühl ergreife er das Wort, sondern aus Pairiotismus. Er glaube der Kammer sagen zu müssen, was er über diese schlimme Lage denke. Die Majorität, das wisse er, sei nicht sehr geneigt, ihn zu hören (Verneinungen), aber sie werde wohl ihre Auf= merksamken einem Manne gewähren, der seit lange die Geschäfte kenne; sie werde es thun, weil seine Worte vielleicht nützlich sein könnten. Er habe die Heirath der Königin Isabella mit dem Herzog von Cadix steis für wünschenswerth gehalten, eben so die der Infantin mit dem Herzog von Monipensier. Aber diese sei zu frühzeitig abgeschlossen worden. Peli= tisch genommen, bringe sie Frankreich wenig Vortheile, habe aber bellagens= werthe Resultate gehabt, indem sie die Allianz mit England zerrissen. „England patronirte in Spanien die Progressisten, Frankreich die Modera—= dos, erster Grund zur Spaltung. Frankreich zuerst stellte seinen Grundsatz in Betreff der Heirathen auf, indem es alle Prinzen, welche Abkömmlinge Philipp's V., als Kandidaten zuließ; England nahm dieses Prinzip nicht förmlich an, war ihm aber auch nicht entgegen, ließ, gleichwohl feine Ausschließung zu. Spanien, hier durch die Königin Ehristine repräsentirt, wollte nichts von ihrem Neffen hören; sie dachte an den Herzog von Montpensier, verlangte diese Verbindung, die aber abgeschlagen wurde. Da wendete sie sich dem Hause Koburg zu. Positiv verlangte sie die Verbindung mit dem Prinzen Leopold von Sachsen- Joburg. Dieses Haus machte seine Zustimmung von der Zustimmung Frankreichs abhängig. England wünschte vielleicht diese Verbindung, aber da es sah, wie lebhast Frankreich sie zurückwies, wollte es nicht einen Bruch mit Frankreich deshalb herbeiführen.“ Er wolle annehmen, daß England den Infanten Enrique nur deshalb wollte, um sich für den Prin- zen von Koburg zu entschuldigen. Zu der Heirath des Herzogs von Mont⸗ pensier mit der Infantin habe England nur unter der Bedingung seine Zustimmung gegeben, daß die Königin vorher Kinder haben müsse, Aus der aufmerksamen Durchlesung der Dokumente habe er aber sich überzeugt, daß die Whigs nicht von den von ihnen eingegangenen Verpflichtungen sich entfernt hätten, sie seien den Zusagen Lord Aberdeen's treu geblieben. Lord Palmerston habe gerade so gehandelt, wie Lord Aberdeen, dies gehe selbst aus der Depesche desselben vom 19. Juli hervor, wenn man dieselbe mit der Antwort Lord Aberdeen's mit dem Herzoge von Sotomayvor zusammenhalte. Und doch habe Herr Guizot haupfsächlich auf jene Depesche sich gestützt, um sich der von ihm eingegange⸗= nen Verbindlichkeiten entledigt zu halten. Die spätere Korrespondenz zwi⸗ schen Herrn Guizot und Lord Palmerston beweise gleichfalls, daß dieser keine Kandidaten gehabt, daß ihm Don Enrique eben so recht gewesen als der Prinz von Koburg. Herr Thiers rechtfertigt übrigens den Grasen Bresson gegen die von London aus gegen ihn vergebrachten Schmähungen, während er erklärt, derselbe sei eben so wenig ein Wunderthäter, wofür man ihn hier habe erklären wollen. Die Resultate der Heirath der Königin hält Herr Thiers für vortrefflich. In dem Verfahren des französischen Kabinets aber in Betreff der Heirath des Herzogs von Montpensier habe es an Offenheit gesehlt. Der Redner ruht nach fast dritthalbstündiger Rede ganz erschöpft aus, und die Sitzung bleibt lange unterbrechen. Gegen 4 Uhr nimmt Herr Thiers seine Nede wieder auf. Er findet das Resultat der Heirathen gefährlich für das Verhältniß Frank- reichs zu Spanien. Dir Sitzung dauert noch fort.

Großbritanien und Irland.

London, 1. Febr. Die gestrige Unterhaus-⸗Sitzung bot für das Ausland kein Interesse. Es wurden eine Reihe Resolutisonen in Bezug auf Eisenbahn-Bills zugelassen und ein Antrag des Herrn Gore über die Vorlegung eines Berichtes in Bezug auf das Milbank⸗ Gefängniß nach kurzer Diskussion wieder zurückgenommen. Das Oberhaus hielt, wie gewöhnlich am Mittwoch, keine Sitzung.

Die vorgestern beendete Debatte über die ersten irländischen Maßregeln giebt der Times Veranlassung, sich nochmals gegen die⸗ selben auszusprechen. „Diese Debatte“, schreibt das Blatt, „ist in eine Frage des Vertrauens zu dem Ministerium ausgegangen. Ein Mitglied nach dem anderen ist aufgestanden und hat getadelt, sich

freien Spielraum lassen müsse. In der That, wenn man zehnmal an einem Abend immer wieder hört, daß Tausende täglich dem Hun⸗ dann dürfen wir nicht zögern. In der Hitze des Gefechts ist es nicht Zeit, über die Verdienste des Kampfes und die Weisheit der Befehle des Generals nachzudenken. Wir ha⸗

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liche Halblugel; 2) die Hemisphäre der größten Masse Landes und die der größten Masse Wassers; 3) die östliche und die westliche Halbkugel; 4) der Atlantische oder West-Ocean und der Ost- oder GioWße Ocean. Auf allen Karten ist das Meer blau. Nr. 28 Europa (Maßstab mh). Ueber= sicht der Gebirgs- und Tiefländer, ein sehr hübsches Blatt, auf dem jene mit rothbrauner, diese mit hellgrüner Farbe angegeben sind, wodurch sie sich sehr scharf gegen einander abgränzen und ihre Vertheilung sehr deutlich her— vortritt. Auf Island hätte wohl die merkwürdige Bildung des großen Thales, welches die Insel von SW. nach NO. durchzieht, angegebtn werden kön⸗ nen; bei dem für die Karte gewähl en Maßstabe wäre dies sehr gut mög— lich gewesen. Die. Windungen der Flüsse erscheinen zuweilen etwas zu eckig, und im Gebirge fließen sie öfters an den Thalwänden entlang, statt auf der Thalsohlxe, ein Uebelstand, der allerdings bei dem späteren Eindrucken schwierig zu beseitigen, auf den anderen Blättern aber doch größtentbeils vermieden ist. Nr. 32 Deutschland (Maßstab a Uebersicht der Gebirgs ' und Tiefländer. Es sind hier zur Unterscheidung dieser beiden Oberflächensormen dieselben Farben, wie bei dem vorigen Blafte, angewendet. Die Ziffern und abgekürzten Bergnamen finden ihre Erklärung in der entsprechenden Abtheilung des Textes. Die Städte- namen stehen zuweilen zu entfernt von den Städtezeichen, so daß Un- kundige, welche nur zu sehr geneigt sind, die Lage einer Stadt dahin zu versetzen, wo der Name derselben seht, dadurch in Verwirrung gerathen. Nr. 35 Europa (in demselben Maßstabe wie Nr. 28). Uebersicht der Meer- und Stromgebiete. Es wäre bei diesem Blatt wohl gut gewesen, etwas stärker kontrastirende Farben zu wählen.

Von der statistisch - topographischen Section sind sechs Blätter erschie⸗ nen, nämlich:; Nr. 41 Europa. Uebersicht der Staaten; Nr. 47. Oester= reich; Nr. 55 Frankreich; Nr. 658 Schweden und Norwegen (südliche Hälfte mit Dänemark, Norddeutschland und den russischen Ostserlaͤndern); 2 5 Spanien und Portugal; Nr. 77 Sitaations-Pläne von Lendon un aris.

Auf Nr. 44, uebersicht der europäischen Staaten (im gleichen Maß⸗ stabe wie Nr. 35 und 285, ist das Meer weiß, auf den übrigen Blättern dieser Section dagegen ebenfalls blau. Deutschland ist hier als ein Gan— zes dargestellt, und wenn es auch bei dem gewählten Maßstabe nicht mög lich und bei einem Uebersichtsblatte auch unnöthig war, alle die kleinen Länder und Ländchen besonders hervorzuheben, so hätten doch die größeren Staaten, namen lich die Großmächte, wenn auch nicht durch Farben, , durch eine punkiirte Gränzlinie hervorgehoben werden

Die Blätter Oesterreich, Frankreich, Schweden und Norwegen, Spa— nien und Portugal haben alle ,, Maßstab von n; * ist 8 ein großer Vorzug, den sie vor ben Kar sstẽ d Ir , , . f or. den Karten der, meisten Rilanten voraus don Conde dune ern ehr geschmackvoll fee ib en Situations Pläne durch sie allein en g . . . i en en n n nilbar, Pergleich, n anne dn. ndem nur auf diese Weise eine unmit⸗

Von dem erlänternden Tert zu den Karten (in klein Folio), welcher

einen „Grundriß der allgemeinen Erdkunde und physischen Erdbeschreibung“ bilden soll, erschien bis jetzt: Vertheilung von Land und Men: L Vergleichung der Land- und Meerfläche; II. die Meeifläche und ihre Theile; III. die Landfläche und ihre Theile. Oberflä chen-Gestalt des Landes: JI. Allgemeine Bemerkungen über die Oberflächen-Gestalt der Erde. II. Beschreibung der Erdtheils in Beziehung auf ihre Boden⸗ Gestalt: 1) Europa. Der Text hat merkwürdigerweise keine Seitenzahlen, wozu soll da das im Text versprochene ausführliche Register nützen?

Der Raum gestattet nicht, aussührlich auf diesen Text einzugehen; vielleicht bietet sich später Gelegenheit dar, ausführlicher darauf jurück— zufommen.

Diese furzen Andeutungen mögen genügen, um auf ein Unternehmen aufmerksam zu machen, welches seinen im Prospektus ausgesprochenen Hauptzweck: „einem größeren Kreise der Gebildeten anschaulich zu machen, zu welcher wissenschaftlichen Bedeutung sich die Erdkunde aufgeschwungen“, gewiß erreichen dürste. Zu wünschen wäre wohl eine größere Beschleuni- gung im Erscheinen der Karten.

Archäologische Gesellschaft.

In der Versammlung der archäologischen Gesellschaft vom 4. Februar theilte Herr Panofka die neuerdings von Herin Avellino ver— öffentlichte Deutung der berühmten Talos -Vase mit der Bemerkung mit, daß hinsichts des Gebetes der Dioskuren sowohl als hinsichts der Suühnung der Argonauten vom Mord des Absyrtus durch Circe, die nöthigen Andeu⸗ tungen in dem Bilde selbst vermißt werden, und daß in den als Kastor und Pollux bezeichneten Jünglingen der Räckseite wahrscheinlicher Idas und Lynkeus gemeint sein möchten. Von Dr. Leopold Schmid aus Berlin ward eine Abhandlung über Hippolpt und Phädra auf Werken der Kunst vorgelesen. Herr Gerhard legte die sechzehnte Lieferung der Archäologischen Zeitung vor, in welcher unter Anderem die alter⸗= thümlichen corcyräischen Grabinschriften des Menekrates und Arniadas (von Prof. Franz erläutert) enthalten sind, und berichtete sodann über den neue—= sten Zuwachs archäologischer Kenntniß und Anschauung. Für topographische Bestimmungen klassischer Lolalitäten waren aus Rom neue e des englischen Architekten Dennis über die Lage zweier etruskischen Städte, Fescerminum und Graviscae, gemeldet worden. In Bezug auf Kenntniß alter Bauwerke ist es bemerkenswerth, daß athenische Nachgrabungen im Odeum des Herodes Atticus stattfanden, welche in Ermangelung sonstigen Erfolges wenigstens die Marmorbekleidung der vorderen Scenenwand nach- wiesen. Ein unedirtes Relief des Vatikans, der Fortuna, ward aus Herrn Gerhard's Portefeuilles vorgelegt, nächstdem ein anderes, worauf dieselben Götterbilder mit einem Brustbilde der personifizirten Insel Sicilien zusam- mengestellt sind. Für Vasengemälde war durch Dr. Braun's römische Mittheilung von einer Schale zu berichten, welche der Schale des Sosias im Königlichen Museum überraschend entspricht: man erblickt die vier sitzen⸗ den Götlerpaare jener berühmten Schale zugleich mit Ganymedes und Ko-

mos auf beide Außenseiten vertheilt und im Innern derselben Schale Pluto und Kora. In Bezug auf Münzkunde waren durch Herrn Sam. Birch Abdrücke verschiedener Münzen von Kaulonia im britischen Museum einge⸗ gangen, durch welche der neuerdings schätfer bestimmte Typus jener Muͤn⸗ zen und namentlich die Fußbeflügelung des von Apoll getragenen Knaben augenfällig beglaubigt wird. Von lateinischen Inschrif⸗ ten endlich, welche neuerdings kund wurden, verdient die aus Eclanum von Dr. Mommsen ermittelte besonders beachtet zu wer— den, in welcher ein dortiger M. Pomponius Bassulus als Bearbeiter der Komödien des Menander (Menandri paneas vorti scitas fabulas) bezeich⸗ net wird.

Numismatische Bemerkungen, unedirte Münzen des Herrn von Pro⸗ kesch betreffend, waren von Prof. Osann in Gießen eingegangen; einige andere trug Herr Panofka zur Erläuterung mehrerer neulich edirter Mün- zen der reichhaltigen Sammlung des Herrn Rittmeister von Rauch vor.

Außerdem waren in dieser Versammlung 18 Gegenstände von Knochen vorgelegt, welche der hiesige Zimmermeister Nitter aus Resina, der heutigen Orischaft des alten Herkulanum, erhielt. Man erlannte darin gute Excm— plare jener auch im hiesigen Königlichen Museum nachweislichen schönen Flötenstücke, denen trotz ihrer Aushöhlung und ihrer Seitenlöcher ein sol— cher musikalischer Gebrauch wegen Mangels innerer Glättung und in Be— töeff ihrer äußerst zahlreichen Auffindung an verschiedenen Orien Pompeji's nicht wohl zugestanden werden kann, daher man seit Jorio (Metodo per frugare i seöpoleri) die spezielle Nachweisung irgend eines häuslichen Ge⸗ brauchs für solche unvollendete Knochen- Arbeit noch immer erwar— ten muß.

Deutscher Verein für Heilwissenschaft.

Berlin. In der Monats -Sitzung vom 26. Januar hielt Herr Güte nhoch einen Vortrag über die Behandlung der Blennorthoea urethralie mittelst Einspritzungen von Höllenstein-Auflösung nach der Angabe des Dr. Debenevs in Paris und suchte besonders durch die glücklichen Resultate seiner eigenen Versuche nachzuweisen, daß die Vorurtheile, , ausgesprochen, ganz und gar nicht begründet sind, vielmehr die lungsweise sehr beachtet und befolgt zu werden verdient. * n stellte Hert H. W. Berend zwei in feinem orthopätischen Insti 1 genf. e Pa⸗ fienten vor, von denen der eine, ein 9jähriger Knabe, 1 . ge .. viele Jahre bestandenen freiwilligen Hinkens von einer f , ,. Ver⸗ fürzung des Schenfels mit' Verrenkung der Hüfte 8. . F . Die Per- kürsung war durch eine von Herrn Berend au ge eigenthümliche orthopädische Heilmethode jeßt gehoben, so daß der Kranke bei normalem Gehen mit den vollen Sohlen der früher leidenden Extremität den Boden berührt, während er vor der Kur nur mit der Spitze des Fußes mühsam auftrat. Den anderen vor estellten Heilungsfall, betraf eine bedeutende Vertrümmitng des Knices bel einem 8jhrigen Märchen. die Herr Berend

urchschneidung vollkommen beseitigt hatte.

ohne Sehnend w