mit Granitgeschieben, welche sich längs der Küste konstant obenauf in horizontaler Lage fortzleht, dann 22 Fuß tief weißer Sand, durch horizontale — 986 86 mächtige Streifen von Braunkohlen und Ockersand 2 64 digt die B auntchientitung; s Fuß ße. Häuten an, gr gsän. licher ungeschichteter feiter Thon, und 10 Fuß grün m ,, e Glimmerschuppen sich schiefrig absondernder Thön — Koh 3 e n cher, nach unten zu durch Kohle sich braunfärbend, 27 9 . zu Fuß mächtigen Braunkohlenflözes bildet. Dieses lieg 2 9 3 starken Sandschicht von gleicher Bildung wie die 2 i k ier emg 1 Zoll mächtige Eisensandstein, Bildung, nr; 4 3p . bei Groß⸗ in Mächtigkeit längs der Kuste fartzicht, und. 1 der Braun- Kuhren bis ih. fast S6 Fuß anne chst. , He, 2 selben, mit nicht vie⸗
lohle enthalt Vrauntohlen reifen, oder besser zecsten . sit die Bernstei lem, aber schönem Vernstein. Sberbalb der Braunkohle fehlt die Bernstein= . des Sandes ist abermals eine Thon⸗
182
schicht von 10 Fuß Stärke, dann folgt wieder 50 Fuß bis zum Seeniveau herab Sand, oben weiß und unten grürlich-gelb.
„Das Braunlohlen- Flöz enthalt Kohle von verschiedener Struktur. Das obere Viertel ist von bruͤchiger Art, etwa wie Knorpelkohle, dann folgt seste derbe Koble, je tiefer desto mehr mit bituminösem Holze in deutlich erhaltener Strultur durchmischi. Die tiesste Lage, etwa 1 Fuß starf, ist nur ein Braunkohlen Thon mit großen Stücken solchen Holzes durchmischt. Die Mächtigkeit dieses Flözes scheint nach dem Innern des Berges hin zu wachsen, indem es, an den dem Meere zunächst liegenden Stellen der Schlucht etwa nur 23 Fuß stark, in einer Entfernung von 50 Schritten bis auf 5 Fuß Mächtigkeit sich ausdehnt.
„Der Abbau des Flözes kann höchst einfach stattfinden, und nur diese Art desselben lann bei der geringen Mächtigkeit johnenden Erfolg gewäh⸗ ren. Es müßte die obere Sanddecke von etwa 30 Fuß Mächtigkeit auf schiefen Bahnen in Karren, von denen je ein gefüllter einen leeren herauf⸗=
zieht, in die See gefördert werden, um die deckende Thonschicht, so weit sie nicht anders benußbar sein sollte, auf gleiche Weise, wie den Sand, her⸗ abführen und dann die Kohle herausstechen zu können.
„Eine ähnliche, jedoch höchst unvolllommene Abbau-Methode ist hier für den im See⸗Niveau lagernden Bernstein üblich, indem unten der Berg so lange abgegraben und durch Karren in Spülung geschafft wird, bis er von oben nachstürzt, wonach der Schutt auf gleiche Weise geräumt wird. Eine Versandung kann hierdurch niemals stattfinden, da die Winterstürme jährlich die gebildeten Vorberge vollkommen formehmen.
„Der Abbau des Flözes und die Benutzung der in manchen Punkten bis 8 Fuß anwachsenden Alaunerde, wozu bereits die erforderlichen Schritte geschehen, lönnen in guten Händen dem Unternehmer ein reicher Erwerbs quell, der Provinz ein Segen werden, darum Glück auf!“
Ablagerung gänzlich) Das Liegende
Gekanntmachungen.
ls a9. Dezember 1645 ist allhier der pensionine
sor George Jakob von Diezelsky mit Hinterlassung ,,, von etwa 3000 Thlrn. verstorben. Den eingezogenen Erkundigungen nach soll der Vater desselben, zu Ende des vorigen Jahrhunderts aus Po— len kommend, als Knecht in Fesstow gedient und dort ein Fräulein von Felstow, die Mutter des Erblassers, geheirathet haben, späterhin aber nach Tempschk in Pommern verzogen sein. Der Erblasser soll im Kadetten⸗ Institut zu Stolpe erzogen und von hier in den Mili- fairdienst getreten sein. — Da nun die Erben des Nach- lasses des Majors von Diezelsky völlig unbekannt ge— blieben, so werden auf den Antrag des dem Nachlasse bestellten Kurators, Justiz-⸗Kommissarius Valentin all— hier, alle diejenigen, welche an die gedachte Verlassen⸗ schaft aus irgend einem Grunde ein Erbrecht zu haben veimeinen, mithin der unbekannte Erbe und dessen Er— ben oder nächste Verwandte, vergeladen, sich in dem auf den 21. Juli 1847, Vormittags 11 uhr, vor dem Kammergerichts-Assesso Bergenroih im König- lichen Kammergerichte anberaumten Termine einzufinden und ihr Erbrecht gehörig nachzuweisen, unter der Ver— warnung, daß sie sonst mit ihren Erb-Ansprüchen prä— lludirt und der Nachlaß dem Fiskus als herrenloses Gut zugesprochen werden soll.
Zugleich werden die Gläubiger der Erbmasse aufge— fordert, in dem bestimmten Termine ihre Forderungen anzumelden und nachzuweisen, widrigenfalls sie sich nicht ferner an den Nachlaß-Kurator halten können, sondern ihre Befriedigung von demjenigen suchen müs⸗= sen, welchem eventuasiter der Nachlaß zugesprochen und ausgeantwortet werden wird.
Den auswärtigen Interessenten werden die hiesigen Justiz-⸗Kommissarsen, Justizrath Hülsen und Ober-Lan-— desgerichts ⸗Rath Martins J. als Sachwalter in Vor— schlag gebracht.
Berlin, den 10. September 1846.
Königliches Preußisches Kammergericht.
86 ] Köln-Mindener Eisenbahn. . Da noch fortwährend Anfragen und . Anträge über
M Volleinzahlungen auf . Actien
bei uns eingehen, so wollen wir, um den Wünschen der betreffenden Actionaire so weit zu entsprechen, als es mit der Ordnung unseres Geschäftes vereinbar ist, mit Bezug auf unsere Bekanntmachungen vom 15. No⸗ vember v. J. und 7. Januar d. J. hierdurch nachge-
ber, aß noch bis incl. den 1sten März d. J. Volleinzahlungen auf Actien geleistet werden kön⸗
nen. — un unsere Gesellschaft vor Kosten zu
bewahren und um das Geschäft nicht zu verwickeln, können wir jedoch diese Volleinzahlungen nur durch
Vermittelung der hiesigen Bankhäuser 1. C . Camphausen, 6 , D Fpenheim jr. C Co. Abr. Schag ; 25. Sr e sbaüsen und
annehmen, und zwar so, daß uns de m so, r nach Abzug der Sten Rate noch restirende Benag von 28 i ö.
m ee von einem dieser Bank— häuser Valuta 15. Dezember Pr. gutgeschrieben wird.
Die Partial Quittu ü ie ei P ngen über die eingezahlten 80 7
sind bei der Zahlung einzureichen, un 5 hang auf mehrere Panel rin dn maß 6 flien. Hummern geoidneles Vrrzeichhiß de seltn? ben ge fig , ; ; ei⸗ e Actien Dokumente werden na ; der eingehenden Anmeldungen, wie . irg g sicht auf die Nr. der Parlial- Quittungen, mir fornlav. senden Nummemn, von Ni. 10 001 an fuctessive aus. gegeben. Köln, den 4. Februar 1847.
Die Direction.
Bonn ⸗Kölner⸗Eisenbahn⸗ losl Gesellschaft.
Mit Bezug auf unsere Bekanntmachung vom Dezem- ber 1846 werden die Herren Actionaire unserer Gesell-= schaft hiermit benachrichtigt, daß Se. Majestät der Kö- nig dug Allerhöchste Kabinets⸗Ordre vom 15. Dezem- ber v. J. die in der General ⸗Versammlung vom 20. April 4646 beschlossene Ausgabe von ferneren 1752 Stück Actien genehmigt haben.
Die Actionaire, welche von dem ihnen zustehenden Rechte, auf je fünf Actien eine neue, resp. auf weniger
als fünf Actien die entsprechende Zahl Fünftel-Interims-= Scheine zu nehmen, Gebrauch machen wollen, werden hiermit aufgefordert,
entweder vom l. bis 14. Februand. J., Nach⸗
mittags von 3 bis? uhr, in Köln dei unserem Directions ⸗Mitgliede, Herrn J. Du Mont (Hochstraße),
o der vom 15. bis 27. Febru ard. 3. in Bonn
6 n tn rr auf dem Station e⸗ h ofe ihre Actien vorzeigen und gegen Abstempelung der— selben eine Bescheinigung entgegennehmen zu wollen. Auf Grund dieser Bescheinigung kann dann die Einzahlung von je 100 Thalern sür jede neue Ac tie, resp. von je 20 Thalern für jeden Fünftel Inte— rimsschein sofort
und spätestens bis zum 1. April 5
bei den nachstehenden Bankhäusern geschehen: in Bonn bei Herrn Jonas Eahn; in Köln bei Herren A. u. L. Camphausen, bei Herrn J. D. Herstatt, bei Herren S. Oppenheim jr. u. Co., bei Hern A. . und Herrn J. H. Stein; in Berlin bei Herren Gebrüder Veit u. Co. Den neuen Actien werden Zins-Coupons und Di— videnden - Scheine für die sieben Jahre 1847 bis 1853 beigegeben; es sind daher die enisprechenden Zinsen zu fünf Prozent vom 1. Januar bis zum Tage der Ein zahlung beizufügen. Ueber die geleistete Einzahlung ertheilen die genann- ten Banlhäuser Quittungen, welche
vom 1. bis 15. April in Köln bei Herrn J. Du Mont (Hochstraße) oder
in Bonn bei unserer Hauptkasse auf dem Stationshofe . gegen die neuen Actien umgetauscht werden können. ver Zur Erleichterung der Kontrolle werden die Herren Actionaire gebeten, ein nach der Reihenfolge
der Nummern geordnetes und mit ihrer Unterschrift
versehenes Verzeichniß der abzustempelnden Actien bei- zufügen. Schemata zu diesen Verzeichnissen sind bei den vorhin bezeichneten Stellen in Köln und Bonn zu haben.
Bonn, 25. Jan. 1847.
Die Direction der Bonn-KölnerEisenbahn— Gesellschaft.
Pri ni Wilhelm 6c εuivinteden kEisenbahn-Gesellschast. Neunte Einzahlung von
lor JTehn Prozent.
Mit Hin weisung auf die in den Quittungs— bogen enthaltenen Be- stimmungen werden die Actionaire der Prinz- Vilhelm Eisenbahn-
. Gesellschaft hierdurch ausgefordert, die neunte Einzahlung von Zehn Prozent oder Zehn Tha-
ihn 65 n 326
lern pro Actie
bis zum 25. Februar d. 7.
ru leisten, je nach ihrer Wahl,
in Berlin bei e Herren An—
halt C Wagener, — Cöln bei dem Herrn J. IH. Stein, — Düsseldorf bei dem Herrn Wm. CGlefs, oder — Langenberg „im Geschästs- Lokale der Di- rection“, vo diese Einzahlung auf die gleichzeitig vorzule= genden Quitiungsboßen bescheinigt werden wird. Lanzenberg, den 15. Januar 1847.
Die Direction.
— ——
188 1
In der heute abgehaltenen Gen : eral . i . der Berlinischen , . . t ist der Heir Stadtrath H. Keibel, nachdem der- ( e statutenmäßig aut der Direction geschieden durch celamatien aufs neue zum Direltor erwählt word Berlin, den 8. Februar 1857. 36.
Die Direction d : ie Direction der , Feuer · Versicherunge·
W. Bro se. H. Hotho. C. Brendel.
L. 5. Meisnitzer
Literarische Anzeigen.
In meinem Verlage erscheint: 112 H. C. Andersen.
Gesammelte Werke. Vom Verfasser selbst besorgte Ausgabe. Mit dem Portrait des Verfassers in Stahl gestochen. Subscriptions - Bedingungen. . Die Ausgabe geschieht in 25 Bänden in gesälligem kleinen Oltav - Formate, auf Velin- Papier mit neuer Schrist gedruckt. Alle bisher erschienenen Werke sind vom Verfasser auss neue revidirt und theilweise ver⸗— mehrt und verbessert worden. Die zwei ersten Bände enthalten ein, nur für diese Ausgabe bestimmtes, deut- sches Originalwerk. Der Preis eines Bandes bewägt nur 10 Sgr. — 30 Kr. C. M. — 36 Kr. rhein. F heln
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sches Märchen.
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Band 1—5. ist bereits erschienen und durch alle Buch—
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Leipzig — Carl B. Lorck. Vorräthig in Berlin in der Gropius⸗ schen Buch- und Kunsthandlung,
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iii So eben ist vollständig erschienen und in allen Buch- handlungen und Leihbibliothelen zu finden, in Berlin
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Erinnerungen an Wilhelm Hum—
bold von Gustas Schlesier.
2 Thle. * 8. brosch. 66 Bogen. A* Thlr. W. von Humbold war eine Größe des Herrlich⸗ sten, was Literatur und neuere Geschichte des Vater⸗ landes aufzuweisen haben, ein erhebendes Vorbild, ein Vordermann der reiferen Zukunft unseres Volkes. Er steht da, wie der Repräsentant des Ueberganges, in dem die deutsche Nation sich von der Theorie zur Praxis befindet, er war einer der eisten und begabtesten, die diesen Schritt muthig in das Neue thaten, im festen Veitrauen auf die Sache der Menschheit und des Va⸗ terlandes. Diese Biographie soll wie ein Standbild einem der edelsten der Nation errichtet, sein Andenken erhalten und sichern. Verlag von F. H. Köhler in Stuttgart.
271 Verkauf oder Verpachtung eines Ritterguts in Pommern.
Das Gut liegt 3 Meilen von Stargard, eben so weit von der Eisenbahn, 1 Meile von der Chaussee bei Ravenstein.
Zu dem Gute gehören
10 Morgen Gehöfte, 29 Gärten und Worthen, 16 Koppeln, 2061 Acker, 398 Wiesen, 70 Brücher, 120 hohe Hütung, 327 Forst, 47 Straßen, Tristen, Wege, 124 Gewässer, 10 Gräben, 1 3Ziegelscheune, Brennerei.
Die Aecker tragen Rapps, Weizen, Roggen, Hafer, Kartoffeln, Eibsen, Klee, und finden sich genügende Flächen zum Luzerne-Bau vor.
Nähere Auskunft ertheilt auf portofreie Briefe der Amtsrath Bennecke zu Staßfurth bei Magdeburg.
187961 Dzialpnskische Doubletten⸗Auction.
Die auf dem Kataloge zum 2. Februar angekündigte Versteigerung der Doubletten des Herin Grafen Dzia⸗— lynski, welche wegen eingetretener Hindernisse verschoben werden mußte, wird bestimmt zum 6. März stattfinden und ununterbrochen Vormittags präzise 9—1 Uhr und Nachmittags von 3 — 5 fortgesetzt werden Dorotheen— Straße Nr. 20.
Der Königl. Auctions-Kommissarius Th. Müller.
84h
Verkauf einer chemischen Fabrik.
Ein äußerst vortheilhaft gelegenes geschäftsreiches Etablissement dieser Art, was vornehmlich Eisen⸗ victriol, Glaubersalz, Bittersalz und Soda erzeugt und dabei eine eigene einfache Fabricationsma— nier inne hat, soll mit allen vorhandenen Fabrikgegen⸗ ständen und Vorräthen für einen höchst soliden Preis aus freier Hand verkauft werden. Die Gebäude sind im besten Stande und dem Zwecke entsprechend, und genügen zur Uebernahme des Ganzen ca. 3000 Thlr.
Gefällige diesfallsige Offerten erbittet sich das Com— toir von Clemens Warnecke in Braunschweig.
185 G ast h of⸗ Em pfeh lun g.
Einem verehrten Publikum hiermit die ergebene An⸗— zeige, daß ich unteim heutigen Tage in meinem neu erbauten Hause am Stadtgraben Nr. 12 im ehemaligen Diana-Bade einen Gasthof ersten Ranges, genannt
34.5 * — X . Zettlitz's Hötel,
auf das Geschmackvollste, der jctzigen Zeit entsprechend, eingerichtet habe, und werde Alles aufbieten, um mei nen früberen Ruf zu bewahren, auch wird von heute ab im Saale, so wie in den anstoßenden Gesellschafts⸗— zimmern, gespeist werden. Zur noch größeren Bequem- lichkeit mache ich auch das mich beehrende Publikum auf die elegant eingerichteten Dampf- und Wannen Badezimmer aufmerksam, welches meinem Hotel einen um so größeren Vorzug geben dürfte.
Breslau, den 1. Januar 1817.
Ludwig Zettlitz.
89 b
El Geschwister der Frau von Zaborowska, geb. Stachowicz, bitten dieselbe um Angabe ihres jetzi⸗ gen Aufenthaltsorts nach Berlin Nanonier · Str. Nr. 2 zum Herrn Tollin, woselbst Briefe für sie bereit lie- gen, oder nach Warschau an Frau von Pomar— nacka, St. Johanni⸗Str. Nr. 22.
75 vj
X Gegen eine baare Einzahlung von 2 - 300000 Thlr. * Www
wird ein Güäter-Gomplexus zu kaufen gesucht, jedoch nur in Schlesien oder angränzenden Provinzen. Um weĩtläustiger — zu umgehen, wird ausführliche Beschreibung und solider Preis durch das
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Anhalt.
Amtlicher Theil.
Inland. Berlin. Zur Berichtigung salscher Gerüchte. — Magde
bu !. Vorübergehender Auflauf zu Salzwedel. ĩ
Frankreich. Beputir ten- Kammer. Rede des Herrn Thiers. Paris. Militairische Beförderung des Herzogs von Mont— pensier. — Konsul für Steltin. Ernennungen in der Marine. — Die Unruhen. = Mission Haussonville'z. — Waffensendungen nach den spa⸗ nischen Küsten. — Thiers und Lamartine. — Vermischtes. — Schreiben aus Paris. Guizot und Berryer über die spanischen Hrirathen; Be⸗ schlagnahme von Blattern wegen Schmähungen gegen den Polizei⸗Prãäfelten; Lossagung der legitimistischen Partei und Presse vom Abbé von Genoude.)
a , , r . 6 . 8. Lord George Ben⸗ inck' ntrag zur Anlage von Eisenbahnen i — Lesung der betreffenden 26 — . n. nnn, ail. gegen Lord G. Bentinck's Eisenbahn-Bill für Irland. — Die Mor⸗
ning Chranielet für Lord Palmerston in der spanischen Fragt. Irländische Noih. — Krieg zwischen Mexiko und den . Eias·
ten. — Vermischtes. Niederlande.
Die Insel Labuan. Dänemark. Kopenhagen.
Griechenland. — Berichtigung. Spanien. Schreiben ans Paris.
Ratifizirung des Handels Vertrages mit (Die Karlisten in Catalonien.)
Handels⸗ und Börsen⸗Nachrichten. Schreiben aus Am sterd am.
(Börsen - und Marfibericht.)
Zur diplomatischen Literatur. — Sechste Quartett Versammlung im Cäcilien.
Saale der Sing⸗Afademie.
Amtlicher Theil.
Se,. Majestät der König haben Allergnädigst geruht:
Dem Justizrath und Justiz-Kommisfarius Guderian in Brom— berg den Rothen Abler-Orden vierter Klasse, so wie dem vormaligen r Sn st zu Trachenberg das Allgemeine Ehrenzeichen zu ver— eihen;
Den Landgerichts⸗Rath von Marées zu Elberfeld zum ständi⸗ gen Kammer⸗-Präsidenten bei dem Landgerichte zu Koblenz; und
Den bisherigen Ober- Landesgerichts⸗Rath Weimann zum Direktor des Land- und Stadtgerichts in Merseburg und zum Kreis- Justiz- Rath zu ernennen;
Dem ordentlichen Professor in der juristischen Fakultät der hie⸗ sigen Universität, Dr. Stahl, den Charakter eines Geheimen Justiz- Raths beizulegen; und
Dem praktischen Arzte, Dr. Metsch zu Suhl, den Charakter als Sanitätsrath zu verleihen.
Ihre Majestät die Königin haben in der Nacht ruhig, aber weniger anhaltend geschlafen. Im Fieber und in den übrigen Krank- heits - Eischeinungen ist eine nur langsam fortschreitende Abnahme bemerklich.
Berlin, den 10. Februar 1847.
Dr. Schönlein. Dr. von Stosch. Dr. Grimm.
Bekanntmachung.
Die im Schlosse Monbijou zu wohlthätigem Zwecke stattfind ende Ausstellung des von Sr. Majestät dem Könlge Sr. Königl. Hoheit dem Prinzen von Wales zum Pathengeschenk bestimmten Schildes wird am Sonnabend den 131en d, um 3 Uhr geschlossen,
Berlin, den 10. Februar 1847.
Der General-Direktor der Königlichen Museen. (gez von Olfers.
Monats-lebersicht der preußischen Bank, gemäß §. 99 der Bank Ordnung vom 5. Oktober 1846. 8
1) Geprägtes Geld und Barren
2) Kassen⸗Anweisungen
3) Wechsel
4) Lombard ⸗Darlehne
5) Staats⸗Papiere, verschiedene Forderungen ö Jö 12,926, 300
6,261, 500 Rthlr.
2, 119,700) 15, 14 6, 700 *
9, 287, 700 5
Hofnachricht. — Opposition
Aus dem Haag. Rücktehr des Prinzen Heinrich. —
Berlin, Donnerstag den 11e Februar
Passiva.
6) Banknoten im Umlauf. ...... ...... 4, 895, 890 Rthlr. 7) Depositen⸗Kapitalien.... . ...... ...... 25, 017,500 * 8) Darlehn des Staats in Kassen⸗Anweisungen 6, 000, 00 9) Guthaben von Staatskassen, Instituten und
Privat- Personen mit Einschluß des Giro⸗
2 . 14,868, 10090
Berlin, den 31. Januar 1847.
Königl. preuß. Haupt-Bank⸗Direktorium.
von Lamprecht. Witt. Reichenbach. Schmidt.
(gez.) Meyen.
lüichtamtlicher Theil. Anland.
Berlin, 109. Febr. Se. Majestät der König haben Allergnä⸗ digst geruht, dem Major Kirchfeld, dem Hauptmann von Eßel,
Beide vom Generalstabe des 2ten Armee⸗ Corps, dem Rittmeister Hartwig von Na so, Adjutanten beim General-Kommando bes 2Zten Armee-Corps, und dem bei dem General- Lieut'nant von Wrangel, kommandirenden General des Aten Armee- Corps, zur
Dienstleistung als Adjutant kommandirten Seconde- Lieutenant von Wrangel, des 3ten Kürassier⸗Regiments, die Erlaubniß zur Anle⸗ gäng des ihnen verliehenen Ritterkreuzes dritter Klasse des slöniglich dänischen Danebrog-Ordens zu ertheilen.
Berlin, 19. Febr. Die in der (Leipziger) Deutschen Allgemeinen Zeitung enthaltene Korrespond enz Nachricht aus Breslau vom 4ten d. M., wonach die reichenbacher Gegend „neuer⸗ dings wieder der Schauplatz von Unruhen und gewaltsamen Verlez— zungen des Eigenthums gewesen und deshalb ein Theil der breslauer Garnison Befehl zum Aufbruch erhalten haben soll“, gehört, wie wir aus zuverlässiger Quelle versichern können, in die Reihe der lecren Erfindungen.
Die schlesischen Fabrikgegenden leiden natürlich durch die hohen ir der Lebensmittel und durch den flauen Betrieb der meisten
abriken und theilen diesen Druck mit allen Fabrikgegenden Deutsch⸗ lands; daß aber die Noth im schlesischen Gebirge, wie es in jenem Artikel heißt, eine unbeschreibliche Höhe erreicht habe, ist ebenfalls unrichtig, indẽ m ziemlich umfassende Vorkehrungen, theils zur Be⸗ schaffung von Arbeit, theils auch zum wohlfeileren Bezuge von Le⸗ bensmitteln, getroffen sind.
Berlin, 10. Febr. Ausländische und inländische Blätter be⸗ schästigen sich seit einigen Wochen wieder sehr eifrig mit Verände⸗ rungen, welche in dem Personal unserer Ministerien und höheren Staatsbeamten, so wie in der Departements⸗-Vertheilung, bevorstehen sollen. So wenig dergleichen Erfindungen im Allgemeinen Beachtung verdienen, so erscheint es doch gerade setzt — wo zum erstenmal der Vereinigte Landtag berufen ist — zeitgemäß, die Versicherung zu ge⸗ ben, daß alle diese Erzählungen jedes Grundes entbehren.
Magdeburg, 9. Febr. Am Sten d. M. passirten 10 für das Hannoversche bestimmte Wagen mit Kartoffeln die altmärkische Gränzstadt Salzwedel. — Ein wahrscheinlich vorher aufgewiegelter Volkshaufen hielt die Wagen an und begann solche zu plündern, als einige Gendarmen erschienen und dem Auflauf ein Ende machten, ohne daß weitere Widersetzlichkeiten oder Beschädigungen von Men— schen vorgekommen wären. Die gerichtliche Untersuchung ist einge— . und werden die Schuldigen der verdienten Strafe nicht ent⸗ gehen.
rank r. Devputirten⸗Kammer. Sitzung vom 4. Februar. Die Einleitung, mit welcher Herr Th ers seine Rede über die aus= wärtigen Angelegenheiten begann, handelte fast nur von der Person des Redners selbst und lautete:
1847.
„Meine Herren, wenn die Kammer auf meine Handlungen zu achten würdigt, so möchte ich, daß sie, nach dem, was in den letzten Tagen vor= gegangen, wahrgenommen hätte, wie ich mich nur mit äußerstem Widerstre= ben in diese Diskussion mische, nicht daß ich eiwa irgend cine Art Verle= genheit empfände, den Sie beschäftigenden Gegenstand zu berühren. Wie könnten wir, Mitglieder der Opposition, die wir in keinem Grade die Urhe⸗ ber der heutigen Lage sind, wie könnien wir in der That in Verlegenheit sein? Diese Lage fennen Sie. Durch das bellagenswerthe krakauer Er= eigniß ist Frankreich von den Mächten des Kontinents getrennt, durch die spanischen Heirathen von England. Die Isolirung, welche wir vor einigen Jahren als eine augenblickliche Haltung anriethen, als eine würdigere Art und Weise, um in das Einvernehmen der Mächte zurüchzäatreten, und welche die Regierung dazumal für eine schlechte und unheilsvolle Politik erklärte, diese Isolirung ist heute die gezwungene Po⸗ litik Franfreichs. Für wie lange Zeit, weiß ich nicht. Dies ist nicht Allet. Im Innern wirftte eine schlechte Flerndte, die Niemandes Schuld ist, mit einem Finanzverfahren zusammen, dessen Schuld Jemand trägt. (Lebhas⸗ tes Murren. Zur Linken: Ja, ja.) Dies machte, daß die innere Lage eben so schwierig geworden ist, als die äußere. Alles dieses, meine Her⸗ ren, haben wir nicht gethan. Wie wäre es denn möglich, daß, solchen Umständen gegenüber, wir, die wir nicht gehandelt, jenen gegenüber ver- leßen wären, die allein gehandelt? Nein, nicht Verlegenheit ist es, die mich lange schwanken ließ, diese Tribüne zu besteigen, es ist vielmehr die Abgeneigtheit, vor Ihnen geschehene unheil⸗ bare Thatsachen zu enthüllen, Thatsachen, die unsere Worte eher er schweren, als wieder gut machen können, und gewissermaßen über öffentli- ches Unglück triumphirend zu erscheinen. Indessen habe ich empfunden, daß bei der Repräsentativ⸗ Regierung Schweigen unmöglich ist; Schweigen ist eine Handlung gleich den Worten, eben so gewichtig und eben so deusungs⸗ fähig. (Links: Das ist wahr!) Ich muß mithin sprechen, und ich be⸗ rühre einen Gegenstand, den andere Redner vor mir behandelt haben; nicht als wäre ich der Mitbewerber des Herrn Ministers der auswärtigen Ange⸗ legenheiten. Mein Benehmen seit einigen Jahren hat sansam bewiesen, glaube ich, daß ich nicht dahin strebe, nicht als bildete ich mir ein, daß ich besser sagen könnte, was vor mir mit Geist und Verstand gesagt worden, sondern einzig weil ich die Ehre meiner Meinungen zu behaupten habe, und weil, wenn die Kammer mir ein Wort erlaubt, das vielleicht etwas ehrgei⸗ zig scheinen wird, ich wider Willen einem Antrieb von Patriotismus nach- gebe, und ich werde auch gleich sagen, worin dieser besteht. (Hört! Ich habe die Gewohnheit, ganz laut zu denken und zu sprechen. Sobald die Ereignisse, die Sie beschäftigen, eingetreten, sagse ich laut meinen Gedan- ken; das Publitum erfuhr ihn, und wenn ich bei hellem Lichte der Erörte— tung vor die sen Ansichten zurückträte, so beginge ich eine für mich traurige Schwäche, eben so traurig für meine Freunde. Ueberdies habe ich in der ernsten Lage, in welche wir uns versetzt sehen, eine solche Ver⸗= wirrrung der Ideen, verzeihen Sie mir das Wort , in Betreff der Politit wahrgenommen, die heute sür das Land sich paßt, daß ich das Bedürfniß empfunden, Ihnen einige Gedanken vorlegen zu können; ich sage nicht, daß ie richtig sind, ich halte sie dafür, wohl aber, daß sie bei mir feststehen. Dies sind die Gründe, die mich auf diese Tribüne führen. Ich muß es sagen und zum voraus es der mächtigen Majorität, die vor mir ist, bekennen, das, was ich ihr sagen werde, wird ihr mißfallen. Nicht als wäre ich fähig, die Rücksichten zn vergessen, in denen wir uns Alle halten müssen. Seit siebzehn Jahren sitze ich in die⸗ ser Versammlung, dies ist die zwanzigste Session, an der ich Theil nehme, und habe ich einige Erfahrung in der schwierigen Kunst erwor= ben, die Dinge zu sagen, so werde ich sie ganz aufbieten, um ihte Reizbarkeit zu schonen; allein am Ende wird Ihnen miß— fallen, was ich Ihnen sagen werde. Sie fönnen mir das Wort verbieten, dann werde ich mich unterwerfen. (Mehrere Stimmen: Man hat Ihnen nie das Wort versagt) Wollen Sie mir aber die Ehre anthun, mich geduldig bis zu Ende anzuhören, so werde ich Ihnen meine Dank barkeit durch die Mäßigung meiner Sprache und vielleicht, verzeihen Sie mir diese Hoffnung, selbst durch das Nützliche meiner Worte bezeugen. Ich werde die ganze Lage umfassen, die zwei Thatsach en charakterisiren: die spanischen Vermäblungen und das krakauer Ereigniß.“ Indem Herr Thiers nun (in der gestern schon näher erwähnten Weise) ausführlich auf die spanische Frage eingeht, sucht er den Beweis zu führen, daß, wenn auch die Verbindung der Königin Isabella mit ihrem Vetter für Frankreich große Vortheile zuwege gebracht, doch keinesweges durch die Verbindung des Herzogs Monipensier ein Gleiches erzielt worden sei. Nachdem er dargethan, daß die Politit beider englischen Kabinette in der spanischen Frage eine ganz gleiche gewe⸗ sen, wies er darauf hin, daß Herr Guizot seinerseits die Verbindung des Herzogs von Montpensier mit der Infantin zu sehr übereilt habe. Daraus eigentlich sei die Spannung mit England enistanden, und dieser wiederum wollte Heir Thiers es zuschreiben, daß die nordischen Mächte sich zur Auf⸗ hebung des Freistaats Krakau vereinigt hätten. Der Redner ging nun in seiner Weise die Lage aller Länder Europa's durch, um zu zeigen, welche Folgen er von der jetzigen Isolirung Frankreichs von England erwarte.
Zur diplomatischen Literatur.
Recueil manuel et pratique de traité, conventions et autres actes diplomatiques, sur lesquels sont 6tablis les relations et les rapports existant aujourd'hui entre les divers états souver4ins du globe depuis année 1760. jusqu'aà l'époque actuelle. Par le Baron Ch. de Mar- tens et le Baron Ferd. de Cussy. Tom. III. (XIV. und 711 S.) Tom. IV. (689 S. in gr. 8.) Leipzig. F. A. Brockhaus. 1846.
Bereits früher bei Gelegenheit der Anzeige der beiden eisten Bände dieses Werkes (Vergl. Allg. Pr. Ztg. 1846, Nr. 44) ist auf den Cha— ralter und die Vorzüge desselben im Allgemeinen aufmertsam gemacht wer⸗ den. Es empfiehlt sich hinsichtlich seines Gedankens und seiner höchst ge⸗ lungenen Ausführung allen Staatsmännern und Diplomaten als praftisches
Handbuch am besten durch sich selbst und bedarf deshalb einer weiteren An— preisung nicht. Wir glauben nur die zwei vorliegenden Bände, mit denen
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die zwe ile, Haupfabtheilung beginnt, noch ganz'besonders hervorheben zu
müssen, weil sie Alles das umfassen, was gewissermaßen die Grundlage der völlerrechtlichen und politischen Beziehungen der curopätschen und äußer= europäischen Stagten der Gegenwarl ausmacht und solglich das höchste In-= teresse jedes Ge bildeten fortwährend in Anspruch nimmt.
Der dritte Band beginnt mit dem panser Frieden vom 11. April 1814. . Vorher werden in einer lichivollen Einleitung nochmals, von den Ereignissen der letzten dreißig Jahre bedingt, die Gesichtspunkte angedeutet, welche bei der Anoidnung des Ganzen als leitende Prinzipien maßgebend gewesen und festgehalten worden sind. Dann führt uns ein großer Theil dieses Bandes urch jenes Labyrinth von Friedensschlüssen, Venrägen und diplomatischen Verhandlungen, wesche den Kongreß zu Wien und das Jahr 1815 mit zu den denkwündigsten Momenten inder Heschichte der Welsstel lung der europäischen Staaten gemacht haben. Gall es hier der durch lange gewaltige Erschütterungen nothwendig gewordenen neuen Gestaltung
der (uzobäischen Verhältnisse in territorialer und völkerrechtlicher Beziehung 9 Allem eine sichere Basls zu geben, so stellte sich dagegen, nach Herstel⸗ 2 allgemeinen Friedens, in den nächsten Jahren desto mehr das edürsniß heraus, d ie theilweise unterbrochenen freundschasilichen Beziehun⸗ 6. Staaten und Nationen zu einander neu zu ordnen und zu ga— ö Handels⸗ und Schifffahrts⸗Verträge, Gränz⸗Traftate, Zoll- Con- . n e. sonstige diplomatische Ausgleichungen zur Sicherung des 36. , . und Staaten bilden daher für die nächste 3 ü unsere in di . dre, en. ö . Weites, welches in diesem Bande bis zum „n eä cg te, Band, welcher uns die Resultate des diplomatischen Ver— 1 bis zu Ende des Jahres 1839 bringt, hat im weschtlichen nsckben Charalter wie die zweste Hälfte des vorhergehenden Bandes. Indessen sind es doch drei große Ercignisse, welche ber diplomatischen Arbeit in die- sem Zeitraum nech ein eigenthümliches Gepräge und (in erhöhtes welt⸗ geschichtliches Interesse verlichen haben; wir meinen dir fran zösischen JulizTage des Jahres 18309 mit ihren Folgen; die Bildung des deutschen Zoll Vereins und die Unterdrückung des Negerhandelz. Was die beiden letzteren betrifft, so weiden rie vorzüglichsten diplomatischen Altenstücke, dem Plane der Herausgeber zufolge, erst in dem letzien, fünften Bande des Werkes, der demnächst erscheinen wird, zusammengestellt werden. Unter den Folgen der Ereignisse von 1830 nimmt jedenfalls die Entstehung und Entwickelung des nen bi- e Königreichs Belgien, auch in diplomatischer Beziehung, vor lllem unsere Theilnahme in Anspruch. Die hierher gehörigen Atienstücke zeigen am besten die Genesis und die jugendliche Thätsgleit dieses jüngsten Gliedes in der Familie der selbstständigen europäischen Staaten. In ge⸗ wisser Hinsichl theilt hier Belgien das Interesse, welches sich an seine di- plomatische Geschichte knüpst, mit dem gleich jungen Königreiche Ghrie⸗ benland, dessen Entstehung und Entwickelung, unter den schwie rigsten Verhälmissen, sieichsa e die anziehendsten Momenie bietet. Zweckmäßlge alphabetische Regisser erleichtern auch bei diesen beiden Bänden den pralnschen Gebrauch des reichen Materials, so wie überhaupt
die äußere Oekonomie des Ganzen, welche bei Sammelwerken dieser Art sehr wesentlich ist, allen Anforderungen entspricht, welche durch die Bestim= mung des Werkes von selbst bedingt sind. ;
Den schönen, fehlerfreien Druck, bei Werken, wo diplomatische Ge— nauigkeit in jeder Hinsicht zu erzielen ist, ein Haupt- Ersorderniß, müßssen wir besonders lobend erwähnen. Er macht der berühmten deutschen Offi— zin, aus welcher das Werk hervorgegangen, alle Ehre.
Mannel pratique du Consulat, ouvrage consaeréè spe- cialement aux Consuls de Prusse et des autres Etats sormant le Zollverein ou l'association de Douanes et de commerce allemande, suivi d'un tableau des consulats qu'ont les Etats de cette Union à Fétranger, par L. A. de Mense, Conseiller etc. etc. Leipzig, F. A. Brockhaus, 1816. (XVI und 257 S. gr. S.)
Der Zweck, den der Verfasser dieses Werkes vor Augen hatte, ist ein sehr besimmter und dem Gegenstande nach ziemlich schanf fag onsten; Er will vor Allem den Fonsulah Agenten des deutschen 36 Vereins in ihrer weiteren Bedeutung ein Buch in die Hand geben, welches sie lurz, bündig und auf möglichst praktisch Weise mii den Obliegenheiten, Pflich= ten, Rechten und Gir ann, ihres Standes und ihrer Stellung bekannt mache. Und zwar hat er dabei vorzugsmeise fene Klasse von Handels- Konsuln berücksichtigt, welche, da sie . dem Kaufmanns stande angehd⸗ ren, nicht immer Grlegenhelt gehabt haben, sich alle die Kenninisse zu ver- schaͤffen welche das ost sehr verwickelte Detail des Konsulardienstes erheischt. Ber! Versuch ist wenigstens in dieser Weise noch nicht gemacht worden, und die gelungene Ausführung von Seiten eines Mannes, welcher eine lange pralfische Erfahrung fur sich hat. der Berfasser ist Großherzoglich sachsen= weimarlscher Konsul in den Vereinigten Staaten von Nord- Amerika — wird manchen , zu wahrhaftem Danke verpflichten. .
Die Anlage des Werkes ist einfach und zwecmäßig. Es zerfällt in